Hausarbeit angefertigt, abgegeben und korrigiert. Nächster Schritt: Wikipedia-Artikel ? Bericht einer experimentalen Wikipedianerin.

 

Setzt man sich an den Computer, um einen Wikipedia-Artikel anzulegen oder zu ergänzen, so muss eine überzeugte Motivation die treibende Kraft eines solchen Unternehmens sein. In meinem Fall liegt Letztere bereits in den ausklingenden Jahren der Sekundarstufe vor.

Mit dem starken Appell der Lehrer an die fortgeschrittenen Schüler, sich vor allem bei der Referatsvorbereitung eines wissenschaftlich basierten Recherchierens anzueignen, ging der Hauptkritik-Punkt gegen Wikipedia einher; nämlich der auf die Frage der Autorität bezogene: Der Inhalt der jeweiligen Artikel sei höchst unzuverlässig, denn jedermann könne ohne Sanktion alles Mögliche veröffentlichen. Diese allgegenwärtige Sentenz gegen die Online-Enzyklopädie nahm ich schon damals nicht so einfach hin.

Die Tatsache, dass jedermann bei Wikipedia mitwirken könnte, weckte mein Interesse, wirkte sogar verlockend auf mich ein. Somit würde die Vorstellung, irgendwann in der Zukunft, einen eigenen Wikipedia-Artikel zu schreiben, bei mir als Hintergedanke bleiben. Ich spielte von nun an mit der Idee, mich zu einer Art Expertin in einem Thema zu entwickeln und dazu meinen Beitrag für Wikipedia zu leisten. Zur Herangehensweise eines solchen ambitionierten Planes wusste ich als Neuntklässlerin nichts Weiteres.

Erst, als ich mich in den einleitenden Universitätssemestern mit einer tiefgreifenden, kritisch-reflektierten Form der Recherche konfrontiert sah, erschloss sich mir die Methode zur Erlangung wissenschaftlicher Expertise: in der Form der Planung und Verfertigung von Hausarbeiten. So geschah es, dass meinem ersten Beitrag für die Online-Enzyklopädie das Thema einer wissenschaftlichen Hausarbeit zugrundelag.

Bevor ich mich mit der englischen Schriftstellerin Anna Barbauld im Rahmen ihrer theoretischen Schriften zur literarischen Ästhetik im 18. Jh. beschäftigte, war mir der Name vollkommen unbekannt. Der ganze Prozess zur Gestaltung der Arbeit, die Sichtung von Bibliographien, Quellenauswahl und die darin investierte Einlesezeit, ergänzt durch meine eigenen Auslegungen zum Thema, bildeten nicht nur die Grundlage meiner wissenschaftlichen Auseinandersetzung, sondern rüsteten mich mit einer beträchtlichen Menge an biographischen Informationen zu der Autorin aus, welche ich nun für den besagten ersten Wiki-Artikel gut gebrauchen konnte.

Abgesehen von der Tatsache, dass ich diesen Erkenntniszuwachs zum Leben Barbaulds erlangt hatte, waren mir die unterschiedlichen Meinungen und Interpretationen der in der Sekundärliteratur vertretenen Autoren geläufig geworden. Ich konnte sie alle als Referenzen heranziehen und dies verlieh mir das Sicherheitsgefühl, das beim eigenen Wikipedia-Debüt – besonders in Bezug auf das Einhalten vom Grundprinzip der Überprüfbarkeit – so entscheidend ist.

Nichtsdestotrotz bestanden noch gewisse Vorbehalte und Sorgen im Zusammenhang mit dem Schreiben.

Das Erste war die Frage nach der Relevanz des Themas für die deutsche Version der Wikipedia. Zwar lag bereits ein kleiner Eintrag zu Barbauld auf Deutsch vor, ich konnte mir allerdings nicht sicher sein, ob sie als für die deutsche Literatur ausreichend relevant betrachtet werden würde. Die kargen Bemerkungen, die einen knappen Lebenslauf Barbaulds wiedergaben, schienen bereits dafür eine Antwort parat zu haben. Eindeutig fehlten Verweise im Text und die Quelle des einzigen Bildes im Artikel wurde nicht angegeben. Ich fragte mich sogar, warum dieser Artikel wegen der fehlenden Relevanz nicht bereits gelöscht worden war.

Verbunden mit diesen Defiziten war mein Zögern, den bereits vorhandenen Text zu ändern bzw. zu korrigieren. Ich hatte nämlich den Eindruck, ich würde aggressiv wirken oder den Autor des Artikels beleidigen, wenn ich in seinen Text eingreifen würde. Dabei schwirrte immer noch die Frage um mich herum: Hatte ich überhaupt einen wissenschaftlich fundierten Anspruch, der mich dazu berechtigte, inhaltliche Änderungen vorzunehmen?

Dazu kam noch der sprachliche Aspekt zum Tragen. Da Deutsch nicht meine Muttersprache ist, und ich mich meines allzu komplizierten Ausdrucks bewusst bin, war ich mir nicht sicher, inwiefern mein Text den enzyklopädischen Kriterien der Verständlichkeit und Sachlichkeit  entsprechen würde.

In Anbetracht der aufgelisteten Aspekte entschied ich mich dazu, meinen ersten Wikipedia-Artikel als ein Experiment zu betrachten. Unabhängig davon, wie er in die Wiki-Community ankam, ob er gelöscht werden würde oder nicht, alles mögliche Feedback würde für mich produktiv sein, denn ich würde so oder so die Funktionsweise der Online-Enzyklopädie aus der Perspektive eines Mitwirkenden kennenlernen. Daran lag es mir am meisten.

Die Motivation, mich endlich an das Schreiben zu machen, nahm beim Gedanken, ich könnte nicht bloß meine Kenntnisse im Bereich auf die Probe stellen, sondern auch mit Experten und anderen Interessenten am Thema in Kontakt treten, deutlich zu. Außerdem bedeutete diese Aufgabe eine praktische Umsetzung des sonst theoriebehafteten akademischen Arbeitens. Es handelte sich hier nicht mehr um eine persönliche Leistungserbringung, welche nach der Benotung ihre Bedeutung einbüßte, sondern um eine Möglichkeit, langhaltende, qualitative Informationen für eine breite Leserschaft zur Verfügung zu stellen. In diesem Sinne stellte ich mir einige Ansprüche, nach denen ich mich für einen pflichtbewussten Umgang beim Schreiben richten wollte.

Ich hatte bereits festgestellt, dass die spanische Version des Artikels, welcher, wie der  englische auch, ausgezeichnet wurde, eine direkte Übersetzung des englischen ist. In dem Moment überlegte ich, dasselbe für den deutschen Artikel zu versuchen, entschied mich aber dagegen. Es würde mir wenig bringen, eine reine Übersetzung zu schreiben, wenn ich mich eigentlich als unabhängige Verfasserin versuchen wollte.

Mit dieser Entscheidung musste ich eine Komplikation in Kauf nehmen: den dadurch erhöhten Zeitaufwand. Obwohl ich die thematischen Unterkategorien des englischen Artikels übernahm, legte ich den eigentlichen Inhalt fest. Dies bedeutete, dass ich mir zuerst der Informationssammlung widmen und eine Auswahl treffen sollte, bevor ich zum eigentlichen Schreiben kommen konnte. Zwar hatte ich mit der Hausarbeit gewisse Vorarbeiten geleistet, es bestand aber, wie eigentlich zu erwarten war, keine direkte Entsprechung zwischen beiden Texten, denn die jeweiligen Ansprüche waren völlig andere.

Wenn ich dem Grundprinzip der NOR (Keine Theoriefindung) folgen sollte, so musste ich den ganzen argumentativen Teil meiner Hausarbeit ausschließen. Nur die Absätze, welche mit der historischen Einbettung und mit dem allgemeinen Kontext zu tun hatten, konnte ich teilweise übernehmen. Im Grunde erwies sich mein Artikel als ein völlig neu konzipierter Text, der nur das Thema mit der Hausarbeit gemeinsam hatte. In diesem Sinne fungierte Letztere als eine Zwischenhaltestelle auf dem Weg zur Expertise in meinem Themenbereich.

Die Tatsache, dass ich das Recherchieren fortsetzen musste, entpuppte sich bald als ein Vorteil, denn bald konnte ich auf wichtige Bezüge auf die deutsche Literatur verweisen, die in der englischen Version nicht vorhanden waren und die zur Relevanz des deutschen Artikels beitrugen. So zum Beispiel konnte ich die These von einem Kritiker aufführen, der in Nietzsches Werk Also sprach Zarathustra Parallelen zu Barbaulds erfolgreichem Kinderbuch Hymns in Prose for Children vermutet.

Was die technischen Aspekte der Textgestaltung angeht, so fand ich die Formatierung etwas gewöhnungsbedürftig. Oft war es mir nicht klar, wie einige Absätze – zum Beispiel, wo ein langes Zitat aufgeführt werden sollte – genau zu gestalten waren, oder ob die Übersetzung vom Zitierten einer besonderen Markierung bedurfte. In solchen Fällen habe ich aus anderen Beispielartikeln die Formatierung übernommen oder wenn ich keine Beispiele fand, richtete ich mich nach eigenem Urteil.

Wenn es um das Übersetzen der Gedichte ging, so musste ich es selber übernehmen, denn ich fand keine deutsche Übersetzungen vor. Hier musste ich mich fragen, ob es in solchen Fällen Regelungen gibt, oder ob man einfach die volle Übersetzungsfreiheit hat.

Auch wusste ich manchmal nicht, welche Begriffe zu verlinken waren und welche als eindeutig genug galten. Dies war beim Begriff  „Vernunft“ der Fall. „Vernunft“ hat bei Wikipedia einen eigenen Artikel, aber der Terminus schien mir so selbstverständlich zu sein, dass ich auf die Verlinkung verzichten wollte. Wiederum ergaben sich mehrmals Fälle, in denen ein Verweis nötig und verständnisfördernd gewesen wäre, wo aber der deutsche Artikel dazu nicht vorhanden war.

Ich fürchte, hier bin ich etwas willkürlich vorgegangen und habe oft „leere“ Begriffe verlinkt, die dann in der veröffentlichten Version mit der roten Markierung gekennzeichnet wurden. An dieser Stelle nahm ich mir vor, die betreffenden Artikel zu ergänzen, sobald der Hauptartikel veröffentlicht und frei zugänglich war.

Zu meiner Enttäuschung musste ich feststellen, dass bis mein Beitrag freigeschaltet wird, es noch etwas länger dauern kann. Bei der Einsicht in die Versionsgeschichte merkte ich, dass mehr als ein Jahr vergangen war, bevor der angelegte Artikel gesichtet und freigeschaltet wurde. Im Nachhinein würde ich erfahren, dass dies dadurch zu erklären war, dass zur Zeit der Erstellung des Artikels in der deutschen Wikipedia keine Sichtung bzw. Freischaltung nötig war und dass viele der ersten Beiträge erst nachträglich freigeschaltet wurden.

Hier fragte ich mich, woran es liegen kann, dass manche Artikel deutlich schneller als andere freigeschaltet werden, ob es nur auf den Umfang zurückzuführen ist oder ob gewisse Themen von den dafür Zuständigen bevorzugt werden. Dies würde in dem Sinne weitere Fragen zur Relevanz und Autorität aufwerfen.

Sehr schnell war allerdings das Feedback von Amygdala77, einer Expertin im Themenbereich Geburtshilfe, die auch viele Übersetzungen aus dem Englischen unternommen hat. Sie änderte knapp 21 Stunden nach Veröffentlichung den Begriff „Großbritannien“ in „Vereinigtes Königreich und Irland“ um, ergänzte die Verlinkung zu dem Namen William Congreve mit der Bezeichnung „Autor“, damit eine volle Entsprechung zu dem deutschen Artikel zu Congreve besteht und korrigierte einen Rechtschreibsfehler.

Obwohl ich für diese Korrekturen sehr dankbar war und davon lernen konnte, dachte ich in meinem experimentellen Vorhaben mit Wikipedia nicht so weit gekommen zu sein wie ich mir es gewünscht hatte. Da Vieles davon abhängig war, ob mein Beitrag zugelassen wurde oder nicht, ließ die anstehende Sichtung die meisten Fragen, die ich am Anfang hatte, offen.

Dies würde sich mit der Hilfe von Wikipedia-Administrator Marcus Cyron ändern. Nachdem er meinen Erfahrungsbericht zum Artikelschreiben gehört hatte, beschäftigte er sich mit meinem Beitrag und erklärte mir, welche Aspekte ich noch beachten sollte – darunter der Nachimport der englischen Versionsgeschichte, da ich den ersten Absatz im Artikel direkt aus dem Englischen übersetzt hatte, und weitere Details wie die Jahreslinks für deutschsprachige Literaturseiten.

Eine besonders schöne Überraschung war es, als ich in der Woche nach meinem Vortrag meinen Artikel freigeschaltet fand. Ohne Zweifel hatte ich das Herrn Cyron zu verdanken, der mich in der Korrekturphase meines Artikels so stark unterstützt hatte. Sobald ich auf ein Hindernis kam, oder meine Arbeit am Verlinken unterbrechen musste, stellte ich fest, dass Herr Cyron bereits bescheid wusste und selbst weitermachte, wo ich aufgehört hatte. Eine bessere Betreuung als Wikipedia-Debütant kann man sich gar nicht wünschen. Er machte uns allen im Seminar Mut, weitere Artikel bei Wikipedia zu schreiben und erinnerte uns daran, wie nützlich solche Beiträge selbst für andere Artikelverfasser im selben Themenbereich sein können. Damit wurde meine anfängliche Angst, in bereits verfasste Texte einzugreifen, erheblich gemindert.

Nach dem aufwendigen Verfassen des Artikels ist mir auch klar geworden, dass diese Leistung keineswegs zu Ende geführt wurde, denn der Artikel selbst ist Teil eines langen Projektes, eines sogenannten „work in progress“, bei dem ich mir die Beteiligung von anderen Interessenten erhoffe, um zu einem virtuellen Gespräch zum Thema kommen zu können. Da ich mich in der Zukunft mit Barbaulds Wirken in der Literatur zu beschäftigen beabsichtige, fände ich einen regen Austausch anhand der Änderungsvorschläge an dem Artikel äußerst hilfreich.

Ich arbeite jetzt an meinem Artikel weiter und versuche die „leeren“ Links mit neuen Einträgen zu füllen. Ganz eindeutig fehlt mir noch Übung, aber dafür habe ich die Unterstützung vom Team der Wikipedianer, deren schnelles Reaktionstempo, umfassende Expertise und Hilfsbereitschaft den Aufwand erleichtern und Mut zum Weiterschreiben machen.

 


 

Quelle: http://wppluslw.hypotheses.org/448

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Besuch eines Wikipedianers

Ein Beitrag von Rebecca Araya

Für diese Sitzung war der Vortrag vom Wikipedianer Marcus Cyron vorgesehen. Da ich

mich mit der Struktur und Arbeitsweise der sogenannten Wikipedia-Community schlecht

auskenne, kamen mir vor zwei Wochen sowohl der Name Marcus Cyron als auch der Begriff “Wikipedian in Residence” völlig unbekannt vor. Den Gebrauch, den ich von Wikipedia seit der Schulzeit mache, hat sich immer auf das strenggenommene Enzyklopädische beschränkt – namlich auf das “Nachschlagen” von unbekannten Begriffen. Bis dahin hatte ich mir keine so großen Gedanken darüber gemacht, was sich hinter dieser Online-Enzyklopädie eigentlich verbirgt. Erst im Rahmen dieses Seminares bin ich allmählich darauf aufmerksam gemacht worden, wie komplex und spezialisiert sie aufgebaut ist und welchen Stellenwert sie in der Wissensgemeinschaft besitzt. Der besagte Vortrag, den Herr Cyron gehalten hat, hat wesentlich dazu beigetragen.

Weil ich, wie schon gesagt, vor der betreffenden Sitzung mit dem Namen Cyron nichts anfangen konnte, machte ich mir zur Aufgabe, den Namen des Wikipedianers bei Google-

Suche einzugeben und etwas über ihn und seine Tätigkeit als „Wikipedian in Residence

zu erfahren. Bei dieser Suche stieß ich auf einen Artikel vom Tagesspiegel geschrieben

von Astrid Herbold, der genau das Thema behandelte, das mich interessierte. Die Überschrift lautete: “Wikipedia forscht mit.” In ihrem Artikel beschrieb Frau Herbold ein

wichtiges Projekt des deutschen Wikipedia-Vereins, in dem Marcus Cyron in der Rolle des

„Wikipedian in Residence“ als eine Art Vermittler zwischen Wikipedia und der Forschergemeinde figurierte. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Archäologischen Institut (DAI) sollte Herr Cyron, auf Initiative des wissenschaftlichen Direktors für Informationstechnologie am DAI, Reinhard Foertsch, anhand von Workshops die Funktionsweise des Online-Lexikons den Archäologen und Mitarbeitern am Institut näher bringen. In ihrer Beschreibung dieses für Deutschland erstmaligen Projektes bezog sich Frau Herbold ferner auf die sogenannte GLAM-Bewegung, unter welcher Initiative das erwähnte Residence- Programm geführt werden sollte. GLAM, Abkürzung für Galleries, Libraries, Archives und Museums, wurde von der Wikipedia-Community mit dem Ziel ins Leben gerufen, mit den Forschern in den unterschiedlichen Themenbereichen, welche vom Lexikon abgedeckt werden, in Kontakt zu treten und womöglich Zugang zu vorhandenen Primärquellen zu erlangen.

Als ich darüber las, dass es bei den Wikipedia-Autoren ein Bestreben vorhanden ist, in Zusammenarbeit mit der Forschung zu treten, musste ich an die anfänglichen Ängste um die angezweifelte wissenschaftliche Zuverlässigkeit Wikipedias denken. Bereits in meinen letzten Schuljahren habe ich eine Art Indoktrinierung von sämtlichen Lehrern erlebt, welche in Wikipedia eine unzuverlässige sogar kontraproduktive Informationsquelle zu erkennen meinten. Diese Idee hat mich seitdem im Verlauf meines akademischen Vorhabens immer begleitet und ist sogar im Rahmen meines Studiums an Kraft gewachsen. Nach dem Motto „lieber nach den anerkannten Standard-Referenzwerken zu greifen als Wikipedia als Referenzquelle angeben zu müssen“ gestaltete ich alle meine Hausarbeiten und Recherchearbeiten – was mir öfters der guten Verständlichkeit und Übersichtlichkeit der Wikipedia-Artikel wegen Leid tat.

Somit ist es leicht nachzuvollziehen, wie gerne ich über solche Initiativen wie GLAM und

ihre Residence-Programme erfuhr.

Frau Herbolds Artikel erschien im August des vorigen Jahres, als das Projekt mit dem DAI noch nicht abgeschlossen war, weshalb ich aus dem Artikel nicht erfahren konnte, wie  erfolgreich das Program gewesen war. Schon hatte ich meine erste Frage an Herrn Cyron.

Mich interessierte besonders, wie Wikipedia und ihre Bemühungen zur  Wissensvermittlung bei den unterschiedlichen Forschern ankommt – ob sie sich wie meine ehemaligen Schullehrer verhalten und das Online-Lexikon vom akademischen Bereich wegweisen oder ob sie es als ein künftiges Instrument bei der Forschungstätigkeit betrachten können.

Der Vortrag von Herrn Cyron beantwortete diese und andere Fragen, die ich zur Funktionsweise „hinter den Kulissen“ Wikipedias – wie er es selbst nannte – hatte. Angefangen mit der Finanzierung Wikipedias über ihre Verwaltungsstruktur, die Zusammensetzung und Herkunft der mitwirkenden Kräfte bis hin zu Fragen der Themenbereiche, Forschungsprojekte und Qualitätssicherung, gab uns Herr Cyron eine ausführliche Übersicht vom Gefüge, das hinter der weltberühmten Online-Enzyklopädie steckt.

Was meine erste Frage betrifft, so erfuhr ich, dass ein nennenswerter Anteil der Wikipedia-Autoren Akademiker sind und dass nach dem Projekt mit dem DAI einige Forscher im Zusammenhang mit einem archäologischen Befund in der Türkei anhand von einem Wikipedia-Artikel zu der Ausgrabung weiterhin Kontakt mit der Wikipedia-Community pflegten.

Im Rahmen unseres literaturwissenschaftlichen Interesses bezog er sich auf die Schwierigkeiten, welche wir als Artikelschreiber in diesem Themenbereich zu bewältigen hätten – hauptsächlich handelt es sich hierbei, so Herr Cyron, um das Einhalten der „No Original Research Policy“ (deutsch: keine Theoriefindung), denn zu leicht kann der Autor zu einer wertenden Stellung bezogen auf Werke von Autoren neigen und eigene Interpretationen oder Thesen liefern – was dem Zweck einer Enzyklopädie zuwiderläuft.

Nichtsdestotrotz machte er uns Mut, uns in der Wikipedia-Community wissenschaftlich zu

engagieren und erteilte uns ausreichendes Material, um uns den Einstieg in das Schreiben

von Wikipedia-Artikeln zu erleichtern.

Ich werde mich nun auf die Suche nach einem literaturwissenschaftlichen Thema, worüber

ich meinen Artikel schreiben könnte, begeben und bin Herrn Cyron für die hilfreichen und

interessanten Hinweise sehr dankbar.

Quelle: http://wppluslw.hypotheses.org/39

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Wikipedia und Geschichtswissenschaft – Projekte

Im Kolloquium "Mit dem Internet in die Römerzeit. Antike Quellen und moderne Auswertung" (http://www.hist.uzh.ch/lehre/altegeschichte/naef/lehre/lehrangebot.html)

haben wir am 19.3.12 mit Marcus Cyron von wikimedia Deutschland (er hat tausende von wikipedia-Artikeln verfasst) im Anschluss an die Tagung wikipedia trifft Altertum http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wikipedia_trifft_Altertum

über den Verbund von Forschung und Darstellung von Forschung diskutiert.

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Quelle: http://www.infoclio.ch/de/node/26172

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Wikipedia und Geschichtswissenschaft – Projekte

Im Kolloquium "Mit dem Internet in die Römerzeit. Antike Quellen und moderne Auswertung" (http://www.hist.uzh.ch/lehre/altegeschichte/naef/lehre/lehrangebot.html)

haben wir am 19.3.12 mit Marcus Cyron von wikimedia Deutschland (er hat tausende von wikipedia-Artikeln verfasst) im Anschluss an die Tagung wikipedia trifft Altertum http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wikipedia_trifft_Altertum

über den Verbund von Forschung und Darstellung von Forschung diskutiert.

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Quelle: http://www.infoclio.ch/de/node/26172

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