Wie keine zweite Organisation kümmert sich «Мемори...
Die Gedenkstätte Malyj Trostenec in Belarus: eine Vision für eine europäische Erinnerung
Die Präsidenten Alexandr Lukaschenko und Frank Walter Steinmeier bei der feierlichen Eröff...
Die Gedenkstätte Malyj Trostenec in Belarus: eine Vision für eine europäische Erinnerung
Die Präsidenten Alexandr Lukaschenko und Frank Walter Steinmeier bei der feierlichen Eröff...
Osteuropa im Gespräch
Das Gespräch mit dem Historiker Dietrich Beyrau widmet sich dem Verständnis von „Osteuropa“ und beleuchtet zahlreiche nationale Besonderheiten zum Verhältnis zu diesem Begriff.
Podcast Fokus Europa (Heinrich-Böll-Stiftung). Folge 9: Osteuropa
Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Lernen-und-Lehren/content/14001
Stalins „Technologie der Macht“ – ein Lehrstück
Als das populäre Leningrader Stadtoberhaupt Sergej Kirov am 1. Dezember 1934 das Opfer eines tödlichen Anschlags wurde, war es für Stalin ein willkommener Vorwand eine gründliche Abrechnung mit seinen Gegnern in Gang zu setzen. Es war die Stunde Null des „Großen Terrors“, der bis 1938 hunderttausenden „Konterrevolutionären“ und „Volksfeinden“ das Leben kosten, das ganze Land in Angst und Schrecken versetzen und beispielloses Leid über die Bevölkerung bringen sollte.
Der im Schnellverfahren von einem Militärtribunal des Mordes an Kirov schuldig gesprochene Leonid Nikolaev wurde bereits am 29. Dezember 1934 hingerichtet. Anschließend machte man den vorgeblich „politisch Verantwortlichen“ den Prozess: einer Gruppe von Parteikadern um Grigorij Zinov‘ev und Lev Kamenev, den Hauptprotagonisten der innerparteilichen Opposition, die 1926 und 1927 zusammen mit Lev Trockij (seit 1929 im Exil) der Machtstellung Stalins entgegenzuwirken suchte.
Das nichtöffentliche Gerichtsverfahren – gewissermaßen ein Probelauf für die Schauprozesse der Folgejahre – endete am 16.
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Eure Helden, unsere Täter: Die litauische Holocaust-Debatte ist aufs Neue entflammt
Kopie des Berichts von SS-Standartenführer Karl Jäger „Gesamtaufstellung der im Bereich des EK. 3 bis zum 1. Dez. 1941 durchgeführten Exekutionen“ über die Ermordung von litauischen Juden durch das Einsatzkommando 3 in Litauen (Jäger-Bericht) vom 1.12.1941, Foto: Bundesarchiv, Bild 183-B0716-0005-008
Vor 76 Jahren, am 1. Dezember 1941 berichtete der SS-Standartenführer Karl Jäger aus Kaunas nach Berlin: Litauen könne als judenfrei gemeldet werden, mit Ausnahme der „wenigen Arbeitsjuden“. Sein berühmt – berüchtigter „Jäger-Bericht“, den er zum ersten Advent fertigstellte, stellt eine akribische Tag-für-Tag -Auflistung aller in Litauen ermordeter Juden dar.
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Aufklärung gegen Widerstand: Jurij Dmitriev und der Stalinsche Terror in Sandormoch
Denkmal „Menschen, töten einander nicht“ in Sandormoch. Es wurde auf Initiative Jurij Dmitrievs hin errichtet. – Foto: Archiv Jurij Dmitriev
Vor zwanzig Jahren, im Sommer 1997, wurde in einem stillen Kiefernwald im nordöstlichen Teil Kareliens, zwischen der Stadt Medvež’egorsk und der Siedlung Povenec, ein Massengrab entdeckt – eine der größten Stätten des Stalinschen Terrors in Russland. Die Grabstätte mit unzähligen quadratischen Erdmulden, erhielt den Namen „Sandormoch“, eine topografische Bezeichnung für das dort gelegene Moorgebiet in der Nähe des Weißmeerkanals.
Der Entdecker der bis dahin geheim gehaltenen Grabstätte des sogenannten Volkskommissariats für innere Angelegenheiten (NKWD), der Lokalhistoriker Jurij Dmitriev, wünschte sich damals, dass dem Gedenkfriedhof Sandormoch im heutigen Russland die gleiche symbolische Bedeutung als Erinnerungsort zugesprochen werden würde wie den KZ-Gedenkstätten Dachau oder Buchenwald in Deutschland. In unserem Gespräch 2008 sprach er von seinem Traum, Sandormoch solle den nächsten Generationen als Mahnung dienen: „Nie Wieder ein Verbrecherstaat“.[1]
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Hinter der Fassade: Der 9. Mai in Russland
Ruine des Reichstags nach der Schlacht April/Mai 1945. – Foto: No 5 Army Film & Photographic Unit. Hewitt (Sgt) Post-Work: User:W.wolny [Public domain], via Wikimedia Commons
Am 23. April 2017 wurde der deutsche Reichstag gestürmt. Im Moskauer Park Patriot „rekonstruierten“ etwa 1.400 Jungarmisten die Schlüsselszene des russischen Kriegsgedenkens: Die Erstürmung des Reichstagsgebäudes und das Hissen der roten Fahne am 30. April 1945.
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Alles nur Spaß? Die Bedeutung des Stjob in den Texten und Auftritten von Graždanskaja Oborona
Ein gut erzogener Mensch spielt so, wie er erzogen wurde. Und wir unerzogenen Menschen können Jazz, Rock und Punk spielen. Wir können minimalistische und lärmende Musik spielen. (Egor Letov)
Egor Letov, der 1964 im russischen Omsk geboren wurde, gilt als Begründer des sibirischen Punkrocks und war bis zu seinem Tod 2008 einer der wichtigsten Musiker im Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Mit seiner Band Graždanskaja Oborona prägte er drei Jahrzehnte der russischen Rockmusik. Gleichwohl ist Letov bis heute eine umstrittene Persönlichkeit, da er mit seiner stets unangepassten Haltung insbesondere den Unmut von staatlichen Autoritäten auf sich zog. Während andere sowjetische Rockmusiker bemüht waren, sich einen möglichst unpolitischen Anschein zu geben, versuchte Letov erst gar nicht, seine radikalen Ansichten zu verbergen.
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Auf der Suche nach alternativen Benennungen: nicht-sowjetische Notizen eines Sowjetmenschen
„Am Kai zwischen den Mehlsäcken, Gemüsekörben und Hühnern schlafen dicht an dicht Bauern. Zusammengefercht auf dem Boden liegen Männer, Frauen und Kinder, zwischen Schmutz und Staub, in Mehl und Hühnermist. Erschöpfte, sonnenverbrannte Gesichter. Bäuerinnen, die um vieles vor ihrer Zeit alterten, mit traurigen Augen. Sie schlafen, wippen oder wiegen ihre Kinder in den Schlaf und sprechen leise miteinander. Sie reden ununterbrochen, ohne Ausdruck. Die Wörter fließen gleichmäßig wie die Wellen, die an den Pier schlagen. Und stickig, schwarz gefärbt vom Ruß der Lampen, vom Schmutz, vom Staub ist es im Hafengebäude gefüllt mit leisem Murmeln, gleichförmig und monoton.“
Die obige Beschreibung ist ein Abschnitt aus einer Reisenotiz.
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