Vortrag von Nacim Ghanbari: Das Genie als Günstling. Lenz’ „Die Freunde machen den…

Im Rahmen des Jour fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit findet bei Geschichte am Mittwoch demnächst folgender Vortrag statt:

Nacim Ghanbari: Das Genie als Günstling. Lenz’ „Die Freunde machen den Philosophen“ (1776)

Ort: Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien, Hs. 45
Zeit: Mittwoch, 19.3.2014, 18:30 h s.t.

Moderation: Anton Tantner

Abstract:
Im Zentrum des Vortrags steht J.M.R. Lenz’ „Die Freunde machen den Philosophen“ von 1776. Das Schauspiel, dessen Uraufführung erst spät, 1988 im Kulturhaus des französischen Städtchens Gennevilliers erfolgte, handelt von der unglücklichen Liebe des armen Philosophen Strephon zur Patriziertochter Seraphine. Strephon, „ein junger Deutscher, reisend aus philosophischen Absichten“, ist einer jener dem Elternhaus entlaufenen, in der Fremde verschuldeten Söhne, von denen die deutsche Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts reich bevölkert ist. Jenseits dieses konventionellen Motivs und Handlungsschemas – und dessen unkonventioneller Auflösung – bietet das Stück aufschlussreiche Hinweise auf die historische Semantik der Patronage im 18. Jahrhundert. Liebe, Freundschaft, Prostitution und Dienstverhältnis sind in diesem Drama durchlässige Größen, die gegeneinander ausgespielt werden: Wo verläuft die Grenze zwischen Günstling und Klient, Freund und „Parasit“? Was geschieht, wenn der Liebesdienst auf Entlohnung drängt? Während Lenz, dieser Kultautor der Germanistik, mit seinem „Hofmeister“ von 1774 klare, nahezu formelhafte Antworten auf diese Fragen bietet, versetzt er den Philosophen Strephon in unruhige dramatische Szenen.

Zur Person:
Nacim Ghanbari ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Germanistischen Seminar der Universität Siegen. Veröffentlichung unter anderem: Das Haus. Eine deutsche Literaturgeschichte 1850–1926. Berlin/Boston: de Gruyter 2011.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/714906847/

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Der „späte Sieg der Diktaturen“ – Resultat ergebnisoffenen Unterrichts?

 

„Surely a grade of 33 in 100 on the simplest and most obvious facts of American history is not a record in which any high school can take pride.“ Dieser Satz fasst das Ergebnis einer Schülerbefragung zusammen. In dem amerikanischen Blog „History News Network“ wurde zu dieser Aussage die Frage gestellt, aus welchem Jahr das Zitat stamme: 1987, 1976, 1942 oder aus keinem dieser Jahre. Das Letzte ist richtig. Denn der Satz stammt aus einer Studie von 1917.1

 

Mangelhafte Geschichtskenntnisse

Nun fand diese Untersuchung nicht in Deutschland, sondern in den USA statt, vor fast einhundert Jahren. Aber Vorsicht: Ähnliche Umfrageergebnisse lassen sich sowohl für andere Länder als auch für Deutschland relativ problemlos dokumentieren. Legendär ist zum Beispiel die Studie des Kieler Diplompädagogen Dieter Boßmann „Was ich über Adolf Hitler gehört habe…“ von 1977.2 „‚Nichts, leider’, formulierte eine 16-jährige Berufsschülerin. Tatsächlich ist Unkenntnis die Regel. Dem äußerst geringen Sachwissen entsprechen die vielfach abstrusen Wertungen.“ Der Autor nenne das Ergebnis „eine blanke Katastrophe“, wusste der SPIEGEL darüber zu berichten – womit wir beim Thema wären. Was diese Studien und ihre folgende mediale Verarbeitung schon immer ausmachte, ist nicht die Tatsache mangelnden Wissens an sich. Der Anlass zur Kritik liegt stattdessen darin, dass unzureichendes Wissen mit Werturteilen in Verbindung gebracht wird. Während die Mängel etwa in Mathematik mit dem Verlust der wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit des Landes assoziiert werden, steht beim lückenhaften Geschichtswissen mindestens die Stabilität der deutschen Demokratie auf dem Spiel. Als Urheber dieser Defizite wird umstandslos die Schule ausgemacht. Obwohl gerade bei historischem Wissen und geschichtsbezogenen Werturteilen solche einfachen kausalen Schlüsse wissenschaftlich alles andere als bewiesen sind, garantieren sie maximale Aufmerksamkeit. Ob historische Werturteile auch oder sogar stärker außerhalb des schulischen Kontextes vermittelt werden, steht dabei zumeist nicht zur Debatte.

Demokratiedefizit oder schlechte Lesekompetenz?

Gänzlich unbeeindruckt zeigt sich in dieser Hinsicht auch der Berliner Politologe Klaus Schroeder, der 2012 eine Studie über „zeitgeschichtliche Kenntnisse und Urteile von Jugendlichen“ mit dem Titel „Später Sieg der Diktaturen“ vorgelegt hat, die große Kenntnisdefizite bei deutschen SchülerInnen über Zeitgeschichte zeigen wollte. Und erneut war es der SPIEGEL, der auf dieser Grundlage Aufklärung in Sachen Bildung und Schule an seine Leser brachte.3 Schroeder meint, bei Zehntklässlern ein Demokratiedefizit entdeckt zu haben, weil die Jugendlichen bei Fragen wie „Die (unterschiedlichen) Planwirtschaften des NS und der DDR sind nicht besser oder schlechter als die Marktwirtschaften der BRD vor und nach der Wiedervereinigung“ das Kreuz nicht bei „Lehne voll ab“ gemacht haben. Die berechtigte Frage, ob SchülerInnen solche Sätze überhaupt verstehen oder nur sozial erwünschte Antworten geben, sind Schroeder zu feinsinnig.

„Ergebnisoffener Unterricht“ als Ursache?

In einer Pressemitteilung macht er jedenfalls aus der für ihn daraus resultierenden, simplen Verbindung von „fehlendem“ Wissen und „falschem“ Urteil gar keinen Hehl: „Als Konsequenz aus den Ergebnissen unserer Befragungen halten wir eine Werteorientierung im Sinne der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik im zeitgeschichtlichen Schulunterricht für unverzichtbar. Die Werte einer freiheitlichen Demokratie – Freiheit, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Pluralismus – müssen die Grundlage für die Beurteilung von Systemen bilden. Schulunterricht darf nicht prinzipiell ‚ergebnisoffen‘ sein, sondern nur bezogen auf den Spielraum im Rahmen einer pluralistischen Demokratie.“4 Diese Schlussfolgerung ist erklärungsbedürftig. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Es ist doch gar nicht abzustreiten, dass fehlendes Wissen und mangelndes Urteil miteinander zu tun haben. Aber wo ist die Logik des von Schroeder konstruierten Zusammenhangs? Er hat überhaupt nicht untersucht, ob bei den befragten Schülern ein „ergebnisoffener“ Unterricht durchgeführt wurde, was auch immer Schroeder darunter verstehen mag. Insofern ist es mit der Validität der Untersuchung nicht weit her.

Wertevermittlung im Gespräch

Meine Vermutung geht eher in eine andere Richtung, dass nämlich der Unterricht genau so „wertorientiert“ abgehalten wurde, wie es Schroeder als Ziel vorschwebt. Dafür gibt es im Hinblick auf den Unterricht zum Nationalsozialismus starke Belege.5 Die Schüler sind vermutlich mit den „Vorzügen“ der Bundesrepublik und den „Konstruktionsfehlern“ der DDR konfrontiert worden. Das Problem besteht dabei darin, dass eine solche „Wertorientierung“ erheblich mit den Erzählungen, die in der Geschichtskultur präsent sind, kollidiert. Wie sollen Lernende damit umgehen? Sie können verwirrt sein, sie können den Widerspruch verdrängen, sie können den Schulstoff nachplappern oder sich dagegen auflehnen. Wäre es nicht sinnvoller, mit ihnen darüber zu sprechen? Insofern würde ich die These wagen, dass ein Geschichtsunterricht, wie ihn Schroeder fordert, genau zu den Ergebnissen führt, die seine Untersuchung hervorgebracht hat.

 

 

Literatur

  • Schroeder, Klaus u.a.: Später Sieg der Diktaturen? Zeitgeschichtliche Kenntnisse und Urteile von Jugendlichen, Frankfurt/M. u.a. 2012.
  • Monika Deutz-Schroeder / Klaus Schroeder: Oh, wie schön ist die DDR. Kommentare und Materialien zu den Ergebnissen einer Studie, Schwalbach/Ts. 2009.
  • Rothe, Valentine: Werteerziehung und Geschichtsdidaktik. Ein Beitrag zu einer kritischen Werteerziehung im Geschichtsunterricht, Düsseldorf 1985.

Externe Links

 



Abbildungsnachweis
(c) andi-h  / pixelio.de

Empfohlene Zitierweise
Bernhardt, Markus: Der “Späte Sieg der Diktaturen” – Resultat ergebnisoffenen Unterrichts? In: Public History Weekly 2 (2014) 9, DOI: dx.doi.org/10.1515/phw-2014-1578.

Copyright (c) 2014 by De Gruyter Oldenbourg and the author, all rights reserved. This work may be copied and redistributed for non-commercial, educational purposes, if permission is granted by the author and usage right holders. For permission please contact: julia.schreiner (at) degruyter.com.

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Memorandum für eine nachhaltige Förderung der Digital Humanities in Berlin

In einer gemeinsamen Erklärung haben Berliner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie die Leitungen vieler Berliner Forschungseinrichtungen bekräftigt, in einem „Interdisziplinären Forschungsverbund Digital Humanities in Berlin“ gemeinsame Anstrengungen zur nachhaltigen Förderung der Digital Humanities zu unternehmen. Der Interdisziplinäre Forschungsverbund Digital Humanities in Berlin wird von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung finanziert und von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften koordiniert.

Das Memorandum zur nachhaltigen Förderung der Digital Humanities in Berlin ist auf der Website des Interdisziplinären Forschungsverbundes veröffentlicht: http://www.ifdhberlin.de/memorandum/ wo für Interessierte auch die Möglichkeit besteht, das Memorandum zu unterzeichnen.

Die Pressemitteilung zum Memorandum ist am 5.3.2014 erschienen: http://www.bbaw.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen/digital-humanities.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3155

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Vortrag: 1830 et 1848, révolutions européennes et mouvements transnationaux (Sylvie Aprile)

Sylvie Aprile, Professorin für Histoire contemporaine an der Université Lille 3 und aktuelle Präsidentin der „Société d’histoire de la Révolution de 1848 et des révolutions du XIXe siècle“, hat am vergangenen 11. Februar 2014 an der Universität Freiburg im Breisgau einen Vortrag zu einem der gleichzeitig interessantesten und schwierigsten Aspekte der Revolutionen von 1830 und 1848 gehalten, nämlich zu ihrer transnationalen Dimension. Obwohl bereits den Zeitgenossen klar vor Augen stand, dass es in beiden Fällen einen gesamteuropäischen, in Ansätzen sogar globalen Zusammenhang der Ereignisse gab, ist sich die Historiographie – oder vielmehr: sind sich die Historiographien verschiedener europäischer Länder und politisch-ideologischer Lager – bislang nicht einig geworden über die beste Art, diesen Zusammenhang zu konzeptualisieren und zu beschreiben1. Dies lässt sich selbst an so grundlegenden Dingen ablesen wie der Frage, ob von einer europäischen Revolution von 1848 gesprochen werden kann oder nur von multiplen gleichzeitigen Revolutionen, die miteinander auf näher zu definierende Weise verbunden waren. Möglicherweise können auch beides sinnvolle Zugänge sein, wie sich etwa an einem jüngst von Sylvie Aprile mitherausgegebenen Sammelband zu 1830 ablesen lässt, der zwar im Titel von „les révolutions de 1830 en Europe“ spricht, dessen Einleitung aber mit „Une révolution transnationale“ überschrieben ist2.

Wichtig wäre aber jedenfalls, so Aprile in ihrem Freiburger Vortrag, die Überwindung dessen, was sie histoires cloisonnées nennt: in sich abgeschlossener nationaler Geschichtserzählungen, deren Interpretamente in den meisten Fällen von der teleologisch vorgegebenen Notwendigkeit geprägt waren und sind, die revolutionären Ereignisse in ein Narrativ der letztlich geglückten Nationalstaatsbildung einzuordnen. Sie plädierte weiterhin für eine Öffnung der Revolutionsforschung nach mehreren Richtungen, nämlich definitorisch, räumlich und zeitlich: von einer einseitigen Konzentration auf die spektakulärsten insurrektionellen Ereignisse hin zur Erforschung der vielen kleineren Protesthandlungen und Verschiebungen politischer Praxis und Symbolik; von der Festlegung auf wenige Zentren der Revolution, denen vorgeblich apathische „Peripherien“ gegenübergestanden wären, hin zum vielfach lohnenden näheren Blick auf die Letzteren; und von der Betrachtung einzelner Jahre wie 1830 oder 1848 als inselhafte Zäsuren hin zur Analyse der Sequenzen niederschwelligen Protests, die vorangingen und nachfolgten. Nicht zuletzt aber wären die in den letzten Jahrzehnten sprunghaft weiterentwickelten Ansätze und Perspektiven der transnationalen Geschichtsforschung, insbesondere der „verflochtenen Geschichte“, verstärkt in der Revolutionsforschung anzuwenden: histoire croisée als Antidot zur histoire cloisonnée.

Wir entnehmen diese Informationen dem ausführlichen Vortragsbericht von Axel Dröber (in französischer Sprache), der auf dem Blog des Deutschen Historischen Instituts Paris „Das 19. Jahrhundert in Perspektive“ veröffentlicht worden ist. Allen Interessierten sei natürlich die Lektüre des vollständigen Berichts wärmstens empfohlen!

  1. Auseinandersetzungen mit diesem Problem bieten etwa KAELBLE, Hartmut: 1848: Viele nationale Revolutionen oder eine europäische Revolution?, in: HARDTWIG, Wolfgang (Hrsg.): Revolution in Deutschland und Europa 1848/49, Göttingen 1998, 260–278; MIDDELL, Matthias: Europäische Revolution oder Revolutionen in Europa, in: FRÖHLICH, Helgard – GRANDNER, Margarete – WEINZIERL, Michael (Hrsg.): 1848 im europäischen Kontext (Querschnitte 1), Wien 1999, 9–34.
  2. FUREIX, Emmanuel: Une révolution transnationale, in: APRILE, Sylvie – CARON, Jean-Claude – FUREIX, Emmanuel (Hrsg.): La Liberté guidant les peuples. Les révolutions de 1830 en Europe (Époques), Seyssel 2013, 7–32.

Quelle: http://achtundvierzig.hypotheses.org/527

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Ellis Island: Island of Hope, Island of Tears – Ein Praktikumsbericht (Teil 2)

MusErMeKu-Gastautorin Jennifer Hofmann hat im Rahmen eines Praxissemesters ein Auslandspraktikum am Ellis Island Immigration Museum in New York City absolviert. Im ersten Teil ihres Blogbeitrags ging sie auf die Hintergründe ein, wie sie zu dem Praktikum kam. In diesem Beitrag stellt sie das Museum und ihre Aufgaben im Praktikum näher vor. Meinen Arbeitsplatz im Ellis Island Immigration Museum war mit einmal Umsteigen von der Subway auf das staff boat gut zu erreichen. Die Insel, die zum größten Teil durch nachträgliche Aufschüttung entstand, liegt im Hafen […]

Quelle: http://musermeku.hypotheses.org/990

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Rezensions-Digest Februar 2014

Die Links zur Historischen Zeitschrift sind nicht Open Access, sondern nur über Institutionen mit einem Abonnement aufrufbar.

Herbert Jaumann: Rezension zu: Wolfgang Adam / Siegrid Westphal (Hrsg.): Handbuch kultureller Zentren der Frühen Neuzeit. Städte und Residenzen im alten deutschen Sprachraum. Berlin 2012, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 2, 15.02.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/02/23718.html

Annette Cremer: Rezension zu: Renata Ago: Gusto for Things. A History of Objects in Seventeenth-Century Rome. Chicago 2013, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 2, 15.02.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/02/23592.html

Britta Kägler: Rezension zu: Corina Bastian: Verhandeln in Briefen. Frauen in der höfischen Diplomatie des frühen 18. Jahrhunderts. Köln/Weimar/Wien 2013, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 2, 15.02.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/02/23136.html

Axel Gotthard: Rezension zu: Birgit Biehler: Der Eigennutz – Feind oder „wahrer Begründer“ des Gemeinwohls? (Frühneuzeit-Forschungen, Bd. 17). Epfendorf 2011, in: Historische Zeitschrift. 298.1 (2014): S. 189, Februar 2014

DOI: 10.1515/hzhz-2014-0059

Tobias Weger: Rezension zu: Marie Bunatová: Die Prager Juden in der Zeit vor der Schlacht am Weißen Berg. Handel und Wirtschaftsgebaren der Prager Juden im Spiegel des Liber albus Judeorum 1577-1601. Kiel 2011, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 2, 15.02.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/02/24652.html

Horst-Walter Blanke: Rezension zu: Heinz Duchhardt / Martin Espenhorst (Hrsg.): August Ludwig (von) Schlözer in Europa. Göttingen 2012, in: H-Soz-u-Kult, 25.02.2014

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2014-1-136

Stephan Waldhoff: Rezension zu: Markus Friedrich: Die Geburt des Archivs. Eine Wissensgeschichte. München 2013, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 2, 15.02.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/02/24073.html

Johannes Kunisch: Rezension zu: Friedrich der Große: Friedrich der Große – Potsdamer Ausgabe/Frédéric le Grand – Édition de Potsdam. Hrsg. v. Gérard Laudin, Günther Lottes u. Brunhilde Wehinger. 7: Werke des Philosophen von Sanssouci. Oden, Episteln, Die Kriegskunst/Œuvres du Philosophe de Sans-Souci. Odes, Épîtres, L’art de la guerre. Aus dem Franz. übers. v. Hans W. Schumacher. Hrsg. v. Jürgen Overhoff u. Vanessa de Senarclens. Berlin 2012, in:  Historische Zeitschrift, 298.1 (2014): S. 213, Februar 2014

DOI: 10.1515/hzhz-2014-0071

Ulrike Ludwig: Rezension zu: Christina Gerstenmayer: Spitzbuben und Erzbösewichter. Räuberbanden in Sachsen zwischen Strafverfolgung und medialer Repräsentation. Konstanz 2013, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 2, 15.02.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/02/22543.html

Töpfer, Thomas: Rezension zu: Notker Hammerstein: Geschichte als Arsenal. Ausgewählte Aufsätze zu Reich, Hof und Universitäten der Frühen Neuzeit. Hrsg. v. Michael Maaser u. Gerrit Walther. (Schriftenreihe des Frankfurter Universitätsarchivs, Bd. 3). Göttingen 2010, in: Historische Zeitschrift. 298(1): S. 191, Februar 2014

DOI: 10.1515/hzhz-2014-0060

Irmgard Lackner: Rezension zu: Gerald Huber: Die Reichen Herzöge von Bayern-Landshut. Bayerns goldenes Jahrhundert (Kleine bayerische Biografien). Regensburg 2013, in: ZBLG, 18.02.2014

http://www.kbl.badw-muenchen.de/zblg-online/rezension_2473.html

Notker Hammerstein: Rezension zu: Sigrid Jahns: Das Reichskammergericht und seine Richter. Verfassung und Sozialstruktur eines höchsten Gerichts im Alten Reich. T. 1: Darstellung. (Quellen und Forschungen zur höchsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich, 26/1). Köln 2011, in: Historische Zeitschrift, 298.1 (2014): S. 197, Februar 2014

DOI: 10.1515/hzhz-2014-0063

Tilman Plath: Rezension zu: Robert E. Jones: Bread upon the Waters. The St. Petersburg Grain Trade and the Russian Economy, 1703-1811. Pittsburgh 2013, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 2, 15.02.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/02/24345.html

Andreas Pečar: Rezension zu: Christian Kühner: Politische Freundschaft bei Hofe. Repräsentation und Praxis einer sozialen Beziehung im französischen Adel des 17. Jahrhunderts. Göttingen 2013, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 2, 15.02.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/02/23214.html

Werner Troßbach: Rezension zu: Jirko Krauß: Ländlicher Alltag und Konflikt in der späten Frühen Neuzeit. Lebenswelt erzgebirgischer Rittergutsdörfer im Spiegel der kursächsischen Bauernunruhen 1790. (Europäische Hochschulschriften, Rh. 3: Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, Bd. 1091). Frankfurt am Main/Berlin/Bern 2012, in:  Historische Zeitschrift, 298.1 (2014): S. 215, Februar 2014

DOI: 10.1515/hzhz-2014-0072

Peter Rauscher: Rezension zu: Steffen Leins: Das Prager Münzkonsortium 1622/23. Ein Kapitalgeschäft im Dreißigjährigen Krieg am Rand der Katastrophe. Münster 2012, in:  Historische Zeitschrift, 298.1 (2014): S. 207, Februar 2014

DOI: 10.1515/hzhz-2014-0067

Manfred Knedlik: Reinhart Meyer: Schriften zur Theater- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts. Hg. von Matthias J. Pernerstorfer (Don Juan Archiv Wien – Summa Summarum 1). Wien 2012, in: ZBLG, 28.02.2014

http://www.kbl.badw-muenchen.de/zblg-online/rezension_2553.html

Daniel Bellingradt: Rezension zu: John Roger Paas: The German Political Broadsheet 1600–1700. Vol. 11: 1683–1685. Wiesbaden 2012, in:  Historische Zeitschrift, 298.1 (2014): S. 209, Februar 2014

DOI: 10.1515/hzhz-2014-0068

Heinrich Löffler: Rezension zu: Wolf-Armin Frhr. von Reitzenstein: Lexikon schwäbischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Bayerisch-Schwaben. München 2013, in: ZBLG, 18.02.2014

http://www.kbl.badw-muenchen.de/zblg-online/rezension_2569.html

Niels Wiecker: Rezension zu: Stefan Rinke: Kolumbus und der Tag von Guanahani. 1492: Ein Wendepunkt der Geschichte. Stuttgart 2013, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 2, 15.02.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/02/23467.html

Axel Gotthard: Rezension zu: Lyndal Roper: The Witch in the Western Imagination. Charlottesville 2012. In: Historische Zeitschrift. 298.1 (2014): S. 188, Februar 2014

DOI: 10.1515/hzhz-2014-0058

Rajah Scheepers: Rezension zu: Dietmar Schiersner / Volker Trugenberger / Zimmermann (Hrsg.): Adelige Damenstifte Oberschwabens in der Frühen Neuzeit. Selbstverständnis, Spielräume, Alltag. (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Würtemberg, Rh. B: Forschungen, Bd. 187.) Stuttgart 2011, in: Historische Zeitschrift, 298.1 (2014): S. 194, Februar 2014

DOI: 10.1515/hzhz-2014-0062

Pauline Puppel: Rezension zu: Daniel Schönpflug: Die Heiraten der Hohenzollern. Verwandtschaft, Politik und Ritual in Europa 1640-1918. Göttingen 2013, in: H-Soz-u-Kult, 11.02.2014

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2014-1-101

Wolfgang Reinhard: Rezension zu: Kaspar Schoppe: Autobiographische Texte und Briefe: Philotheca Scioppiana. Bd. 1/1–2: Eine frühneuzeitliche Autobiographie 1576–1630. Bd. 2/1–5: Briefe 1594–1649. Indizes. Bearb. v. Klaus Jaitner in Zusammenarb. mit Ursula Jaitner-Hahner u. Johann Ramminger. (Bayerische Gelehrtenkorrespondenz, Bd. 2/1–2). München 2004, 2012, in:  Historische Zeitschrift, 298.1 (2014): S. 202, Februar 2014

DOI: 10.1515/hzhz-2014-0065

Christian Volkmar Witt: Rezension zu: Herman J. Selderhuis / Martin Leiner / Volker Leppin (Hrsg.): Calvinismus in den Auseinandersetzungen des frühen konfessionellen Zeitalters. Göttingen 2013, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 2, 15.02.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/02/24523.html

Norbert Franz: Rezension zu: Guy Schons: Matt Schong an Huesen an den Himmel kommen! Luxemburger Sozial- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts. Luxemburg 2011, in: Historische Zeitschrift, 298.1 (2014): S. 217, Februar 2014

DOI: 10.1515/hzhz-2014-0073

Werner Freitag: Rezension zu: Georg Stöger: Sekundäre Märkte? Zum Wiener und Salzburger Gebrauchtwarenhandel im 17. und 18. Jahrhundert. (Sozial- und wirtschaftshistorische Studien, Bd. 35). Wien/München 2011, in:  Historische Zeitschrift, 298.1 (2014): S. 212, Februar 2014

DOI: 10.1515/hzhz-2014-0070

Reinhold Reith: Rezension zu: Beate Sturm: ‚wat ich schuldich war‘. Privatkredit im frühneuzeitlichen Hannover (1550–1750). (Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Beihefte, Nr. 208). Stuttgart 2009, in:  Historische Zeitschrift, 298.1 (2014): S. 205, Februar 2014

DOI: 10.1515/hzhz-2014-0066

Matthias Pohlig: Rezension zu: Damien Tricoire: Mit Gott rechnen. Katholische Reform und politisches Kalkül in Frankreich, Bayern und Polen-Litauen. Göttingen 2013, in: H-Soz-u-Kult, 18.02.2014

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2014-1-119

Werner Stangl: Rezension zu: Peer Vries: Ursprünge des modernen Wirtschaftswachstums. England, China und die Welt in der Frühen Neuzeit. Göttingen 2013, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 2, 15.02.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/02/24403.html

Hanna Sonkajärvi: Rezension zu: Niels Wiecker: Der iberische Atlantikhandel. Schiffsverkehr zwischen Spanien, Portugal und Iberoamerika, 1700–1800. (Beiträge zur Europäischen Überseegeschichte, Bd. 99). Stuttgart 2012, in:  Historische Zeitschrift, 298.1 (2014): S. 210, Februar 2014

DOI: 10.1515/hzhz-2014-0069

Kerstin Weiand: Rezension zu: Blair Worden: God’s Instruments. Political Conduct in the England of Oliver Cromwell. Oxford 2012, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 2, 15.02.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/02/21957.html

Kurt Andermann: Rezension zu: Martin Wrede: Ohne Furcht und Tadel – Für König und Vaterland. Frühneuzeitlicher Hochadel zwischen Familienehre, Ritterideal und Fürstendienst. (Beihefte der Francia, Bd. 75). Ostfildern 2012, in: Historische Zeitschrift, 298.1 (2014): S. 193, Februar 2014

DOI: 10.1515/hzhz-2014-0061

Karl Härter: Rezension zu: Wolfgang Wüst (Hrsg.):  Die „gute“ Policey im Reichskreis. Zur frühmodernen Normensetzung in den Kernregionen des Alten Reiches. Ein Quellenwerk. Bd. 5: Policeyordnungen in den Markgraftümern Ansbach und Kulmbach-Bayreuth. Red.: Tobias Riedl, Regina Hindelang. Erlangen 2011, in: Historische Zeitschrift, 298.1 (2014): S. 202, Februar 2014

DOI: 10.1515/hzhz-2014-0064

Quelle: http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1603

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Löwen vor den Toren: Exoten halten Wache

Die Idee des Wächterlöwen (shishi 石獅, d. i. “Steinlöwe”) erreichte China mit der Ausbreitung des Buddhismus von Südasien über die zentralasiatischen “Seidenstraßen”. In Südasien wurde der Löwe als Symbol der Herrscher betrachtet. Im Gegensatz zu Indien und Persien waren Löwen in China nicht einheimisch. Erst durch ausländische “Tributgesandtschaften” waren Löwen als Geschenke nach China gekommen.[1]

lion, Qianqingmen

Löwe vor dem Qianqingmen (“Tor der Himmlischen Klarheit”), Kaiserpalast, Beijing – Foto: Georg Lehner

Im Laufe der Zeit transformierte man in China das mächtige, aber gefährliche exotische Tier zu einer durchaus verbreiteten Wächterfigur, die vor Palästen, Gräbern und Tempeln zu finden ist[2]. Nicht immer, jedoch sehr häufig, sind diese vor den Eingängen zu diesen – in unserem Zusammenhang in erster Linie interessierenden traditionellen – Gebäuden paarweise zu finden.

In aller Regel findet sich zur Linken ein weibliches und zur Rechten ein männliches Tier – wobei beide mit einer auffallenden Mähne ausgestattet werden. Zur Unterscheidung des weiblichen und des männlichen Tiers genügt an und für sich ein Blick auf die Pranken:

Unter der linken Pfote des männlichen Löwen ist ein gestickter Ball [auf unserem Bild ganz offensichtlich unter der rechten!], unter der rechten Pfote des weiblichen ein Löwenbaby. Je nach dem Rang des Beamten haben die Löwen vor seinem Amtsgebäude eine größere oder kleinere Anzahl von Beulen auf dem Kopf. Der linke Löwe kann auch das Amt des T’ai-shih (Größter Meister), eines der höchsten Ämter im Staat, der rechte das des Shao-pao (Kleinerer Beschützer, ebenfalls ein hohes Amt im kaiserlichen China) symbolisieren.[3]

Nach Eberhard sind diese “Löwentorwächter” in China bereits für das 3. Jahrhundert n. Chr. bezeugt. Zum gestickten Ball gibt es zwei Interpretationen: nach der ersten enthält der Ball das “Löwenjunge wie in einem Ei”, nach der anderen “ist es kein Ball, sondern eine große Perle, mit der der Löwe zur Beruhigung seines Temperaments spielt.”[4]

  1. Vgl. dazu Ronald G. Knapp: Things Chinese. Antiques – Crafts – Collectibles (North Clarendon VT/Tokyo/Singapore 2011) 141 (“Guardian lion”; u.a. mehrere Abbildungen von Wächterlöwen ebd., S. 140) sowie Patricia Bjaaland Welch: Chinese Art. A Guide to Motifs and Visual Imagery (Singapore 2008) 135 f. (“Lion”).
  2. Beispiele bei Knapp/Freeman: Things Chinese, 141
  3. Wolfram Eberhard: Lexikon chinesischer Symbole. Die Bildsprache der Chinesen (München, 5. Aufl., 1996) 181 (“Löwe”). Zu den beiden hier erwähnten Ämtern vgl. auch Welch: Art, 136. Demnach waren diese der taishi 太師 , der Lehrer des Kaisers und der shaoshi 少師, der Mentor des Kronprinzen.
  4. Eberhard: Lexikon chinesischer Symbole, 181 f..

Quelle: http://wenhua.hypotheses.org/1041

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SdK 69: Johannes Mattes über Höhlenforschung

Höhlen werden seit vielen Jahrhunderten als Wirtschaftsräume genutzt und gelten zugleich als mythische Orte, die häufig mit Fruchtbarkeit assoziiert wurden. Mitte des 19. Jahrhunderts setzte eine neue Form der Tiefenaneignung ein: Höhlen wurden vermessen, kartografiert und benannt. Anschließend entstand nicht nur eine deutschnationale Vereinsbewegung durch engagierte Tiefenalpinisten, sondern setzte auch eine Verwissenschaftlichung ein, die mit der Einrichtung eines eigenen Lehrstuhls an der Universität Wien ihren Höhepunkt erreichte. Der Historiker Johannes Mattes hat eine Kulturgeschichte der Höhlenforschung geschrieben, in der es um das “Reisen ins Unterirdische” geht. Wir sprechen über das Begehen von Höhlen von der Antike bis zur einsetzenden Verstaatlichung im Zuge ihrer wirtschaftlichen Ausbeutung im Rahmen der Höhlendüngeraktion und über die Popularisierung durch Schauhöhlen, die bis in die Gegenwart reicht.

Linkliste: Johannes Mattes: Reisens ins Unterirdische, Speläologie (Wikipedia), Karst (Wikipedia), Dachstein Mammuthöhle, Drachenhöhle (Wikipedia), Kurt Ehrenberg (Wikipedia), Othenio Abel (Wikipedia), Lamprechtsofen (Wikipedia), Lurgrotte, Höhlendüngeraktion (Wikipedia), Adolf Schmidl (Wikipedia), Geheimsache Bärenhöhle, Eisriesenwelt, Gassel-Tropfsteinhöhle Ebensee, Linzer Grottenbahn am Pöstlingberg (Wikipedia), Mammoth-Cave (Wikipedia)

Quelle: https://stimmen.univie.ac.at/podcast/sdk69

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SdK 69: Johannes Mattes über Höhlenforschung

Höhlen werden seit vielen Jahrhunderten als Wirtschaftsräume genutzt und gelten zugleich als mythische Orte, die häufig mit Fruchtbarkeit assoziiert wurden. Mitte des 19. Jahrhunderts setzte eine neue Form der Tiefenaneignung ein: Höhlen wurden vermessen, kartografiert und benannt. Anschließend entstand nicht nur eine deutschnationale Vereinsbewegung durch engagierte Tiefenalpinisten, sondern setzte auch eine Verwissenschaftlichung ein, die mit der Einrichtung eines eigenen Lehrstuhls an der Universität Wien ihren Höhepunkt erreichte. Der Historiker Johannes Mattes hat eine Kulturgeschichte der Höhlenforschung geschrieben, in der es um das "Reisen ins Unterirdische" geht. Wir sprechen über das Begehen von Höhlen von der Antike bis zur einsetzenden Verstaatlichung im Zuge ihrer wirtschaftlichen Ausbeutung im Rahmen der Höhlendüngeraktion und über die Popularisierung durch Schauhöhlen, die bis in die Gegenwart reicht.

Quelle: http://stimmen.univie.ac.at/podcast/sdk69

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