Ego-Shooter an der Berliner Mauer und Auschwitz als Kulisse für ein Onlinegame

MONTAGSRADIO, Ausgabe 5/2011. Gast: Andreas Lange, Direktor des Computerspielemuseums. Thema: Computerspiele und Ideologie.

Wie passen Computerspiele und Zeitgeschichte zusammen? Welchen ideologischen Auftrag hatten Computerspiele zu Zeiten der Blockkonfrontation? Und welchen haben sie heute? Lassen sich Situationen, Konstellationen und Momente der Zeitgeschichte als Kulisse für Onlinegames nutzen? Drückt sich auch in Spielen das kollektive Unbewußte aus, wie beispielsweise in Mainstreamfilmen?

Ursprünglich als militärische Planspiele konzipiert, bestimmen Computerspiele in kommerzialisierter Form längst unsere Alltags-Kultur. Historische Ereignisse können in der Welt der Computerspiele nach eigenem Belieben nachgespielt oder verändert werden. Hier entscheidet der User selbst seine Positionierung und den Ausgang der Ereignisse.

Mit Andreas Lange, dem Direktor des Computerspielemuseums in Berlin sprachen wir über das umstrittene Mauerschützenspiel und über Auschwitz als Kulisse. 1997 gründete er die weltweit erste Ausstellung über Computerspiele. Wir diskutierten mit ihm die Gefahren, moralische Grenzen aber auch positive Auswirkungen von Computerspielen.
Und hier noch die Timeline für Ungeduldige:
0:45 Wie wird man Direktor eines Computerspielemuseums?
6:30 Das erste indizierte Computerspiel in Deutschland
9:00 Der “Flow” beim Spielen: Spielen macht nicht immer abhängig
12:30 Inwieweit sind historische Themen präsent in Computerspielen?
13:15 Vom Schachspiel zum militärischen Planspiel: Die Wurzeln des Computerspiels
20:50 “Moral ist kein Kriterium beim Spielen”: Andreas Lange über Spielregeln
22:00 Sind alle historischen Zusammenhänge nachspielbar?
25:30 Warum wird im Zusammenhang mit Computerspielen über Moral diskutiert, bei Literatur und Filmen aber nicht?
28:20 Den Flow im Arbeitsalltag mit Gamification erreichen: Wie geht das?
38:40 Computerspiele waren in der DDR nicht negativ behaftet
43:25 So geht Frankreich mit der Computerspielkultur um
44:35 Wie die DDR und die BRD mit Computerspielen umgegangen sind
55:30 Der MONTAGSRADIO-Fragebogen
Hier geht es übrigens direkt zum MP3.

Quelle: http://www.montagsradio.de/2011/04/18/ego-shooter-an-der-berliner-mauer-und-auschwitz-als-kulisse-fur-ein-onlinegame/

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Wissenschaftler brauchen typografisches Grundwissen!

»Bücher werden heute in großer Zahl hergestellt. Der Wissenschaftler meint vielfach, es komme dabei vor allem auf den Inhalt an. Das ist nur zum Teil richtig. Wenn ich einen guten Wein aus einer Kaffeetasse trinke, wird er verdorben. Daß lieblose Fertigung, wie wir sie heute weithin erleben, ein Buch verderben kann, erfahren wir ständig durch […]

Quelle: http://digiversity.net/2011/wissenschaftler-brauchen-typografisches-grundwissen/

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History of the Present. A Journal of Critical History

Eine neue geschichtswissenschaftliche Zeitschrift wird angekündigt, zu deren HerausgeberInnen auch Joan W. Scott gehört:

History of the Present is a journal devoted to history as a critical endeavor. Its aim is twofold: to create a space in which scholars can reflect on the role history plays in establishing categories of contemporary debate by making them appear inevitable, natural or culturally necessary; and to publish work that calls into question certainties about the relationship between past and present that are taken for granted by the majority of practicing historians. Its editors want to encourage the critical examination of both history’s influence on politics and the politics of the discipline of history itself. The journal’s object is to showcase articles that exemplify the practice of what might be called theorized empirical history. It is in the actual writing of history, based on mainly on archival evidence, that our contributors will offer readers an alternative to approaches that predominate in existing journals.

Homepage, Verlags-Info, Facebook

[via Foucault News]

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/16568158/

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Und was, wenn das Imperium zurück schlägt?

Unser oberster Datenschützer Hanspeter Thür hat ja vor einigen Tagen einen «Sieg» errungen, als er qua Bundesgerichtsbeschluss Google dazu zwang, bei StreetView derart kräftig nachzubessern, dass Google durchaus die Waffen strecken könnte. Zum «Kampf David gegen Goliath» wurde Thürs datenschützerischer Irrlauf in der Presse gar hochstilisiert. Was aber, wenn Thür letztlich nicht mehr als einen [...]

Quelle: http://weblog.hist.net/archives/5323

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