#EDIT-Interview (3) mit Moritz Fürst
tl;dr DayOne, Skim, Bookends, Papers 2, Notational Velocity, Scrivener, DEVONthink, writer
Moritz Fürst ist Wissenschaftsforscher und twittert als @moritz. Im Interview beschreibt er, welche Tools er verwendet und wie er sie für seine Forschungsarbeit einsetzt. Er erkennt nicht nur eine Bringschuld der Geisteswissenschaftler_innen in der Auseinandersetzung mit Computern, sondern fordert auch dazu auf, nicht immer den »super easy to use«-Weg zu gehen.
Was sind die wichtigsten Programme, die Du für Deine Forschungsarbeit verwendest?
Ich arbeite derzeit vor allem ethnographisch, also besteht meine Arbeit hauptsächlich im Sammeln von jeder Menge Material (Feldnotizen, Fotos, hin und wieder auch Audio- und Videoaufnahmen), da können die richtigen Werkzeuge doch eine große Hilfe sein. Praktischerweise hat man ein Multitool in Form eines Smartphones üblicherweise dabei, dessen ständige Benutzung noch dazu inzwischen völlig sozial akzeptiert ist! Hier benutze ich Journaling-Apps wie DayOne, die mir das »Tagebuch-führen« erleichtern und schon einmal eine grobe Chronologie meiner Beobachtungen ergeben.
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Quelle: https://edit.hypotheses.org/195
Lemgo im Film – Cartouche oder Der Gaukler von Paris

Artikel aus der Lippischen Post 1922 über die Dreharbeiten zum Film “Cartouche” oder “Der Gaukler von Paris”.
Im Januar/Februar 1922 erschienen mehrere Artikel in der “Lippische Post” über Drehaufnahmen zum Stummfilm “Cartouche” oder “Der Gaukler von Paris”. Der Film basiert in den Grundzügen auf der historischen und populären Figur des Louis Dominique Garthausen alias Cartouche alias Louis Dominique Bourguignon, der im 18. Jhd. als Räuber, Mörder und Bandenchef in Paris unterwegs war. 1721 wurde er hingerichtet.
aventinus specialia Nr. 67 [27.07.2015]: Vorstellung der Schriftensammlung aventinus collectanea bei ‘L.I.S.A. Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung’
(7) Handel auf dem Land
Bevor die Bedeutung der Versorgung von Städten und Dörfern durch jüdische Händlerfamilien beleuchtet wird, sei auf die unterschiedlichen ökonomischen Traditionen und Schichtungen der jüdischen Gemeinden in den Landesteilen Preußens hingewiesen: Während in der Neu- und Kurmark, in Pommern, Ostpreußen und in Magdeburg längerfristige Wiederansiedlungen erst während der Regierungszeit des „Großen Kurfürsten“ zu verzeichnen waren, teilten in den Provinzen Preußen, Mark, Kleve und Halberstadt jüdische Familien bereits seit Jahrhunderten das wirtschaftliche Leben der Christen. Im hinzugewonnen Schlesien konnten jüdische Familien unter den milden piastischen Regierungen sogar Grundstücke und Landgüter erwerben und besaßen viele Freiheiten und Rechte ähnlich wie in Polen und Ungarn. Die jüdischen Gemeinden waren dort in ihrem politischen und kulturellen Leben in einem sehr hohen Grad autonom. (Vgl. Stern 1971a, S. 27ff.)
Grundsätzlich problematisch in der Erforschung ländlicher Siedlungen ist zum einen die geringe Quellenlage, zum anderen die willkürliche begriffliche Unterscheidung zwischen Dörfern und Städten, da Städte agrarisch geprägt und Dörfer oder Flecken größer als Städte sein konnten (vgl. Jersch-Wenzel 1997, S. 81).
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Bildersammlungen online: China in AKON
AKON ist ein Projekt der Österreichischen Nationalbibliothek, das rund 75.000 Ansichtskarten online zugänglich macht – ausgewählt aus einem wesentlich größeren Bestand.[1].
Aus diesem Bestand wurden 75.000 Werke]ausgewählt, “gescannt, mit Formalangaben versehen katalogisiert und mit einer Georeferenzierung versehen. Dadurch können sie auf akon.onb.ac.at online über den Namen des abgebildeten Ortes oder der Landschaft bzw.
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Ein Telefon im Kaiserpalast (II)
Nachdem der Kaiserpalast in Beijing noch vor dem Ende des Kaiserreiches einen Telefonanschluss erhalten hatte[1], wollte der durch die Revolution von 1911 abgesetzte Xuantong-Kaiser Puyi (1906-1967; reg. 1908/09-1912), der auch nach der Errichtung der Republik bis ins Jahr 1924 im Palast wohnen durfte, einen privaten Telefonanschluss:
The household, of course, received every conceivable objection to this proposal. They said, for example, that if it were publicly known that the emperor was on the telephone his enemies would make a practice of ringing him up and making insulting remarks. Finally, however, he got his way, and for the first time a telephone was installed in the emperor’s private quarters. That he made abundant use of his new plaything was a fact which I soon had good reason to know.[2]
Wie der letzte Kaiser in seiner Autobiographie schrieb erhoben zahlreiche Mitglieder des Hofstaates gewichtige Einwände gegen diesen Wunsch des damals vierzehnjährigen (Ex-)Kaisers. Sie hielten es für möglich, dass zahlreiche Anrufer “die Majestät des Himmlssohnes” beleidigen könnten.[3]
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Digital Humanities – Gedanken zum Politikum der Wissenschaft
„Speziell in den Geiste- und Sozialwissenschaften lässt sich seit gut einer Dekade beobachten, dass deren Forschungsinfrastrukturen eine Transformation durchlaufen: sie wandeln sich von tradierenden und Fachinformationen bevorratenden Hilfseinrichtungen zu Inkubatoren für neue und innovative wissenschaftliche Fragestellungen aufgrund von Forschungsdaten, die durch diese Infrastrukturen selbst erzeugt werden.“ (Wissenschaftsrat 2011: S. 7)
Ein Blick in die aktuelle Wissenschaftslandschaft genügt, um festzustellen: Wer heute von Wissenschaft redet, kommt nicht am Thema Infrastrukturen – und damit an der Frage nach den Möglichkeitsbedingungen von Forschung – vorbei. Unter Forschungsinfrastrukturen werden vom Wissenschaftsrat „Instrumente und Institutionen“ (Wissenschaftsrat 2011: S. 13) verstanden: Großgeräte, verteilte Forschungsinfrastrukturen, Sammlungen, Datenbanken, E-Infrastrukturen und soziale Forschungsinfrastrukturen (siehe auch Wissenschaftsrat 2013: S. 8). Forschungsinfrastrukturen, so lässt sich dem obigen Zitat entnehmen, seien erstens im Begriff sich zu wandeln und sie würden zweitens im Zuge dieses Wandels zu zentralen Akteuren in der Forschungslandschaft werden.
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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=5486
Ambivalente Bilder: Fotografien und Bildpostkarten aus Südamerika im Deutschen Reich

Das von Hinnerk Onken bearbeitete und von der DFG geförderte Projekt zu den „ambivalenten Bildern“ aus und von Südamerika im Deutschen Reich zwischen 1880 und 1930 geht der Frage nach, welche Vorstellungen sich die Menschen im Deutschen Reich anhand von Fotos und Bildpostkarten von dem fremden Kontinent gemacht haben. Die Bildmedien zeigten einerseits Eisenbahnen und Bahnhöfe, Stadtansichten, Parlamente, Regierungspaläste, Banken und andere (öffentliche) Gebäude, Häfen, Zoos und Fabriken. Ein ganz anderes Bild zeichneten dagegen Ansichten von Indigenen und Ruinen.
Bildpostkarte: Buenos Aires – Congreso Nacional, Fotograf und Herausgeber unbekannt, wahrscheinlich Buenos Aires 1914, gemeinfrei
Insgesamt scheinen diese Quellen, die mit bestehenden Vor- und Einstellungen sowie mit Projektionen von Fantasien und Sehnsüchten zusammenwirkten, eine bekannte Dichotomie aus Tradition und Moderne zu bestätigen. Die genauere Untersuchung aber ergibt, dass die Motive besser mit dem Begriff der Ambivalenz zu erfassen sind. Es gab hybride (Re-)Präsentationen – manche Abbildungen „oszillierten“ zwischen verschiedenen Bedeutungen. Methodisch ist dies mit Ansätzen zum Kulturkontakt, zu transferts culturels und zu Transkulturation sowie wissen(schaft)sgeschichtlichen Überlegungen, unter anderem zur Popularisierung von Wissen, zu analysieren. Denn es waren in erster Linie Forscher, die den Menschen im Kaiserreich und in der Weimarer Republik Südamerika mit Fotos „vor Augen führten“.
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Historische Filmkritik: M – Eine Stadt sucht einen Mörder (1931)
von Tobias Merten „Es stauten sich die Autos. Menschenmassen verstopften den Bürgersteig vor dem Ufa-Palast am Zoo. […] Erschienen waren alle am Film interessierten, alle markanten Köpfe aus dem geistigen, künstlerischen Berlin, aus der Finanzwelt, die Vertreter der Behörden und Ministerien waren zu sehen.“1 Dieser Ausschnitt aus der Zeitschrift Film-Kurier zeigt, dass Fritz Lang mit „M“ ein Tonfilmdebüt gelang, welches alle Schichten der Weimarer Republik in Aufregung versetzte. Siegfried Kracauer erkannte in „M“ eine Rückkehr Fritz Langs zur Qualität von Filmen wie „Der müde … Historische Filmkritik: M – Eine Stadt sucht einen Mörder (1931) weiterlesen →
Quelle: http://beruf.hypotheses.org/327