Die Entwicklung der Fotografie im 19. Jahrhundert lässt sich auf der Grundlage des polytechnischen Wissens begreifen. Zeichnete sich die nach 1800 entstandene, auf die industrielle Entwicklung abzielende Polytechnik doch dadurch aus, naturphilosophische Theorien mit anwendungsbezogenen Praktiken zu verknüpfen. So zählte neben der Physik und der Chemie, dem Experiment und dem Labor auch das Zeichnen zum polytechnischen Wissensschatz, der auch der Fotografie zugrunde liegt.
Festgehalten und weiterentwickelt wurde dieses Wissen in zahlreichen Handbüchern, Traktaten und Anleitungstexten. Die Autorinnen und Autoren dieses Themenhefts analysieren ausgewählte Aspekte dieser fotografischen Handbuchliteratur. Sie zeigen, wie eng die Anleitungen zur praktischen Handhabung der Fotografie mit den epistemischen Grundlagen der Wissensproduktion und den Elementen der beginnenden Historiografie des Mediums verwoben sind.
Screenshot der Webseite „Fotogeschichte“ Foto: „Retouchiertes Negativ“ (Ausschnitt), aus: Dankmar Schultz-Hencke: Anleitung zur Photographischen Retouche, Berlin 1897
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