Kultur, reflexiv

Die Frage muss immer wieder neu diskutiert werden. Ist Kultur essentiell oder differentiell zu definieren? Nietzsches Hinweis, man könne nicht definieren, was eine Geschichte habe (Zur Genealogie der Moral, 13), müsste für Kultur erst recht gelten, aber das stellt diejenigen nicht zufrieden, die ausgerechnet hier, in der Kultur, nach Identitäten suchen. Andreas Reckwitz hat die Frage jüngst wieder neu aufgeworfen (Die Zeit, 15. Dezember 2016). Und er hat sie in den Rahmen einer Unterscheidung zwischen Hyperkultur und Kulturessentialismus gestellt. Die Hyperkultur ist diejenige, die […]

Quelle: https://kure.hypotheses.org/225

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Kultur, reflexiv

Die Frage muss immer wieder neu diskutiert werden. Ist Kultur essentiell oder differentiell zu definieren? Nietzsches Hinweis, man könne nicht definieren, was eine Geschichte habe (Zur Genealogie der Moral, 13), müsste für Kultur erst recht gelten, aber das stellt diejenigen nicht zufrieden, die ausgerechnet hier, in der Kultur, nach Identitäten suchen. Andreas Reckwitz hat die Frage jüngst wieder neu aufgeworfen (Die Zeit, 15. Dezember 2016). Und er hat sie in den Rahmen einer Unterscheidung zwischen Hyperkultur und Kulturessentialismus gestellt. Die Hyperkultur ist diejenige, die […]

Quelle: https://kure.hypotheses.org/225

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Hat persönliches Erleben in der universitären Lehre (k)einen Platz?

Oder: Wie persönlich darf es werden?

Das Beispiel „Schritt nach vorn“ (Methodenblatt)

Eine Kollegin und ich haben vor ein paar Monaten im Rahmen eines Vortrags vorgestellt, wie didaktische Methoden aus der politischen und interkulturellen Bildungsarbeit sinnvoll genutzt werden können, um in der Lehrer*innen-Ausbildung für Fragen sozialer Ungleichheit und Diskriminierung zu sensibilisieren. Wir sprachen uns für den Einsatz von Methoden aus, die nicht nur auf dem Erfahrungsschatz der Teilnehmenden aufbauen, sondern darüber hinaus ‚Aha-Erlebnisse‘ begünstigen. Als Beispiel haben wir die Übung „Schritt nach vorn“ angeführt. Diese hilft meiner Erfahrung nach eindrücklich zu veranschaulichen, wie bestimmte Ressourcen und (zugeschriebene) Eigenschaften die Lebenschancen einer Person in der Gesellschaft beeinflussen. Zugleich erleben die Teilnehmenden in ihrer jeweiligen Rolle wie es ist bzw. wie es sich anfühlt zurückzubleiben, nicht so recht mitzukommen oder – entsprechend privilegiert – den anderen gleichsam davonzulaufen.



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Quelle: http://lehrgut.hypotheses.org/339

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Hofkultur im Untergrund: Eine Exkursion zu den Überresten der Neuveste des 15. und 16. Jahrhunderts unter der Münchener Residenz

von Jan Lutteroth und Christa Syrer

Im letzten Herbst feierte dieser Blog sein einjähriges Bestehen – der richtige Zeitpunkt für uns, um auf ein Jahr ‚Hofkultur‘ zurückzublicken, Erfahrungen auszutauschen und vor allem in die Zukunft zu denken. Im November 2016 haben wir unseren Blog um ein Reallife-Netzwerk erweitert. Mit diesem informellen Verbund wollen wir WissenschaftlerInnen in München näher zusammenbringen und einen Rahmen zum regelmäßigen Austausch bieten. Gleichzeitig können wir auf diesem Weg auch neue AutorInnen für unseren Blog gewinnen.

Das große Interesse am Gründungstreffen des ‚Netzwerks Hofkultur‘ hat uns sehr gefreut und auch bestätigt: München hält mit seinen zahlreichen Institutionen – Forschungseinrichtungen, Universitäten, Museen, dem Landesamt für Denkmalpflege, der Bayerischen Schlösserverwaltung usw. – ein großes Potenzial zur interdisziplinären Zusammenarbeit bereit. Diese Fülle an Möglichkeiten macht es bisweilen aber schwierig, den Überblick über laufende Projekte zu behalten und immer auf dem neuesten Stand zu sein.



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Quelle: http://hofkultur.hypotheses.org/696

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Netzwerke II: Geschenke erhalten (nur) die Freundschaft?

Im letzten Blog habe ich einen Brief aus der Korrespondenz der sächsischen Kurfürstin Anna (1532-1585) mit Kaiserin Maria, der Gemahlin Kaiser Maximilians II., vorgestellt. Dabei wurde schon angesprochen, dass dieser Brief in eine umfangreichere, wenn auch nicht allzu intensive Korrespondenz gehört, die beide Fürstinnen zwischen 1570 und 1585 verband1. Allerdings blieben die direkt ausgetauschten Briefe nicht der einzige Kommunikationsstrang zwischen Dresden und Wien. So wie die Korrespondenzen von Fürsten mehrere Ebenen aufwiesen – ‚persönliche‘ beziehungsweise eigenhändige Korrespondenz, Staatskorrespondenz, Kontakte über Dritte, vor allem fürstliche Räte und Gesandte –, so umfasste auch das Beziehungsnetz der Kurfürstin zum Kaiserhof mehrere Ebenen.

Neben dem Briefwechsel mit der Kaiserin selbst und aufs Engste mit diesem verbunden gab es zwischen 1563 und 1585 immer auch mindestens einen weiteren engen Kontakt mit einer Dame der Wiener höfischen Gesellschaft, die das Vertrauen der Kaiserin genoss. Den Anfang machte dabei Brigitta Trautson (1505/10–1576), die Frau des einflussreichen kaiserlichen Geheimen Rates und Obersthofmeisters Hans Trautson (um 1507–1589), mit der die Kurfürstin zwischen 1563 und 1576 in Verbindung stand2. Sie diente gleichzeitig als Vermittlerin von Grüßen und Geschenken an die Kaiserin.

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Quelle: http://kaiserin.hypotheses.org/232

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Wie aus Risiken Hoffnung wird

Ulrich Beck: Die Metamorphose der Welt. Berlin: Suhrkamp 2017.

Keiner kann sich dem Globalen entziehen, sagt Ulrich Beck aus dem Off des Lebens. Eine „Kopernikanische Wende 2.0“ (S. 18), ausgelöst unter anderem durch Internet und Klimarisiko. Eine Wende, die unser „nationalzentriertes Weltbild“ herausfordert (S. 18). Eine Wende, für die herkömmliche Kategorien zur Beschreibung des sozialen Wandels zu klein sind.

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Quelle: https://resilienz.hypotheses.org/1220

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Warum Einzelsprachlichkeit?

von Diana Hitzke Momentan ruft das Online-Portal Undercurrents – Forum für linke Literaturwissenschaft dazu auf, Beiträge für einen Schwerpunkt zu „Nationalismus und Germanistik“ einzureichen, der Call ist hier zu lesen. Dabei beruft sich die Redaktion auf einen Blogbeitrag mit dem  Titel Für die Einzelsprachlichkeit der Literatur von Eva Geulen, einer Nebenbemerkung zum jüngsten Streit um die Germanistik.  Die Redaktion von Undercurrents beruft sich auf „die von Eva Geulen ins Spiel gebrachten Regularien, die einen national eingeschränkten Blick auf germanistische Gegenstände verhindern sollen, z.B. als ‚Experimente … Warum Einzelsprachlichkeit? weiterlesen

Quelle: http://nomadlit.hypotheses.org/46

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Ausstellung: Der „Welsche Gast“ des Thomasin von Zerklaere

In Kooperation mit dem SFB 933 präsentiert die Universitätsbibliothek Heidelberg vier Handschriften der mittelalterlichen Verhaltens- und Tugendlehre – Schwerpunkt liegt auf den Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte

Die erste umfassende Verhaltens- und Tugendlehre in deutscher Sprache – der „Welsche Gast“ von Thomasin von Zerklaere – steht im Mittelpunkt einer Kabinett-Ausstellung, zu der die Universitätsbibliothek Heidelberg einlädt. Vier mittelalterliche Handschriften dieses Werks, die zwischen 1250 und 1460/70 entstanden sind, werden zu sehen sein. Das besondere Augenmerk liegt dabei auf den über die Jahrhunderte hinweg erfolgten Veränderungen durch das Abmalen der Bilder. Die Eröffnung der Ausstellung „Die Tücken von knapp 300 Jahren ‚Copy & Paste‘“, die in Kooperation mit dem Heidelberger Sonderforschungsbereich „Materiale Textkulturen“ erarbeitet wurde, findet am 24. April 2017 statt. Sie wird bis zum 3. September gezeigt.

„Im Mittelalter ist jedes Buch ein Unikat.

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Quelle: https://sfb933.hypotheses.org/170

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Neue Literatur zu Magdeburg, II

In Fortführung des vorigen Blogposts sollen hier die weiteren Beiträge zur Magdeburger Geschichte im Dreißigjährigen Krieg vorgestellt werden, die im schon erwähnten Sammelband zu finden sind.

Im Jahr 1624 feierte Magdeburg das 100jährige Jubiläum der städtischen Reformation. Zu diesem Anlaß wurde das Drama „Eusebia Magdeburgensis“ von Johannes Blocius aufgeführt, das aber weniger die frühen Jahre der Magdeburgischen Reformation darstellte, sondern den Widerstand der Stadt gegen Kaiser Karl V. im Rahmen der Belagerung von 1550/51. Es ging nicht nur darum, diesen Erfolg zu feiern, sondern ebenso, der eigenen Generation ein leuchtendes Beispiel für eine im Glauben begründete Standhaftigkeit im aktuellen Kampf mit der Gegenreformation zu bieten. Carsten Nahrendorfs Beitrag stellt dieses sich nur schwer erschließende neulateinische Drama in Grundzügen vor, verweist dabei auch auf dessen Quellenwert, da die „Eusebia“ zeitgenössisches Material verwertete, das später verlorenging.

Zwei Aufsätze thematisieren die Magdeburgische Katastrophe von 1631. Michael Schilling widmet sich der Brautbildlichkeit, die im Begriff der sog.

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Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/1080

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Eine kurze Geschichte der Geschlechtergeschichte, Teil II

von Levke Harders

„Damenhöhe – Schlappschwanz“. Auf einem Berliner Weihnachtsmarkt (Foto: Levke Harders, 2016) CC BY-NC-SA 3.0 DE

In genau diesem wissenschaftlichen Umfeld begannen Historikerinnen in den 1970er Jahren Frauengeschichte zu lehren und erforschen, eng verbunden mit den Frauenbewegungen dieser Zeit. Zunächst ging es darum, Frauen in der Geschichte überhaupt sichtbar zu machen, d. h. auch, zu hinterfragen, wer eigentlich Geschichte gestaltet – eben nicht nur Staatsmänner, Könige und Generäle.



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Quelle: https://belonging.hypotheses.org/320

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