Propaganda im mittelalterlichen Mailand – das Wappen der Visconti

Die Schlange der Visconti ist ein noch heute sehr bekanntes, in italienischen Firmenlogos weiterlebendes Wappenbild. Auf den ersten Blick scheint es gerade durch seine einzigartige Komposition leicht zu entschlüsseln. Bei einer näheren Beschäftigung zeigt sich jedoch, wie schwer eine eindeutige … Continue reading

Quelle: http://heraldica.hypotheses.org/788

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Vom “Zeitalter der Extreme” zum “Jahrhundert der Chancen”

Ekkehard Klausa beim Montagsradio

Der englische Historiker Eric Hobsbawm (1917-2012) hat in den 1990er Jahren zwei Formeln geprägt, um das zerrissene 20. Jahrhundert zu beschreiben: “das Zeitalter der Extreme” und “das kurze 20. Jahrhundert”. Was genau wird mit diesen Formeln beschrieben? Ist die Rede vom “Zeitalter der Extreme” – 20 Jahre nach der Veröffentlichung von Hobsbawms “The Age of Extremes” – überholt? Mit welchen Begriffen lässt sich das 20. Jahrhundert alternativ fassen?

Mit diesen Fragen beginnt und endet das erste MONTAGSRADIO des “Supergedenkjahres” 2014, das auf der 7. Geschichtsmesse in Suhl aufgezeichnet wurde. Im Gespräch mit dem Juristen, Soziologen und Journalisten Dr. Ekkehard Klausa diskutieren Miriam Menzel und Patrick Stegemann darüber hinaus die Bedeutung des 20. Jahrhunderts für nationale und europäische Gründungsmythen und wagen eine Prognose für das 21. Jahrhundert als “Jahrhundert der Chancen”.

Ekkehard Klausa ist u.a. an der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und der Freien Universität Berlin tätig. In der Reihe “MONTAGSRADIO – Vor Ort in Suhl”, gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, werden im Februar und März 2014 drei weitere Gespräche zu diesen Themen veröffentlicht:

Mit der Medienwissenschaftlerin Dr. Anja Hawlitschek und der BStU-Mitarbeiterin Franziska Scheffler sprechen wir über die Digitalisierung der historisch-politischen Bildung in Form von Geocaching, Serious Games, E-Learning-Umgebungen und Co.

Mit dem Regisseur und Schauspieler Stefan Weinert sprechen wir über seinen mittlerweile preisgekrönten Dokumentarfilm “Die Familie”.

Mit Dr. Thomas Schleper, Leiter des Projektverbunds “1914 – Mitten in Europa”, diskutieren wir über neue Zugänge zur “Urkatastrophe” des 20. Jahrhunderts, die Vielfalt der europäischen Erinnerung an den Ersten Weltkrieg und Möglichkeiten der Synthese.

 

Für einen schnellen Überblick: die Timeline zum Gespräch mit Ekkehard Klausa

00:25 Zum Begriff „Zeitalter der Extreme“

03:10 Die europäische Dimension des „Zeitalters der Extreme“

05:12 Die Verrohung des Geistes am Beginn des „Zeitalters der Extreme“

08:45 Ist das „Zeitalter der Extreme“ vorbei?

12:50 Erinnerung an das “Zeitalter der Extreme”: Mahnung und geistige Integration

15:45 Nationale Gründungsmythen und europäische Erinnerungskultur

18:15 1989/90 & 2004: Happy End des “Zeitalters der Extreme”?

22:00 Alternativen zur Formel “Zeitalter der Extreme”

24:36 Prognose: Das 21. Jahrhundert als “Jahrhundert der Chancen”

26:30 Die “Gedenkstätte Deutscher Widerstand” im Supergedenkjahr 2014

28:30 Der MONTAGSRADIO-Fragebogen

 

Foto: Ekkehard Klausa zu Gast im MONTAGSRADIO (Kooperative Berlin)

Quelle: http://www.montagsradio.de/2014/02/14/vom-zeitalter-der-extreme-zum-jahrhundert-der-chancen/

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Zugang zu Kulturgut – Netzwerken im digitalen Zeitalter

CIDOC Jahreskonferenz 2014

Dresden/Deutschland, 6. – 11. September 2014

Die Jahrestagung von CIDOC, dem internationalen Komitee für Museumsdokumentation von ICOM, findet vom 6. bis 11. September 2014 in Dresden (Deutschland) statt. Die Teilnahme steht allen Interessierten aus Museen und Kulturorganisationen offen.

Die Konferenz beginnt mit einer Reihe von Workshops am Sonnabend, den 6.  und Sonntag, den 7. September 2014. Die Haupttagung wird am Montag, den 8. September 2014 durch die Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst des Freistaates Sachsen eröffnet.

An drei Tagen (vom 8.-10-September) finden parallele Sessions zu den verschiedenen Tagungsthemen statt. Am Donnerstag, den 11. September, können die Teilnehmer an verschiedenen Exkursionen teilnehmen.

Im Mittelpunkt der Diskussionen und Vorträge steht der Umgang mit den Möglichkeiten des digitalen Zeitalters, um Zugang zu den Museumsbeständen und dem kulturellen Erbe zu ermöglichen. Vernetzte Informationen erlauben Wissenschaftlern und Interessierten neue und erweiterte Einblicke. Museumsfachleute aus aller Welt beschäftigen sich auf dieser Tagung mit folgenden Schwerpunkten:

  •    Metadaten
  •    Vernetzt arbeiten – Linked Data
  •    Mehrsprachige Terminologien als Grundlage für Wissen und Forschung
  •    Arbeitsabläufe in der Museumsdokumentation
  •    Langzeitbewahrung digitaler Daten
  •    GIS-Anwendungen und kulturelles Erbe
  •    Digitale Dokumentation in der Archäologie
  •    Immaterielles Kulturerbe

English:

Access and Understanding – Networking in the digital era

CIDOC Annual Conference 2014

Dresden/Germany, 6th-11th September 2014

The annual conference of CIDOC, the International Committee for Documentation of ICOM, will take place from 6th – 11th of September 2014 in Dresden, Germany. Anyone interested from museums and cultural organizations is cordially invited to participate.

The conference starts with a series of workshops on Saturday 6th and Sunday7th of September 2014. The main conference is opened by the State Minister for Higher Education, Research and the Arts of the Free State of Saxony on Monday 8th of September 2014.

Parallel sessions on the different conference themes take place on the following three days (8th to 10th September). On Thursday 11th of September the attendees could join different excursions.

Discussions and papers will focus on the access to museum collections and cultural heritage in the digital age. Linked data information provide scientists with new and wider perspectives. Experts from museums around the world will address the following themes:

  •    Metadata
  •    Networking – Linked data
  •    Multilingual Terminology as basis for knowledge and research
  •    Processes in Museum Documentation
  •    Long Term Preservation of Digital Data
  •    GIS-applications in Cultural Heritage
  •    Digital documentation in archaeology
  •    Intangible Cultural Heritage

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3047

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„Bitte leeren Sie den Papierkorb, Madame!“ – nochmal zur Dreyfusaffäre

Die Dreyfusaffäre fasziniert noch heute und bietet mit ihren vielfältigen Facetten sowie ihrer verworrenen Handlung aus Spionage, Manipulationen und gefälschten Dokumenten reichlich Platz für Fantasie. Bei der Lektüre der Forschungsliteratur und dem Abfassen eines kleinen Kapitels zur Affäre für das Buch „Verfeindung und Verflechtung. Deutschland – Frankreich 1870-1918“ fiel mir die merkwürdige Benennung einer der Protagonistinnen auf: “Madame Bastian”.

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Abb. 1 Von Marie Bastian aus dem Papierkorb geholt: das “bordereau”

Madame Bastian erlangte Berühmtheit, weil sie in der deutschen Botschaft in der Rue de Lille den Papierkorb des Militärattachés Maximilian von Schwartzkoppen leerte und den Inhalt – anstatt ihn in der Heizungsanlage zu verbrennen – an die französische Spionageabwehr, die sogenannte „Sektion für Statistik“ in der französischen Armee übergab. Damit nahm bekanntlich die Dreyfusffäre ihren Lauf, setzte die Sektion doch im September 1894 ein zerrissenes Dokument – den als “bordereau” bezeichneten, hier abgebildeten Begleitbrief – wieder zusammen. Der bordereau ließ auf die Übergabe geheimer Informationen an den deutschen Militärattaché durch einen französischen Offizier schließen. Als angeblichen Verräter machte die Sektion den jüdischen Hauptmann Alfred Dreyfus aus. Er wurde verhaftet und in einem nicht-öffentlichen Prozess und unter Verwendung eines “Geheimdossiers” rechtswidrig zu Degradation, lebenslanger Haft und Verbannung verurteilt.

Elsässischer Herkunft: Madame Bastian

In der Forschungsliteratur ist zumeist von der „Putzfrau Madame Bastian“ die Rede, wobei „Putzfrau“ und „Madame“ zwei Begriffe sind, die – im Deutschen zumindest – so recht nicht zueinander passen wollen.

So liest man in einem der Standardwerke zur Dreyfusaffäre aus dem Jahr 1994 über den sogenannten „üblichen Weg“, in dem Papiere aus der Deutschen Botschaft in die Sektion für Statistik kamen:

“Madame Marie Bastian, Putzfrau in der Botschaft, übergab den Inhalt seines Papierkorbes in der Kapelle der Kirche Sainte-Clotilde einem Offizier der Sektion.”1

Ein aktuelleres Beispiel ist das monumentale Werk von George R. Whyte, „Die Dreyfus-Affäre. Die Macht des Vorurteils“2 . Darin werden auf über 600 Seiten die Ereignisse Tag für Tag in Kurzform dargestellt, ein Buch, das sich übrigens hervorragend für einen historischen Twitteraccount eignen würde, über den die Dreyfusaffäre nacherzählt werden könnte…

Auf S. 31 steht unter dem Eintrag 22. Juli 1894:

„Schwartzkoppen fasst dann ein Memorandum ab, wahrscheinlich für seine Vorgesetzten in Berlin. Aber anstatt es abzuschicken, zerreißt er es und wirft die Stücke in den Papierkorb. Mme Bastian (v. September 1889) findet diese Fetzen und liefert sie zu gegebener Zeit bei der Section de Statistique ab.“

Unter dem angegeben Verweis zum September 1889 steht auf S. 13 des Buches:

„Die deutsche Botschaft beschäftigt Madame Bastian (geborene Marie Caudron), eine Putzkraft. (…)“

In den deutschen Quellen der Zeit taucht Marie Bastian bereits als „Madame Bastian“ auf, manchmal auch als “Die Bastian”. Sie war elsässischer Herkunft – was sie zumindest im Nachhinein verdächtig machen musste -, verheiratet und zum Zeitpunkt der Affäre um die 40 Jahre alt. Ihr Agentinnen-Name von französischer Seite war „Auguste“ oder “August”. Ihr deutscher Arbeitgeber glaubte, sie sei Analphabetin, aber in Wirklichkeit tat sie nur so und konnte sehr gut lesen.

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Abb. 2: Kein Papierkorb zu sehen: das Büro in der deutschen Botschaft Paris zu Beginn des 20. Jahrhunderts

 

Was ein Spion verdient

Nachdem durch einen Artikel in der Times vom 29. August 1899 bekannt wurde, wie die Dokumente aus der Botschaft an die französische Spionageabwehr kamen, setzte sich Marie Bastian mit ihrem Mann ins Ausland ab. Für ihre Spionagetätigkeit hatte sie von der französischen Sektion für Statistik monatlich 100-250 Francs kassiert. Kein schlechtes Gehalt: Zum Vergleich: Esterhazy, der wahre Spion und Schuldige, wollte für Übergabe von Dokumenten von der deutschen Seite 2.000 Francs, bekam aber nur 1.000. Und ein französicher Leutnant verdiente damals ein Jahresgehalt von knapp 2.000 Francs.3 Mit den Gehaltszahlungen an Marie Bastian war nach der Aufdeckung Schluss: Um die deutsch-französischen Beziehungen nicht weiter zu belasten, wurden die monatlichen Zahlungen per Befehl am 15. August 1899 eingestellt, obwohl ihr diese bis zum Lebensende versprochen waren! Die Verdienste fürs Vaterland hat man ihr also nicht gedankt. Es gab aber zumindest im Oktober 1899 noch eine Einmalzahlung von 1.000 Francs.4

Der Kaiser verfügte persönlich, dass in der Botschaft fortan nur noch deutsches Personal eingestellt werden sollte, und zwar Personen, die kein Französisch konnten, am besten ehemalige Soldaten, auf keinen Fall jedoch Franzosen. Und er fügte hinzu: oder Engländer.5 Soweit zur Qualität der Spionageabwehr von deutscher Seite.

Madame: zeitgenössicher Lokalkolorit oder zweifelhafter Anstrich?

Warum ist nun heutzutage oftmals von “Madame Bastian” und nicht von „Marie Bastian“ die Rede?6 Will man damit deutlich machen, dass es sich um eine Französin handelte, die für ihr eigenes Land spionierte? Dafür hätte freilich auch der Zusatz eines Adjektivs – „die französische Putzfrau Marie Bastian“ – gereicht. Oder soll das vorgeschaltete „Madame“ für Lokalkolorit sorgen, was man im Roman (z.B. „Intrige“ von Robert Harris, 20137 ) verstehen könnte, nicht aber in der Forschungsliteratur?

Vielleicht hat man das „Madame“ einfach aus der französischen Literatur übernommen, wo Frau Bastian stets als Mme Bastian auftaucht. Aber warum ist dann bei Lucie Dreyfus, der Ehefrau von Alfred Dreyfus, immer von Lucie Dreyfus und nicht von Madame Dreyfus die Rede?

Und warum übersetzt man “Putzfrau”, nicht aber “Madame”, so dass diese beiden Begriffe aufeinandertreffen und eine heuristische Spannung schaffen, die im Deutschen sicherlich sozialen Ursprungs ist. “Bitte leeren Sie noch den Papierkorb, Madame!”, klingt zwar schön, kann man sich als Dialog aber nur schwer vorstellen…

Oder soll das Wort “Madame” vielleicht Marie Bastian einen zweifelhaften Anstrich geben? Aber in welcher Hinsicht?

Es bleiben viele offene Fragen, doch eine muss zumindest beantwortet werden: Soll ich in meinem eigenen Text mit der bisherigen Geschichtsschreibung brechen und aus der „Putzfrau Madame Bastian“ die „französische Reinigungskraft Marie Bastian“ machen? Ein bisschen täte mir das Leid, Madame…

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Abbildung 1: Der zerrissene und wieder zusammengesetzte “Bordereau”, Archives Nationales, public domain: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:003_Bordereau_recto.jpg

Abbildung 2: Botschaftsbüro zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Postkarte, abgedruckt in: Jörg Ebeling, Ulrich Leben, Das Palais Beauharnais. Residenz des deutschen Botschafters, 2010, S. 11, mit freundlicher Genehmigung des Deutschen Forum für Kunstgeschichte Paris, alle Rechte dort weiterhin vorbehalten.

Zur Dreyfusaffäre siehe auch:

Mareike König, Die Dreyfus-Affäre in der wilhelminischen Öffentlichkeit (Buchbesprechung), in: Das 19. Jahrhundert in Perspektive, 28.1.2014, http://19jhdhip.hypotheses.org/1479.

Mareike König, Dokumente zur Dreyfusaffäre im Internet, in: Das 19. Jahrhundert in Perspektive, .

Aglaja Weindl, Ausstellungen zur Dreyfusaffäre in Frankreich und Deutschland – eine Übersicht, in: Das 19. Jahrhundert in Perspektive, 3.2.2014, http://19jhdhip.hypotheses.org/1590.

  1. Vincent Duclert, Die Dreyfus-Affäre. Militärwahn, Republikfeindschaft, Judenhaß, Berlin 1994, S. 12.
  2. George R. Whyte, Die Dreyfus-Affäre. Die Macht des Vorurteils, Frankfurt a.M. 2010
  3. Vgl. Louis Begley, Der Fall Dreyfus. Teufelsinsel, Guantánamo, Alptraum der Geschichte, Frankfurt a.M. 2009, S. 73.
  4. Maurice Baumont, Au cœur de l’Affaire Dreyfus, Paris 1976, S. 360.
  5. Ibid.,  S. 362.
  6. Eine löbliche Ausnahme ist der Wikipedia-Artikel zur Dreyfusaffäre, http://de.wikipedia.org/wiki/Dreyfus-Aff%C3%A4re.
  7. Engl. An Officer and a Spy, einen Roman, den ich  uneingeschränkt empfehlen kann.

Quelle: http://19jhdhip.hypotheses.org/1510

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Opening congress of COST Action IS1301: New Communities of Interpretation. Contexts, Strategies and Processes of Religious Transformation in Late Medieval and Early Modern Europe

As I am writing this, the first Congress of a new European network is being opened: Since last September, COST Action IS1301 has been under way, with over 100 researchers setting out to study ‘Contexts, Strategies and Processes of Religious Transformation’. Many people working on religion and/or book history in the Late Medieval and Early Modern period will already have heard of this COST Action, but for those who haven’t, some basic facts:

COST Action networks are very large research networks financed by the European Union to further issues that are already being researched in many European countries. Obviously, there is much potential in galvanizing themes that are being treated in a disconnected fashion in national and disciplinary research cultures. In our case, the COST Action works as a four-year network established through a series of congresses and workshops – a staggering 6 or 8 a year – with attendant publications and website (under construction). Training schools (Summer schools) and some grants enabling travel will be advertised specifically for young researchers.

The theme of IS1301 – short title „New communities of interpretation“ is uniquely apt to this framework, I think: Put together by a team of scholars under the guidance of Sabrina Corbellini from Groningen, it is basically a federation of individual scholars, research groups and smaller networks all working on the ‘long fifteenth century’ and on religious transformations occurring in the Late Medieval and Early Modern period – transformations that are strongly connected and can only be explained in relation to each other, but which have been seen through the lens of national research perspectives, or, alternately, divvied up between literature, history and other disciplines. Seeing from the vantage point of medieval historian, the network seems to contain an great number of literature scholars – which makes it highly interesting, as there are many different research interests and grand narratives of religious change at work which do not conform with the usual fare of historians. Even though I am not an expert in the field, I am also impressed by what seems a great number of people working very closely with the material texts, not only their content, but also their transmission and mediality.

It is hard to sum up this huge endeavour in short words, but the general idea, to me, seems to be to re-work a field currently marred by the deeply rutted tracks of older grand narratives of ‘the Reformation’, ‘humanism’, ‘modernization’ and so on. To quote from the original application (downloadable from the COST website as ‘Memorandum of understanding’, the period is „traditionally depicted as one of great cultural discontinuity and binary oppositions between learned (Latin) and unlearned (vernacular) and ecclesiastical hierarchy and the lay believers. Challenging stereotypical descriptions of exclusion of lay and non-Latinate people from religious and cultural life the project, with participation of European entities from at least 12 countries, will concentrate on the reconstruction of the process of emancipation of the laity and the creation of new “communities of interpretations”. The project will therefore analyze patterns of social inclusion and exclusion and examine shifts in hierarchic relations amongst groups, individuals and their languages, casting new yet profoundly historical light on themes of seminal relevance to present-days societies.“

After a kick-off meeting at Brussels last fall, this congress is the first big event of the network, and it will mostly be used to set the agenda in our different WGs (work groups ) and discuss approaches. Below I list some of the programme, which is largely mixed between discussion and short presentations.

I hope to be able to write a conference report later….

Programme: Plenary Meeting COST Action IS 1301

New Communities of Interpretation”

Rome, 13-15 February 2014

In collaboration with: Academia Belgica Royal Dutch Institute in Rome British School at Rome

Plenary Meeting COST Action IS 1301, “New Communities of Interpretation Rome, 13-15 February 2014

Thursday 13 February Location: Academia Belgica, Via Omero 8, 00197 Rome

14.00-18.00: Plenary session Welcome by Chair and Vice-Chair

Sabrina Corbellini & John Thompson: Centers, peripheries, individuals and communities: the “behind the scenes” of the COST-Action Pavlina Rychterova: The power of language: late medieval social identities and the vernaculars

Géraldine Veysseyre & OPVS-research team: From Flexibility to Popularity? Or the Other Way Round? Old Pious Vernacular Successes Crossing Borders Bart Ramakers: Collecting, reading, writing, performing: the practice approach

 

Friday 14 February

9.00-12.00: WG-sessions

Locations: WG1: British School at Rome (Via Antonio Gramsci 61, 00197 Rome) WG2: Academia Belgica (Via Omero 8, 00197 Rome) WG3: Royal Dutch Institute (Via Omero 10, 00197 Rome)

12.00-14.00: Lunch (Academia Belgica, Via Omero 8, 00197 Rome) 14.00-17.00: WG-sessions

Locations: WG1: British School at Rome (Via Antonio Gramsci 61, 00197 Rome) WG2: Academia Belgica (Via Omero 8, 00197 Rome) WG3: Royal Dutch Institute (Via Omero 10, 00197 Rome)

19.00-22.00: MC-meeting (Dutch Institute, Via Omero 10, 00197 Rome) Saturday 15 February Location: Academia Belgica (Via Omero 8, 00197 Rome)

9.00-12.00: Plenary session with presentation of results and ideas from WG-sessions; discussion of future plans and outreach activities; exchange of ideas about joint research activities within Horizon 2020.

Meeting WG1: Theoretical Approaches 14th February 2014, British School at Rome

9.00-10.00: introduction Elisabeth Salter and Pavlina Rychterova

Defining the main tasks of WG1; Basic information on WG members; Possible inclusion of other members; Modes of collaboration with the other WGs

10.00-12.00: Contexts, categories, and terminology (Chair/Discussion leader: John Thompson)

Speakers

The psychology of literary responses’, Vincent Gillespie

Terminology and category across the “confessional divide”’, Mette Birkedal Bruun

Early medieval vernacularity, Norbert Kössinger

12.00-13.00: Lunch

13.00-15.00: Disciplinary perspectives and interdisciplinary possibilities (Chair / Discussion Leader: Sita Steckel)

Speakers Using historical anthropology’, Gabor Klaniczay

Philological perspectives. Literacy patterns and the transmission of Middle English’, Jeremy Smith (tbc)

The uses of social history approaches (and other methods) for understanding personal religious experience and popular devotion’, Tomas’s Wislicz

15.00-16.00: Research Highlights Reading nuns: complementary or functional bilingualism?’, Gabor Farkas Kiss

The importance of parish studies in understanding the Counter Reformation in the Low Countries’, Michal Bauwens

16.00-17.00: General discussion

Meeting WG2: Strategies of Transformation: Translating, Reading, Writing, Collecting and Performing

14th February 2014, Academia Belgica

9:00-12:00: Welcome, very brief introduction of all present

Presentations of selected projects (10-15 minutes each)

Subarea: Texts

Cécile Caby (CEPAM UMR 7264, CNRS-Université de Nice), ‘Late medieval versions (latin or vernacular) of Vita Honorati

Dávid Falvay (University Eötvös Loránd of Budapest – ELTE), ‘The Multiple Recensions of the Italian Meditationes Vitae Christi

Waldemar Kowalski (Prof., Kielce, Poland), ‘Catechisms in 16th-Century Poland and Their Role in Religious Transformation

Marta Bigus (Ghent University, Belgium), ‘The Decalogue revisited. The Ten Commandments and vernacular moral instruction in the Low Countries, ca. 1300-1550

Delphine Mercuzot (BnF, Paris), ‘Caxton and the printing of vernacular devotional texts

Marie Anne Polo de Beaulieu (EHESS, Paris), Transformations of Medieval exempla through Sermon Performance, Translation and Edition

12.10-14.00 Lunch

14:00-17:00: Presentations of selected projects (10-15 minutes each)

Subarea: People Communities, and Practices

Eyal Poleg (Queen Mary College, London), ‘Performing the Bible, The Bible in Performance: Liturgy Across Print and Reformation

Elizabeth Solopova (Oxford University), From popular piety to liturgical ritual: the ownership of the Wycliffite Bible in the 15th century’

Erminia Ardissino (University of Torino), ‘Women Interpretative Communities in Early Modern Italy

Andreas Pietsch (Münster, Germany, Early Modern History), ‘Spirituality beyond the churches? Domestic devotion and confessional ambiguity in Early Modern Nothern Europe

Adam Poznański, ‘Thomas Rehdiger (1540 – 1576) and his collection of books

Laura Fenelli, Marina Gazzini, Massimiliano Bassetti, Francesco Bianchi: Cultures and Religious Practices in Late Medieval Italy’

Meeting WG3: European Networks of Knowledge Exchange 14th February 2014, Royal Dutch Institute

9.00-12.00: Session I

9.00-10.30 Welcome

Objectives and operating models (Paweł Kras, Chiara Lastraioli)

Presentation of participants 10.30-12.00: Socio-religious transformations of late medieval and early modern Europe

Research proposals and general discussion

12.00-14.00: Lunch 1

4.00-17.00: Session II

14.00-15.30: Current research projects:

  1. Spirituality and religious practice: continuity and change
  2. Moving people and the circulation of religious texts
  3. Intellectual and popular culture

15.30-17.00: Programme and organisation of the first conference in Cracow (26-27 September 2014)

 

Quelle: http://diversitas.hypotheses.org/73

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Geschichtsdarstellung im Internet: Nordeuropa und der Zweite Weltkrieg

Auf dem studentischen Wissenschaftsblog Eisbrecher ist neue Aktivität zu vermerken. Im Rahmen eines von mir unterrichteten Kurses Erinnerungskultur 2.0 – Nordeuropa und der Zweite Weltkrieg im Internet haben sich Studierende im Laufe des Wintersemesters mit Geschichtsdarstellungen im Netz beschäftigt.

Icebreaker von Flickr

Flickr Commons
Tyne & Wear Archives & Museums

Nun ist die Auseinandersetzung so weit gediehen, dass sie sich in publizistischer Form niederschlägt: Auf dem Eisbrecherblog analysieren die Studierenden ausgewählte Internetseiten, die sich mit bestimmten Facetten der Geschichte Nordeuropas im Zweiten Weltkrieg beschäftigen. Da geht es z.B. um das finnisch-deutsche Verhältnis während des Krieges, das Schicksal der norwegischen Kriegskinder (die Beziehungen norwegischer Frauen mit deutschen Soldaten entstammten) und um die Zeit der deutschen Besatzung Norwegens. Zunächst stand die Erarbeitung des wichtigsten historischen Hintergrundwissens an. Zudem war eine der wichtigsten Aufgaben und auch ein Bedürfnis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, nach passenden Analysekategorien für die Untersuchung von Internetseiten zu suchen. Reicht da die klassische geschichtswissenschaftliche Quellenkritik aus oder wieviel medienwissenschaftliche / -theoretische Fundierung muss noch her? Eine (unsortierte) erste Sammlung von Gedanken hierzu sah folgendermaßen aus:

  • äußere Gestaltung
  • Aufbau
  • sprachliche Gestaltung
  • sachliche Darstelllung, nicht polemisierend
  • MedieneinsatzAktualität (Seite an sich, Links)institutionelle Anbindung
    • Bilder
    • Archivmaterialien
    • Herkunft?
    • verlinkt oder Google-Suchergebnisse?
  • Verfasser oder Herausgeber erkennbar, mit Namen benannt?
  • offensichtliche Auslassungen oder Ergänzungen
  • Adressat / Zielgruppe erkennbar?
  • Umfang – eher Überblick oder detaillierte Teildarstellung?
  • interaktive Elemente vorhanden, um Userbeteiligung zu ermöglichen (z.B. Kommentarfunktion)
  • Werbung auf der Seite (verweist gegebenenfalls auf Zielgruppe)?
  • kostenpflichtige Inhalte vorhanden?
  • Verweis auf wissenschaftliche Literatur
  • wird mit Fußnoten oder anderen Verweisen gearbeitet?
  • wie “schön” ist die Seite gestaltet? — problematisch: Schlichtheit könnte wegen Konzentration auf den Inhalt entstehen
  • Statistiken, falls zugänglich: wie stark ist die Seite nachgefragt? hoher Traffic?
  • Navigation zuverlässig und logisch?
  • Qualität der Abbildungen

Nachdem die Studierenden ihre Teilgebiete für die Arbeit in Kleingruppen gefunden hatten, musste eine passende Umsetzungsform gefunden werden. Letztlich fiel die Entscheidung dann für das Blogformat, mit dem fast alle nun erste Erfahrungen sammeln. Schließlich wurde gemeinsam ein Analyseleitfaden erarbeitet, an den man sich zwar nicht sklavisch halten muss, der aber einen gewissen Rahmen anbietet und der die wichtigsten Analyseobjekte benennt:

  1. Technische bzw. “bibliographische” Angaben zur Seite
  2. Aufbau und Struktur – Eindruck der Startseite, Inhaltsverzeichnis vorhanden?, Fließtext oder Stichpunkte?, Zusammenfassung vorhanden?, Zwischenüberschriften, Einzelbeitrag oder Portal?, angebunden oder ausgelagert
  3. Inhalte – Absichten und Anspruch, welche Informationen, theoretisch fundiert, Genre (Augenzeugenbericht oder wissenschaftliche Auseinandersetzung), Quellenangaben, wie groß- oder kleinformatig ist die Themenwahl, offensichtliche Auslassung oder Ergänzung bemerkbar, Adressaten
  4. Gestaltung – Bilder (unterschriften), Navigation, Layout, Verlinkungen, Schriftart, Umfang, Sprache, Werbung vorhanden, Medieneinsatz, Logos von Institutionen?
  5. Fazit – keine reine Zusammenfassung, sondern eine wertende und nochmals gewichtende Kritik – Glaubwürdigkeit (als Gesamteindruck)

Die Schreibarbeit wird auch nach dem Ende der Vorlesungszeit weitergehen. Wer also an den Themen Interesse findet,  kann per Mail-Follow-Funktion oder RSS-Feed dranbleiben.

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/2137

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Ausstellung „Barbara Klemm. Fotografien 1968 – 2013“

Cover Ausstellunskatalog
Barbara Klemm bei der Verleihung des Max Beckmann-Preis im Februar 2010 in der Paulskirche Frankfurt. Foto: Dontworry/commons.wikimedia.org (CC)

Barbara Klemm bei der Verleihung des Max Beckmann-Preis im Februar 2010 in der Paulskirche Frankfurt.
Foto: Dontworry/commons.wikimedia.org (CC)

Seit dem 16. November 2013 ist im Martin-Gropius-Bau die Ausstellung „Barbara Klemm. Fotografien 1968 – 2013“ zu bewundern. Die von der renommierten Fotografin eigens konzipierte retrospektive Werkschau ihres Schaffens kann noch bis zum 9. März gesehen werden und sei dem interessierten Publikum somit wärmstens empfohlen.

Barbara Klemm zählt sicherlich zu den bedeutendsten Fotojournalisten der Bundesrepublik. Mehr als 40 Jahre war sie für die FAZ tätig und viele ihrer Aufnahmen sind mittlerweile wichtige zeithistorische Dokumente. Ihr wohl berühmtestes Foto entstand 1973 in Bonn und zeigt Leonid Breschnew und Willy Brand während eines Gespräches, umgeben von Beratern, Dolmetschern und Presseleuten. Der erste offizielle Besuch eines sowjetischen Staatschefs in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg war ein Meilenstein im Annährungsprozess von Ost und West, und Barbara Klemm macht den Betrachter zum Zeugen dieser Szene. Ein weiteres Belegexemplar für den besonderen Instinkt der Fotografin zeigt einen jungen Mann mit Bauarbeiterhelm auf einer Demonstration vor der Frankfurter Universität 1969. Dass dieser Demonstrant 30 Jahre später einmal deutscher Außenminister sein würde, konnte Klemm damals natürlich nicht wissen. Nichtsdestotrotz stellt dieses Foto heute eine einmalige historische Quelle dar.

Die Ausstellung umfasst etwa 300 Exponate aus fünf Jahrzehnten und setzt 1968 ein. Barbara Klemms Spektrum reicht von politischen Ereignissen, über Alltagssituationen aus aller Welt bis hin zu eindrucksvollen Porträts berühmter Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur. Dabei treibt die Fotografin weniger die Sensationslust oder die Jagd nach dem ultimativen Schnappschuss an, als vielmehr Neugier und Gespür für den einen ausdrucksstarken Moment, der ein Foto einzigartig macht. Damit gehört Barbara Klemm zu den wenigen Vertretern ihres Metiers, die aus dem Fotojournalismus ihre eigene Kunst entwickelt haben.

 

Eine Rezension der Ausstellung und des Katalogs „Barbara Klemm, Fotografien 1968–2013“. Mit Beiträgen von Durs Grünbein und Hans-Michael Koetzle, Wädenswill 2013, von Philipp Springer,  findet sich auf H-Soz-u-Kult, kurze Filmsequenzen zur Fotografin und ihrem Werk können auf YouTube angeschaut werden:

arte Journal, Barbara Klemm, Bilder aus fünf Jahrzehnten

Barbara Klemm – Leica Hall of Fame Award 2012

Deutsche Welle , Die Fotografin Barbara Klemm | euromaxx

Städel Museum, Kunst nach 1945: Barbara Klemm

 

 

 

Quelle: http://www.visual-history.de/2014/02/13/ausstellung-barbara-klemm-fotografien-1968-2013/

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Meta geht immer

Nicht-Bloggen ist ein selbstverstärkender Prozess, habe ich gemerkt. Je länger man die Finger vom Bloggen lässt, desto schwieriger wird es, wieder damit anzufangen. Da meine Blogpause jetzt schon fast ein halbes Jahr andauert, ergreife ich hier vielleicht den letzten Strohhalm, überhaupt nochmal ins Geschäft zu kommen, indem ich über das nicht-Bloggen schreibe.

Es ist ja nicht so, als wenn ich es nicht versucht hätte. Ein paar Themen waren mir schon eingefallen, zwei Posts hatte ich sogar schon relativ weit ausformuliert. Warum es dennoch nicht funktioniert hat, weiß ich nicht recht. Möglicherweise liegt es daran, dass man die Sicherheit verliert, wenn man eine Zeit lang ausgesetzt hat. Ist das überhaupt relevant, was ich da schreibe? Habe ich tatsächlich genug Wissen über das Thema zusammengetragen? Müsste ich mich nicht noch eingehender informieren, bevor ich mich öffentlich dazu äußere? Ist das nicht total langweilig, wie ich die Sache angegangen bin? Wo steckt der Clou? Ich brauche noch einen Clou!

Beim Twittern hatte ich ein ähnliches Erlebnis – nachdem ich mich für eine Weile etwas zurückgezogen hatte, musste ich auch erst wieder langsam hineinfinden. Und so ist auch hier meine Hoffnung, dass alles wieder gut wird. Ich habe nämlich mal gerne gebloggt. Und hiermit vielleicht den ersten Schritt in eine güldene Blogzukunft getan. Und jetzt schnell auf “veröffentlichen” klicken, bevor die Zweifel zu stark werden. :)

Quelle: http://texperimentales.hypotheses.org/1018

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Listening to Gain Knowledge

Podcasts have become a really easy way to gain new knowledge, and to hear experts speaking on their topic of choice without having to leave home.

For all, interested in hearing something new, here are some of my favorites:

Stimmen der Kulturwissenschaften – a podcast in German, where scholars of cultural studies talk about their projects

In Our Time (with Melvyn Bragg) – a BBC 4 radio weekly podcast, where Melvyn Bragg discusses with usually three guests any topic you can imagine

The JuntoCast – a monthly podcast about Early American history

And let’s not forget all the treasures you can find on ITunesU – I particular enjoy this course on Early Modern England as well as this course on European Civilization 1648-1945.

What are your favorites?

Quelle: http://csarti.net/2014/02/listening-to-gain-knowledge/

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