Constance de Salm: zweite Hälfte des Nachlasses wird digitalisiert und erschlossen

image2Der reichhaltige und für die deutsch-französische Kulturgeschichte der Sattelzeit sehr wertvolle Bestand der Korrespondenz der Schriftstellerin und Salonnière Constance de Salm (1767-1845) aus dem Musée du Vieux Toulon wurde zwischen 2011 und 2013 am DHIP mithilfe des Forschungs- und Datenbanksystems (FuD) der Universität Trier erschlossen. Die Ergebnisse stehen seit Dezember 2013 unter www.constance-de-salm.de online: die Datenbank enthält alle Eckdaten (Datum, Auto bzw. Absender, Empfänger, Ort, Anzahl der Seiten, Vollständigkeit), sowie eine Zusammenfassung des Inhalts jedes einzelnen Dokumentes, mit Transkription des Beginns der Briefe, zur besseren Identifizierung. Eine Suche nach Schlagworten, Personen, geographischen Namen, Jahreszahl bzw. Zeitspanne ist auch möglich. Nach Online-Anfrage können Forschende zusätzlich auf die entsprechenden Digitalisate zugreifen.

Nach der Entdeckung im Frühjahr 2013, bei einem französischen Antiquariat, eines größeren Archivbestandes von Constance de Salm, der sich nach kurzen Nachforschungen als zweite Hälfte des Nachlasses in Toulon erstellte (diese Dokumente waren von einem Wissenschaftler entliehen und nie zurückgegeben worden), wurde beschlossen, diese Unterlagen nachträglich in das Projekt zu integrieren.

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Quelle: https://dhdhi.hypotheses.org/2560

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Die elektronische Datenbank der Korrespondenz von Constance de Salm (1767-1845) ist jetzt online!

Von November 2011 bis März 2013 hat ein am Deutschen Historischen Institut in Paris angesiedeltes vierköpfiges Team (Dr. Eva Dade, Eva Knels, Hannah Schneider, unter der Leitung von Florence de Peyronnet-Dryden) die reichhaltige Korrespondenz von Constance de Salm (über 7000 Briefe) inventarisiert, die sich im Archiv der Société des Amis du Vieux Toulon et de sa Région befindet. Die Ergebnisse dieses Projekts sind nun in einer elektronischen Datenbank einzusehen, die auf dem Forschungsnetzwerk und Datenbanksystem der Universität Trier (FuD) beruht. In dieser Datenbank kann der interessierte Forscher nach Schlagwörtern, Personen- und Ortsnamen, Datum usw. suchen. Außerdem bietet das Inventar eine Zusammenfassung über den Inhalt jedes einzelnen Dokuments. Auf Anfrage haben registrierte Leser zudem Zugriff auf das digitalisierte Abbild der Dokumente.

 

Mehr darüber: www.constance-de-salm.de

 

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/2094

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Archivnachlass von Emmanuel Herzog von Croÿ (1718-1784) inventarisiert und digitalisiert

DÜL_NEml_219_0002Am 11. Juli 2013 um 18 Uhr präsentiert das DHIP zusammen mit dem LWL-Archivamt für Westfalen das elektronische Inventar des Nachlasses von Emmanuel Herzog von Croÿ im Erbdrostenhof in Münster. Emmanuel de Croÿ, Feldherr, Diplomat und aufgeklärter Grandseigneur, interessierte sich für alle Entdeckungen und Erfindungen seiner Zeit, sei es auf dem Gebiet der Natur- und Geisteswissenschaften, Literatur, Volkswirtschaft oder Kunst und Musik.

Ein Jahr lang haben die beiden Institutionen in diesem Kooperationsprojekt ausgewählte Teilbestände aus dem Croÿ’schen Archiv in Dülmen (Westfalen) inventarisiert und digitalisiert. Insgesamt handelt es sich um etwa 30.000 Digitalisate von gut 50.000 Seiten, darunter die wertvollen Memoiren des Herzogs über sein Leben am französischen Hof und in den Feldzügen des Österreichischen Erbfolgekrieges und des Siebenjährigen Krieges, Korrespondenzen und Privatakten sowie zahlreiche Dossiers über seine Recherchen und weltanschauliche Betrachtungen.

Diese für die Forschung über den Hochadel, die Politik und die Kulturgeschichte Europas im 18. Jahrhundert äußerst wichtigen Archivalien können dank der freundlicher Genehmigung von Rudolph Herzog von Croÿ der Forschung online zur Verfügung gestellt werden. Aus dem Inventar heraus wird direkt auf das jeweilige Digitalisat verlinkt. Alle Digitalisate werden gemeinfrei, d.h. ohne Rechtebeschränkung bereit gestellt (Creative Commons Public Domaine Mark 1) und sind frei verfügbar[1].

Die offizielle Vorstellung des Projekts und des Online-Inventars wird von Lektüren von Textauszügen aus dem Archiv sowie musikalischen Intermezzi aus der Zeit des Emmanuel de Croÿ umrahmt. Nach dieser Vorstellung wird das Inventar für die Öffentlichkeit freigeschaltet.

Ergänzung, 13.7.2013: Link zum Inventar und zu den Digitalisaten: http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/findbuch.jsp?archivNr=451&id=2158&tektId=365

Einführung: Dr. Wolfgang Kirsch (Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe), Dr. Stefan Martens (Stellvertretender Direktor des DHIP), Rudolph Herzog von Croÿ.

Präsentation des Archivs: Dr. Antje Diener-Staeckling (LWL-Archivamt für Westfalen), Florence de Peyronnet-Dryden (DHIP).

Musikalische Umrahmung: Caroline Kirchhoff (Cembalo)

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Abbildung: Notizen von Emmanuel Herzog von Croÿ über das Attentat von Robert François Damiens auf König Ludwig XV., 1757, Creative Commons Public Domaine Mark 1.

  1. Mit Dank an Klaus Graf für seine Hinweise in dieser Sache, insbesondere für den Hinweis auf seinen Artikel: Die Public Domain und die Archive, in: Schmitt, Heiner (Hrsg.): Archive im digitalen Zeitalter: Überlieferung, Erschließung, Präsentation ; 79. Deutscher Archivtag in Regensburg. Fulda 2010, S. 177-185 <http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/1790/>.

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/1879

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Elektronische Datenbank der Korrespondenz der Constance de Salm (1767-1845) in der Testphase

Die Online-Datenbank der Korrespondenz der Dichterin und Salonnière Constance de Salm, die im vergangenen Jahr von einer  Forschergruppe am DHI Paris erschlossen wurde, befindet sich zur Zeit in der Testphase.

Nach dieser Testphase können interessierte Forscher  in dem riesigen Bestand (fast 8.000 Briefe) aus dem Fonds Salm der Société des Amis du Vieux Toulon et de sa Région online recherchieren, u.a. nach Schlagwörtern, Personennamen, Ortsdatum, Datum. Die Datenbank gibt darüber hinaus eine Zusammenfassung über den Inhalt  jedes einzelnen Briefes. Vom Archiv autorisierte Nutzer haben  außerdem Zugriff auf die digitalisierten Briefe

Die Onlinestellung der Datenbank ist für Ende März 2013 geplant.

Weitere Informationen zum Projekt: Der „virtuelle Salon“ der Constance de Salm – ein Erschließungsprojekt am DHIP : http://dhdhi.hypotheses.org/902
Forschergruppe Constance de Salm

Projektkoordination: Florence de Peyronnet-Dryden

Mitarbeiterinnen: Dr. Eva Dade, Eva Knels, Hannah Schneider

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/1575

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Der „virtuelle Salon“ der Constance de Salm – ein Erschließungsprojekt am DHIP

Constance de Salm

Derzeit ist eine Forschungsgruppe am DHIP damit beschäftigt, die umfangreiche Korrespondenz der Constance de Salm wissenschaftlich zu erschließen. Ziel des Projekts ist eine öffentlich zugängliche Datenbank. Diese wird zum einen Eckdaten der Korrespondenz – Absender, Empfänger, Datum – und zum anderen eine inhaltliche Auswertung enthalten. Technische Grundlage ist ein an der Universität Trier entwickeltes Forschungs- und Datenbanksystem (FuD). Dieses Softwaresystem bildet gleichzeitig eine Arbeits-, Publikations- und Informationsplattform und unterstützt die Zusammenarbeit von räumlich getrennten Arbeitsgruppen in den verschiedenen Phasen des Projekts. Ein Vorteil dieses Systems besteht in dessen großer Flexibilität in den Gestaltungsmöglichkeiten[1].

Der größte Teil der rund 7000 Briefe der Korrespondenz von Constance de Salm befindet sich im Archiv der Société des amis du Vieux Toulon et de sa région im südfranzösischen Toulon. Im Jahre 2010 ist dieser Bestand auf Initiative und mit Mitteln des DHIP digitalisiert worden, sodass die Forschergruppe diesen Bestand mithilfe der Datenbank bequem bearbeiten bzw. erschließen kann.

Schon Constance de Salm (1767–1845) selbst war davon überzeugt, dass diese Briefe über ihre Empfänger hinaus eine breitere Öffentlichkeit interessieren könnten. Für eine von ihr angedachten Edition ließ sie zahlreiche Kopien anfertigen. Zustande kam jedoch nur eine etwa dreißig Briefe umfassende Ausgabe. Sie teilte das Schicksal vieler ihrer Schriftstellerkollegen: Im Paris ihrer Zeit war ihr Name in aller Munde, ihre Texte wurden gedruckt, gelesen und besprochen, sie beteiligte sich an den in Akademien und Journalen geführten Diskussionen, und auf ihren Abendgesellschaften trafen sich Literaten, Wissenschaftler, Politiker, Musiker und bildende Künstler. Doch nach ihrem Tod geriet die Fürstin in Vergessenheit. Erst 2007 wurde ihr Briefroman »Vingt-quatre heures d’une femme sensible« zum ersten Mal seit seiner Veröffentlichung 1824 neu aufgelegt, ein Jahr später erschien eine deutsche Übersetzung. Heute ist es weniger ihr literarisches oder essayistisches Werk, das eine Beschäftigung mit Constance de Salm interessant macht, als vielmehr ihre umfangreiche und weitgefächerte Korrespondenz.

Constance de Salm (geb. de Théis) verbrachte nach ihrer Scheidung von Jean-Baptiste Pipelet und der anschließenden Heirat mit dem rheinischen Adligen Joseph Fürst Salm-Reifferscheidt-Dyck die eine Hälfte des Jahres im Rheinland, die andere in Paris, wo sie regelmäßig Freunde und Bekannte um sich versammelte. Die Unterhaltungen dieser von den Teilnehmern als »cercle«, »réunion« oder »société« bezeichneten Zusammenkünfte wurden zu Zeiten, zu denen sich die Fürstin nicht in Paris aufhielt, in Form von Briefen weitergeführt. Durch diese Briefe hielt sie ihr breites Netzwerk aufrecht, pflegte Freundschaften und Kontakte, brachte Publikationsvorhaben auf den Weg und hielt sich über zahlreiche Belange des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in Paris auf dem Laufenden. Die Korrespondenz der Constance de Salm bildet somit eine Art »virtuellen Salon« (Christiane Coester), in dem über Politik, Literatur, Gesellschaftsklatsch und das kulturelle Leben in Paris gesprochen wurde.

Constance de Salm legte Wert darauf, einflussreiche Menschen an sich und ihren – virtuellen wie reellen – Salon zu binden. Die »amis« der Fürstin sahen in ihren Abendgesellschaften zwar in erster Linie einen Ort der Geselligkeit, sie nutzten dieses Netzwerk aber auch für ihre Karrieren, wie es in zahlreichen Briefen deutlich wird. Die Korrespondenz bietet einen Einblick in die Austauschprozesse zwischen dem Rheinland und Frankreich sowie in die Netzwerke, in denen sich Constance de Salm in ihrer Mittlerposition zwischen rheinischem Adel und Pariser Wissens- und Kulturbetrieb bewegte.

  1. Für mehr Informationen zum FUD-System der Universität Trier siehe http://fud.uni-trier.de/?site_id=101.

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/902

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Der „virtuelle Salon“ der Constance de Salm – ein Erschließungsprojekt am DHIP


Constance de Salm

Derzeit ist eine Forschungsgruppe am DHIP damit beschäftigt, die umfangreiche Korrespondenz der Constance de Salm wissenschaftlich zu erschließen. Ziel des Projekts ist eine öffentlich zugängliche Datenbank. Diese wird zum einen Eckdaten der Korrespondenz – Absender, Empfänger, Datum – und zum anderen eine inhaltliche Auswertung enthalten. Technische Grundlage ist ein an der Universität Trier entwickeltes Forschungs- und Datenbanksystem (FuD). Dieses Softwaresystem bildet gleichzeitig eine Arbeits-, Publikations- und Informationsplattform und unterstützt die Zusammenarbeit von räumlich getrennten Arbeitsgruppen in den verschiedenen Phasen des Projekts. Ein Vorteil dieses Systems besteht in dessen großer Flexibilität in den Gestaltungsmöglichkeiten[1].

Der größte Teil der rund 7000 Briefe der Korrespondenz von Constance de Salm befindet sich im Archiv der Société des amis du Vieux Toulon et de sa région im südfranzösischen Toulon. Im Jahre 2010 ist dieser Bestand auf Initiative und mit Mitteln des DHIP digitalisiert worden, sodass die Forschergruppe diesen Bestand mithilfe der Datenbank bequem bearbeiten bzw. erschließen kann.

Schon Constance de Salm (1767–1845) selbst war davon überzeugt, dass diese Briefe über ihre Empfänger hinaus eine breitere Öffentlichkeit interessieren könnten. Für eine von ihr angedachten Edition ließ sie zahlreiche Kopien anfertigen. Zustande kam jedoch nur eine etwa dreißig Briefe umfassende Ausgabe. Sie teilte das Schicksal vieler ihrer Schriftstellerkollegen: Im Paris ihrer Zeit war ihr Name in aller Munde, ihre Texte wurden gedruckt, gelesen und besprochen, sie beteiligte sich an den in Akademien und Journalen geführten Diskussionen, und auf ihren Abendgesellschaften trafen sich Literaten, Wissenschaftler, Politiker, Musiker und bildende Künstler. Doch nach ihrem Tod geriet die Fürstin in Vergessenheit. Erst 2007 wurde ihr Briefroman »Vingt-quatre heures d’une femme sensible« zum ersten Mal seit seiner Veröffentlichung 1824 neu aufgelegt, ein Jahr später erschien eine deutsche Übersetzung. Heute ist es weniger ihr literarisches oder essayistisches Werk, das eine Beschäftigung mit Constance de Salm interessant macht, als vielmehr ihre umfangreiche und weitgefächerte Korrespondenz.

Constance de Salm (geb. de Théis) verbrachte nach ihrer Scheidung von Jean-Baptiste Pipelet und der anschließenden Heirat mit dem rheinischen Adligen Joseph Fürst Salm-Reifferscheidt-Dyck die eine Hälfte des Jahres im Rheinland, die andere in Paris, wo sie regelmäßig Freunde und Bekannte um sich versammelte. Die Unterhaltungen dieser von den Teilnehmern als »cercle«, »réunion« oder »société« bezeichneten Zusammenkünfte wurden zu Zeiten, zu denen sich die Fürstin nicht in Paris aufhielt, in Form von Briefen weitergeführt. Durch diese Briefe hielt sie ihr breites Netzwerk aufrecht, pflegte Freundschaften und Kontakte, brachte Publikationsvorhaben auf den Weg und hielt sich über zahlreiche Belange des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in Paris auf dem Laufenden. Die Korrespondenz der Constance de Salm bildet somit eine Art »virtuellen Salon« (Christiane Coester), in dem über Politik, Literatur, Gesellschaftsklatsch und das kulturelle Leben in Paris gesprochen wurde.

Constance de Salm legte Wert darauf, einflussreiche Menschen an sich und ihren – virtuellen wie reellen – Salon zu binden. Die »amis« der Fürstin sahen in ihren Abendgesellschaften zwar in erster Linie einen Ort der Geselligkeit, sie nutzten dieses Netzwerk aber auch für ihre Karrieren, wie es in zahlreichen Briefen deutlich wird. Die Korrespondenz bietet einen Einblick in die Austauschprozesse zwischen dem Rheinland und Frankreich sowie in die Netzwerke, in denen sich Constance de Salm in ihrer Mittlerposition zwischen rheinischem Adel und Pariser Wissens- und Kulturbetrieb bewegte.

  1. Für mehr Informationen zum FUD-System der Universität Trier siehe http://fud.uni-trier.de/?site_id=101.

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/902

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Inventar der Akten der Interalliierten Rheinlandkommission online

Broschure „Frankreich am Rhein“, Archives nationales, AJ9/473 dossier 21184

Broschure „Frankreich am Rhein“, Archives nationales, AJ9/473 dossier 21184

Von Januar 2007 bis Juni 2011 hat das Deutsche Historische Institut Paris (DHIP) mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und im Verbund mit zwei französischen Partnern – den Archives nationales (AN) und den Archives du ministère des Affaires étrangères et européennes (AMAE) – an der Erschließung eines umfangreichen Aktenbestandes gearbeitet, der für die historische Forschung von hohem Interesse ist.

Es handelt sich um die etwa 730 laufende Meter umfassende Überlieferung, die aus der Besetzung und Verwaltung des Rheinlands durch die Alliierten zwischen Dezember 1918 und Juni 1930 erwachsen ist. Provenienz der Unterlagen ist die Interalliierte Rheinlandkommission (Haute Commission interalliée des territoires rhénans), die sich auf der Grundlage des Versailler Friedensvertrags und des Rheinlandabkommens unter französischer, britischer, belgischer und US-amerikanischer Beteiligung als oberste Besatzungsbehörde konstituierte.

Das Inventar des gesamten Bestandes der Unterserie AJ9 ist jetzt seit kurzem online zugänglich unter http://aj9.dhi-paris.fr/aj9/ (erstellt mit der Software Midex), sowie auf der Seite der Archives nationales mit der Publikationssoftware Pléade.

Der Bestand, nach dem französischen Vorsitzenden der Rheinlandkommission auch »Papiers Tirard« genannt, wird überwiegend als Depositum des französischen Außenministeriums im Pariser Nationalarchiv verwahrt; lediglich 13,3 laufende Meter Personalakten sind direkt im Archiv des Außenministeriums (La Courneuve) untergebracht. Außerdem gelangte etwa ein laufender Meter Kopien, die während des Zweiten Weltkriegs angefertigt wurden, ins deutsche Bundesarchiv (ZSg. 105).

Der Bestand gliedert sich in zwei Teile:

  • Die Akten der Interalliierten Rheinlandkommission und ihrer Organe sowie der für die Besatzungsverwaltung eingerichteten Komitees (insbesondere aus der Zeit des Ruhrkampfes), die allesamt aus der gemeinsamen Tätigkeit der alliierten Mächte hervorgegangen sind und nach einer Übereinkunft zwischen jenen auf unbestimmte Zeit Frankreich zur Aufbewahrung überlassen wurden (Signaturen AJ9/1-AJ9/2888).Hierzu gehören unter anderem auch die sogenannten Affaires courantes, die aufgrund ihrer Bedeutung und des Umfangs (23833 Fallakten) gesondert aufgeführt wurden
  • Die Akten aus dem Kabinett des französischen Hochkommissars Tirard, aus den einzelnen Verwaltungen des Haut Commissariat français (Finanzen, Wirtschaft, Recht, Propaganda usw.) und aus bestimmten Außenstellen (Sûreté, Centre d’études germaniques, Revue rhénane); darunter »archives confidentielles«, Geheimakten aus Tirards Kabinett in Koblenz und dem Pariser Generalsekretariat des französischen Hochkommissariats, das als Verbindungsstelle zur französischen Regierung fungierte (Signaturen AJ9/2889-AJ9/6569).

Die Akten wurden parallel zum Ende der Besetzung im Jahr 1930 nach Paris gebracht und dort in den Folgejahren inventarisiert. Da das so entstandene Repertorium jedoch ungenau, fehlerhaft und wenig übersichtlich war, blieb trotz starker Nachfrage ein systematischer und erschöpfender Zugriff auf die Akten durch die Forschung unmöglich. Dies ist durch das vorliegende Inventar jetzt anders.

Die Analyse der Dokument ermöglicht, ein genaueres Bild vom politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben in den Rheinlanden während der Zeit der Besatzung  sowie von den deutsch-französischen Beziehungen nach dem Ersten Weltkrieg zu erhalten.

Die Bestandsübersicht wurde zwischen 2007 und 2011 erstellt von Michèle Conchon (AN), Florence de Peyronnet-Dryden und Matthias Nuding  (DHIP),  unter Mitarbeit von Hugues Bertrand (DHIP), Christelle Gomis (AMAE), Monique Leblois-Pechon (AN) und Daniela Weber (DHIP).

Die offizielle Präsentation des von den Archives nationales und dem DHIP durchgeführten Erschließungsprojektes der Akten der Interalliierten Rheinlandkommission (Serie AJ/9) findet am Mittwoch, 8. Februar 2012, um 18 Uhr, in den Archives nationales statt durch Agnès Magnien (AN), Monique Constant (AMAE) und Stefan Martens (DHIP). Im Anschluss folt ein Vortrag von Nicolas Beaupré, Occuper l’Allemagne 1918-1930. Pour une mise en perspective historiographique des fonds de la HCITR.

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/783

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