Hans Richter im Martin-Gropius-Bau

Hans Richter: Vormittagsspuk, 1928
Hans Richter: Vormittagsspuk, 1928

Hans Richter: Vormittagsspuk, 1928
s/w, 35mm, ca. 7 Min.

Hans Richters (1888-1976) künstlerisches Lebenswerk ist unglaublich vielfältig. Er war Expressionist, Dadaist, Konstruktivist, Filmpionier und vor allem Avantgardist, und er gilt damit als einer der bedeutendsten Protagonisten der Moderne. Vor allem beeindruckt seine die einzelnen Disziplinen übergreifende Arbeitsweise sowie die Zusammenarbeit mit internationalen Künstlern. Darin sah Richter überhaupt das größte künstlerische Potenzial. Der Berliner Hans Richter war ein Multimedialist und „Networker“, bevor diese Begriffe überhaupt erfunden wurden.

Hans Richter, Sergei Eisenstein und Man Ray, Paris, 1929

Hans Richter, Sergei Eisenstein und Man Ray, Paris, 1929

Ohne Zweifel gehört Hans Richter zu den größten Avantgardisten des 20. Jahrhunderts. Die Verbindung von Film und Kunst ist sein großes Thema. Geboren 1888 in Berlin, studiert er anfangs an der Hochschule der Künste in Berlin und später in Weimar. In den 1910er-Jahren wendet sich Hans Richter zunächst dem Kubismus und Expressionismus zu, bevor er schließlich 1916 nach Zürich geht und zusammen mit Tristan Tzara, Hans Arp und anderen zu den Begründern der Dada-Bewegung wird. Einschneidend geprägt durch die eigenen Kriegserlebnisse, entstehen ab 1918 zusammen mit Viking Eggeling erste filmische Experimente. Beide Künstler träumen von einer universalen Filmsprache, um pazifistisches Denken in die menschliche Gesellschaft zu bringen.

In den folgenden Jahren arbeitet Hans Richter sehr viel im Bereich des damals neuen Mediums Film. Er experimentiert weiter und veröffentlicht einige bedeutsame Werke. Sein Film „Rhythmus 21“ aus dem Jahre 1921 gilt heute als Klassiker des abstrakten Films. Richter fungiert auch als Kurator der Filmsektion bei der berühmten Ausstellung FiFo (Film und Foto), die 1929 im Martin-Gropius-Bau (damals ehemaliges Kunstgewerbemuseum Berlin) gezeigt wird. Mit über 60 Stummfilmen und mehr als 1000 Fotos gehört diese Ausstellung zu den Meilensteinen der Film- und Fotogeschichte.

Zum Zeitpunkt der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten befindet sich Hans Richter aufgrund von Filmarbeiten in Moskau, sodass er die Verwüstung seiner Berliner Wohnung nicht miterleben muss. Er kehrt nicht mehr nach Deutschland zurück und flüchtet über die Niederlande und die Schweiz schließlich in die USA. Während dieser Zeit dreht Richter diverse Werbefilme, um sich finanziell über Wasser zu halten. In Deutschland verfemt – seine Kunstwerke sind Teil der Ausstellung „Entartete Kunst“ –, beginnt der Künstler in den Vereinigten Staaten ein neues Leben. 1942 wird Richter Lehrer am „Institute of Film Techniques“ in New York. Etwa zur gleichen Zeit fängt er nach 15 Jahren wieder an zu malen. Seine großen Rollbilder, „Stalingrad“, „Invasion“ und „Befreiung von Paris“, sind mittlerweile Ikonen der Kunstgeschichte. Seine erste große Ausstellung in den USA kann Hans Richter 1946 im Guggenheim Museum zeigen. Sein vielleicht berühmtestes Werk, der Episodenfilm „Dreams that Money can buy“, entstand in den Jahren 1944 bis 1947. Außer Richter selbst wirken darin fünf weitere Künstlerikonen des 20. Jahrhunderts mit: Man Ray, Marcel Duchamp, Max Ernst, Fernand Léger und Alexander Calder.

Hans Richter: Stalingrad (Sieg im Osten), 1943-1946 Tempera, Collage auf Papier über Leinwand, 94 x 512 cm

Hans Richter: Stalingrad (Sieg im Osten), 1943-1946
Tempera, Collage auf Papier über Leinwand, 94 x 512 cm

In den 1950er-Jahren reist Richter erstmals wieder nach Europa und Deutschland. Teile seiner von den Nationalsozialisten geraubten Kunstsammlung erhält er zurück, und das Werk Richters bekommt nun die ihm gebührende Aufmerksamkeit auch in Europa. Zahlreiche Ausstellungen spiegeln die Produktivität des Künstlers in den fünfziger und sechziger Jahren wider. In dieser Zeit entstehen vor allem Collagen durch eine ihm ganz eigene Technik. Darüber hinaus veröffentlicht er einige Schriften wie zum Beispiel „Dada – Kunst und Antikunst: Der Beitrag Dadas zur Kunst des 20. Jahrhunderts“. Dem Künstler werden in Deutschland nun einige Ehren zuteil. 1971 wird er Mitglied der Berliner Akademie der Künste, und er erhält das Filmband in Gold. 1976 stirbt Hans Richter in der Schweiz. Drei Jahre vor seinem Tod entsteht sein Buch mit Briefen, Dokumenten und Erinnerungen „Begegnungen von Dada bis heute“.

Hans Richter: Nicht Hand noch Fuß (Neither Hand nor Foot), 1955/56

Hans Richter: Nicht Hand noch Fuß (Neither Hand nor Foot), 1955/56
Farbe und Collage auf Holz (mit Türklingel) 41,9 x 46,4 cm

Einen passenderen Titel hätten die Verantwortlichen der Ausstellung im Martin-Gropius-Bau kaum wählen können. Richter selbst sah die Entfaltungsmöglichkeiten seiner Kunst am stärksten in der Zusammenarbeit mit anderen kreativen Wegbereitern seiner Zeit gegeben. In diesen Begegnungen manifestierte sich der Wunsch vieler Künstler der Moderne, gemeinschaftlich an der Entwicklung einer besseren Gesellschaft zu arbeiten. Während seiner fast 70 Jahre andauernden künstlerischen Tätigkeit übernahm Hans Richter viele unterschiedliche Funktionen – er war Maler, Regisseur, Mitarbeiter, Organisator, Ideengeber und Vermittler. Richter wechselte ständig zwischen den Medien Zeichnung, Grafik, Malerei und Film. Manchmal griff er Ideen und Lösungen eines Mediums auf, übertrug sie auf ein anderes und formte dieses somit wieder neu.

Seine Heimatstadt Berlin widmet diesem großen Künstler nun erstmals seit den 1980er-Jahren wieder eine Ausstellung. Der Martin-Gropius-Bau hat in Zusammenarbeit mit dem Los Angeles County Museum of Art und dem Centre Pompidou Metz eine Ausstellung konzipiert, welche die gesamte Bandbreite des künstlerischen Schaffens Hans Richters präsentiert. In zehn Kapiteln stellt die Ausstellung das umfangreiche künstlerische Werk vor: frühe Porträts, Krieg und Revolution, Dada, Richter und Eggeling, Zeitschrift „G“, Malewitsch und Richter, Film und Foto (FiFo), Malerei, Serien, Auseinandersetzung mit dem Gegenstand.

Viking Eggeling, John Cage, Marcel Duchamp, Sergej Eisenstein und viele andere arbeiteten mit Richter zusammen, und so sind in der Ausstellung auch 50 Arbeiten von Weggefährten beziehungsweise Künstlern, die von Hans Richter beeinflusst wurden, zu sehen. Kuratiert wurde sie von Timothy Benson, der auf der Pressekonferenz zur Ausstellungseröffnung, wie auch der Direktor des Gropius-Baus Gereon Sievernich, die ausgesprochen gute und fruchtbare Kooperation betonte. Das Ergebnis dieser internationalen Zusammenarbeit, die wohl ganz im Sinne Hans Richters gewesen wäre, ist noch bis zum 30. Juni 2014 im Martin-Gropius-Bau in Berlin zu bewundern.

Quelle: http://www.visual-history.de/2014/04/28/hans-richter-im-martin-gropius-bau/

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Die französischen Universitätsbibliotheken – Überblick über ein komplexes System

Studierende und Forschende aus Deutschland treffen in Frankreich nicht nur auf ein anders organisiertes Hochschulsystem, sondern daran angeschlossen auch auf ein breit gefächertes, aber auf den ersten Blick manchmal unübersichtlich wirkendes Bibliotheksangebot. Zur Orientierung soll hier ein knapper Überblick über … Continue reading

Quelle: http://francofil.hypotheses.org/1659

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Interoperationalität und semantisches Web für Mediävisten. Bericht zur Training School “Transmission of texts. New tools, new approaches” am IRHT Paris (31. März – 4. April 2014)

Training School am IRHT (Foto: Hanno Wijsman)

Training School am IRHT (Foto: Hanno Wijsman)

Anfang April konnte ich an einem gemeinsam von der COST Action „Medioevo Europeo“, dem Institut de Recherche d’Histoire de Textes (IRHT) und dem Projekt Biblissima organisierten Digital Humanities-Seminar teilnehmen. Unter dem Titel “Transmission of texts. New tools, new approaches”(mehr Infos: hier) standen dabei vor allem Fragen der Interoperationalität und das semantische Web im Vordergrund. Anhand konkreter Praxisbeispiele wurden hier neue Ansätze und Tools vorgestellt, die sich teilweise noch in der Entwicklung befinden, die aber zugleich auf sehr viel hoffen lassen. Damit verbunden war eine ebenfalls sehr praxisorientierte Einführung in TEI-XML und RDF.

Die Training School bot eine ganze Woche lang jeden Tag von 9 bis 19 Uhr ein intensives Programm. Von daher kann ich leider nicht alles wiedergeben, was ich hier gesehen und gelernt habe. Ich versuche aber mal, zumindest die Highlights zusammenzufassen, die ich mir notiert habe. Wer weitere Fragen hat, kann sich gerne an mich wenden.

Wichtiger Bestandteil des Programms war natürlich die Vorstellung der Beteiligten und deren Projekte. Nicht zuletzt, weil hier auch genau mit jenen Hilfsmitteln und Methoden gearbeitet wird, die im Rahmen der Training School vorgestellt wurden. Die Bedeutung der Interoperationalität und die Funktionsweise des semantischen Webs ließen sich so direkt am konkreten Beispiel nachvollziehen.

Sismel / Trame

Da ist einerseits das italienische Projekt TRAME, das am SISMEL in Florenz beheimatet ist, einer der Stützen der COST Action. Ziel von TRAME ist es, eine Metasuchmaschine für alle Datenbanken und -repositorien zu konstruieren, die Informationen zu mittelalterlichen Handschriften enthalten (Digitalisate, Kodikologie, Textgeschichte).

IRHT

Hauptveranstalter der Training School jedoch war das IRHT, in dessen Räumen auf der Avenue de Iéna auch die meisten Veranstaltungen stattfanden. Leider ist das IRHT in Deutschland kaum bekannt, was wirklich schade ist. Denn das auf die Erforschung alter Handschriften und Texte und deren (Überlieferungs-)Geschichte spezialisierte IRHT ist eine geradezu unglaubliche Einrichtung. Seit seiner Gründung in den 1930er wird hier alles gesammelt, was sich in Frankreich und weltweit zu Handschriften und alte Texten finden lässt. Organisiert ist das IRHT in 13 Sektionen, die gemeinsam alle hierzu notwendige Expertise unter einem Dach zusammenfassen. Die Bandbreite reicht von der Latinistik, Romanistik, Arabistik, Graezistik und Hebraistik, über Kodikologie, Bibliotheksgeschichte und Heraldik, Lateinische Paläographie und Diplomatik bis hin zu Handschriftenilluminationen. Dabei verfügt jede Sektion über eine herausragende Bibliothek, die jedes Forscherherz höher schlagen lässt. Wo sonst findet man z.B. sämtliche Handschriftenkataloge sowie Ausstellungs- und Auktionskataloge an einem Ort versammelt? Schließlich bietet das IRHT auch immer wieder Schulungen an, um Doktoranden und andere Interessierte im Umgang mit Handschriften auszubilden. Vielleicht wird ja die Direktorin des IRHT ihr Haus alsbald einmal auf dem DFMFA-Blog vorstellen.

Auf alle Fälle lohnt es sich, diese Institution einmal näher anzusehen. Nicht zuletzt, weil die über Jahrzehnte gesammelten Informationen zu Texten, Handschriften, Buchbesitzern etc., die bis vor kurzem noch allein in den vielen Zettelkästen des IRHT einsehbar waren, nun sukzessive online gehen. Dazu gehören auch die 76.000 Mikrofilme und digitale Reproduktionen von Miniaturen und Handschriften, die in Bibliotheken jenseits der Pariser Nationalbibliothek lagern. Interoperationalität spielt dabei eine große Rolle, denn all die verschiedenen Datensammlungen des IRHT sind miteinander verlinkt.

Rückgrat der Architektur ist die Datenbank MEDIUM, in der man früher noch die am IRHT vorhandenen Mikrofilme gesucht hat. Heute findet man hier alle Handschriftensignaturen verzeichnet, zu denen am IRHT Informationen zu finden sind. Die Handschriftensignaturen bilden sozusagen den Primärschlüssel zu dem ganzen System. Entsprechend kann man auch nach den Signaturen suchen. Oder aber, unter Verwendung der recherche avancée, den Bestand auch nach Eigenschaften wie Sprache, Dekoration usw. filtern. Die einzelnen Handschriften in MEDIUM sind dann wiederum mit den entsprechenden Angaben in den weiteren Datenbanken verlinkt, die da sind (in Auswahl):

  • Jonas: Katalog mittelalterlicher französischsprachiger Texte und Handschriften weltweit, durchsuchbar nach Autor, Titel und Signatur, einschließlich Texttradition und Bibliographie. Die Datenbank ist natürlich nicht komplett (zumindest was mein Thema angeht), aber man kann hier schon eine Menge finden und sie wird ständig erweitert. U.a. im Rahmen eines laufenden Katalogisierungsprojektes zu den bisher weitgehend noch unbekannten französischen Beständen der Bibiliotheca Vaticana (ca. 400 Handschriften!).
  • Bibale: Informationen zur Provenienz der Handschriften vom Mittelalter bis heute. Hier ist es möglich, anhand der Besitzvermerke, alter Signaturen, ex libris, Besitzerwappen, Inventare, Einbände usw. die Provenienz einer einzelnen Handschrift zu ermitteln oder auch ganze historische Bibliotheksbestände zu rekonstruieren.
  • Initiale: kunsthistorische Analyse dekorierter und illuminierter Handschriften und Inkunabeln.
  • Pinakes: Griechische Texte und Handschriften.

Die einzelnen Angaben wiederum sind mit der BVMM verbunden, der virtuellen Bibliothek mittelalterlicher Handschriften in französischen Bibliotheken (außer BnF) mit Bildern aus über 10.000 Handschriften, von denen hier über 3000 als vollständiges Digitalisat zu finden sind. Der Viewer erlaubt es dabei, auch mehrere Bilder gleichzeitig anzuzeigen und miteinander zu vergleichen.

Biblissima – das Megaprojekt

Biblissima, der dritte Partner der Training school, ist in der Tat ein wahres Megaprojekt. Wenn man sieht, was die BnF (einer der Partner) mit ihrer Digitalisierungsinitiative und Gallica bereits auf die Beine gestellt hat, kann man sicherlich davon ausgehen, dass auch dieses Projekt wie geplant auch umgesetzt wird. Biblissima soll nämlich nichts anderes als die „Bibliothek der Bibliotheken“ des 21. Jahrhunderts werden. So etwas wie eine, oder besser, die Metabibliothek, in der alle handschriftenrelevanten Daten der beteiligten Institutionen zugleich und miteinander kombiniert anzeigbar und durchsuchbar sein werden. Und das meint:

  • Digitialisate,
  • digitale Editionen
  • und Metadaten aus Forschungsdatenbanken (Handschriftenbeschreibungen, Ikonographie, Einband, Inkunabeln, etc.).

Während heutzutage jede Handschriftenbibliothek für ihre Bild- und Metadaten ein eigenes Format verwendet und die Bilder und Informationen der einzelnen Einrichtungen somit – um auf das in den Präsentationen immer wieder gebrauchte Bild zurückzugreifen – wie in einzelnen Silos lagern, die nicht mit einander kommunizieren können, soll Biblissima es ermöglichen, all diese Bilder und Daten miteinander in Kontakt zu bringen. Dafür wird auf ein gemeinsam mit Stanford entwickeltes Format (IIIF) und auf eine gemeinsame Technologie für die Viewer (Shared Canvas) zurückgegriffen. Letztere besteht darin, die einzelnen Handschriftenseiten als Grundlage zu nehmen. Diese werden dabei a priori als freie Fläche definiert, auf der man dann alle möglichen Informationen als einzelne Datenschichten ablegen kann: Digitalisate, digitale Editionen, Informationen zu Text und Handschrift, zu den Miniaturen, Schwarzlichtfotos, was auch immer. Wer schon einmal einen ersten Blick darauf werden möchte, findet hier ein Demo: http://demos.biblissima-condorcet.fr/mirador/ (nähere Infos dazu: hier).

Mit Biblissima soll es dann möglich sein, zu einer Handschriftenseite oder zu einer ganzen Handschrift (selbst wenn deren Teile getrennt über mehrere Bibliotheken verteilt sind) alle erreichbaren Informationen in ein und demselben Viewer gemeinsam anzeigen zu lassen. Dies kann auch mit mehreren Handschriften gleichzeitig geschehen, wenn man diese z.B. miteinander vergleichen möchte.

Für den Anfang sollen hier die virtuellen Bibliotheken der BnF (Gallica), die oben erwähnte BVMM des IRHT sowie die BVH (Les bibliothèques virtuelles humanistes der Universität Tours) miteinander verbunden werden. Aber auch die British Library und mehrere amerikanische Bibliotheken sind mit dabei. Die Datenpools speisen sich aus den genannten Datenbanken des IRHT, den Metadaten der BnF und weiteren Quellen – die aktuelle Liste umfasst ca. 50 Einzeldatenbanken.

Begleitet werden soll das Ganze durch eine Auswahl frei zur Verfügung stehender Arbeitsinstrumente für die Erstellung digitaler Editionen und deren Analyse. Zudem gibt es auf der Seite von Biblissima bald ein Toolkit, das die verschiedenen im Netz vorhandenen Datenbanken und Tools zusammenfasst und nach verschiedenen Kriterien filtern lässt.

Das Ganze ist natürlich ein Musterbeispiel für die Möglichkeiten des semantischen Webs. Aktuell wird hierfür der Thesaurus und eine Ontology speziell zur Beschreibung von Handschriften und deren Überlieferung erstellt, wobei das RDF-Framework auf CIDOC-CRM und FRBRoo basiert. Wie genau so etwas passiert, das wurde in einem der Praxisteile des Seminars gezeigt … und geübt.

Der Praxisteil: Interoperationalität und semantisches Web mit TEI-XML und RDF

Die 20 Teilnehmer aus insgesamt 14 Ländern haben also nicht nur die schöne neue Welt von morgen präsentiert bekommen, sondern auch ganz konkret erfahren und üben können, wie das alles funktioniert. Und zwar immer anhand der laufenden Arbeiten in den verschiedenen Projekten der beteiligten Institutionen. So wurde für die Markierung von Texten nach TEI- Richtlinien an alten Bibliotheksinventaren gearbeitet, auf deren Grundlage man am IRHT den Bestand der historischen Bibliotheken von Chartres rekonstruiert und mit den Resten abgleicht, die nach dem Bombardierung der Bibliotheque municipale von Chartres während des Zweiten Weltkriegs übrig geblieben sind. Verwendet wurde dabei der XMLmind_XML_Editor, der entsprechend angepasst wurde und der wohl auch dem XML-Editor im Toolkit von Biblissima zugrundeliegen wird.

Methoden und Tools zur Arbeit mit RDF im semantischen Web (Thesaurus erstellen, RDF-Triples formulieren und auf URI‘s verweisen, SPARQL-Abfragen erstellen) wurde uns wiederum am konkreten Beispiel des Biblissima-Projektes vorgeführt, bevor wir es dann auch selbst für unsere eigenen Projekte ausprobieren konnten.

Die Erstellung digitaler Editionen, insbesondere des kritischen Apparats (Varianten und Kommentare), wurden am letzten Tag schließlich anhand des nicht minder beeindruckenden Projektes SourcEncyMe geübt, einer kollaborativen Onlineplattform zu mittellateinischen Enzyklopädien und der Identifikation ihrer Quellen, die bisher noch unveröffentlicht ist. Dominique Poirel hat darüber hinaus in die verschiedenen Möglichkeiten zur Erstellung von Stemmata eingeführt. Wie sich das Ganze dann anhand TEI-encodierter Texte zumindest semi-automatisch umsetzen und graphisch aufbereiten lässt, hat anschließend Dominique Stutzmann gezeigt. Er selbst leitet die Lateinische Paläographie am IRHT und hatte am Tag zuvor sein eigenes digitales Projekt Oriflamms vorgestellt, das ebenfalls nicht unerwähnt bleiben soll. Hier geht es um die Möglichkeiten der automatischen Texterkennung für mittelalterliche Handschriften, wobei das Projekt schon beachtliche Resultate erzielt. Eine genauere Projektvorstellung gibt es voraussichtlich im nächsten Semester im Münsteraner „Forschungskolloquium Mittelalter (400-1500)“.

Fazit

Alles in allem war das, was während der 5 Tage am IRHT und bei Biblissima gezeigt und vorgeführt wurde, eine beeindruckende Demonstration des State of the art. Gerade der Umstand, dass die beiden Leitmotive Interoperationalität und semantisches Web hier immer wieder am praktischen Beispiel in ihrer ganzen Bedeutung fassbar wurden, war für mich eine der wichtigsten Erfahrungen dieser Training School. Das einzige, wovon ich mir noch mehr gewünscht hätte, waren die praktischen Übungen. Denn gerade durch die Arbeit mit Material aus den laufenden Projekten wurden Funktion und Sinn der einzelnen Methoden und Tools erst richtig erfahrbar. Die im Titel angekündigten new tools und new approaches haben sich im Programm der Training School damit aufs Beste miteinander verbunden.

Was mich letztlich zu der Frage bringt, wie es eigentlich mit ähnlich gelagerten Projekten in Deutschland aussieht. Vielleicht könnte man einmal eine Übersicht auch zu aktuellen mediävistischen DH-Projekten und Planungen in Deutschland hier auf dem DigiGW-Blog zusammenzustellen. Sehr gute Initiativen zur digitalen Rekonstruktion historischer Bibliotheken wie das Virtuelle Skriptorium St. Matthias in Trier, weitreichende Digitalisierungsinitiativen wie die der BSB und Metakataloge wie die Manuscripta medievalia gibt es ja auch hier. Und ich habe den Eindruck, dass sich da auch gerade einiges tut. Diese alle einmal in einem Überblick zusammenzufassen und vorzustellen wäre sicherlich sehr spannend und könnte gleichzeitig dazu beitragen, die Digitalen Geschichtswissenschaften bzw. die digitale Mediävistik und all das, was damit in Zukunft möglich wird, auch hier noch sichtbarer und bekannter zu machen.

 

Quelle: http://digigw.hypotheses.org/723

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Bericht zur Tagung „Vom Nutzen der Editionen“

Tagungsbericht von Christian Griesinger (Trier Center for Digital Humanities)

Die 15. internationale Tagung der „Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition“ fand vom 19. bis 22. Februar 2014 an der Universität Aachen statt. In ca. 50 Vorträgen aus den Bereichen der Älteren und Neueren Germanistik, der Musikwissenschaft, Philosophie, Geschichte, Hochschuldidaktik und dem Verlagswesen wurden nicht nur verschiedene Aspekte des Tagungsmottos „Vom Nutzen der Editionen“ beleuchtet, sondern auch aktuelle Editionsvorhaben unter Berücksichtigung des zu erwartenden Nutzens vorgestellt. Die Tagung wurde aufgrund des großen Themenangebots in Plenarvorträge und mehrere parallel zueinander verlaufende Sektionen unterteilt. Daher kann der Tagungsbericht eines einzelnen Berichterstatters nicht alle Vorträge und diskutierten Themen darstellen, sondern muss sich auf eine subjektive Auswahl einzelner Referate sowie übergreifender Tendenzen beschränken für weiterführende Lektüre sei auf den geplanten Tagungsband verwiesen.

Aspekt Digitale Edition, Visualisierung und Vernetzung

Viele Vorträge der Tagung bestätigten den sich fortsetzenden Trend von der analogen zur digitalen (Hybrid-)Edition. In vielen Fällen kommt nun die Auszeichnungssprache XML in Verbindung mit den Richtlinien der TEI für die Kodierung der Texte zum Einsatz. Die Projektvorhaben umfassen häufig neben einer Druckausgabe zusätzlich eine webbasierte Publikation der Edition und stellen viele ihrer Materialien auf den Projekthomepages zur Verfügung.

So stellte beispielsweise Jakub Šimek die laufende Neuedition des Welschen Gastes Thomasins von Zerklære‘ vor, die seit 2011 in Heidelberg erarbeitet wird. Diese Ausgabe wird eine diplomatische Transkription aller erhaltenen Textzeugen sowie eine Bilddatenbank mit sämtlichen Bilderzyklen enthalten, so dass eine reine Druckfassung schon wegen des Umfangs nicht praktikabel erscheint. Für die Rezipierbarkeit und Verbreitung der Edition ist eine Druckversion des nach dem Leithandschriftenprinzip kritisch edierten Textes geplant, während die diplomatischen Texte der Onlineversion vorbehalten sind. Ein weiterer Fokus der Onlineversion soll auf der Visualisierung des Variantenapparates liegen: Die chronologische Distribution der verschiedenen Lesarten zu einer Textstelle soll sich der Benutzer auf einer Zeitleiste darstellen können, die diatopische Distribution der Überlieferungsträger auf einer elektronischen Landkarte. Das Projekt ist zudem bemüht, die Editionstexte mit dem in Trier digitalisierten und gepflegten „Wörterbuchnetz“ und nach Möglichkeit auch mit dem neuen „Mittelhochdeutschen Wörterbuch“ durch das Verfahren der Lemmatisierung zu verknüpfen.

Die laufenden Unternehmen zu Briefeditionen – wie das von Vera Hildenbrandt und Roland Kamzelak vorgestellte Projekt „Vernetzte Korrespondenzen“ – beschäftigen sich ebenfalls intensiv mit Visualisierungsverfahren, um soziale Netzwerke der Briefschreiber und ihre Themen und Inhalte graphisch ansprechend darzustellen. Auch hier werden Inhalte, zum Beispiel Personen und Orte, mit einem Referenzwerk, der Gemeinsamen Normdatei (GND), verlinkt.

Es zeigt sich demnach, dass Editionen nicht mehr als für sich stehende Werke begriffen werden, sondern in einen übergeordneten Forschungskontext eingeordnet und an verschiedene Standards der Kodierung und Vernetzung angepasst werden. Die Verweise auf die lexikographischen Werke oder die Datenbanksysteme der Normdaten, die nur im elektronischen Medium ihr volles Potenzial ausschöpfen können, ermöglichen editionsübergreifende Fragestellungen und erleichtern sowohl den Datenaustausch als auch die Weiternutzung der Editionen in anderen Kontexten. Mit der wachsenden Komplexität der erarbeiteten Editionen steigt allerdings auch das Bedürfnis der Editoren wie auch der Editionsbenutzer, die Sachverhalte visuell darzustellen.

Leider spielte die einstmals engen fachlichen Verbindung von Editionswissenschaft, Wörterbuch- und Grammatikschreibung auf der Tagung nur eine Nebenrolle. Es wäre wünschenswert, die wechselseitige Nutzung von Editionen in den Wörterbücher- und Grammatikvorhaben wie auch die Nutzung der Lexika und Grammatiken in den Editionsprojekten stärker zu beleuchten.

Aspekt Benutzung historisch-kritischer Ausgaben in der Wissenschaft

Bislang fehlt es an Studien zur Benutzungssituation von Editionen im Wissenschaftsbetrieb. In der Neugermanistik liegen zwar mittlerweile für viele moderne Autoren Historisch-Kritische Ausgaben (HKA) ihrer Werke vor, die sich vornehmlich an wissenschaftliche Nutzer richten, inwiefern sie jedoch benutzt werden, wurde bislang nicht untersucht. Um die Akzeptanz, Verbreitung und Benutzung dieser Editionen zu untersuchen, wertete Rüdiger Nutt-Kofoth hierzu die Jahrgänge 2000–2013 wichtiger Publikationsorgane wie ZfdPh, Euphorion und DVjs aus. In ca. 540 Aufsätzen mit einem Umfang von ca. 29.000 Seiten betrachtete er, welche Textausgaben und welche Teile der Editionen zitiert wurden.

Das Ergebnis war wenig schmeichelhaft, denn in etwa 60% der Fälle wurden die maßgeblichen kritischen Editionen nicht konsultiert, sondern auf andere oder ältere Ausgaben zurückgegriffen. In den 40% Prozent der Fälle, in denen die HKA als Textgrundlage genommen wurden, zitierten die Autoren der Beiträge zu etwa 90% den edierten Haupttext, die Erläuterungen der Ausgaben wurden nur in 10% und die Textvarianten in lediglich 5% der Fälle zitiert. Es scheint damit, dass gerade der aufwendigste Teil einer HKA, der kritische Apparat, am wenigsten berücksichtigt wird. Auch die seltene Verwendung der Erläuterungen, Einleitungen und Vorworte gibt Rätsel auf.

Als mögliche Ursachen für dieses ernüchternde Ergebnis wurde zum einen ein mangelndes Bewusstsein für wissenschaftliche Standards genannt, zum anderen wurde angeführt, dass in vielen Fällen die zumeist teuren und in nur geringen Auflagen publizierten HKA nicht immer zur Verfügung stehen und dann aus Zeitgründen oder Bequemlichkeit auf Taschenausgaben oder verbreitete Einzelausgaben zurückgegriffen werde. Zum dritten wurde auf die Komplexität der HKA hingewiesen, deren teils kryptische Apparate nicht zu einer näheren Beschäftigung einladen. Fest steht jedenfalls, dass diese erste quantitative Erhebung nur der Beginn einer selbstkritischen Untersuchung des wissenschaftlichen Umgangs mit Editionen in der Germanistik sein kann.

Aspekt Edition und Didaxe

In verschiedenen Vorträgen wurde über den Einsatz von Editionen in der Hochschuldidaktik und als Lektüregrundlage in Schulen berichtet. Burghard Dedner erläuterte, wie er anhand des Woyzeck von Georg Büchner Schulklassen textkritische und editorische Fragestellungen nähert bringt. Sehr häufig kämen in Schulklassen veraltete Ausgaben oder von Lehrern selbst erstellte Lernmaterialien zum Einsatz, die dem fragmentarisch erhaltenen Text eine vermeintlich geschlossene Gestalt geben oder Forschungsergebnisse zur Datierung einzelner Textschichten ignorieren. So wird den Schülern zum einen ein falsches Bild von der Genese des Textes vermittelt, zum anderen die Interpretation durch den Willen des Lehrer gelenkt. Die Konfrontation mit im Unterricht nicht benutzen Ausgaben, die den Schülern die Unfestigkeit des Textes vor Augen führen, eignet sich besonders zur Sensibilisierung für textkritische Fragen.
Florian Radvan zeigte anhand didaktischer Modelle und einer statistischen Auswertung verschiedener, in Schulen zur Anwendung kommender Textausgaben, dass die auf Schulen spezialisierten Verlage bei der Vermittlung von Primärliteratur in unterschiedlichem Maße Wort- und Sacherläuterungen in ihre Texte einbauen, aber keineswegs immer ihre Textgrundlage von den maßgeblichen kritischen Ausgaben beziehen.

Den Einsatz der neuen, 15. Auflage von ‚Walthers von der Vogelweide‘ Leich, Liedern und Sangsprüchen (ed. Thomas Bein) in universitären Proseminaren erläuterte Dörte Meeßen. Da diese Auflage viele Strophen ‚Walters‘ in mehreren Fassungen bietet, können an ihr Merkmale der handschriftlichen Textüberlieferung des Mittelalters und die damit verbundenen Fassungsprobleme den Studenten nahe gebracht werden. Darüber hinaus können verschiedene Interpretationsansätze auf den Text angewendet werden, die bei der Darstellung nur einer Fassung verborgen blieben. Allerdings wurde auch in diesem Fall auf die engen Grenzen der Druckfassungen hingewiesen, die die Überlieferung nicht in ihrer gesamten Breite berücksichtigen können. Um die große Varianz der Strophen innerhalb eines Tones darstellbar zu machen, braucht man digitale Werkzeuge und Analyseverfahren.

Fazit

Die Tagung „Von Nutzen der Editionen“ zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass sie ein großes Spektrum an Themen und Fachrichtungen berücksichtigte. Auch wenn in der Editionswissenschaft viele unvereinbare editorische Grundsätze nebeneinander existieren und Fragen wie Normalisierung, Apparataufbau, Darstellung der Textgenese und gar die editorische Terminologie heftig umstritten sind, wurde in allen Diskussionsrunden, denen der Berichterstatter beiwohnen konnte, sachlich diskutiert und durchaus auch wissenschaftskritische Positionen bezogen. Dadurch und weil neben Editoren auch Nutzer von Editionen und Verlagsvertreter in Plenarvorträgen ihre Sichtweise und Erfahrungen im Umgang mit Editionen und deren Vertrieb darstellen konnten, war es möglich, Anregungen, Wünsche und Kritik in laufende Editionsvorhaben zu tragen und die Forschungsdiskussion zu bereichern.

Quelle: http://scriptorium.hypotheses.org/364

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Aby Warburg und die Bilder

Eva Schmidt (Hg.): Lieber Aby Warburg, was tun mit Bildern? Vom Umgang mit fotografischem Material. Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung, Heidelberg: Kehrer Verlag, 2012, 15,5 x 23 cm, 380 Seiten, broschiert, 192 Abb. in Farbe., Deutsch/Englisch, 36 Euro
Eva Schmidt (Hg.): Lieber Aby Warburg, was tun mit Bildern? Vom Umgang mit fotografischem Material. Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung, Heidelberg: Kehrer Verlag, 2012, 15,5 x 23 cm, 380 Seiten, broschiert, 192 Abb. in Farbe., Deutsch/Englisch, 36 Euro

Eva Schmidt (Hg.): Lieber Aby Warburg, was tun mit Bildern? Vom Umgang mit fotografischem Material. Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung, Heidelberg: Kehrer Verlag, 2012, 15,5 x 23 cm, 380 Seiten, broschiert, 192 Abb. in Farbe., Deutsch/Englisch, 36 Euro

 

Um die Frage nach Funktion und Rolle von Bildern für kollektive Gedächtnisse beantworten zu können, muss die Frage nach Bildtraditionen und deren Deutung gestellt werden. Aby Warburgs Theorie des sozialen Bildgedächtnisses gewann in der Visual History daher in den vergangenen Jahren an Bedeutung.

„Lieber Aby Warburg, was tun mit Bildern?“, fragte eine Ausstellung im Sommer 2013 im Museum für Gegenwartskunst in Siegen. Im Dezember-Heft 2013 der  Zeitschrift Fotogeschichte beleuchtet eine Rezension den Begleitband zur Ausstellung.

 

 

Quelle: http://www.visual-history.de/2014/04/07/aby-warburg-und-die-bilder/

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Twitter-Fortsetzungs-DigihiStory

In Anschluss an die Twitter-Umfrage zur digitalen Geschichtswissenschaft versuchen wir mit einem TwExperiment, die Vielfalt der Meinungen in einen fortlaufenden Text zu bringen. Hier die “Spielregeln”:

  • vom offiziellen Twitter-Account kommt ein Satzanfang
  • diesen Satzanfang weiterformulieren / ergänzen
  • aber nicht mit einem Punkt enden, sondern mit einer Überleitung zu einem Halbsatz
  • Überleitungen werden durch Komma und eine Konjunktion markiert
  • die Überleitung mit Link zur Storify-Seite an einen Twitter-Kontakt eigener Wahl weiterleiten – durch Storify kann die angestupste Person den bisherigen Verlauf nachvollziehen
  •  

    Schauen wir mal, ob das klappt! Viel Spaß!

    Quelle: http://digigw.hypotheses.org/687

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    Von der DDR in die Welt (und zurück): Thomas Billhardt

    Thomas Billhardt. Fotografie. Mit einem Essay von Steffen Lüddemann, Berlin: Edition Braus 2013
    Thomas Billhardt. Fotografie. Mit einem Essay von Steffen Lüddemann, Berlin: Edition Braus 2013

    Thomas Billhardt. Fotografie. Mit einem Essay von Steffen Lüddemann, Berlin: Edition Braus 2013

     

    Die Bilder sind spektakulär: Da gibt es eine Aufnahme von Erich Honecker mit Fidel Castro in einem offenen Auto während Castros Staatsbesuch in Berlin, das Bild einer nordvietnamesischen Soldatin, die einen gefangen genommenen amerikanischen GI mit der Waffe vor sich her treibt, und einen Schnappschuss, auf dem zwei ältere Ostberlinerinnen auf der Straße etwas unbeholfen das Tanzbein zu schwingen scheinen (tatsächlich suchen sie etwas in ihren Handtaschen, die sie auf den angehobenen Oberschenkel stellen). Viele Fotografien, die der 1937 geborene Thomas Billhardt als freiberuflicher Fotojournalist machte, waren in der DDR gut bekannt und erlangten zum Teil ikonischen Status. Chronologisch sortiert bietet der vorliegende Band einen guten Überblick über das Werk des heute 76jährig in Kleinmachnow lebenden Fotografen. Seine Reisen – unternommen zum Teil im Auftrag staatlicher Institutionen und zwei Mal auch von der UNICEF initiiert, zum Teil aus eigenem Interesse – führten Billhardt unter anderem nach Kuba, Sibirien, Vietnam, Chile, China, Kambodscha, Italien und in den Libanon. Nachdem er 1961 von einem Aufenthalt in Kuba in die DDR zurückgekehrt war, obwohl er die Gelegenheit hätte nutzen können, im Westen zu bleiben, galt er daheim als so zuverlässig, dass er uneingeschränkte Reisefreiheit genoss und von dieser Freiheit auch regen Gebrauch machte. Obwohl das „Life Magazine“ seine Vietnam-Bilder druckte und einer Karriere im Westen kaum etwas im Weg stand, richtete sich Billhardt in der DDR häuslich ein.

    Berlin, Karl-Marx-Allee, Werbung Vietnam-Fotoausstellung, 5. Oktober 1968 „Zentralbild Mittelstädt ch 5.10.1968: Berlin am Vorabend des 19. Jahrestages der Republik. Weithin sichtbar in der Berliner Karl-Marx-Allee ist dieser Aufruf zur Solidarität mit Vietnam. Er lädt Berliner und ihre Gäste zum Besuch der Vietnam-Fotoaustellung des Berliner Bildreporters Thomas Billhardt ein.“ Bundesarchiv, Fotograf: Rainer Mittelstädt (ADN - Zentralbild (Bild 183), CC-BY-SA 3.0

    Berlin, Karl-Marx-Allee, Werbung Vietnam-Fotoausstellung, 5. Oktober 1968
    „Zentralbild Mittelstädt ch 5.10.1968: Berlin am Vorabend des 19. Jahrestages der Republik. Weithin sichtbar in der Berliner Karl-Marx-Allee ist dieser Aufruf zur Solidarität mit Vietnam. Er lädt Berliner und ihre Gäste zum Besuch der Vietnam-Fotoaustellung des Berliner Bildreporters Thomas Billhardt ein.“
    Bundesarchiv, Fotograf: Rainer Mittelstädt (ADN – Zentralbild (Bild 183), CC-BY-SA 3.0

    Umso interessanter erscheint sein Werk in historischer Perspektive: Anfangs finden sich Elemente sozialistischer Weltanschauung, zum Teil mit Anleihen bei der Arbeiterfotografie, die in der DDR stark gefördert wurde (dies zeigt sich zum Beispiel in einer Bildserie über den Bau einer Erdgastrasse in der Sowjetunion 1977). Einige sozialistische Politiker (vor allem Fidel Castro) werden als sympathische und tatkräftige Menschen dargestellt, die Revolutionen in Kuba und Nicaragua werden im Bild ebenso positiv präsentiert wie der nordvietnamesische Kampf gegen Südkorea und die Vereinigten Staaten. Andere Aufnahmen wiederum zeigen einen vorsichtig kritischen, zuweilen ironischen Blick auf die DDR und den Staatssozialismus: Eine Straßenszene zeigt ein Wandplakat mit dem Text: „Weiter erfolgreich auf dem Kurs des Parteitages …“ (der Rest des Satzes ist nicht zu sehen), darunter laufen Hand in Hand zwei junge Menschen in West-Jeans.

    Eingeleitet wird der Band mit einem Essay von Steffen Lüddemann – dem einzigen im Band abgedruckten Text. Dieser allerdings lässt viele Fragen offen: Wie veränderte sich Billhardts Haltung zum Sozialismus? Zahlte er für seine Reisefreiheit einen Preis? Wurde er, wie viele andere Fotografen, überwacht? Von Konflikten zwischen dem Fotografen und staatlichen Institutionen oder Medien ist nicht die Rede – es fragt sich aber, ob es sie nicht vielleicht doch gab. Immerhin dekorierte sich Billhardt 1987 anlässlich seiner Auszeichnung mit dem Nationalpreis der DDR (dritter Klasse) mit einer ganzen Reihe von Spielzeugorden – wohl um die Auszeichnungspraxis der DDR auf die Schippe zu nehmen. Nichtsdestotrotz reiste er noch 1989 mit Egon Krenz nach China, wo er im Tross der DDR-Delegation Zugang zum inner circle des chinesischen Machtapparats erhielt.

    Der Band ist visuell anspruchsvoll und fotografiegeschichtlich ein wahrer Glücksfall. Zwei Aspekte sind allerdings problematisch: Zum einen spart der einzige Text des Buchs Fragen nach den Bedingungen, unter denen Billhardt arbeitete, ebenso aus wie die nach seinem komplexen Verhältnis zum sozialistischen Staat: Wo anfangs Begeisterung vor allem für die Kubanische Revolution unübersehbar ist, scheint in späteren Bildern mehr Distanz zur DDR und ihren Funktionären und Institutionen auf. Ein Gutachten des Verlags Neues Leben zu seinem Bildband über Italien lässt ahnen, dass einige seiner Publikationen mehr oder weniger „durchgewunken“ wurden, [1] möglicherweise deshalb, weil die zuständigen Gutachter sich schwer taten, Billhardts Fotografien einzuschätzen.

    Besonders bedauerlich ist zudem, dass die Fotografien im Band keinerlei Bildunterschrift haben. Zusammengefasst werden sie in Kapiteln wie „Chile 1970/71“ oder „DDR in den 1970er Jahren“, sodass eine grobe zeitliche und räumliche Zuordnung möglich ist. Grundlegende Informationen dazu, wer wo, wann und in welcher Situation auf den Fotografien zu sehen ist, fehlen jedoch zuweilen schmerzlich. Im Einleitungstext zu „Kuba 1961“ wird zum Beispiel erwähnt, Billhardt habe dort „Tamara Bunke, die deutsche Partisanin und Kampfgefährtin von Ché Guevara“ abgelichtet. Welche der zahlreichen in diesem Abschnitt zu sehenden Damen nun Frau Bunke ist, muss der Leser mit Hilfe von Google/Bilder herausfinden oder einfach raten. Mit wenig mehr Aufwand – vor allem einer Zeittafel, einem Namensregister und Bildunterschriften – hätte aus dieser visuell hoch attraktiven Werkschau ein Band werden können, der auch für die (Fotografie-)Geschichtsschreibung von Nutzen wäre. Jedem, der sich einen Überblick über die Vielfalt von Billhardts Tätigkeit verschaffen möchte, ist der Band dennoch sehr zu empfehlen.

    Thomas Billhardt. Fotografie. Mit einem Essay von Steffen Lüddemann, Berlin: Edition Braus 2013, 256 Seiten, ca. 500 überwiegend farbige Abbildungen, ISBN 978-3-86228-048-3, 49,95 Euro

    [1] Gutachten: Thomas Billhardt (Fotos) und Peter Jacobs (Text), Noch steht der schiefe Turm … Streifzüge durch die rote Toskana, Berlin: Verlag Neues Leben 1975, Lektoratsgutachten Radandt, Bundearchiv Lichterfelde, DR1 3551a, Bl. 497ff.

    Quelle: http://www.visual-history.de/2014/03/31/von-der-ddr-in-die-welt-und-zurueck-thomas-billhardt/

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    DUMAS – eine digitale Bibliothek universitärer Abschlussarbeiten (Mittwochstipp 35)

    DUMAS (Dépôt Universitaire de Mémoires Après Soutenance) ist eine digitale Bibliothek für universitäre Abschlussarbeiten aller Fachrichtungen auf Master-Niveau (in Frankreich Bac+4 und Bac+5). Im Moment findet man dort frei zugänglich und im Volltext knapp 4600 Dokumente, darunter rund 170 aus … Continue reading

    Quelle: http://francofil.hypotheses.org/2245

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    Ost und West im Bildvergleich

    Köchinnen, Neukirchen-Wyhra, 1990

    62 Schwarz-Weiß-Porträts von Menschen unterschiedlicher Milieus und Berufsstände von Stefan Moses stellt das Haus der Geschichte in Bonn derzeit in seiner U-Bahn-Galerie aus. Ob Maler, Köche, Kaminkehrer oder Bergarbeiter, Polizisten oder Tänzer – Moses stellte sie alle vor ein graues Tuch und lichtete sie ab. Anfang der 1960er-Jahre begann er damit in der Bundesrepublik, nach dem Fall der Mauer führte er seine „Deutschenporträts“ auch im Osten des Landes fort. Im Haus der Geschichte stehen die Bilder nun zum direkten Vergleich nebeneinander. „Trotz der zeitlichen und räumlichen Trennung stehen die Gemeinsamkeiten im Vordergrund“, so die Kuratorin der Ausstellung Judith Koppetsch im Pressetext zur Ausstellung.

    Köchinnen, Neukirchen-Wyhra, 1990

    Köchinnen, Neukirchen-Wyhra, 1990

    Hotel-Köche, West-Berlin, 1964

    Hotel-Köche, West-Berlin, 1964

    Und tatsächlich: Stellt sich der/die Betrachter/in vor ein beliebiges Bilderpaar, vermag eine geografische oder zeitliche Einordnung ohne einen Blick auf den Objekttext kaum möglich. In den Bildern von Stefan Moses verschwinden die während des Kalten Kriegs propagierten Abgrenzungen zwischen Ost und West auf verblüffende Weise. Moses bringt die Abgelichteten durch den stets gleichen Hintergrund auf eine Art Bühne und richtet die Aufmerksamkeit gänzlich auf die fotografierten Menschen, deren berufsspezifische Merkmale und deren sichtliche Freude vor der Kamera.

    Bereits in den vergangenen Ausstellungen „drüben. Deutsche Blickwechsel“ (2006) und in der Schau „Frauenobjektiv. Fotografinnen 1940 bis 1950“ (2001) standen im Haus der Geschichte (bildliche) Ost-West-Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur Diskussion. Nunmehr fast 25 Jahre nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung fragt die Ausstellung der Moses-Bilder nach deutsch-deutscher Identität und rüttelt an Mustern in den Köpfen ihrer Betrachter. Gleichzeitig dokumentieren die Bilder auf einzigartige Weise Berufs- und Lebensrealitäten von 1963 bis 1990.

    Pfannenputzer, West-Berlin, 1964

    Pfannenputzer, West-Berlin, 1964

    Stefan Moses wurde 1928 in Liegnitz (Schlesien) geboren. Von 1947 bis 1950 arbeitete er als Theaterfotograf in Weimar. Durch seine Arbeit als Bildberichterstatter für den „Stern“, „Magnum“ und „twen“ wurde er bekannt. Ein großes Lebensthema des Fotografen waren „Deutschland und die Deutschen“. Ob Intellektuelle oder Otto Normalbürger – in seinen umfangreichen Porträtserien ließ Moses über Jahrzehnte hinweg ein nahezu psychologisches Abbild der deutschen Gesellschaft entstehen. Seine Vorgehensweise erinnert dabei an August Sander (1876 bis 1964), den Altmeister dokumentarischer und sachlich-konzeptueller Fotografie. Dieser hatte in seinem Werk „Menschen des 20. Jahrhundert“ zahlreiche Personen porträtiert und diese „eingeteilt in 7 Gruppen, nach Ständen geordnet“. Moses selbst hat diese Traditionslinie im Übrigen verneint.

    Die Bilder von Stefan Moses sind noch bis Juni 2014 zu sehen: U-Bahn-Galerie, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn.

     

     

     

    „wir sind wir – Deutsche in Ost und West. Fotografien von Stefan Moses“
    Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, U-Bahn-Galerie
    Willy-Brandt-Allee 14, 53113, Bonn
    25. Juni 2013 – Juni 2014
    Jederzeit frei zugänglich

    Plakat_wir_sind_wir2

    Quelle: http://www.visual-history.de/2014/03/24/ost-und-west-im-bildvergleich/

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    Guck mal, wer da bloggt 11! Blogs bei de.hypotheses.org

    1285459212_c91d361402_bKaum hat de.hypotheses den 2. Geburtstag und die Sieger des diesjährigen Blogawards gefeiert, warten wir schon mit einer weiteren Vorstellungsrunde auf. Aber diesmal ist es ein wenig anders, denn neben sechs Einwechslungen im Bereich Blogs haben wir auch eine Auswechslung im Bereich Community Management zu vermelden: Die Autorin des Beitrags verabschiedet sich von de.hypotheses und nimmt neben vielen schönen Erinnerungen auch einen Feed voller interessanter Blogs mit, z.B. die folgenden:

    Blogs, Blogs, Blogs

    Hier kommen die aktuellen Blogvorstellungen in alphabetischer Reihenfolge. Wer Interesse an weiteren Beiträgen aus diesem Bereich hat, der findet eine Liste vergangener Artikel am Ende dieses Texts. Einen Zugriff auf sämtliche bereits katalogisierte Blogs gibt es hier.

    Aktenkunde

    Fassungslos gegenüber dem eigenen Erfolg, so ließe sich die aktuelle Situation von Holger Bergwinkel beschreiben. Noch kein ganzes Jahr dabei, und doch hat er mit seinem Blog bereits Platz drei in der Jurywertung beim diesjährigen Blogaward abgeräumt. Allen eigenen Erwartungen zum Trotz erhält er für sein Blog zur Aktenkunde, der historischen Hilfswissenschaft der Neuzeit und dem „vermeintlich langweiligen Thema“, viel Anerkennung. Und wir freuen uns, daß er sich vom gleißenden Rampenlicht, daß derzeit auf seine Arbeit scheint, nicht beeindrucken lässt und einfach weiter macht!

    geschichte zwopunktnull – Geschichtsunterricht, Geschichtsdidaktik und das “Digitale”

    Was bleibt bei einer so prägnanten Eigenpräsentation noch zu sagen? „Das Blog soll den Diskurs um das “Digitale” in Geschichtsunterricht und Geschichtsdidaktik durch Beiträge bereichern, die im Rahmen von geschichtsdidaktischen Hauptseminaren zu verschiedenen Themen (Apps im Geschichtsunterricht, das digitale Schulgeschichtsbuch, etc.) an der Universität Duisburg-Essen entstehen. Das Angebot soll dabei über geschichtsdidaktische Reflexionen bis hin zu konkreten Unterrichtsvorhaben die gesamte Bandbreite einer geschichtsdidaktischen Betrachtung abbilden und so interessierten Lesern Hinweise zu einem kritischen aber kreativen Umgang mit dem “Digitalen” im Geschichtsunterricht bieten.“ Der Lohn der Mühe war ein hervorragender dritter Platz beim Publikumspreis des Blogaward 2014!

    Ockenheimer Geschichte(n)

    Petra Tabarelli veröffentlicht an dieser Stelle Werkstattberichte ihrer Forschungen zu ihrer Heimatgemeinde Ockenheim (Rheinland-Pfalz). Aktuell beschäftigt sich die Studentin der Geschichte und Musikwissenschaft, die daneben auch als Registrar für das Museum am Strom sowie das Stadtarchiv in Bingen arbeitet, mit den Aufzeichnungen des Soldaten Philipp Weinheimer aus dem 2. Weltkrieg. Wer über weitere Aktivitäten auf dem laufenden gehalten werden möchte, findet sie selbstverständlich auch in den sozialen Medien bei Twitter, academica.edu oder Google+.

    Studienstätte Protestantismus

    Hier bloggt die von der DFG als „herausragende Forschungsbibliothek“ anerkannte Bibliothek Gotha. Und worum geht es? „Das Weblog Studienstätte Protestantismus informiert über alle Aktivitäten des Projekts zum Ausbau der Forschungsbibliothek Gotha zu einer Forschungs- und Studienstätte für die Kulturgeschichte des Protestantismus in der Frühen Neuzeit.“ Wir freuen uns über viele praktische Hinweise, einzigartige Fundstücke und nicht zuletzt – das Auge liest mit – über ein optisch sehr gelungenes Blog.

    WP+LW=?

    Wie verändert der Umgang mit Wikipedia die literaturwissenschaftliche Praxis in Forschung und Lehre? Das ist nur eine der Fragen, die Anne Baillot mit den Studenten des Seminars “Wikipedia als literaturwissenschaftliches Instrument” im Master Europäische Literaturen der Humboldt-Universität zu Berlin bearbeitet. Das begleitende Blog soll aber nicht nur die Arbeitsergebnisse zusammentragen, sondern auch einen Ort zum Austausch außerhalb der Wiki-Arbeit in der Wikipedia bieten. Wer sich für die Arbeit Anne Baillots interessiert, der findet die Digital Humanist selbstverständlich auch auf Twitter.

    Yousef Jameel Digitalisierungsprojekt

    Das Yousef Jameel Digitalisierungsprojekt dokumentiert und digitalisiert 11.000 ausgewählte Objekte der Sammlung des Museums für Islamische Kunst. Das Museum zeigt in der ständigen Ausstellung im Südflügel des Pergamonmuseums die Kunst der islamischen Völker vom 8. bis ins 19. Jahrhundert. Die Arbeit des Digitalisierungsprojektes wird im Blog der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Darüber hinaus werden aber auch praktische Hinweise auf Veranstaltungen oder Stellenausschreibungen veröffentlicht und im vergangenen Winter gab es einen Adventskalender der besonderen Art.

    Siehe auch

    Mareike König, Guck mal wer da bloggt! Neue Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 24.4.2012. http://redaktionsblog.hypotheses.org/485

    Mareike König, Guck mal wer da bloggt 2! Neue Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 11.6.2012. http://redaktionsblog.hypotheses.org/527

    Mareike König, Guck mal wer da bloggt 3! Neue Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 27.8.2012. http://redaktionsblog.hypotheses.org/622

    Inger Brandt, Guck mal wer da bloggt 4! Neue Blogs bei de.hypotheses.org, in Redaktionsblog, 22.10.2012. http://redaktionsblog.hypotheses.org/732

    Inger Brandt, Guck mal wer da bloggt 5! Neue Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 11.01.2013. http://redaktionsblog.hypotheses.org/875

    Inger Brandt, Guck mal wer da bloggt 6! Blogs bei de.hypotheses.org, in Redaktionsblog, 09.07.2013. http://redaktionsblog.hypotheses.org/1452

    Inger Brandt, Guck mal wer da bloggt 7! Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 01.08.2013. http://redaktionsblog.hypotheses.org/1528

    Inger Brandt, Guck mal wer da bloggt 8! Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 29.08.2013. http://redaktionsblog.hypotheses.org/1566

    Sascha Förster, Look Who‘s Blogging! Special edition – Blogs at de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 09.09.2013. http://redaktionsblog.hypotheses.org/1628

    Inger Brandt, Guck mal wer da bloggt 10! Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 09.01.2014. http://redaktionsblog.hypotheses.org/1861

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    Foto: spyglass by Michael Hartford, Lizenz CC BY-NC-SA 2.0

     

    Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/2207

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