„…wir, burgermeister, rat und gemein burgere van Lyns…“ – 700 Jahre kommunale Selbstverwaltung in der Bunten Stadt

Übersicht RatFestvortrag anlässlich der Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Altbürgermeister Adi Buchwald am 29. August 2014.

Lieber Herr Dr. Faust, lieber Herr Buchwald, geehrte Ratsdamen und Ratsherren, meine sehr geehrten Damen und Herren, „…wir, burgermeister, rat und gemein burgere van Lyns…“, mit dieser Formulierung in einer Urkunde vom 19. Mai 1328 tritt der Linzer Stadtrat in das Licht der Geschichte. Bürgermeister, Rat und Bürgerschaft – das die klassische Dreiheit des mittelalterlichen Stadtregiments und eines der Hauptmerkmale einer vollwertigen Stadt. Und zur Stadt war Linz einige Jahre zuvor geworden – nämlich zwischen 1311 und 1320 – das genaue Jahr ist nicht bekannt. Der Kölner Erzbischof Heinrich II. von Virneburg investierte vor allem aus politischen Gründen kräftig in den Ort, um sein Territorium nahe der südöstlichen Grenze des Kurfürstentums zu stärken, ließ die in Teilen heute noch vorhandene Stadtbefestigung errichten und gewährte Linz alle Rechte und Freiheiten, die auch seine übrigen Städte genossen. Und da ein grundlegendes Merkmal städtischer Selbständigkeit damals wie heute die kommunale Selbstverwaltung war und ist, gibt es auch seit 700 Jahren in Linz eine Stadtregierung. Im Mittelalter bestand diese aus Bürgermeister und Magistrat, also einem Kollegium von Ratsherren, die die Bürgerschaft nach außen repräsentierten. Mit Bürgerschaft ist allerdings nicht die gesamte Einwohnerschaft gemeint ist, denn in mittelalterlichen Städten wurde man zum Bürger erst durch u.a. der Ableistung des Bürgereids und Zahlung des Bürgergelds.

Über die Zusammensetzung der städtischen Verwaltung im Mittelalter geben die Urkunden, das Statutenbuch und die Stadtrechnungen Auskunft, und auch die Namen der Bürgermeister sind seit dem ersten bekannten Träger dieses Amtes von 1322, Johann van deme Kelre, fast vollständig, ab 1461/62 bis heute nahezu lückenlos überliefert. Es ist im Mittelalter aber äußerst selten, das einmal der komplette Rat in den Quellen namentlich genannt wird. Doch zum Glück hat diese beeindruckende Urkunde die Jahrhunderte überdauert. Ein wunderschönes Stück, oder? Leider als einzige der Quellen, die ich für meinen Vortrag ausgewählt habe, nicht aus dem Linzer Stadtarchiv, sondern aus dem nordrhein-westfälischen Landesarchiv in Duisburg. Sie können an der Länge der Urkunde schon die Bedeutung des Ereignisses ermessen: Es handelte sich um nichts weniger als eine mittlere Verschwörung gegen den Erzbischof von Köln, an der die offensichtlich seit jeher selbstbewussten Linzer vor 650 Jahren beteiligt waren.

Wie gehört, hatte der Landesherr Linz erst vor kurzem zur Stadt aufgewertet, doch die Linzer zeigten sich zur Enttäuschung des Erzbischofs nicht so dankbar wie erwartet, sondern es gab schon früh Versuche, sich zu emanzipieren. So entzündete sich bereits gegen Ende der 1330er Jahre ein erster Konflikt zwischen der jungen Stadt und dem Stadtherrn. Für Unmut sorgte – wie so oft – die Erhebung einer Steuer, wogegen viele Linzer Bürger protestierten, weil sie sich ungerecht behandelt fühlten. Nur wenige Jahrzehnte später schloss Linz sich vor der Wahl eines neuen Erzbischofs mit den kurkölnischen Städten Neuss, Bonn, Ahrweiler und Andernach zu einem Bündnis zusammen, und die Bündnispartner verkündeten, nur denjenigen als neuen Landesherrn anzuerkennen, der ihnen ihre Freiheitsrechte in vollem Umfang garantierte.

Das ging jedoch gründlich schief, denn der neu gewählte Erzbischof Adolf von der Mark ließ den Einigungsvertrag kurzerhand zerreißen, und noch der Zorn seines Nachfolgers entlud sich auf Linz als der schwächsten unter den fünf widerspenstigen Städten: Bürgermeister, Rat und Bürgerschaft mussten in der Pfarrkirche St. Martin sprichwörtlich zu Kreuze kriechen und in Anwesenheit zahlreicher adeliger Herren – sie sehen deren Siegel hier unten an der Urkunde – vor dem Erzbischof bekennen, dass sie wegen ihrer Frevelhaftigkeit und ihres Ungehorsams, wie es im Text der Urkunde heißt, alle Privilegien verspielt hätten und es keine freie Ratswahl mehr geben würde, sondern der Landesherr zukünftig die Kandidaten bestimmte. Unter anderem als Machtdemonstration ließ der Erzbischof außerdem die Linzer Burg errichten, die ja nicht umsonst auch „Zwingburg“ heißt. Diese Urkunde ist also in doppelter Hinsicht besonders, denn durch sie lernen wir nicht nur die Linzer Stadtverwaltung vor 650 Jahren namentlich kennen, sondern in ihr wird außerdem eines der ältesten und bedeutendsten Gebäude Stadt – eben die Burg – erstmals schriftlich erwähnt.

Namentliche Nennung von Bürgermeister und Rat der Stadt Linz und Ersterwähnung der Linzer Burg, 1365 (Original: LAV NRW Abt. Rheinland Kk Urk. 211)

Namentliche Nennung von Bürgermeister und Rat der Stadt Linz und Ersterwähnung der Linzer Burg, 1365
(Original: LAV NRW Abt. Rheinland Kk Urk. 211)

Die Namen von Bürgermeister und Stadtrat werden gleich am Anfang der Urkunde aufgeführt – ich habe Sie Ihnen zur besseren Lesbarkeit noch einmal herausgezogen, untereinander gestellt und transkribiert: Johann Lotte, Bürgermeister, Jacob op me Kelre, Johann Kuylynck, Johan vame Kessel, Heyman Upladen, Johann van Staene, Herman vander Lynden, Jacob Wijnrich van Dadenberg, cleyne Johan van Luypstorp, Clays Kelleneir van Luypstorp, Arnolt Russche, Jacob Valder, Lodewich Ruytze, Rat von Linz. Genaueres zu diesen Personen ist nicht bekannt, aber vermutlich handelt es sich größtenteils um Kaufleute, da diese in Haus und Geschäft über ausreichend Personal verfügten und so die für eine städtische Führungsfunktion nötige Zeit hatten. Clays Kelleneir van Luypstorp könnte außerdem in Diensten des Landesherrn gestanden haben, denn ein Kellner war ein kurfürstlicher Verwaltungsbeamter. Und wie wir außerdem an den Vertretern aus Dattenberg und Leubsdorf sehen, kamen Ratsherrn nicht nur aus der Stadt Linz, sondern auch aus dem Kirchspiel, dessen Ausdehnung sich ziemlich genau mit der der heutigen Verbandsgemeinde Linz deckt. Unter den hier genannten Personen scheinen auch erstmals Angehörige später bedeutender Ratsfamilien wie Kessel oder Keller auf – Letzterer möglicherweise ein früher Verwandter des berühmten Linzer Kupferstechers Josef von Keller. Und mit der hier zweimal vertretenen Familie Russche/Ruytze war einige Jahrzehnte später Tilman Joel verschwägert, dessen Schwester den Linzer Bürgermeister Jacob Ruysch heiratete.

Aus der Zeit der Stadtwerdung vor 700 Jahren stammt übrigens auch das Große Siegel der Stadt Linz – Sie sehen hier links unten einen Abguss – aus dem später das Stadtwappen entstand, das ja bis heute aus Kreuz und Schlüssel besteht. Bei dem Kreuz handelt es sich um das kurkölnische Stiftswappen, wodurch die territoriale Zugehörigkeit zum Kölner Erzstift zum Ausdruck gebracht wird, der Schlüssel ist als Attribut des hl. Petrus, des kurkölnischen Landespatrons, zu verstehen.

Statutenbuch, angelegt um 1470

Statutenbuch, angelegt um 1470

Näheres zum Linzer Stadtrat im Mittelalter verrät uns auch das Statutenbuch, eines der schönsten Stücke aus dem Linzer Stadtarchiv. Wer in den sozialen Netzwerken unterwegs und Fan oder Follower des Stadtarchivs ist – und einige von Ihnen sind es ja bereits – dem wird es dort als Titelbild bekannt sein. Ein Ratsherr sollte also laut Statutenbuch ehelich geboren sein und von ehrbaren und frommen Eltern abstammen. Da er im Amt über die Vergehen von anderen zu urteilen hatte, sollte er selbst auch ein ehrliches Leben führen und über Klugheit und Urteilskraft verfügen. Natürlich wurden Rat und Bürgermeister nicht vom Volk gewählt – das allgemeine Wahlrecht wurde erst geschlagene 600 Jahre später eingeführt – sondern vielmehr ließ – wie eben gehört – bis zum Ende des 14. Jahrhunderts der Erzbischof von Köln jährlich 13 geeignete Personen aus Stadt und Kirchspiel auswählen. Später dann wurde das Amt auf Lebenszeit vergeben, und beim Tod eines Ratsherrn wählten die übrigen Mitglieder des Stadtrats einen neuen Ratsherrn hinzu. Dieser leistete bei seinem Amtsantritt einen Eid, in dem er sich dem Landesherrn gegenüber zu Gehorsam und der Stadt gegenüber zum Befolgen alter Gewohnheiten verpflichtete. Anschließend machte der Schultheiß der durch Glockengeläut versammelten Gemeinde die Wahl des neuen Ratsherrn öffentlich bekannt.

Zu den vielfältigen Aufgaben des Stadtrats gehörten u.a. die Aufsicht über das Rechnungswesen, die Besteuerung, die Maße und Gewichte, das militärische Aufgebot der Bürgerschaft, die Zünfte, die Schulen und das Armenwesen. Jährlich am Johannistag, also dem 24. Juni, wählten die Ratsherrn außerdem aus ihrem Kreis den Bürgermeister, der dem Rat verpflichtet war und der nichts ohne die Kenntnis und die Zustimmung des Rats beginnen durfte. Die Tatsache, das sich die Stadtratsmitglieder aus einem kleinen, sozial unausgewogenen Kreis rekrutierten und dazu noch lebenslang im Amt blieben, legt natürlich den Verdacht nahe, – und so war es häufig auch – dass Entscheidungen nicht immer im Sinne der Gesamtbevölkerung, sondern lediglich im Sinne der städtischen Führungsschicht getroffen wurden, zumal die Stadtverwaltung praktisch keinerlei Kontrolle unterlag. Immerhin legte der Bürgermeister bisweilen den Bürgern der einzelnen Stadtviertel die jährliche Stadtrechnung vor, damit diese den Umgang mit den öffentlichen Geldern überprüfen konnten.

Für ihre Tätigkeit erhielten die Ratsherrn eine kleinere Aufwandsentschädigung, bei längeren Verhandlungen wurden außerdem Brot, Fleisch und Käse gereicht und Wein getrunken. Vor den Sitzungen begaben sich die Ratsherrn zur Messe – wir haben das ja heute nachempfunden – die ab 1462 in der Ratskapelle gleich gegenüber dem Rathaus am Marktplatz gelesen wurde. Der von seinem Stifter Tilman Joel prachtvoll ausgestattete Bau entsprach dem neu erlangten Selbstbewusstsein der Stadt, die nach der Demütigung durch den Erzbischof vor 100 Jahren jetzt wieder an politischer Bedeutung gewann und sogar zur Hauptstadt der Linzer Eintracht aufstieg, eines Verteidigungsbündnisses rheinischer Städte und Dörfer. Überhaupt darf diese Zeit als Blütezeit der Stadt angesehen werden, was sich auch im Bau eines repräsentativen Bürger- und Rathauses widerspiegelte.

Rathaus und Marktplatz, 1706

Rathaus und Marktplatz, 1706

Meine Damen und Herren, wir sind an historischer Stätte versammelt, denn genau hier an diesem Ort – zwar ursprünglich ein Stockwerk höher, aber trotzdem hier in diesen Räumlichkeiten – versammelt sich der Linzer Stadtrat seit mindestens 550 Jahren. In einer 10-jährigen Bauzeit, von 1517 bis 1527, wurde dieses Gebäude als Bürger- und Rathaus anstelle eines kleineren, mittelalterlichen Vorgängerbaus aus Fachwerk errichtet. Meister Mathias und Meister Andreas, unter deren Leitung die Bauarbeiten standen, ließen es aus Basaltlava und Tuffstein vom Kaiserberg und aus der Eifel, Steinen vom Stern und vom Minderberg und Bausand u.a. von der Mündung des Altenbachs und vom Nonnenwerth errichten. Die Hölzer für den Dachstuhl kamen per Floß aus Mainz, weiteres Bauholz wurde in den heimischen Wäldern bis hin nach Ehrenstein geschlagen. Einige Bauteile wurden außerdem in fertigem Zustand aus Andernach und Breisig per Schiff angeliefert. Den Baurechnungen zufolge waren fast 200 Männer am Bau des Rathauses beteiligt, darunter 13 Meister, außerdem Zimmererknechte, Steinbrecher, Sägeschneider, Handlanger, Schiffer und Fuhrleute.

Wie Sie hier auf dieser Zeichnung sehen, die den Zustand von 1706 zeigen soll, waren die Räumlichkeiten des Bürger- und Rathauses ursprünglich anders aufgeteilt als heute und wurden auch anders genutzt. Denn das komplette Erdgeschoss bestand aus einer großen, ungeteilten Halle, die vom Markplatz aus durch zwei große Tore betreten und befahren werden konnte. Die Umrisse sind ja heute noch an der Fassade zu sehen. Die Halle diente u.a. der Aufbewahrung von Baumaterial, Löschgerätschaften und Feuerwaffen, es gab ein Wachlokal für die Stadtwache und eine Stube für die Wollenweberzunft, die in der Halle auch ihren Tuchmarkt abhielt. Außerdem wurde die Halle für gesellige Veranstaltungen wie Feiern oder Theateraufführungen genutzt, und es war eine komplette Küche mit gemauertem Herd, Tischen, Bänken, Schüsseln, Gläsern und Krügen für die Verpflegung eingerichtet.

Ins Obergeschoss gelangte man über eine Außentreppe, die oben von einer Loggia abgeschlossen wurde – hier auf dieser Zeichnung gut zu sehen. Die Loggia spielte im öffentlichen Leben der Stadt eine besondere Rolle, denn von hier aus wurden der Bevölkerung beispielsweise die neu gewählten Ratspersonen vorgestellt, Gerichtsurteile verkündet und Befehle des Landesherrn oder Beschlüsse des Magistrats verlesen. Die historische Treppenanlage bestand bis 1833, dann wurde sie wegen Baufälligkeit abgebrochen und eine Innentreppe errichtet. Im Obergeschoss schließlich befanden sich die Große Stube für die Sitzungen des Stadtrats, die Schöffenstube für die Sitzungen des Stadtgerichts und die Kleine Stube für den Empfang von Gästen. Im Obergeschoss trafen sich Rat und Bürgerschaft zum geselligen Beisammensein, und Bürgermeister und Stadtrat bewirteten im Laufe der Jahrhunderte hier ganze Legionen von kurfürstlichen Beamten, Angehörigen des Adels, Mitglieder der Linzer Union, Hochzeitsgäste oder auch Theaterschauspieler mit Wein und Speisen.

Achterinstruktion, 1649 Die Punkte 1-7 regeln u.a. die Aufsicht der Achter über das Rechnungs-, Finanz- und Bauwesen der Stadt

Achterinstruktion, 1649Die Punkte 1-7 regeln u.a. die Aufsicht der Achter über das Rechnungs-, Finanz- und Bauwesen der Stadt

Bis ins 17. Jahrhundert hinein war die Ratsherrschaft in Linz fest verankert. Ratsfamilien wie Salzfaß, Mengelberg, Keller, Eiserfey, Mohr, Zimmermann, Kastenholz, Kessel oder Neuerburg waren untereinander versippt und bestrebt, die städtischen Ämter in ihren Reihen zu halten. Während des Dreißigjährigen Krieges kam es dann aber zu tiefgreifenden Auseinandersetzungen zwischen Rat und Gemeinde. Die Bürger beschwerten sich u.a. über ungleich verteilte Steuerlasten und Missstände in der Finanzverwaltung, denn die Unstimmigkeiten in den Stadtrechnungen häuften sich. Da sich die Proteste auf Dauer nicht ignorieren oder unterdrücken ließen, musste der Rat ab Mitte des 17. Jahrhunderts eine Beteiligung der Bürgerschaft am Stadtregiment und damit eine erste Demokratisierung der Stadtverfassung hinnehmen. 1649 nämlich wurde das Kollegium der Achter gebildet – Sie sehen hier eine Seite aus der von Kurfürst Ferdinand erlassenen Achterinstruktion.

„Policeyordnung“, 1664, Titelseite „Demnach Dero Kurfürstlicher Durchlaucht zu Köllen Herzog Maximilian Henrich […] unterthänigst referiert worden welcher Gestalt in Dero Stadt Linz wegen des Policeywesens vor langen Jahren hero einige Unordnungen und schädlicher Mißbrauch vor und nach eingeschlichen wodurch auch zwischen Bürger-Meister, Scheffen und Rath und der gemeinen Bürgerschaft daselbsten Unei-nigkeiten und Mißtrauen entstanden […]“

„Policeyordnung“, 1664, Titelseite„Demnach Dero Kurfürstlicher Durchlaucht zu Köllen Herzog Maximilian Henrich […] unterthänigst referiert worden welcher Gestalt in Dero Stadt Linz wegen des Policeywesens vor langen Jahren hero einige Unordnungen und schädlicher Mißbrauch vor und nach eingeschlichen wodurch auch zwischen Bürger-Meister, Scheffen und Rath und der gemeinen Bürgerschaft daselbsten Unei-nigkeiten und Mißtrauen entstanden […]“

Das Kollegium bestand – wie der Name schon sagt – aus acht Männern, die die Interessen der gemeinen Bürger vertreten sollten und ein Kontroll- und Mitspracherecht in allen Ratsangelegenheiten hatten. Im Gegensatz zu den Ratsherrn, die ja meist Kaufleute waren, setzte sich das Kollegium der Achter überwiegend aus Handwerkern zusammen. Der Stadtrat, der über drei Jahrhunderte praktisch die Alleinherrschaft inne gehabt hatte, gewährte das Mitspracherecht natürlich nur widerwillig und torpedierte die Achter, wo es nur ging. Da sich auch Beschwerden über die Disziplin der Ratsherrn häuften, musste schließlich auf Bitten beider Parteien Kurfürst Max Heinrich mehrere Gesandte nach Linz schicken, um den Streit zu schlichten. Ergebnis der Verhandlungen war die 1664 erlassene „Policeyordnung“ für Stadt und Kirchspiel Linz – Sie sehen hier die Titelseite – die wichtige Bereiche der Stadtverwaltung und des Zusammenlebens der Bürger neu regelte. U.a. sollte das Rechnungswesen reformiert und gestrafft und die Satzungen der Stadt eingehalten werden. Den Ratsherrn wurden in der Sitzung „ungeziemende“ und aufbrausende Reden bei Strafe von zwei Pfund Wachs verboten. Damit die Sitzungen besser besucht würden, wurden den Ratsherrn vor den jeweiligen Terminen durch den Stadtdiener so genannte „Ratsschilder“ zugestellt, die die Ratsherrn bei Strafandrohung vor der Sitzung wieder beim Bürgermeister abzuliefern hatten.

Bürgermeister Augustin Kastenholz, 1628

Bürgermeister Augustin Kastenholz, 1628

Meine Damen und Herren, die Geschichte des Linzer Stadtrats kommt natürlich an einer Person auf keinen Fall vorbei – Sie sehen ihn hier und kennen ihn alle – Augustin Kastenholz. Das Leben als Ratsherr des Mittelalters und der Frühen Neuzeit war nämlich mitnichten immer so angenehm, wie es auf den ersten Blick scheinen mag – gewählt auf Lebenszeit, stets unter Seinesgleichen, kaum einer Kontrolle unterworfen – denn politische Konflikte und kriegerische Auseinandersetzungen waren in jedem Jahrhundert an der Tagesordnung – genannt seien hier nur die Belagerung der Stadt Linz durch kaiserliche Truppen im Neußer Krieg 1475, die Besetzung im Kölnischen Krieg 1583 und natürlich vor allem auch die Besetzung der Stadt durch die Schweden während des Dreißigjährigen Krieges 1632/33.

Als städtischer Amtsträger sah man sich also wie die übrigen Stadtbewohner auch nicht selten an Leib und Leben bedroht. Im Dreißigjährigen Krieg gipfelte das in der Hinrichtung von Augustin Kastenholz. Kastenholz, Zollschreiber, Schöffe und ehemaliger Bürgermeister, hier in der Stadt und im Ratshaus allgegenwärtig durch den nach ihm benannten Kastenholz-Platz und der Castenholtz-Schule, der Plakette draußen an der Fassade, durch den von ihm gestifteten Altar dort hinten an der Wand und durch sein Porträt – Sie sehen es hier – das Original hängt ein Stockwerk höher. Dieser Augustin Kastenholz also wurde am 22. Februar 1633 von den Schweden auf dem Marktplatz hingerichtet, vermutlich wegen Hochverrat. Der genaue Hintergrund, ist nicht bekannt, möglicherweise hatte er den Bürgermeister von Hönningen vor den anrückenden schwedischen Truppen warnen lassen, vielleicht auch hatte er Truppen zum Entsatz von Linz angefordert. Sein Todesdatum jedenfalls wurde im Bürgerbuch eingetragen, wo er unter den Schöffen und Ratspersonen ab 1618 geführt wird – Sie sehen den Eintrag hier, zusammen mit seiner Frau Katharina Kessel.

Eintrag im Bürgerbuch, 1618 „Augustin Castenholtz und Catharina Kessell. Consul, 1633, d. 22. Februar obiit”

Eintrag im Bürgerbuch, 1618„Augustin Castenholtz und Catharina Kessell. Consul, 1633, d. 22. Februar obiit”

Rat und Achter wuchsen im Verlauf der Zeit immer stärker zusammen. Die Achter wurden nämlich nicht von der Bürgerschaft gewählt, so weit sollte die Demokratisierung dann auch wieder nicht gehen – sondern vom Rat! Zwar schlugen die übrigen Achter dem Stadtrat bei der Neuwahl eines Achtermitglieds einen Kandidaten nach ihrem Gusto vor, aber der Rat war natürlich bestrebt, die Achter-Wahlen stets so zu regeln, dass seine Kreise nicht durch ungeeignete oder unerwünschte Angehörige der bürgerlichen Schichten gestört wurde. Da es jedoch bald üblich wurde, dass neue Ratsherrn aus dem Achterkollegium ausgewählt wurden, bildete sich mit der Zeit ein Kreislauf. Das Achteramt entwickelte sich zum Aufstiegsamt in den Rat, und die Achter waren in ihrer ursprünglichen Rolle als Kontrollorgan nicht mehr zu erkennen. Vielmehr bildeten Rat und Achter die neue Führungsschicht innerhalb der Bürgerschaft und an den ursprünglich angeprangerten Missständen änderte sich nur wenig. Die geringe Fluktuation innerhalb der Verwaltung zeigt die Ratsliste von 1769 ganz deutlich: die ersten sieben – also die Schöffen – führten alle den Bürgermeistertitel, die zweiten sieben – die Räte – den Baumeistertitel. Alle saßen also schon längere Zeit im Magistrat und hatten die jeweiligen Funktionsämter durchlaufen. Wie Sie an den Namen sehen, saßen im Rat jetzt im 18. Jahrhundert allerdings nicht mehr nur Angehörige der bekannten Ratsfamilien des 15. und 16. Jahrhunderts. Hier hatte ein Wechsel stattgefunden, der vielleicht auch auf die Durchmischung mit den Achtern zurückzuführen ist.

Ratsliste, 1769

Ratsliste, 1769

Zum Ende des 18. Jahrhunderts waren dann auch in Linz die Auswirkungen der Französischen Revolution zu spüren. Es waren allerdings nicht die Ideen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, die in der Stadt Resonanz fanden, vielmehr litt die Stadtbevölkerung in den Jahren 1796 und 1797 im Zuge der Revolutionskriege – mal wieder – unter der Besatzung durchziehender Truppen. Diese forderten horrende Geld- und Sachleistungen, und der Stadtrat war bemüht, die Forderungen durch Bestechung der zuständigen französischen Heeresverwaltungsbeamten zumindest abzumildern, was auch öfters – wenn auch nicht immer – gelang.

Das 19. Jahrhundert bescherte der Stadt dann nach einigen Jahren unter nassauischer Regierung nicht nur den Übergang an Preußen und die Bildung des Kreises Linz, wenn auch nur für wenige Jahre, sondern auch einen weiteren kleinen Schritt hin zu einer Demokratisierung innerhalb der Stadtverwaltung. Denn die Stadträte wurden seit der Gemeindeordnung von 1845 erstmals von der Bevölkerung gewählt. Allerdings waren sie dadurch nach wie vor kein demokratisches Gremium, da nach dem preußischen Dreiklassenwahlrecht gewählt wurde, das das Wahlrecht an das Steueraufkommen band, wodurch nur ein kleiner Teil der Gesamtbevölkerung wahlberechtigt war. In Linz waren 1846 nur gut sechs Prozent der Einwohnerschaft wahlberechtigt, 1871 sieben Prozent und 1913 knapp 15 Prozent. Wir sehen hier die erste Seite des Wählerverzeichnisses von 1856. In der Klasse 1 der „Meistbeerbten“, wie es hieß, finden sich bekannte Namen wie Rhodius, Cahn oder Mayer, allesamt Fabrikantenfamilien, oder auch Salm-Kyrburg oder von Rolshausen. Die Wähler wurden anlässlich einer Wahl ins Rathaus geladen und durften dort für einen ihrer Klasse zugeteilten Kandidaten stimmen. Wie wir sehen, wurden die Namen der Gewählten offensichtlich jeweils gleich hinter den Namen des Wählers eingetragen, weshalb von einer geheimen Wahl nicht die Rede sein kann.

Liste der Meistbeerbten, 1856

Liste der Meistbeerbten, 1856

In der Mitte des 19. Jahrhunderts dann wurde Linz auch von der deutschen Märzrevolution erfasst, und Bürgermeister und Stadtrat setzten sich an die Spitze der Bewegung. Nach dem Verlust der kurkölnischen Privilegien wie dem Rheinzoll und von Verwaltungsbehörden und dem daraus resultierenden Niedergang von Handel, Handwerk und Gewerbe war zu dieser Zeit in der Stadt ohnehin eine allgemeine Katastrophenstimmung spürbar. Es kam während der Märzrevolution in Linz zu revolutionären Umtrieben, der preußische Adler wurde vom Rathaus abmontiert und in Volksversammlungen machte sich Unzufriedenheit Luft. Bürgermeister Franz Stephan Christmann richtete nach dem Vorbild Kölns und anderer rheinischer Städte eine Eingabe an den preußischen König, in der u.a. Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit, Ausdehnung des aktiven Wahlrechts und Gleichheit vor dem Gesetz gefordert wurde. Da diese Forderungen einigen Linzer Politikern zu weit gingen, kam es in der Stadtverwaltung zu Aufruhr, man versuchte, den Bürgermeister abzusetzen, und viele Stadtratsmitglieder blieben den Sitzungen fern. Doch schon im November 1848 war die deutsche Revolution gescheitert und auch in Linz kehrte wieder Ruhe ein.

Mitglieder der Stadtverwaltung, 1920er Jahre

Mitglieder der Stadtverwaltung, 1920er Jahre

Meine Damen und Herren, wir sind am Beginn des 20. Jahrhunderts angelangt. Aus dieser Zeit stammt das erste Foto von Mitgliedern der Linzer Stadtverwaltung, in der Mitte Bürgermeister Dr. Paul Pieper, und ich finde, dass sich an den ernsten Mienen schon erkennen lässt, welche Verantwortung auf den Schultern dieser Männer lastete. Denn diese Stadtregierung hatte in den zehn Jahren zuvor – das Bild wurde etwa 1925 aufgenommen – nicht weniger als die Auswirkungen eines Weltkriegs – des Ersten Weltkriegs – auf die Stadt Linz bewältigen müssen, mit Mangelwirtschaft, Hunger und dem täglich Kampf ums Überleben, die Nachkriegszeit mit der Besetzung durch französische Truppen, den Einmarsch der Separatisten und schließlich Wirtschaftskrise und Hyperinflation. Immerhin wurde nach dem Übergang von der Monarchie zur Republik 1919 deutschlandweit nun endlich auch ein allgemeines, gleiches, geheimes und direktes Wahlrecht eingeführt, das auch für Frauen galt.

Doch diese Freiheit währte nur ein gutes Jahrzehnt, denn die der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 folgende Gleichschaltung traf Ende 1933 auch das Linzer Stadtparlament. Seit den letzten freien Stadtverordnetenwahlen vom März 1933 bestand der Stadtrat aus neun Angehörigen der Zentrumspartei und jeweils vier von Bürgerliste und NSDAP. Durch das Gemeindeverfassungsgesetz vom 15. Dezember 1933 wurden diese gewählten Stadtverordneten durch Ratsherrn ersetzt, die auf Vorschlag der Gauleitung der NSDAP berufen und auf Adolf Hitler vereidigt wurden. Der Stadtrat wurde dadurch zu einem bloßen Beratergremium des Bürgermeisters herabgewürdigt und es gab keine freien kommunalpolitischen Entscheidungen mehr.

Protokoll der Stadtverordnetensitzung vom 7. Oktober 1945

Protokoll der Stadtverordnetensitzung vom 7. Oktober 1945

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde eine neue politische Ordnung geschaffen. Die unter alliierter Besatzung neu gebildete Stadtverwaltung musste sich in den ersten Nachkriegsjahren vor allem der Organisation des Lebensnotwendigen widmen, denn die Ernährungslage in der Stadt war äußerst kritisch und es drohte eine Hungerkatastrophe. So lautete denn auch der erste Tagesordnungspunkt der ersten aufgezeichneten Stadtverordnetenversammlung nach dem Krieg von 7. Oktober 1945 – Sie sehen es hier -: „Bericht des Vorsitzenden über die allgemeine wirtschaftliche und finanzielle Lage der Stadt Linz“. Und auch Frauen engagierten sich jetzt in der Kommunalpolitik, denken wir nur an Else Missong-Peerenboom – die Stadt Linz hat kürzlich an sie erinnert – oder auch Liesel Kretz oder Gertrud Grefrath, die bereits in den ersten Nachkriegsjahren im Stadtrat saßen.

Der Linzer Stadtrat vereinte jetzt Bürger aller Schichten und Berufsgruppen. Die Kommunalwahlen vom 14. Dezember 1948 beispielsweise brachten für die CDU mit Ferdinand Nitzgen einen Arbeiter, Peter Frings einen Gärtnermeister, Dr. Franz-Josef Wuermeling einen Staatssekretär, Peter Paffhausen einen Magazinverwalter, Peter Rechmann einen Klempner, Franz Wald einen Gastwirt, Gertrud Grefrath eine Hausfrau, Andreas Heim einen Oberstudiendirektor, Karl Müllenstädt einen Kaufmann und Peter Meyer einen Lokführer in den Stadtrat. Die SPD stellte mit Johann Bündgen einen Küfer, Heinrich Ries einen Uhrmacher, Theo Lück einen Angestellten und Josef Herz einen Schmied. Die DDP entsandte mit Matthias Oellig einen Bauunternehmer, Josef Houben einen Kaufmann, Hubert Dütz einen Gastwirt und mit Karl Aufdermauer und Severin Schoop jeweils einen Gärtnermeister in den Stadtrat. Nach 700 Jahren ist das Linzer Stadtparlament also endlich in jeder Hinsicht zu einem demokratischen Gremium geworden.

Empfang von Raissa Gorbatschowa und Hannelore Kohl, 9. November 1990

Empfang von Raissa Gorbatschowa und Hannelore Kohl, 9. November 1990

Meine Damen und Herren, am Schluss meines Vortrags schlage ich noch einmal den Bogen zu unserem heute frisch gekührten Ehrenbürger Adi Buchwald. Sie sehen ihn hier noch ganz zu Beginn seiner Amtszeit am 9. November 1990 mit Raissa Gorbatschowa (links) und Hannelore Kohl beim „Damenprogramm“ in Linz, derweil der sowjetische Präsident Michail Gorbatschow und Bundeskanzler Helmut Kohl in Bonn den “Vertrag über gute Nachbarschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit” unterzeichneten. Ein wahrhaft historisches Datum also. Durch die zahlreichen Staatsgäste, die Linz während der Bonner Republik besuchten, war die Stadt in diesen Jahrzehnten praktisch immer in enger Tuchfühlung mit der internationalen Politik.

Zu den vielen Verdiensten von Adi Buchwald um die Stadt, von denen wir heute schon gehört haben, zählen auch sein Engagement für die Stadtgeschichte und das Stadtarchiv. Er ist jedem stadtgeschichtlichen Projekt stets offen und interessiert begegnet und hat die Realisierung umstandslos ermöglicht – ich erinnere hier nur an die beiden großen Ausstellung zum Joseph-von-Keller-Jubiläum 2011 und zum Ersten Weltkrieg in diesem Jahr, die ja zu echten Erfolgsgeschichten wurden. Ich schließe ich mich also den Gratulanten an und bin froh, dass ich mit Ihnen, lieber Herr Buchwald, so lange und so gut zusammen arbeiten durfte. Und wenn ich heute hier als Chronistin der Stadtgeschichte auftrete, dann kann ich guten Gewissens konstatieren: Sie haben sich auch mit Ihrer nachhaltigen Kulturarbeit einen so festen wie prominenten Platz in der langen und reichen Geschichte unserer Stadt erarbeitet. Ihnen, Ihrem Nachfolger Herrn Dr. Faust, dem Stadtrat und allen Zuhörern heute wünsche ich nun einen schönen Abschluss auf der Kirmes. Für Fragen stehe ich hier und auch später natürlich gerne zur Verfügung. Meine Damen und Herren – ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Quelle: http://archivlinz.hypotheses.org/300

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Rezension: Michal Slivka: Pohľady do dejín stredovekého Slovenska. Martin, 2013.(Blicke auf die mittelalterliche Geschichte der Slowakei, Martin, 2013)

Einen Beitrag zur Ordensgeschichte in der Slowakei liefert Michal Slivkas neue Publikation Pohľady do dejín stredovekého Slovenska (Blicke auf die mittelalterliche Geschichte der Slowakei). Als einer der wichtigsten slowakischen Archäologen hat er langjährige Erfahrung in der Archäologie des Mittelalters. Die neue Publikation vergleicht die Kenntnisse über das Leben in ungarischen Klöstern, Städten und Burgen mit denen über den westeuropäischen Raum. Der Autor findet die Denkmäler der Materialkultur so wichtig wie die schriftlichen Quellen und er versucht, diese im Vergleich mit den religiösen Vorstellungen zu präsentieren. Slivka beschäftigt sich mit Synkretismus im mittelalterlichen Europa, den Anfängen des Christentums in Ungarn und damit verknüpft mit den durchgeführten religiösen Praktiken (zu der Zeit noch gemischt mit alten  heidnischen Praktiken). Sehr interessant ist auch der Beitrag zur Entwicklung der ersten Ordensgemeinschaften in Ungarn. Aufgrund archäologischer Entdeckungen kann man den Etablierungsprozess der Ordensgemeinschaften in mittelalterlichen Städten rekonstruieren. Weiter beschäftigt sich der Autor mit dem Phänomen des Patroziniums, als Schutzpatronat der Einrichtungen: von Kirchen, Klöstern und auch des Staates. Im Mittelalter versuchte der königliche Hof sich auch über die Heiligsprechung im kirchlichen und politischen Leben zu legitimieren. Damit wollten die Könige ihre Dynastie stärken und deswegen haben sie ein Familienmitglied vom Papst heiligsprechen lassen. Abschließend widmet sich Michal Slivka dem Charakter der Interaktion zwischen Klöstern und der restlichen Welt und zwar im Rahmen des wirtschaftlichen Systems des Mittelalters.

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/7695

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Welcome to Jordan │ Reisetagebuch

Nach nur einer Stunde hatten wir gestern – so sagte man uns – die Grenze von Israel nach Jordanien sehr zügig überquert. Normalerweise dauere es mindestens zwei. Erst auf der israelischen Seite die Ausreisegebühr bezahlen, dann die Quittung beim nächsten Schalterbeamten vorlegen, den Duty-Free-Bereich passieren, mit einem Bus, der – meistens – einmal pro Stunde fährt auf die jordanische Seite fahren. Dort zunächst Geld tauschen, dann damit das Visum bezahlen, dieses – zusammen mit dem Pass – an der Passkontrolle vorzeigen, danach durch den […]

Quelle: http://grammata.hypotheses.org/872

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Ein Friedenswerk im Völkerringen – Kriegserinnerungen von Dr. Josef Schofer I

Über den Weltkrieg sind schon ziemlich viel Bücher erschienen. Die meisten berichten von dem kriegerischen Geschehen, die einen mehr von der Strategie, die andern mehr von den furchtbaren Opfern. Nur wenige erzählen direkt von der seelischen Welt im Völkerringen. Wo man solchen Versuchen begegnet, hat man da und dort den Eindruck, daß die geschichtliche Wahrheit nicht in allweg zur Geltung gelangt.

Es liegt in der Natur der Sache, daß der Feldgeistliche die seelische Welt zu beobachten besonders in der Lage war. Freilich, auch er war auf einen kleinen Ausschnitt aus dem ganzen angewiesen; allein, die Aussprachen, auch Konferenzen mit anderen erweiterten das Blickfeld und ergänzten und bereicherten die selbstgewonnenen Erkenntnisse. So dürften auch die Kriegserinnerungen eines Feldgeistlichen allgemein einiges Interesse bieten.

Von vielen Kameraden wurde der Wunsch ausgesprochen, ich sollte zur Feder greifen und meine Kriegserinnerungen niederschreiben und vorlegen. Diese Anregungen haben auf mich Eindruck gemacht. So habe ich denn meine Tagebücher und die spärlichen Aktenblätter gemustert und mich entschlossen, meine Kriegserinnerungen in schlichter Form dem Volke zu erzählen. Von der Seelsorge gehe ich aus und der Seelsorge zu nutzen ist eines meiner Ziele.

Nun soll die Erzählung auch einen Namen haben. So will‘s die Ordnung. Gut, dann sollen die schlichten Erinnerungen, die ich meinen Kameraden widmen möchte, die Überschrift haben: Ein Friedenswerk im Völkerringen.

1. Die Schicksalsstunde schlägt.

Die Kunde von der furchtbaren Mordtat in Sarajewo, die mich bei einer Pastorellen Aushilfe an der Liebfrauenkirche in Mannheim traf, ließ den entsetzlichen Ernst der Lage alsbald erkennen. Die Hoffnungen, daß der Friede erhalten bleibe, waren mehr auf dem lockeren Boden der frommen Wünsche, als auf dem Felsenfundament der sicheren Tatsachen aufgebaut. Die Verhandlungen der Staatsmänner führten tatsächlich in den Weltkrieg hinein. Damit war vorab meiner Vereinsarbeit ein jähes Ende bereitet; andere seelsorgerliche Aufgaben drängten dafür bald heran.

Tausende und Tausende folgten dem Ruf des Vaterlandes zu den Waffen. Freiburg war nicht der letzte Sammelplatz. Einquartierungen kamen und gingen. Noch nie sah ich allenthalben eine so hochgehende vaterländische Begeisterung; wohl alle im Volke erblickten in dem Krieg eine Abwehrmaßnahme zur Rettung des Vaterlandes; niemand unter uns dachte an Eroberungen. So stand es im gewöhnlichen Volk.

Die geographische Lage von Baden hatte unser Heimatland dem Krieg gleich zu Beginn unheimlich nahe gebracht. Gegenüber dem Oberelsaß und nur durch den Rhein getrennt von dem Vorstoß der Franzosen von Belfort her, liegt das badische Oberland. Es wäre, wenn ein französischer Übergang über den Rhein gelungen wäre, dem ersten Anprall des feindlichen Einmarsches ausgesetzt gewesen. Ehe aber noch die Stimme des Kriegs grollte über die Hügel, auf denen der Markgräfler wächst, erfolgte in den ersten Tagen der deutschen Mobilmachung von der Schweizergrenze her ein anderer Einmarsch: Der Strom Tausender von Deutschen aus der Schweiz, die in der Grenzstadt Lörrach ihrer militärischen Gestellungspflicht zu genügen hatten, mündete in Oberbaden. Er war so stark, daß er alle Vorkehrungen überstieg. Er brachte die erste große Einquartierung dieses Kriegs, tagelang bis in die Dörfer hinaus. Gleichzeitig kamen die langen Züge mit Reservisten und Landwehrmännern; von Freiwilligen aber gab‘s eine solche Menge, daß viele abgewiesen werden mußten. Sie versuchten ihr Glück dann weiter unten im Land, meist mit dem gleichen Geschick. Wenn sie kamen, war schon alles überfüllt.

Da war ein Junge, der wollte um jeden Preis mit. Er war über seine Jahre körperlich stark, aber noch nicht einmal 16 Jahre alt. Natürlich, er wird zurückgewiesen. Die Eltern verwehren ihm die Meldung. Er brennt ihnen aber heimlich durch. Gelingt‘s ihm nicht zu Land, denkt er, so vielleicht auf dem Wasser. In einem Militärzug kommt er bis an die Nordsee, nach Wilhelmshaven. Von unterwegs meldet er‘s den Seinen. Nach ein paar Tagen kommt er wieder vom Bahnhof zurück. Niedergeschlagen erzählt er, daß sie ihn auch an der Wasserkante nicht genommen. 10000 überzählige Freiwillige hätten sie dort zurückgewiesen! So muß er sich mit den anderen trösten, aber denken wird der Junge an seine Fahrt, sein Leben lang. Er hat von der ernsten Zeit doch etwas miterlebt. Das ist nur ein Beispiel für ungezählte.

Überall in jenen Tagen ein ernster, froher Mut der waffenfähigen Jugend, feste Entschlossenheit der Landwehrmänner. Es sind fast durchweg Familienväter. Sie wissen, wofür sie kämpfen. Trupp für Trupp, mit vaterländischem Sang, zum Bahnhof, um in die Züge verladen zu werden. So ging‘s Tag für Tag. Stark und beruhigend zugleich war der Eindruck, den dieses Vorspiel des gewaltigen Schicksals, das jetzt anhub, in der Bevölkerung zurückließ. Jedes fühlte: Wie reich ist das Vaterland an opferwilligen Menschen! Es weiß fast gar nicht, wohin mit all seinem Überfluß. Und wie entschlossen kommen alle seine Kinder zurück und wollen ihrer Mutter Heimat beistehen in der Stunde der Gefahr. Idealismus und Opfergeist beseelen so ziemlich das ganze Volk ohne Rücksicht auf Partei und Konfession.

Auf den Trubel der Mobilmachungstage folgte Ruhe. Aber es war eine unheimliche Ruhe. Friedevoll lag die schöne Landschaft da im üppigen Kleid eines prangenden Sommers. Aber die Menschen waren voll innerer Unruhe; wie ein schwerer Druck, wie die Last eines harten Schicksals lag‘s auch auf der Schönheit der Natur, auf den Herzen der Menschen. Noch sah man die Wirklichkeit des Krieges nicht, aber man hörte und fühlte ihn. Bald sollte man auch seine Opfer sehen. Die Offensive der Franzosen von Belfort her hatte begonnen. In dumpfen Schlägen kam der Kanonendonner über den Rhein herüber und rollte vom Istein her, wieder hinüber ins Elsaß. Unheimlich, wenn durch die Nächte der Donner grollte. Die gefährliche Nähe ward jedem zum jähen Bewußtsein, als die Nachricht kam: Mülhausen ist von den Franzosen besetzt! Ihre Patrouillen standen wirklich in den Elsässer Orten zunächst der badischen Grenze. Aber trotz der Nähe der Gefahr kann man nicht sagen, daß irgend etwas, wie eine Panik, unsere Bevölkerung ergriffen hätte. Dazu war das Vertrauen in unser Heer und seine Leitung damals viel zu stark. Aber ein begreiflicher Druck und eine unheimliche Spannung lag doch auf den Gemütern. Sie löste sich, als der Sieg der deutschen Truppen bei Mülhausen, ihr Sieg gegen eine Übermacht, nach schweren Stunden des Harrens bekannt wurde. Die Franzosen haben dann ihre Vorstöße im Oberelsaß drüben wiederholt und sind auch wieder vorgedrungen. Aber man könnte nicht sagen, daß sich die Bevölkerung gegenüber im nahen badischen Gebiet irgendwie dadurch allzu stark beunruhigt fühlte. Diese Stimmung der Zuversicht und des Vertrauens ist die ersten schweren Jahre über im allgemeinen geblieben. Kein Ereignis hat sie vorerst wesentlich erschüttern können. Aus dem evangelischen Markgräflerland zeichnete damals eine Feder folgendes religiöse Stimmungsbild:

„In Stadt und Land sind die Kirchen anhaltend überfüllt. Aus den Gemeinden heraus kommt das Verlangen nach mehr Gottesdiensten, Erbauung auch in der Woche. Ganze Schichten, die dem kirchlichen Leben entfremdet waren, nehmen wieder teil. Man wird diese Erscheinung gewiß nicht überschätzen dürfen und wird von vornherein auch mit ihrem Abflauen rechnen müssen. Aber sie wird ihre Frucht darum doch zurücklassen. Der Ernst dieser schweren Zeit wird seinen Segen an manchem Herzen dauernd wirken. Er wird auch äußerlich fester werden. Die religiöse Welle zeigte sich besonders stark auch in der katholischen Bevölkerung. Die Gotteshäuser waren täglich auffallend stark, besucht. Der Sakramentenempfang stieg Tag für Lag. Immer und immer wieder kamen sie, um Rosenkränze und Medaillen weihen zu lassen. Sie sollten den ausziehenden Krieger in den Gefahren seines Dienstes vor dem Feinde begleiten. Mich in den Dienst dieser tiefen Religiosität, in den Dienst der Seelen zu stellen, war mir alsbald ein förmliches Bedürfnis“

Das Wesentliche in diesem Bilde ist einer Korrespondenz aus Baden an die „Neue Züricher Zeitung“ vom 28. August 1914 entnommen. Sie stammt nach allem aus dem Markgräflerland.

Mit dem 2. August 1914 beginnt nun mein erstes Kriegstagebuch. Ich habe es bis zum 12. November 1918 fortgeführt. Daß ich es nicht ausführlicher und sorgfältiger geführt habe, bedauere ich heute über alle Maßen. Auch so enthalten indes diese Blätter aus dem Kriege vieles, was mir heute lieb und wertvoll ist. Die äußeren Kriegsereignisse treten darin zurück, die seelische Welt kommt dafür weit mehr zur Geltung. Vielleicht verdient gerade diese es nicht minder, festgehalten zu werden, wie es verdienen die Siege und Niederlagen, die Erfolge und Mißerfolge der Waffen, die dann zur Umgestaltung der zivilisierten Welt führten und noch führen. Das stille Heldentum verdient oft mehr unsere Bewunderung und Dankbarkeit wie jenes, das vor aller Augen veröffentlicht und auch mit viel Recht gepriesen wird. Die Seelenwunden und der Seelentod, die sittlichen Schlachten haben auch ihre Rechte und Ansprüche.

Man hat den Krieg schon gepriesen als „ein Stahlbad“, in dem sich die sittliche Größe eines Volkes erneuere. Ich teile diese Meinung im allgemeinen nicht. Der Krieg hat viel mehr nur allzu leicht den sittlichen Zerfall im Gefolge, vollends, wenn die vaterländische Begeisterung in den Verdacht umschlägt, daß so oder so die Menschenopfer auf dem Altäre des Mammons dargebracht würden und grad das Unrecht durch die Gewalt zum Siege gelange.

Wer in die Tiefen auch des sittlichen Zerfalls geschaut, wie es dem Seelsorger so oft beschieden war, in zerstörtes Familienglück, in die Abgründe des zerbrochenen Seelenfriedens, in die Ströme von Tränen und Blut, in die zerstörten Städte und Dörfer, in den Zusammenbruch von Disziplin und Ordnung, in den Sturz von Thronen und Kronen, der denkt nicht so sehr an „ein Stahlbad“ zur Gesundung, sondern an eine furchtbare Heimsuchung mit ungeheuerem Niederbruch. Aus ihm emporzusteigen, dazu bedarf‘s der natürlichen und übernatürlichen Lebenskräfte in einem außerordentlichen Ausmaß. Der Aufstieg ist nach dem dreißigjährigen Krieg, er ist nach den napoleonischen Zeiten gelungen, möge er auch nach dem Weltkriege wieder gelingen und gelten das Dichterwort, daß blüht aus den Ruinen neues Leben. Was Gottes Vorsehung gewollt, als sie die Geißel über das kultursrohe und übersättigte Europa kommen ließ, das ist uns im einzelnen verborgen. Eines aber wissen wir: eine Zeitperiode ist abgeschlossen, eine andere hat begonnen: allein auch für sie gelten die ewigen Gesetze Gottes. Auch sie ist an den Scheideweg für oder gegen Gottes Gesetz gestellt. Der Anfang der Weisheit, auch der Staatsweisheit, ist nun einmal die Furcht Gottes! Daran kann auch die neue Zeit-Periode nicht ungestraft vorbei.

(Fortsetzung folgt.)

Schofer, Josef: Ein Friedenswerk im Völkerringen. In: St. Konradsblatt Jg. 14 (1930), Nr. 7, S. 81–82.

Quelle: http://tagebuch.hypotheses.org/347

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aventinus academica Nr. 9 [30.09.2014]: Preis für studentische Arbeiten “Geschichte der Natur­wissen­schaften” der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz

Anlässlich ihres 200-Jahre-Jubiläums schreibt die Akademie der Natur­wissen­schaften Schweiz einen Förderpreis für die besten studentischen Arbeiten in Geschichte der Naturwissenschaften mit einen klaren Bezug zur Naturwissenschaftsgeschichte der Schweiz aus. http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/chancen/type=stipendien&id=10476

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/08/5331/

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aussichten. Perspektivierung von Geschichte, August 30, 2014

Neueste Beiträge in ‘aussichten’ Claudia A. Zonta: Schlesische Studenten an ita­lie­nischen Universitäten. Eine prosopographische Studie zur frühneuzeitlichen Bildungsgeschichte, Köln u.a. 2004 Caracalla (211 – 217 n. Chr.) umsichten: Errichtung eines Poststalles an der Kreuzstraße im Jahre 1859 Alter Bahnhof Dannenberg (Ost). Ein neues Wahrzeichen für Dannenberg Museumsreport: Leuchtenburg bei Seitenroda/Thüringen Masterarbeit zu Rechtsfragen des Streaming […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/08/5330/

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Zugang zu wissenschaftlicher Literatur in Frankreich: Archivalia-Interview mit Mareike…

Spannendes Interview, das Klaus Graf für Archivalia mit Mareike König zum Zugang zu wissenschaftlicher Literatur in Frankreich geführt hat. Daraus geht auch hervor, dass es an der BN mittlerweile erlaubt ist, mit der eigenen Kamera Bücher zu fotografieren, die älter als 90 Jahre sind. Als ich 2006 dort recherchiert habe, war dies noch verboten; ich wurde deswegen gar verwarnt und es wurde ein eigenes Formular mit Dokumentation meiner ruchlosen Tat aufgenommen, das auch im Falle von Vandalismus verwendet wurde... Wobei gleichzeitig ein anderer Bibliothekar so nett war, sich bei mir fast dafür zu entschuldigen, dass sie an der BN noch so rückständig sind.

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Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/967549800/

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Die „Generationen“ des Zweiten Weltkriegs: Journalismus

Die Journalistin Sabine Bode hat 2004 begonnen, eine ganze Reihe von Büchern zu den verschiedenen Generationen des Zweiten Weltkriegs zu schreiben, von der „vergessenen Generation“ der Kriegskinder über die Nachkriegskinder bis hin zu den Kriegsenkeln.1Das Thema der Kriegs- aber auch der Nachkriegskinder gewann bis 2012 zunehmend an Popularität, wobei Generationenzuschreibungen wie „geprügelte Generation“ und „Generationen im Schatten des Zweiten Weltkriegs“ bei den Buchtiteln häufig vorkommen.2
Dabei ist der Generationenbegriff für diese Gruppen nicht sehr passend, da diese sich oft selbst nicht als Generation mit gemeinsamer Identität und gemeinsamen Erfahrungen begreifen.3 Vielleicht führen diese Bücher aber auch gerade erst zum Entstehen dieses Generationengefühls, was sich daran ablesen lässt, dass diese Selbstzuschreibung zunehmen,4 beispielsweise bei Selbstberichten in Internetforen und Blogs.5
In den Büchern von Bode wird festgestellt, dass die Kriegskinder „lange von der psychologischen Forschung so gut wie unbeachtet“ geblieben und daher Langzeitfolgen schwer zu beurteilen sind.6 Für die besondere „German Angst“ stellt Bode die These auf, dass von den Kriegskindern der Jahrgänge 1928 bis 1945 „unbewußte[...] Ängste an Nachgeborene weitergegeben wurden“,7 was zu einem extremen Sicherheitsbedürfnis in der Nachkriegszeit geführt habe. Bode, selbst ein 1947 geborenes Nachkriegskind, berichtet im gleichnamigen Buch über ihre erste große Angst in ihrer Kindheit, an die sie sich erinnern kann: die Angst vor einem Dritten Weltkrieg bei Ausbruch des Koreakriegs:8

„’Krieg’ gehörte zu meinem frühen Wortschatz. Als Dreijährige wurde ich mehrmals am Tag ermahnt: ‚Pst, Nachrichten! Krieg!’ Die Erwachsenen wollten Radio hören. Etwas Unheimliches ballte sich in unserer Küche zusammen: Korea im Sommer 1950. Der Zweite Weltkrieg lag gerade fünf Jahre zurück, als die Angst vor einem Dritten Weltkrieg aufstieg. In dieser Zeit konnte ich manchmal vor Angst nicht einschlafen. [...] Der Krieg war aus und überall.“

Bode beurteilt die Ergebnisse der deutschen Nachkriegskinderstudie sehr kritisch, da dabei vor allem Messungen für die Einteilung der Kinder nach der Kretschmarschen Typenlehre vorgenommen worden seien, nach der Methode: „Was man nicht messen kann, das existiert auch nicht“9 . Umgekehrt ist es bei der vorgestellten Literatur so, dass die „Übertragungen“ zwischen den Generationen kaum objektiv nachgewiesen wurden. Wissenschaftliche Kriterien der Reliabilität, Objektivität und Validität sind hier nicht anwendbar oder werden gar durch Subjektivität als Erkenntnismittel ersetzt. Seit 2012 ist das Thema Nachkriegskindheit auch in den Zeitungen häufiger präsent.10  Mittlerweile werden Workshops veranstaltet und spezielle Kriegs- und Nachkriegskinder-Therapien angeboten. Fernsehserien wie „Unsere Mütter, unsere Väter“11 und Dokus wie „Wir Kriegskinder – wie die Angst in uns weiterlebt“12 führen das Thema in die Familien, die so Anlass geben, vielleicht zum letzten Mal, einen intergenerationellen Austausch zu führen, die Vergangenheit einzuordnen und Fragen zu stellen, wie es vorher in vielen Fällen oft nicht getan wurde.

Quelle: Foerster, S. (2013). Von den „Deutschen Nachkriegskindern“ zu einer Längsschnittstudie der Entwicklung über die Lebensspanne. Evaluation der Methodologie einer Stichprobenreaktivierung (Diplomarbeit). Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn, S. 10-12.
  1. Bode, S. (2004). Die vergessene Generation. Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen. München: Piper.
    Bode, S. (2008). Die deutsche Krankheit. German Angst. München: Piper.
    Bode, S. (2009). Kriegsenkel. Die Erben der vergessenen Generation. Stuttgart: Klett-Cotta.
    Bode, S. (2011). Nachkriegskinder. Die 1950er Jahrgänge und ihre Soldatenväter. Stuttgart: Klett-Cotta.
  2. Lorenz, H. (2005). Kriegskinder: Das Schicksal einer Generation. List Taschenbuch.
    Lorenz, H. (2012). Weil der Krieg unsere Seelen frisst. Wie die blinden Flecken der Vergangenheit bis heute nachwirken. Berlin: Ullstein.
    Müller-Münch, I. (2012). Die geprügelte Generation: Kochlöffel, Rohrstock und die Folgen. Stuttgart: Klett-Cotta.
    Ustorf, A.-E. (2010). Wir Kinder der Kriegskinder. Die Generation im Schatten des Zweiten Weltkriegs (4. Aufl.). Freiburg: Herder.
  3. Radebold, H. (2009). Die dunklen Schatten unserer Vergangenheit. Hilfen für Kriegskinder im Alter (3., aktualisierte und erweiterte Auflage.). Stuttgart: Klett-Cotta. S. 216
  4. vgl. dazu Wierling, D. (2010). Generations as Narrative Communities. Some private sources of public memory in Postwar Europe. In F. Biess & R. G. Moeller (Hrsg.), Histories of the Aftermath. The Legacies of the Second World War in Europe (S. 102–120). Oxford (UK): Berghahn Books.
  5. Asmussen, A. (20. Oktober 2011). Vom Krieg in der Seele. Nachkriegskinder erzählen. GeZeiten.SHZ.de. Abgerufen 27. Juli 2013, von http://gezeiten.shz.de/Artikel/Nachkriegskinder/1062_Vom_Krieg_in_der_Seele_%E2%80%93_Nachkriegskinder_erz%C3%A4hlen
    englischblau. (25. April 2012). Susanne Bode, Kriegskinder und Kriegsenkel. Traumaforum. Abgerufen 27. Juli 2013, von http://www.traumaforum.eu/viewtopic.php?f=74&t=3038
    Forum Kriegsenkel. (2013). Forum Kriegsenkel. Abgerufen 27. Juli 2013, von http://www.forumkriegsenkel.de/Aktuelles.htm
    Kriegsenkel.at. (2013). Abgerufen 27. Juli 2013, von http://kriegsenkel.at/
    Kriegskind.de. (2013). Abgerufen 25. Januar 2013, von http://www.kriegskind.de/index.html
    Kriegskinder-fuer-den-Frieden.de. (2013). Abgerufen 25. Januar 2013, von http://www.kriegskinder-fuer-den-frieden.de/literatur.htm
    Kriegskindheit.de. (2013). Abgerufen 25. Januar 2013, von http://www.kriegskindheit.de/
    Nachkriegskinder.blog.de. (2013). Abgerufen 27. Juli 2013, von http://nachkriegskinder.blog.de/
    Nachkriegskinder.eu. (2013). Abgerufen 25. Januar 2013, von http://www.nachkriegskinder.eu/
    Weltkrieg2kindheiten.de. (2013). http://www.weltkrieg2kindheiten.de. Abgerufen 25. Januar 2013, von http://www.weltkrieg2kindheiten.de
    Hoock, M. (2013). Nachkriegskinder: Die 1950er Jahrgänge und ihre Soldatenväter (Sabine Bode). Leser-Welt.de. Abgerufen 25. Januar 2013, von http://www.leser-welt.de/index.php?option=com_content&view=article&id=5551:nachkriegskinder-die-1950er-jahrgaenge-und-ihre-soldatenvaeter-sabine-bode&catid=92:sozialwissenschaft-recht-und-wirtschaft-&Itemid=83
    König, H. (Januar 2012). Rezensionen: Die 1950er Jahrgänge und ihre Soldatenväter (Gebundene Ausgabe) von Sabine Bode. Buch, Kultur und Lifestyle: Geschichte, Politik und Wirtschaft. Abgerufen 27. Juli 2013, von http://helga-koenig-gpw.blogspot.de/2012/01/rezensionendie-1950er-jahrgange-und.html
    Manns, E. (9. September 2012). Die Klassenarbeit der Nachkriegskinder. Zwei Dinge. Abgerufen 27. Juli 2013, von http://www.zwei-dinge.de/2012/09/09/die-klassenarbeit-der-nachkriegskinder/
    Planet Portugal. (11. August 2009). Wie isst man Lupinenkerne? Planet Portugal. Abgerufen 27. Juli 2013, von http://planetportugal.blogspot.de/2009/08/wie-isst-man-lupinenkerne.html
    Röhrig, T. (2013). Thoms Bericht – 1976, Ravensburger TB. Tilman Röhrig. Abgerufen 27. Juli 2013, von http://www.tilman-roehrig.de/111-0-Thoms-Bericht—1976-Ravensburger-TB.html
    Stelzer, H. (3. November 2011). Ein Nachkriegskind erzählt von seinen Eltern. Heike-Stelzer.de. Abgerufen 27. Juli 2013, von http://www.heike-stelzer.de/index.php/presse
    Straub, R. (4. Mai 2008). Wir Achtundsechziger (6): Die Nachkriegskinder. Eine moralisch-hedonistische Generation wendet sich gegen eine skeptische Generation. Zettels Raum. Abgerufen 27. Juli 2013, von http://zettelsraum.blogspot.de/2008/05/wir-achtundsechziger-6-die.htm
  6. Bode, S. (2004). Die vergessene Generation. Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen. München: Piper. S. 19
  7. Bode, S. (2008). Die deutsche Krankheit. German Angst. München: Piper. S. 33
  8. Bode, S. (2011). Nachkriegskinder. Die 1950er Jahrgänge und ihre Soldatenväter. Stuttgart: Klett-Cotta. S. 15; vgl. Foerster, S. (2012). Der Faktor „Angst“ vor dem Koreakrieg. Konrad Adenauer und die westdeutsche Bevölkerung 1950 (Magisterarbeit.). Bonn: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität.
  9. Bode, S. (2004). Die vergessene Generation. Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen. München: Piper. S. 59–60
  10. Arnim, G. (17. April 1992). Immer noch eine schmerzende Wunde: Nachkriegskinder befragen ihre Eltern: „Mein Gott, wart ihr alle blind?“ Die Zeit. Abgerufen von http://www.zeit.de/1992/17/mein-gott-wart-ihr-alle-blind
    Arnim, G. (25. November 2011). Zweiter Weltkrieg: Trost reicht nicht. Die Zeit. Abgerufen von http://www.zeit.de/2011/48/L-P-Bode
    David, I. (12. Oktober 2012). „Kinder der Verlierer“. Mittendrin. Das Nachrichtenmagazin für Hamburg-Mitte. Abgerufen 27. Juli 2013, von http://hh-mittendrin.de/2012/10/kinder-der-verlierer/
    Diez, G. (29. März 2013). Warum Sigmar Gabriel in der NS-Debatte der gute Deutsche ist. Spiegel Online. Abgerufen von http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/warum-sigmar-gabriel-in-der-ns-debatte-der-gute-deutsche-ist-a-891681.html
    dpa. (17. Juli 2013). Geschichte: Feuersturm-Überlebende Ängste an Kinder weiter. Die Zeit. Abgerufen von http://www.zeit.de/news/2013-07/17/geschichte-feuersturm-ueberlebende-aengste-an-kinder-weiter-17143207
    Engelmann, A. (15. Dezember 2012). Wer spricht schon noch vom Krieg? Neues-Deutschland.de. Abgerufen 17. Dezember 2012, von http://www.neues-deutschland.de/artikel/807379.wer-spricht-schon-noch-vom-krieg.html
    Ginzler, H. (22. März 2013). „Kriegskinder erzählen“: Ein Erinnerungsabend mit Zeitzeugen in Remagen |. General Anzeiger Bonn. Abgerufen 25. März 2013, von http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/kreis-ahrweiler/remagen/Ein-Erinnerungsabend-mit-Zeitzeugen-in-Remagen-article1010458.html
    Glaubitz, U. (17. Mai 2013). Berufsfindung. Dunkle Linien der Familie. Spiegel Online. Abgerufen 30. Mai 2013, von http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/berufsfindung-dunkle-linien-der-familie-a-900389.html
    Jiménez, F. (16. Dezember 2012). Was Kinderzeichnungen über Familien verraten. Welt Online. Abgerufen von http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article112030435/Was-Kinderzeichnungen-ueber-Familien-verraten.html
    jsl. (9. Mai 2013). Darum leiden Kriegskinder im Alter weiter. Solinger-Tageblatt.de. Abgerufen 12. Mai 2013, von http://www.solinger-tageblatt.de/Home/Solingen/Darum-leiden-Kriegskinder-im-Alter-weiter-5bb69791-a86b-4f5b-be2e-0f7513048f5d-ds
    Jung, I. (27. März 2013). Zweiter Weltkrieg: Erzählt doch, was mit euch geschah. Hamburger Abendblatt. Abgerufen 28. März 2013, von http://www.abendblatt.de/kultur-live/article114798847/Erzaehlt-doch-was-mit-euch-geschah.html
    Lewitan, L. (8. Juni 2013). Regisseur Dieter Dorn: „Die Trümmer waren unser Spielplatz“. Die Zeit. Abgerufen von http://www.zeit.de/2013/24/rettung-regisseur-dieter-dorn
    Mattern, T. (12. Juni 2013). Ältere Menschen sind traumatisiert. Krieg hat heute noch Nachwirkungen. Allgemeine Zeitung. Abgerufen 16. Juni 2013, von http://www.azonline.de/Muensterland/Kreis-Coesfeld/Luedinghausen/Aeltere-Menschen-sind-traumatisiert-Krieg-hat-heute-noch-Nachwirkung
    Paumkirchner, P. (8. Juni 2013). Unsere Väter. Unerforschte Wesen. DiePresse.com. Abgerufen 16. Juni 2013, von http://diepresse.com/home/science/1416404/Unsere-Vaeter_Unerforschte-Wesen?_vl_backlink=%2Fhome%2Findex.do
    Pluwatsch, P. (16. November 2002). Die vergessene Generation. Ein Leben lang schwiegen die Kinder des Zweiten Weltkrieges über ihre Erfahrungen. Nun beginnen sie zu reden. Kölner Stadtanzeiger. Köln.
    Posener, A. (6. März 2012). Wie unsere Elite vom Krieg traumatisiert wurde. Welt Online. Abgerufen von http://www.welt.de/kultur/history/article13856654/Wie-unsere-Elite-vom-Krieg-traumatisiert-wurde.html
    Senfft, A. (16. Mai 2013). „Flakhelfer“: Die Verführten. Die Zeit. Abgerufen von http://www.zeit.de/2013/21/malte-herwig-flakhelfer
    Stern. (2005). Kriegskinder: Auf einmal ist die Angst wieder da. Stern.de. Abgerufen 25. Januar 2013, von http://www.stern.de/wissen/mensch/kriegskinder-auf-einmal-ist-die-angst-wieder-da-551976.html
  11. Kadelbach, P. (2013). Unsere Mütter, unsere Väter. Dreiteiliger Fernsehfilm.
  12. Dorhölt, D. (2013). Wir Kriegskinder – Wie die Angst in uns weiterlebt. Die Story im Ersten. Das Erste.

Quelle: http://zakunibonn.hypotheses.org/1329

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Guck mal, wer da bloggt 15! (Internationale) Blogs bei de.hypotheses.org

dirks LEGO globe - 01Globe Blogging statt Globe Trotting! Der Wunsch nach internationalem Austausch über Forschung ist seit der Erfindung des World Wide Web leicht zu erfüllen. Auch bei hypotheses.org entscheiden sich deshalb immer mehr Mitglieder dazu, auf Englisch zu schreiben. Die Beta-Version der englischen Startseite ist seit kurzem online. Grund genug, hier einige (hauptsächlich von international ausgerichteten Forschungsgruppen geführte) Blogs vorzustellen, bei denen die wissenschaftlichen Fühler gen weite Welt ausgestreckt sind.

Eine Liste vergangener Artikel der “Guck mal, wer da bloggt!”-Serie ist am Ende dieses Textes zu finden. Sämtliche bereits katalogisierte deutschsprachige Blogs sind im hier einsehbaren Katalog von OpenEdition verzeichnet.

 

 

Ready…steady…BLOG!

 

Heidelberg Media Network

Die Universität Heidelberg bietet mit diesem englischsprachigen Blog seinen Studentinnen und Studenten, die Forschung zu Medien und Kultur betreiben, eine Plattform zum Austausch. Da eine Abteilung zur instensiveren transdisziplinären Auseinandersetzung mit Medienkulturen, -produkten und -inhalten in Heidelberg noch nicht existiert, wurde ein virtueller Ort geschaffen, um schon jetzt Raum für diesen Bereich zu bieten. Über die universitären Grenzen hinaus werden auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anderer Institutionen aufgefordert, am Dialog teilzunehmen und dabei zu helfen, das Netzwerk auszubauen.

Digital Intellectuals

Auch die Humboldt-Universität in Berlin nutzt hypotheses.org, um ihre Nachwuchsgruppe “Berliner Intellektuelle 1800-1830“, deren Projektarbeit noch bis Juni 2015 dauern wird, online zu begleiten. Die schriftlichen Hinterlassenschaften der Intellektuellen werden im Rahmen dieser Arbeit editiert und digitalisiert, wobei das Blog als Tagebuch der Gruppe dient. Geführt wird es von ihrer Leiterin Anne Baillot, die die Artikel mit unverkennbarem Spaß an der Sache verfasst und sich regelmäßig die Zeit nimmt, nicht nur die neuesten Erkenntnisse und Abenteuer der Gruppe zu dokumentieren, sondern auch ihre Liebe zur Deutschen Bahn und zu Schokolade mit der Leserschaft zu teilen und mal ein ernstes Wort an Wikipedia zu richten.

The Dragonfly’s Gaze

Hinter dem poetischen Titel steckt die Idee, die Welt im Allgemeinen und computergestützte Textanalyse im Speziellen wie durch die zahlreichen Augen einer Libelle, also aus verschiedensten Blickwinkeln, zu betrachten und die daraus entstehenden Erkenntnisse zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen. Der Blickende ist Christof Schöch, der an der Universität Würzburg am Lehrstuhl für Computerphilologie im Rahmen des vom BMBF geförderten Projektes DARIAH-DE (Digital Research Infrastructure for the Arts and Humanities) forscht. Er ist übrigens von Anbeginn an Mitglied unserer Redaktion!

Humanitarianism & Human Rights

Fabian Klose, der momentan am Leibniz Institut für Europäische Geschichte (IEG) an seinem Habilitationsprojekt “In the Cause of Humanity. Humanitäre Intervention, internationale Öffentlichkeit und die Internationalisierung von humanitären Normen im 19. Jahrhundert” arbeitet, bloggt hier über die Geschichte der Humanität und der Menschenrechte. Sein Ziel ist es, die Vernetzung internationaler Forschender dieses Gebiets zu fördern und gemeinsam über forschungsrelevante Fragestellungen zu diskutieren.

Early modern revolts as communicative events

Auch die Forschungsgruppe um das von der Exzellenzinitiative geförderte Projekt zu “Revolten als Kommunikationsereignisse der Frühen Neuzeit” an der Universität Konstanz bloggt auf Englisch bei hypotheses.org über aktuelle Forschungsergebnisse und relevante Fragestellungen. Die geschichtliche Signifikanz von Revolten soll interdisziplinär und mit besonderem Fokus auf kommunikative Aspekte wie Drohungen oder die Vermittlung politischer Ansichten und Forderungen untersucht werden.

Newspaper history – The Birth of the Newspaper in 17th Century

Sein Dissertationsprojekt “Printed newspaper in seventeenth century England, Germany, France and the Netherlands. The Impact of new media functionality on the reader”, das er an der University of St. Andrews in Schottland seit 2013 durchführt, begleitet Jan Hillgaertner mit diesem Blog. Da die ersten Zeitungen im heutigen Sinne im 17. Jahrhundert entstanden, konzentriert sich der Doktorand auf Dokumente aus diesem Jahrhundert und vergleicht dabei vor allem Schriften aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden miteinander. Die Integration des Mediums in den Alltag des gemeinen lesenden Volkes und typographische Besonderheiten sind dabei von besonderem Interesse.

Diversitas Religionum

Gemeinsam mit zwei (zugegebenermaßen noch nicht gefundenen) Doktoranden möchte Sita Steckel, die eine Juniorprofessur für die Geschichte des Hoch- und Spätmittelalters am Historischen Seminar der Universität Münster innehat, an ihrem aktuellen Forschungsprojekt “Diversitas religionum. Zur Grundlegung eines europäischen Diskurses religiöser Diversität im 13. Jahrhundert” arbeiten. Da das Blog noch im Aufbau ist, werden momentan hauptsächlich Konferenzen in dem Forschungsbereich angekündigt.

History of Heralds

Frau Steckels Kollege Torsten Hiltmann, der ebenfalls Juniorprofessor für mittelalterliche Geschichte in Münster ist, führt ein Workshop- und Buchprojekt zum Thema Herolde in Eurpoa durch. Auch wenn das dazugehörige Blog erst seit Januar existiert, hat Hiltmann (der übrigens ein ehemaliger Mitarbeiter des DHIP und ehemaliger Stipendiat der Max Weber Stiftung ist) bereits ausgesprochen fleißig gepostet – sowohl auf Englisch und Deutsch als auch auf Französisch. Im März fand der erste Workshop zum Thema statt.

MusMig-Blog

“MusMig” steht für Music Migrations und widmet sich der Geschichte migrierender Musikanten in der Frühen Neuzeit, hauptsächlich innerhalb Europas. Die Forschungsgruppe um das Projekt besteht aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Kroatien, Slowenien, Polen und Deutschland und spiegelt somit das Thema des heutigen “Guck mal wer da bloggt!”-Artikels wahrscheinlich am besten wider. Gefördert wird das Projekt, an dem von Deutschland aus die musikwissenschaftliche Abteilung der Universität Mainz und Forschergruppen aus Berlin teilnehmen, als eines von 15 durch HERA – Humanities in the European Research Area.

 

Siehe auch

Mareike König, Guck mal wer da bloggt! Neue Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 24.4.2012. http://redaktionsblog.hypotheses.org/485

Mareike König, Guck mal wer da bloggt 2! Neue Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 11.6.2012. http://redaktionsblog.hypotheses.org/527

Mareike König, Guck mal wer da bloggt 3! Neue Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 27.8.2012. http://redaktionsblog.hypotheses.org/622

Inger Brandt, Guck mal wer da bloggt 4! Neue Blogs bei de.hypotheses.org, in Redaktionsblog, 22.10.2012. http://redaktionsblog.hypotheses.org/732

Inger Brandt, Guck mal wer da bloggt 5! Neue Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 11.01.2013. http://redaktionsblog.hypotheses.org/875

Inger Brandt, Guck mal wer da bloggt 6! Blogs bei de.hypotheses.org, in Redaktionsblog, 09.07.2013. http://redaktionsblog.hypotheses.org/1452

Inger Brandt, Guck mal wer da bloggt 7! Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 01.08.2013. http://redaktionsblog.hypotheses.org/1528

Inger Brandt, Guck mal wer da bloggt 8! Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 29.08.2013. http://redaktionsblog.hypotheses.org/1566

Sascha Foerster, Look Who‘s Blogging! Special edition – Blogs at de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 09.09.2013. http://redaktionsblog.hypotheses.org/1628

Inger Brandt, Guck mal wer da bloggt 10! Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 09.01.2014. http://redaktionsblog.hypotheses.org/1861

Inger Brandt, Guck mal wer da bloggt 11! Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 21.03.2014. http://redaktionsblog.hypotheses.org/2207

Aline Possél, Guck mal wer da bloggt 12! Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 14.05.2014. http://redaktionsblog.hypotheses.org/2293

Aline Possél, Guck mal, wer da bloggt 13! Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 04.07.2014. http://redaktionsblog.hypotheses.org/2294

Aline Possél, Guck mal, wer da bloggt 14! Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 28.07.2014. http://redaktionsblog.hypotheses.org/2295

 

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Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/2296

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