Fide, sed cui, vide. Wie “wahr” kann Geschichte sein?

 

Glaubwürdigkeit ist ein neues boomendes Forschungsfeld der Kultur- und Sozialwissenschaften. Auch beim historischen Lernen, sei es in Schule, Akademie oder vor dem Monitor, geht am Ende immer nur darum, auf gute Argumente oder Urteile, die besser Wissende fällen, zu vertrauen. Denn jede fachliche (Nach-)Prüfung bleibt hier notgedrungen unvollkommen, und irgendwann müssen wir schließlich mit dem Deuten aufhören, um mit dem Handeln anzufangen. Doch zum rechten Glauben darf niemand gezwungen werden.

 

Die Geschichte muss nicht neu geschrieben werden

Die römische Landstadt Pompeji wurde im Jahr 79 n. Chr. vom Ascheregen des Vesuvs verschüttet. Allerdings existierten schon lange Indizien dafür, dass die von Plinius d. J., einem Augenzeugen, berichtete und allseits für wahr erachtete Tagesangabe des 24. August nicht zutreffe. Im Zuge aktueller Ausgrabungen gemachte Funde von jungem Wein und reifen Früchten lassen nunmehr keinen anderen Schluss zu, als dass die schreckliche Naturgewalt den Ort erst im vorangeschrittenen Jahreslauf auslöschte.1 So haben wir uns von der tragisch-erhabenen Geschichte zu verabschieden, dass die Menschen damals am Ende eines langen, drückenden Sommers just in dem Augenblick von der tödlichen Katastrophe überfallen wurden, als die lähmende Hitze einem lebensfrohen Herbst zu weichen versprach. Doch ist das eigentlich wichtig? Noch kein Latein-Schüler oder Althistoriker hat, überzeugt vom irrigen Datum, Schaden genommen oder wäre daran zugrunde gegangen. Und das charakterisiert zunächst einmal den Unterschied im Glaubwürdigkeitsproblem zwischen der Geschichte und, sagen wir, der Medizin, Technik oder Jurisprudenz.

Ein neuer Historikerstreik?

Nicht immer jedoch bleibt falsches Vertrauen in die Erzählung vergangener Wirklichkeit harmlos. In seinem fulminanten Werk „The Sleepwalkers“ etwa möchte der renommierte australische Historiker und Deutschland-Kenner Christopher Clark jetzt glauben machen, das Deutsche Reich, da kaum militaristischer als seine Nachbarn, habe unmöglich jene ihm früher zugeschriebene herausgehobene Verantwortung für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor einhundert Jahren getragen.2 Das ist als These nicht mehr ganz so explosiv, wie es jetzt in den Gazetten gefeiert wird. Aber eine bemerkenswerte Änderung der Tonlage ist es schon, dazu mit der schrillen Coda, dass, gerade so wie im verhetzten (Ex-)Jugoslawien der 1990er Jahre, letztlich die übernationalistischen Serben Schuld am Schlamassel von 1914 gewesen wären. Wurde da unter der Hand ein Sach- zu einem Werturteil?

Grenzen der historischen Sinnbildung

Gleich ob eine Petitesse aus grauer Vorzeit oder eine geschichtspolitische Volte: Beschrieben wird mit alldem ja nichts anderes als das everyday life der Geschichtswissenschaft: Da in unserer Disziplin jede gut belegte Behauptung auf eine widersprechende, nur eben anders gut belegte und genauso unbeweisbare Behauptung stoßen kann, ist es eben – wie mein Kollege Martin Lücke und ich in der Einleitung zum Handbuch „Praxis des Geschichtsunterrichts“ schrieben – allen, deren Geschichtsbewusstsein mit modernen Standards Schritt halten soll, unbedingt erlaubt, „sich sogar von guten Argumenten ohne Schaden nicht überzeugen zu lassen“.3 Gemeint ist damit nichts anderes als jenes „Überwältigungsverbot“ des Beutelsbacher Konsenses, der als zivilgesellschaftliche Errungenschaft mit sehr guten Gründen vornehmlich die Politische Bildung, daneben das historische Lernen seit den 1970er Jahren anleitet. Hinter die didaktische Einsicht, dass junge Lernende in der Schule zu selbstverantwortlichen Ko-Konstrukteuren ihrer Welt (und damit auch von historischen Hypothesen) werden, tritt jedes noch so wohl gemeinte idealistische Bildungsanliegen zurück. Deswegen ist die Kritik, die der langjährige Vorsitzende des Geschichtslehrerverbandes NRW Rolf Brütting in seiner Besprechung des Handbuchs anbringt, missverständlich und unterkomplex: Er argwöhnt, die gewährte Glaubensfreiheit höre mindestens auf, wo „im Rahmen von Schule“ „mit Rechts- oder Linksradikalen [umzugehen]“ sei.4 Ein unnötiger Reflex, denn bei der auf terroristische Diktaturen bezogenen Benennung von Verbrechen und der Aufzählung von Opfern handelt es sich ja gar nicht um historisch-narrative Argumente, sondern um theorielose, referentielle (nach Ankersmit: „durchsichtige“) Befunde, die schwerlich in den Gefahrenbereich der Überwältigung fallen.

Das Argument (er-)zählt

Argumente als Auffassungsvorschläge (bei Frank Ankersmit daher: „proposals“) werden im Diskurs immer dort benötigt, wo die theoretische und empirische Prüfung des in Rede stehenden Sachverhalts unvollständig geblieben ist oder bleiben muss (im Falle der Geschichtswissenschaft also quasi überall). Der Glaube an sie ist damit nicht unbegründet, daher weder bloße Vermutung noch spekulative Annahme, er scheint aber müßig. Um als „historisch“ (und nicht politisch, ideologisch etc.) apostrophiert zu werden, benötigen Argumente indes die narrative Form: Es sind Teil- oder Ersatz-Erzählungen noch vor dem prosaisch gefügten Endprodukt. Wie an jede historische Erzählung können an sie, mit Jörn Rüsen, Ansprüche der empirischen, normativen und narrativen Triftigkeit gestellt werden. Anders also: Sind die beweisthematischen Narrative jeweils zuverlässig, zulässig und eingängig zugerichtet? Das Problem dabei ist, dass niemals alle drei Prüfkriterien gleichermaßen erfüllt sein können. Das pompejanische August-Erlebnis las sich traurig schön, doch war die Überlieferung offenbar unzuverlässig. Christopher Clark, der die Quellenlage zur balkanfixierten Juli-Krise von 1914 möglicherweise genauer kennt und konsequenter nutzt als manche vor ihm, liefert doch nur eine passend für den Jubiläumsanlass arrangierte Geschichte, deren Zulässigkeit bezweifelt werden mag. Meinem Vernehmen nach formieren sich jedenfalls schon namhafte (deutsche) Weltkriegsforscher, um den Schlafwandlern in die Parade zu fahren. Wo kämen wir hin, wenn in einem solchen Gefecht nicht auch die jungen Lernenden eine eigene Überzeugung besitzen dürften!

Gute Argumente und sichere historische Urteile

Lieber sollten wir FachdidaktikerInnen, statt zu verfügen, was SchülerInnen unbedingt und absolut von der Vergangenheit zu halten haben bzw. wo die pluralistische Meinungsvielfalt ausnahmsweise zu unterbinden sei, uns lieber Gedanken darum machen, wie die Gratwanderung zwischen vorschlagendem Argument und hingebungsvollem Glauben (vulgo: historische Urteilsbildung) mit den beschränkten Mitteln des Geschichtsunterrichts ohne Sturz in den Kraterschlund abzusichern sei. Voraussetzung für den Gang wäre, dass sich Pulverdampf wie Eruptionsrauch verzogen und den klaren Blick vom Kap wieder frei gegeben haben. Plinius übrigens hätte gesagt: Fide, sed cui, vide.

 

Literatur

  • Ankersmit,Frank:  Meaning, Truth, and Reference in Historical Representation. Cornell 2012.
  • Becker, Axel : Historische Urteilsbildung. In: Barricelli, Michele / Lücke, Martin (Hrsg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts, Bd. 1. Schwalbach/Ts. 2012, S. 316-325.

Externe Links

 



Abbildungsnachweis © Michele Barricelli. Sophistik oder Dekadenz am Fuße des Vesuvs? Studierende der Leibniz Universität Hannover auf ihrer Grand Tour (September 2012).

Empfohlene Zitierweise Barricelli, Michele: Fide, sed cui, vide. Wie wahr muss Geschichte sein? In: Public History Weekly 2 (2014) 8, DOI: dx.doi.org/10.1515/phw-2014-1517.

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Ellis Island: Island of Hope, Island of Tears – Ein Praktikumsbericht (Teil 1)

Für viele Studierende geisteswissenschaftlicher Fachrichtungen gehört ein Praktikum zum festen Bestandteil ihres Studiums. Immer häufiger werden Praktika als obligatorische Station im Studienplan verankert, besonders an Fachhochschulen. Doch auch wenn die Studienordnung kein Praktikum vorschreibt, wie es besonders an Universitäten häufig noch der Fall ist, kann heute kaum jemand darauf verzichten, bereits während des Studiums praktische Erfahrungen zu sammeln und einen Einblick in den beruflichen Alltag zu erhalten. Auch Auslandsaufenthalte erweitern den Blickwinkel, ermöglichen neue Perspektiven und können neue Impulse für das Studium geben. Warum […]

Quelle: http://musermeku.hypotheses.org/978

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Warum sollten Archive worüber wie bloggen? Oder: Die Herausführung der Archive aus ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit.

 

(Ein Beitrag zur Blogparade anlässlich des zweiten Geburtstages von siwiarchiv)

Natürlich ist es vermessen, für das Thema Archive und Bloggen einen der ganz großen Sätze der deutschen Geistesgeschichte zu bemühen. Einerseits. Andererseits lässt sich mit Blick auf den digitalen Auftritt der Archive durchaus eine selbstverschuldete Unmündigkeit von Kant’schen Dimensionen konstatieren: Unmündigkeit meint hier das Unvermögen, sich der immensen Möglichkeiten der digitalen Welt zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, weil die Ursache derselben nicht am Mangel der Möglichkeiten, sondern an der Entschließung und dem Mut liegt, sich dieser Medien zu bedienen. Wir erleben gegenwärtig einen derartig allumfassenden Medienbruch, wie er wohl zuletzt mit der Erfindung des Buchdrucks zu erleben gewesen war, aber so richtig ist das bei den Archiven nicht angekommen. Gut, die Mail hat weithin den Brief ersetzt und die Homepage (wenn auch keineswegs allerorten) die gedruckten Flyer und Beständeübersichten. Und die ganz Mutigen sind jetzt sogar schon bei Facebook dabei. Aber die Konzepte hinter diesen neuen, den sozialen Medien sind kaum einmal rezipiert, geschweige denn umgesetzt worden: Interaktivität, Kommunikation, Offenheit, Vernetzung. Archive haben es geschafft, ihren analogen Arbeits- und Denkstrukturen ein digitales Mäntlein umzuhängen ohne aber ihre Arbeit digital zu definieren. Das ist misslich, langfristig wird daran aber kein Weg vorbeiführen. Und allerspätestens dann wird es eine Basis in der digitalen Welt brauchen. Und an dieser Stelle kommt die obige Frage ins Spiel: Warum sollten Archive worüber wie bloggen?

Archive sollten bloggen, um wahrgenommen zu werden.

Archive sind wie schwarze Löcher. Man weiß wenig über sie. Das gilt für den Großteil der Bevölkerung, die in einem Archiv allenfalls eine bibliotheksähnliche Einrichtung mit alten Dokumenten in unzugänglichen Kellerräumen vermutet. Das gilt für Behörden, denen häufig genug nicht klar ist, dass ihre eigenen Altakten nicht in den Papiermüll, sondern in ein Archiv gehören. Das gilt selbst für fortgeschrittene Nutzer, die wohl eher das vorhandene Archivgut als quasi gottgegeben nutzen als die Überlieferungsbildung nachzuvollziehen. Alle diese Gruppen müssen Archive als hermetisch abgeschlossene Räume wahrnehmen, deren Innenleben ihnen nur soweit offenbart wird, wie es für das sporadische Miteinander unvermeidlich ist. Das gilt aber auch für die Archivarinnen und Archivare, also für die Fachöffentlichkeit. Natürlich nicht in dem Sinne, dass man nicht weiß, was Archive im Allgemeinen machen, sondern in dem Sinne, dass man nicht weiß, was denn die Archivarinnen und Archivare andernorts im Speziellen denn so machen. Ich habe als nordrhein-westfälischer Archivar keine Ahnung, was denn die Kolleginnen und Kollegen in, sagen wir, einem bayerischen Staatsarchiv oder einem mecklenburg-vorpommerischen Kommunalarchiv machen. Und das, obwohl ich mir sehr sicher bin, dass wir vielfach vor ähnlichen Fragen und gleichen Problemen stehen. Wir haben aber kein reguläres Medium, um unsere Fragen publik zu machen, unsere Überlegungen zu teilen, unsere Lösungen zu entwickeln. Selbst als Kollege kann ich nicht hinter die fensterlose Mauer schauen, mit der sich Archive nicht nur physisch umgeben. Ein Blog löst diese hermetische Abschottung auf. Mit einem Blog können Archive ihre Arbeit begleiten und transparent machen. In einem Blog könnte man – zumindest ausschnittsweise – verfolgen, was Archive umtreibt. Über ein Blog lassen sich Zielgruppen erreichen, die vielleicht Interesse an Arbeit und Beständen eines Archivs haben, gegenwärtig aber keine Informationen vermittelt bekommen. Archive sind einzigartige Einrichtungen am Schnittpunkt von Verwaltung, Kulturpflege und Wissenschaft und verfügen (nach Prantl) sogar über „Systemrelevanz“. Ihre Bedeutung steht und fällt mit ihrer Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Wahrgenommen aber wird man zunehmend über soziale Medien – und Blogs sind das soziale Medium schlechthin, um Inhalte in den digitalen Raum zu vermitteln.

Archive sollten bloggen, um digital sprachfähig zu sein.

Das Internet ist ein gigantischer universaler Diskursraum. Im Internet bewegen sich Millionen von Menschen, die über Millionen von Themen diskutieren. Natürlich gehört auch Geschichte dazu und damit sind auch Archive berührt. Partizipieren können Archive aber nicht an einer einzigen dieser Diskussionen. Archive sind nämlich digital nicht sprachfähig. Ihre einzige Möglichkeit, ihren Interessenten im virtuellen Raum etwas mitzuteilen, ist die Homepage – ein hierarchisches und statisches Medium, dessen Struktur jeglichen Kommunikationsakt auf das einseitige Verkünden sakrosankter Verlautbarungen reduziert. Eine Homepage ist damit für die Präsentation persistenter Informationen prädestiniert, etwa für E-Texte oder Online-Findmittel inkl. Digitalisate. Ein soziales Medium ist sie allerdings nicht, sie erlaubt kein Miteinander, keinen Austausch, keinen Diskurs. Will man mit seinen Nutzern in einen Dialog eintreten, so kann nicht die Homepage das Medium der Wahl sein, wohl aber das Blog. Ein Blog verkündet keine unveränderlichen Fundamentalinformationen, sondern ist Teil eines allgegenwärtigen kontinuierlichen Diskurses, etwa über archivische, historische und kulturelle Themen. Mit einem Blog kann ein Archiv aktuelle Arbeiten, markante Themen oder spezifische Probleme an einen interessierten Adressatenkreis vermitteln. Mit einem Blog macht ein Archiv ein Gesprächsangebot: Es berichtet von seinen Aufgaben und Projekten, die Nutzer reagieren auf die gebotenen Informationen. Blogbeiträge werden rezipiert und mit Blogbeiträgen andernorts beantwortet. Manches wird Zuspruch ernten, anderes Widerspruch. Nutzerinteressen werden ersichtlich, Nutzerressourcen erschlossen, Nutzerbindungen geschaffen. Ein Blog führt Archiv und Nutzer in einem gemeinsamen Diskursraum zusammen. Wo die Homepage der Balkon ist, von dem ein Ausrufer die wichtigsten Informationen verkündet, da ist das Blog der Tisch, an dem Gesprächspartner auf Augenhöhe zusammenfinden und über ihre Anliegen diskutieren.

Archive sollten bloggen, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

Niemand kann ernsthaft annehmen, dass das Internet, das Social Web, das Semantic Web nur eine Zeiterscheinung sein werden. Ganz im Gegenteil: Digitalisierung und Virtualisierung werden weiter zunehmen. Geschehen wird das auch und gerade dort, wo Archive tätig sind: im Bereich der Informationsdienstleistung. So werden bereits in den nächsten Jahren Millionen von Digitalisaten online vorliegen und die Nutzung von Archiven auf eine neue Grundlage stellen. Nutzer werden Archiven zunehmend virtuell begegnen. Solche veränderten Nutzungsgewohnheiten werden aber auch neue Strukturen bedingen, um miteinander zu kommunizieren. Archive brauchen nicht nur leistungsfähige Präsentationsplattformen (z.B. Archivportale), sie brauchen auch Kommunikationskanäle, um ihren Nutzern begleitende Informationen näher zu bringen. Die sozialen Medien eignen sich wunderbar, um den Kontakt zwischen Archiven und Nutzern herzustellen. Manche von ihnen sorgen für die Vernetzung (z.B. Facebook, Twitter), andere aber transportieren die Inhalte, insbesondere nämlich Blogs. Wer dieses Prinzip heute nicht versteht, wird es schwer haben, morgen seine Adressaten zu erreichen. Dabei sind Blogs (wie auch allen anderen soziale Medien) keineswegs die Zukunft, sie sind bereits die Gegenwart. Zukunft sind sie lediglich für die deutschen Archive, die sich ihrer Möglichkeiten bis jetzt noch nicht gewahr worden sind. Gerade deshalb sind die Pioniere gar nicht genug zu loben, die einer konservativen Branche den Weg zu neuen Medien und Möglichkeiten bereiten – alles Gute, siwiarchiv, auf viele weiter Jahre!

Und natürlich: Sapere aude!

 

 

Quelle: http://archive20.hypotheses.org/1244

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Getty: Art & Architecture Thesaurus als Linked Open Data verfügbar

lod_getty_logoDas Getty Research Institut stellt seit Ende letzter Woche sein Vokabular zu Art & Architecture (AAT) als Linked Open Data zur Verfügung. Der Art & Architecture Thesaurus beinhaltet über 250,000 Begriffe zu Kunst- und Architekturgeschichte, Stilen und Techniken. Er steht unter der Open Data Commons Attribution License (ODC BY 1.0) und kann unter vocab.getty.edu heruntergeladen werden.
In den nächsten eineinhalb Jahren sollen die weiteren drei Getty-Thesauri als LOD folgen: The Getty Thesaurus of Geographic Names (TGN)®, The Union List of Artist Names®, and The Cultural Objects Name Authority (CONA)®

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3127

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„Was es weiter darin geben wird, muß die Zeit lehren“. Der rheinische Adlige Cornelius Joseph von Geyr kommentiert Napoleons Feldzug in Spanien


Archiv Burg Müddersheim, Akten, Nr. 35, Konvolut III, Band 5, pag. 49.

„[…] Nachdem der König von Portugal [Prinzregent Johann VI.] war nach Brasilien abgegangen, hat der große Kayser Bonaparte Portugal eingenohmen, auch eine Armee nach Madrit, wo Unruhen ausgebrochen waren, abgeschickt, wornach der alte und junge König von Spanien [Karl IV. und sein Sohn Ferdinand VII.] ihr Recht zur Krone dem Kayser Bonaparte abgetretten haben. Dieser ernante darauf seinen Bruder Joseph (bisheriger neuer König von Neapel, auf dessen Stelle der gnädige Murat, Schwager des Kaysers, König von Neapel wurde) zum König von Spanien. Die Spanier aber waren mit diesem nicht zufrieden. Es entstande eine Empörung in Spanien, und die Spanier schlugen die Frantzosen bis an ihre Grentze zurück. Hierauf sammelte Bonaparte im Herbst eine Armee von 4 bis 500 000 Mann und schluge die Spanier und Engländer, welche sich ihnen zugesellt und die Franzosen aus Portugal vertriben hatten, allenthalben; nahm Anfangs Dezember Madrid ein und triebe die Engeländer aus Spanien. Was es weiter darin geben wird, muß die Zeit lehren. […]“.

 

002_rechts_1808

Zur Quelle

Im Journal des Cornelius Joseph von Geyr wird der Eintrag für das Jahr 1808 von einem Ereignis bestimmt: Dem Krieg auf der Iberischen Halbinsel. In diesem langwierigen, zermürbenden und gewalttätigen Krieg erlebt die französische Armee ihre erste Niederlage zu Land – der Mythos ihrer Unbesiegbarkeit zerbricht. Napoleon selbst sah in dem missglückten Spanienfeldzug später die Hauptursache für den Niedergang des Empire.

 

Zitiert

Gudrun Gersmann, Hans-Werner Langbrandtner (Hg.), Im Banne Napoleons. Rheinischer Adel unter französischer Herrschaft. Ein Quellenlesebuch, Essen 2013 (Schriften der Vereinigten Adelsarchive im Rheinland e.V., 4), S. 140.

 

Quelle: http://naps.hypotheses.org/636

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zehn Fragen, zehn Antworten

Seit geraumer Zeit kursiert eine Web-Version des Kettenbriefs in der Blogosphäre. Tinowa warf heute zum ersten Mal ein solches Stöckchen in Form von zehn Fragen zu uns nach Fulda. Ausnahmsweise, und nur weil du es bist, liebe Tine, mache ich mit. Theoretisch kann ich mir danach neue Fragen ausdenken und diese an zehn andere Blogger weiterschicken. Bei der Theorie soll es aber auch bleiben. 1. Wie organisierst Du Dein Schreiben im Blog? Zuerst lege ich den Titel, die Kategorien, die Schlagworte und das Artikelbild […]

Quelle: http://medienbildung.hypotheses.org/5892

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Katholiken brauchen Differenz. Eine Erklärung für Matussek, Meisner und Mosebach

Nein, hier geht es nicht um die so dumme wie hitzige Diskussion, ob sich der WELT-Autor und papsttreue Intellektuelle Matthias Matussek zu Recht oder zu Unrecht sein neues Büro rosa anstreicht. Hier geht es um etwas Wichtiges: Um den Katholizismus und dessen drohenden Untergang. Um was auch sonst in diesem Blog, der sich mit der “Geburt” der ersten Katholiken auseinandersetzt? In der Tat liegen Leute wie Matussek und der Schriftsteller und Essayist Martin Mosebach (“Häresie der Formlosigkeit”) mit ihrer Kritik an den katholischen Reform- und Modernisierungsbestrebungen richtig. Nur völlig anders, als die beiden glauben. Katholizismus definiert sich über die Distinktion. Ohne die Kultur der permanenten Grenzziehung wäre er wahrscheinlich toleranter, demokratischer und jugendlicher. Ein begrüßenswertes Ziel der Kirchenreform! Doch fallen die alten Unterscheidungsmerkmale der Katholiken weg, hören sie auf, als solche zu existieren. Denn historisch gesehen sind nur diejenigen katholisch, die den Unterschied und ihre Alleinstellumgsmerkmale wortmächtig in die Welt (bzw. WELT) tragen. Was sagen Matussek und Mosebach, in deren Reihe man auch den ehemaligen Papst Benedikt XVI. oder Kardinal Meisner stellen kann? Sie beharren auf der bekannten und typisch katholischen Tradition in den Ritualen, in der Ausstattung des Sakralraums, in der kirchlichen Lebensethik. Sie warnen vor einer Angleichung an […]

Quelle: http://catholiccultures.hypotheses.org/1991

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Historische Speisekarten aus der Sammlung der Stadtbibliothek Dijon (Mittwochstipp 31)

Speisekarten sind zugegeben eine exotisch anmutende Quelle für Historiker. Seit ihrem Aufkommen im 19. Jahrhundert sind sie indes zu einer fast selbstverständlichen Begleiterscheinung bei privaten wie öffentlichen Festessen, Arbeitsessen oder Staatsempfängen geworden. Sie illustrieren damit nicht nur die Vielfalt der … Continue reading

Quelle: http://francofil.hypotheses.org/2068

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Gesellschaftliche Aspekte der Informationstechnologie, Vorlesungsreihe Graz März/April/Mai 2014

http://tugtc.tugraz.at/wbtmaster/coursePublic.htm?706009 Die Vorträge von Wissenschaftlerhn verschiedener Fachrichtungen können im Internet mitverfolgt werden. Es werden diverse Aspekte der Interaktion von Gesellschaft und modernen Technologien beleuchtet, wobei das Spektrum von den Perspektiven des Web 4.0, dem Einsatz neuer Medien in afrikanischen Ländern, klassischen E-Learning-Themen bis zu gesellschaftskritischen Aspekten reicht. Via E-Learning-Blog [24.02.2014], http://elearningblog.tugraz.at/archives/6951

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/02/4975/

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