Quelle: https://visual-history.de/2024/11/20/archive-of-gestures/
Der Fotograf. Ein Blickwechsel
In der Ausstellung treten aktuelle künstlerische Positionen von Schüler:innen des Lette Vereins in einen offenen Dialog mit dem Nachlass des Berliner Amateurfotografen Kurt Rohde (1920-1996) aus der Sammlung Fotografie der Kunstbibliothek und eröffnen eine ästhetische wie kritische Auseinandersetzung mit Fotopraktiken im Angesicht der digitalen Transformation und dem Umgang mit Archiven.
Fotografien erscheinen meist statisch. Eingebunden in Zirkulationsprozesse jedoch können sich ihre Bildaussagen wandeln. Selbst in Archiven sind sie selten nur mit einer einzigen Erzählung verbunden. Besonders deutlich wird das bei künstlerischen Interventionen in archivierte Bestände, die bisher wenig Sichtbares hervorholen und neue Zugänge schaffen können.
Der Amateurfotograf Kurt Rohde
[...]
Quelle: https://visual-history.de/2023/07/31/der-fotograf-ein-blickwechsel/
Agentin und Gründerin: Maria Eisner
Bis in die 1990er Jahre wurde die Rolle von Maria Eisner als „Secretary and Treasurer“ immer wieder mit Sekretärin und Schatzmeisterin oder Büroleiterin im Gründerkreis der legendären Magnum-Männer übersetzt.[1] Jubiläumsschriften, Dokumentationen und Kurzbiografien weisen Eisner bis heute immer wieder als italienische Fotografin aus, verschweigen dabei aber Teile ihres Werdegangs oder deuteten ihren Einfluss auf die von ihr gegründeten Agenturen und der dort arbeitenden Fotografen nur vage an.[2] Infolge ihres frühen Rückzugs aus dem Agenturgeschäft im Jahr 1951 sind ihre Verdienste um Assignments, Editionen und Bildrechte im frühen Bildermarkt sowie ihre Bedeutung als wichtige Mentorin bedeutender Fotograf:innen bis heute wenig beachtet.
Die Bildbände zu den Jubiläen von Magnum begnügten sich bislang mit kurzen biografischen Notizen zu ihr, während die Werdegänge und Werke der Fotograf:innen ausführlich dargestellt wurden.[3] Im Jahr 1985 erzählte Richard Whelan in seiner Robert Capa-Biografie beiläufig von der Bedeutung Maria Eisners für dessen Werdegang.[4] Mit der Ausstellung „Alliance Photo – Agence Photographique 1934-1940“ in der Bibliothèque Historique de la Ville de Paris“ im Jahr 1988 wiesen ihr Thomas Michael Gunther und Marie de Thézy zwar den gebührenden Platz in der Fotografiegeschichte zu, aber außerhalb der Fachkreise fand dies nur wenig Beachtung.[5]
Im Jahr 2010 kuratierte Cynthia Young die Ausstellung zur spektakulären Wiederentdeckung des „Mexican Suitcase“, der einen Teil der verschollen geglaubten Negative aus dem Spanischen Bürgerkrieg von Robert Capa, David Seymour und Gerda Taro enthielt, ohne die Rolle Eisners und von Alliance Photo genauer auszuführen.
[...]
Quelle: https://visual-history.de/2023/07/17/hartmann-agentin-und-gruenderin-maria-eisner/
Rezension: #LastSeen Bildatlas
Zum Projekt
Als Online-Rechercheplattform zur Fotogeschichte der nationalsozialistischen Verfolgung präsentiert sich seit Mitte März 2023 das Projekt #LastSeen und setzt dabei eigene neue Maßstäbe. Auf der Landingpage der Webseite www.lastseen.org hat der:die Benutzer:in zunächst die Wahl zwischen dem Entdeckungsspiel und dem Bildatlas. Der vorliegende Text widmet sich ausschließlich dem Bildatlas sowie der historischen Einbettung und Präsentation der in ihm enthaltenen derzeit 406 Fotografien von Deportationen von Jüdinnen und Juden sowie von Sinti:zze und Rom:nja aus 32 Orten in den Jahren 1938 bis 1943.
Quelle: https://visual-history.de/2023/05/19/hammerle-starke-rezension-lastseen-bildatlas/
Das dpa-Bildarchiv in Frankfurt
Seit der Gründung der Deutschen Presse Agentur (dpa) 1949 halten die Fotograf:innen von Deutschlands größter Nachrichtenagentur Tag für Tag das Geschehen in der Bundesrepublik fest. Insofern ist das Bildarchiv der dpa in Frankfurt am Main ein wertvolles Zeitzeugnis und eine wichtige Quelle zur pressebildlichen Überlieferung in der Bundesrepublik von 1949 bis heute. 14 Millionen Negative, Dias und Prints der dpa und der in der Nachkriegszeit gegründeten Vorläuferagenturen Dena (Deutsche Nachrichtenagentur), Südena (Süddeutsche Nachrichtenagentur) und Deutscher Pressedienst sind Teil der Pressebild-Geschichte der Bundesrepublik und dokumentieren wichtige historische Ereignisse, bedeutende Persönlichkeiten und gesellschaftliche Entwicklungen im Land.
Historische Motive aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Kultur, Mode, Sport, Geografie, von Alltagsszenen oder relevanten Personen und Persönlichkeiten stehen digital im Portal der dpa-Bildagentur picture alliance (www.picture-alliance.com) zur Verfügung. Die Archiv-Bestände werden jedoch kontinuierlich gesichtet und von Dokumentar:innen und Producer:innen für Projekte oder bei Kundenanfragen stetig digitalisiert.
[...]
Quelle: https://visual-history.de/2022/05/04/das-dpa-bildarchiv-in-frankfurt/
Photo Archives VIII. The Digital Photo Archive. Theories, Practices and Rhetoric
The current ‘archival moment’ (Daston 2017) is characterised by the unprecedented online access to visual material, but also by deep concerns about loss of information. Scholars are confronted with the limitless production and circulation of (sometimes self-produced) digital images, as well as with the fragility of aggregated image clusters. Digitisation and digital photography are established practices, and numerous methods and approaches to the storage and retrieval, indexing, interoperability and sustainability of digital image collections have been tested, debated, applied, expanded, questioned and discarded.
These technological developments mean that more and more people all over the world are involved in creating, manipulating and collecting images. Images and metadata are copied, scraped, aggregated and rearranged in feeds, clusters and databases, both for commercial or scientific purposes. Moreover, big visual data serve as the basis for developing computer vision techniques. While these multifaceted collections evade canonical notions of the archive, archival structures and practices have become a nexus of the post-digital condition.
[...]
Photo Archives VIII. The Digital Photo Archive. Theories, Practices and Rhetoric
The current ‘archival moment’ (Daston 2017) is characterised by the unprecedented online access to visual material, but also by deep concerns about loss of information. Scholars are confronted with the limitless production and circulation of (sometimes self-produced) digital images, as well as with the fragility of aggregated image clusters. Digitisation and digital photography are established practices, and numerous methods and approaches to the storage and retrieval, indexing, interoperability and sustainability of digital image collections have been tested, debated, applied, expanded, questioned and discarded.
These technological developments mean that more and more people all over the world are involved in creating, manipulating and collecting images. Images and metadata are copied, scraped, aggregated and rearranged in feeds, clusters and databases, both for commercial or scientific purposes. Moreover, big visual data serve as the basis for developing computer vision techniques. While these multifaceted collections evade canonical notions of the archive, archival structures and practices have become a nexus of the post-digital condition.
[...]
Journalismus in Kriegszeiten
Das Journalisten-Netzwerk n-ost existiert seit 15 Jahren mit Sitz in Berlin-Kreuzberg und hat sich gegründet, um die deutsche und westeuropäische Berichterstattung über Osteuropa zu verbessern. Inzwischen initiiert die Medien-NGO verschiedene Projekte zu grenzübergreifenden europäischen Themen zu Auslandsberichterstattung und Medienkompetenz mit Schwerpunkt im östlichen Europa. Ganz aktuell startet gerade die monatliche Newsletter Publikation EUROPEAN IMAGES mit einem fotografischen Schwerpunkt.
Der Fotograf Stefan Günther hat nach einem Design-Studium und freiberuflicher fotografischer Tätigkeit den Bildbereich von n-ost seit 2012 aufgebaut. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24.
[...]
Quelle: https://visual-history.de/2022/03/28/guenther-bartlitz-journalismus-in-kriegszeiten/
Ankündigung Diskussionsveranstaltung: Aus den Archiven
Sibylle Bergemann (1941–2010), Harald Hauswald, Ute Mahler und Werner Mahler sind Gründer:innen und Wegbereiter:innen von OSTKREUZ, und zählen mit ihrem jeweils umfangreichen Werk zu den bedeutendsten Vertreter:innen der jüngeren deutschen Fotografiegeschichte. Das Künstlerpaar Mahler, der Estate Sibylle Bergemann und das Projekt zur Archivierung und Digitalisierung des Negativ–Bestands von Harald Hauswald beschäftigen sich
seit mehreren Jahren intensiv mit der Sicherung und Erschließung ihres fotografischen Oeuvres.
In Praxisberichten sowie im Dialog mit Maren Lübbke–Tidow (für Lighting the Archive) werden die unterschiedlichen Ansätze und Herausforderungen der individuellen Archiv–Arbeit sichtbar gemacht. Welche Fragen stellen sich an das Material und dessen Sicherung, was kann mit ihm gezeigt werden? Wie können Prozesse gelenkt werden, was entzieht sich der Sicherung? Und schließlich: Wo haben die Archive der OSTKREUZ–Gründer:innen jetzt und zukünftig ihren Ort?
Wie kann eine dauerhafte Form der Zugänglichkeit für die Forschung institutionell gewährt werden? Diese Fragen, die nicht nur für diese Fotograf:innen und ihre Agentur relevant sind, erhalten eine besondere Zuspitzung vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Debatten um die Gründung eines Bundesinstituts für Fotografie. Die Veranstaltung versteht sich als ein Beitrag zu Sichtbarmachung der Vielgestaltigkeit der Fotografie in Deutschland.
[...]
Quelle: https://visual-history.de/2021/11/02/ankuendigung-diskussionsveranstaltung-aus-den-archiven/
Das Werk Abisag Tüllmanns ist digital zugänglich: für alle Nutzer*innen!
Ihren biblischen Vornamen „erhielt“ Abisag Tüllmann – die mit bürgerlichem Namen eigentlich Ursula Eva hieß – von Paul Pörtner, einem befreundeten Werbeunternehmer (it copyright), bei dem sie Mitte der 1950er Jahre arbeitete und dort erste Fotos für Kampagnen großer Unternehmen lieferte. Mit Pörtner blieb sie bis zu seinem Tod befreundet. Den Namen Abisag sollte sie fortan behalten.
Liest man sich durch die biografischen Notizen, die Ulrike May für den Katalog „Abisag Tüllmann 1935-1996. Bildreportagen und Theaterfotografie“ aus den Quellen (nicht zuletzt aus Tüllmanns Notizkalendern) herausgearbeitet hat, blickt man auf ein Leben ohne Pausentaste.[1] Abisag Tüllmann starb mit sechzig Jahren und hat bis zum letzten Tag ihres kurzen Lebens gearbeitet. Dreimal bewarb sie sich um Professuren, vielleicht um ein wenig Ruhe in ihr von permanentem Reisen strukturiertes Leben zu bringen, ohne Erfolg.
[...]
Quelle: https://visual-history.de/2021/05/10/das-werk-abisag-tuellmanns-ist-digital-zugaenglich/