Interview mit Andreas Christ von filmreflex

Im Rahmen des Seminars “Projektmanagement” – einem Baustein der berufsbegleitenden Weiterbildung “Soziale Medienbildung” an der Hochschule Fulda – üben die Seminarteilnehmer mit Aufnahmegeräten und der Freeware Audacity, wie man ein Podcast aufnehmen, editieren und veröffentlichen kann. Als Podcast werden in der Regel abonnierbare, episodisch bereitgestellte Audio- oder Videobeiträge im Internet bezeichnet. Die Episoden können via RSS-Feed abonniert werden, so wird man automatisch benachrichtigt, wenn eine neue Episode veröffentlicht wird. Podcasts sind unabhängig von Sendezeiten online verfügbar. Arbeitsschritte Themenauswahl: Zuerst wurde jeweils zu zweit ein […]

Quelle: http://medienbildung.hypotheses.org/4707

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Projektbeschreibung: Übergangsgesellschaften. Zur Politik und Politisierung ländlicher Gesellschaften in Mitteleuropa, ca. 1850-1950

Das neue Jahr hat längst begonnen, und damit auch ein neues Blog-Jahr. Ich beginne es mit guten Vorsätzen (die ich jedoch für mich behalte), und mit einer aktualisierten Beschreibung meines Forschungsprojekts. Seit einigen Wochen ist dieser Text auch auf meiner dienstlichen Homepage zu lesen; hier hoffe ich vor allem auf neue, andere Leser – und auf Kommentare, Hinweise, Diskussionen. Ich freue mich auf ein reges 2014!

Im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert, mit regionalen und nationalen Eigenzeiten, wandelten sich mitteleuropäische Gesellschaften von Agrar- zu Industriegesellschaften, wobei regional und national große Unterschiede zu beobachten sind. Diese Transformationen betrafen längst nicht nur die Wirtschaftsweise, sondern wirkten sich auf alle Bereiche des Lebens aus. Wie Gunther Mai gezeigt hat, verlief die „agrarische Transition“ etwa im politischen, sozialen, kulturellen und ökonomischen Bereich in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, was zu Ungleichzeitigkeiten, Spannungen und Konflikten führte. Ausgehend von diesen Überlegungen zur Makroebene europäischer Gesellschaften setzt mein Projekt auf der Mikroebene an und fragt danach, ob, und wenn ja, in welchen Formen, diese agrarische Transition in lokalen Kontexten stattfand und sich niederschlug. Ich frage danach, wie ländliche Mikrogesellschaften, genauer gesagt agrarisch geprägte Dorfgemeinden, den gesamtgesellschaftlichen Wandel wahrnahmen, wie sie ihn verarbeiteten und für sich gestalteten. Dabei gehe ich zunächst davon aus, dass die Makroprozesse sich nicht eins zu eins auf der Mikroebene niederschlugen, dass andererseits aber die lokalen Mikrogesellschaften spätestens im untersuchten Zeitraum eng in größere Kontexte eingebunden waren. Das Projekt basiert nicht auf der Gegenüberstellung von Land und Stadt oder lokalen Gemeinschaften und nationaler Gesellschaft, sondern fasst ländliche Mikrogesellschaften als Kontaktzonen auf, in denen unterschiedliche Interessen und Machtverhältnisse, Praktiken und diskursive Ordnungen miteinander interferierten.

Zur Beobachtung des gesamteuropäisch feststellbaren sozialen Wandels wird in der diachron angelegten Studie der Bereich der Politik als Untersuchungsgegenstand gewählt. Zum einen dient er pars pro toto als Indikator für gesellschaftlichen Wandel in einer funktional differenzierten Gesellschaft; zum anderen kann der Bereich des Politischen als besonders dominante Sphäre im Untersuchungszeitraum ausgemacht werden: Viele soziale, kulturelle und wirtschaftliche Fragen wurden politisiert, der politischen Bearbeitung unterworfen. Für diese Anlage des Projekts ist ein breiter Politikbegriff notwendig, der Handlungs- und Kommunikationspraktiken ebenso umfasst wie diskursive und symbolische Systeme.

Um die Komplexität politischer Prozesse im Lokalen adäquat untersuchen zu können, werden ländliche Mikrogesellschaften sowohl als politische Akteure wie auch als politische Räume begriffen:

  •  Als politische Akteure treten Dorfgemeinden vor allem als Gemeinderat oder Gemeindeverwaltung in Erscheinung. Gegenüber anderen Gemeinden, den übergeordneten Verwaltungsebenen, externen Akteuren und der eigenen Bevölkerung agieren Dorfgemeinden politisch, indem sie (vermeintliche) Kollektivinteressen artikulieren und durchzusetzen versuchen.
  • Gleichzeitig waren die Gemeinden Räume, die durch politische Prozesse und Konflikte geprägt wurden. Wer wurde durch die Dorfgemeinde überhaupt repräsentiert? Welche Machtverhältnisse strukturierten die Gemeinde? Wer handelte politisch – etwa jenseits der „großen Männer“ innerhalb des Dorfes auch Vereine und Verbände, unterprivilegierte Gruppen, die Kirchen, Unternehmen oder Touristen?

Die Studie kombiniert dabei diachrone und synchrone Ansätze. So sollen zum einen langfristige Konjunkturen sichtbar gemacht werden (etwa in der Arbeit des Gemeinderates, der Wahlbeteiligung oder auch der Partizipationspraxis), zum anderen werden „lokale Momente“ ausfindig gemacht, die als zeitliche Verdichtungen von Wandlungsprozessen und Dynamiken analysiert werden können. Umbruchphasen und Krisen, die nicht immer mit den bekannten Ereignissen der „großen“ Geschichte zusammenfallen, veränderten Handlungsoptionen und Deutungsmuster ebenso wie Gestaltungsperspektiven der lokalen Akteure.

Die Studie setzt sich mehrere Ziele:

  1. Es sollen verschiedene Formen der Politisierung in ländlichen Gemeinden identifiziert werden. Ausgehend von einem bestimmten Gemeindetypus, nämlich einem postkommunalistischen zentraleuropäischen Typ (anhand von bayerischen, elsässischen und schweizerischen Beispielen), soll der Einfluss von Selbstverwaltungstraditionen und –formen auf Politisierungsprozesse untersucht werden. Ziel ist es, sowohl diachron als auch synchron zu einer Typenbildung beizutragen.
  2. Zweitens sollen dadurch ländliche Gemeinden als wichtiger Bestandteil gesamtgesellschaftlicher Mobilisierungsprozesse sichtbar gemacht werden. Gerade für den Zeitraum ab 1850 interessierte sich die Geschichtswissenschaft bislang vor allem für städtische Politisierungs- und Mobilisierungsprozesse, während ländliche Mikrogesellschaften kaum beachtet wurden.
  3. Drittens dient die Studie der Erprobung globalgeschichtlicher Methodensets für die problemorientierte Bearbeitung lokaler Gesellschaften in Zentraleuropa. Welche Methoden der global studies können hier gewinnbringend eingesetzt werden? Wie können diese Methoden für die peripheren Regionen in Europa angepasst und weiterentwickelt werden?

Quelle: http://uegg.hypotheses.org/248

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TwInterview mit L.I.S.A., dem Wissenschaftsportal der Henkel-Stiftung

Heute ist das erste der angekündigten TwInterviews über die Bühne gegangen. Es hat den Beteiligten viel Spass gemacht, allerdings ist auch einiges schief gegangen: Offenbar war das Gespräch stellenweise schwer live zu verfolgen.

Wer also noch einmal in aller Ruhe nachlesen möchte, wie das TwInterview lief – hier findet sich alles wohlgeordnet und auch um die zugehörigen Tweets ergänzt, die nicht mit dem Hashtag #j_twint gekennzeichnet waren.

http://storify.com/mdemanto/twinterview-mit-portallisa

Danke auch an alle, die sich von aussen eingeschaltet haben. Besonders @pallaske, @MschFr, @Mareike2405, @thafranz und nicht zuletzt @schelbertgeorg. Merci!

Quelle: http://digigw.hypotheses.org/518

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Motivation im Studium – Frankfurter Grüne Soße?

Überrascht war ich, als ich per RSS-Feed über gleich zwei Beiträge der FAZ informiert wurde, die offenkundig gutheißen, was Universitäten derzeit anstellen, um Studierende zu motivieren.

Unter dem Titel “Motivationstrainer auf dem Campus” (http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/campus/gegen-durststrecken-im-studium-motivationstrainer-auf-dem-campus-12719533.html) wird dort ein Coaching-Angebot der Universität Frankfurt vergleichsweise unkritisch vorgestellt, das im Rahmen des Qualitätspakt-Lehre-geförderten Projektes “Starker Start ins Studium” betrieben wird. Die Trierer Professorin für Bildungswissenschaften Michaela Brohm durfte dort knapp 500 Studierende in Sachen Motivation schulen. Das erinnert beim Lesen zunächst an Tschakka!-Abende mit euphorischem Entertainer, aber diese Assoziation trägt nicht. Immerhin werden einige wichtige Motivationsprobleme angesprochen: die Bedeutung des eigenen Einflusses auf die Studienplanung für die Motivation (andernorts schon länger als “demand-control-Modell” bekannt; ich selbst habe es vor längerem etwas flapsig in den Blog des Historischen Seminars der JGU aufgenommen, um Studierenden zum Besuch außercurricularer Veranstaltungen zu ermuntern), die teilweise schädliche Wirkung der Konzentration auf extrinische Motivationsfaktoren (“Jagd nach Leistungspunkten”), die mangelnde Erfahrung mit der Wahrnehmung von Selbstwirksamkeit, die Schwierigkeiten mit der universitären Feedback-Kultur (die im Artikel allerdings – meiner Meinung nach zu Unrecht – als fehlend beschrieben wird; ich denke, sie ist vor allem anders als an der Schule, und sie muss von Studierenden entsprechend gelernt werden).

Überraschend ist jedoch, wie euphorisch die FAZ dieses Angebot aufnimmt. “An anderen großen Universitäten wie der Leibniz-Universität Hannover sucht man vergeblich nach reinen Motivationsseminaren”, heißt es dort in kritischer Haltung. Ja, auch in Mainz würde man vergeblich suchen. Ist das schlimm? Zu dem großen Herausforderungen der Studieneingangsphase, das kann ich jedenfalls aus meinen Erfahrungen sagen, gehört die häufig sehr geringe Frustrationstoleranz, die für eine spätere employability ein ernsthaftes Problem darstellt. Hierher gehört auch die mangelnde Selbstkompetenz, die ausdrücklich zu den Qualifikationszielen aller Studiengänge gehört und deren Erwerb nur der Studierende selbst leisten kann: die Fähigkeit (salopp gesagt), den inneren Schweinehund zu überwinden und sich selbst zu motivieren. Dazu mag man mancherorts Seminare anbieten; ich haltees nicht unbedingt für sinnvoll, weil es den Blick der Studierenden darauf verstellt, dass Motivation in ihrer eigenen Verantwortung liegt. Erneut ist es ein “Experte” vorne, der ihnen sagt, wie es geht. Erfolgreichen studieren kann aber nur, wer das (nicht sofort, aber ab einem gewissen Zeitpunkt) selbst schafft. Deshalb bin ich (und viele Kolleg/innen) dazu übergegangen, die Verantwortungsdelegation für den Lernprozess (die Verantwortung für das Lernen liegt entgegen landläufiger Überzeugungen nicht beim Superlehrer, sondern beim Lernenden) explizit in den Seminaren anzusprechen und entsprechend einzufordern.

Die von der FAZ konstatierte Tatsache, dass die wachsenden Studierendenzahlen mit mehr Studierenden einhergehen, die eher leistungsschwach sind und Schwierigkeiten haben, sich zu motivieren, und die Einschätzung der FAZ, dass die Lehrenden hierauf nicht pädagogisch vorbereitet sind, verbunden mit der Bewertung, dies sei ein “mismatch”, dem abzuhelfen sei, möchte ich mich daher nur in Punkt 1 anschließen: Ja, wachsende Studierendenzahlen stellen in dieser und in anderen Hinsichten durchaus ein Problem dar. Ich muss aber auch als etwas schwächerer Studierender und mit etwas gedämpfter Motivation lernen (das heißt auch: spüren und erfahren), dass mir dieses Problem nicht abgenommen oder mundgerecht zubereitet wird. Universitt ist nicht mehr Schule, und das universitäre Studium bereitet auf Berufe mit Entscheidungskompetenzen, Handlungsspielräumen und Verantwortlichkeiten vor, kurz gesagt: auf Berufe mit Risiko und Berufe, in denen nicht alle Kollegen hilfreich zur Seite stehen, wenn meine Motivation sinkt. Man mag darüber streiten, ob man in der Schule explizit Motivationstraining betreiben sollte; an der Universität scheint es mir im Interesse der Studierenden fehl am Platz.

Zu meiner Überraschung über die FAZ passt dann übrigens ein ähnlich wohlwollender Beitrag über die Einführung von Online-Spielen als Lehrformat im Modul “Wissensrepräsentationen” des Studiengangs „Informationswissenschaft und Sprachtechnologie“. Unter dem Titel “Fantasy an der Uni. Spielend durchs Studium” (
http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/fantasy-an-der-uni-spielend-durchs-studium-12735331.html) wird dort über den Versuch berichtet, die fehlende Motivation der Studierenden in diesem Modul durch die Einführung eines Computerspiels mit Belohnungssystemen zu heilen. Ich ertappe mich ale Kulturpessimist: Ich halte Spiele durchaus für lehrsam, ich halte es für möglich, dass man in Computerspielen etwas lernt, aber wer nicht bereit und/oder in der Lage ist, sich in einem Studiengang „Informationswissenschaft und Sprachtechnologie“ für das Modul “Wissensrepräsentationen” zu motivieren (oder wenigstens die Zähne zusammenzubeißen), der hat vielleicht einfach das falsche Studienfach erwischt oder sich grundsätzlich für den falschen Bildungsweg entschieden.

 

Quelle: http://geschichtsadmin.hypotheses.org/173

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Workshop: Challenges in Digital Humanities Research

culturaWer am Donnerstag, den 16. Januar 2014 von 13:00 bis 16:00 Uhr nicht in Dublin sein kann, um am Workshop “Challenges in Digital Humanities Research” teilzunehmen, kann das Geschehen auch virtuell via Livestream und Feedback-Channel verfolgen. Da auch die virtuelle TeilnehmerInnenzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung auf https://www.eventbrite.ie/e/challenges-in-digital-humanities-research-environments-the-cultura-approach-tickets-8165696819 erforderlich.

Am Beispiel des Projektes cultura geht der Workshop auf Probleme ein, die im Zuge der Arbeit mit Digital Humanities entstehen können. Auf der Agenda stehen beispielsweise Fragen nach dem Design, der Evaluation, der Social Network Analyse oder nach einer ganzheitlich personalisierten Forschungsumgebung.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2866

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aventinus specialia Nr. 59 [10.01.2014]: Beitrag zu aventinus der Regionalausgabe (Lkr. München-Nord) des Münchner Merkus

Die Print-Ausgabe des Münchner Merkur berichtet in ihrem heutigen Regionalteil für den Landkreis München-Nord über aventinus und geht hierbei auch auf die Geschichte und Struktur des Portals ein. Ein baldiges Erscheinen des Beitrages in der Online-Ausgabe steht zu erwarten. http://bit.ly/1fiILnY

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/01/4881/

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Fromme Kirchendiebe in Paris. Warum 1528 einige Hostien der Zerstörung entgehen

Im Jahr 1528 brechen Diebe in die Kirche des Augustinerstifts St. Victor vor den Toren von Paris ein. Sie rauben heilige Wertgegenstände – aber entfernen zuvor andächtig die Hostien und legen sie mit großen rituellen Vorkehrungen auf den Altar. Das versetzt auch zeitgenössische Beobachter in Erstaunen. Was sagen diese Handlungen über die Glaubenswelt der Räuber zu einer Zeit, als sich in Paris bereits evangelische Ideen ausbreiten? Und wie reagieren die Augustinerchorherren auf den ungeheuerlichen Vorgang? Der Vorfall ereignet sich in der Nacht vom 28. Mai. Es gibt keine Zeugen, nur die Spuren der Verwüstung werden den Chorherren am Morgen danach ersichtlich. Einer der Augustiner, der 46-jährige Kämmerer Pierre Driart, berichtet in seinen tagebuchartigen Aufzeichungen über den Raub: “In der Nacht von Donnerstag, dem 28. Tag des genannten Monats, eine Woche nach Christi Himmelfahrt, drangen mehrere diebische Übeltäter, nachdem die Matutin des Festes von Saint-Germain, Bischof von Paris, gebetet worden war, mit einer bewaffneten Gruppe über die Mauern des Kirchhofs in die Kirche ein und zwar über eine der Kapellen auf der Seite des Kirchturms, in der noch keine Fenster eingebaut waren. Sie nahmen den Tabernakel und den Kelch dort, wo der kostbare Leib unseres Herrn auf dem Altar war, hinter […]

Quelle: http://catholiccultures.hypotheses.org/1899

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