Zweimal Kasteel Batavia: Über Bild, Blick und Ordnung

Esther Helena Arens

In den Amsterdamer Museen finden sich viele Spuren der künstlerischen und politischen Auseinandersetzung mit dem niederländischen Kolonialismus während des 17. und 18. Jahrhunderts. Eine davon ist das großformatige Gemälde Het kasteel van Batavia, gezien van Kali Besar West, gemalt ca. 1661 von Andries Beeckman, der von 1652 bis 1658 mit der Vereinigten Ostindischen Kompanie (VOC) über das Kap der Guten Hoffnung nach Asien gereist war und sich auch in Batavia (Jakarta) aufgehalten hatte. Das Bild ist im Rijksmuseum in einem Saal mit weiteren Kunstwerken und Artefakten ausgestellt, die während des Goldenen Zeitalters aus Übersee in die Niederlande gekommen sind, und auch im Katalog zur Ausstellung „Asia > Amsterdam“ 2015 enthalten. Auf der Webseite des Rijksmuseums stand im März 2015 neben den Materialdaten folgende Beschreibung des Bildinhalts:

The market of Batavia, with the fortress of the Dutch East India Company in the background. There are Javanese selling fruit, a Chinaman selling fish, and Mollucans kicking a rattan ball.

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Quelle: http://rumphius.hypotheses.org/51

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Archivalia. Oder: Wie man 30.000 Blogartikel zu Hypotheses umzieht


Archivalia-Logo
Archivalia-Logo

Bis zum 1. Dezember 2015 war das Blog von Klaus Graf unter http://archiv.twoday.net zu erreichen. Den Beginn fand dieser Blog am 5. Februar 2003 mit folgenden Sätzen: „Willkommen zu Archivalia! Archivalia ist ein Weblog, das Einträge rund um das Archivwesen aufnehmen soll.“ Aus dem einen Blogartikel wurden über 30.000, die hauptsächlich von Klaus Graf, aber auch vielen anderen fleißigen Schreiberlingen verfasst wurden. Ich möchte hier kurz beschreiben, wie wir den Umzug von Archivalia zu Hypotheses im letzen Dezember bewältigt haben, denn das ist eine spannende Geschichte mit Höhen und Tiefen.

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Quelle: https://bloghaus.hypotheses.org/1665

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A Plea for Historytelling in the Classroom

English

In recent years – not least because of the triumphant march of (by now inflationary) competency models – the didactics of history has focused on the deconstruction of historical narratives. Of course, there are several good reasons for this, because historical master narratives are suitable for political exploitation, for example, when creating national identity. Nevertheless, history teaching needs historytelling.

 

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Why history teaching needs historytelling

Nevertheless, historical narratives should not be ignored in history lessons because they enable individuals to structure the complexity of the world. By this I mean the processing of new experiences whereby – according to Richard Rorty’s conception of contingency – individuals create cognitive systems that refer to the past and to the future.

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Quelle: http://public-history-weekly.oldenbourg-verlag.de/4-2016-9/plea-historytelling-classroom/

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Forschungsgeschichte der Aktenkunde V: Stand und Desiderate (Schluss der Serie)

Der letzte Teil der Serie hat auf sich warten lassen. Es fällt schwer, bereits zu historisieren, was nun zu besprechen bleibt. Dieser Teil ist auch ein Ausblick, wohin die Reise gehen kann.

Michael Hochedlinger: Höhe- und Endpunkt der Klassik

Ist Preußen wegen der legendären Vorzüge seiner Aktenführung das prädestinierte Referenzmodell der Aktenkunde oder wurde das Fach einfach nur maßgeblich von preußischen Archivaren geprägt?

Ein umfassende außerpreußische Aktenkunde blieb jedenfalls lange ein Desiderat. Michael Hochedlinger (* 1967), Archivar am Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv, hat diese Lücke für den gigantischen Behördenapparat der Habsburger-Monarchie geschlossen. Damit hat er auch eine bessere Referenz für die Zentralbehörden des Alten Reichs und die süddeutschen Territorien geschaffen als es Meisners Werke waren.

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Quelle: http://aktenkunde.hypotheses.org/496

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Schloss Lichtenburg bei Prettin. Vom Antoniterkloster zum Witwensitz

Shortly after the Reformation, the Saxon Elector integrated the medieval Antonine monastery “Lichtenberg” near Prettin (Saxony-Anhalt) into his residential system. Lichtenburg Castle became one of the favourite dowager’s seats in early-modern Saxony. In the early 17th century, the dowager Electress Hedwig of Denmark (1581-1641) and her court mainly lived in Lichtenburg. Several Renaissance and early Baroque wall paintings and wooden ceilings have survived in situ until today.

Anonym, Hedwig von Dänemark, 1641, Museum Schloss Lichtenburg
Anonym, Hedwig von Dänemark, 1641, Museum Schloss Lichtenburg

Im Jahr 1608 betraute der sächsische Kurfürst Christian II. (1583-1611) seine Mutter, Sophia von Brandenburg (1568-1622), mit einer heiklen Mission. Sie sollte für Christians Gattin, Hedwig von Dänemark (1581-1641), einen geeigneten Witwensitz finden. Sechs Jahre zuvor war das Amt Sangerhausen im Ehevertrag als Wittum festgelegt worden, doch nun hatten dänische Gesandte dieses in schlechtem Zustand vorgefunden. Hedwigs Bruder Christian IV.

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Quelle: http://hofkultur.hypotheses.org/373

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5.1. Vertrauensmann

Die Rücksichtslosigkeit wächst nur dort, wo sie von der Duldsamkeit genährt wird. Darum ist die eine nicht weniger schuldig als die andere.[1]

Anfang Februar 1940 berichtete ein „Vertrauensmann“ Kriminaloberassistent Kesting, er habe Kontakt zu einer Gruppe aufgenommen, die sich „illegal staatsfeindlich betätigen“ würde. Nach seinem Bericht träfe sich die Gruppe „mehrere Male wöchentlich, regelmäßig jedoch jeden Donnerstag in der Wohnung des Arbeiters Franz Becker um dort staatsfeindliche Vorträge, Vorlesungen und Diskussionen“ abzuhalten. Die Anwesenden waren ihm jedoch nicht bekannt, weswegen er beauftragt wurde, sich in den Kreis einzugliedern. [2]

Am 27.02.

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Quelle: http://winzen.hypotheses.org/683

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Nummern als Signum großstädtischer Anonymität – Karl Kraus und Otto Wagner

Neben der Verdammung des Einsatzes der Nummerierung als unmenschlich und den vielen gerade im 20. Jahrhundert geäußerten Beispielen einer „Nummerierungsskepsis“ gibt es auch eine moderne Tradition, die dieser positiv gegenübersteht. Prominenter Fürsprecher ist Karl Kraus, der sein Lob der auch durch Nummern garantierten Anonymität einer Großstadt wie Berlin in der Fackel von 1907 folgendermaßen auf den Punkt brachte:

Alle sind Nummern, darum hat jeder die Freiheit, eine Individualität zu sein. Alles geht nach der Uhr, darum kann jeder nach seiner eigenen gehen. Ordnung macht das Leben abenteuerlich.1

Eine ähnliche Affirmation der Nummer konstatierte wenige Jahre später auch Otto Wagner in einer ursprünglich als Vortrag an der Columbia University verfassten Publikation:

Der Hinweis auf Tradition, Gemüt, malerische Erscheinung etc. als Grundlage von Wohnungen moderner Menschen ist unserem heutigen Empfinden nach einfach abgeschmackt.

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Quelle: http://nummer.hypotheses.org/205

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Workshop „Forschungsdaten in bester Lage: Nutzungsszenarien und Perspektiven digitaler Forschungsinfrastrukturen“, 5. & 6. April 2016

In den letzten Jahrzehnten ist das Datenvolumen in der geisteswissenschaftlichen (Grundlagen-)Forschung stark angestiegen. Der grosse Bedarf einer Fokussierung und Zusammenführung der oft heterogen und dezentral vorliegenden Datenbestände zeigt sich in vielfältigen Projekten und Initiativen. Auch das DFG-Projekt „Digitaler Wissensspeicher“ entwickelt Verfahrensweisen und Software, um die Datenbestände der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) semantisch zu vernetzen und durch einen zentralen Zugang einem breiten Nutzerkreis zu öffnen.

Ziel dieses NutzerInnenworkshops ist es, die Anforderungen zukünftiger NutzerInnen zu diskutieren, Feedback für das bestehende Angebot zu sammeln und die Vernetzung bestehender Projekte zu verbessern. Die eingeladenen VertreterInnen verschiedener Projekte werden gemeinsam Erfahrungen mit Worflows und Best Practices bei der Zusammenführung und Erschließung heterogener Datenbestände austauschen. In kurzen Vorträgen mit offener Diskussion und einer inhaltlichen Vertiefung an Themen-Tischen sollen gemeinsam Perspektiven für die Weiterentwicklung bestehender Infrastrukturen und Projekte entwickelt sowie mögliche Erfolgskriterien abgeleitet werden.

Mehr zum Workshop unter http://wsp.bbaw.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=6507

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Die Glaubwürdigkeit der Nachrichten

Was soll man noch glauben? Von den verschiedenen Kriegsschauplätzen kamen Schreckensnachrichten, die stets aufs Neue das drohende Desaster an die Wand malten. Es war nicht einfach, aus der Fülle der einlaufenden Avisen – wie man damals oft Nachrichten nannte – das herauszufiltern, was sich als glaubwürdig und wahr erweisen sollte. Dabei gab es auch im 17. Jahrhundert so etwas wie eine Nachrichtenflut. Wer jemals Korrespondenzserien aus dieser Zeit im Archiv durchgesehen hat, wird wissen, was ich meine: Mitunter sind einem einzelnen Brief mehrere Kopien anderer Schreiben beigefügt, so daß eine einzelne Sendung zu einem regelrechten Briefpaket wurde. Wenn man dann noch mehrere derartige Briefpakete mit demselben Eingangsdatum vorfindet, läßt sich ermessen, daß der Empfänger viel zu lesen hatte – und entscheiden mußte, welche von all den übersandten Nachrichten er denn ernst nehmen sollte.

Der vorliegende Fall greift ein Beispiel aus dem März 1634 heraus. Damals berichtete der kurkölnische Agent Johann van der Veecken Neuigkeiten an Kurfürst Ferdinand von Köln, die nichts Gutes verhießen.

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Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/866

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