Leo Fischer über das Zeit-Magazin

Schöne Charakterisierung des Zeit-Magazin durch den kurzzeitig dafür twitternden Leo Fischer im ND:

Eigentlich nur eine Beilage der renommierten »Zeit«, vereint es auf seinen paar Dutzend Seiten erstaunliche Widersprüche. Neben Kochrezepten und Modestrecken gibt es luzide Aufsätze zu nationalen Fragen, wie etwa Mode und Kochen. Als Fokuspunkt eines liberal-urbanen Bürgertums lässt es gleichzeitig immer auch den rechtsnationalen Schwaller Harald Martenstein zu Wort kommen. Als labbriges Heftchen aus billigstem Pausenbrotpapier ruft es Anzeigenpreise von bis zu dreißigtausend Euro auf - die von verrückt gewordenen Juwelieren und Uhrmachern auch noch bezahlt werden.
Aus all diesen Gründen gehörte das »Zeit«-Magazin zu den Topquellen des Satiremagazins »Titanic«, wenn man sich die neuesten Infamien der Bourgeoisie antun wollte. Hier stehen ästhetisch ansprechende Fotografien über das Elend in der Welt neben Anzeigen der Leute, die für es verantwortlich sind; hier wird der Studienrat mit Kreuzworträtseln und Ratespielen bedient wie nur von irgendeiner Frauenzeitschrift, allerdings ohne dabei seinen Standesdünkel aufgeben zu müssen. Wo also anders findet man derart konzentriert und auf den Punkt gebracht wieder, was die Kritische Theorie »falsches Bewusstsein« nannte?

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022630134/

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Juxtapose: Afrikahaus, Hamburg

Das Afrikahaus in Hamburg vor etwa hundert Jahren und heute. Viel hat sich am Gebäude scheinbar nicht getan und doch liegen Welten zwischen den beiden Bildern. Das Kontorhaus in der Große Reichenstraße 27 wurde 1899 gebaut und verweist, wie so vieles in Hamburg, auf die koloniale Vergangenheit der Stadt. Hamburg spielte eine besondere Rolle und profitierte erheblich durch den Handel von den kolonialen Bestrebungen. Neben Berlin gilt Hamburg daher als „Kolonialmetropole des Kaiserreiches“.

Das Haus wurde als Firmensitz für C. Woermann, die Woermann-Linie und die Deutsche Ost-Afrika-Linie gebaut und ist noch immer im Familienbesitz. Gegenwärtig versucht die Stadt Hamburg das koloniale Erbe aufzubereiten: 2014 beschloss der Hamburger Senat, sich dem kolonialen Erbe zu stellen.

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Quelle: https://www.geschichte.fm/juxtapose-afrikahaus-hamburg/

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Juxtapose: Afrikahaus, Hamburg

Das Afrikahaus in Hamburg vor etwa hundert Jahren und heute. Viel hat sich am Gebäude scheinbar nicht getan und doch liegen Welten zwischen den beiden Bildern. Das Kontorhaus in der Große Reichenstraße 27 wurde 1899 gebaut und verweist, wie so vieles in Hamburg, auf die koloniale Vergangenheit der Stadt. Hamburg spielte eine besondere Rolle und profitierte erheblich durch den Handel von den kolonialen Bestrebungen. Neben Berlin gilt Hamburg daher als „Kolonialmetropole des Kaiserreiches“.

Das Haus wurde als Firmensitz für C. Woermann, die Woermann-Linie und die Deutsche Ost-Afrika-Linie gebaut und ist noch immer im Familienbesitz. Gegenwärtig versucht die Stadt Hamburg das koloniale Erbe aufzubereiten: 2014 beschloss der Hamburger Senat, sich dem kolonialen Erbe zu stellen.

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Quelle: https://www.zeitsprung.fm/juxtapose-afrikahaus-hamburg/

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Juxtapose: Afrikahaus, Hamburg

Das Afrikahaus in Hamburg vor etwa hundert Jahren und heute. Viel hat sich am Gebäude scheinbar nicht getan und doch liegen Welten zwischen den beiden Bildern. Das Kontorhaus in der Große Reichenstraße 27 wurde 1899 gebaut und verweist, wie so vieles in Hamburg, auf die koloniale Vergangenheit der Stadt. Hamburg spielte eine besondere Rolle und profitierte erheblich durch den Handel von den kolonialen Bestrebungen. Neben Berlin gilt Hamburg daher als „Kolonialmetropole des Kaiserreiches“.

Das Haus wurde als Firmensitz für C. Woermann, die Woermann-Linie und die Deutsche Ost-Afrika-Linie gebaut und ist noch immer im Familienbesitz. Gegenwärtig versucht die Stadt Hamburg das koloniale Erbe aufzubereiten: 2014 beschloss der Hamburger Senat, sich dem kolonialen Erbe zu stellen.

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Quelle: https://www.zeitsprung.fm/juxtapose-afrikahaus-hamburg/

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Luther-Zyklus der römischen Musikabteilung mit Siegfried Matthus und seinem neuen Werk „Luthers Träume“

Sein Musiktheater bevölkern Protagonistinnen und Protagonisten ganz unterschiedlicher Charaktere und die Sujets entstammen ganz unterschiedlichen Epochen und kulturellen Kontexten. So gehört sich das auch für einen richtigen Opernkomponisten, und Siegfried Matthus, 1934 im damals ostpreußischen Mallenuppen (heute: russ. Sador­oshnye) geboren, ist ein richtiger Opernkomponist. Da gibt es in „Omphale“ (1976), deren Libretto ursprünglich für Henze bestimmt war, einen Herakles in Frauenkleidern und als verweichlichten Sklaven, ergeben der Königin von Mäonien, die ihm Trillinge gebären wird. Da gibt es die biblische Judith in der gleichnamigen zweiaktigen Hebbel-Bearbeitung für die Komische Oper Berlin (1985), eine hochdramatische Charakterfigur vom Schlage der Strauss’schen Salome. Da gibt es den tragisch tief verstrickten Fähnrich Christoph Rilke, mit dessen Schicksal sich Matthus in einem ausgesprochen persönlichen musikalischen Bildnis zur Wiedereröffnung der Semper-Oper 1985 befasste. Es gibt den Grafen Mirabeau aus den Zeiten der Französischen Revolution, dessen private, gesellschaftliche und politische Hintergründe Matthus für eine Oper in Berlin im Jahr des Mauerfalls ausgeleuchtet hat; eine Desdemona, die in einem kammeroperistischen Monolog 1992 in Schwetzingen Worte der Hetäre Megara aus Aristophanes‘ „Lysistrata“ zitierte, aber auch frauenfeindliche Invektiven aus dem Alten Testament, Gedanken der Desdemona Shakespeares und der in Stuttgart-Stammheim durch Selbstmord geendeten Pfarrerstochter und Rote Armee-Terroristin Gudrun Ensslin. Da gibt es in „Farinelli oder die Macht des Gesangs“ (1998) den hochberühmten Kastratensänger als Opernheld, es gibt den Kronprinzen Friedrich, der ob seiner „effeminierten Neigungen“ und Beziehungen von seinem Vater, Friedrich Wilhelm I. hingerichtet wird.



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Quelle: http://musicaroma.hypotheses.org/980

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Erinnerungen von Roland Reichwein an Hans Bohnenkamp

(Ein Gastbeitrag von Roland Reichwein) Wenn ich nach so vielen Jahren, als alter Mann, etwas über meinen Patenonkel Hans Bohnenkamp, unsere Beziehung, seine Beziehung zu meinem Vater Adolf Reichwein und seine Rolle bei der Gründung der Adolf-Reichwein-Hochschule bzw. der Pädagogischen … Weiterlesen →

Quelle: http://reichwein.hypotheses.org/2210

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Ö1-Interview mit Marie Jahoda

Kommende Woche (Donnerstag, 17.8.2017, 21:00-21:55) auf Ö1: Die Wiederholung eines 1996 geführten Gesprächs mit der Soziologin Marie Jahoda.

Im Februar 1996 reiste Doris Stoisser nach Sussex in England, um dort die damals 89-jährige Marie Jahoda, eine der bedeutendsten Sozialwissenschafterinnen der österreichischen Geschichte, zu interviewen.
Jahoda, geboren 1907 in Wien, hatte gemeinsam mit ihrem Mann Paul Lazarsfeld und Hans Zeisel mit der 1932 erschienen sozialpsychologischen Studie "Die Arbeitslosen aus Marienthal" die empirische Sozialforschung begründet.
Als Mitglied der "Revolutionären Sozialisten" wurde sie während des Austrofaschismus verhaftet, kam durch internationale Interventionen frei und emigrierte 1937 nach Großbritannien, wo sie im April 2001 starb.
In diesem sehr persönlichen Gespräch erzählt Marie Jahoda von ihrem Leben und ihrem Verständnis von Gesellschaft.
Erst mit 86 Jahren erhielt sie mit dem "Preis der Stadt Wien für Geisteswissenschaften" und dem "Großen Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich" die ersten Auszeichnungen für ihr wissenschaftliches Werk.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022630052/

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Anja Pfeiffer: Historisch backen (Gastbeitrag)

Frontispiz gegenüber dem Titelblatt: Vollständiges Koch- Back- und Konfiturenlexikon […], Ulm 1786. | Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (CC-BY-SA 4.0)

Zwei Gugelhupfrezepte aus der Zeit des Siebenjährigen Krieges

1. Geschichte des Gugelhupfes

In ‚Zedlers Universal-Lexicon‘ aus der ersten Hälfte des 18. Jhs. wird der Gugelhupf unter dem Stichwort „Kugel=Hippe“ aufgeführt.

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Quelle: http://dsk.hypotheses.org/184

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Das hat sich bis heute nicht geändert, / das blieb sich bis heute gleich

Christian Cargnelli verweist auf den Tatort Bundesheer Anno 1974:
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Und im Juni 1976 gab es dann gegen Kriminalfälle dieser Art am Wiener Naschmarkt ein Anti-Schleifer-Fest, bei dem u.a. Willi Resetarits und die Schmetterlinge spielten und in dessen Folge die Arena besetzt wurde; das Plakat kann im Bildarchiv der ÖNB gesehen werden:

160790481

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022629994/

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