Tagungsbericht zum Workshop „Occupied Societies“

Occupied Societies in Western Europe: Conflict and Encounter in the 20th Century, Essen, 7.–8. Juli 2016

von Markus Wegewitz

Der Zweite Weltkrieg hat in der Geschichte überdeutliche Spuren hinterlassen. Mit dem deutschen Eroberungs- und Vernichtungskrieg veränderte sich das soziale und politische Gefüge in den verschiedenen europäischen Staaten enorm. Faktoren wie die ökonomische Ausbeutung der besetzten Gebiete; die erzwungene Migration; die Implementation der nationalsozialistischen Rassen- und Vernichtungspolitik oder die Gegenwärtigkeit politischer Gewalt überformten alte Gewissheiten und Herrschaftsstrukturen. Für die Betroffenen hielten die Kriegsjahre die Erfahrungen einer tiefgreifenden Veränderung bereit, die unterschiedliche Reaktionen hervorbrachte. Zudem wurde das individuelle und kollektive Verhalten während des Zweiten Weltkriegs in vielen europäischen Gesellschaften zum Grundstein der moralischen und politischen Ordnung der Nachkriegszeit. Es verwundert daher nicht, dass die Geschichte deutschen Besatzung über Jahrzehnte hinweg von einem nationalstaatlichen Analyserahmen sowie der Dichotomie zwischen „Kollaboration“ und „Widerstand“ geprägt wurde.

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Quelle: http://adngwdng.hypotheses.org/115

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Kein Interesse am unentdeckten Land

Vor 50 Jahren erkundete das Forschungsraumschiff Enterprise zum ersten Mal neue Welten, die nie ein Mensch zuvor gesehen hatte. Die 400 Personen starke Besatzung setzte sich zum größten Teil aus Vertretern einer Menschheit zusammen, die erwachsen geworden war, Krieg, Hunger und Rassismus überwunden hatte, Religion, Geld und – kurioserweise – Bücher nur noch als Erinnerungen an eine abgelegte Vergangenheit kannte. Während der Kalte Krieg gärte und der Civil Rights Act nur unter Mühen seinen Weg vom Papier in die gelebte Wirklichkeit fand, wurden die US-amerikanischen Zuschauer Zeugen des humanistischen Optimismus‘ des Serienschöpfers Gene Roddenberry: Die Zukunft wird großartig – und sie wird uns einen Horizont ungeahnten Ausmaßes bescheren. Wie zur Bestätigung sollte bald darauf Apollo 11 auf der Mondoberfläche landen – einen Monat nach Ausstrahlung der finalen Folge von Star Trek.

Genau 25 Jahre, eine Spin-off Serie (Next Generation) und mehrere Spielfilme später trat die Crew um Captain Kirk 1991 auf der Kinoleinwand ein letztes Mal zusammen, um zu bezeugen, wie nach dem irdischen auch im Weltall ein eiserner Vorhang fällt: In Star Trek VI sitzen Vertreter verfeindeter Machtblöcke bei einem reichlich ungemütlichen Dinner und stürzen ihr romulanisches Ale herunter, nachdem sie der Diplomatie zuliebe widerwillig auf das unentdeckte Land – die Zukunft – angestoßen haben: Mit dem Ende des erdrückenden aber wenigstens vertrauten Kalten Krieges hielt die Angst vor einer ungewissen Zukunft Einzug im Star Trek-Universum.

Und sie setzte sich fest: Die folgenden Serien des Franchise (Deep Space Nine, Voyager und das Prequel Enterprise) und Filme waren moralisch ambivalenter, füllten das All mit immer mehr neuen Bedrohungen, stürzten die Galaxis in einen Zustand post-kolonialer Zersplitterung und schließlich in einen ausufernden Krieg. Trotz ihres düsteren Untertons fügen sich diese Erzählungen aber durchaus in Roddenberrys Vision ein, indem sie diese ergänzen: Die versprochene Zukunft wird sich demnach nicht von alleine einstellen, sondern muss mühsam erarbeitet werden.

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Quelle: http://grk1919.hypotheses.org/188

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Das wappengeschmückte Totenbuch des Franziskanerklosters Coburg

Das Totenbuch des in der Mitte des 13. Jahrhunderts gegründeten und 1525/26 aufgehobenen Franziskanerklosters Coburg1 befindet sich heute als Ms. 125 in der evangelischen Kirchenbibliothek von Neustadt/Aisch und wurde 1990 durch eine ausgezeichnete Edition2 des Archivars Klaus Freiherr von Andrian-Werburg (1930-2004) erschlossen.3 Sowohl die Signatur der Handschrift als auch die Tatsache, dass die Quelle einen umfangreichen Wappenschmuck aufweist, erfährt man in seiner Ausgabe aber nur beiläufig. Obwohl der Editor…

Quelle: http://heraldica.hypotheses.org/4733

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GAG45: Zwentendorf – Das sicherste Kernkraftwerk der Welt

Quelle: https://www.geschichte.fm/podcast/zs45/

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Sächsischer Druck auf das Domkapitel

Anfang 1628 sah sich Kursachsen am Ziel: Markgraf Christian Wilhelms hasadeurhafte Politik hatte ins Nichts geführt, und als Administrator des Erzstifts Magdeburg hatte er das Weite suchen müssen. Nun war die Gelegenheit, anstelle eines brandenburgischen Prinzen einen sächsischen als Landesherrn im prestigeträchtigen Erzstift zu installieren. Gute Kontakte ins Magdeburgische hatte Dresden immer schon gepflegt – dies sollte sich jetzt auszahlen. Im Januar 1628 setzte das Domkapitel tatsächlich Christian Wilhelm ab und wählte mit August von Sachsen einen Prinzen aus dem Haus Wettin.

Doch damit begannen erst die Probleme. Denn das Haus Habsburg wollte dank der militärischen Überlegenheit im Reich seinerseits einen eigenen Kandidaten präsentieren und drängte Kursachsen dazu, die eigenen Ansprüche zurückzustellen. Doch Dresden dachte gar nicht daran, hier zurückzustecken – ein bemerkenswerter Schritt, denn in all den Jahren zuvor hatte Kursachsen immer darauf geachtet, ein gutes Auskommen mit dem Kaiser zu pflegen. Im Fall der Besetzung des Erzstifts Magdeburg kam es nun zum offenen Konflikt. Am Ende setzte sich der Kaiser durch und ließ seinen Sohn Leopold Wilhelm als Administrator einsetzen (vgl.

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Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/961

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DARIAH-DE – Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften: Sonderheft der Zeitschrift „Bibliothek – Forschung und Praxis“

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DARIAH-DE Logo mit deutscher Unterschrift CMYK 1.1

 

 

 

 

 

DARIAH-DE – Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften: Das aktuelle, rund 150 Seiten starke Sonderheft der Zeitschrift „Bibliothek – Forschung und Praxis“ (07/2016) des De Gruyter Verlags ist nun auch via Open Access verfügbar. In 20 Beiträgen beleuchten die Autorinnen und Autoren das breite Themenspektrum rund um die digitale Forschungsinfrastruktur DARIAH-DE, darunter die Bereiche Geisteswissenschaftliche Forschungsdaten und ihre nachhaltige Archivierung, Fachwissenschaftliche Tools und Dienste wie etwa das digitale Annotieren oder die Raum-Zeit-Referenzierung geisteswissenschaftlicher Daten, Big und Smart Data, DARIAH in der universitären Lehre sowie die DARIAH-spezifische „Architecture of Participation“.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=7081

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Abschied von den Leistungspunkten?

Unter der Überschrift „Abschied von den Leistungspunkten“ zieht der Bielefelder Soziologe Stefan Kühl in der FAZ (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/forschung-und-lehre/bologna-prozess-abschied-von-den-leistungspunkten-14346897.html) Schlussfolgerungen aus der jüngsten Erklärung von KMK und HRK. Mir scheint, da schleichen sich Missverständnisse ein. Insbesondere fällt ihm auf, dass die Grundlage der Anerkennung von Leistungen, die an anderen Universitäten erbracht wurden, nicht mehr die Leistungspunkte, sondern nun die dort erworbenen Kompetenzen sein sollten. Das Problem: „Die Studienpläne in den Bachelor- und Master-Studiengängen wurden so genau in ECTS-Punkten spezifiziert, dass es ein seltener Glücksfall war, wenn man für die Leistungen an einer ausländischen Hochschule genauso viele Punkte bekam wie für die entsprechenden Leistungen an der Heimatuniversität.“

Was Stefan Kühl aufdeckt, ist nichts anderes als die deutsche Umstzung von Bestimmungen der Lissabon-Konvention, die 1997 unterzeichnet wurde. Seit einigen Jahren sind die Universitäten angehalten, bei der Anerkennungen externer Studienleistungen großzügig zu verfahren.

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Quelle: http://geschichtsadmin.hypotheses.org/412

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Neue Rezensionen: H-Soz-Kult

Pier de Crescenzi, Livre des prouffitz champestres et ruraulx, ca. 1480. Quelle: Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Profits_champetres_11.jpg, gemeinfrei
Neue Rezensionen: H-Soz-Kult

Pier de Crescenzi, Livre des prouffitz champestres et ruraulx, ca. 1480. Quelle: Wikimedia Commons, gemeinfrei

Neue Bücher zum Thema historische Bildforschung – rezensiert auf  H-Soz-Kult

 

Matthes Champion: Medieval Graffiti. The Lost Voices of England’s Churches

Ebry Press, London 2015
rezensiert von Thomas Wozniak, redaktionell betreut durch Lioba Geis

This book of Matthew Champion, who started the Norfolk Medieval Graffiti Survey five years ago, provides answers beyond the common association of the idle scratchings of bored choirboys. Since 2010, the author has lead a survey of more than 650 churches in the county of Norfolk alone, identifying more than 25,000 different graffiti images over the years.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2016/08/01/neue-rezensionen-h-soz-kult-5/

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