DH 2014 Workshop: Sharing digital arts and humanities knowledge

DARIAH-EU und DARIAH-DE werden bei der DH 2014 mit einem gemeinsamen Workshop zum Thema “Sharing digital arts and humanities knowledge: DARIAH as an open space for dialogue” vertreten sein und laden dazu interessierte Fachwissenschaftler am 8. Juli 2014 von 09:00 bis 16:00 Uhr an die Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) ein.

DARIAH (Digital Infrastructure for the Arts and Humanities) will ein breites Spektrum an DariahDH2014Forschungsinfrastruktur-Komponenten für die Digital Humanities anbieten. Im Zentrum stehen dabei die FachwissenschaftlerInnen und ihre Bedürfnisse. Angebote und Services werden von Forschenden für Forschende entwickelt. Ziel des Workshops ist es eine Plattform für offenen Austausch zwischen an Digital Humanities Methoden und Tools interessierten GeisteswissenschaftlerInnen, InformatikerInnen, EntwicklerInnen und InformationswissenschaftlerInnen zu bieten.

Die Anbieter von Forschungsinfrastrukturen müssen die Arbeitsweise und Anforderungen der geisteswissenschaftlichen Forschercommunity an Tools und Services kennen um sie mit entsprechenden Angeboten der Digital Humanities unterstützen zu können. Genauso wichtig ist jedoch umgekehrt, dass GeisteswissenschaftlerInnen eine Vorstellung von den technischen Möglichkeiten der Forschungsinfrastrukturen entwickeln um Anpassungen und spezielle Bedürfnisse am besten noch während der Planungsphase mit Infrastrukturanbietern zu besprechen.

Während des Workshops werden kollaborative Werkzeuge wie Twitter (Hashtag: #DARIAHdialogue), Etherpad und ein Wiki zum Einsatz kommen um die Ergebnisse festzuhalten, die nach der Veranstaltung in eine Open Access-Veröffentlichung fließen sollen.

Zur Registrierung geht es unter folgendem Link: https://meeting.artegis.com/event/DH2014

Eine Übersicht über alle Workshops der DH 2014 gibt es unter: http://dh2014.org/workshops/

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3426

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Scientiae. Disciplines of Knowing in the Early Modern World: Abstracts online | #Scientiae2014

In Wien findet vom 23. bis zum 25. April 2014 die Tagung “Scientiae. Disciplines of Knowing in the Early Modern World” statt.
Die Abstracts zu den Vorträgen sind nun online: http://scientiae.co.uk/?page_id=531.

Als Hashtag wird #Scientiae2014 verwendet.

Abstracts zu Vorträgen aus dem Bereich der Ordensgeschichte hat Thomas Stockinger zusammengestellt:
http://ordensgeschichte.hypotheses.org/7034

Website: Scientiae. Disciplines of Knowing in the Early Modern World http://scientiae.co.uk/

Die Facebook-Gruppe: https://www.facebook.com/groups/1378546729027182/

“Welcome to the Scientiae: A new international research group at the nexus of Renaissance/early-modern studies and history/philosophy of science. The epistemological and methodological innovations of the period ca. 1450-1750 continue to be decisive for the shape of knowledge in modernity. Yet the early-modern innovators, by definition, worked within fields that were remote from later applications or syntheses. The period’s intellectual culture, therefore, offers a unique opportunity to get back behind modern ideas of knowing, dominated as they are by science and technology. By the same token, however, the early-modern origins or antecedents of these ideas cannot be investigated except via the discrete and internally-coherent disciplines in which they actually occurred.

These include, but are not limited to: Biblical exegesis, humanism, scholastic logic, art theory, and antiquarianism; as well as natural history, natural philosophy, cosmography, craft traditions, medicine, magic, and alchemy (the list is not exhaustive). We welcome any and all scholars of the period’s literature, history, philosophy, music, print culture, social networks, and intellectual geography – in short, all scholars of early-modern intellectual culture – whose research finds a focal point in issues relating to the period emergence of modern natural science. 

Quelle: http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1669

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Ludwigshafener “Stolpersteine” mit Online-Stadtplan auffindbar

Die bislang 145 Ludwigshafener Stolpersteine sind seit März 2014 auch auffindbar mittels Online-Stadtplan (http://stadtplan.ludwigshafen.de) auffindbar: Unter  dem Menüpunkt “Kultur” werden sie samt genauer Adressangabe sichtbar. Diese  Angaben sind zudem verlinkt mit der Website www.erinnerungen-bewahren.de des Arbeitskreises “Ludwigshafen setzt Stolpersteine”. Hier sind umfangreiche biografische Informationen zu den einzelnen Personen hinterlegt. Dieser direkte Zugang via Stadtplan  – eine neue Aktion des obengenannten Arbeitskreises – erleichtert sowohl das Aufsuchen einzelner Steine sowie auch Stolperstein-Rundgänge.

Quelle: http://speyermemo.hypotheses.org/1927

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Wo wurde das Kloster Lorsch gegründet?

„Wo wurde das Kloster Lorsch gegründet?“ ist eine Frage, die nur dann spannend ist, wenn man erstens weiß was dieses Kloster Lorsch eigentlich ist, zweitens dass es woanders gegründet wurde, also praktisch irgendwann umgezogen ist.

Zu erstens: Das Kloster Lorsch ist eines der berühmtesten karolingischen Reichsklöster auf deutschem Boden, es ist die Begräbnisstätte unter anderem von Ludwig dem Deutschen und beherbergte eine der bedeutensten mittelalterlichen Bibliotheken nördlich der Alpen. Lorsch ist heute eine hübsche kleine Stadt im Kreis Bergstraße im hessischen Rheinried gelegen, im Dreiländereck Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.

Zu zweitens: Das Kloster Lorsch ist kurz nach seiner Gründung tatsächlich umgezogen. Man weiß genau wohin, aber die Frage nach dem woher bewegt die Gemüter seit dem 19. Jahrhundert.

Alles was wir darüber wissen, stammt aus dem Lorscher Codex aus dem 12. Jahrhundert, in dem die Gründungsgeschichte erzählt wird, die aus der Sicht des Chronisten bereits 400 Jahre her ist. Zum Verständnis hier nur die deutsche Übersetzung:

Im zwölften Jahre also der Regierung Pippins  stifteten Cancor, der berühmte Graf des Oberrheingaues, und seine fromme gottwohlgefällige Mutter Williswinda, die Witwe des Grafen Rupert, das Kloster Lorsch auf der Insel, welche jetzt Altenmünster genannt wird. Sie übergaben es dem verehrungswürdigen Metzer Erzbischof Rutgang (742-766), damit er dort eine Schar Mönche ansiedle.[1]

Da man für eine anständige Klostergründung auch eine wichtige Reliquie für die Weihe der Klosterkirche benötigt, brachte man eine Reliquie des Heiligen Nazarius, einem Märtyrer aus dem 4. Jahrhundert, nach Lorsch.

„Zur feierlichen Wallfahrt der Übertragung strömte die Bevölkerung des ganzen Landgebietes bis zum Wasgenwald haufenweise herbei, viel Volk beiderlei Geschlechtes “Jünglinge und Jungfrauen, die Alten mit den Jungen” (Psalm 148,12). Die weitbekannten Grafen Cancor (vom Oberrheingau) und Warin (vom Ladengau) und andere vornehme und achtbare Männer der Gegend hoben den durch Gottes Fügung ihrer Heimat bestimmten Schatz des heiligen Körpers auf ihre eigenen Schultern und verbrachten ihn, begleitet von den Hymnen und geistlichen Gesängen einer ungeheuren Volksmenge (am 11. Juli 765), an den vom Himmel vorgesehenen Ort. Da aber der verfügbare Raum jener oben erwähnten Insel klein und beengt war, reichte er für die Aufnahme einer solchen Menschenmenge und selbst der alltäglichen Besucherzahl nicht aus. Auch die örtliche Lage entsprach nicht einem Kloster von so berühmtem Namen. Sie entsprach auch keineswegs der durch die Verdienste ihres Märtyrers in der nächstfolgenden Zeit erreichten hohen Würde. Der Wunsch und die Ansicht aller ging daher dahin, dass Kloster und Kirche baulich bedeutend zu erweitern und auf den Hügel zu verlegen seien, auf dem man die Anlage heute noch sieht.”[2]

Wir fassen zusammen: Graf Cancor gründet ein Kloster auf der Insel, das heute, also im 12. Jahrhundert zum Zeitpunkt der schriftlichen Überlieferung, Altenmünster genannt wird. Er ließ eine Reliquie des Heiligen Nazarius nach Lorsch kommen, die man in einer feierlichen Prozession in die Klosterkirche überführte. Die Kirche und das Kloster wurden den Mönchen bald zu klein und so beschloss man, es auf den „Hügel“ zu verlegen.Die Weihe der Klosterkirche, deren Rest heute noch steht, fand nach dem Lorscher Codex, 774 statt, also bereits 9 Jahre nach der Weihe der Klosterkirche auf der Insel.Das Inselkloster wurde aber keineswegs aufgegeben. Es ist überliefert:

“Im Jahre 1056 nach des Herrn Menschwerdung. Nach Abt Arnold wurde Udalrich (1056- 1076) einstimmig gewählt. … Auch die nächst unserem Kloster gelegene und Altenmünster genannte Insel entriß er ihrem seit langem vernachläßigten Zustand, ließ zweckmäßige Bauten errichten, erneuerte die ganze Anlage und machte sie wieder zur Abhaltung von Gottesdiensten geeignet. Auch für die geistigen und leiblichen Bedürfnisse der Mönche, die künftig dort wohnen sollten, sorgte er aufs beste“[3]

Das Kloster Altenmünster auf der Insel wurde also weiterhin von Mönchen bewohnt und Mitte des 11. Jahrhunderts noch einmal gründlich generalüberholt. Auch hundert Jahre später ist das Altenmünster noch besiedelt, danach verliert sich die Überlieferung und wir wissen nicht genau, wann es aufgegeben wurde.

Die Frage ist nun, wo stand dieses Altenmünster auf der Insel? Eine Frage, die schrifthistorisch nicht zu beantworten ist, und so versuchte man, dieser Sache bereits im 19. Jahrhundert archäologisch auf den Grund zu gehen.

Zunächst einmal, heißt es, sich auf die Suche nach Inseln im näheren Umkreis von Lorsch zu begeben. Da hier im Kreis Bergstraße kein größerer natürlicher See ist, wird es sich wohl um eine Flussinsel handeln, die von der Weschnitz umflossen wird. Heutzutage gibt es dort keine Inseln mehr, weil wegen des starken Siedlungsdrucks im erweiterten Frankfurter Umland die Weschnitz kanalisiert und viele feuchte Niederungen trockengelegt wurden. Vor etwa 10.000 Jahren allerdings, kurz nach dem Ende der letzten Eiszeit, durchzogen Wanderdünen den unbewaldeten Rheingraben. Als die Vegetation zunahm, wurden die Sanddünen zu den natürlichen hochwasserfreien Siedlungsplätzen der dort lebenden Menschen. Die Weschnitz wechselte im Laufe der Jahrhunderte immer wieder ihr Bett und umspülte zeitweise auch die ein oder andere Sanddüne, die dann zur Insel wurde. Der Hügel, auf dem die Reste des Kloster Lorsch stehen, ist eine sehr große Sanddüne. Etwa 300 m östlich dieser Hauptdüne befindet sich eine zweite, sehr viel seichtere, aber hochwasserfreie Düne, die Kreuzwiese, und 3,5km südlich eine dritte, die man Seehof nennt.

Die Kreuzwiese wie auch die Düne am Seehof waren eine Zeit lang von der Weschnitz umspült und somit Inseln. Beide Dünen waren auch besiedelt und bebaut, sodass sie als potenzielle Gründungsklöster Altenmünster in Frage kommen. Ende des 19. Jahrhunderts entbrennt eine kontroverse Debatte über die Lokalisierung des Gründungsklosters, die man ohne weiteres als leidenschaftlich bezeichnen kann. Es bildeten sich zwei Lager, die einen wollten das Kloster am Seehof, die anderen auf der Kreuzwiese sehen.

1882 wurde schließlich das erste Mal archäologisch untersucht. Friedrich Kofler leitete die Ausgrabungen und legte zahlreiche unverkennbar mittelalterliche Fundamente frei, die klar die Überreste einer sakralen Anlage waren. Die Befunde sprachen eine eindeutige Sprache, aber als Heinrich Giess 1904 auf dem Gelände am Seehof untersuchte, kam ebenfalls ein mittelalterlicher Sakralbau zutage. Die Frage nach dem Gründungskloster war also wieder offen. Also führte Heinrich Giess 1907 noch einmal Grabungen auf der Kreuzwiese durch und konnte die Befunde seinen Vorgängers im Wesentlichen bestätigen, widersprach aber der Theorie dort sei das Gründungskloster Altenmünster. Stattdessen identifizierte er den Fundplatz mit der „Ecclesia Varia“, die „bunte Kirche“, die Ludwig der Deutsche in Auftrag gegeben hat und eine Kaisergrablege sein sollte. Die Identifizierung der „Ecclesia Varia“ ist bis heute nicht geklärt.

Nach diesen Grabungen wurde es erst mal still in der Debatte, da Erster Weltkrieg und die politisch instabile Weimarer Republik  dazwischen kamen. 1927/28 wurde der Fundplatz Kreuzwiese schließlich ein drittes Mal ausgegraben. Der Ausgräber Friedrich Behn, der in den 30er Jahren auch das Kloster Lorsch auf der Hauptdüne sehr umfangreich aufgraben wird, kam zu dem glasklaren Ergebnis: Auf der Kreuzwiese ist das Altenmünster. Alles andere ist Blödsinn. Die Debatte ist geklärt. Fertig. Friedrich Behn war nämlich ein Mann klarer Ansagen und Widersprüche waren spätestens ab 1933 nirgendwo in Deutschland mehr erwünscht, auch nicht in der Wissenschaft.  Die verschiedenen Argumente zum Für und Wider habe ich in meiner Magisterarbeit zusammengefasst, die Sie hier herunterladen können.

Abb. 1 Übersichtspläne der Ausgrabungsbefunde auf der Kreuzwiese. von links F. Kofler, mitte H. Giess, rechts F. Behn

Abb. 1 Übersichtspläne der Ausgrabungsbefunde auf der Kreuzwiese. von links F. Kofler, mitte H. Giess, rechts F. Behn

Heute sind die Fundamente des vermeintlichen Altenmünsters auf der Kreuzwiese mit niedrigen Steinmauern angedeutet. Das Gelände ist genauso wie das Kloster Lorsch auf der Hauptdüne Unesco-Weltkulturerbe. Unweit davon sollen ein paar neckische Holzhütten einen optischen Eindruck von Lauresham (Lorsch) während der Karolingerzeit geben. Das Freilichtdorf soll noch dieses Jahr eröffnet werden und man darf gespannt sein, wie die Rekonstruktionen angelegt sein werden.

1983 ergab sich noch einmal die Gelegenheit, auf der Kreuzwiese eine Ausgrabung durchzuführen, was durch Mitarbeiter des Landeamts für Denkmalpflege in Darmstadt geleitet wurde.

Abb. 2: Blick auf den Grabungsschnitt 1983 (Bild: LfDH Darmstadt)

Es ist die einzige der vier Grabungen, bei denen die zeichnerische Originaldokumentation vorliegt. Der Schnitt wurde im Bereich der vermeintlichen Klosterkirche des Altenmünsters durchgeführt. Es zeigt sich sehr schnell, dass keinerlei Mauerwerk mehr erhalten war, so dass die ehemaligen Fundamente sich ausschließlich durch sogenannte Mauerausbruchsgräben, also Verfärbungen im Erdreich, zu erkennen waren. Während der Auswertung konnte ein vermutlich sakraler Bau rekonstruiert werden, der nicht ganz dem Kirchenbautyp entspricht wie er auf den Plänen von Kofler, Giess und Behn eingezeichnet ist. Es ist eher ein Saalbau, also ein Raum ohne Innengliederung, mit einem eingezogenen Rechteckchor. Die Mauerstärke der Außenwände kann nicht stärker als 60 cm betragen haben. Um diesen Bau befand sich ein Friedhof, es wurde auch in dem Gebäude bestattet und die sich nördlich anschließenden Gebäude, die um den quadratischen Hof gruppiert sind, sprechen schon dafür, dass es sich tatsächlich um eine Klosterkirche gehandelt hat. Saalbauten mit eingezogenem Rechteckchor sind sehr weit verbreitet und wurden durch das gesamte Mittelalter hindurch gebaut, aber die Mauerstärke von nur 60 cm verweist tatsächlich auf die Vorromanik. Es kann sich also hierbei tatsächlich um das legendäre Gründungskloster Altenmünster handeln.

Abb. 3: Rekonstruktion des Sakralbaues, anhand der dokumentierten Mauerausbruchsgruben (Bild: Maxi Platz)

Schauen wir 3,5 km südlich zum Seehof auf den zweiten Fundplatz mit einem abgebrochenen Kirchenbau.  Hier haben wir einen dreischiffigen Bau vor uns, mit einem Querhaus und drei Apsiden, wobei die mittlere etwas größer ist. Deutlich zu erkennen ist auch, dass die mittlere Apside später durch eine gestelzte ersetzt worden ist. Es gab also Umbauarbeiten an diesem Kirchenbau.

Abb. 4: Grundriss des Kirchenbaus am Seehof.

Nördlich schließen sich hier Befunde an, die möglicherweise auf einen Kreuzgang hinweisen, so dass hier auch ein Kloster gestanden haben könnte. Allerdings weist die Architektur an dieser Stelle auf eine jüngere Erbauungszeit. Wenn wir uns also auf die Planzeichnung von Heinrich Giess verlassen können, ist dieser Bau wohl eher romanisch oder jünger, also möglicherweise ins 11. Jahrhundert oder später einzuordnen.

Das hieße, wenn das Gründungskloster Altenmünster auf einem der beiden ehemaligen Inseln errichtet worden ist, dann wäre die Kreuzwiese, nach allem was wir bisher wissen, der wahrscheinlichere Ort.

 

Dieser Blogpost beruht auf meiner Magisterarbeit mit dem Titel: „Altenmünster – Seehof – Kreuzwiese. Neue Betrachtungen zum Siedlungsraum Lorsch von der Spätlatènezeit bis zum Ende des Hochmittelalters“. In diesem Rahmen kann natürlich nicht die gesamte Argumentationskette wiedergeben werden.

Abb 1: F. Kofler, Lorscher Ausgrabungen. Quartalsbl. Hist. Ver. Hessen, 1983, S. 17.

H. Giess, Lorscher Ausgrabungen. 1910. Kreuzwiese, in: Vom Rhein, 1911, Beilage.

F. Behn, Die karolingische Klosterkirche von Lorsch an der Bergstraße (Berlin/ Leipzig 1934) Plan 1.

Abb. 2: Grabungsüberblick der Untersuchung auf der Kreuzwiese Lorsch 1983 (Foto: LfDH Darmstadt)

Abb. 3: aus dem Nachlaß Giess, Stadtarchiv Bensheim

Abb.4: Maxi Platz. Hintergrund auf Basis Überblicksplan Friedrich Behn: F. Behn, Die karolingische Klosterkirche von Lorsch an der Bergstraße (Berlin/ Leipzig 1934) Plan 1.

[1] K.-J. Minst, Lorscher Codex I. II. Deutsch. Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Lorsch 1966) S. 49

[2]K.-J. Minst, Lorscher Codex I. II. Deutsch. Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Lorsch 1966) S. 52-53

[3] K.-J. Minst, Lorscher Codex I. II. Deutsch. Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Lorsch 1966)S. 167

Quelle: http://minuseinsebene.hypotheses.org/1008

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Karfreitags-Archäologie – Von der falschen Via Dolorosa und richtigen Erinnerungsorten

Orte sind doch immer etwas Besonderes. Wer an einem Ort längere Zeit gelebt hat, verbindet eine bestimmte Lebensphase mit diesem Ort. Orte und Erinnerung hängen zusammen. Ein Ort ist ganz oft auch der Ort, der … oder der Ort, an … Continue reading

Quelle: http://grammata.hypotheses.org/519

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Digitale Perspektiven mediävistischer Quellenrecherche

 

Zusammenfassung: Forschern in den Geisteswissenschaften stehen immer mehr digitalisierte Volltexte zur Verfügung. Daraus ergeben sich Chancen, neue Fragestellungen werden möglich, deren Beantwortung wiederum neue Perspektiven eröffnet, aber auch Herausforderungen schafft. In diesem Aufsatz wird versucht, diese Probleme einzugrenzen und neue Möglichkeiten für die Arbeit mit Volltexten in den Geisteswissenschaften mit einem Fokus auf die Mediävistik zu skizzieren.

Nutzerverhalten — Nutzerperspektiven

Der Zugang, den ein Forscher im Hinblick auf eine Fragestellung in der Mediävistik wählt, formt sich zumeist erst in der intensiven und direkten Auseinandersetzung mit den Quellen. Das Spektrum der Auseinandersetzung reicht dabei vom Studium und der Transskription des Originals hin zur Benutzung von Editionen oder Regestenwerken. Letztendlich aber stellt der Forscher meist engen Kontakt zu den Quellen her, indem er sie deutet, einordnet und mit den aus ihnen geschöpften Aussagen arbeitet. Zusammenfassende und erschließende Hilfsmittel bei Regesten- und Editionswerken sind, soweit vorhanden, Personen-, Orts- und Sachregister. Seit den 1990er Jahren gab es erste Anstrengungen maßgebliche Quellenbestände, Editionen und Regestenwerke im Volltext im Internet für die Recherche zur Verfügung zu stellen. Die zunehmende Verfügbarkeit der Volltexte änderte auch langsam die Herangehensweise an die Quellen: Die Volltextsuche ergänzte zunächst das gesamthafte Selbststudium aller für eine wissenschaftliche Fragestellung relevanten Quellen. Im Laufe der Zeit verschoben sich die Arbeitsschwerpunkte vom Studium der Einzelquellen hin zu Suchanfragen über die Volltextsuche. Damit einher geht der zunehmende Verlust des direkten Kontakts zur Quelle oder ihrer bearbeiteten Fassung in einer Edition. Das bedeutet bei den heutigen Studenten (und damit auch den zukünftigen Geschichtswissenschaftlern), dass sie eine Quelle in ihrer ursprünglichen Form sowie ihren Repräsentationen in einer Editionen immer weniger wahrnehmen da sie das Original oder die Editionsbände kaum noch zur Hand nehmen. Sie beschäftigen sich vielmehr mit Suchergebnissen, die ihren ursprünglichen Kontext der Quelle kaum noch deutlich werden lassen.

Andererseits können die neuen Möglichkeiten sie aber auch in die Lage versetzen, wesentlich größere Datenbestände gemeinsam zu durchsuchen und damit Fragestellungen aufzuwerfen, deren Behandlung einem Wissenschaftler unter den traditionellen „analogen“ Rahmenbedingungen allein auf Grund seiner beschränkten Lebenszeit und seines begrenzten Auffassungsvermögens gar nicht möglich war. Dies wird ohne Zweifel mittelfristig zu einem Perspektivenwechsel innerhalb der Geschichtswissenschaften führen, da neue Fragestellungen zu viel größer bemessene Quellenbestände möglich werden. So interessant die neuen Möglichkeiten für die Geschichtswissenschaften auch sein mögen, sind vor ihrer allgemeinen Akzeptanz doch noch methodische und qualitative Fragen zu klären.

Suchinterfaces — Ergebnisdarstellung: Nutzerperspektiven

Vergleich von CIN (concrete information need) und POIN (problem-oriented information need) Suchansätzen. Vergleich von CIN (concrete information need) und POIN (problem-oriented information need) Suchansätzen.

Geht man zunächst vom Nutzer einer Suchmaschine aus, wird in den Fachwissenschaften zwischen CIN (concrete information need) und POIN (problem-oriented information need) unterschieden.1 In der Tabelle werden die beiden Ansätze auf einen fiktiven Nutzer der Regesta Imperii projiziert.2 Als kurze Erläuterung für die Tabelle hier noch zwei Beispiele: Eine Suchanfrage im Sinne von CIN ist z. B. die Suche nach einem Regest, wobei dem Nutzer Band und Regestennummer bekannt sind. Eine POIN-Suche würde z.B. die Verteilung von Nennungen der Kurfürsten in den Regesten Kaiser Friedrichs III. umfassen. Diese Kategorisierungen beschreiben nicht vollständig alle Suchstrategien der Nutzer der Regesta Imperii Online, bilden aber zwei größere Nutzergruppen ab, deren Perspektiven in den folgenden Betrachtungen berücksichtigt werden sollen.

Beispiele zu Suchinterfaces von mediävistischen Quellenportalen

Den Zugang zu digitalen Quellen im Bereich Mediävistik gewähren unter anderem die Suchinterfaces von Editions- und Regestenprojekten. In einem ersten Schritt werden daher exemplarisch die Suchmasken von vier verschiedenen Projekten untersucht und verglichen.3 . In einem zweiten Schritt werden die Funktionen für die Anzeige der Ergebnisse näher betrachtet.

Expertensuche der Regesta Imperii Online (www.regesta-imperii.de). Expertensuche der Regesta Imperii Online (www.regesta-imperii.de).

Regesta Imperii

Die Online-Regestensuche der Regesta Imperii Online zeigt zunächst nur einen einfachen Suchschlitz an, um dem allgemeinen Nutzer einen möglichst flachen Einstieg zu ermöglichen. Die Expertensuche bietet dagegen wesentlich mehr Möglichkeiten, die Suche weiter einzuschränken und ermöglicht es, die Treffermenge auf ein zu bewältigendes Maß zu reduzieren. Inbesondere können flexibel mehrere Stichworte mit und/oder/nicht als Phrase oder auch als Ausstellungsort gesucht werden. Als Einstieg steht an prominenter Stelle eine umfangreiche Hilfeseite zur Verfügung. 

Papstregesten

Ähnlich strukturiert zeigt sich die Expertensuche des Göttinger Akademienprojekts zu den mittelalterlichen Papsturkunden. Es vereint eine einfache Suche und die Expertensuche auf einer Seite. Bis zu vier und/oder/und nicht-Verknüpfungen von Stichworten verschiedener Kategorien sind möglich.

Das Suchinterface des Göttinger Papsturkundenprojekts (www.papsturkunden.de).Das Suchinterface des Göttinger Papsturkundenprojekts (www.papsturkunden.de).

Die Freitextsuche muss erst explizit in der Suchkategorisierung angewählt werden, voreingestellt sind Person, Ort etc. Zudem kann man die Suche trunkieren oder nach bestimmten Datumsangaben suchen, wobei aber zwingend ein Suchwort anzugeben ist. Eine kurze Erläuterung am Fuß der Seite gibt Hinweise zu den Suchformaten für Trunkierung oder Datumseinschränkungen, wobei sich letztere allerdings nicht sehr leicht erschließen. Zweifelos von Vorteil sind die zahlreichen durchsuchbaren Kategorien, die auf eine gut strukturierte Datengrundlage schließen lassen4 Interessant wäre hier in jedem Fall die Darstellung der kategorisierenden Begriffe, um dem Nutzer einen Überblick zu den vorkommenden Orten, Personenkreisen etc. zu bieten.

dMGH

Das Suchinterface der MGH (www.dmgh.de).Das Suchinterface der MGH (www.dmgh.de).

Das Suchinterface der dMGH bietet nur ein Suchfeld für Stichwörter aber dieses bringt interessante Funktionalitäten mit sich: Es liefert eine Vorschau auf mögliche Stichwörter und bietet dem Nutzer Einblicke in die vorhandenen Stichwortlisten. Diese Funktion zeigt dem Nutzer vorkommende Schreibformen an und sensibilisiert ihn für die Stärken und Schwächen einer Volltextsuche. Auf den Hilfeseiten werden die nicht direkt aus dem Suchformular heraus erkennbaren Suchfunktionen erklärt.

Das Suchinterface der Deutschen Inschriften (www.inschriften.net).Das Suchinterface der Deutschen Inschriften (www.inschriften.net).

Deutsche Inschriften Online

Unter www.inschriften.net findet man den Internetauftritt des Akademienprojekts “Die Deutsche Inschriften”. Das Projekt bietet einen Google-Suchschlitz und auch eine Expertensuche, die nach Bänden, Zeiträumen etc. einschränken kann. Besonders gelungen sind auf dieser Seite die Tipps zur Suche, die informativ und kurz über die Suchmöglichkeiten informieren. So kann man z. B. mit Hilfe der Strg-Taste mehrere Bände auswählen und damit verbunden einen Zeitraum nach Treffern absuchen.

Zusammenfassung der Ergebnisse. Zusammenfassung der Ergebnisse.

 

In der nebenstehenden Tabelle sind nochmal die verschiedenen Suchmöglichkeiten der Seiten zusammengestellt. Einige Suchmöglichkeiten sind bei allen Projekten gleich, andere sind jeweils auf die Eigenschaften des präsentierten Materials zugeschnitten und spiegeln die Struktur der zugrundeliegenden Daten wider. Alle Suchinterfaces bringen einen Nutzer, der sich mit dem Material auskennt, sehr schnell dem gewünschten Ziel näher. Zusammengefasst kommen hier Experten mit CIN-Anfragen sehr schnell zum Ziel.

 

Ergebnisdarstellung

Ergebnisanzeige der Regesta ImperiiErgebnisanzeige der Regesta Imperii

Anders sieht dies für Benutzer mit POIN-Anfragen aus. Im Gegensatz zu CIN-Nutzern können oder wollen sie das durchsuchte Material nicht zu stark eingrenzen, da sie einen Überblick zu den Treffern ihrer Suchanfrage erhalten möchten. Für POIN-Anfragen spielt also die Anzeige der Trefferliste eine wichtige Rolle.

Regesta Imperii:  Die Regesta Imperii Online bieten bei der Ergebnisanzeige die Möglichkeit nach Datum, Herrschername und Regestennummer aufsteigend und absteigend zu sortieren. Die Zahl der pro Seite angezeigten Treffer kann auf 10, 20, 50 und 100 Treffer eingeschränkt werden. Zusätzlich wird die Ergebnisliste per Voreinstellung auf die 10.000 relevantesten Treffer beschränkt.5  Große Treffermengen lassen sich über die o.a. Möglichkeiten hinaus nicht weiter strukturieren.

Die Trefferanzeige der Papsturkunden.Die Trefferanzeige der Papsturkunden.

Papsturkunden: Die Ergebnisse im Göttinger Papsturkunden-Projekt werden in einer zweispaltigen Liste angezeigt, deren Sortierung sich nicht sofort erschließt. Nach meinem bisherige Kenntnisstand lässt sich die Reihung nicht beeinflussen. Große Treffermengen lassen sich hier nur schwer verarbeiten.

dMGH: Die dMGH bieten bei der Trefferliste die Möglichkeit nach Relevanz, Jahr, Titel und Band/Sortierschlüssel auf- und absteigend zu listen und zeigt schlussendlich das jeweilige Druckbild der Trefferseite an.6 Darüber hinaus kann die Ergebnisliste per Facettierung eingeschränkt werden. Außerdem bieten die Angaben zu den einzelnen Facetten erste Hinweise auf die zeitliche, räumliche und inhaltliche Verteilung.

Ergebnisanzeige der dMGH mit Facettierungen rechts.Ergebnisanzeige der dMGH mit Facettierungen rechts.

Im einzelnen werden als Facetten angeboten:

  • Abteilung (Treffervorkommen in den Abteilungen der MGH)
  • Reihe (Treffervorkommen in den Reihen der MGH)
  • Autor/Herausgeber
  • Jahr (Treffer pro Jahr) Erscheinungsjahr des Bandes
  • Automatische Personenerkennung (Liste der vorkommenden Personen nach Häufigkeit)
  • Automatisch Ortserkennung (Deutsch) (Liste der Orte nach Häufigkeit)

Die Durchsicht der automatisch erkannten Personen- und Ortsnamen brachte zwar einige Fehler, ist an sich aber ein interessantes Hilfsmittel.

Trefferdarstellung  der Deutschen Inschriften (www.inschriften.net).Trefferdarstellung der Deutschen Inschriften (www.inschriften.net).

Deutsche Inschriften: Bei den Deutschen Inschriften gibt es in der Expertensuche die Möglichkeit die Anzeige der Treffer nach Datum, Landkreis/Stadt und Standort, auch in verschiedenen Kombinationen, zu sortieren. Die Treffenanzeige selbst lässt sich nicht weiter beeinflussen und bietet bei großen Treffermengen keine Möglichkeiten der Ergebnisstrukturierung.

Ergebnis:  Werden die Suchkriterien so gewählt, dass im Anschluss die Trefferliste nicht zu groß wird, sind alle Seiten gut nutzbar. Nutzer mit CIN-Anfragen bekommen in kürzester Zeit Ergebnisse, mit denen sie weiter arbeiten können. Nutzer mit POIN-Anfragen haben es dagegen deutlich schwerer aus größeren Treffermengen Strukturen und Ansätze für die Fokussierung auf ihre Fragestellung herauszulesen. Lediglich bei den dMGH werden interessante Facettierungsansätze und auch die automatische Identifizierung von Personen und Orten gezeigt, deren Ausbau im Hinblick auf geographische und grafische Darstellung wünschenwert wäre.

Mehrfach-Facettierendes Suchinterface – der Spaziergang durch den Informationsdschungel

Beispiel für eine facettierte Trefferanzeige (http://www.e-codices.unifr.ch/de)Beispiel für eine facettierte Trefferanzeige (http://www.e-codices.unifr.ch/de)

Datenbankbasierte Facettierungen:  Facettierte Suchinterfaces finden heute in den Onlineshops Anwendung und bieten dem Nutzer die Möglichkeit, große Treffermengen nach vorgegebenen Kriterien einzugrenzen. Dabei werden Facettierungen angeboten, die in der Regel in der zu Grunde liegenden Datenbank bereits vorhanden sind, wie z.B. der Preis des Produkts, Hersteller etc. Als Beispiel für die Implementierung einer facettierten Ergebnisanzeige ist in der Abbildung links die Seite http://www.e-codices.unifr.ch/de dargestellt, auf der am rechten Rand die Suchergebnisse einzelnen Facetten zeitlicher und inhaltlicher Art zugeordnet werden. Dieser Ansatz für die Trefferanzeige wäre für Nutzer mit POIN-Anfragen interessant, da hier eine große Treffermenge nicht abschreckt sondern auch überblicksartig den Blick aus anderen Perspektiven eröffnet. Für die Regesta Imperii wären als Facettierungsmöglichkeiten z. B. die Datumsangaben der Regesten, die Ausstellung inkl. Geo-Koordinaten und die Verteilung auf die verschiedenen Bände und Abteilungen denkbar. Eine Suchanfrage mit dem einzigen Suchbegriff Heinrich und den damit verbundenen über 17.000 Treffern könnte damit nicht nur in zeitlicher und räumlicher Perspektive sondern auch im Hinblick auf die den Regesta Imperii zugrunde liegende Projektstruktur visualisiert werden, indem zeitliche und räumliche Häufungen sichtbar werden.

Nutzer-beeinflusste Facettierungen: Die eben betrachteten Facettierungen beruhen auf den bereits in der Regestendatenbank der Regesta Imperii vorhandenen Datenstrukturen und könnten durch weitere, vom Nutzer selbst formulierte Facettierungskriterien ergänzt werden. Zu denken ist hier z.B. an Kriterien aus der Computerlinguistik, Begriffshäufungen oder Distanz von Suchbegriffen, ggf. auch in Verbindung mit regulären Ausdrücken und Trunkierungen.

Fazit

Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass die Digitalisierung von mittelalterlichen Quellen für den Forscher große Vorteile mit sich bringt. So ist der Zugriff auf die Quelle sehr viel schneller als zu “analogen” Zeiten möglich. Mit Hilfe ausgereifter Expertensuchmasken bieten die hier betrachteten Portale schnellen und umfassenden Zugriff auf das Material.
Für einen sinnvollen Umfang der Treffermengen ist bei allen Portalen in der Regel die Nutzung der Expertensuche mit hinreichend einschränkenden Suchkriterien notwendig (CIN-Suche). Für explorative Suchanfragen, die von sich aus größere Treffermengen ergeben sind die Ergebnisanzeigen dagegen weniger geeignet. Auch wenn solche explorativen Suchen sich auf verschiedene der hier untersuchten Datenbanken erstrecken gibt es keine Möglichkeit, die Treffermengen als Ganzes zu untersuchen.
Festzustellen ist, dass projektübergreifende Suchanfragen unter vertretbarem Aufwand nicht über Suchinterfaces der einzelnen Projekte zu realisieren sind. Vielmehr wäre ein zweigleisiges Vorgehen sinnvoll. Zum einen arbeiten die Projekte weiter an der Bereitstellung mediävistischer Quellen im Internet und stellen interssierten Nutzern Schnittstellen für ihre Datenbanken zur Verfügung. Zum anderen arbeiten national oder EU-weit gelagerte Projekte (wie z.B. DARIAH) an Tools, mit denen umfangreiche Abfrageergebnisse sinnvoll und transparent visualisiert werden können.
Wie sehr für viele die Nutzung von Google, sei es die Suchmaschine, Google-Maps oder andere Dienste im Alltag schon unentbehrlich geworden ist, können die meisten in einer kritischen Selbstreflexion ergründen. Google liefert oft bei geringem Aufwand einen sehr guten Überblick zu den Suchergebnissen, wobei der Weg zu den Ergebnissen nicht sehr transparent ist. Meine Vorstellung von “digitalen Perspektiven” wäre daher die Formulierung neuer Fragestellungen an die digitalisierten Quellen mit Hilfe moderner, transparenter Suchtechniken, ergänzt um  leicht und intuitiv verständliche Visualisierungsmethoden.

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Empfohlene Zitierweise:
Andreas Kuczera: Digitale Perspektiven mediävistischer Quellenrecherche, in: Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte, 18. April 2014, http://mittelalter.hypotheses.org/3492 (ISSN 2197-6120).

 

  1. Die CIN/POIN-Systematik wurde entwickelt von Frants, Valery I.; Shapiro, Jacob; Voiskunskii, Vladimir G.: Automated information retrieval: Theory and methods. Library and information science. San Diego: Academic Press 1997.
  2. Vgl. hierzu Wolfgang Stock, Information Retrieval: Informationen suchen und finden. München 2007, dessen Tabelle auf S. 52 als Vorlage diente.
  3. Eine intensive qualitative Analyse mit vergleichenden Suchanfragen an die verschiedenen Seiten würde den Rahmen dieser Untersuchung sprengen. Vielmehr standen beim Vergleich die dem Nutzer direkt dargeboteten Funktionen im Vordergrund.
  4. Im Einzelnen kann man nach z. B. Jaffé-Nr., Pontificia-Nr., Regesta-Imperii-Nr., Pontifiakt, Papstunterschrift, Notarsunterschriften, Zeugen, Siegel, Überlieferung, Diplomatischer Kommentar und Überlieferung filtern.
  5. Relevanz meint in diesem Fall die Relevanzkriterien der implementierten Suchmaschine SPHINX.
  6. Zu den Relevanzkriterien heißt es in der Hilfe: Die Relevanz berechnet sich durch die mathematische Ähnlichkeit von Suchanfrage und Dokument (hier Buch). Die Bedeutung einzelner Wörter hängt von ihrer Häufigkeit und der Größe des Dokumentes ab.

 

Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/3492

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Handschriften aus dem Prämonstratenserinnenstift Pernegg in Niederösterreich

Heute steht das “Kloster Pernegg”, das sich im Eigentum des nahen Prämonstratenserstifts Geras befindet, für österreichweit geschätztes Heilfasten. Bis zum Tod der letzten Nonne 1585 war es ein im 12. Jahrhundert gegründetes Prämonstratenserinnenstift, dem Mutterkonvent Geras zugeordnet. Von 1585 bis zur Aufhebung 1783 lebten hier männliche Prämonstratenser (ab 1644 war das Stift von Geras unabhängig). Die (bedingt brauchbare) Wiener Diplomarbeit von Elke Federbar (2012) über das Stift Pernegg ist online (PDF). Bemerkenswert sind einige deutschsprachige Handschriften des 15. Jahrhunderts, die aus Pernegg stammen und […]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/7025

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Explore, play, analyse your corpus with TXM

A short introduction of TXM by José Calvo and Silvia Gutiérrez

 

On Feburary 6-7, 2014, the Department for Literary Computing, Würzburg University, organized a DARIAH-DE Workshop called “Introduction to the TXM Content Analysis Platform“. The workshop leader was Serge Heiden (ENS-Lyon) who is in charge of the conceptualizing and implementing TXM at the ICAR Laboratory in France.

The workshop included a brief explanation of TXM’s background, but it concentrated on a very practical approach. We learned about the “Corpora options” (that is what you can know about your corpus: POS descriptions, text navigation), but also what you can do with it: find Key Words In Context (KWIC), retrieve Parts of Speech, and moreover how you can analyse these results querying for the Most Frequent Words or the cooccurrences.

In the evening of day one, we got an overview of the state of art of the use of “Natural Language Processing for Historical Texts” in a keynote by Michael Piotrowski (IEG Mainz). First of all, he started by defining Historical Texts as all those texts that will bring major problems to NLP. In order to clarify these definitions, Dr. Piotrowski listed some of the greatest difficulties:

  • Medium and integrity: we have to remember that in order to analyse an old script that was written in clay tablets or marble, it is compulsory to first find a way to transfer this information into a digital format (not an easy task); plus: some texts are defective or unclear, and transcriptions may introduce new errors
  • Language, writing system and spelling: many of the historical texts were written in extinct languages or variants different from today’s variants; as for the writing system, the many abbreviation forms and the variety of typefaces are more or less problematic; finally, we should not forget the little problem of non-standardized spelling!
  • State of art: Historical languages are less-resourced-languages, there are few texts available, and NLP for historical languages is carried out in specific projects; that is, there are no common standards and everyone has to start from zero.

Not to discourage his public, he then offered an overview of what can be done: Part-of-speech tagging. Creating a tagger for a historical language can be done with the the following methods:

  1. From scratch: manually annotating your text
  2. Using a modern tagger and manually correcting all errors
  3. Modernizing spelling
  4. Bootstraping POS tagger (with many versions of the same text, like the Bible)

Now let’s get back to the TXM workshop. In this post, you will find a brief practical introduction to this tool. We will provide you with a rough idea of what is this software about and what you can do with it. If you would like to learn more, do check the links we have shared towards the end of this post. By the way, all words marked with a little * are explained at the end, in the “Vocabulary” section.

What is TXM?

This software is at the juncture of linguistics and scholarly editing and it’s made to help scholars analyse the content of any kind of digital text (Unicode encoded raw texts or XML/TEI tagged texts).

To get to know more about the TXM background, don’t miss Serge Heiden’s Workshop slides:

Where can I work with it?

You may work on the desktop (download page) or online version of the tool. Both platforms have advantages and disadvantages. The online version allows you to start the work without downloading or installing anything, and share your corpora with other colleagues. With the desktop version, you can easily lemmatize and analyse the Parts of Speech (POS*) of your own texts.

So that you can get a better idea of the way it works, we’ll guide you with some practical examples. Say you want to search for the lemma politics on the “Brown Corpus*. First you have to open the Index option:

2014-02-15_19h28_12

Then you use the query box to type in the query, using the following structure from the CQL* query language: [enlemma=“politics”]. In the desktop version, the results will look as follows (the web version is very similar):

2014-02-12_11h02_39

What can I do with TXM?

Explore your corpus

Corpora options

On the first column of both interfaces there’s a list of the corpora you can work with (in this case DISCOURS, GRAAL, BROWN). When you click with the right button of your mouse on one of your corpora, you will see a list of icons:

png;base6465a19490765df979These are the main tools of TXM and you will use one of these to analyse your corpus in different ways.

Corpus description (Dimensions)

Before you start with the fun, you should click the “Dimensions” option and have a look at some general information about the corpus (number of words, properties, and structural units, as well as the lexical and structural units properties). This information is richer in the desktop version:

2014-02-12_11h12_23

Text navigation

A very practical TXM feature is the text display. If you wish to open a list of the corpus’ elements, you just have to click on the book icon (called “Texts” in the online version and “Open edition” in the other). A list like the following will be shown:

2014-02-12_11h17_48

Moreover, if you click on the book icon in the “edition” column, TXM will open a readable version of our text:

2014-02-12_11h18_47

Play with your corpus

Key Words In Context (KWIC)

A very typical visualization of a corpus is the so called KWIC view, which you have already seen displayed in the politics lemma example.

With TXM you can sort the results using different criteria organizing them according to the right or left context of your word, the word form, etc; besides, you can choose which elements you want to visualize. Say you’re searching for collocations of present as an adjective and NOT the data related to the noun nor the verb form (to present). First of all you need to go to the INDEX.

Once you open this, you can set the options in the “Keyword” column and visualize the grammatical category along with the word form. Then you type “JJ_present”, where “JJ” means “adjective” and “present” is the verb form, so that only those instances of the graphical form present are selected which are adjectives. It is also possible to order this data by different criteria.

As you can see in the next screenshot, you are looking for the lemma present. Therefore, you should set the first “Sort keys” menu to “Left context”, and the second one to “Keyword”; what you’re saying to the software is that you want all the examples sorted by the Left context as a first criteria and the Keyword as a second. In the “Keyword” > “View” menu we have set “enpos, word”. With that we are ordering TXM to show us not just the word form, but also the POS. That is why we see the keywords as “VVN_present” (that means, present as a verb) or JJ_present (present as an adjective):

png;base64f22bacff5fc65745

Parts of Speech

Another way to display specific words according to their POS can be run by using the Index tool (A|Z icon), from a lexicologist point of view one the most interesting options of TXM. If you search again for the lemma present and in the properties box, you chose to see not only the word form but the POS as well, TXM will tell you the frequency, word form and POS of each different word form found in the corpus:

2014-02-12_11h53_26

If you only want the word forms of the verb to present, you can add the POS information to the query: [enlemma=“present” & enpos=“VV.*”]

These index can able to create lists of n-grams. Let’s search for the most frequent words that appear after the lemma present:

2014-02-12_11h57_37

Quantative analysis

Most Frequent Words

To query something you have to have a specific question and know some basic information, for instance: in which language is the corpus? A way to have a general idea about the texts is the Lexicon option, the icon with AZ both on white background. When you click on it, you will see a list of the most frequent word forms:

2014-02-13_11h58_08

 

You can change the settings of the query and ask to count not the word forms but the lemmas. In that case the verb to be climbs up some positions, now that is, are, were, been etc. count as one single unity:

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Coocurrences

Another quantitative analysis concerns the coocurrences, that is, the words (or other unities) that frequently appear close to a specific word (or to other unities). Unlike n-grams, coocurrences do not have to appear exactly after or before the unity, they just have to be somewhere close to it.

The Brown corpus was compiled in the 1960s in the United States, the main years of the Cold War. So let’s see the vocabulary related to the words United States and which one to Soviet Union:

2014-02-13_12h13_56

Progression

Another statistical option that exists on the Desktop version is the Progression (icon with an arrow). This option helps visualize how many times a unity appears in a corpus or a text. This might be interesting to see the progress of a word between two dates or see the development of a word in the different parts of a text.

For the next example, the text of Bram Stocker’s novel Dracula was imported (the version used is from the University of Adelaide). With the information of the chapters kept in XML elements, you can look for the name of the main characters and see how many times and where they appear. The next screen-shot shows the complete query:

2014-02-13_13h41_35

To understand the next graphic, you have to keep in mind that if the lines ascends, that means the name has been mentioned; if the line keeps going horizontally, it means the name didn’t appear any more.

 

2014-02-08_15h54_49

 

As you can see, the Count Dracula (yellow) is the most mentioned name in the first four chapters, but it almost disappears towards the 17th chapter. In this gap, Lucy (blue) becomes the main character and, from the 9th chapter, the Professor van Helsing (red) takes the “leading” role. It is also remarkable that this last character is not only the most frequent, but the most stable.

Sub-corpora and partitions

You can divide your corpus into two options: sub-corpora and partitions. With a sub-corpus you can choose some texts from a corpus and work with them. With the partition, you can split the corpus into more than one part and easily compare the results of the different parts. On the next screenshot, you have the menu where a Partition called “Fiction and Press partition” is being created, using the XML “text” and the property “type” to choose which kind of text is wanted. This partition will have two parts: one called “Fiction” and the other one called “Press” and each of it will contain the respective type of texts.

2014-02-13_13h26_05

Useful links

“A gentle introduction to TXM key concepts in 90 minutes” by Serge Heiden: http://sourceforge.net/projects/txm/files/documentation/IQLA-GIAT%202013%20TXM-workshop.pdf/download

Tutorial video introducing TXM 0.4.6 (WARNING: the software, specially it’s surface, is now very different): http://textometrie.ens-lyon.fr/IMG/html/intro-discours.htm

TXM background http://fr.slideshare.net/slheiden/txm-background

TXM import process http://fr.slideshare.net/slheiden/txm-import-process

Vocabulary

 

Brown Corpus

The Brown corpus consists of 500 English-language texts, with roughly one million words, compiled from works published in the United States in 1961. You can learn more about it here.

CQL

TXM uses an underlying Contextual Query Language, which is a formal system for representing queries to information retrieval systems such as web indexes, bibliographic catalogues and museum collection information. More information in the official web-page: http://www.loc.gov/standards/sru/cql/

 

POS

Here is a useful alphabetical list of part-of-speech tags used in the Penn Treebank Project (tag and description): https://www.ling.upenn.edu/courses/Fall_2003/ling001/penn_treebank_pos.html

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3384

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Lob des Augustin / Fest der Znaimer Gurke

Der Augustin, die erste österreichische Boulevardzeitung, ist wirklich das erfreulichste Printmedium in Österreich, was durch die aktuelle Ausgabe wieder bestätigt wird. Und wie schön, es findet sich drinnen einen Beitrag über die Znojemská okurka, die Znaimer Gurke! Dies gibt mir übrigens - wohl exklusiv für den deutschen Sprachraum - die Gelegenheit, den Termin für das diesjährige Fest der Znaimer Gurke anzukündigen: Das Slavnosti okurek findet nämlich in Znjomo am 1. und 2.8.2014 statt!

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/752349206/

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La vie dans l’homme ou l’homme dans la vie ? / Das Leben im Menschen oder der Mensch im Leben?

Généalogies franco-allemandes entre anthropologie et anti-humanisme / Deutsch-Französische Genealogien zwischen Anthropologie und Anti-Humanismus

L’école d’été organisée du lundi 21 au vendredi 25 Juillet 2014 à l’Ecole Normale Supérieure de la rue d’Ulm en coopération avec l’Université de Potsdam et l’Université franco-allemande a pour objet de comparer les « philosophies de la vie » française et allemande au XXe siècle et de les faire se confronter dans un colloque. Cette discussion autour de la dialectique entre le concept de vie et le problème de l’homme touche la tension, fondamentale pour la modernité, qui distingue la réflexion aux teintes « anthropologiques » sur la vie (en Allemagne) d’une critique « antihumaniste » (en France). L’appel s’adresse aux doctorant(e)s ou étudiant(e)s de master en philosophie. Elles/ils sont invité(e)s à présenter un abstract de 400 mots sur le thème de l’un des workshops prévus (1. Les « enjeux » : La vie dans lʼhomme ou lʼhomme dans la vie ? ; 2. Lectures croisées: chantiers des traductions et des éditions en cours ; 3. Entre langage et technique : les destins de la phénoménologie dans les philosophies françaises et allemandes au xxème siècle ; 4. La réception des discours biologiques dans les réflexions sur la vie en France et en Allemagne ; 5. Des théories de la civilisation entre l’optimisme et la décadence). Vous trouverez ci-dessous les appels à projets en français et en allemand (deadline: 9 mai).
Appel à contribution francais : Généalogies franco-allemandes entre anthropologie et anti-humanisme
Call for Papers deutsch : Deutsch-Französische Genealogien zwischen Anthropologie und Anti-Humanismus
 Candidature à envoyer à : caterina.zanfi@ens.fr ou thomas.ebke@gmx.net

La date limite de candidature est le 09 mai 2014

Lieu : École Normale Supérieure, 29, Rue d’Ulm, 75005 Paris [Salle Paul Langevin]

Transport, hébergement : Les frais de transport et d’hébergement seront pris en charge par l’organisation. Les frais de transports sont limités à un forfait de maximum 200 euros par personne. Les participants sont encouragés à indiquer dans leur candidature s’ils ont la possibilité de financer les frais de transport par d’autres institutions (par exemple leurs propres universités, le DAAD, etc.). Un logement près du lieu de la manifestation sera offert (par exemple en résidence universitaire). Publication : Une sélection d’articles sera publiée. Langues de travail : français, allemand, anglais si nécessaire (dans la discussion). Chacun pourra parler dans la langue de son choix, mais devra pouvoir comprendre la langue de l’autre. Pour plus d’informations : caterina.zanfi@ens.fr ou thomas.ebke@gmx.net

Organisation

  • Dr. Christian Sommer (Archives Husserl, UMR 8547: Pays Germaniques, CNRS/Ecole Normale Supérieure)
  • Prof. Hans-Peter Krüger (Faculté de Philosophie, Université de Potsdam)
  • Dr. Caterina Zanfi (LabEx TransferS, École Normale Supérieure Paris)
  • Dr. Thomas Ebke (Bourse Feodor-Lynen de la Fondation Alexander von Humboldt)

Quelle: http://trivium.hypotheses.org/615

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