Geschichte von Klöstern und Orden #OpenAccess (5)

In dieser Rubrik werden Bücher und Artikel, die sich mit der Geschichte von Klöstern und Orden beschäftigen und die nun (auch) online – und zwar Open Access – zur Verfügung stehen, aufgeführt. Das soll auch als Anreiz verstanden werden.    Alle hier aufgeführten Titel wurden auch in die kollaborative Bibliographie bei Zotero eingetragen.  (Mehr Informationen zur Ordensgeschichte bei Zotero: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/4479)  Der Link zum Ordner “OpenAccess”: https://www.zotero.org/groups/ordensgeschichte/items/collectionKey/N8MKDN8J Der RSS-Feed des Ordners “OpenAccess”:  https://api.zotero.org/groups/148107/collections/N8MKDN8J/items/top?start=0&limit=25     Binder, G.: Geschichte der bayerischen Birgitten-Klöster, in: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/4741

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Geschichte von Klöstern und Orden #OpenAccess (5)

In dieser Rubrik werden Bücher und Artikel, die sich mit der Geschichte von Klöstern und Orden beschäftigen und die nun (auch) online – und zwar Open Access – zur Verfügung stehen, aufgeführt. Das soll auch als Anreiz verstanden werden.    Alle hier aufgeführten Titel wurden auch in die kollaborative Bibliographie bei Zotero eingetragen.  (Mehr Informationen zur Ordensgeschichte bei Zotero: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/4479)  Der Link zum Ordner “OpenAccess”: https://www.zotero.org/groups/ordensgeschichte/items/collectionKey/N8MKDN8J Der RSS-Feed des Ordners “OpenAccess”:  https://api.zotero.org/groups/148107/collections/N8MKDN8J/items/top?start=0&limit=25     Binder, G.: Geschichte der bayerischen Birgitten-Klöster, in: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz [...]

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[1] Bericht des Regensburger Archivkonservatoriums an das Reichsarchiv vom Mai 1812

[1] BayHStA, Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns 2374, Roman Zirngibl, Bericht des Regensburger Archivkonservatoriums an das Reichsarchiv vom Mai 1812, 1.6.2012.

 

An das General Reichs Archiv

Bericht ueber die Arbeiten des königlichen Archivconservatoriums in Regensburg im  Monat Mai

 

Von 1ten bis den 5ten Maii wurden mehrere hundert Correspondenzbriefe, welche die St. Emmeramischen Aebte und Fürsten Coelestin I., Ignatius, geborner von Troliner, Joannes IV., Wolfgangus Mohr, eines ambergischen Regierung Secretärs Sohn, Anselmus von Godin, Joannes V., eines emmeramischen Hofkastners Sohn, und Frobenius in das Archiv hinterlegt hatten, ausgesucht und die Merkwürdigeren davon in das Archiv Kast. XII. Schubl. X. bis XVIII in chronologischer Ordnung eingelegt.

Den 6. Maii wurde das Rescript des königlichen Reichsarchivariat an das regensburgische Archivconservatorium beantwortet.

Den 7. Maii, in Ascensione domini, wurde auf Verlangen des Generalcommissariats in RegenKreis über da[s] sogenannte von Emmerichische Capital a 1500 f., welches der Königliche Fiscus in Anspruch nahm, im Bericht entworfen und aus den Privatschriften der Tit. Fürstlichen Frau Abtißinn in Obermünster bewiesen, daß dieß Capital aus dem Privatvermögen der genannten Frau Fürstinn den von Emmerichischen Erben vorgeschossen worden, folglich ein wahres Eigenthum Hochderselben sey.

Den 4. Maii wurde dieser Bericht von mir eigenhändig mundirt und der hohen Stelle übergeben.

Den 9. Maii wurde auf hohes Verlangen wieder ein Bericht über die von Jungfer Theres König, obermünsterischen Kanzlers Tochter, gemachte Wohlthätigkeits Stiftung für arme Kinder des obermünsterischen Stiftes aus dem Obermünsterischen Archiv verfasset, mundirt und dem General Commissariat des RegenKreises als Vorstande der milden Stiftungen-Section übergeben.

Den 10. et 11. Maii wurden wieder mehrere Briefe wie oben von 1ten bis 5ten Maii ausgesuchet, dann die nöthigen Vorkehrungen zur Uebersetzung des Emmeramischen Archivs in das neue Local, nämlich in die Gewölbe des Stadtwaaghauses getroffen.

Der 12te und 13te Maii wurde dieser mühesamen Arbeit ganz gewidmet. Man arbeitete täglich 10 Stunden. Unterzeichneter begleitete ieden Kasten von Kloster aus – bis in das ziemlich von St. Emmeram entfernte neue Local.

Den 14. Maii wurde die in dem sogenanten Capitelhause hinterlegte Reichstagacta durchsuchet. Eine unkluge Hand hat fast alle auseinander gerissen. Man brachte einige wieder in einige, aber in keine vollkommene Ordnung.

Den 15. Maii machte ich an die königliche Finanzdirection einen Bericht über die Kosten der Transportirung des Archivs und sorgte ich für die Bezahlung des Schreiners und der 4 Tagwercher. Es versteht sich, daß ich die ganze Operation ex officio ohne alle Besoldung leitete.

Noch an diesem Tag und den 16. Maii verfaßte ich auf hohes Verlangen der königlichen Finanz Direction im Regenkreis einen diplomatischen Bericht, vielmehr deduction ex chartis Archivorum Nieder-, Ober-münstrensium et ad S. Jacobum Scotorum über die vormals Niedermünsterischen, nunmehr königlichen Abgabe 3 Schaf Korn und 3 Schaf Gerste in Regenspurger großen Maase an das Schottenkloster ad S. Jacobum dahier. Ich benuzte aus allen 3 Archiven mehrere Urkunden.

Den 17. Maii, in die Pentecostes, machte ich zwar mit den Archival Arbeiten einen Stillstand. Doch es gab desto mehrere Verrichtungen in der vormaligen Stifts Kirche[1] ab, allwo ich noch Dienste mache.

Den 18. Maii mundirte ich den obigen Bericht und übergab der geeigneten hohen Stelle denselben.

Den 19. Maii copirte ich die von dem königlichen General Archiv mir zugesandte Instruction de dato 24. April a.c. und übergab dem Generalcommissariat im Regenkreise nebst einem Bericht die genommene Copie.

Den 19. Maii wurde ich aufgefodert, die besonders, theils wegen ihrer künstlicher Arbeit, theils auch wegen ihrer Aufschriften, merkwürdige Grabsteine in conditorio antiquo oder in Cemeterio nobilium, die eine Achtung verdienen, zu sortiren.

Hier muß ich erinnern, daß ich bereits vor 40 Jahren sub Principe abbate Frobenio die auf der Erde hingestreckte und anderswo vorgefundenen ganze Grabsteine und auch Bruchstücke in die Mauer, mit welcher auf Anordnung des genannten Fürstabtes dies conditorium umgeben wurde, habe aufstellen und einmauren lassen.

Bei Anlassung des Klosters St. Emmeram an den H. Tit. Fürsten von Thurn und Taxis wurde auch dieser an die Pfarrsacristei anliegende Todtenacker demselben überlassen.

Ich wollte die Samlung von mehr als 60 schönen Leichensteinen, deren mehrere de haut ou de bas relief waren, retten und proiectirte einen Umtausch dieses schätzbaresten Platzes gegen den größeren anliegenden [gestrichen: Acker] Leichenacker, auf welche der große Thurme frey dasteht und der dem Pfarrgotteshause[2] vorbehalten wurde. Allein die ganze Commission widersprach. Man riß die von mir und von H. Professor Heinrich bezeichnete Steine aus der Mauer heraus und brachte die Trümmer auf den größeren Leichenacker. Die Monumente von Bronz wurden in Sicherheit gebracht. Aventins Leichensteine wurde in die Pfarrkirche Mauer hingesezt, allwo er dem Ungewitter ausgesezt ist. Ich muste demnach die Zerstörung dieses Eliseums geschehen lassen.

Den 20., 21. et 22. Maii suchte ich aus der Emmeramischen Kanzley und Kastenamts Registraturen über 200 Urkunden und fast 200 Saalbücher ex saeculis XIV., XV. et XVI. in folio hervor. Jene brachte ich auf mein Schreibzimmer, um davon Auszüge nehmen und sohin ordentlich registrieren zu können, diese ließ ich ohne weiteres in das neue Archivlocal überbringen.

Den 23. Maii registrirte ich mehrere Urkunden und Acta des Obermünsterischen Archivs. Von einigen Urkunden nahm ich Copien, von allen übrigen Auszüge. Mit nächsten werde ich sie in ihr gehöriges Ort einreihen.

Den 24., in die SS. Trinitatis, Ruhetag. Es gab aber in der Kirche viele Verrichtungen.

Den 25. et 26. Maii stellte ich in dem neuen Archivslocal 95 Saalbücher von XIV. et XV. saec. [gestrichen: in dem neuen Archivslocal] nach ihrer chronologischer Ordnung auf.

Den 27. wohnte ich dem wegen der Geburtsfeyer Sr. Königlichen Majestät in dem Dom angeordneten feyerlichen Gottesdienste bei.

Nachmittag untersuchte ich viele hundert in dem Archiv hinterlegten Conti.

Den 28. Maii, in festo corporis Christi, wohnte ich der feyerlichen Procession bei. Nachmittag wurde das Archiv wieder von den alten Conti purificiert.

Den 29. Maii wurden 99 Saalbücher in folio von XVI. Jahrhunderte, welche alle schön geschrieben sind und in welchen man nicht nur die Nämen der wirklichen Besitzer der Güter, sondern auch iener ihrer Vor[gestrichen: fahrer] und Vorvorfahrer findet, in chronologischer Ordnung aufgestellt.

Den 30. Maii wurden die zerstreuten Reichstagsacta aus dem Capitelhause, in welches sie der H. Fürstabt bei seinem Abtritte von der Regierung bringen ließ, in das neue Locale des Archivs provisorisch, wo sie zwar keinen Platz verdienen, gebracht, und das Capitelhause von allem Wuste geraumet.

Heute empfing ich richtig das Amtssiegel.

Den 31. Maii, die dominica, verfaßte ich gegenwärtigen Monatsbericht.

Ich bediente [m]ich eines Knaben zum Abstauben, den ich Tag für Tag bezahlte.

Ein erlauchtes und mit Archivalarbeiten verwandtes General Reichs Archiv wird gefälligst aus der Uebersicht dieser Monatarbeiten ermessen, ob die Bitte des Unterzeichneten um eine bessere Zulage nicht billich und gründlich ist.

Es wurden unzweckmäßig in das Archiv die neueren Rechnungen der Großkellnerei und anderer Klosteraemter geworfen.

Ich denke, sie gegen die schönen Saalbücher des 17. Jahrhundertes auszutauschen. Dann ist die ganze Sammlung beisammen, wenn das allgemeine Reichs Archiv diesen Umtausch gutheißt.

Mit geziemener Ehrfurcht geharrt Unterzeichneter

 

Ratisbone

Scribebam den 1. Junii 1812

Zirngibl

 

BayHStA, Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns 2374.

  1. Stiftskirche St. Emmeram
  2. Pfarrkirche St. Rupert

Quelle: http://romanzirngibl.hypotheses.org/54

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Virtuelle Rekonstruktion historischer Klosterbibliotheken mit Digitalisaten

  Im Juni 2011 veröffentlichte ich in Archivalia einen kurzen Beitrag “Virtuelle Rekonstruktion historischer Handschriftenbibliotheken”. Im Mittelpunkt standen Kloster- und Stiftsbibliotheken. Es sollte auf Anhieb einleuchten, dass bei verstreuten Beständen eine virtuelle Rekonstruktion mit Digitalisaten jedem noch so schön gedruckten Buch vorzuziehen ist. Es wäre dringend wünschenswert, dass in einem Wiki Handschriftendigitalisate auch nach Provenienzen erschlossen würden. Unbrauchbar ist der nur einen winzigen Bruchteil aller Digitalisate erfassende Catalogue of Digitized Medieval Manuscripts, auch wenn man in ihm nach Provenance suchen kann. Es wäre schon hilfreich, [...]    

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/1510

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Vortrag: Europäische Geschichtskulturen um 1700 zwischen Gelehrsamkeit, Politik und Konfession

Am 29. Juni 2012 wurde am Historicum der LMU München der Sammelband „Europäische Geschichtskulturen um 1700 zwischen Gelehrsamkeit, Politik und Konfession“ präsentiert. Eingeladen hatten zu dieser Veranstaltung das am Institut für Geschichte der Universität Wien und am Institut für österreichische Geschichtsforschung angesiedelte FWF-Start-Projekt „Monastische Aufklärung und die Benediktinische Gelehrtenrepublik“, der Lehrstuhl für mittelalterliche Geschichte mit dem Schwerpunkt Spätmittelalter an der Ludwig-Maximilians-Universität München, die Monumenta Germaniae Historica sowie der Verlag De Gruyter. Es sprachen für den einladenden Lehrstuhl Prof. Dr. Claudia Märtl, für den Verlag Julia Brauch sowie zur [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/644

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David Hiley: Zur Musik

Zur Musik. Ein Beitrag von David Hiley (Regensburg): Erläuterung der Musikauswahl für das Pontifikalamt zu Ehren des hl. Emmeram und die Geistliche Serenade mit Musik aus St. Emmeram am 22. September 2012 um 18 Uhr in der ehemaligen Stiftskirche St. Emmeram (im Anschluss an die Tagung „Netzwerke gelehrter Mönche. St. Emmeram im Zeitalter der Aufklärung“, Regensburg, 21./22. September 2012). 

Sowohl während der Festmesse als auch in der geistlichen Serenade erklingen lateinische Gesänge aus der mittelalterlichen Liturgie zum Festtag des hl. Emmeram sowie geistliche Musikwerke aus der Zeit des Fürstabts Frobenius Forster.

Das Emmeramsoffizium von Arnold von St. Emmeram,
erste Seite, Clm 14870 (ca. 1030)

Zu den ältesten Gesängen der Emmeram-Liturgie gehört die Sequenz Gaudens ecclesia. Sie ist zum ersten Mal in einer Handschrift aus der Zeit des hl. Wolfgangs belegt (heute Staatsbibliothek Bamberg lit. 6). Die Melodie (mit dem Namen „Symphonia“) war bereits früher weit bekannt, u.a. in St. Gallen, wo Notker Balbulus zu ihr den Text Concentu parili (für Mariä Himmelfahrt) dichtete. Das vorangehende Alleluia Subveni pastor bone ist vermutlich etwas später entstanden.

Die anderen einstimmigen Gesänge sind der Initiative des Emmeramer Mönchs Arnold zu verdanken. Nachdem Arnold in den 1020er Jahren den Domscholastiker Meginfried von Magdeburg überredete, eine neue Biographie (vita) des hl. Emmeram und den Hymnus Christe cui iustos zu verfassen, schrieb Arnold selbst um 1030 einen vollständigen Zyklus an Antiphonen und Responsorien für die Offiziumsstunden (Matutin, Laudes, Vesper usw.) am Emmeramstag. Aus diesem Zyklus erklingen die Antiphonen Ave Sacerdos apostolice (hier als Introitus gesungen) und Evangelicis adherens preceptis sowie auch das Responsorium Baioariam veniens. In derartigen Gesängen wurde üblicherweise der Heilige gelobt, um seine Fürsprache gebeten und auf sein Leben hingewiesen. So erwähnt diese Sequenz zu Emmeram Regensburg und den königlichen Thron Noricums und sie beglückwünscht das durch Emmerams Pilgerfahrt gesegnete Volk Regensburgs: „O quam gens fortunata!“ Ganz unmittelbar wird im Responsorium Baioariam veniens aus der Geschichte des hl. Emmeram erzählt: „Als der selige Emmeram nach Bayern kam, erbat er sich vom Herzog Theodo die Erlaubnis, Pannonien aufsuchen zu dürfen. Aber der Fürst, der mehr darauf achtete, dass seine eigene Provinz eines so bedeutenden Lehrers nicht entbehrte, ließ ihn keineswegs dorthin gehen. Emmeram sagte nämlich, dass er das Königreich Gallien deswegen verlassen habe, um das ungläubige Volk der Hunnen, das Pannonien bewohnte, zu Christus zu bekehren.“ (aus dem Lateinischen übersetzt von Wilhelm Pfaffel) 

Die Missa brevis Sancti Johannis de Deo (ca. 1775, auch „Kleine Orgelmesse“ genannt) von Joseph Haydn war sicher im Kloster St. Emmeram bekannt. Eine Emmeramer Abschrift, die später in den Besitz der Alten Kapelle kam, ist noch in der Bischöflichen Zentralbibliothek erhalten. Sonst gehörten die größeren geistlichen Chorwerke von Haydn wohl nicht zum Repertoire des Klosters. Die Motette Insanae et vanae curae hat Haydn aus seinem italienischen Oratorium Il Ritorno di Tobia (1775) neu bearbeitet. Das Te Deum C-Dur ist ein Spätwerk, um 1800 für die Kaiserin Maria Theresia geschrieben und möglicherweise von der Hofkapelle der Esterházy in Eisenstadt während des Besuches von Horatio Viscount Nelson und Emma, Lady Hamilton uraufgeführt. Maria Theresia, die Gattin Kaiser Franz I., war eine große Bewunderin der Musik Haydns, sang sogar die Solosopranstimme in einer Aufführung Der Schöpfung.

Wohl zum ersten Mal seit zweihundert Jahren erklingen heute Sätze aus der Messe G-Dur von P. Sebastian Prixner OSB, Mönch in St. Emmeram. Zu Gehör kommen außerdem drei Orgelstücke aus seiner Orgelschule von 1789.

David Hiley

Das Programm:

Pontifikalamt zu Ehren des hl. Emmeram

Im Anschluss an den Festgottesdienst:

Geistliche Serenade mit Musik des Klosters St. Emmeram

Samstag, 22. September 2012 um 18 Uhr

Chor und Solisten der Basilika St. Emmeram zusammen mit Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters Regensburg

Musikalische Leitung: Matthias Schlier

  • Liturgische Gesänge aus der Historia Sancti Emmerammi von Arnold von St. Emmeram (ca. 1030)
  • Orgelstücke und Sätze aus der Messe f. Chor, Orgel und Violone von P. Sebastian Prixner OSB (1744-1799), Mönch in St. Emmeram
  • Geistliche Werke von Joseph Haydn (1732-1809)

Es erklingen im Gottesdienst:

  1. Praeludium für Orgel G-Dur P. (Sebastian Prixner OSB)
  2. Introitus Ave sacerdos apostolice (Arnold v. St. Emmeram)
  3. Kyrie aus der Messe f. Chor, Orgel und Violone (P. Sebastian Prixner OSB)
  4. Gloria aus der Missa brevis Sancti Johannis de Deo  („Kleine Orgelmesse“) f. Chor, Orgel und Streicher (Joseph Haydn)
  5. Alleluia Subveni pastor bone (St. Emmeram, 12. Jhdt.?)
  6. Sequenz Gaudens ecclesia (St. Emmeram, 10. Jhdt.)
  7. Credo (Joseph Haydn)
  8. Sanctus und Benedictus (P. Sebastian Prixner OSB)
  9. Agnus Dei ( Joseph Haydn)
  10. Hymnus Christe cui iustos  (Meginfried v. Magdeburg)

In der geistlichen Serenade:

  1. Fughette d-Moll (P. Sebastian Prixner OSB)
  2. Responsorium Baioariam veniens  (Arnold v. St. Emmeram)
  3. Motette Insanae et vanae curae f. Chor und Orchester (Joseph Haydn)
  4. Magnificat-Antiphon Evangelicis adherens preceptis  (Arnold v. St. Emmeram)
  5. Phantasie C-Dur (P. Sebastian Prixner OSB)
  6. Te Deum C-Dur für die Kaiserin Marie Therese (Joseph Haydn)

 

Prof. Dr. David Hiley

Prof. Dr. David Hiley (geb. 1947) studierte Musikwissenschaft an den Universitäten Oxford und London (Promotion 1981). 1976-1986 war er Lecturer in Music am Royal Holloway College, Universität London. Er ist seit 1986 Professor am Institut für Musikwissenschaft der Universität Regensburg. Unter seinen Publikationen sind ein Handbuch über die Gregorianik Western Plainchant (Oxford 1993) und Editionen zweier Regensburger Heiligenoffizien Historia Sancti Emmerammi circa 1030 (1996) und Historia Sancti Wolfgangi Episcopi Ratisbonensis (2002).

 

Matthias Schlier

Matthias Schlier wurde 1964 in Würzburg geboren. Er studierte in Regensburg Klavier- und Kirchenmusik und an der Musikhochschule in Trossingen Orchesterleitung. Seit Oktober 1994 arbeitet er an der Sing- und Musikschule der Stadt Regensburg. Außerdem gründete er 1994 den Cantemus-Chor Regensburg, der mittlerweile 540 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 5 und 27 Jahren unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft umfasst. Matthias Schlier ist Chorleiter an der Basilika St. Emmeram und leitet seit dem Sommersemester 2009 zusammen mit KMD Roman Emilius den Universitätschor Regensburg.

Quelle: http://frobeniusforster.hypotheses.org/393

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Stefan Benz: Geschichtsschreibung der Regensburger Klöster und Stifte nach dem Dreißigjährigen Krieg

Geschichtsschreibung der Regensburger Klöster und Stifte nach dem Dreißigjährigen Krieg. Abstract des Vortrags von Stefan Benz (Bayreuth) bei der Tagung “Netzwerke gelehrter Mönche. St. Emmeram im Zeitalter der Aufklärung”, Regensburg, 21./22. September 2012

Mit der endgültigen Verlagerung des Kaisersitzes nach Wien, auch ein Ergebnis der Kaiserwahl Leopolds (I.), gewann Regensburg, gewissermaßen Vorposten Wiens im „Reich“ und Begegnungsstätte zwischen Reichsoberhaupt und Ständen, als europäische Diplomatendrehscheibe eine ganz neue zentrale Funktion, hatten doch Schweden und Frankreich die Garantie des Westfälischen Friedens übernommen. Im Gefolge der Diplomaten fanden sich Gelehrte und halfen auch in Regensburg das zu begründen, was seit jeher als Res publica litteraria bezeichnet wird: Das Netzwerk europäischer Gelehrter, selbstlos und ohne auf den Stand zu sehen, der Wissenschaft ergeben –  so jedenfalls die Selbstbeschreibung.

In diesem Zusammenhang gehört zu den klassischen Topoi der Wissenschaftsgeschichte der Historie deren Mitbegründung durch die benediktinische Kongregation der Mauriner mit Sitz in Saint Germain des Prés in Paris, das gelehrte Kloster schlechthin, dessen wichtigster Historiker Jean Mabillon ist. Wissenschaft und Ordensgeschichte scheinen miteinander unauflösbar verknüpft.

Als Ausgangspunkt für eine Untersuchung monastischer Historiographie in Regensburg kann die Bestandsaufnahme dienen, die Eberhard Wassenberg, ein Weltlicher, im Auftrag des Fürstbischofs Franz Wilhelm von Wartenberg (reg. 1649-1661) angefertigt hat. Für dieses Projekt zeigten sich die Mendikantenorden besonders aufgeschlossen, während das Reichsstift St. Emmeram noch keine besonders hervorgehobene Würdigung erfährt. Dies mag man auf die großen Sammlungsprojekte zurückführen, die gerade die Franziskaner initiiert hatten. Besonders aufschlussreich ist die Darstellung und vor allem Selbstdarstellung der Frauenklöster der Stadt als Ausdruck eines lebendigen kulturellen Gedächtnisses.

Nach Wassenberg, dessen Arbeit folgenlos bleibt, lässt sich eine erste Publikationsphase mit Drucken beobachten, die auch die Reichsstifte Obermünster und Niedermünster betreffen. Deren historiographisches Engagement ist auch im Kontext der reichsweiten Tätigkeit von Kanonissenstiftern zu untersuchen, bevor St. Emmeram selbst zusammenfassend gewürdigt werden kann. In dieser Überschau über etwa 60 Jahre wird erst verständlich, wodurch im Rückblick St. Emmeram seinen Ruf als Ort von Geschichtsforschung erhielt – begründet nämlich weniger durch Geschichtsschreibung als durch die Lieferung von Quellen an Dritte.

 

Dr. Stefan Benz

Dr. Stefan Benz lehrt an der Universität Bayreuth Geschichtsdidaktik und Theorie der Geschichte. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Historiographiegeschichte und in der Geschichte der Geschichtskultur.

Link zum Publikationsverzeichnis von Dr. Stefan Benz

 

Projekt

Im Moment bereitet er einen Überblick zur Geschichtskultur der mitteleuropäischen Frauenklöster zwischen 1500 und 1800 vor. Diese Zusammenstellung wird zugleich einen Überblick über sämtliche Frauenklöster zwischen Flandern und Mähren liefern, die in der frühen Neuzeit längere Zeit bestanden haben, und alle Orden umfassen, die potenziell die Klausur für ihre weiblichen Konvente vorsahen, insgesamt rund 1200 Niederlassungen. Ferner wird die Verzeichnung diejenigen mittelalterlichen Häuser katalogisieren, die zumindest spätmittelalterlich in der Geschichtskultur hervorgetreten sind. (Link zum Projekt “Geschichtskultur mitteleuropäischer Frauenklöster”)

Quelle: http://frobeniusforster.hypotheses.org/173

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