Viele Wege führen zum Frieden von Aachen (1748)

Allegorische Darstellung auf den Frieden von Aachen

Allegorische Darstellung auf den Frieden von Aachen

Neulich erreichte mich ein Hilferuf: Es wurde ein Text des Aachener Friedens von 1748 benötigt und zwar – für die akademische Lehre – ein Abdruck, erreichbar als E-Text oder Digitalisat im Internet. Die Suche war ergebnislos geblieben. Nachdem ich zunächst vergeblich nach Drucknachweisen oder Vergleichbarem im IEG-Portal Europäische Friedensverträge der Vormoderne, wo ein Handschriftenfaksimile des Vertrags einsehbar ist, gefahndet und ergebnislos eine ältere Studie durchstöbert hatte, versuchte ich herauszufinden, nach welchem Druck Fachliteratur den Aachener Frieden zitiert und kam so nach einigem Stöbern in Google Books auf Bd. 2 von Wencks Codex iuris gentium recentissimi (1788 bei Google Books). Ich muss gestehen, dass ich den Drucknachweis bei Wenck in der englischsprachigen Wikipedia nicht wahrgenommen hatte.

Hat man einmal einen Volltext gefunden, kann man mit Textauszügen bzw. passenden Suchworten aus dem Text weitere finden.

Aber es gibt natürlich weitere erfolgreiche Suchstrategien (Otto kennt sicher mehr).  Am raschesten hätte ich Wenck gefunden, wenn ich mich sofort – aus der Erwägung heraus, dass Frankreich beteiligt und der Vertragstext auf Französisch war – an das Portal Gallica gewandt hätte, wo ziemlich am Anfang der langen Trefferliste zu paix aix 1748 das Werk von Wenck erscheint (das Inhaltsverzeichnis ist erfasst). (Aus Gallica stammt auch die Illustration zu diesem Beitrag.)

Eine spanisch-französische Version kann man in der spanischsprachigen Wikipedia verlinkt finden.

Im Artikel zum Aachener Frieden in der Enzyklopädie von Ersch-Gruber (1818) ist neben Wenck auch Rousset actes et mémoires XX, 179 angegeben.  Hier kann man ohne großen Erfolg mit den Trefferlisten von Google Books verzweifeln – auf Anhieb gelang es mir jedenfalls nicht den benötigten Band 20 zu entdecken. Aber da ich bei einem Band die Quellenangabe UB Gent sah, begab ich mich – nach einer fruchtlosen Zwischenstation bei der Europeana – zum Genter OPAC, was eine ausnehmend weise Entscheidung war. Dort sind diverse Digitalisate, auch von HathiTrust und dem Internet Archive, verzeichnet. Während das Internet Archive nur etwas für Pedanten ist, die Band für Band einzeln aufschlagen mögen, um Bd. 20 zu finden (wenn er denn vorhanden ist), führte der Eintrag der HathiTrust-Serie im Genter OPAC sofort zum Ziel. In HathiTrust war Bd. 20, 1752, S. 179 problemlos aufzurufen. Wenig später stieß ich im Genter OPAC auch auf die Genter Serie der von Google erstellten Rousset-Digitalisate und auch dort ist Bd. 20 erfreulicherweise vorhanden, während die Google-Präsentation des Genter Exemplars von Bd. 20 sich erst über eine Suche mit Textstücken zu erkennen gab.

Eine wohl nicht vollständige Liste von Abdrucken (mit stark abgekürzten Titeln, an deren Auflösung wohl schon manche Studierende scheitern würden) gab am Anfang des 19. Jahrhunderts Georg Friedrich Martens.

Bei der Suche mit Textteilen empfiehlt es sich, verschiedenste Zeichenfolgen auszuprobieren, um OCR-Fehlern und dem Seitenwechsel mitten im gesuchten Zitat zu entgehen. Beispiele:

britannique “baron montagu” jean sandwich

“baron montague” jean sandwich (diese Suche ist auch ohne Kenntnis des genauen Vertragswortlauts anwendbar, wenn man die Namen der Gesandten kennt, man muss die Vertragstexte aber aus der Trefferliste herausfiltern)

monzone “marquis doria” (hierfür gilt das Gleiche, Vertragstexte sind noch seltener in der Trefferliste)

“longue * sanglante guerre qui” elevee (das hier im Weblog falsch dargestellte Sternchen nach longue steht für et, das auch als & gedruckt werden konnte)

toutes “cessions desdites villes” (diese Suche erbringt z.B. auch bei HathiTrust Treffer, die aber nur mit US-Proxy einsehbar sind)

Nun hat man eine ganze Reihe von Abdrucken gefunden, aber nach welchem sollen die Studierenden zitieren? In die engere Wahl kommen Wenck (möglicherweise wurde nach ihm der Text bisher am häufigsten zitiert), eine Edition österreichischer Staatsverträge  von 1907 (nach dem Wiener Archivexemplar des “Accession” Österreichs) und ein Abdruck in einem Werk zu Savoyer Staatsverträgen (1836) nach einem Archivexemplar.  Mein Favorit ist jedoch ein zeitgenössischer offizieller englischer Druck von 1749, der zugleich eine englische Übersetzung bietet. Auf eine vollständige deutsche Übersetzung bin ich nicht gestoßen (eine niederländische erschien noch 1748).

Eine kritische Edition existiert nicht, und abgesehen von Wenck gibt es auch keinen “kanonischen” Drucknachweis. Während ein Forscher, der sich intensiv mit dem Frieden von Aachen oder dessen Umfeld befasst, das Faksimile im Friedensverträge-Portal oder eine andere Archivversion zitieren dürfte, darf der Gelegenheitsnutzer, wie ich meine, getrost auf eine Einarbeitung in das Problem, welcher Druck am besten für Zitierzwecke geeignet ist, verzichten. Studierenden, die sich ja mit dem Französischen womöglich etwas schwertun, kann daher guten Gewissens die zweisprachige französisch-englische Ausgabe von 1749 empfohlen werden.

 

 

 

 

 

 

Quelle: http://frueheneuzeit.hypotheses.org/854

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En parcourant la base de données de l'association suisses des musées, je réalise avec stupeur la quantité de lieux de mémoires consacrés à l'histoire militaire en Suisse. Petit florilège.

Portails consacrés aux bunkers et fortifications
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Bunkerwelt
Bunkeranlagen der Schweiz

Bas-Valais
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Quelle: http://www.infoclio.ch/de/node/20666

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Antony Beevor: “D-Day — Die Schlacht in der Normandie”

Antony Beevor: D-Day. Die Schlacht um die Normandie

Quelle: Bertelsmann Verlag

Dieser Tage erschien die neue Monographie des britischen Neuzeithistorikers Antony Beevor “D-Day — Die Schlacht in der Normandie”. Mit seinem 2002 erschienen Buch The Fall of Berlin 1945 (Berlin 1945: Das Ende) untersuchte Beevor die Eroberung Berlins durch die sowjetische Armee und die im Zuge dessen begangenen Greuel– und Gewalttaten dieser Armee sowohl an sowjetischer als auch an der deutschen Zivilbevölkerung. Eine heiße Diskussion entbrannte nach dem Erscheinen des Buches.

Ähnlich gelagert ist das Thema des neuen Buches, in dem es um Kriegsverbrechen der Alliierten bei der Eroberung der Normandie geht: wer hat sie begangen, warum, war dies von der militärisch-politischen Führungsschicht gewollt (Stichwort: Gefangene), welche Ursachen hatte das Begehen. Eine vollständige historische Aufarbeitung des Themas ist zu begrüßen: dies hat nichts mit Revanchismus, sondern mit Wissenschaftlichkeit zu tun.

  • Antony Beevor: D-Day — Die Schlacht in der Normandie, Gütersloh 2010, 640 S., 3 s/w-Bildteile a 8 Seiten, 17 Karten, Preis: 28,00 Eur[D] / 28,80 Eur[A] / 48,90 CHF UVP
  • Leseprobe bei libreka!

Quelle: http://wissens-werk.de/blog/aeon/2010/04/30/antony-beevor-d-day-die-schlacht-in-der-normandie/

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