Vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart gab es Projekte, die für bestimmte Zeiträume oder komplett, gedruckte Editionen von Schul- oder Universitätsmatrikeln hervorbrachten. Für die Erfassung dieser Massendaten in digital auswertbare Datenbanken findet sich in diesen gedruckt vorliegenden Editionen großes Potential: einerseits in der einfacheren technischen Erschließbarkeit (im Vergleich zu den handschriftlichen Quellen), andererseits da für diese Projekte oft mehr Quellen herangezogen wurden als die eigentlichen Matrikel und durch das Record Linkage auf dem Papier wertvolle Zusatzinformationen gewonnen werden können. Als Beispiel seien hier die ersten beiden Bände der gedruckt vorliegenden Matrikel der Universität Halle genannt für die Fritz Juntke in den 1950er Jahren zahlreiche weitere Literatur sowie Quellen aus den Archiven der Universität sowie der Franckeschen Stiftungen heranzog, um die reinen Matrikeldaten noch weiter anzureichern. Ebenso nahm Charlotte Preuß für den zweiten (noch nicht digital erschlossenen) Band für die Zeit von 1731 bis 1740 bereits einen Abgleich mit gedruckt vorliegenden Matrikeln anderer Universitäten vor. Beide hier genannten Bearbeiter wiesen jedoch in den Editionen darauf hin, keine Vollständigkeit in diesem Bereich für sich reklamieren zu wollen oder zu können.
Für den ersten Band der Halleschen Matrikel, der den Zeitraum der Universitätsgründung bis 1730 umfasst, ist in den letzten zwei Jahren erstmals dieser Schritt vom Scan der gedruckten Matrikel über die Texterkennung und Strukturierung der Daten, deren Upload und Verbindung mit vorhandenen sowie neuen Daten in FactGrid, erfolgreich umgesetzt worden.
Die Matrikeledition von Juntke ist so aufgebaut, dass alle Namen nicht chronologisch, sondern alphabetisch in zwei spalten pro Seite hintereinander weg aufgeführt werden.
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