Referent/in für den Bereich Social Media gesucht, u.a. für de.hypotheses.org


Die Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (DGIA) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Referenten/in für den Bereich Social Media. Zu den Aufgaben gehört neben dem Aufbau einer Social Media-Präsenz der Stiftung unter anderem die Betreuung der Blogging-Community des im März 2012 gestarteten deutschsprachigen Blogportals für die Geistes- und Sozialwissenschaften de.hypotheses.org. Das Portal ist ein gemeinsames Projekt von OpenEdition und dem DHI Paris. Mit ihrem Engagement unterstützt die Stiftung DGIA, zu der das DHIP gehört, Betrieb und Ausbau des Blogportals. Die DGIA hatte sich bereits an der Finanzierung der Tagung zur Eröffnung des Portals beteiligt.

Hier der Text der Ausschreibung:

Dienstag, 15. Mai 2012, Referenten/in in der Geschäfststelle der Stiftung DGIA

Die Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (DGIA) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Referenten/in für den Bereich Social Media. Die Stiftung beabsichtigt die Schaffung eines Portals zur Förderung der wissenschaftlichen Kommunikation. Dazu wird ein/e Kollege/in gesucht, der/die die Konzeption und Durchführung des Projekts übernimmt. Arbeitsort ist Bonn. Die Stelle ist auf drei Jahre befristet. Sie umfasst das Community Management (Vernetzung des Portals mit den wissenschaftlichen Fachgemeinden in Deutschland und den Gastländern, den Digital Humanities sowie der Netzöffentlichkeit), die Weiterentwicklung von Konzeption und Struktur des Portals, das Anwerben und die redaktionelle Betreuung von wissenschaftlichen Weblogs, die Initiierung und Koordination von institutsübergreifenden Schwerpunktthemen, die Abstimmung mit dem französischen Schwesterprojekt hypotheses.org, die Repräsentation des Projekts durch Vorträge etc. und die Organisation von Workshops zur Implementierung des Angebots in der Stiftung. Sie haben ein geistes- oder sozialwissenschaftliches Studium abgeschlossen und verfügen über eine hohe einschlägige IT-Kompetenz. Dazu zählen der Umgang mit WordPress, die Pflege von Blogs und Facebookseiten und die visuelle/grafische Gestaltung von Online-Präsenzen. Eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit wird vorausgesetzt. Eigene Social Media-Auftritte und Erfahrung in der Betreuung virtueller Communities sind ebenso von Vorteil wie Routine im Umgang mit und in der Redaktion von wissenschaftlichen Texten. Für weitere Auskünfte zum Projekt stehen Ihnen Herr  Dr. Tobias Wulf Tel.: 0228-3778627 und Frau  Sandra Heisel Tel.: 0228-3778615 zu administrativen Fragen zur Verfügung. Ihre elektronische Bewerbung richten Sie bitte im pdf-Format mit den üblichen Unterlagen bis zum 10. Juni 2012 an:
Geschäftsführer der Stiftung DGIA
Kennwort: Bewerbung Social Media E-Mail:  bewerbung@stiftung-dgia.de. Ausschreibung auf der Website der DGIA: http://www.stiftung-dgia.de/information/stellenangebote.html

Ähnliche Artikel:

Mareike König, Ein deutschsprachiges Blogportal für die Geisteswissenschaften: de.hypotheses.org. In: Digital Humanities am DHIP, 2.12.2011, http://dhdhi.hypotheses.org/610.

Mareike König, de.hypotheses.org – ein Blogportal für die deutschsprachigen Geisteswissenschaften. In: Redaktionsblog, 17.3.2012, http://redaktionsblog.hypotheses.org/413.

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/830

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Guck mal, wer da bloggt! Neue Blogs bei de.hypotheses.org


Seit dem offiziellen Start des deutschsprachigen Blogportals für die Geistweswissenschaften de.hypotheses.org am 9. März 2012 in München haben wir zehn Anmeldungen für neue Blogs erhalten. Unter diesen Anmeldungen sind zwei Blogs, die schon existierten und die jetzt ins Hypotheses-Portal umgezogen sind. Die meisten der neuen Blogs begleiten ein Dissertationsprojekt, was zeigt, dass es hier einen besonderen Bedarf und Wunsch nach Austausch gibt. Im Folgenden stellen wir die aktiven neuen Blogs anhand ihrer Selbstbeschreibung in alphabetischer Reihenfolge kurz vor:

Archive 2.0
Das Blog “Archive 2.0″ wird zunächst der Vorbereitung und Organisation der Tagung Offene Archive? Archive 2.0 im deutschen Sprachraum (und im europäischen Kontext) dienen, die am 22./23. November 2012 in Speyer stattfinden wird.

Bereschit Rabba lesen
Übersetzungen und Diskussion des Midraschs Bereschit Rabba
Dieses Blog ist aus den Lektürekursen entstanden, die ich im Masterstudiengang “Jüdische Kulturgeschichte” an der Universität Salzburg anbieten konnte. Im Wintersemester 2011/12 haben wir Bereschit Rabba gelesen – ein Midrasch, mit dem ich mich in den letzten Jahren immer wieder beschäftigt habe. Die bisher entstandenen Übersetzungen und Beschreibungen der Argumentationen möchte ich hier zusammenstellen – und natürlich die Übersetzung weiterführen. (…)

Computerspiel und Ästhetik
Ein Blog zum Thema Computerspiel und ästhetische Wahrnehmung
Das Blog soll die Arbeit an meiner Dissertation zunächst dokumentieren, Gedanken und Arbeitshypothesen aufnehmen und zur Diskussion anregen. Ich hoffe, dass sich durch diese Art der Informationssammlung und -veröffentlichung neue Ansatzpunkte für meine Arbeit ergeben.

Das umstrittene Gedächtnis. Erinnerungspraktiken in Skandinavien
Die Erinnerungskulturen Skandinaviens stehen im Mittelpunkt des Blogs. Im Zusammenhang mit dem Forschungsprojekt “Das umstrittene Gedächtnis” an der FU Berlin untersuche ich die Erinnerungspraktiken ausgewählter Akteure in den Nachkriegsgesellschaften Norwegens und Dänemarks. Begleitend zur meinem Forschungsprojekt stelle ich Thesen, Vorgehensweise und erste Forschungsergebnisse zur Diskussion.

 Deutsch-Französisches Master- und Doktorandenprogramm
Hier wird zum Deutsch-Französischen Master- und Doktorandenprogramm des Historischen Seminar, Heidelberg und der EHESS, Paris gebloggt.

IT und Arthistory
Das Blog soll die Arbeit an meiner Dissertation dokumentieren, zur Diskussion anregen und Gedanken aufnehmen. Es dient dazu die Grenze zwischen Kunstgeschichte und Informationstechnik überbrücken. Ich hoffe, dass sich auf diese Art der Informationssammlung neue Aspekte für meine Arbeit ergeben.

Soziologieblog – Ein Blog des Soziologiemagazins
Dieses Blog begleitet die Veröffentlichung “Soziologiemagazin”. Es ist eine  Plattform für Studierende und Studierte. Es besteht die Möglichkeit, als Gastblogger zu zu wechselnden soziologische Themen zu posten.

TEXperimenTales. Experimente auf Texten
Dies ist ein Blog zum Text Engineering Software Laboratory (Tesla). Tesla simuliert einen Arbeitsplatz für Wissenschaftler, die auf textuellen Daten arbeiten. Es bietet die Möglichkeit, experimentell mit Texten zu arbeiten. Experimente bestehen dabei aus zusammengestellten Textselektionen und einem Workflow aus unterschiedlichen, miteinander in einem graphischen Editor kombinierbaren und einzeln konfigurierbaren Werkzeugen. Die Ergebnisse der Prozessierung können manuell (durch unterschiedliche Visualisierer) und maschinell (durch spezifische Evaluationswerkzeuge) evaluiert werden. Der gesamte Prozess wird in einer Art Laborbuch dokumentiert. Einzelne Experimente aus diesem Laborbuch können exportiert und publiziert werden. Damit wird es möglich, die eigene Forschung reproduzierbar auf einem direkten Wege weiterzugeben.

 

Selbst ein Blog eröffnen?

Wer jetzt Anregungen und Lust bekommen hat, selbst ein Blog zu eröffnen, kann das hier jederzeit tun. Zur Erinnerung: Das Angebot richtet sich an die akademische Welt der Geistes- und Sozialwissenschaften (alle Disziplinen). Jede und jeder, der beruflich im weiten Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften zu tun hat und institutionell angebunden ist, ob als Doktorand, als Professorin, als Archivar, als Forscherin, als Stipendiat, in einer Stiftung, einer Forschungseinrichtung, bei der Forschungsförderung etc. kann unser Angebot nutzen.

 

Woraus besteht das Angebot der Plattform?

Wir bieten das Hosting und die Grundinstallation der Blogs auf WordPress. Die Angebote an Plugins und Eigenentwicklungen werden von OpenEdition ständig weitergeführt. Wir bieten einen eigens einstellbaren persönlichen Bereich für jedes Blog, der sehr einfach zu bedienen ist. Mehrere unterschiedliche Layouts sind angeboten, das Titelbild ist natürlich frei wählbar, denn wir wollen gerade die Vielfalt und Eigenheit der Blogs.

Darüber hinaus werden Grundfeatures von WordPress wie RSS-Feeds, Statistiken, Einbau von Audio- und Videodateien, LibraryThing die Verknüpfung zu den sozialen Medien angeboten. Die Blogs sind mit Zotero kompatibel, d.h. die Aufsätze von Blogs unserer Plattform können problemlos über die Schnittstelle in die eigenen Zotero-Datei zur Literaturverwaltung aufgenommen werden.

Außerdem bieten wir:

  • Im Bereich Service: technische Hilfestellung online über das Bloghaus, per Mail sowie Schulungsangebote
  • Sichtbarmachung der Beiträge auf der Startseite sowie über die social-media-Kanäle des Portals, Facebook, Twitter, Google+. Auch hier profitieren wir und unsere Blogs von der großen internationalen Gemeinde von hypotheses
  • Aufbau einer Community: Bloghaus, Mailingliste
  • Archivierung der Inhalte
  • Aufwertung der Blogs durch ISSN, die von der BnF nach Prüfung vergeben werden
  • Auswahl der interessantesten Blogs einmal im Jahr im Blog Award
  • Migration bereits bestehender Blogs

Weitere Links und Informationen

Mareike König, de.hypotheses.org – ein Blogportal für die deutschsprachigen Geisteswissenschaften, in: Redaktionsblog, 17. März 2012, http://redaktionsblog.hypotheses.org/413.

Inger Brandt, Hypotheses in allen Sprachen, in: Bloghaus, 24. April 2012, http://bloghaus.hypotheses.org/312 .

Zum Blogportal: de.hypotheses.org

Twitter: @dehypotheses

Facebook: http://www.facebook.com/de.hypotheses.org

Goolge+: https://plus.google.com/b/108109041914328513586/108109041914328513586/posts

 

Crédit image : The spin par EJP, licence CC by-nc-sa

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/485

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de.hypotheses.org – ein Blogportal für die deutschsprachigen Geisteswissenschaften

de.hypotheses.orgSchriftliche Fassung des Vortrags zur Tagung “Weblogs in den Geisteswissenschaften oder: Vom Entstehen einer neuen Forschungskultur” am 9. März 2012 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Unsere heutige Tagung über „Weblogs in den Geisteswissenschaften“ begleitet den offiziellen Start des deutschsprachigen Blogportals de.hypotheses.org. Später wird man vielleicht sagen, dass es ein historischer Moment war, den wir jetzt gemeinsam begehen. Als Historikerin weiß ich natürlich um die Bedeutung von Symbolen und Gesten, doch sind diese bei Online-Projekten etwas schwierig darzustellen. So bleibt mir nur, auf die Feierlichkeit dieses Augenblickes hinzuweisen und jetzt bedeutungsvoll auf den Knopf zu drücken und den offiziellen Start des Blogportals für die Geistes- und Sozialwissenschaften zu verkünden: de.hypotheses.org. Das Blogportal ist Teil einer internationalen Community. Das “de” vor dem Namen hypotheses.org steht für das Sprachkürzel, hier also deutschsprachig. Das ist bewusst so gewählt, denn wir wollen keine nationale Gemeinschaft oder Untergemeinschaft sein, sondern ein Portal für Blogs aus Deutschland, Österreich, Schweiz oder aus jedem anderen Land, sofern es deutschsprachige Weblogs sind. Wichtig ist uns die Offenheit des Portals und sein integrativer Charakter. Das Blogportal zeigt eine Teilsicht auf die deutschsprachigen Blogs, die es insgesamt bei hypotheses.org gibt. Im Moment mit dem heutigen Start sind es zwölf. Die wissenschaftliche Redaktion von de.hypotheses wählt die besten und interessantesten Artikel der vorhandenen deutschsprachigen Blogs aus für diese Startseite. Die besten Beiträge kommen ganz nach oben in die Slideshow, wo ihnen zur prominenten Platzierung noch eine große Abbildung zusätzlich Gewicht und Aufmerksamkeit verleiht. Die Auswahl der Artikel für die Startseite geschieht also nicht automatisch. Vielmehr steckt eine Evaluierungsarbeit der Redaktion dahinter. Jeder von uns – wir sind derzeit zu zwölft in der Redaktion ernannt auf zwei Jahre – verfolgt die Blogs in ihrer / oder seiner wissenschaftlichen Disziplin und wählt dann interessante Beiträge für das Portal aus. Zukünftig sind zusätzliche und andere Formen für dieses Auswahlprozedere angedacht, z.B. das Abstimmen der Bloggemeinde und der Leserschaft von de.hypotheses, welche Beiträge im Portal angezeigt werden sollen. Das wird vor allem dann interessant, wenn die Zahl der Blogs zunimmt und ähnlich wie beim französischen Portal dreistellig wird und damit die Auswahl an potentiellen Beiträgen für die Startseite entsprechend hoch ist. Einmal im Jahr wird die Redaktion auch fünf aus ihrer Sicht besonders interessante Blogs auszeichnen, also eine Art Blog Award ausloben. Die Vergabe eines Preises wäre schön und ist angedacht, vielleicht findet sich noch ein Preisstifter, nach dem der Preis dann auch benannt werden kann. Vorschläge werden gerne entgegen genommen.

Der Aufbau der Startseite

Über der Slideshow befindet sich die Hauptnavigation mit den Informationen zum Wissenschaftlichen Beirat, zur Redaktion, zu den Partnern und dem Link zum Impressum. Unter dem Link „Community“ finden sich Hinweise zu:
  • Schulungen, mit denen wir jetzt anfangen wollen.
  • Dokumentation, eine Art Getting-Started-Handbuch, in dem die ersten Schritte beschrieben sind, mit denen man sein Blog personalisiert und einrichtet.
  • Bloghaus, ein Blog mit technischen Hinweisen, Tipps und Tricks für die Community, neuen Features bei de.hypotheses.
  • der Hinweis auf die Mailingliste der Community, mit der sich die Bloggenden austauschen können und über die Hilfestellung bei Fragen geboten wird, entweder gegenseitig durch die Bloggenden selbst oder von jemandem aus der Zentrale.
Der Gemeinschaftsaspekt wird hoch gehängt bei diesem Projekt. Wir wollen eine Community gründen und animieren, eine Community, die sich auch als solche versteht, sich teilweise selbst organisiert und die miteinander in einen Austausch tritt. Der Katalog von hypotheses.org enthält die Einträge mit Kurzbeschreibungen zu allen Blogs der Plattform. Die Kurzbeschreibungen stammen von den Bloggenden selbst und sind in ihrer jeweiligen Sprache und zusätzlich auf Englisch verfasst. Über den Link Blog eröffnen kommt man auf die Seite, auf der das Antragsformular hinterlegt ist, wenn man bei de.hypotheses ein eigenes Blog eröffnen will. Das Formular wird online ausgefüllt und enthält Fragen zum Thema des Blogs, zum Titel und zur gewünschten URL. Gefordert sind eine Kurzbeschreibung, Angaben zu dem oder den Bloggenden, zu Schlagworten und Klassifikationen, ob ein bestehendes Blog migriert werden soll, etc. Die Fragen dienen zum einen dazu, dass die Redaktion sich ein Bild über das Blog machen und seine Aufnahme beschließen kann. Zum anderen dienen sie der Indexierung und Auffindbarkeit später bei der Übernahme in den Katalog von hypotheses.org. Die Angaben zum Blog, also Kurzinformation, gewünschter Titel und Redakteure, Einbindung von RSS-Feeds werden von der Zentrale dann gleich beim Aufsetzen des Blogs berücksichtigt und entsprechend eingespielt. Fragen technischer, inhaltlicher oder sonstiger Art können über das Kontaktformular gestellt werden. Unterhalb der Slideshow folgen dann einzelne Beiträge aus den verschiedenen deutschsprachigen Blogs. Vorn werden Name des Blogs, dann der Name des Autors / der Autorin genannt. Dann kommen die auf dem Blog gewählte Abbildung – sofern vorhanden – sowie der Beginn des Textes als Teaser, gefolgt vom Button „Weiterlesen“, der bei Klick dann auf das Blog führt, aus dem der Beitrag stammt.

Warum ein Blogportal?

Das Portal sieht sich als Antwort auf ein Bedürfnis nach direkter, vernetzter wissenschaftlicher Kommunikation in Echtzeit in den Geisteswissenschaften. Es dient als wissenschaftliches Informationswerkzeug für die akademische Community. Da wir davon überzeugt sind, dass das wissenschaftliche Bloggen unsere Forschungskultur in positiver Form erweitert und bereichert, möchten wir diese Form der Kommunikation, der Publikation und des Austausches mit diesem Portal fördern. Das ist damit auch ein politisches Statement für eine offene, vernetzte Wissenschaft, die den Kontakt mit den Fachkollegen sowie mit der breiten Öffentlichkeit nicht scheut. Und es ist auch ein klares Bekenntnis zu Open Access und zu einem freien Zugang zum Wissen für alle. Das Portal und sein Kommunikationsdesign entkräften einige der derzeit bestehenden Vorurteile gegen das Bloggen. In der Studie „Digitale Wissenschaftskommunikation 2010-2011“ wird als Hauptgrund von den befragten Wissenschaftlern, warum sie Blogs nicht nutzen – d.h. nicht selbst bloggen, Blogs nicht lesen und dort auch nicht kommentieren – die Unübersichtlichkeit der Blogosphäre genannt((1)). Man finde relevante Blogs nicht oder nicht schnell genug und das vermeintliche Chaos wirkt demotivierend und abschreckend, so der häufige Vorwurf. Dieser Grund wurde von 72% der befragten Wissenschaftlern als ausschlaggebend für die Nichtnutzung von Blogs genannt, wobei sich vor allem die Professoren in dieser Richtung äußerten. Und die Beobachtung ist sicherlich richtig: Versucht man derzeit eine Bestandsaufnahme von Blogs in einer geisteswissenschaftlichen Disziplin zu erstellen, so ist man zunächst mit Suchen beschäftigt. Klaus Graf und ich haben im Dezember 2011 gemeinsam einen Artikel geschrieben über deutschsprachige Blogs der Geschichtswissenschaft, der hier im Redaktionsblog erschienen ist((2)). In den Kommentaren wurden weitere Blogs hinzugefügt. Wenke Böhnisch hat das aufgegriffen und in ihrem Blog “Wissenschaft und neue Medien” eine Liste der Geschichtsblogs im deutschsprachigen Raum erstellt, in der man sein eigenes Blog anmelden kann. Mittlerweile sind dort 75 Blogs gelistet, die natürlich von ganz unterschiedlicher Form, Funktion und Qualität sind. Doch auf diese große Anzahl wäre man so ohne weiteres gar nicht gekommen, denn diese Blogs sind einzeln verstreut und viele werden daher oftmals wenig oder kaum wahrgenommen. Genau hier setzt hypotheses.org an, denn das Portal bietet sich als zentrale Einstiegsseite für geisteswissenschaftliche Blogs an. Damit wird die Sichtbarkeit der Blogs gestärkt und die Blogs darüber aufgewertet. Sucht man Weblogs zu bestimmten Themen, kann man direkt im Katalog des Portals nachsehen. Die zur Plattform gehörigen Blogs bekommen ihrerseits das Qualitätslabel de.hypotheses. Das gilt nicht nur für zukünftig zu gründende Blogs, sondern auch für bereits bestehende Blogs, die ebenso ihre Aufnahme beantragen und dann problemlos zur Plattform migriert werden können. In Deutschland ist das in dieser Art ein Novum. Zu den bisherigen kommerziell und eher auf Naturwissenschaften ausgerichteten Portalen Scilogs und Scienceblogs kommt jetzt mit de.hypotheses.org ein drittes, kostenloses, nicht kommerzielles Angebot speziell für die Geistes- und Sozialwissenschaften hinzu. Neben einer Reihe anderer Gründe für die Nichtnutzung von Blogs wie fehlende Anerkennung, zu wenig zeitliche Kapazitäten etc., wurden in der zitierten Studie auch die fehlende Qualitätskontrolle sowie der ephemere Charakter von Blogs und ihren Einträgen genannt, die daher nicht zitierbar oder wiederverwendbar seien. Auch hier setzt das Angebot von de.hypotheses ein: Die Blogs durchlaufen ein Zulassungsverfahren, bei dem die Redaktion über ihre Aufnahme entscheidet. Eine Besonderheit ist außerdem, dass die Blogs der Plattform seit dem Sommer 2011 von der französischen Nationalbibliothek nach einiger Zeit ihres Bestehens und nach Prüfung eine ISSN verliehen bekommen, wie in einem Artikel im Bloghaus beschrieben ist. Es ist das erste Mal, das wissenschaftliche Blogs einer Plattform ISSN-Nummern zugewiesen werden. In Deutschland hat die DNB 2002 beschlossen, an Blogs grundsätzlich keine ISSN zu geben((3)). Die Vergabe einer ISSN erleichtert die Zitierbarkeit und Sichtbarkeit der Inhalte. Sie ist gleichsam ein Qualitätsmerkmal, auch im Hinblick auf die Dauerhaftigkeit der dort publizierten Inhalte. Hypotheses.org sorgt für die Archivierung der Bloginhalte. Die Blogs können jetzt wie andere fortlaufende Publikationen auch in den Bibliothekskatalogen katalogisiert werden und sind mit der ISSN eindeutig identifizierbar. Das Blog gemeinsam vom DHIP und von CIERA geführte Blog Germano-Fil, ein Wegweiser, der  französischen Geisteswissenschaftler die deutsche wissenschaftliche Informationslandschaft erklärt, hat im Februar 2012 eine ISSN bekommen. Sie ist ganz unten auf dem Blog zu sehen.

Die editorische Leitlinie des Portals

Die editorische Leitlinie des Portals besteht aus drei Punkten: 1. Zielgruppe: an wen richtet sich das Angebot? Das Angebot richtet sich an die akademische Welt der Geistes- und Sozialwissenschaften (alle Disziplinen). Jede und jeder, der beruflich im weiten Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften zu tun hat und institutionell angebunden ist, ob als Doktorand, als Professorin, als Archivar, als Forscherin, als Stipendiat, in einer Stiftung, einer Forschungseinrichtung, bei der Forschungsförderung etc. kann unser Angebot nutzen. 2. Welche Typen von Blogs werden aufgenommen? Wichtig ist, dass das geplante Blog einem präzisen wissenschaftlichen Thema gewidmet ist. Auf hypotheses.org finden sich Wissenschaftsblogs mit Blick auf eine größere Öffentlichkeit und vor allem Forschungsblogs, in der sich eine Community über aktuelle Forschungen austauscht. Dagegen werden keine Blogs aufgenommen, die sich überwiegend um die eigene Person drehen und eine Mischung aus Tagebuch und Blick auf die eigene Disziplin darstellen. Sicherlich wird überall von Zeit zu Zeit Persönliches oder off-topic gebloggt, doch der Grundgedanke bei diesem Portal ist, dass dort wissenschaftliche, themenspezifische Blogs versammelt werden. Wie auch beim Grundsatz der Anbindung der Bloggenden an eine Universität oder an eine Forschungseinrichtung, orientieren wir uns darin am französischen Vorbild und den Erfahrungen, die in den letzten vier Jahren die Richtigkeit dieser Vorgaben belegt haben. Die Vielfalt an Themen, Formen und Funktionen für die Blogs der hyposphäre ist sehr groß. Möglich sind:
  • Blogs von Forschergruppen
  • Blogs zu einem Dissertationsprojekt
  • Seminarblogs (Masterprogramm oder Blogs zu einer Veranstaltung)
  • Blogs eine Veröffentlichung begleitend
  • Wissenschaftliche Newsletter in Blogform
  • Blogs einer wissenschaftlichen Einrichtung
  • Blogs über Quellen und Ressourcen
  • Fotoblogs
  • Blog zu einer Debatte
  • Blogs rein zur Wissenschaftskommunikation
  • Monitoring zu einem Thema
  • Archäologische Ausgrabungsblogs
  • Blogs zu einer Zeitschrift
Einen kleinen Querschnitt dieser Blogformen haben wir auch bereits auf de.hypotheses versammelt: Andere Blogs sind im Aufbau, z.B. Das umstrittene Gedächtnis. Erinnerungskultur in Skandinavien, ein Forschungsprojekt, das an der FU Berlin durchgeführt wird und HistoGames, Geschichte im Computerspiel. 3. Schnelle Bearbeitung der Anträge Dritte editorische Leitlinie ist die schnelle Bearbeitung der Anträge auf Eröffnung eines Blogs durch die wissenschaftliche Redaktion und das anschließende Aufsetzen des Blogs und seine Bereitstellung. In der Regel soll das innerhalb von 48-72 Stunden geschehen (außerhalb von Wochenenden). Sie erhalten dann per Mail Ihr Login auf Ihr neues Blog, das in den Grundsätzen dann schon aufgesetzt ist, so dass Sie sofort mit der Personalisierung des Blogs und den ersten Beiträgen beginnen können.

Woraus besteht das Angebot der Plattform?

Wir bieten das Hosting und die Grundinstallation der Blogs auf WordPress. Die Angebote an Plugins und Eigenentwicklungen werden von OpenEdition ständig weitergeführt. Wir bieten einen eigens einstellbaren persönlichen Bereich für jedes Blog, der sehr einfach zu bedienen ist. Mehrere unterschiedliche Layouts sind angeboten, das Titelbild ist natürlich frei wählbar, denn wir wollen gerade die Vielfalt und Eigenheit der Blogs. Darüber hinaus werden Grundfeatures von WordPress wie RSS-Feeds, Statistiken, Einbau von Audio- und Videodateien, LibraryThing die Verknüpfung zu den sozialen Medien angeboten. Die Blogs sind mit Zotero kompatibel, d.h. die Aufsätze von Blogs unserer Plattform können problemlos über die Schnittstelle in die eigenen Zotero-Datei zur Literaturverwaltung aufgenommen werden. Außerdem bieten wir, wie teilweise bereits erwähnt:
  • Im Bereich Service: technische Hilfestellung online über das Bloghaus, per Mail sowie Schulungsangebote
  • Sichtbarmachung der Beiträge auf der Startseite sowie über die social-media-Kanäle des Portals, Facebook, Twitter, Google+. Auch hier profitieren wir und unsere Blogs von der großen internationalen Gemeinde von hypotheses
  • Aufbau einer Community: Bloghaus, Mailingliste
  • Archivierung der Inhalte
  • Aufwertung der Blogs durch ISSN, die von der BnF nach Prüfung vergeben werden
  • Auswahl der interessantesten Blogs einmal im Jahr im Blog Award
  • Migration bereits bestehender Blogs

Teil der internationalen Community von Hypotheses.org

Die Zusammenarbeit mit hypotheses.org ist für uns grundlegend: Zum einen können wir so auf die Technik, Serverleistung und Erfahrung der französischen Kollegen zurückgreifen sowie auf die bereits bestehende Community. Jeder, der selbst digitale Projekte aufgebaut hat oder betreut oder benötigt, weiß, dass eine offene Zusammenarbeit in den digital humanities dringendst angesagt ist. In Zeiten der Mittelknappheit können wir das Rad nicht ständig neu erfinden, sondern müssen noch viel stärker, als es bisher oftmals geschieht, auf Nachnutzung und Kollaboration hinarbeiten. Offenheit und Zusammenarbeit ist eine der Grundüberzeugungen der Equipe um OpenEdition, der Träger der Plattform. Wer möchte, kann das im Manifest der Digital Humanities, hervorgegangen aus dem Pariser ThatCamp 2010 noch einmal nachlesen, in dem es heißt, dass die Akteure der digital humanities eine solidarische, offene, einladende und frei zugängliche Praxisgemeinschaft darstellen wollen. Diese grundsätzliche Offenheit, die Bereitschaft andere teilhaben zu lassen, zusammenzuarbeiten über evtl. bestehende institutionelle oder andere Gräben hinweg ist auch etwas, was wir in unserem Projekt ganz nach vorn stellen möchten. Das Portal versteht sich als integratives Angebot und lädt ausdrücklich zur Mitarbeit und Vernetzung ein. Zurecht wird oft die wichtige Rolle von erfolgreichen Modellen bei der Entwicklung der Wissenschaftskommunikation betont. In dieser Hinsicht hat sich hypotheses.org in Frankreich bewährt: Hier hat die Blogplattform eine Sogwirkung ausgeübt, gerade weil man von den vorhandenen kommunikativen Aufgaben und Bedürfnissen der Wissenschaftler ausgegangen ist. Dies hoffen wir, auf den deutschsprachigen Teil des Portals übertragen zu können. In diesem Sinne wünsche ich de.hypotheses.org viele anregende und interessante Blogs, auf dass sich eine Hyposphäre entwickelt, die eine lebendige Austauschs- und Diskussionskultur in den Geisteswissenschaften entstehen lässt. _______________________________________ Der Vortrag ist online im iTunes-Canal der LMU (hier der Link zum offenen Zugang): https://cast.itunes.uni-muenchen.de/vod/playlists/9ZCbi60VjW.html   Siehe auch: Rückblicke auf die Münchner Tagung “Weblogs in den Geisteswissenschaften”, 12. März 2012 http://redaktionsblog.hypotheses.org/407 Programm und Ankündigung der Tagung “Weblogs in den Geisteswissenschaften” http://redaktionsblog.hypotheses.org/136 Klaus Graf: Wissenschaftsbloggen in Archivalia & Co. Schriftliche Fassung des Beitrags. In: Redaktionsblog vom 8. März 2012 http://redaktionsblog.hypotheses.org/392  
  1. Anita Bader, Gerd Fritz und Thomas Gloning, Digitale Wissenschaftskommunikation 2010-2011: Eine Online Befragung, Justus-Liebig-Universität 2012, S. 12, 67, 71, 72 http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2012/8539/
  2. Klaus Graf, Mareike König: Entwicklungsfähige Blogosphäre – ein Blick auf deutschsprachige Geschichtsblogs. In: Redaktionsblog vom 9.12.2011 http://redaktionsblog.hypotheses.org/40
  3. http://de.wikipedia.org/wiki/Blog
   

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/413

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Blogging the Holocaust, Abstract des Vortrags von Eva Pfanzelter

Blogging the Holocaust. Abstract des Vortrags von Eva Pfanzelter für die Tagung “Weblogs in den Geisteswissenschaften oder: Vom Entstehen einer neuen Forschungskultur” am 9. März 2012 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München. Abstract Das Internet ist auch in Bezug auf den Holocaust zu einem wirkungsmächtigen Medium für Informationen, Pädagogik und Aktionismus geworden. Alle einschlägigen Gedächtnisinstitutionen wie Archive, Museen und Gedenkstätten nutzen das Netz auf sehr hohem Niveau professionell als Präsentationsort zur Selbstdarstellung oder als Forum zur Diskussion für eine internationale, interdisziplinäre Zielgruppe. Für die nun heranwachsenden Generationen sind diese Orte im Netz meinungsbildend. Das Internet spielt vor allem in den letzten zehn Jahren auch eine entscheidende Rolle in der Dynamik der Holocaust-Debatten. Die schnelle Verbreitung von Diskussionsthemen in Foren und Weblogs sowie ad hoc Rezensionen wissenschaftlicher Werke tragen wesentlich zur Beschleunigung der sich an immer neuen Facetten entzündenden Auseinandersetzungen bei. Gerade hier zeigt sich der Aktionsraum von Weblogs, die sich mit dem Holocaust befassen. Blogs bieten die Möglichkeit, die Debatten schnell wiederzugeben, Positionen aufzuzeigen, debattierte Schriften zu kommentieren und die eigene Meinung zu untermauern. Ein weiterer und vermutlich noch herausragender Grund für das Schreiben dieser Blogs, ist die einfache Möglichkeit, Holocaust-Revisionismus zu thematisieren und die von Holocaust-Leugnern gemachten Argumente zu widerlegen. Dieser letzte Punkt nimmt einen besonderen Stellenwert bei der Analyse von relevanten Holocaust-Blogs ein, da sich ein guter Teil der Postings damit beschäftigt. Doch sind solche Eindrücke dem Kontroversiellen des Themas zuzuschreiben oder findet sich genau dies in den Blogs wieder? In diesem Beitrag soll es daher um einen detaillierteren Blick auf einschlägige Blogs in Bezug auf Themen, Zielsetzung und AutorInnen gehen. Eva Pfanzelter Ass.Prof. Dr. Eva Pfanzelter ist Professorin für Zeitgeschichte an der Universität Innsbruck, Projektleiterin der peer-reviewten online-Zeitschrift http://historia.scribere.at/ und bloggt zu ihrem Forschungsprojekt „Holocaust-Websites zwischen Mediendiskurs, Geschichtspolitik und Aktionismus“ unter http://holocaustwebsites.blogspot.com Zum Programm der Tagung “Weblogs in den Geisteswissenschaften” http://redaktionsblog.hypotheses.org/136 Tweets zur Tagung unter @dehypotheses / Hashtag: dhiha4  

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/332

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de.hypotheses.org – ein Blogportal für die deutschsprachigen Geisteswissenschaften, Abstract des Vortrags von Mareike König

de.hypotheses.org – ein Blogportal für die deutschsprachigen Geisteswissenschaften. Abstract des Vortrags von Mareike König  auf der Tagung “Weblogs in den Geisteswissenschaften oder: Vom Entstehen einer neuen Forschungskultur” am 9. März 2012 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München. Abstract Während in anderen Ländern und in anderen Disziplinen das Bloggen bereits zum wissenschaftlichen Alltag gehören, führen sie in den deutschsprachigen Geisteswissenschaften derzeit ein Nischendasein. Kritiker verweisen auf das Risiko eines wissenschaftlichen Qualitätsverfalls und betrachten das Blogwesen vorwiegend als Mitteilungsort privater Befindlichkeiten. Doch die Stimmen derjenigen nehmen zu, die das Potential wissenschaftlichen Bloggens für die schnelle Verbreitung und Diskussion aktueller Forschungsinhalte hervorheben. Durch den Blick auf Frankreich, wo Wissenschaftsblogs Dank des Portals hypotheses.org seit einigen Jahren eine rasante Karriere hingelegt haben, die selbst die Vergabe von ISSN durch die Französische Nationalbibliothek einschließt, ist die Idee zu einem deutschsprachigen Blogportal für die Geisteswissenschaften entstanden. In Kooperation mit den französischen Kollegen wurde so das Blogportal de.hypotheses.org aufgebaut. Das Portal stellt kostenlos einen Service zur Verfügung, der das Eröffnen von Wissenschaftsblogs aus allen Disziplinen der Humanities erleichtert, diese unter einem Dach versammelt und für eine größere Sichtbarkeit wie auch für die Archivierung der Inhalte sorgt. Die Blogs laufen auf WordPress. Das Angebot richtet sich an Forschergruppen und Einzelforscher/innen der Geisteswissenschaften, die über eine universitäre oder institutionelle Anbindung verfügen und die regelmäßig über ihre aktuelle Forschungen schreiben möchten. Eine wissenschaftliche Redaktion wählt die besten Beiträge der Einzelblogs für die Startseite von de.hypotheses.org aus. Weitere Informationen: http://dhdhi.hypotheses.org/610 Mareike König Dr. Mareike König ist promovierte Historikerin und Leiterin der Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts Paris, Projektleiterin für das deutschsprachige Blogportal de.hypotheses.org und verantwortlich für das Redaktionsblog.  Sie außerdem zuständig für die Veranstaltungsreihe “Digital Humanities am DHIP“. Sie twittert unter @mareike2405 Zum Programm der Tagung “Weblogs in den Geisteswissenschaften” http://redaktionsblog.hypotheses.org/136 Tweets zur Tagung unter @dehypotheses / Hashtag: dhiha4

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/296

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Raus aus der Nische: Tagung zu Weblogs in den Geisteswissenschaften

Die vierte Veranstaltung des DHI Paris im Rahmen der “Digital Humanities am DHI” ist den Weblogs in den Geisteswissenschaften gewidmet. Die am 9. März 2012 in München stattfindende Tagung begleitet den Start des Blogportals de.hypotheses.org. Das Portal stellt kostenlos einen Service zur Verfügung, der das Eröffnen von Wissenschaftsblogs aus allen Disziplinen der Humanities erleichtert, diese unter einem Dach versammelt und für eine größere Sichtbarkeit wie auch für die Archivierung der Inhalte sorgt.Die Tagung “Weblogs in den Geisteswissenschaften oder: Vom Entstehen einer neuen Forschungskultur” thematisiert in den insgesamt zehn Vorträgen Fragen der Zielsetzung, Akzeptanz, Qualitätssicherung und Stilformen dieser Art der Publikation. Neben einer Bestandsaufnahme wird auch ein Blick über den Tellerrand auf die Blogkultur anderer Länder und anderer Disziplinen geworfen und der Frage nachgegangen, inwiefern wir derzeit das Entstehen einer neuen Forschungskultur erleben.  

Das Portal de.hypotheses.org stellt kostenlos einen Service zur Verfügung, der das Eröffnen von Wissenschaftsblogs aus allen Disziplinen der Humanities erleichtert, diese unter einem Dach versammelt und für eine größere Sichtbarkeit wie auch für die Archivierung der Inhalte sorgt. Damit wird auf ein Defizit reagiert: Während in anderen Ländern und in anderen Disziplinen das Bloggen bereits zum wissenschaftlichen Alltag gehören, führen sie in den deutschsprachigen Geisteswissenschaften derzeit ein Nischendasein. Kritiker verweisen auf das Risiko eines wissenschaftlichen Qualitätsverfalls und betrachten das Blogwesen vorwiegend als Mitteilungsort privater Befindlichkeiten. Doch die Stimmen derjenigen nehmen zu, die das Potential wissenschaftlichen Bloggens für die schnelle Verbreitung und Diskussion aktueller Forschungsinhalte hervorheben. Einblick in laufende Projekte zu gewähren, öffentliche Kommentare, die Freiheit im Stil und die Popularisierung von Ergebnissen sind dabei ungewohnte Erfahrungen.

Veranstaltet wird die Tagung vom Deutschen Historischen Instituts Paris und vom Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians Universität München, mit finanzieller Unterstützung von L.I.S.A. – Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung und der Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (DGIA).

Termin: 9. März 2012, 09:00–17:30 Uhr, Bayerische Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Str. 11, 80539 München.
Weitere Informationen: http://redaktionsblog.hypotheses.org

Kontakt / Anmeldung: Deutsches Historisches Institut Paris, Inger Brandt: ibrandt@dhi-paris.fr

Twitterhashtag: #dhiha4

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/767

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„Die bedeutenden Wissenschaftssprachen müssen erhalten bleiben“

Prof. Dr. Hinnerk BruhnsInterview mit Prof. Dr. Hinnerk Bruhns, Forschungsdirektor am CNRS, Paris über die von ihm mitgegründete und herausgegebene Online-Zeitschrift „Trivium“.

Mareike König (MK): Herr Bruhns, Sie sind einer der „Väter“ von Trivium, eine elektronische Zeitschrift, die seit Herbst 2007 ausgewählte Artikel aus deutschen und französischen geistes- und sozialwissenschaftlichen Fachzeitschriften in der jeweils anderen Sprache in Übersetzung open access veröffentlicht. Wie ist die Idee zu Trivium entstanden?

Hinnerk Bruhns (HB): Die Idee zur Gründung der Zeitschrift Trivium ist in den Jahren 2005 bis 2007 entwickelt worden. Ich war damals stellvertretender Leiter der Fondation Maison des Sciences de l’Homme (FMSH). Dort gibt es seit den 1980er Jahren ein deutsch-französisches Programm für die Übersetzung von Büchern aus den Geistes- und Sozialwissenschaften[1], das mit der Unterstützung durch das Goethe-Institut (zuvor: Inter Nationes), den DAAD und das Centre National des Lettres durchgeführt wird. Die schon vor vielen Jahren gelegentlich von mir vorgetragene Idee, dieses Programm durch ein Parallelprogramm zur Übersetzung von Zeitschriftenartikel zu ergänzen, war einer der Ausgangspunkte, die zur Gründung von Trivium führten. Dahinter stand der Gedanke, dass der finanzielle Aufwand und das verlegerische Risiko bei der Übersetzung von Artikeln geringer sein würden als bei Büchern. Außerdem ließe sich durch die Übersetzung von kurzen Texten – Zeitschriftenartikel – die oft sehr lange Zeitverzögerung im Transfer und in der Rezeption der Entwicklung der Forschung im Nachbarland verringern.

Diese Überlegungen verbanden sich dann mit solchen zur Sprachenpolitik in den Geistes- und Sozialwissenschaften in Europa. Langjährige Partner der FMSH, die DVA-Stiftung und die Robert Bosch Stiftung hatten seit mehreren Jahren Untersuchungen über die wissenschaftliche Kommunikation zwischen Deutschland und Frankreich gefördert. Die Frage der Sprachen und Übersetzungen stand dabei im Mittelpunkt. In einer Studie von Fritz Nies aus dem Jahre 2002[2] werden am Beispiel verschiedener geistes- und sozialwissenschaftlicher Fächer sowohl die Intensität wie auch die Lücken in der Kommunikation, dem Transfer und der Rezeption zwischen den deutschen und französischen fachwissenschaftlichen „communities“ analysiert. Von den Ergebnissen dieser Studie ausgehend wurde von der Bosch-Stiftung und der DVA-Stiftung, dem Deutsch-französischen Institut in Ludwigsburg und der FMSH in Berlin im Jahr 2004 ein Kongress zur Sprachenfrage in der europäischen Wissenschaftskooperation organisiert, und zwar mit besonderer Blickrichtung auf die deutsch-französische Zusammenarbeit[3]. Zentrale Ergebnisse der Diskussionen waren zum einen die wissenschaftlich begründete Notwendigkeit, in den Geistes- und Sozialwissenschaften die bedeutenden Wissenschaftssprachen zu erhalten und zu fördern, und zum anderen – als Korrelat dazu – die Forderung, die transnationale Wissenschaftskommunikation verstärkt durch mehr Übersetzungen zu fördern und zu intensivieren.

Von diesen Überlegungen zur Realisierung der Idee waren dann nicht nur einige Schritte nötig, sondern vor allem Partner. Einmal Institutionen: neben den eben genannten deutschen Stiftungen das französische Kulturministerium und dann vor allem die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Agence nationale de la recherche in Frankreich. Dann auch Personen mit besonderem Engagement und den mir selbst fehlenden Kompetenzen. Ich nenne hier nur Gudrun Gersmann vom DHI Paris mit ihrer langen Erfahrung im Bereich digitaler Medien und Instrumente für die Forschung. Frau Gersmann hat, damals noch von der Universität Köln aus, gemeinsam mit der FMSH den Projektantrag für Trivium in das deutsch-französische Förderprogramm von DFG und ANR eingebracht und das Unternehmen dann als Direktorin des DHI Paris gemeinsam mit mir verwirklicht.

MK : Was ist das Besondere an Trivium?

 HB: Im Vergleich zu „normalen“ wissenschaftlichen Zeitschriften ist das Besondere an Trivium, dass hier keine Originalbeiträge publiziert werden, sondern ausschließlich Übersetzungen von Texten, die schon in Zeitschriften oder auch Sammelbänden in Frankreich oder Deutschland veröffentlicht worden sind. Das Besondere besteht also einerseits in der Übersetzung, andererseits aber auch in der Zusammenstellung von französischen und deutschen Beiträgen zu einer bestimmten Thematik.

Trivium erscheint in Form von Themenheften (durchschnittlich drei pro Jahr), die in der Regel von je einem deutschen und einem französischen wissenschaftlichen Herausgeber betreut werden. Trivium wird herausgegeben von den Editions de la Maison des sciences de l’Homme in Paris, in Verbindung mit mehreren deutschen und französischen Institutionen, darunter an erster Stelle das DHI Paris. Der wissenschaftliche Beirat der Zeitschrift entscheidet mit der Redaktion und den jeweiligen Herausgebern über die Auswahl der zu übersetzenden Artikel. Die erste Ausgabe ist im Mai 2008 veröffentlicht worden; die Zeitschrift ist frei im Internet zugänglich: http://trivium.revues.org/

 MK: Was genau bedeutet denn der Name Trivium?

HB: Der volle Name der Zeitschrift ist: Trivium. Revue franco-allemande de sciences humaines et sociales / Deutsch-französische Zeitschrift für Geistes- und Sozialwissenschaften. Im Lateinischen ist Trivium der Ort, wo drei Wege zusammenstoßen, eine Wegekreuzung. In der mittelalterlichen Universität bezeichnete Trivium die drei grammatisch-rhetorischen Fächer (Dialektik, Grammatik, Rhetorik) der sieben artes liberales, also den Dreiweg zur sprachlichen Bildung, zusammen mit dem Quadrivium (Vierweg: Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Musik) als Propädeutik für die höheren Fakultäten (Theologie, Recht, Medizin). Besser als der Name Bivium (Zweiweg) es hätte tun können, entspricht der Begriff Trivium dem, was wir mit dieser ‚zweiseitigen’, deutsch-französischen Zeitschrift tun wollen. Einerseits durch den Bezug auf die Bedeutung der Sprache in der Bildung, andererseits dadurch, dass der ‚Dreiweg’ über das rein Deutsch-Französische hinausweist.

Screenshot von Trivium

Screenshot von Trivium

MK: Warum wurde Trivium als elektronische Zeitschrift konzipiert?

HB: Wollte man die Arbeitsschwerpunkte dieser Zeitschrift nicht auf eine Disziplin einschränken, sondern den doch sehr weiten Bereich der unterschiedlichen Wissenschaftsgebiete abdecken, in denen die Begrifflichkeit und das Denken vorwiegend durch die Nationalsprachen geprägt sind, dann konnte diese Zeitschrift vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen nicht mit einem festen Abonnentenkreis rechnen, der die erheblichen Kosten für die Übersetzungen, die Redaktion, den Druck und den Vertrieb getragen hätte. Daher bot sich als einzige Möglichkeit die einer rein elektronischen, frei zugänglichen Zeitschrift an. Die durch private und öffentliche Zuwendungen zu deckenden Kosten des Unternehmens ließen sich allein durch den erwarteten Nutzen für die Wissenschaft rechtfertigen. Die Zeitschrift musste also als eine Art Instrument oder Infrastrukturelement entwickelt werden, dessen sich die Wissenschaftler, insbesondere die an der deutsch-französischen Kooperation interessierten, bedienen und – im besten Sinne – bemächtigen würden. Diese deutsch-französische Initiative sollte zugleich als Modell für analoge Übersetzungsinitiativen zwischen andere Sprachgemeinschaften dienen können.

MK: Wie positioniert sich Trivium in der deutschen und französischen Fachcommunity? Wen möchte Trivium ansprechen, Studierende, Doktoranden, Forscher?

HB: Dem ursprünglichen Konzept entsprechend wendet Trivium sich in erster Linie an Studenten, Hochschullehrer und Wissenschaftler, die aufgrund mangelnder oder unzureichender Kenntnisse des Deutschen, bzw. des Französischen, Publikationen in diesen Sprachen nicht oder nur selten, da mit großer Mühe verbunden, lesen. Man denkt dabei spontan wohl zunächst an das akademische Publikum in Frankreich und Deutschland, und in zweiter Linie an Leser in anderen deutsch- und französischsprachigen Ländern. Trivium richtet sich jedoch darüber hinaus an Wissenschaftler und Studenten in – potentiell – allen Ländern der Welt, die zumindest eine der beiden Sprachen lesen, in denen die Zeitschrift ihre Übersetzungen veröffentlicht. Die Zugriffsstatistiken zeigen, dass die Leserschaft von Trivium weit über die Welt verteilt ist. Auch hat sich gezeigt, dass Trivium durchaus auch regelmäßig von Wissenschaftlern und Studenten konsultiert wird, die beider Sprachen mächtig sind. Das liegt nicht nur daran, dass die von unserer Zeitschrift publizierten Texte im Internet direkt zugänglich sind. Entscheidender ist wohl, dass Trivium forschungsrelevante thematische Dossiers anbietet, die nach wissenschaftlichen Kriterien zusammengestellt und von den jeweiligen Herausgebern mit einer ausführlichen Einleitung in den Themenschwerpunkt versehen werden. Themenhefte von Trivium werden, wie der Redaktion bekannt worden ist, auch in der Lehre an Universitäten eingesetzt.

MK: Einmal ketzerisch gefragt: warum sind Übersetzungen in den Geisteswissenschaften auch heute noch so wichtig?

HB: Die Konzeptualisierung in den Geistes- und Sozialwissenschaften, deren Gegenstand Mensch und Gesellschaft sind, ist (insbesondere in den bedeutenden Wissenschaftsgemeinschaften) eng verknüpft mit der jeweiligen Nationalsprache. In ihr kommen Denken und Erfahrung des Einzelnen wie der Gesellschaft zum Ausdruck, in ihr formuliert der Forscher seine Hypothesen, Analysen und Erklärungen, und in ihr stellt er sie den Fachwissenschaftlern wie auch einem breiteren Publikum vor.

Auch wenn wissenschaftliche Kommunikation und wissenschaftlicher Austausch in Europa und international auf eine lingua franca – heute Englisch – nicht verzichten können, ist für eine wirkliche wissenschaftliche Kommunikation und Kooperation zwischen Forschern aus unterschiedlichen Sprachgemeinschaften der systematische Rückgriff auf eine dritte Sprache nicht ausreichend und im Grunde nur ein – häufig allerdings unumgänglicher – Notbehelf. Im Rahmen der internationalen Kooperation hängt die Qualität der Forschungsarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften in einem nicht zu vernachlässigenden Umfang ab zum einen von guten Kenntnissen in der Sprache des Partners, zum anderen von der (streng wissenschaftlichen Kriterien genügenden) Qualität der Übersetzungen. Heute ist die Qualität der Forschung, und damit auch der Lehre, durch den verhängnisvollen Trend bedroht, dass viele meinen, man brauche nicht mehr zur Kenntnis zu nehmen, was nicht auf Englisch publiziert ist. Übersetzungen sind ein Gegenmittel, die Mehrsprachigkeit zur Voraussetzung für die Zulassung zum Promotionsstudium (spätestens!) zu machen wäre ein anderes.

MK : Welche Themenschwerpunkte wurden bisher bei Trivium behandelt und wie werden diese ausgewählt? Kann jeder einen Vorschlag machen?

HB : Wir haben bisher neun Themenhefte veröffentlich, jedes Mal mit einem anderen Schwerpunkt. Die Spannweite reicht von den „orientalischen“ Religionen in der griechisch-römischen Antike (Nr. 4) bis zu Max Webers Soziologie der Bürokratie (Nr. 7), dem iconic turn in den Sozialwissenschaften (Nr. 1), oder, um ein anderes Beispiel zu nennen, bis zu der in Frankreich entwickelten Soziologie der Konventionen (Nr. 5). Andere Themen waren die subjektiven Rechte und die Menschenrechte (Nr. 3), die Formen symbolischer Kommunikation im Mittelalter (Nr. 2), das Verhältnis von Ästhetik und Kunstwissenschaft (mit einer ganzen Reihe von Texten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts) (Nr. 5), der Wissenstransfer als ein Aspekt der Beziehungen zwischen lateinisch-christlicher und arabisch-islamischer Welt zwischen dem 9. und dem 15. Jahrhundert (Nr. 8) und zuletzt das Problem der Zeit und der Zeitwahrnehmungen in den Sozialwissenschaften (Nr. 9).

Vorschläge können von jedermann gemacht werden; natürlich müssen die Vorschläge dem besonderen Format und der Zielsetzung der Zeitschrift entsprechen. Hinweise dazu gibt es auf der Homepage von Trivium.

Blog der Zeitschrift TriviumMK: Wie lauten die Themen für die nächsten Hefte bei Trivium?

HB: Die beiden nächsten Nummern behandeln das Thema der „Lesbarkeit/Lisibilité“ (Nr. 10) und dann „Flaubert orientalischen Realismus“ (Nr. 11). Danach geht es einmal um Emile Durkheim, dann um Forschungen zum Alten Reich und danach um die Entwicklung der Kultursoziologie.

MK: Gibt es einen Newsletter mit der Ankündigung der neuesten Nummer oder wie kann man von den neuen Ausgaben erfahren?

HB: Ja, es gibt einen Newsletter. Unter folgender Adresse kann man ihn abonnieren: http://trivium.revues.org/?page=lettre

Außer dem gibt es ein Blog, und Trivium ist auch auf Facebook präsent.

MK: Herr Bruhns, vielen Dank für das Interview.

 

Hinnerk Bruhns hat die Fragen schriftlich beantwortet.

 

Kontakt:

Trivium
Fondation Maison des Sciences de l’Homme
190, avenue de France
75013 Paris

trivium@msh-paris.fr

bruhns[at]msh-paris.fr

 


 

  1. http://www.editions-msh.fr/info/?fa=text56 und http://www.editions-msh.fr/collections/?collection_id=574
  2. Die wichtigsten Beiträge zu dieser Veranstaltung sind in einem Sammelband veröffentlicht worden: Fritz Nies (Hrsg.), unter Mitwirkung von Erika Mursa, Europa denkt mehrsprachig. Exemplarisch: deutsche und französische Kulturwissenschaften / L’Europe pense en plusieurs langues. Exemplaires: les Sciences de l’Homme en France et en Allemagne, Tübingen, Gunter Narr Verlag, 2005.((Fritz Nies (Hrsg.): Spiel ohne Grenzen? Zum deutsch-französischen Transfer in den Geistes- und Sozialwissenschaften, Gunter Narr Verlag, Tübingen 2002; französische Übersetzung: Fritz Nies (dir.), L’enjeux scientifiques des traductions : échanges franco-allemandes en sciences humaines et sociales, Paris, Editions de la Maison des sciences de l’homme, 2004.
  3. Die wichtigsten Beiträge zu dieser Veranstaltung sind in einem Sammelband veröffentlicht worden: Fritz Nies (Hrsg.), unter Mitwirkung von Erika Mursa, Europa denkt mehrsprachig. Exemplarisch: deutsche und französische Kulturwissenschaften / L’Europe pense en plusieurs langues. Exemplaires: les Sciences de l’Homme en France et en Allemagne, Tübingen, Gunter Narr Verlag, 2005.

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/726

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Weitere Bände der Beihefte der Francia retrodigitalisiert

Das DHI Paris setzt seine Open Access Politik weiter fort: Nachdem in einem ersten Schritt die Bände 1-20 der Beihefte der Francia retrodigitalisiert worden sind (Ausnahme: Band 3) stehen jetzt auch die Bände 21 bis 30 online kostenlos bei perspectivia.net zur Verfügung. Dabei handelt es sich um die folgenden Titel:

Jean Durliat: Les finances publiques de Diocletien aux Carolingiens (284–889) (Beihefte der Francia, 21), Sigmaringen (Thorbecke) 1990, ISBN 3-7995-7321-6.

Rudolf Schieffer (Hg.): Beiträge zur Geschichte des Regnum Francorum. Referate beim Wissenschaftlichen Colloquium zum 75. Geburtstag von Eugen Ewig am 28. Mai 1988 (Beihefte der Francia, 22), Sigmaringen (Thorbecke) 1990, ISBN 3-7995-7322-4.

Dieter Hägermann, Andreas Hedwig: Das Polyptychon und die Notitia de Areis von Saint-Maur-des-Fossés. Analyse und Edition (Beihefte der Francia, 23), Sigmaringen (Thorbecke) 1990, ISBN 3-7995-7323-2.

Rudolf Schieffer (Hg.): Beiträge zur Geschichte des Regnum Francorum. Referate beim Wissenschaftlichen Colloquium zum 75. Geburtstag von Eugen Ewig am 28. Mai 1988 (Beihefte der Francia, 22), Sigmaringen (Thorbecke) 1990, ISBN 3-7995-7322-4.

Dieter Hägermann, Andreas Hedwig: Das Polyptychon und die Notitia de Areis von Saint-Maur-des-Fossés. Analyse und Edition (Beihefte der Francia, 23), Sigmaringen (Thorbecke) 1990, ISBN 3-7995-7323-2.

Martin Heinzelmann (Hg.): Manuscrits hagiographiques et travail des hagiographes (Beihefte der Francia, 24), Sigmaringen (Thorbecke) 1992, ISBN 3-7995-7324-0.

Jean Mondot, Jean-Marie Valentin, Jürgen Voss (Hg.): Deutsche in Frankreich, Franzosen in Deutschland 1715–1789. Institutionelle Verbindungen, soziale Gruppen, Stätten des Austausches/Allemands en France, Français en Allemagne 1715–1789. Contacts institutionnels, groupes sociaux, lieux d’échanges (Beihefte der Francia, 25), Sigmaringen (Thorbecke) 1992, ISBN 3-7995-7325-9.

Neithard Bulst: Die französischen Generalstände von 1468 und 1484. Prosopographische Untersuchungen zu den Delegierten (Beihefte der Francia, 26), Sigmaringen (Thorbecke) 1992, ISBN 3-7995-7326-7.

Stefan Martens (Hg.): Vom “Erbfeind” zum “Erneuerer”. Aspekte und Motive der französischen Deutschlandpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg (Beihefte der Francia, 27), Sigmaringen (Thorbecke) 1993, ISBN 3-7995-7327-5 .

Jens Häseler: Ein Wanderer zwischen den Welten, Charles Etienne Jordan (1700–1745) (Beihefte der Francia, 28), Sigmaringen (Thorbecke) 1993, ISBN 3-7995-7328-3.

Horst Möller, Gérard Raulet, Andreas Wirsching (Hg.): Gefährdete Mitte? Mittelschichten und politische Kultur zwischen den Weltkriegen: Italien, Frankreich und Deutschland (Beihefte der Francia, 29), Sigmaringen (Thorbecke) 1993, ISBN 3-7995-7329-1.

Hermann Kamp: Memoria und Selbstdarstellung. Die Stiftungen des burgundischen Kanzlers Rolin (Beihefte der Francia, 30), Sigmaringen (Thorbecke) 1993, ISBN 3-7995-7330-5.

Gedankt sei den Partnern bei dieser Retrodigitalisierung, insbesondere der BSB, perspectivia.net, dem Thorbecke-Verlag sowie allen Autorinnen und Autoren, die einer Veröffentlichung zugestimmt haben.

 

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/699

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Entwicklungsfähige Blogosphäre – ein Blick auf deutschsprachige Geschichtsblogs

von Klaus Graf und Mareike König

Nachdem vor kurzem bei Archivalia die französische Blogosphäre im Bereich der Geschichtswissenschaften vorgestellt wurde, wollen wir mit diesem Artikel den umgekehrten Blick auf die deutschsprachigen Geschichtsblogs werfen.

Anders als in Frankreich((1)) ist die deutschsprachige Blogsphäre im Bereich der Geschichtswissenschaften derzeit klein und überschaubar. Das mag zum einen daran liegen, dass wissenschaftliches Bloggen auf dieser Seite des Rheins oftmals mit Geringschätzung geachtet wird. Solange Peer-Review-Artikel im Lebenslauf ungleich höher gehandelt werden als ein Wissenschaftsblog, stecken viele Historiker/innen ihre Energien lieber in “traditionelle” Veröffentlichungen. Dabei müsste das eine das andere gar nicht ausschließen((2)) . Zum anderen fehlen in Deutschland bisher Strukturen, die geisteswissenschaftliche Blogs zentral an einer Stelle bündeln und so für eine erhöhte Sichtbarkeit, für Qualität und für die Langzeitarchivierung sorgen. Mit dem gerade eröffneten deutschsprachigen Blogportal de.hypotheses.org soll sich das nun ändern und eine vernetzte deutschsprachige, bloggende Fachcommunity entstehen, die den Kontakt mit Kollegen und Öffentlichkeit über dieses Medium nicht scheut((3)).

Betrachtet man die gegenwärtige deutschsprachige historische Blogsphäre, so fällt im Vergleich zu Frankreich zunächst auf, dass es kaum thematisch eng geführte Blogs von Forschergruppen gibt. Die meisten Geschichtsblogs sind eher themenübergreifend. Auch findet man bisher wenige öffentlich zugängliche Blogs, die ein Seminar an der Universität begleiten. Ebenso sind die in Frankreich beliebten Ausgrabungsblogs von Archäologen in Deutschland inexistent, genau wie Institutsblogs und Blogs, die eine Publikation begleiten. Folglich gibt es bisher auch nur wenige deutschsprachige Blogs, die selbständige Forschungsbeiträge bzw. Mitteilungen zu neuen Forschungsergebnissen publizieren. Einen eigenen wissenschaftlichen Rezensionsteil, der über die bloße Ankündigung von Neuerscheinungen hinausgeht, führt derzeit ausschließlich Archivalia. Dagegen existieren vereinzelt Aggregatoren, die Beiträge aus verschiedenen Geschichtsblogs in einer Übersicht anbieten, wie z.B. “Planet Clio”, sowie Blogs, die im Zusammenhang mit Geschichtsportalen entstehen, wie z.B. infoclio.ch.

Im Folgenden werden die aus unserer subjektiven Sicht derzeit wichtigsten deutschsprachigen Geschichtsblogs in alphabetischer Reihenfolge kurz vorgestellt. Im Anhang findet sich eine Liste mit weiteren Blogs als Vorarbeit zu einer möglichst vollständigen “Blogroll” der deutschsprachigen Geschichtsblogosphäre. Weitere Wertungen und Informationen für viele der genannten Blogs finden sich in weblog.histnet.ch, das zeitweilig monatlich ein Geschichtsblog auszeichnete((4)). Aufschlussreich ist darüber hinaus auch die Momentaufnahme der Geschichtsblogosphäre aus dem Jahre 2006 von Sabine Büttner in der GWU((5)).

Adresscomptoir
http://adresscomptoir.twoday.net/
Das von dem Wiener Historiker Dr. Anton Tantner betriebene Blog besteht seit Ende Juni 2005 und enthält überwiegend kurze Hinweise auf neue Internetlinks oder Literatur. Daneben finden sich Materialien aus seinen Forschungsinteressen, etwa Fotos historischer Hausnummerierungen oder ein Auszug aus einem wissenschaftlichen Aufsatz. Tantner unterhält außerdem ein lehrveranstaltungsbegleitendes Blog “Digitale Medien in der Geschichtswissenschaft”.
Einen lesenswerten Erfahrungsbericht über seine Blogpraxis gab Tantner 2011 in medienimpulse.at.
Anzahl der im Blog publizierten Einträge im Oktober 2011: 29, im September 2011: 21.

Antike und Abendland
http://faz-community.faz.net/blogs/antike/default.aspx
Der Bielefelder Professor Dr. Uwe Walter schreibt für die FAZ eher eine Feuilleton-Kolumne zu Themen der Alten Geschichte bzw. zu ihrer Relevanz für die Gegenwart als ein Blog. Er betrachte sich auch selbst nicht als Blogger, wie Walter in einem L.I.S.A.-Interview erklärte. Ob Blog oder nicht, seine Beiträge sind kurzweilig, die Bezüge zum tagesaktuellen Geschehen zumeist interessant, so z.B. der Beitrag “Trojaner zu Unrecht gescholten”, in dem er den mythologische Hintergrund der Debatte um den “Bundestrojaner” analysiert.
Anzahl der im Blog publizierten Einträge: Oktober 2011: 5, September 2011: 5.

Arbeitsgemeinschaft Frühe Neuzeit
http://agfnz.historikerverband.de/
Im Herbst 2010 gestartet, wird das Weblog der AGFNZ nach dem Willen der Verantwortlichen Ende 2011 aus der Webpräsenz der Arbeitsgemeinschaft wieder verschwinden. Eine bedauerliche Entscheidung, denn als eines der wenigen Blogs findet man hier eigenständige kurze Forschungsbeiträge sowie die praktischen monatlichen Rezensions-Digests. Hoffnung besteht sicherlich nicht zuletzt für die 185 Freunde bei Facebook, dass das Blog von der Aachener Frühneuzeitprofessur (Christine Roll) weitergeführt wird und zu de.hypotheses.org umzieht.
Anzahl der im Blog publizierten Einträge: Oktober 2011: 1, September 2011: 2.

Archaeologik
http://archaeologik.blogspot.com/
“Archaeologik ist ein wissenschaftlich orientiertes Blog zu Themen aus den Feldern Archäologie und Denkmalpflege. Das Augenmerk gilt weniger sensationellen Neufunden, sondern grundsätzlichen methodisch-theoretischen und wissenschaftspolitischen Aspekten der Archäologie”, beschreibt Dr. Rainer Schreg, wissenschaftlicher Archäologe am RGMZ, die Ausrichtung seines Projekts. Neben kulturpolitischen Beiträgen zum Kulturgutschutz soll eine kleine Artikelserie zu Chancen der Luftbildarchäologie bei der Erforschung von Altfluren hervorgehoben werden.
Anzahl der im Blog publizierten Einträge: Oktober 2011: 13, September 2011: 13.

Archivalia
http://archiv.twoday.net
Denkt man an Geschichtsblogs im deutschsprachigen Raum, so kommt einem als erstes Archivalia in den Sinn. Von Klaus Graf im Jahr 2003 als Gemeinschaftsblog gegründet, hat sich Archivalia seine herausragende Stellung durch zahlreiche hochwertige Forschungsbeiträge sowie einen wissenschaftlichen Rezensionsteil verdient. Flankiert durch die Veröffentlichung zahlreicher relevanter Links erreicht Archivalia eine Publikationsfrequenz, die einen schwindelig machen kann. Eine “ausgesprochene Buntheit” und ein Interesse an vielfältigen Themen wurde Archivalia schon 2004 in einer Rezension bei H-Soz-u-Kult bescheinigt. Einen Namen hat sich Archivalia darüber hinaus als “Sturmgeschütz, das für Open Access kämpft” gemacht((6)). Klaus Graf setzt sich mit diesem Blog außerdem für die Renaissance von Miszellen, Splitterveröffentlichungen und Textfragmenten ein, wie aus seinem Vortrag am DHI Paris deutlich wird. Die Art und Weise, in der Archivalia die Community mit Information versorgt, ist sowohl qualitativ wie auch quantitativ einmalig.
Anzahl der im Blog publizierten Einträge: Oktober 2011: 274, September 2011: 378.

Digitale Regionalgeschichte
http://digireg.twoday.net/
Von den hier porträtierten Blogs wird – neben Antike und Abendland von Uwe Walter – nur noch dieses von einem Professor verantwortet: Karl Heinz Schneider, Universität Hannover, publiziert hier sporadisch vorwiegend kurze Mitteilungen. Mitunter berichtet Schneider aus der Werkstatt des Regionalhistorikers, so z.B. im Beitrag “Vom Nutzen des Internet für die transnationale Geschichte”, in dem es um ein Projekt über die Briefe der 1858 von Niedersachsen nach Kalifornien mit ihrem Mann ausgewanderten Sophie Meinecke geht.
Anzahl der im Blog publizierten Einträge: Oktober 2011: 1, September 2011: 2.

Kritische Geschichte
http://kritischegeschichte.wordpress.com
Es handelt sich um ein von Dr. Richard Heigl betriebenes Gemeinschaftsblog, das dem Konzept einer (linken) “Kritischen Geschichte” verpflichtet ist. Neben der Besprechung von Neuigkeiten gibt es selten auch längere Beiträge programmatischen Charakters, wie z.B. “Kritik einer Kapitalismuskritik” über einen Vortrag von Jürgen Kocka , den dieser Anfang Dezember 2011 gehalten hat.
Zur Selbsteinschätzung und den Abrufzahlen des Blogs siehe den Beitrag zur Blogstatistik.
Anzahl der im Blog publizierten Einträge: Oktober 2011: 6, September 2011: 3.

Medien im Geschichtsunterricht
http://geschichtsunterricht.wordpress.com/
“Der Blog soll Gelegenheit dazu geben, methodische und didaktische Überlegungen zum Einsatz und Umgang mit Medien im Geschichtsunterricht auszutauschen und zu diskutieren.” So Daniel Bernsen, der sowohl als Gymnasiallehrer unterrichtet als auch am Pädagogischen Landesinstitut (Standort Koblenz) tätig ist. Da vergleichsweise häufig in Bernsens Blog kommentiert wird, leistet es, was es verspricht. Für Lehrende mit Netzaffinität eine wichtige Adresse, weil in den Beiträgen nicht nur verschiedene Medien und Web 2.0-Anwendungen vorgestellt, sondern auch einzelne Unterrichtseinheiten beschrieben werden (z.B. Unterrichtseinheit Karl der Große in zwei Teilen).
Anzahl der im Blog publizierten Einträge: Oktober 2011: 13, September 2011: 14.

weblog.hist.net
weblog.hist.net
Die Schweizer Historiker Peter Haber und Jan Hodel publizieren auf diesem Blog seit 2005 über Geschichte und digitale Medien. Das Blog zeichnet sich durch anregende Links sowie durch seine eigenständigen, gut geschriebenen Kurzartikel aus, die mitunter auch von Gastautoren stammen. Die Themenbreite reicht “von Open Access bis e-Learning, von Google bis Urheberrecht, von Bibliographierhilfsmitteln bis Werkzeugen zum kollaborativen Schreiben, von digitalen Karten bis digitalisierten Handschriften, von web 1.0 bis web 3.0”, so ist in der Selbstbeschreibung zu lesen. Für digital historians und für alle, die es werden wollen, ist weblog.hist.net ein Muss.
Anzahl der im Blog publizierten Einträge: Oktober 2011: 9: September 2011: 23.

Weitere Blogs
Die folgende Liste ist eine Vorarbeit zu einer möglichst vollständigen “Blogroll” der deutschsprachigen Geschichtsblogosphäre, wobei natürlich die aufgelisteten Internetangebote aus “historischer Perspektive” zu ergänzen wären durch aufgegebene Projekte, die noch online oder im Internet Archive dokumentiert sind.

Arbeitskreis Policey/Polizei im vormodernen Europa
http://www.univie.ac.at/policey-ak/

Brennpunkt Geschichte
http://www.brennpunkt-geschichte.de/

burgerbe-blog
http://burgerbe.wordpress.com/

Digitaler Widerstand
http://digitalerwiderstand.wordpress.com/

Docupedia-Blog
http://docupedia.de/zg/Blog

einsichten
http://www.einsichten-online.de/

geschichte.quelle.lektüre
http://arcana.twoday.net/

Geschichtsblog
http://geschichts-blog.blogspot.com/

Geschichtsblog
http://www.geschichtsinfos.de/

GeschichtsPuls
http://geschichtspuls.de/

Geschichtsweberei
http://geschichtsweberei.blogspot.com/

Gewerkschaftsgeschichte – der Geschichtsblog von ver.di
http://verdiarchiv.blogspot.com/

Hamburgische Geschichten
http://hamburgische-geschichten.de/

Historikerkraus.de
http://historikerkraus.de/blog/

Historisch Denken Lernen
http://koerber2005.erzwiss.uni-hamburg.de/wordpress-mu/historischdenkenlernen/

infoclio.ch
http://www.infoclio.ch/de/blog?uid=

Klio surft
http://kliosurft.wordpress.com/

Oberschwäbische Mannigfaltigkeiten
http://mannigfaltigkeiten.twoday.net/

RambowGenealogie((7))
http://www.rambow.de/

Schmalenstroer.net
http://schmalenstroer.net/blog/

Tribur.de
http://www.tribur.de/blog/

Weblog zu Netz und Geschichte
http://netzgeschichte.wordpress.com/

Zeittaucher
http://www.scienceblogs.de/zeittaucher/

Zwerge auf den Schultern von Riesen
http://zwergenblick.wordpress.com

____________________________

  1. Siehe Mareike König, Blogging tricolore: geisteswissenschaftliche Blogs in Frankreich, in: Archivalia, 11.08.2011, http://archiv.twoday.net/stories/38743431/
  2. Siehe Pierre Mounier, Die Werkstatt des Historikers öffnen. Soziale Medien und Wissenschaftsblogs, in: Digital Humanities am DHI, 4.11.2011 http://dhdhi.hypotheses.org/591
  3. Mareike König, Ein deutschsprachiges Blogportal für die Geisteswissenschaften: de.hypotheses.org, in: Digital Humanities am DHI, 2.12.2011 http://dhdhi.hypotheses.org/610
  4. http://www.hist.net/forschung-praxis/geschichtsblogs/
  5. Büttner, Sabine: Eintritt in die Blogosphäre, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 57.2006/9, S. 540f. Online nur im Internet-Archive: http://web.archive.org/web/20080609081049/http://konzeptkomfort.de/arbeitsproben/detail8.htm
  6. http://archiv.twoday.net/stories/29751181/
  7. Zu Genealogieblogs siehe auch http://www.rambow.de/genealogieblogs

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/40

Weiterlesen

Ein deutschsprachiges Blogportal für die Geisteswissenschaften: de.hypotheses.org

Wissenschaftliches Bloggen bietet ein großes Potential für die schnelle Publikation, Verbreitung und Diskussion aktueller Forschungsinhalte. Im deutschsprachigen Raum und speziell bei den Geisteswissenschaften wird das noch viel zu wenig erkannt und genutzt. Mit dem Aufbau eines deutschsprachigen Blogportals für die Geisteswissenschaften -  http://de.hypotheses.org -  soll diese Form der wissenschaftlichen Kommunikation nun stärker verbreitet werden. In Anlehnung an das französische Vorbild hypotheses.org wird ein Service eingerichtet, der das Eröffnen von Wissenschaftsblogs aus allen Disziplinen der Humanities erleichtert, diese unter einem Dach versammelt und für eine größere Sichtbarkeit wie auch für die Archivierung der Inhalte sorgt.

Entstanden ist die Idee vor dem Hintergrund des großen Erfolgs des französischsprachigen Blogportals hypotheses.org. Über 60 der derzeit 269 dort versammelten Blogs haben in diesem Sommer von der französischen Nationalbibliothek eine ISSN bekommen und können damit wie Zeitschriften in die Bibliothekskataloge aufgenommen werden[1]. Das Team von hypotheses.org um Marin Dacos und Pierre Mounier stellen die Infrastruktur für das deutschsprachige Portal kostenlos zur Verfügung, ganz im Sinne des Manifests der Digital Humanities, entstanden auf dem Pariser ThatCamp 2010, das Kollaboration in einer solidarischen, offenen, einladenden und frei zugänglichen Praxisgemeinschaft in den Mittelpunkt stellt.

Folgt man dem französischen Beispiel, so sind Wissenschaftsblogs denkbar für Forschergruppen, begleitend zu Seminaren, über Projekte, Ausgrabungen, Zeitschriften oder um die Arbeit von Instituten und Einrichtungen zu präsentieren. Anmelden können sich Forschergruppen und Einzelforscher/innen der Geisteswissenschaften, die über eine universitäre oder institutionelle Anbindung verfügen und die regelmäßig über ihre aktuelle Forschungen schreiben möchten.

Die Blogs laufen auf WordPress. Das Portal ist derzeit in einer Betaversion. Anmeldungen zur Eröffnung eines Blogs oder zur Migration eines bereits bestehenden Blogs sind ab sofort möglich auf der Seite “Blog eröffnen“.

Ein wissenschaftlicher Beirat, bestehend aus Gudrun Gersmann, Peter Haber, Gregor Horstkemper, Martin Huber, Hubertus Kohle, Gerhard Lauer, Claudine Moulin und Eva Pfanzelter, begleitet das Projekt. Über die Auswahl der Beiträge für die Startseite des Blogportals entscheidet die wissenschaftliche Redaktion des Portals, zu der Klaus Graf, Jan Hodel, Eliane Kurmann, Lilian Landes, Enrico Natale, Cornelius Puschmann, Christof Schöch, Anton Tantner, Sacha Zala und ich gehören. Die Redaktion plant den Aufbau eines eigenen „Redaktionsblog“ rund um das Thema geisteswissenschaftliches Bloggen. Die Redaktion twittert ab sofort unter @dehypotheses.

Redaktion und Beirat sei an dieser Stelle für die große Hilfe gedankt, allen voran Peter Haber und Eva Pfanzelter, die bei der Ausarbeitung und Umsetzung des Projekts federführend waren, sowie Klaus Graf für seine wertvollen Hinweise u.a. rund um das Thema Impressum und Urheberrecht. Die technische Umsetzung liegt bei Frédérique Muscinési von hypotheses.org, der an dieser Stelle für ihren großen Einsatz ebenfalls ausdrücklich gedankt sei. Ein Dank geht auch an Miriam Kreis für die Übersetzungsarbeiten und an Gordon Blennemann für seine Hilfe in diesem Zusammenhang.

Am 9. März 2012 wird das Blogportal in München mit einer Tagung über das wissenschaftliche Bloggen, unterstützt durch L.I.S.A., das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung und das DHI Paris, offiziell an den Start gehen. Am Portal oder der Tagung Interessierte können sich an das DHI Paris wenden unter der Mailadresse blog [at] dhi-paris.fr.

 

Weitere Literatur

Peter Haber, Eine neue Plattform de.hypotheses.org, in: weblog.histnet, 30.11.2011 <http://weblog.hist.net/archives/6001>

Pierre Mounier, Die Werkstatt des Historikers öffnen: Soziale Medien und Wissenschaftsblogs, in: dhdhi.hypotheses.org, 4.11.2011 <http://dhdhi.hypotheses.org/591>

 

 

  1. Siehe dazu Mareike König, Blogging Tricolore. Geisteswissenschaftliche Blogs in Frankreich, in: Archivalia, 11.08.2011

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/610

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