Wann dient Religion als Instrument zur Durchsetzung politisch gewollter Veränderungen? Wie hängen Religion und Politik zusammen? Und gibt es Parallelen zu politischen Ideologien? In Ausgabe 7/2011 des MONTAGSRADIO diskutieren wir die Zusammenhänge von Religion und Politik mit Historiker Henning Pietzsch.
Wo Religion und Kirche in Opposition zum Staat stehen, sucht der Staat nach Ersatzinstitutionen, um das Gemeinschaftsbedürfnis der Menschen zu befriedigen. Auch unter Androhung staatlicher Repressialien gelang es zum Beispiel den Kirchen in der DDR, zum Ort für freiheitliches und oppositionelles Denken zu werden. Nach dem Ende der DDR verloren die Kirchen auf den ersten Blick an Bedeutung. Doch trotz Humanismus und Aufklärung bestimmen auch in unserem westlich geprägten Kulturkreis die Werte und Grundsätze religiöser Glaubensgemeinschaften das Handeln des Einzelnen und staatlich organisierter Systeme. Sie geben Boden für die Sinnerklärung der eigenen Existenz.
MP3 und Timeline gibt es unten…
1:30 Umbruch im Nahen Osten und die Bedeutung der Religion
5:00 Religion als Rückzugsraum
6:30 Gab es religiösen Fundamentalismus in der DDR?
8:00 Oskar Brüsewitz
10:00 „Kirche im Sozialismus“
12:00 Kirche als „bürgerlicher Überrest“
14:00 Kirche und Opposition
17:30 kirchliche Jugendarbeit wird vom Staat als „oppositionell“ eingeordnet
20:00 Bedeutung der Künstler, Heraustreten der Opposition aus der Kirche
22:00 Rolle der Kirche nach 1989
24:00 Überleben der Jugendweihe
26:00 Religiöse Züge des Kommunismus
30:00 Religion und Ideologie: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
37:00 Rückkehr des Religiösen in der Gesellschaft?
40:00 Religiöse Einstellung der Diskutierenden
45:00 Religion und Politik heute, Täter und Versöhnung
50:00 Nihilismus, religiöse Nischen und der homo oeconomicus
52:00 Ökonomie, Ersatzreligionen und Warenfetischismus
54:00 Fragebogen
Quelle: http://www.montagsradio.de/2011/05/16/staat-und-kirche-politik-und-religion/