#gld14 | Geschichte Lernen digital | Geschichtsdidaktische Medienverständnisse | Entwicklungen – Positionen – neue Herausforderungen | Tagungsankündigung und Beitragsnachfrage

Am Freitag, den 25., und Samstag, den 26. April 2014, findet am Historischen Institut der Universität zu Köln die Tagung #gld14 | Geschichtsdidaktische Medienverständnisse |  Entwicklungen – Positionen – neue Herausforderungen des KGD-Arbeitskreises dWGd | digitaler Wandel und Geschichtsdidaktik statt. Interessierte Beiträger/innen können bis Dienstag, den 10. Dezember 2013, einen Vorschlag für einen Beitragstitel sowie ein kurzes Abstract (max. 800 Zeichen) bei christoph.pallaske@uni-koeln.de einreichen.

 Universität zu Köln (Bildnachweis: A. Savin, CC BY SA, via Wikimedia Commons)
 

Tagungskonzept

Medien machen Geschichte. In der Geschichtsdidaktik nehmen Medien daher eine Schlüsselrolle ein.

Quellen der Vergangenheit und Darstellungen von Geschichte sind immer nur medial vermittelbar und bereits seit den 1980er Jahren haben sich zahlreiche geschichtsdidaktische Diskussionen und Publikationen mit verschiedenen Medien historischen Denkens und Lernens befasst. Über die Geschichtsdidaktik hinaus herrscht aber weitgehend Uneinigkeit über die Frage, was der Sammelbegriff „Medien“ eigentlich meint. Sowohl das allgemeine Verständnis, wonach Medien vor allem als Massenmedien aufgefasst werden, als auch Medienbegriffe verschiedener anderer Wissenschaftsdisziplinen stehen oft unvermittelt und teils konträr neben- und gegeneinander.

Ein Blick auf die Mediengeschichte macht deutlich, dass Medien – verstanden als ein Zusammenwirken von Zeichenträgern, technischen Instrumenten zu ihrer Verbreitung sowie verschiedenen Kommunikationspraktiken – die Entwicklung von Gesellschaften, Politik, Wirtschaft und Kultur maßgeblich beeinflusst haben. Medien sind nicht nur Abbild, sondern zugleich auch Motor solcher Entwicklungen.

Der digitale Wandel in all seinen Gestaltungen ist im Begriff, unsere Gesellschaft maßgeblich zu verändern. Digitale Medien sind zunehmend omnipräsent, bestimmen den Alltag und vernetzen. Das Verschwimmen realer und virtueller Welten, die neuen Kommunikationspraktiken des Web2.0 und nicht zuletzt die inzwischen schwer beherrschbaren Auswüchse des Eindringens in die Privatsphäre durch digitale Medien haben einen gesellschaftlichen Wandel eingeleitet, dessen Folgen kaum absehbar sind. Der digitale Wandel stellt auch die hergebrachten Medienbegriffe auf die Probe. Neue kommunikative Praktiken und der permanent mögliche Zugriff auf umfassende Wissens- und Informationsspeicher wandeln sowohl die Deutungshoheiten in den Wissenschaften als auch die Bedingungen schulischen Lernens.

Deshalb steht auch die Geschichtsdidaktik vor der Herausforderung, ihr Medienverständnis kritisch zu reflektieren und sich der Frage zu stellen, welcher Medienbegriff für das Geschichtslernen angesichts des digitalen Wandels relevant ist und ob veränderte Bedingungen historischen Denkens und Lernens neue Anforderungen an das geschichtsdidaktische Medienverständnis stellen.

Im September 2013 hat sich in Göttingen der neue Arbeitskreis dWGd – digitaler Wandel und Geschichtsdidaktik der Konferenz für Geschichtsdidaktik konstituiert. Die erste Tagung des Arbeitskreises findet am 25. und 26. April 2014 am Historischen Institut der Universität zu Köln statt. Hier soll der in München 2013 (#gld13) begonnene offene Dialog zwischen interessierten Wissenschaftler/innen und Lehrer/innen zur Bedeutung des digitalen Wandels für das Geschichtslernen in- und außerhalb der Schule fortgesetzt werden. Darüber hinaus sollen nun auch Wissenschaftler/innen aus anderen relevanten Disziplinen wie der Medienwissenschaft in diesen Austausch einbezogen werden.

 

Tagungsprogramm

Fr. 25. April 2014

14:30 Uhr | Begrüßung

14:45 Uhr | Sektion I | Entwicklungen Medienbegriffe in der geschichtsdidaktischen Diskussion

17:30 Uhr | Sektion II | Medienbegriffe interdisziplinär – verschiedene Positionen

Samstag, 26. April 2014

9:00 Uhr | Allgemeine Aussprache im Arbeitskreis

10:30 Uhr | Sektion III | Medienbegriffe im digitalen Wandel – neue Herausforderungen?

Ende: 12:30 Uhr

Für Beiträger/innen werden Fahrtkosten und die Kosten für eine Übernachtung übernommen. Die Tagung wird gefördert durch die KölnAlumni – Freunde und Förderer der Universität zu Köln e.V.

Quelle: http://dwgd.hypotheses.org/89

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Arbeitskreis dWGd | digitaler Wandel und Geschichtsdidaktik

Die Folgen des digitalen Wandels sind noch nicht absehbar – dennoch wird er heute von vielen als einer der weitreichenden gesellschaftlichen und ökonomischen Transformationsprozesse seit der Industrialisierung eingestuft. Der mit der Digitalisierung einhergehende und weithin sichtbare lebensweltliche, gesellschaftliche, politische und kulturelle Wandel zeigt sowohl Folgen für die Entwicklung des Geschichtsbewusstseins der Einzelnen als auch für die öffentliche Geschichtskultur.

Kommt der Geschichtswissenschaft sonst die Rolle zu, gesellschaftliche Veränderungen zu bilanzieren und zu analysieren, gehen die Digitalisierung und sich im Web2.0 wandelnde Kommunikationspraktiken die Wissenschaftsdisziplinen auch direkt an. Einschlägige Publikationen verlagern sich zunehmend ins Netz und werden von der interessierten Netzöffentlichkeit aufgenommen, kommentiert und debattiert.

Die Geschichtsdidaktik steht angesichts des digitalen Wandels somit vor zwei Herausforderungen: Erstens gilt es, Bedingungen geschichtsbezogenen Denkens und Lernens im digitalen Wandel zu reflektieren, dabei sowohl Nutzen als auch neue Problemlagen zu analysieren. Zweitens muss die Fachdisziplin auf die neuen diskursiven Möglichkeiten des Web2.0 reagieren, die auch einen verstärkten Austausch zwischen der Fachdisziplin und den Praktikern – den Geschichtslehrer/innen und Akteuren in der historisch-politischen Bildung – ermöglicht.

Ziel des KGD-Arbeitskreises dWGd | digitaler Wandel und Geschichtsdidaktik ist die Bildung eines Forums für Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die sich auf digitale Medien beziehen. Der Arbeitskreis will entsprechende Projekte öffentlich sichtbar machen, den Austauschs unter den Akteuren fördern und nach Projekt-Synergien suchen sowie auch Projekte anregen und koordinieren. Der Arbeitskreis veranstaltet jedes Jahr einen themenspezifischen Workshop, trifft sich daneben immer am Rand der KGD-Zweijahrestagung und des Historikertags.

Quelle: http://dwgd.hypotheses.org/23

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