Portfolio als Daten

In einem Workshop kam die Frage auf, wie Portfolios als qualitative Daten für Forschungszwecke, insbesondere bei Fragen zum Kompetenzerwerb, genutzt werden könnten? Leider ist es mir trotz längerer Recherche nicht möglich gewesen einen fundierten Artikel zur Nutzung von Portfolios als Daten zur qualitativen Kompetenzforschung zu finden. Deshalb möchte ich im Folgenden meine Überlegungen zu diesem Thema wiedergeben, mir scheint aber, dass hier eine Forschungslücke besteht.Gerade im Lehramtsstudium wird Portfolio an vielen Hochschulen als Instrument zur Kompetenzreflexion genutzt und dient der Dokumentation des eigenen Lernprozesses, wird dabei aber im Hochschulkontext auch als Prüfungsleistung bewertet (vgl. zu Portfolio den Sammelband von Gläser-Zikuda/Hascher 2007). Aus dieser Mixtur ergeben sich für die Nutzung als Daten eines qualitativen Forschungsprozesses diverse Fragen:

  • Portfolios sollen der Selbstreflexion des eigenen Kompetenzerwerbs dienen, werden gleichzeitig aber durch Dozierende bewertet. Hier stellt sich die Frage, ob eine „echte“ Reflexion der eigenen Kompetenzen stattfindet, oder „nach dem Wunsch der Dozierenden“ geschrieben wird? Man könnte dies mit „Sozialer Erwünschtheit“ in quantitativen und qualitativen Befragungen vergleichen, wonach sich das Antwortverhalten nach der sozialen Zustimmung richtet.


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Quelle: https://sozmethode.hypotheses.org/128

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Personalisierung und Personifizierung: Zwei Erzählmuster

Ins unseren Debatten fielen, bisher vor allem in Bezug auf die Sozialgesetzgebung im Kaiserreich, immer wieder die Begriffe „Personifizierung“ und „Personalisierung“. Beide wurden dabei und werden oft synonym verwendet. In der Didaktik jedoch bezeichnen die Begriffe zwei unterschiedliche Darstellungsweisen von Geschichte, die sich auch in Dokumentarfilmen wiederfinden lassen.

Personalisierung beschreibt die mit dem Historismus verbundene Darstellung von Geschichte an „großen“ Persönlichkeiten – besonders bekannt ist in diesem Zusammenhang ein Zitat des umstrittenen Historikers Heinrich von Treitschke (1834-1896), der behauptete, es seien „Personen, Männer (…), welche die Geschichte machen. Männer wie Luther, wie Friedrich der Große und Bismarck.“[1] Hier wird Geschichte also an Akteur(_inn)en einer Epoche erzählt, sie vereinen in ihrer Person, in ihrem Handeln die Essenz ihrer Zeit.

Obwohl mit der Abkehr der Geschichtswissenschaft vom Historismus in den 1970er Jahren auch die Geschichtsvermittlung sich vermehrt den, die Handlungen der Akteure (mit-)bestimmenden, Strukturen zuwandte, herrscht in den Alltagsvorstellungen vieler Menschen bis heute zumeist ein personalisiertes Geschichtsbild vor. Es vereinfacht den Zugang, Geschichte wird „überschaubar, konkret und anschaulich“, wie der Didaktiker Michael Sauer meint: „[Diese Art von Geschichtsvermittlung] lässt sich als klare Handlungsabfolge erzählen.

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Quelle: http://gafprojekt.hypotheses.org/293

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Audienzen – ein Nachtrag: Wie man als Kaiserin beeindruckt

In den letzten drei Einträgen diese Blogs ging es um Audienzen der Kaiserinnen, in denen in zeremonieller Form Ranghierarchien innerhalb des Alten Reiches, aber auch zwischen europäischen Mächten abgebildet wurden. Ein Nebensatz im Bericht zur Audienz der Gräfin Oxenstierna, Gemahlin des schwedischen Botschafters in Wien, führte dabei einen Aspekt einer solchen Audienz vor Augen, der in zeremoniellen Beschreibungen gewöhnlich kaum eine Rolle spielt: Welchen Eindruck hinterließ sie bei der oder dem von einer Kaiserin Empfangenen?

1674 hatte man im Umfeld der Kaiserin vermutet, die auffällige – und für den vorbildlichen Ablauf der Audienz nicht unproblematische – Schweigsamkeit der schwedischen Gräfin könne mit dem „respect“ zu tun haben, den diese während der Audienz empfand. Hinter diesem „respect“ könnten dabei mindestens zwei unterschiedliche Gründe gestanden haben: einerseits die Sorge um zeremonielle Fehler und die daraus möglicherweise folgenden diplomatischen Verwicklungen, andererseits tatsächlich der Respekt für die Kaiserin als Person selbst. Und wenn es schon für die im höfischen Umfeld zweifellos erfahrene Gräfin Oxenstierna nicht ganz leicht war, sich bei einer solchen Audienz höfisch sicher und selbstverständlich zu bewegen, wieviel mehr galt das erst für rangniedrigere Personen?

Genau diesen Aspekt von Audienzen berührt eine Quelle, die mir gerade bei einem Forschungsaufenthalt in Wolfenbüttel in die Hände fiel. Es handelt sich um die Beschreibung einer Audienz bei Kaiserin Elisabeth Christine im Oktober 1737, die diese dem Sekretär des Prinzen Ludwig Ernst von Braunschweig-Wolfenbüttel (1718-1788) erteilte1.

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Quelle: http://kaiserin.hypotheses.org/165

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DH-Videoclip Adventskalender 2016 – Tür 8

Digital Humanities werden in Irland nicht nur an der Universität Cork voran gebracht sondern natürlich auch am Trinity College Dublin. Ein Video vom April diesen Jahres stellt das Trinity Centre for Digital Humanities vor.

The Trinity Centre for Digital Humanities brings together researchers from many disciplinary backgrounds to facilitate the novel investigation, analysis, synthesis, and presentation of information in electronic form. We also facilitate dialogue between the research and educational programmes that contribute to Trinity’s reputation in this field, drawing in as well the activities of the Library and Research Computing.

The Digital Humanities Centre is a meeting ground for all of these experts, facilitating the collaborations and open exchange of ideas that is at the heart of Trinity’s international reputation in this field.

(Quelle YouTube: https://www.youtube.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=7452

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In Search of Narrative Plausibility

How shall we articulate a concept of plausibility of historical narratives as a way to assess their adequacy? Jörn Rüsen offers a starting point with his definition of 'Triftigkeit'.

The post In Search of Narrative Plausibility appeared first on Public History Weekly.

Quelle: https://public-history-weekly.degruyter.com/1-2013-9/4-2016-41/in-search-of-narrative-plausibility/

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208 Sekunden

Dirk Baecker 208 Sekunden entscheiden über die professionelle Karriere eines Piloten, der in über 40 Jahren seiner beruflichen Arbeit jedes Flugzeug sicher zum Start und zur Landung gebracht hat: 208 Sekunden, in denen der Pilot Chesley „Sully“ Sullenberger am 15. Januar 2009 (5 Tage vor der Amtseinführung von Präsident Barack Obama) entscheiden muss, ob er nach einem Vogelschlag durch Wildgänse, der beide Triebwerke lahmgelegt hatte, mit seinem Airbus A320-214 eine Ausweichlandebahn auf den Flughäfen La Guardia oder Teterboro ansteuern kann oder auf dem Hudson […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/43

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GAG63: Konstantin und die Janitscharen

Quelle: https://www.geschichte.fm/podcast/zs63/

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Ausschreibung: Leitung der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt

Die Technische Universität Darmstadt sucht für die Leitung der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) zum 1. Oktober 2017 eine/einen

Leitende Bibliotheksdirektorin/Leitenden Bibliotheksdirektor

Die Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt ist eine zentrale Einrichtung der Technischen Universität mit etwa 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und versorgt Studierende, Lehrende und andere Beschäftigte der Universität sowie die Bevölkerung von Stadt und Region mit wissenschaftlicher Literatur und Information. Die ULB verfügt über ein breites Angebot konventioneller und elektronischer Medien und aus der fast 450jährigen Geschichte der Landesbibliothek eine reichhaltige Sammlung historisch wertvoller Bestände. Neben den Historischen Sammlungen gehören das Universitätsarchiv, das Europäische Dokumentationszentrum (EDZ) und das Patentinformationszentrum (PIZ) zur ULB. Weitere Abteilungen sind die Abteilung Bestandserhaltung mit der Buchbinderei und der Restaurierwerkstatt und die Abteilung Elektronische Informationsdienste (EID).

Im Rahmen der ausgeschriebenen Position übernehmen Sie die strategische und organisatorische Leitung der ULB und gestalten ihre Entwicklung als zeitgemäße und zukunftsfähige Einrichtung der TU Darmstadt und als attraktives regionales Zentrum schriftkultureller Überlieferung weiter. Sie betreuen und entwickeln Projekte zur Unterstützung von Forschung und Lehre z.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=7480

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Ankündigung: Zweiter AGATE Workshop, 16. Januar 2017, Berlin

Open – Connective – Sustainable
AGATE: A Community Driven Digital Infrastructure for SSH Research(ers) at the European Academies

The workshop’s objective is to introduce and discuss the concept and working plan for a digital infrastructure for Humanities and Social Sciences research of the science academies in Europe (AGATE). Furthermore, the workshop seeks to initiate an open dialogue between the SSH researchers at the science academies with European infrastructures and the contribution of AGATE to the vision of Open Science in Europe.

The planned infrastructure will have to meet two main tasks: firstly, to enhance the visibility of the academies’ SSH research activities and the discoverability and reusability of the research data and results, and secondly, to support researchers with information and services that facilitate research activities and publication practices in the digital age and international and interdisciplinary collaboration.

The technical, social, and organizational features of the proposed digital infrastructure will be sketched out in short introductory presentations and an expert’s comment. After each of the thematic sections there will be space for a result-oriented discussion with representatives of the core consortium and the workshop participants about the feasibility and practicability of the proposed solutions.
Especially SSH researchers, ICT-experts and digital librarians and archivists from the European science academies as potential users and data providers are invited to join the discussions about the shape of a future AGATE.



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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=7477

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