Der Umgang mit Macht

Vor einigen Jahren haben wir uns in einem didaktischen Workshop dem Thema Macht in der Lehre der Friedens- und Konfliktforschung gewidmet und Teilergebnisse in der ZeFKo veröffentlicht. Da wir weiter über das Thema nachdenken, möchten wir an dieser Stelle das Thema noch mal aufnehmen und zur Debatte stellen.

Macht ist ein Thema, das in der Hochschullehre der Friedens- und Konfliktforschung von hoher Relevanz ist. Dozent*innen müssen verschiedene Rollen einnehmen, um ihre Aufgaben in der Lehre wahrzunehmen – sie sind Expert*innen, Moderator*innen, Autoritätspersonen bzw. Prüfer*innen, Berater*innen und Vorbild. Einige der Rollen setzen eine Machtasymmetrie zwischen Dozent*innen und den Studierenden voraus (z.B. Prüfer*in oder auch Expert*in), andere Rollen lassen sich angemessener ausfüllen, wenn der/die Dozent*in die eigene Macht gerade nicht ausspielt, sondern vielmehr die Studierenden befähigt, eigenverantwortlich zu lernen bzw. Probleme zu lösen (z.

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Quelle: http://lehrgut.hypotheses.org/363

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Hat persönliches Erleben in der universitären Lehre (k)einen Platz?

Oder: Wie persönlich darf es werden?

Das Beispiel „Schritt nach vorn“ (Methodenblatt)

Eine Kollegin und ich haben vor ein paar Monaten im Rahmen eines Vortrags vorgestellt, wie didaktische Methoden aus der politischen und interkulturellen Bildungsarbeit sinnvoll genutzt werden können, um in der Lehrer*innen-Ausbildung für Fragen sozialer Ungleichheit und Diskriminierung zu sensibilisieren. Wir sprachen uns für den Einsatz von Methoden aus, die nicht nur auf dem Erfahrungsschatz der Teilnehmenden aufbauen, sondern darüber hinaus ‚Aha-Erlebnisse‘ begünstigen. Als Beispiel haben wir die Übung „Schritt nach vorn“ angeführt. Diese hilft meiner Erfahrung nach eindrücklich zu veranschaulichen, wie bestimmte Ressourcen und (zugeschriebene) Eigenschaften die Lebenschancen einer Person in der Gesellschaft beeinflussen. Zugleich erleben die Teilnehmenden in ihrer jeweiligen Rolle wie es ist bzw. wie es sich anfühlt zurückzubleiben, nicht so recht mitzukommen oder – entsprechend privilegiert – den anderen gleichsam davonzulaufen.



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Quelle: http://lehrgut.hypotheses.org/339

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Konfliktkompetenz üben! Zur Nutzung von Gruppenprozessen

Kann und sollte man im Studium der Friedens- und Konfliktforschung Konfliktkompetenz lernen und inwieweit lässt sich die Lehrsituation selbst als Betrachtungsgegenstand und Übungsfeld nutzen? Die Fragen, die Christoph Weller in seinem Beitrag kürzlich aufgeworfen hat, möchte ich mit einem entschiedenen „Ja“ beantworten. Ich finde, es wäre geradezu eine Verschwendung von Lerngelegenheiten, wenn wir Konflikte, die in Lehr- und Lernsituationen entstehen, ausblenden und nicht reflektieren würden.  Gerade (Klein-)Gruppenprozesse bieten eine gute Gelegenheit, um Konfliktkompetenz zu üben.

Freie und eigenverantwortliche Arbeit in Projektgruppen ist mittlerweile ein fester Bestandteil in vielen Studiengängen. Neben dem Erwerb fachlicher, kognitiver Lernziele sollen damit auch soziale Lernziele wie Konfliktkompetenz oder Teamfähigkeit erreicht werden. Das wird meiner Meinung nach in vielen Fällen – und ich schließe meine eigene Lehre dabei ein – noch zu halbherzig umgesetzt. Einerseits wird dem Erwerb kognitiver Kompetenzen viel Raum eingeräumt, andererseits scheint es die Erwartung zu geben, dass alleine die Teilnahme an der Gruppenarbeit schon die Teamfähigkeit und Konfliktkompetenz erhöhen wird.  Das stimmt leider nicht.

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Quelle: http://lehrgut.hypotheses.org/224

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Konfliktkompetenz lehren

Zur Debatte um die Spezifika der Lehre in der Friedens- und Konfliktforschung

Neben vielen anderen Lehr-Inhalten, die in einem Studiengang der Friedens- und Konfliktforschung eine wichtige Rolle spielen, scheint „Konfliktkompetenz“ ein unumstritten wichtiges Lehrziel zu sein – so lassen sich zumindest die Diskussionen resümieren, die beim jüngsten Treffen des Arbeitskreises „Curriculum und Didaktik“ der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung (AFK) in Duisburg engagiert und intensiv geführt wurden. Doch was bedeutet dies für die Lehrenden in der Friedens- und Konfliktforschung und was könnte es bedeuten? Hierzu wollen die nachfolgenden Überlegungen einen Diskussionsbeitrag leisten. Konfliktkompetenz besitzt meiner Erfahrung nach mindestens die nachfolgend dargelegten drei Dimensionen (vgl. dazu auch Büttner 2002; Edmüller/Jiranek 2010; Kilb 2012; Kreuser et al. 2012; Herrmann 2013; Berkel 2014; Bös et al. 2015). Zunächst geht es um Wissens-Kompetenzen: Wer gewissermaßen „Konfliktologie“ studiert, muss am Ende Kenntnisse über Konflikte besitzen, ähnlich wie bei der Soziologie über Gesellschaft oder bei Theologie über Gott. Diese Art der Konfliktkompetenz zu vermitteln ist wohl die einfachste Übung, weil sie im Grunde genauso verfahren kann wie alle anderen wissenschaftlichen Disziplinen … das kennen wir alle, so haben wir in aller Regel studiert und können unsere Kenntnisse daher auch weitervermitteln.



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Quelle: http://lehrgut.hypotheses.org/216

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