Zum Buchbegriff in der Diskussion um das digitale Publizieren in den Geisteswissenschaften. Überlegungen auch aus linguistischer und mediävistischer Sicht

Entpolarisierung und Öffnung

Um es für den wissenschaftlichen Bereich vorwegzunehmen (für andere Bereiche, wie etwa die Belletristik, ist die Lage eine andere): Die mittelfristige Zukunft im Bereich des wissenschaftlichen Kommunizierens und Publizierens ist digital und Open Access. Dabei möchte ich die sogenannte analoge Publikation nicht als Gegenpol oder Ausschlusskriterium zum Digitalen (und vice versa) im aktuellen Zeitstrang sehen. Wir sollten die besten Wege für digitale Publikationskulturen unter Beteiligung aller Akteure vorbereiten und vor allem auch im gegenwärtigen Diskurs eine Entpolarisierung zwischen Gedrucktem und Digitalem vornehmen. Dieser Prozess impliziert einen Wandel bezüglich der Formen und der Vielfalt der Publikationsformate, Hand in Hand mit der Entwicklung von Evaluations- und Anerkennungsmechanismen, die die Qualität und Vielfalt von digitalen Publikationen im Open Access – genauso wie die der analogen – in Einvernehmen mit den grundlegenden Prinzipien geisteswissenschaftlicher Forschung garantieren.

Dieser vielschichtige Veränderungsprozess hat bereits begonnen hat (schon alleine die zahlreichen Workshops und Tagungen zu diesem Thema sind mehr als Symptom). Angemessene und faire Praktiken, auch in und zusammen mit dem gewerblichen Bereich, sollten angestrebt werden, bei denen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nicht in noch größerem Maße wie bislang die goldenen Melkkühe für die Veröffentlichungen der eigenen Aufsätze und Bücher werden. Ein solches Szenario würde in der Tat genau das Gegenteil des fundamentalen Selbstverständnisses geisteswissenschaftlicher Forschung bedeuten.

ESF Young Researchers Forum "Changing Publication Cultures"

ESF Young Researchers Forum “Changing Publication Cultures”

Das Young Researchers Forum der European Science Foundation hat in einem Positionspapier mit dem Titel “Changing Publication Cultures in the Humanities” die neue Situation, der wir zur Zeit gegenüberstehen, überzeugend zusammengefasst:

“A key aspect of the future publishing culture in the humanities is to develop new opportunities to catalyse positive change in prevalent modes of institutional authority. It is necessary to facilitate access to the scholarly community in order to democratise participation and collaboration between peers because innovative scientific work takes place in numerous contexts outside traditional scholarly genres”. (p.7)

Dieses “Reformieren” (im wörtlichen Sinne – “eine neue Form geben”) der wissenschaftlichen Publikationspraktiken wird als Folge auch einen Wandel der Rollen der darin partizipierenden Individuen und Institutionen haben, etwas der Bibliotheken und Archive. Und auch das Verlagswesen ist hier tiefgreifend gefordert, ich zitiere noch einmal das Young Researchers Forum:

“The role of publishers will change from providing content to providing services to the authors and users of scholarly information. As content will increasingly be available in raw open access form, the challenge for the publisher is to provide suitable access and flexibility, assisting scholars to find, select, enrich, recombine, and cite the work of others. The repositories themselves should be maintained by public institutions capable of guaranteeing open and equal long-term access to the results and resources of the scholarly work. The role of the scholars as a global community is to provide the source of new scholarly knowledge and a guarantee of its high intellectual quality.” (p.7).

Letzter Punkt ist dann auch der entscheidende: Der Geisteswissenschaftler bleibt – wie seit jeher –der Garant der hohen intellektuellen Qualität des produzierten Outputs. Diese Verantwortung können und sollen wir nicht abgeben – und der Anspruch auf diese Garantie existierte und existiert per se und ist letztendlich, so würde ich aus der Sicht der Handschriftenforscherin uns Sprachhistorikerin formulieren, unabhängig von der Medialität des Textträgers.

Wissenschaftliche Erzählformen, Buch und Medialität

Somit greifen solche Argumentationen zu kurz, die in der Debatte um das digitale Publizieren eine vermeintliche, toposhaft idealisierende Dichotomie von herkömmlich Gedrucktem (im Sinne von gedruckter Qualität) versus digitale Flüchtigkeit aufbauen. Der Historiker Martin Schulze Wessel hielt vor kurzem auf einer Veranstaltung in München zum Thema “Nachwuchswissenschaftler, Verlage, Bibliotheken & Open Access. Zeitgemäßes Publizieren in den Geisteswissenschaften” – bei feinfühlig differenzierender Argumentation – letztendlich an der traditionellen Sichtweise fest: “Die große Erzählung bedarf des gedruckten Buches, da bin ich ganz sicher”. Ihm ist gewiss hinsichtlich des Umstands zuzustimmen, dass die „große Erzählung“ weiterhin – im Gegensatz etwa zu Datenbanken, optischen Visualisierungen und anderen neuen Wissensrepräsentationen – im Fließtext am besten, und zwar auch mit hohem literarischem Anspruch darstellbar ist, und dieser Fließtext in Buchform gut vermittelbar ist, aber das muss heutzutage nicht mehr unbedingt oder ausschließlich auf Papier geschehen. Auch digitale Buch-Publikationen können prinzipiell und werden auch einen verdientermaßen gleichen qualitativen Anspruch im monographischen Bereich erfüllen.

Vor allem der Luzerner Mittelalterhistoriker Valentin Gröbner, der diese Art der Polarisierung inzwischen geradezu zu seinem Markenzeichen entwickelte, hat kürzlich in einem Gastbeitrag auf der Online-Zeitschrift Public History Weekly (13.02.2014) im Hinblick auf die neuen Publikationskulturen plakativ festgehalten:

“Lektion? Keine Erlösung durch die neuen Medien, und auch kein Weltuntergang. Die schnellen digitalen Übertragungskanäle mit ihrem ununterbrochenen Aufdatieren schaffen ihre langsamen analogen Vorgänger auf Papier nicht ab, im Gegenteil. Noch nie waren gedruckte Aufsätze und Bücher so notwendig wie heute, nämlich als Filter für stabile Resultate: Hochfrequente “heiße” Kommunikationsmedien – wie dieses hier – alimentieren und fördern “kühlere” Speicher mit längerer Haltbarkeit. Deswegen wird in den digitalen Formaten auch ununterbrochen auf Papierpublikationen verwiesen. Das gilt für wissenschaftliche Netzpublikationen ebenso wie für jeden brauchbaren Wikipedia-Eintrag. Und aus richtig guten Blogs werden – Bücher. Hallo, digitale Revolution, ist da jemand?”

Die Passage ist linguistisch interessant, denn sie baut metaphernreich einen Gegensatz auf, der eigentlich an fundamentalen Anachronismen scheitert: die Annahme, dass es Bücher offenbar nur in gedruckten Formen gibt bzw. geben darf – und dass nur das auf Papier Gedruckte offenbar das Filternde, das Stabile, das Elitäre und das letztendlich Qualitätsvolle darstellt.[1] Kurzum: die Argumentation müsste spätestens bei historischer Betrachtung wie ein Kartenhaus zusammenbrechen, da sie die Jahrhunderte, ja Jahrtausende vor der Einführung des Buchdruckes in Europa (wohl bewusst) aus dem Blickfeld nimmt. Sie scheitert somit letztendlich auch an der Grunddefinition des Buches. Ein Buch ist nicht per se ein auf Papier gedrucktes Garant für stabile Wissensvermittlung – sonst würden ganze Jahrhunderte Wissenserzeugung, Wissensvernetzung und Wissensweitergabe über das Pergament oder anderer Schriftträger ausgeblendet, und zwar solche Schriftkulturen, die mittels eines Schriftmediums erfolgreich funktionierten und im Mittelalter etwa Bücher produzierten, die per se keine zwei identischen Kopien des gleichen Textes erlaubten. Diese Verfahren der Buchproduktion erzeugten kollaborative und vielfach dynamische Wissensspeicher, die erst die Voraussetzungen schufen für die wissenschaftlichen Großunternehmungen ab dem Humanismus aufwärts. Diese mittelalterlichen Pergamenthandschriften, ja es sind Bücher, aber keine gedruckten, lehren den, der sich die Zeit nimmt aus der Vogelperspektive unserer digitalen Welt hineinzuschauen, dass wir es mit seltsamen Wiedererkennungswerten zu tun haben – und somit letztendlich auch das papierne Buch in einer longue durée hier seinen Platz noch einnehmen muss, ohne das endgültige A und O aller Dinge zu sein.

Alte BücherFreilich muss man, wenn man wissenschaftlich arbeiten will, nicht alles lesen, was im Netz steht, um nochmals den Titel eines Beitrages von Valentin Gröbner zu zitieren,[2] aber diese Frage stellt sich letztendlich für alles (inklusive der sogenannten “grauen Literatur”) auf Papier Gedruckte und davor Geschriebene, und somit wären wir wieder bei der Frage der Quellenkunde und Heuristik, die nur durch eine ganz immaterielle, und zwar intellektuelle Arbeit vollzogen werden kann. Insgesamt sollten wir die Vielfalt der neuen Publikations- und Kommunikationsformen im Netz wahrnehmen, mit den (noch) vorhandenen analogen kombinieren, in unsere wissenschaftlichen Arbeitsweisen integrieren, und auch deren positive Potentiale erkennen, von wissenschaftlichen Blogs, Mikropublikationen bis hin zu Online-Zeitschriften und Monographien, die selbstverständlich auch qualitativ hochwertig online veröffentlicht werden können, um nur einige zu nennen.

Hybridität und Digitalität

Vielleicht würde es auch einfach gut tun, unsere jetzige Hybridität zwischen analogen und digitalen Publikationskulturen zu erkennen, und im Kontext einer allgemeinen Digitalität entspannter damit umzugehen. Auch ich stehe gerne vor einem Regal und ziehe genau das (gedruckte) Buch zu einer bestimmten mittelalterlichen Bibliothek heraus, um darin konzentriert zu lesen oder einfach nur zu stöbern, – ich freue mich aber auch, wenn das gleiche Buch (oder eins, das ich eben nicht zur Hand habe) zum orts- und zeitungebundenen Lesen oder zum gezielten Durchsuchen digital verfügbar, und sogar eventuell von mir annotier- und mit anderen Quellen verlinkbar ist. Nicht zu schweigen von all den mittelalterlichen Handschriften, von denen ich jeden Tag dankbar bin, dass ich sie inzwischen zu Tausenden in hochqualitativer Auflösung und zum Teil in ihrem ursprünglichen – heute vielfach nicht mehr in der analogen Welt vorhandenen – Überlieferungskontext mit anderen Codices zusammen im Netz aufsuchen und benutzen kann.

(Die Ausführungen gehen auf einen Vortrag zurück, der auf Einladung von Marko Demantowski und Béatrice Ziegler am 24. März 2014 des Basler Kolloquium zur Didaktik der Geschichte und Politik gehalten wurde. Merci an Mareike Koenig und Georg Schelbert für Anregungen und Hinweise.)

 

[1] Die ganze Debatte erinnert zum Teil an die Diskussion um die deutsche Rechtschreibreform und das von manchen noch heute (vielleicht etwa auch in elitärem Habitus) praktizierte Festklammern an der alten Orthographie, wobei auch deren Unzulänglichkeiten beflissentlich ausgeblendet bzw. systematisch verdrängt werden.

Quelle: http://annotatio.hypotheses.org/376

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26. Auf einen Espresso mit Kant

 

Phi: Herr Kant, Sie trinken keinen Espresso. Hat Ihnen der kategorische Imperativ geboten, sich so zu verhalten?

Kant: Nein. Ich trinke Espresso. Jedoch nur einmal am Tag und das morgens um sechs Uhr.

Phi: Also sind Sie der Meinung, dass der kategorische Imperativ hier keine Anwendung findet.

Kant: Sehen Sie, keinen Espresso nach 6 Uhr morgens zu trinken, ist für mich eine Entscheidung der Klugheit. Als ich jünger war, nannte ich sowas dem damaligen Modewort ensprechend “assertorisch” einen assertorischen Imperativ. Wenn ich nämlich Abends gut einschlafen möchte, sollte ich kein Koffein in mir haben. Die einzig kluge Entscheidung ist es deshalb, keinen Espresso nach sechs Uhr morgens mehr zu trinken. Sie kennen ja die Halbwertszeit von Koffein im Körper.

Phi: Das heißt, sie unterscheiden den bekannten kategorischen Imperativ von einem anderen Imperativ, den Sie manchmal assertorischen Imperativ nennen, indem der erstere dieser beiden “per se” geboten ist, ohne an die Auswirkungen dessen, was man tut, zu denken. Der zweite hingegen ist abhängig von den Zielen. Oder habe ich Sie da missverstanden?

Kant: Genau. Kategorisch ist zum Beispiel das Verbot zu lügen. Dabei darf man nicht auf die Konsequenzen gucken. Es ist einfach so.

Phi: Und was wäre ein assertorischer bzw. hypothetischer Imperativ?

Kant: Das Espressobeispiel war doch ganz gut, oder? Aber wenn Sie möchten, nenne ich Ihnen noch ein anderes. Wenn ich ein Bild an die Wand hängen möchte, dann muss ich beispielsweise einen Nagel in diese Wand schlagen. Ich muss also für das Ziel, das ich verfolge, den Nagel notwendig in die Wand schlagen. Wie beim Espresso verfolge ich ein Ziel. Der kategorische Imperativ hingegen wird nicht im Hinblick auf ein Ziel formuliert, sondern gilt eben unabhängig von allen Konsequenzen. Er gilt per se. Übrigens, der hypothetische Imperativ ist entweder assertorisch oder aber problematisch. Assertorisch ist nur die eine Variante. Problematisch ist hingegen die andere Variante des hypothetischen Imperativs, wenn ich mich richtig erinnere.

Phi: Viele Menschen denken sich, Kant sei ein Nörgler gewesen. Drei Ihrer Werke haben den Begriff “Kritik” im Titel. Haben diese Mensch damit Recht?

Kant: Der Begriff Kritik wird heute anders verstanden, als noch zu meiner Zeit, in der “assertorisch” eben, wie gesagt, auch ein modernes Wort gewesen ist, wie heute bei Ihnen “Laser” oder “Babo”. Ich hätte die Imperative heute wahrscheinlich Babo-Imperative genannt. (lacht). Kritik äußere ich heute lediglich an Ihren letzten Blog-Einträgen, die stark an Witz und Qualität nachgelassen haben. Kritik heißt heute nämlich nur, dass mir etwas nicht gefällt und ich dies äußere. In den Titeln meiner Untersuchungen benutze ich das Wort “Kritik” aber anders. Es bedeutet so viel wie “Beurteilung”, “Untersuchung”. Lassen Sie sich also nicht davon in die Irre führen.

Phi: Schön, dass überhaupt jemand unsere Blog-Einträge verfolgt!

Kant: Mit Kopfschütteln.

Phi: Hauptsache wir bewegen irgendetwas. – Aber Spaß bei Seite. Ein weiterer Kritikpunkt an Ihrer Philosophie wurde von Hegel geäußert. Er nannte Ihre Pflichtenethik, also die Ethik, die aus den Geboten des kathegorischen Imperativs folgt, eine Ethik, die zum “Blenden” anregt, weil man eigentlich nichts außer Anerkennung erhaschen wolle. Hat Hegel damit recht?

Kant: Wer ist Hegel? – Meine Meinung dazu ist folgende. Menschen streben nach Glück, ja. Aber das ist nicht, was wichtig ist. Ich widerspreche diesen antiken Denkern. Denn Glück will jedes Wesen erreichen, nicht nur der Mensch. Wir sind aber als Menschen Vernunftwesen. Damit können wir einsehen, was richtig und was falsch ist. Der kategorische Imperativ ist die Formel, die uns diese vernünftige Einsicht erlaubt. Was soll daran Blendertum sein?

Phi: Schwierig an Ihrem Ansatz ist eben diese rigorose Pflicht, die aus dem kategorischen Imperativ folgt, unabhängig von allen anderen Bedürfnissen. Wer würde schon das Lügenverbot durchziehen, wenn ein Freund in Gefahr wäre?

Kant: Ja, das Lügenverbot. Das habe ich nur deshalb formuliert, weil dort wirklich deutlich wird, was eine Pflicht bedeutet. Also nageln Sie mich nicht darauf fest. Schließlich kann man auch folgende Maxime durch den kategorischen Imperativ prüfen lassen: “Helfe einem Freund immer, wenn er in Not ist”.

Phi: Was würde dann dabei rauskommen?

Kant: Eine der fünf Formulierungen des kategorischen Imperativs lautet: “Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.” Kann es ein allgemeines Gesetz, also eins, das für alle Vernunftwesen immer gilt, werden, einem Freund nicht zu helfen? Natürlich nicht. Wir können nun eine Maxime formulieren, die so lautet: “Alle Maximen gelten nur, wenn sie konfliktfrei formuliert werden können”.

Phi: Lieber Herr Kant, wir haben heute also von Ihnen gelernt, dass der kategorische Imperativ ein Mittel ist, um Maximen, die man sich setzt, zu prüfen. Dabei ist die Konsequenz, die aus diesen Maximen folgt, unwichtig. Bei den hypothetischen Imperativen ist die Konsequenz hingegen zu beachten. Außerdem haben wir gelernt, dass die Suche nach Glück nicht durch die Imperative abgedeckt ist, sondern ihnen widersprechen kann. Herzlichen Dank für das interessante Gespräch.

Kant: Danke Ihnen auch, yolo.

 

 

Quelle: http://philophiso.hypotheses.org/282

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Tweetup #Shrigpin @Pinakotheken @davidshrigley @kulturkonsorten

Gestern Abend, gegen 18.15 Uhr habe ich beschwingt die Pinakothek der Moderne verlassen. Normalerweise bin ich, wenn ich so ein Haus verlasse, ganz schön k.o. von den vielen Eindrücken, dem Umhergehen und dem Betrachten. Ich habe dann dringend das Bedürfnis nach Erholung. Aber gestern war das anders. Ganz anders.

Denn gestern gab es in der Pinakothek der Moderne den Tweetup #Shrigpin zur Promotion der Ausstellung des Zeichners David Shrigley. Naja, Werbung halt, könnte man abwinkend sagen. Sicher, auf der einen Seite stimmt das. Auf der anderen Seite konnte ich an etwas teilhaben, dass nun wirklich nicht alltäglich ist:

Ca. 150 Personen dürfen die vom Künstler erstellte Skulptur sehen und dann zeichnen oder darüber twittern. Die wichtigste Regel: Niemand darf sie fotografieren. Noch vor der Ausstellungseröffnung am Donnerstag (10.4.) wird sie von Shrigley persönlich zerstört. Alles, was die Besucher dann noch von ihr sehen können, sind die Wahrnehmungen dieser etwa 150 Personen. Der Künstler spricht somit nur noch durch die Zeichnungen oder Texte (Tweets) Dritter. Das ist ein bisschen wie „Stille Post“. Er hat andere durch seine Skulptur, durch sein Werk inspiriert und sie zum Tun aufgerufen. Das Ursprungswerk des Künstlers dient als Mittel zum Zweck zur Inspiration der anderen. Nimmt man es weg – zerstört es – bleibt nur noch die Kommunikation darüber erhalten, die wiederum Auslöser für Inspiration der Besucher wird, die nur diese Kommunikation nicht aber das Kunstwerk selbst sehen. Sie werden angeregt, das Kunstwerk für sich selbst zu erschaffen und sich vorzustellen, wie es tatsächlich ausgesehen haben könnte. Und damit wird es wieder Auslöser für weitere Kommunikationsprozesse.

Tweet vs. Zeichnung

Vor Ort waren gestern 15 Twitterer und einige Zeichner. Zunächst war es im Raum recht ruhig. Der Künstler war anwesend.

Während die Zeichner auf ihr Medium festgelegt waren, wechselten nach einer Weile viele Twitterer vom Smartphone zu Papier und Stift; das Material lag für alle dort aus. Der Sprung von Twitter zur Zeichnung gelingt halt leichter, weil anders herum doch einige technische Voraussetzungen erfüllt werden müssen. Allmählich lockerte sich die Atmosphäre. Der Künstler wurde angesprochen, leise Gespräche geführt.

Und jetzt die Qual der Wahl: Zeichnen oder Twittern? Ich entschied mich für beides. Die Zeit verging dann gefühlt auch doppelt so schnell. Denn kaum hatte ich mit dem Zeichnen begonnen, fing die Ideenmaschine an zu arbeiten und ich hätte mindestens einen halben Tag dort zubringen können. So aber arbeitete mein Kopf nach dem Tweetup weiter. Und er arbeitet immer noch. Ich hoffe, den Kulturkonsorten (Christian Gries, Sybille Greisinger, Harald Link) geht es ähnlich ! :-)

So long! And many thanks to David Shrigley!

Tweets und Fotos wurden von Christian Gries zum Nachlesen hier als storify zusammengestellt.

#shrigpin

Quelle: http://games.hypotheses.org/1627

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Der Raum der Entgrenzung. Der Cyberspace als Sinnhorizont medialer Kommunikation- Von Udo Thiedeke (Teil 1)

Soll der Cyberspace als soziologischer Begriff für die Modellierung einer durch neue Medien beeinflussten Sozialität taugen, so ist zu beobachten, wie der Sinnhorizont der Kommunikation durch die Kommunikation mit neuen Medien verändert wird. Hierzu ist der Vorschlag zu machen, soziologisch … Continue reading

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/6386

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Neuzugänge zur FWF-E-Book-Library

Zwei spannende Neuzugänge zur FWF-E-Book-Library (vgl. 1/2/3):

Pichlkastner, Sarah: Das Wiener Stadtzeichnerbuch 1678-1685. Ein Bettlerverzeichnis aus einer frühneuzeitlichen Stadt. Wien/Köln/Weimar: Böhlau, 2014.
https://e-book.fwf.ac.at/o:482

Swoboda, Gudrun (Hg.): Die kaiserliche Gemäldegalerie und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums. 2 Bände. Wien: Böhlau, 2014.
https://e-book.fwf.ac.at/o:469 (Bd.1)
https://e-book.fwf.ac.at/o:470 (Bd.2)

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/714918494/

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hochschule dual setzt die erfolgreiche Roadshow zum dualen Studium in Bayern fort

http://idw-online.de/pages/de/news578260 Die Roadshow „Dual studieren in Bayern“ von hochschule dual startet in die zweite Runde: Zusammen mit den bayerischen Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und Kooperationspartnern der Hochschulen für angewandte Wissenschaften präsentiert hochschule dual auch 2014 in mehreren Landkreisen das duale Studium in Bayern.

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/04/5028/

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durchsichten: Weltweit vor Ort. Das Magazin der Max-Weber-Stiftung Ausg. 01/2013: Transregionale Forschung und transnationale Geschichte

http://www.maxweberstiftung.de/fileadmin/user_upload/Magazin/Magazin_01_2013.pdf In Zeiten von Globalisierung und gesteigerter Mobilität wachsen Nationen, Gesellschaften und Kulturen enger zusammen und sind verstärkt sowohl mit transregionalen als auch mit supranationalen Fragestellungen konfrontiert. Auf diese Vorgänge reagiert eine zunehmend über Ländergrenzen hinweg ausgerichtete geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung, die kulturelle, soziale, politische und ökonomische Strukturen vergangener Zeiten erschließt und eine Orientierung in […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/04/5024/

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Dokumentation der Twitter-Umfrage “Digitale Geschichtswissenschaft ist für mich…”

In den vergangenen fünf Wochen habe ich als Twitter-Beauftragter der AG Digitale Geschichtswissenschaft eine Umfrage auf Twitter durchgeführt. Die angeschriebenen User (Mitglieder der AG, die Follower des Twitter-Accounts, Mitglieder verschiedener Listen zur Digitalen Geschichtswissenschaft) wurden gebeten, den Satz “Digitale Geschichtswissenschaft ist für mich…” zu ergänzen.

Die Antworten waren vielfältig, nachdenklich, widersprachen und widerlegten, bejahten und führten weiter. Und das im Rahmen der 140 Zeichen (in der Regel). Wer die Antworten und auch ein wenig passende Garnierung nachlesen möchte, kann dies nun auf Storify tun. Vielleicht wird die Umfrage zu späteren Zeitpunkten noch einmal wiederholt werden und neue, ganz andere Antwort herausfordern.

Allen, die mitgemacht haben, vielen Dank. Und alle, die jetzt noch (auch unaufgefordert!) eine Antwort abgeben wollen, seien herzlichst dazu ermuntert!

Quelle: http://digigw.hypotheses.org/697

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Linkliste Historisch-Kulturhistorische Museen in Deutschland

Bei solchen Temperaturen könnte man den Sommer getrost in Deutschland verbringen. Abkühlung fände man z.B. auf einer Kulturreise durch die großen Museen. Um den Frühneuzeitlern die Auswahl zu erleichtern, haben wir eine Linkliste Historischer oder Kulturhistorischer Museen erstellt und möchten zukünftig über Ausstellungen unserer Epoche informieren. Die Linkliste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, im Gegenteil, Ergänzungen auf der Ebene der großen Museen wie die traditionellen Landesmuseen, die Häuser der Geschichte oder die Historischen Museen größerer Städte, sind durchaus erwünscht.

Kulturportale Deutschland

http://www.kulturportal-deutschland.de/kp/Laenderportal.html

Baden-Württemberg

Badisches Landesmuseum Karlsruhe

http://www.landesmuseum.de/website/

Landesmuseum Württemberg Stuttgart

http://www.landesmuseum-stuttgart.de/

Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim

http://www.rem-mannheim.de/

Haus der Geschichte Baden-Württemberg

http://www.hdgbw.de/

Bayern

Deutsches Historisches Museum München

http://www.dh-museum.com/deutsches-museum-muenchen/

Bayerisches Nationalmuseum

http://www.bayerisches-nationalmuseum.de/

Historisches Museum Regensburg

http://www.regensburg.de/kultur/museen-in-regensburg/staedtische-museen/historisches-museum/38903

Historisches Museum Bamberg

http://museum.bamberg.de/historisches-museum-bamberg.html

Germanisches Nationalmuseum Nürnberg

http://www.gnm.de/

Stadtmuseum München

http://www.muenchner-stadtmuseum.de/

Haus der Bayerischen Geschichte

http://www.hdbg.de/basis/index.php

Berlin

Deutsches Historisches Museum Berlin

https://www.dhm.de/

Stiftung preußischer Kulturbesitz

http://www.preussischer-kulturbesitz.de/

Märkisches Museum

http://www.stadtmuseum.de/maerkisches-museum-0

Brandenburg

Museumsverband des Landes Brandenburg

http://www.museen-brandenburg.de/

Museum Potsdam

http://www.potsdam.de/content/potsdam-museum-forum-fuer-kunst-und-geschichte-1

Haus der Brandenburgisch Preußischen Geschichte

http://www.hbpg.de/

Bremen

Focke-Museum – Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte

http://www.focke-museum.de/

Hamburg

Historische Museen Hamburg

http://www.historische-museen-hamburg.de

Hessen

Hessisches Landesmuseum Darmstadt

http://www.hlmd.de/w3.php?nodeId=300

Hessisches Landesmuseum Kassel

http://www.museum-kassel.de/

Museum Wiesbaden

http://www.museum-wiesbaden.de/

Historisches Museum Frankfurt

http://www.historisches-museum.frankfurt.de/

Stadtmuseum Wiesbaden

http://www.wiesbaden.de/kultur/museen/stadtmuseum/index.php

Haus der Geschichte Darmstadt

http://www.haus-der-geschichte.com/

Mecklenburg-Vorpommern

Pommersches Landesmuseum

http://www.pommersches-landesmuseum.de/

Staatliches Museum Schwerin

http://www.museum-schwerin.de/

Kulturhistorisches Museum Stralsund

http://museum.stralsund.de/

Niedersachsen

Braunschweigisches Landesmuseum

http://www.3landesmuseen.de/Braunschweigisches-Landesmuseum.183.0.html

Herzog Anton Ulrich Museum

http://www.3landesmuseen.de/Herzog-Anton-Ulrich-Museum.304.0.html

Niedersächsisches Landesmuseum Hannover

http://www.landesmuseum-hannover.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=24291&_psmand=183

Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg

http://www.landesmuseum-oldenburg.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=24351&_psmand=184

Ostpreußisches Landesmuseum Lüneburg

http://www.ostpreussisches-landesmuseum.de/startseite.html

Historisches Museum Hannover

http://www.hannover.de/Kultur-Freizeit/Museen-Ausstellungen/Top-Museen/Historisches-Museum-Hannover

Landesmuseum Emden

http://www.landesmuseum-emden.de/

NRW

Haus der Geschichte Bonn

http://www.dh-museum.com/haus-der-geschichte-bonn/

Lippisches Landesmuseum Detmold

http://www.lippisches-landesmuseum.de/pages_neu/start.php

Rheinisches Landesmuseum Bonn

http://www.rlmb.lvr.de/

Westpreußisches Landesmuseum Münster

http://www.westpreussisches-landesmuseum.de/

Westfälisches Landesmuseum

http://www.lwl.org/LWL/Kultur/LWL-Landesmuseum-Muenster/

Historisches Museum Bielefeld

http://www.historisches-museum-bielefeld.de/

Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf

http://www.duesseldorf.de/stadtmuseum/index.shtml

Kölnisches Stadtmuseum

http://www.museenkoeln.de/koelnisches-stadtmuseum/

Ruhrmuseum

http://www.ruhrmuseum.de/

Haus der Geschichte des Ruhrgebiets

http://www.isb.rub.de/

Rheinland-Pfalz

Landesmuseum Koblenz

http://www.landesmuseum-koblenz.de/

Landesmuseum Mainz

http://www.landesmuseum-mainz.de/enid/2

Dommuseum Mainz

http://www.dommuseum-mainz.de/

Historisches Museum der Pfalz in Speyer

http://www.museum.speyer.de/

Stadthistorisches Museum Mainz

http://www.stadtmuseum-mainz.de/

Stadtmuseum Simeonstift Trier

https://www.museum-trier.de/Startseite/

Rheinisches Landesmuseum Trier

http://www.landesmuseum-trier.de/de/home.html

Saarland

Historisches Museum Saar

http://www.historisches-museum.org/

Sachsen

Historisches Museum Dresden (Rüstkammer)

http://www.dresden-und-sachsen.de/dresden/ks_ruestkammer.htm

Stadtgeschichtliches Museum Leipzig

http://www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de/

Sachsen-Anhalt

Kulturhistorisches Museum Magdeburg

http://www.khm-magdeburg.de/

Schleswig-Holstein

Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf

http://www.schloss-gottorf.de/

Lübecker Museen

http://die-luebecker-museen.de/

Museum Warleberger Hof Kiel

http://www.museen-sh.de/Museum/DE-MUS-075910

Thüringen

Museumsverband Thüringen

http://www.museumsverband-thueringen.de/museumsverband/

Stiftung Schloss Friedenstein Gotha – Historisches Museum

http://www.museumsverband-thueringen.de/museumsverband/museen/museum/stiftung-schloss-friedenstein-gotha-historisches-museum.html

Stadtmuseum Erfurt

http://www.stadtmuseum-erfurt.de/

Städtische Museen Jena

http://www.jena.de/sixcms/detail.php?id=75194&_nav_id1=58185&_lang=de

Haus der Geschichte Lutherstadt Wittenberg

http://www.pflug-ev.de/

 

 

 

 

Quelle: http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1630

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