Medialisierung des Militärs

Das Militär ist medialisiert. Studien zeigen, wie sich Akteure und Strukturen verändern, weil auch die Armee im Zeitalter der Mediengesellschaft nach öffentlicher Aufmerksamkeit und Legitimation strebt (vgl. exemplarisch Maltby, 2012). Erstes Indiz dafür: Der Bedeutungszuwachs der PR-Abteilungen, bei der Bundeswehr der Presse- und Informationsstab, bei der britischen Armee die Media Operations Group. Die Abschlussarbeit von Antje Laenen (2015) zeigt, wodurch die Medialisierung der Bundeswehr im Detail gekennzeichnet ist. 

Die qualitative Untersuchung, die sich auf Dokumente und Experteninterviews stützt, bestätigt, dass das deutsche Militär den Massenmedien eine wichtige Rolle zuschreibt und sich in den letzten 30 Jahren auf allen Ebenen (Programme, Ressourcen, Individuen) der massenmedialen Handlungslogik angepasst hat. Kernergebnisse lauten wie folgt (vgl. Laenen, 2015):

  • Die Anzahl der Presse- und Öffentlichkeitsarbeitsarbeiter ist in den letzten 30 Jahren in der Bundeswehr auf das Doppelte angestiegen.

    [...]

Quelle: https://medialogic.hypotheses.org/741

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Die Anfänge der Acht Banner

Im Zuge ihrer zunehmenden militärischen und politischen Bedeutung in den Gebieten nördlich der Großen Mauer führten die Mandschuren 1601 das System der “Banner” ein.

“Nach der mandschurischen Wehrverfassung waren die mandschurischen, mongolischen und chinesischen Bannerleute in acht durch Farben unterschiedene Banner eingeteilt.”[1]

Die erstmals 1601 aufgestellten vier Einheiten (damals zu je 300 Mann) erhielten Fahnen in vier verschiedenen Farben (gelb, weiß, blau, rot). 1615 gab es bereits 200 Einheiten, was zur Einrichtung von vier weiteren “Bannern” führte. Zur Unterscheidung wurden diese ebenfalls in den Farben gelb, weiß, blau und rot gehaltenen neuen Banner nun jeweils mit einer Einfassung versehen. Das gelbe, weiße und blaue Banner waren rot eingefasst, das rote Banner war weiß eingefasst.[2]

Ab 1626 folgte dann die Aufstellung mongolischer Verbände. 1635 konnten dann neben den acht mandschurischen Bannern auch acht mongolische Banner aufgestellt werden. Nur ein Jahr später, 1636, kam es zur Bildung der ersten beiden chinesischen Banner. Zu diesen kamen bis 1643 noch sechs weitere chinesische Banner hinzu.[3]

  1. Erich Hauer: Handwörterbuch der Mandschusprache. 2. durchges. u. erw. Aufl., hg. von Oliver Corff (Wiesbaden 2007) 209 (Art. “gûsa, Banner”).
  2. H.S. Brunnert/V. V. Hagelstrom: Present Day Political Organization of China (Shanghai 1911), 323-325 (Nr. 718), Immanuel C. Y. Hsü: The Rise of Modern China (New York, 5. Aufl. 1995), 22. Vgl. auch Wolfgang Franke (Hg.) China-Handbuch (Düsseldorf 1974) Sp. 810 (gelb, weiß, rot, blau; „Militäreinheiten mit spezifischem sozialem Rahmen und äußeren Merkmalen […] hierarchisch gegliederte Militärinstitution“) und 816 („Mandschurei“, P. W. Thiele). – Übersetzungen für nicht-eingefaßte/eingefaßte Banner: vgl. ebd., Sp. 548 („Innere Mongolei, R. Kaschewsky): „Reines und Gerändertes […] Banner“; sowie Hauer/Corff: Handwörterbuch, 209: “Umrändertes Gelbes, Ganz Gelbes, Ganz Weißes, Ganz Rotes, Umrändertes Weißes, Umrändertes Rotes, Ganz Blaues, Umrändertes Blaues.”
  3. Herbert Franke/Rolf Trauzettel: Das Chinesische Kaiserreich (Frankfurt a. M. 1968) 279 f., Charles O. Hucker: Dictionary of Official Titles in Imperial China (Stanford 1985) 91 (demnach die mongolischen und chinesischen Banner im J. 1635 eingerichtet). – Vgl. auch Jonathan D. Spence: The Search for Modern China (New York 1999) 30: chinesische Banner: zwei 1637, vier 1639, acht 1642; 1635 Aufstellung von acht mongolischen Bannern.

Quelle: http://wenhua.hypotheses.org/845

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Buchvorstellung: Th. Fischer, Die Armee der Caesaren. Archäologie und Geschichte (Regensburg 2012).


Buchvorstellung:
Th. Fischer, Die Armee der Caesaren. Archäologie und Geschichte (Regensburg 2012).

In der Entwicklung der römischen Provinzen waren es meist die römischen Truppen, die zuerst die römische Lebensweise und Kultur in die neuen Gebiete des römischen Reiches brachten. Daher kann die römische Armee als äußerst prägender Faktor in der Entwicklung der provinzialrömischen Kultur gelten. Gerade in den Grenzprovinzen war das Militär dauerhaft präsent und hinterließ eine Vielzahl von Spuren und Überresten im Boden. Suchte man bisher aktuelle Überblicksdarstellungen zur römischen Armee, so war man meist auf Werke in englischer oder französischer Sprache angewiesen. Es fehlte ein nützliches deutschsprachiges Werk, um einen guten Einstieg in dieses vielfältige Thema zu finden. Im vergangenen Jahr schaffte der Regensburger Verlag Friedrich Pustet hier Abhilfe und veröffentlichte das Buch „Die Armee der Caesaren. Archäologie und Geschichte.“
Prof. Dr. Thomas Fischer (Professor für die Archäologie der römischen Provinzen an der Universität zu Köln) und seine Mitautoren Dr. Ronald Bockius (Hauptkonservator, Leiter des Forschungsbereichs Antike Schiffahrt am RGZM Mainz), Prof. Dr. Dietrich Boschung (Professor für Klassische Archäologie an der Universität zu Köln) und Dr. Thomas Schmidts (Wiss. Konservator, Forschungsbereich Antike Schiffahrt am RGZM Mainz) haben mit dem hier vorgestellten Werk eine kompakte Übersicht zum römischen Militär und seinen archäologisch fassbaren Überresten zusammengestellt.
Der Text gliedert sich in sechs große Kapitel, die jeweils in sinnvolle Unterkapitel unterteilt sind. Nach Bildquellen (Teil I, ca. 30 Seiten) und allgemeinen Fragen zum römischen Militär (Teil II, ca. 50 Seiten) werden Tracht, Bewaffnung, Ausrüstung (Teil III, ca. 140 Seiten), Bauten (Teil IV, ca. 70 Seiten) und Entwicklungsperioden der römischen Militärgeschichte (Teil V, ca. 30 Seiten) sowie schließlich die römische Kriegsmarine (Teil VI, ca. 40 Seiten) behandelt.
Insgesamt sind die Seiten sehr ansprechend gestaltet, so findet sich z.B. das Titelbild der einzelnen Kapitel auf jeder der zugehörigen Seiten im oberen Bereich als Vignette wieder.
Die über 600 (z.T. farbigen) Abbildungen sind durchgängig von guter Qualität und dabei sinnvoll und locker im Text verteilt. Bildunterschriften geben die wichtigsten Angaben zu den Bildern und laden zum Durchblättern ein, ohne dass man stets einen ganzen Abschnitt lesen muss, um Informationen zu den gezeigten Objekten zu erhalten.
Die Aufnahme von Typen- und Bestimmungstafeln ist praktisch, da diese bisher mühsam aus verschiedenen Werken zusammengesucht werden mussten. Allerdings sind sie recht klein dargestellt, z.B. die Schwertklingentypologie nach Miks auf Seite 180. Hier wurde der direkten Einbindung in den Text der Vorzug gegenüber einer leichter lesbaren Abbildungsgröße gegeben.
Die gezeigten Fundstücke sind meist ohne Maßstab abgebildet, was in einem solchen Überblickswerk aber auch nicht unbedingt zu erwarten wäre. Für genaue Maßangaben kann mit Hilfe der Anmerkungen und der Literaturliste leicht auf die Originalpublikationen zurückgegriffen werden.
Anmerkungen sind im Text markiert und am Schluß des Buches nach den jeweiligen Kapiteln getrennt aufgeführt. Dies macht zwar bei Bedarf ein umständliches Vor- und Zurückblättern notwendig, doch hätte der umfangreiche Anmerkungsapparat (1325 Anmerkungen bei insg. 416 Seiten) wohl die Lesbarkeit und Gestaltung der Seiten gestört.
Die Literaturliste ist zweispaltig angelegt und die Schrift sehr klein und eng gesetzt, trotzdem füllt sie 12 Seiten und stellt so einen beachtlichen Fundus an Literatur zur römischen Armee dar und bietet einen guten Einstieg in die Fachpublikationen der einzelnen Themen.
Das Werk hält zwar keinen Glossar bereit, aber der Leser wird diesen auch nicht vermissen. Fachbegriffe werden im Text selbst erläutert und sind durch das Sachregister gut erschlossen. Neben diesem finden sich noch Register zu Personen- und Völkernamen sowie geographischen Begriffen.
Das Buch ist für 59,95€ erhältlich (ISBN 978-3-7917-2413-3) und macht einen hochwertigen Eindruck, neben der Hardcoverbindung gönnt der Verlag dem Leser auch durchgängig kräftige Glanzpapierseiten.
„Die Armee der Caesaren“ entwickelt sich mit Sicherheit zu einem neuen Standardwerk zur römischen Militärgeschichte. Es bietet sich als guter Ausgangspunkt für die Suche nach Informationen zum römischen Militär und als Einstieg in die weitere Literaturrecherche an.


Ich danke dem Verlag Friedrich Pustet für das Rezensionsexemplar und die Coverabbildung.

Abb.: Verlag Friedrich Pustet

Quelle: http://provinzialroemer.blogspot.com/2013/03/buchvorstellung-th-fischer-die-armee.html

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