Gruppenzugehörigkeit als Bewältigungsstrategie.


Die Bedeutung kollektiver Erfahrungen

Maike Breuer

 

Die Soldaten des Ersten Weltkrieges wurden im Kriegsverlauf nicht selten mit Situationen konfrontiert, auf die sich nicht vorbereitet waren und die sie überforderten. Das individuelle Kriegserlebnis wurde von ihnen unterschiedlich verarbeitet. Für Gerd-Walter Fritsche, der sich schon früh der Erforschung von Feldpostbriefen widmete, hängt die Art und Weise, wie ein Mensch seine Kriegssituation bewertet, eng zusammen mit dem „eingegrenzten ,Rahmen‘, der durch die Zugehörigkeit zu bestimmten gesellschaftlichen Gruppierungen abgesteckt wurde“.[1] Auch die vielen Feldpostbriefe August Jaspers, die seine inneren Nöte und sein Bedürfnis, sich brieflich auszudrücken, widerspiegeln,[2] lassen verschiedene Gruppenbeziehungen erkennen; so bezieht er sich auf seine Mitmenschen an der Front, die Bekannten in der Heimat und seine Familie. Welchen Einfluss diese Gruppen auf den Soldaten und seine Beurteilung des Kriegsgeschehens hatten, ob der Kontakt zur Heimat zur Bewältigung seiner Probleme beitrug und einen Zusammenbruch August Jaspers verhinderte, wird im Folgenden zu erörtern sein.

Zahlreiche Briefe an seine Ehefrau Bernhardine dokumentieren, wie sehr seine Familienangehörigen auch aus der Ferne wichtige Bezugspersonen darstellen. So schreibt er häufig von seiner Sehnsucht nach ihnen[3] und seinem Heimweh, das er aufgrund des Krieges ertragen müsse.

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Quelle: https://feldpost.hypotheses.org/714

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Lanke Trr Google

Kaum das Sommerloch zu Ende, und schon raschelt die Designerszene in Lobgesängen und Philippiken gegenüber dem neuen Logotyp von Google, neu seit dem 1. September 2015.

Sie erinnern sich:

https://www.google.com/doodles/googles-new-logo
https://www.google.com/doodles/googles-new-logo

Der neue Design wird teilweise als frisch und originell, teilweise als zu kindlich für den digitalen Riesen bewertet, so Hyperallergic (ein höchst lesenswerter kritische Kunstportal, übrigens).

Als eine besondere Änderung gegenüber des alten Schriftzuges hebt man die Serifenlosigkeit der neuen Schrift hervor (Serifen sind die kleinen Elemente der Schriftart, die der geschriebenen Schrift entlehnt sind, eine Allusion an die Federansätze). Sarah Archer von Hyperallergic zieht Parallelen mit Bauhaus und der Idee der “Neuen Typographie” (vertreten durch Herbert Bayer und Jan Tschichold): klare, einfache, gut lesbare, frei skalierbare, “Elementare” Schrift ohne jegliche Manierismen, mit “präzier optischen Wirkung”.

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Quelle: http://merzdadaco.hypotheses.org/199

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Theory of History Knowledge: Poor.

 

English

Fifteen years after the publication of the PISA study, the time is ripe for drawing conclusions and enquiring into the character and distinctive features of the subsequent debate on the didactics of history. Some German educationalists, teachers, and curriculum planners have displayed an alarming lack of knowledge about the theory of history. The past forty years of discourse on the theory of history have not had any impact on them.

 

 

 

Obscuring Terminology and Idler’s Vocabulary

Numerous texts on the didactics of history are permeated with stylish jargon that has nothing to do with the established terminology of the theory of history.

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Quelle: http://public-history-weekly.oldenbourg-verlag.de/3-2015-24/theory-of-history-knowledge-poor/

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Berufsperspektiven für Geisteswissenschaftler: How low can you go?

„Was nichts kostet, ist nichts wert.“ Dieses Zitat stammt von Albert Einstein. [1] Schaut man sich die Gehälter in Berufen an, für die ein geisteswissenschaftliches Studium die Voraussetzung ist, welche Schlussfolgerungen lassen sich hieraus ziehen? Märkte werden von Angebot und Nachfrage bestimmt; wo zu viel Angebot ist und zu wenig Nachfrage, sinken die Preise. Warum für etwas viel Geld ausgeben, was man auch günstig bekommen kann? Man hat schließlich nichts zu verschenken, man muss Mittel einsparen, Ausgaben reduzieren und wenn man schon keine Gewinne … Berufsperspektiven für Geisteswissenschaftler: How low can you go? weiterlesen

Quelle: http://musermeku.hypotheses.org/4173

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Index für Inklusion – ein Instrument zur Organisationsentwicklung in Kindertageseinrichtungen

  • Überarbeitete Neufassung Index für Inklusion in Kindertageseinrichtungen erschienen
  • Instrument zur Umsetzung von Inklusion
  • Strategie Fragen statt festgelegter Standards, Sensibilisieren statt Messen

Inklusion ist ein abstrakter Begriff, ein hehres Ziel und beim Gedanken an die Umsetzung von Inklusion mag mancher Praktikerin und manchem Praktiker leicht schwindlig werden. Und während in politischen und wissenschaftlichen Debatten darüber gestritten wird, was unter Inklusion „eigentlich“ zu verstehen sei, hat sich in den vergangenen 15 Jahren ein Instrument etabliert, das Inklusion konkretisiert: Der Index für Inklusion.

Entstehung und Entwicklung

Entwickelt wurde der Index für Inklusion von Tony Booth und Mel Ainscow in England für die Nutzung in Schulen (2000). Bald darauf wurde der Index auch ins Deutsche übertragen (2003) und für Kindertageseinrichtungen adaptiert (2006). 2011 entstand eine Index-Variante für Kommunen, „Inklusion vor Ort“ (Montag-Stiftung 2011).

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Quelle: http://kinder.hypotheses.org/806

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Prekariat – die neue Normalität: Diskussionsveranstaltung am Volksstimmefest, Sa…

Wer das diesjährige Volksstimmefest besucht, kann nicht nur Christiane Rösinger, Attwenger und Gustav samt Proletenpassion lauschen, sondern auch einer Veranstaltung zum Thema Prekarität beiwohnen:

DISKUSSIONSZELT AM VOLKSSTIMMEFEST
Samstag 5. September 18-19.30 Uhr

Der Arbeitskreis "Prekär leben" von WIEN ANDERS lädt zum Gespräch:

Es informieren: Gerti Oelmack (Juristin), Ulli Fuchs (Kulturarbeiterin), Martin Köberl (Psychotherapeut), Rudi Gabriel (Arzt), Wolfgang Sigut (Reprotechniker)

https://www.facebook.com/events/500585146767557/
http://www.volksstimmefest.at/

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022470560/

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numbers.univie.ac.at – Online-Anzeige von Wartenummern an der Uni Wien

Wartenummern versprechen, aus einer mal ungeordneten, mal genervt in einer Reihe stehenden Menschenmenge eine um ihren Platz in einer Reihung wissende Gruppe halbwegs entspannter Individuen zu machen, die sich in einer Wartezone niederlassen können und in ihrer Lektüre oder Smartphone-Nutzung vielleicht durch ein Tonsignal unterbrochen werden, das den Aufruf der nächsten Nummer auf einer Anzeigetafel verkündet. Einen Nachteil hat dieses gut eingespielte System allerdings: Die Wartenden dürfen sich nicht allzu weit von der Anzeigetafel entfernen, wollen sie nicht die Anzeige ihrer Nummer versäumen und in Gefahr laufen, von neuem eine Zahl ziehen zu müssen und ans Ende der Wartekette verwiesen zu werden.

Um wieviel bequemer wäre es doch, von jedem Ort aus um die gerade aufgerufene Wartenummer Bescheid zu wissen, und währenddessen noch dringliche Besorgungen erledigen zu können, sich ins nächste Café zu setzen oder ziellos die Umgebung zu durchstreifen! Das Internet macht’s möglich, und die Uni Wien bietet ein solches Service nun für die ihre Unterlagen zur Studienzulassung einbringen wollenden Studiosi in spe an: Nicht länger sollen Schlangen den Audimaxgang bevölkern, sondern dort aufgestellte Plakatständer mit QR-Codes verkünden unter der Überschrift „Wartenummernaufruf/called numbers“ dass ab sofort online nachgesehen werden kann, „welche Nummer gerade aufgerufen wurde“. Diese auch auf Englisch kundgetane frohe Botschaft ist ergänzt um eine freundliche Aufforderung: „Gehen Sie bitte etwa 20 Nummern bevor Ihre eigene Nummer aufgerufen wird, in ihre Wartezone.“

Die Seite mit der Anzeige der jeweiligen Wartenummer ist öffentlich zugänglich, abrufbar unter https://numbers.univie.ac.

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Quelle: http://nummer.hypotheses.org/130

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Informatiker erkennen Elektronische Langzeitarchivierung als große Herausforderung an.

neulandDie drei Informatiker Maximilian Eibl, Jens-Martin Loebel, Harald Reiterer von den Universitäten Chemnitz, Bayreuth und Konstanz haben sich in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift Informatik-Spektrum (August 2015, Volume 38, Issue 4, pp 269-276) mit dem Thema Langzeitarchivierung beschäftigt. Unter dem Titel

Grand Challenge ,,Erhalt des digitalen Kulturerbes“

geben die Autoren zunächst einen Überblick über die bisherigen Entwicklungen auf diesem jungen Forschungsgebiet.

Als zentrale Dokumente werden genannt:

  • Die von der UNESCO bereits 2003 veröffentlichten Richtlinien für die Bewahrung des digitalen Kulturerbes, durch die das immaterielle Kulturgut auf eine Ebene mit dem Weltkultur- und Weltnaturerbe gestellt wird.
  • Das Referenzmodell Open Archival Information System (OAIS), dessen Entwicklung ursprünglich von den Raumfahrtbehörden ESA und NASA angestoßen wurde, um ihre Forschungdaten zu sichern, und das sich inzwischen als Organisationsmodell (ISO 14721:2012) für die Planung und den Betrieb von elektronischen Langzeitarchiven in Bibliotheken und Archive etabliert hat.

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Quelle: http://archivamt.hypotheses.org/2601

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Die Funktion von Wetterbeschreibungen

Sören Gehrmann

 

Die im Zuge der Neuen Militärgeschichte angestoßene Revision von Kriegsquellen unter sozial- und kulturgeschichtlichen Aspekten, die in Abgrenzung zur konventionellen militärstrategischen Betrachtungsweise erfolgt, hat bereits umfassende Erkenntnisse über in Ego-Dokumenten dargestellte Umwelterfahrungen her­vorgebracht. Dabei fiel besonders der Zusammenhang zwischen ro­mantisch inspirierten Naturbeschreibungen und der Reflexion der eigenen Situation sowie der generellen Kriegsbrutalität in Soldaten­briefen des frühen 19. Jahrhunderts auf.[1] Vor diesem Hintergrund überrascht es, dass in den Feldpostbriefen August Jaspers keine der­artigen Narrative zu beobachten sind. Landschaftsbeschreibungen beispielsweise werden von ihm bis auf wenige Ausnahmen nahezu gänzlich ausgespart. Demgegenüber nehmen Wetterbeobachtungen einen ungleich größeren Raum ein, was am deutlichsten in seinen Briefen aus dem November 1917 zu erkennen ist, in denen Jasper in 14 von insgesamt 17 Schreiben die aktuelle Witterung thematisiert.[2] Angesichts der Menge von über zweihundert Erwähnungen stellt sich die Frage, welche Funktion und welchen Nutzen die Wetterbe­richte für August Jasper gehabt haben. Beschränken sich die Wetter­berichte auch in den jeweiligen Briefen häufig nur auf einige wenige Sätze, so ermöglichen diese kurzen Erwähnungen doch einen uner­wartet tiefen Einblick in die Kommunikation der Eheleute Jasper auf der einen sowie in das Selbst- und Rollenverständnis Augusts auf der anderen Seite.

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Quelle: https://feldpost.hypotheses.org/739

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