ORF III: Doku über Günther Schifter

Heute vor 90 Jahren wurde der 2008 verstorbene Radiomoderator und Jazz-Aficionado Günther Schifter geboren; nachdem das Technische Museum Wien 2010/11 eine Ausstellung über ihn zeigte (vgl.) hat nun ORF III eine Dokumentation über ihn angefertigt, die Samstag, 28.12.2013 um 21:45 ausgestrahlt wird (Länge 45 Minuten, Wiederholungen 29.12.2013, 11:30 und 30.12.2013, 00:15); auch ich wurde dafür interviewt und werde wohl kurz am Bildschirm auftauchen.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/581437808/

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Die Punks der Weimarer Republik

Die aktuelle Ausgabe von Spex (Nr.348, Oktober 2013, S.116-122, nur Print) veröffentlicht einen Artikel von Ulrich Gutmair zu den Punks der Weimarer Republik. Ausgehend von der Wiederauflage Ernst Haffners Roman Blutsbrüder (vgl. dazu Gutmairs Taz-Rezension) beschäftigt er sich mit den so genannten Wilden Cliquen im Berlin der 1920er und 1930er Jahre, einer Arbeiterjugendsubkultur; abgesehen von Haffner zitiert er folgende zwei Publikationen:

Benenowski, Hans: Nicht nur für die Vergangenheit. Streitbare Jugend in Berlin um 1930. Erzähltes Leben II. Hg von Koschwitz, Heidi. Kreuzberg: Nishen, 1983.

Lessing, Helmut/Liebel, Manfred: Wilde Cliquen. Szenen einer anderen Arbeiterjugendbewegung. Bensheim: Päd.Extra, 1981.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/498221534/

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Neuerscheinung: Astrid Kusser zum Tanzen im Strudel des Black Atlantic um 1900

Interessante Neuerscheinung bei Transcript, die auch auf die Swings eingeht:

Kusser, Astrid: Körper in Schieflage. Tanzen im Strudel des Black Atlantic um 1900. Bielefeld: Transcript, 2013.

Verlags-Info:
Die Geschichte schwarzer Modetänze wird bislang meist augenzwinkernd als ansteckendes Tanzfieber verhandelt. Doch nicht mysteriöse Erreger, sondern handfeste politische Konflikte um Bürgerschaft, Arbeitsteilung und Geschlechterverhältnisse waren ihre Grundlage. Die Ästhetik der schwarzen Diaspora machte diese Konflikte auf den Tanzflächen neu verhandelbar. Tanztechnik verbündete sich dabei mit Medientechniken, die ebenfalls mit Bewegung, Wahrnehmung und der Möglichkeit von Verwandlung experimentierten. Astrid Kusser geht dieser Geschichte zwischen New York, Buenos Aires, Kapstadt, Viktoria in Kamerun und Berlin nach.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/375130343/

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Neuerscheinung: Astrid Kusser zum Tanzen im Strudel des Black Atlantic um 1900

Interessante Neuerscheinung bei Transcript, die auch auf die Swings eingeht:

Kusser, Astrid: Körper in Schieflage. Tanzen im Strudel des Black Atlantic um 1900. Bielefeld: Transcript, 2013.

Verlags-Info:
Die Geschichte schwarzer Modetänze wird bislang meist augenzwinkernd als ansteckendes Tanzfieber verhandelt. Doch nicht mysteriöse Erreger, sondern handfeste politische Konflikte um Bürgerschaft, Arbeitsteilung und Geschlechterverhältnisse waren ihre Grundlage. Die Ästhetik der schwarzen Diaspora machte diese Konflikte auf den Tanzflächen neu verhandelbar. Tanztechnik verbündete sich dabei mit Medientechniken, die ebenfalls mit Bewegung, Wahrnehmung und der Möglichkeit von Verwandlung experimentierten. Astrid Kusser geht dieser Geschichte zwischen New York, Buenos Aires, Kapstadt, Viktoria in Kamerun und Berlin nach.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/375130343/

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Bodo Mrozek zur Geschichte des „Swing tanzen verboten“-Schilds

Zu der ZDF-Geschichtsschmonzette "Unsere Mütter, unsere Väter" hat Ekkehard Knörer auf dem Cargoblog das wesentlichste gesagt, nun thematisiert Bodo Mrozek auf PopHistory einen weiteren wichtigen Aspekt: Das am Schluss des Fernsehspiels gezeigte Schild "Swing tanzen verboten" hat es zur Zeit des deutschen Faschismus nie gegeben; Mrozek zeichnet minutiös die Geschichte dieses Signets nach, das erst in den 1970er Jahren kreiert wurde.
[via Mareike König/G+]

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/326525983/

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Bodo Mrozek zur Geschichte des "Swing tanzen verboten"-Schilds

Zu der ZDF-Geschichtsschmonzette "Unsere Mütter, unsere Väter" hat Ekkehard Knörer auf dem Cargoblog das wesentlichste gesagt, nun thematisiert Bodo Mrozek auf PopHistory einen weiteren wichtigen Aspekt: Das am Schluss des Fernsehspiels gezeigte Schild "Swing tanzen verboten" hat es zur Zeit des deutschen Faschismus nie gegeben; Mrozek zeichnet minutiös die Geschichte dieses Signets nach, das erst in den 1970er Jahren kreiert wurde.
[via Mareike König/G+]

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/326525983/

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Kathy Peiss zum Zoot Suit

2008 erschien von Luis Alvarez eine Veröffentlichung zu den Zoot Suiters, US-Jugendsubkulturen mit ausgeprägtem Stilbewußtsein, die sich in den 1940er Jahren rund um den Jazz bildeten. Berühmtheit erlangten die Straßenschlachten, die sie sich in Los Angeles 1943 mit Polizei und Marines lieferten. (vgl.). Nun wurde ich auf folgendes Buch aufmerksam, das auch die Resonanz der Zoot Suits in Europa thematisiert:

Peiss, Kathy: Zoot Suit: The Enigmatic Career of an Extreme Style. Philadelphia: University of Pennsylvania Press, 2011. [Verlags-Info]

Before the fashion statements of hippies, punks, or hip-hop, there was the zoot suit, a striking urban look of the World War II era that captivated the imagination. Created by poor African American men and obscure tailors, the "drape shape" was embraced by Mexican American pachucos, working-class youth, entertainers, and swing dancers, yet condemned by the U.S. government as wasteful and unpatriotic in a time of war. The fashion became notorious when it appeared to trigger violence and disorder in Los Angeles in 1943—events forever known as the "zoot suit riot." In its wake, social scientists, psychiatrists, journalists, and politicians all tried to explain the riddle of the zoot suit, transforming it into a multifaceted symbol: to some, a sign of social deviance and psychological disturbance, to others, a gesture of resistance against racial prejudice and discrimination. As controversy swirled at home, young men in other places—French zazous, South African tsotsi, Trinidadian saga boys, and Russian stiliagi—made the American zoot suit their own.
In Zoot Suit, historian Kathy Peiss explores this extreme fashion and its mysterious career during World War II and after, as it spread from Harlem across the United States and around the world. She traces the unfolding history of this style and its importance to the youth who adopted it as their uniform, and at the same time considers the way public figures, experts, political activists, and historians have interpreted it. This outré style was a turning point in the way we understand the meaning of clothing as an expression of social conditions and power relations. Zoot Suit offers a new perspective on youth culture and the politics of style, tracing the seam between fashion and social action.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/235554066/

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Schlurf-Doku auf 3Sat

Wird morgen Dienstag (29.5.2012, 9:05-10:15) wieder auf 3Sat ausgestrahlt: Die Dokumentation "Schlurf. Im Swing gegen den Gleichschritt":

Sie benahmen sich lässig und hatten lange Haare, sie liebten den Swing und den Jazz, sie hassten den Gleichschritt - die Schlurfs. In Europa, aber speziell in Deutschland und Österreich waren sie der jugendkulturelle Gegenpol zur Ideologie des Dritten Reiches. Und sie mussten dafür büßen.

Die Dokumentation von Monica Ladurner und Wolfgang Beyer erzählt von einer vergessenen Rebellion, die noch nie zuvor filmisch dargestellt wurde: In den dreißiger und vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts entschieden sich Tausende Jugendliche für eine Lebenskultur, die im diametralen Gegensatz zu den Idealen des nationalsozialistischen Regimes stand.

Die Dokumentation erteilt jenen das Wort, die - obgleich als Jugendbewegung von den Nazis verfolgt - später niemals als NS-Opfer anerkannt wurden, für deren Geschichte sich bisher nur ein kleiner Kreis von Fachleuten interessiert hat und deren Name auch heute noch - Jahrzehnte nach Ende der Nazi-Herrschaft - ein Schimpfwort geblieben ist.

Der Film ist keine "Geschichts-Dokumentation" im klassischen Sinn, eher ein "historischer Krimi", in dem die Frage nach geschichtlichen Kontinuitäten gestellt wird, nach dem Fortwirken von "längst Vergangenem" in der Gegenwart. Es geht um Fragen, die damals so aktuell waren wie heute: Was passiert, wenn man jungen Menschen ihre Musik nimmt, wenn man ihre Tänze verbietet, ihren Lebensstil kriminalisiert, ihre Kultur als staatsfeindlich brandmarkt?

Die Band "Fatima Spar und die Freedom Fries" steuert die Musik zum Film bei
Sie versucht nicht, den "Originalsound" der dreißiger und vierziger Jahre zu kopieren, sondern die Swingnummern so zu interpretieren, dass das "Skandalöse" und "Wilde" dieser Musik leichter nachvollziehbar wird. Ähnliches gilt auch für das Tanzensemble "Some like it hot". Und Christian Qualtinger (Sohn des "Swings" Helmut Qualtinger) interpretiert Spottlieder auf die Nazis ("Deutschland-Lied", "Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei"), erklärt in lexikalischer Art das spezifische Schlurf-Vokabular ("Schlurfkatz", "Lahmwöhn", "Schoidosn") und liest aus Originaldokumenten.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/97036746/

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