Eine Krise zwischen Marx und Engels

Zu einer Eintrübung des Verhältnisses zwischen Marx und Engels kam es nach dem Tode von Engels´ Frau Mary.
Engels schrieb am 7. Januar 1863 aus Manchester an Marx in London:

(1)„Lieber Mohr,
Mary ist tot. Gestern Abend legte sie sich früh ins Bett, als Lizzy [Lydia Burns, die jüngere Schwester seiner Frau, die er, einen Tag vor ihrem Tod, 1878 heiratete] sich gegen 12 Uhr schlafen legen wollte, war sie schon  gestorben. Ganz plötzlich, Herzleiden oder Schlagfluß. Ich erfuhr es erst heute morgen, am Montag abend war sie noch ganz wohl. Ich kann dir gar nicht sagen, wie mir zumute ist. Das arme Mädchen hat mich mit ihrem ganzen Herzen geliebt.
Dein F.

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Quelle: http://marxisback.hypotheses.org/534

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Baselitz: Eine Annäherung

Von der Kunst, ein Sonderling zu sein

Wie soll man Maler sein in einer Welt, in der sich Realismus von vornherein verbietet? Zu einer Zeit, in der die Mimesis restlos aufgegangen zu sein scheint in der Fotografie? Zu einer Zeit, da die Abstraktion als Weltsprache gilt und Alternativen rar sind?

Wie tief die Traumata der Nazi-Zeit und des Zweiten Weltkrieges sowie aller Folgen inklusive des Kalten Krieges sitzen, dies kann man einigermaßen ermessen, wenn man Georg Baselitz zuhört – etwa in dem Künstlergespräch, das Kurator Moritz Schwander mit dem Jubilar am 16. Februar in der Fondation Beyeler führte. Trotz seiner Auskunftsfreude, die sich in zahlreichen Interviews manifestiert, ist und bleibt Baselitz der vielleicht hermetischste und zugleich expressivste jener deutschen Malergeneration, die sich in den 1960er Jahren wieder der Figuration zuwandten. Die Vertreter dieser Gruppe – meist bärtige, wuchtig wirkende Männer – entstammen überwiegend Lehrerfamilien und kommen mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Sachsen – oder dem benachbarten Böhmen und Schlesien. Bei aller Heterogenität verbinden sie Fluchtschicksale sowie die daran anschließende Erfahrung des Fremd-Seins.



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Quelle: http://artincrisis.hypotheses.org/2005

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Ein Flagshipstore am Museumsufer? Kritische Bemerkungen zur Ausstellung „Jil Sander. Präsens“ im Museum Angewandte Kunst Frankfurt

Fast 47.000 Besucher hat die Ausstellung „Jil Sander. Präsens“ allein in den ersten zwei Monaten ins Museum Angewandte Kunst Frankfurt gelockt und dem Haus einen neuen Besucherrekord eingebracht.1 Die Ausstellung setzt die erfolgreiche Publikumsentwicklung seit der Neueröffnung des Hauses unter Matthias Wagner K fort. Doch worin genau besteht das Erfolgskonzept der Ausstellung „Jil Sander. Präsens“?

Ausstellungsansicht „Jil Sander. Präsens“, 2017 im Museum Angewandte Kunst         © Paul Warchol



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Quelle: https://thearticle.hypotheses.org/830

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Furcht und Vorfreude #dhd2018

Hier dürfte ich wahrscheinlich niemandem etwas Neues erzählen, wenn ich erwähne, dass am nächsten Montag, also genau in einer Woche, die Jahrestagung der Digital Humanities im deutschsprachigen Raum (#dhd2018) beginnen wird. Diese wird uns nach dem derzeitigen Stand mehr als 600 Besucher für eine ganze Woche im brutalistisch geprägten Teil unserer Kölner Universität bescheren, findet sie doch vom 26.2. bis zum 2.3. im Hörsaal- und im Neuem Seminargebäude am Albertus-Magnus-Platz statt. Interessent|inn|en, die noch nicht angemeldet sind, sollten sich beeilen – mit Ablauf des heutigen Tages schließen die Pforten der Registrierung

Irgendwann vor nicht ganz zwei Jahren hörte ich das erste Mal von der Idee, dass sich Köln für 2018 bewerben könnte und durfte mit abwägen, ob dies eine gute Idee sei. Eigentlich, so dachten wir, käme die Bewerbung ein Jahr zu früh, da zu dem Zeitpunkt noch nicht besonders klar war, wann und mit wem unser Institut für Digital Humanities (IDH) gegründet werden würde.

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Quelle: http://texperimentales.hypotheses.org/2419

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Arbeitstagung des Freiburger Arbeitskreises Literatur und Psychoanalyse zum Thema Angst. Ein Tagungsbericht verfasst von Lukas Potsch

Je mehr der Angstbegriff in den letzten Jahren in den öffentlichen Debatten gebraucht wurde, desto unbestimmter wurde er. Gegenwärtig, so scheint es, kann der Mensch Angst vor allem haben: Arbeitslosigkeit, fallende Aktienkurse, Atomkrieg, der Zuwanderung Asylsuchender oder Angst davor etwas in den sozialen Netzwerken zu verpassen – „Fomo“ genannt (vgl. bspw. Jauering/Kaiser 2018; Hagelüken 2018; Eckers 2018). Der Angstbegriff hat, so stellte der Philosoph Ludwig Marcuse schon 1956 fest, „in aller Munde seinen Umriß verloren“ (Marcuse 1956: 109).

Selbstverständlich setzt sich auch die Soziologie mit Angst auseinander. Kommunikations- und diskurstheoretische Ansätze betonen dabei oft die Instrumentalisierung von Angst: Gegen ein Argument, dass sich auf die subjektiv gefühlte Angst beruft, lässt sich kaum etwas erwidern (vgl. Luhmann 1985: 30f.; Wodak 2016: 11f.

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Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/11039

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CFP: Scientia Poetica. Jahrbuch für Geschichte der Literatur und Wissenschaften / Yearbook for the History of Literature, Humanities, and Sciences

Call for Papers:

Scientia Poetica. Jahrbuch für Geschichte der Literatur und Wissenschaften

Hrsg. v. Andrea Albrecht, Lutz Danneberg, Gerhard Regn, Wilhelm Schmidt-Biggemann, Friedrich Vollhardt (bis 2012 Horst Thomé†; bis 2016 Andreas Kablitz)

Das Jahrbuch Scientia Poetica erscheint seit 1997 und hat die Aufgabe, Literatur- und Wissenschaftsgeschichte aufeinander zu beziehen. Es reagiert damit auf die Erweiterungen der Fragestellungen und Methoden, die sich in den letzten Jahrzehnten in beiden Disziplinen herausgebildet haben und möchte sich daher auch explizit für Beiträge aus den digital humanities öffnen. Aus der Erkenntnis heraus, dass der literarisch-künstlerische, der geisteswissenschaftliche und der naturwissenschaftliche Diskurs keine streng getrennten Sphären sind, die losgelöst voneinander angemessen beschrieben werden können, bietet das Jahrbuch ein interdisziplinäres Forum für die historische Analyse der Wechselwirkungen zwischen den (Natur-)Wissenschaften und der Literatur(-Wissenschaft) in den Theoriebildungs- und Reflexionsprozessen vom hohen Mittelalter bis zur Gegenwart. Zum Gegenstandsbereich des Jahrbuchs gehört der Kanon der Wissenschaften, den die mittelalterliche Universität begründet hat und der in neuerer Zeit um Disziplinen wie die Naturwissenschaften, die Psychologie, Soziologie oder Geschichtswissenschaft erweitert wurde.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=9242

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Konservativ kommt wirklich nicht von Konserve!

Sprachwandel ist so allgegenwärtig, dass es uns mitunter selbst auffällt, dass unsere Sprache zu einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr das ist, was sie einmal war. Am einfachsten zu entdecken sind dabei neue Wörter, die zuvor nicht benutzt wurden, oder alte Wörter, die nur noch die ältere Generation kennt. Denken wir an das Wort Gameboy, das für meine Elterngeneration noch nicht existierte, für einige Vertreter meiner Generation eines der größten Objekte des Begehrens benannte, und bei der jüngeren Generation, die das Wort wahrscheinlich noch nie gehört hat, mitunter ungute Assoziationen hervorruft, da es heute zu sehr an das meiner Generation noch unbekannte Wort Toyboy erinnern würde. Denken wir an Kassettenrekorder, an die Assoziationen, die das Wort Landarzt bei einer älteren Generation wecken könnte, oder an das Unverständnis, mit dem ältere Generationen reagierten, als die Menschen anfingen zu googlen, Mäuse zu benutzen, oder zu simsen.

Neue Wörter, die oftmals auch aus fremden Sprachen kommen, sind aber nur ein Aspekt des Sprachwandels, und die meisten Menschen sind sich auch durch ihre Erfahrung dessen bewusst, dass Sprachwandel nicht beim Gameboy aufhört, sondern das Wörter selbst auf andere Wörter zurückgehen können. Wir fragen im Alltag oft: «Woher kommt das Wort?», und wir bewundern oft die Menschen, die ohne zu Zögern auf einen lateinischen Ursprung schließen, obwohl wir sie gleichzeitig natürlich auch für ihre Klugschwätzerei verachten, beneiden, und bedauern. In der ersten Folge der Serie Der Tatortreiniger (die einzige, die ich am Ende gesehen habe) stellt besagter Tatortreiniger zum Beispiel die Frage, ob Prost! von Prostituierter komme.

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Quelle: https://wub.hypotheses.org/199

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Sigmar Gabriel, Deniz Yücel und die SZ

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Der Außenminister in trauter Journalistenrunde. Damit kein Zweifel aufkommt, hat die Süddeutsche Zeitung dann doch noch eine ganze Seite vollgeschrieben und ihr Prunkstück, die Seite 3, geopfert. Eine riesige Werbung für Sigmar Gabriel. Bezahlt hat der Minister mit ein paar Insider-Infos und dabei gleich noch den Journalismus mitgekauft.

„Der lange Weg zur Freiheit“ steht über der Geschichte. Es soll um Deniz Yücel gehen, den deutschen Journalisten, der ohne Anklage ein Jahr in der Türkei im Gefängnis saß und nun endlich, endlich frei ist. Eigentlich aber geht es um Sigmar Gabriel. Was für ein Glück, wird sich die Redaktion gedacht haben.

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Quelle: http://medienblog.hypotheses.org/1304

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