Koloniale Gefängnisse

Das Blog begleitet mein Dissertationsprojekt zur Geschichte kolonialer Gefängnisse in Britisch-Indien im 19. Jahrhundert. Von einem verflechtungsgeschichtlichen Ansatz aus, sollen Wissenszirkulationen über Straftechniken und kriminologisches Expertenwissen untersucht werden. Darüber hinaus soll das Blog auch allgemeine Hinweise auf Themen und Quellen der Kolonial- und Globalgeschichte, vor allem im Bezug auf das British Empire, geben.

Quelle: http://rajprisons.hypotheses.org/1

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Wienmuseum: Ausstellung Uptight – Die Sammlung Werner Geier

Nächste Woche eröffnet das Wienmuseum die Ausstellung Uptight - Die Sammlung Werner Geier (5.12.2013-23.3.2014); zu jenem "Gärtner eines Gartens für ein kommendes Volk" (Thomas Edlinger) siehe auch die entsprechenden Beiträge im Adresscomptoir.

Der Ausstellungstext lautet wie folgt:

Der Radiomacher, DJ und Labelbetreiber Werner Geier (1962–2007) war der einflussreichste Musikvermittler seiner Generation. Als charismatischer Radiogestalter (Ö3 Musicbox, Ö1, FM4) suchte er neue Wege in Soundmontage und Stimminszenierung, als Autor war er widerständiger Zeitbeobachter. Ab 1989 leitete er mit Fritz Ostermayer die Musicbox. Vor allem prägte Werner Geier als Begeisterter und Begeisterer die Rezeption von "alternativem" Pop und Hip-Hop in Österreich.

In den 1990er-Jahren wurde er zum Impulsgeber und zu einer zentralen Figur der bald international erfolgreichen Wiener Elektronik- und Dancefloor-Szene und war als DJ "Demon Flowers" aktiv. Mit Rodney Hunter betrieb Geier das Label „Uptight“, bei dem wichtige Tonträger u. a. von "Leena Conquest" und "Hip Hop Finger" erschienen – und er war Remixer für internationale Stars wie die "Stereo MCs".

2012 ging die Sammlung Werner Geier an das Wien Museum. Sie enthält Plattencover, Flyer aller wichtigen Wiener Labels und Veranstaltungsorte sowie Sounds und persönliches Arbeitsmaterial ab den 1980er- Jahren. Vor allem bietet das Material ein Panorama der Wiener Elektronik-Bewegung und des innovativen Grafikdesigns der 1990er-Jahre. Die Ausstellung zeigt nicht nur einen Querschnitt, sondern präsentiert auch Videos und Ausschnitte aus legendären Radiosendungen von Werner Geier.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/565873222/

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„Kein Platz an der Sonne“ – neue Perspektiven auf die deutsche Kolonialgeschichte

Während im 20. Jahrhundert eine Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte weitestgehend ausblieb, findet in den vergangenen Jahren nun – angestoßen unter anderem von der Initiative des Bündnis 90/Die Grünen zur Umbenennung des Kreuzberger Gröbenufers (benannt nach Otto von der Gröben, der im Auftrag des Großen Kurfürsten Stützpunkte und Sklaven in Westafrika sichergestellt hatte) in May-Ayim-Ufer, in Erinnerung an die 1996 verstorbene afrodeutsche Schriftstellerin in den vergangenen Jahren – eine verstärkte Auseinandersetzung mit dieser Facette des wilhelminischen Zeitalters statt.

In der Rezension „Afrikaner kamen bei Grzimek nicht vor“, die am 21. November 2013 in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht wurde, präsentiert der Globalhistoriker Sebastian Conrad den von Jürgen Zimmerer herausgegebenen Sammelband “Kein Platz an der Sonne”: Erinnerungsorte der deutschen Kolonialgeschichte, der in einunddreißig Beiträgen Personen, Orte und Ereignisse vorstellt, „an denen die jeweilige Konjunktur kolonialer Themen in Deutschland gut nachvollzogen werden kann“.

Quelle: http://trafo.hypotheses.org/266

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Die Regierungspolitik des Königreiches Bayern gegenüber der Provisorischen Zentralgewalt von 1848/49: Forschungsprojekt Sabine Thielitz

 

Sabine Thielitz studierte seit dem Wintersemester 2005/06 an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt Deutsch, Geschichte und Sozialkunde für das Gymnasiallehramt. Im Winter 2011/12 legte sie in diesen Fächern das 1. Staatsexamen ab. Seit 2010 war sie am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte als studentische Hilfskraft und Tutorin tätig. Nach dem Abschluss ihres Studiums arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei dem DFG-Projekt „Edition der Akten der Provisorischen Zentralgewalt von 1848/49“. In diesem Rahmen beschäftigt sie sich mit der Regierungspolitik Bayerns gegenüber der Provisorischen Zentralgewalt. Darüber hinaus ist sie seit 2012 als Lehrbeauftragte für Neuere und Neueste Geschichte an der KU tätig.

Als die Provisorische Zentralgewalt im Juni 1848 per Gesetz durch das Frankfurter Parlament dazu berufen wurde, in dem staatsrechtlichen Interim der Revolutionszeit die Regierungsgeschäfte zu übernehmen und für den Vollzug der von der Nationalversammlung erlassenen Gesetze zu sorgen, stellte der für die Regierungstätigkeit notwendige Umgang mit den fürstlichen Partikulargewalten eine grundlegende Voraussetzung dar. Dieser Aspekt soll im Rahmen des Forschungsprojektes im Hinblick auf das Königreich Bayern genauer untersucht werden.

König Maximilian II. von BayernKönig Maximilian II. von Bayern. Photographie von Franz Hanfstaengl, ca. 1860

Ein Blick auf die vielfältige Forschungsliteratur zur Revolution 1848/49 verdeutlicht die Forschungsrelevanz des Themas. Bei der regional- und lokalgeschichtlichen Aufarbeitung der Revolutionsjahre zeigt sich ein starkes Süd-Nord- und West-Ost-Gefälle. Der Revolution in Baden und Württemberg wurde vergleichsweise verstärkte Aufmerksamkeit zuteil, während die Untersuchungen über andere Staaten und Regionen des Deutschen Bundes überschaubar sind1. Hinsichtlich der bayerischen Regierungspolitik liefern für diese Zeit wenige ältere Forschungen einen ersten Einblick2. Das Verhältnis der Münchner Regierung zu der Provisorischen Zentralgewalt wurde dabei nur peripher behandelt. Demnach liegt für diesen Themenkomplex bisher keine modernen wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Untersuchung vor. Das Forschungsprojekt versucht diese Forschungslücke zu schließen.

Mit der Politik des Königreiches Bayern wird das Vorgehen eines Bundesstaates untersucht, welcher sich besonders durch seine ablehnende Haltung in der Reichsverfassungsfrage auszeichnete und sich damit letztlich den revolutionären gesamtdeutschen Gewalten dezidiert und offen entgegenstellte. Es wird versucht, auf reziproker Basis, die Entwicklung der politischen Strategie der bayerischen Regierung gegenüber den revolutionären Institutionen von dem Ausbruch der Februarrevolution des Jahres 1848 in Frankreich bis zu dem Scheitern der Nationalversammlung und der Provisorischen Zentralgewalt im Jahre 1849 zu erhellen: In welchen Bereichen und unter welchen Umständen kooperierte Bayern mit den Frankfurter Institutionen und welchen Aspekten der Politik der Reichsregierung begegnete die bayerische Regierung mit Kritik und Ablehnung? Welche Motive und Ziele verfolgte die bayerische Staatsführung dabei mit ihrer jeweiligen Haltung und mit welchen Mitteln versuchte sie diese Ziele gegenüber der Provisorischen Zentralgewalt und der Paulskirchenversammlung durchzusetzen? Schließlich bleibt die Frage nach dem Erfolg der bayerischen Bemühungen und deren Folgen für das Scheitern der Revolution.

Neben der Erforschung des Verhältnisses der königlich-bayerischen Regierung zu den revolutionären Institutionen sollen auch die diplomatischen Beziehungen zu den anderen Bundesstaaten, vor allem zu den Königreichen Hannover, Sachsen und Württemberg sowie zu den Vormächten Österreich und Preußen, berücksichtigt werden. Dabei stehen besonders die Versuche Bayerns, in dieser revolutionären politischen Situation etwaige Bündnisse und Koalitionen im Sinne der eigenen Politik zu schließen, im Zentrum des Forschungsprozesses.

Das Forschungsvorhaben eröffnet neue Erkenntnisse im Hinblick auf die politischen Wechselbeziehungen der revolutionären gesamtdeutschen Institutionen in Frankfurt mit dem bayerischen Königreich. Den Einzelregierungen kam bei der etwaigen Umsetzung der auf der Gesamtreichsebene durch die Nationalversammlung beschlossenen und durch die Provisorische Zentralgewalt angeordneten Maßnahmen generell eine zentrale Funktion zu. Zudem war die Zentralgewalt in Frankfurt auf die Berichte aus den Einzelstaaten angewiesen, um die politische, wirtschaftliche und soziale Lage vor Ort beurteilen zu können. Daher stellten die bundesstaatlichen Exekutiven eine Schaltstelle zwischen National- und Regionalpolitik dar. Die Untersuchung der politischen Strategie der bayerischen Regierung gegenüber den Frankfurter gesamtdeutschen Institutionen und der Wahl der politischen Mittel zur Durchsetzung der einzelstaatlichen Interessen kann demnach wichtige Erkenntnisse hinsichtlich der Effektivität der Tätigkeit der Gesamtreichsregierung liefern. Auf diese Weise dient eine solche Untersuchung auch der differenzierteren Herausstellung möglicher Gründe für das Scheitern der Revolution von 1848/49. Zudem ist mit weiteren Einsichten in die Bündnispolitik des Königreiches Bayern sowohl zu den deutschen Vormächten Preußen und Österreich als auch zu den übrigen Mittelstaaten zu rechnen.

Im ersten Jahr des Forschungsvorhabens stand zunächst die Erfassung der für die bayerische Regierungspolitik relevanten Quellensammlungen und der Darstellungsliteratur im Vordergrund. Zudem erfolgte die Recherche der privaten und offiziellen Aufzeichnungen der maßgeblichen politischen Akteure. Dabei standen besonders die bayerischen Bevollmächtigten bei der Provisorischen Zentralgewalt sowie die bayerischen Außenminister und Monarchen dieser Zeit im Fokus des Interesses. Derzeit nimmt die Recherche und Aufarbeitung der in München lagernden Gesandtenberichte und Ministerialakten der königlich-bayerischen Regierung breiten Raum ein.

 

  1. An diesem von Rüdiger Hachtmann Ende der 1990er Jahre festgestellten Befund hat sich bis heute kaum etwas geändert: HACHTMANN, Rüdiger: 150 Jahre Revolution von 1848: Festschriften und Forschungserträge, in: Archiv für Sozialgeschichte 39 (1999) 447–493; 40 (2000) 337–401, hier Bd. 39, 465.
  2. DOEBERL, Michael: Bayern und Deutschland, Bd. 1: Bayern und die Deutsche Frage in der Epoche des Frankfurter Parlaments, München – Berlin 1922; DEUERLEIN, Ernst: Bayern in der Paulskirche. Reden und Tätigkeiten der bayerischen Abgeordneten in der ersten Deutschen Nationalversammlung 1848/49, Altötting 1948.

 

 

Quelle: http://achtundvierzig.hypotheses.org/340

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Geschichte Chinas im Bild: Fotosammlungen im Netz (III)

In den letzten Jahren wurden einige Sammlungen erschlossen und (zumindest teilweise) digitalisiert (wenngleich noch viele verborgene Schätze in Bibliotheken und Archiven auf Bearbeitung und Erschließung warten). Die über Bibliotheken und Institutionen in aller Welt verstreuten Sammlungen eröffnen faszinierende Einblicke in die Geschichte Chinas.

Einige dieser Sammlungen wurden bereits notiert (Teil I, Teil II), hier nun Teil III:

"Fort on the Peking Wall" - Isabella Chinese pictures, notes on photographs made in China ([n.d.])   Author: Bird, Isabella L. (Isabella Lucy), 1831-1904 Publisher: New York, Bowman

Isabella L. Bird: Chinese pictures, notes on photographs made in China (New York: Bowman [1900]): “Fort on the Peking Wall
Internet Archive

Nota bene: Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird nach und nach ergänzt und erweitert.

Quelle: http://mindthegaps.hypotheses.org/1140

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durchsichten: Deutscher Orientalistentag. Entanglements, Transfer und transnationale Geschichte — Europa und die Türkei im 16 bis 20. Jahrhundert

http://www.dot2013.de/programm/abstracts/entanglements-transfer-und-transnationale-geschichte-europa-und-die-turkei-16-jhd-20-jhd/ Das Panel des Deutschen Orientalistentages 2013 wirft eine Reihe von Schlaglichtern auf die Verflechtungs- und Transfergeschichte zwischen Europa und dem Osmanischen Reich/der Türkei vom 16. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts präsentiert und dabei neueste Forschungen zur transnationalen und zur Verflechtungsgeschichte. Die Beiträge – von frühneuzeitlichen Renegaten bis hin zu den Nazis und […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/11/4775/

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Münchener Digitalisierungszentrum der Bayerischen Staatsbibliothek mit neuem Internetauftritt

Das MDZ ist die zentrale Innovations- und auch Produktionseinheit der Bayerischen Staatsbibliothek für die Entwicklung, Erprobung und Inbetriebnahme neuer Produkte und Prozesse rund um das facettenreiche Großthema “Digitale Bibliothek”, derzeit im Besonderen für die Digitalisierung und Langzeitarchivierung. Als Referat Digitale Bibliothek der Abteilung Bestandsaufbau/Erschließung der BSB kümmert sich das MDZ neben der Erfassung, Erschließung und […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/11/4772/

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Buchpräsentation „Wiener Urbanitäten“, Wienmuseum 3.12.2013, 18:30

Dieser Tage erscheint der Band "Wiener Urbanitäten", in dem u.a. eine modifizierte Fassung meines Beitrags zum Wiener Fragamt abgedruckt ist; die Präsentation findet Dienstag in einer Woche statt:

Ort: Wienmuseum, Karlsplatz 8, 1040 Wien
Zeit: Di 3.12.2013, 18:30

„Wien ist anders“ – so lautet ein viel zitierter Satz aus der Wiener Image- und Tourismuswerbung. Differenz lässt sich als Signatur moderner Stadtkultur (nicht nur Wiens) verstehen. Der vorliegende Band folgt dieser Spur: Mit einer Reihe von historischen und ethnografischen Fallstudien, bebilderten Essays und Momentaufnahmen geht er Orten, Szenen, Bewegungen und Eindrücken (in) der Stadt nach und zeigt so eine Bandbreite städtischer Lebenswelten.

Das Herausgeberteam ist am Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien tätig, an dem Stadtforschung zu einem Schwerpunkt wurde. Das Buch ist eine Fundgrube für alle, die an der Vielfalt des Urbanen interessiert sind.

Eintritt frei!

In Kooperation mit dem Institut für Europäische Ethnologie und dem Böhlau Verlag


Schmidt-Lauber, Brigitta/Löffler, Klara/Rogojanu, Ana/Wietschorke, Jens (Hg.): Wiener Urbanitäten. Kulturwissenschaftliche Ansichten einer Stadt. (=Ethnographie des Alltags; 1). Wien/Köln/Weimar: Böhlau, 2013. [Verlags-Info, Inhaltsverzeichnis]

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/565872733/

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Was ist Glück? 4/5: Deskriptiv vs. normativ

Ich hole mir ja meine Selbstbestätigung immer dadurch, dass ich mir anschaue, ob die Büsten unseres Seminars mir eher zustimmen oder eher nicht zustimmen. Nach den letzten drei Einträgen ist die Situation für mich leider immer noch unklar. Irgendwie sind jeweils zwei von dreien unglücklich mit meiner Auswahl von Glücksmodellen. Platon, Aristoteles und die Stoa (in Form ihres Gründers Zenon von Kition) versprechen uns nämlich eigentlich dasselbe: Die Antwort auf die Frage aller Fragen. Die Antwort darauf, was Glück ist. Aber die Gemeinsamkeiten halten sich doch in Grenzen: Aristoteles sieht Emotionen als essenziell an, die Stoa als gefährlich. Platon redet von der Idee des Guten, Aristoteles von theoretischem Wissen anderer Art. Die Stoa lehnt die Existenz von Ideen ab, Platon geht davon aus. Was bringt uns also die Beschäftigung mit diesen Modellen, wenn sie sich so stark von einander unterscheiden? Wieso gehen wir nicht anders an die Sache heran? Umfragebögen, Stifte, schlecht bezahlte studentische Hilfskräfte könnte man doch eigentlich auf die Straße schicken und einfach eine Umfrage starten lassen: “Darf ich Sie mal stören? – Was ist Glück für Sie?“ Dann hätte man (endlich mal) eine empirische Zusammenstellung von dem, was die Leute wirklich denken.

Ein Räuspern, eine Stirnfalte und einmal zurechtsetzen oder alternativ ein Lachen, das etwas Zeit überbrückt, wären die richtigen Reaktionen nach einer unangenehmen Frage, die die eigene Wissenschaft infrage stellt. – Oder aber die Umschulung zur Sozialwissenschaft.

Oder die Konfrontation mit einigen Argumenten: Wenn man eine solche Frage empirisch beantworten möchte, muss man entweder Antworten vorgeben, die man ankreuzen kann oder alle Antworten zulassen. Die erste Option ist unzulässig, weil man das im Kleinen macht, was man durch Ablehnung der weltfremden philosophischen Modelle im Großen vermeiden möchte: Den Leuten etwas vorgeben. Die zweite Option führt nicht weit, weil man gar nicht weiß, ob alle dasselbe im Kopf haben, wenn Sie antworten. Glück hat eben alltagssprachlich mindestens die Bedeutungen, die wir in „Was ist Glück? (1/5)“ kennengelernt haben. Ich meine, Sie könnten auch Fragen, „Was würden Sie für ein Schloss bezahlen?“. Verstehen Sie? Die Queen hätte eine andere Antwort als der Fahrradhändler. Man muss die Frage spezifizieren oder die Antworten klassifizieren, wodurch man wieder zur ersten Option gelangt.

Empirisch vorzugehen ist wichtig, kann aber nur den ersten Schritt liefern, von dem man ausgeht, vernünftig weiter zu fragen: Kann man Leute glücklich nennen, die in schlechten Situationen positive Neurotransmitter ausschütten? Ist Glück nichts weiter als Zufallsglück? Nichts anderes als fünfzig Euro zu finden, ein besonders gutes Eis gegessen zu haben? Oder bedeutet es doch etwas anderes? Hat es mit umfassenderen Problemen zu tun, wie unserer Natur als vernünftige Tiere? Mit der Ausprägung unserer Talente, auch wenn wir nicht immer Lust dabei empfinden? Ist jemand glücklicher zu nennen, der seinen warmen Mantel einer bedürftigen Person gibt und deshalb wegen der Kälte Unlust verspürt, als jemand, der Lust empfindet, während er Kaviar genießt? Wie ist eigentlich das Verhältnis zwischen Lust und Glück? Zwischen Altruismus und Glück? Zwischen natürlichen Anlagen und deren Aktualisierung?

Ich denke, auch wenn es sich ein wenig pathetisch anhört, sind diese Fragen fundamental, wenn wir wissen wollen, was Glückseligkeit wirklich ist. Die drei Modelle, die ich in den letzten Einträgen kurz anreißen konnte, bieten auf viele dieser Fragen Antworten, ohne in eigene Widersprüche zu verfallen. Welches Modell jetzt das richtige ist, das können Sie selbst herausfinden, wenn Sie Zeit finden, sich auf die wissenschaftlichen Diskussionen darüber einzulassen. Mit der Empirie alleine ist es jedenfalls nicht getan. Nur deskriptiv, also beschreibend, vorzugehen, reicht meiner Meinung nach deshalb ganz und gar nicht aus.

Sehen Sie das anders? Sind Sie Positivist? Oder sogar Positivistin? Dann kritisieren Sie mich bitte!

Quelle: http://philophiso.hypotheses.org/165

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Drei Diplomarbeiten zur Geschichte Wiens in der Frühen Neuzeit

Am Hochschulschriftenserver der Universität Wien stehen u.a. folgende Diplomarbeiten zur Geschichte Wiens in der Frühen Neuzeit zum Download bereit:

Maurer, Maximilian: Das Hofquartierwesen am Wiener Hof in der Frühen Neuzeit. Diplomarbeit, Universität Wien, 2013.
http://othes.univie.ac.at/25538/

Klement, Rita: Das Wiener Alltagsleben in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Spiegel des Wienerischen Diariums. Diplomarbeit, Universität Wien, 2012.
http://othes.univie.ac.at/23600/

Hubmayer, Thomas: Hieronymus Löschenkohl im Kontext der Kultur- und Sozialgeschichte des Josephinismus. Diplomarbeit, Universität Wien, 2012.
http://othes.univie.ac.at/24165/

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/565872365/

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