[paper:] Christof Rolker (Konstanz): Die Ordnung der Wappen. Zum sozialen Ort spätmittelalterlicher Wappenbücher, Historisches Seminar, Münster, 04.06.2014

Am 4. Juni 2014 trug Christof Rolker im Forschungskolloquium “400-1500″ am Historischen Seminar der Universität Münster aus seinen aktuellen Arbeiten zu spätmittelalterlichen Wappenbüchern vor. In Zentrum stand dabei natürlich das Wappenbuch des Konrad Grünenberg, zu dem er hier auf dem Blog regelmäßig berichtet. Hier das Abstract zu seinem Vortrag: Spätmittelalterliche Wappenbücher, die teilweise über 1000 Wappen umfassen, werden oft als Ausdruck eines spezifisch (land-)adeligen Selbstbewusstseins verstanden. Soweit die Auftraggeber nachweislich dem Stadtadel angehörten, oder Aufsteiger in diesen Stadtadel waren, gelten diese aufwendigen Sammlungen alternativ als Dokumente eines sozialen Aufstiegwillens. Aber wo war eigentlich „oben“ in diesen Gesellschaften? Anhand von drei Wappenbüchern des späten 15. Jahrhunderts, die alle von Stadtadeligen in Auftrag gegeben wurden, möchte ich zeigen, dass verschiedene Kompilatoren von Wappensammlungen darauf verschiedene Antworten gaben. Wappenbücher sind eindeutig, wie Jean-Christophe Blanchard festgestellt hat, Quellen der Sozialgeschichte: Welche Wappen vorkommen und welche nicht, welche prominent herausgestellt werden und welche eher versteckt sind, in welcher Form, in welcher Reihenfolge und nach welchen Ordnungskriterien die Wappen angeordnet werden – all diese Elemente eines Wappenbuchs können Aussagen über die Zugehörigkeit zu verschiedenen sozialen Gruppen sein. Das heißt aber nicht, dass zwischen den Wappen, die (positiv, ausführlich, prominent) dargestellt werden, und der sozialen Gruppe, der […]

Quelle: http://heraldica.hypotheses.org/1093

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