Das Ende der Leipziger Journalistik. Ein Gastbeitrag von Marcel Machill

Im April 2017 wurde an der Universität Leipzig die Journalistenausbildung eingestellt – verbunden mit der Einrichtung einer „Reformkommission“, die eine Neuausrichtung des Studiengangs erarbeiten sollte. Inzwischen hat die Kommission zwei Mal getagt. Marcel Machill, nach den Kürzungen der vergangenen Jahre einzig verbliebener Journalistik-Professor am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Uni Leipzig, zieht Bilanz und geht dabei auch auf einen Beitrag ein, der Ende April in diesem Blog erschienen ist:

„Aus meiner Sicht ist die vollständige Journalistenausbildung an der Universität Leipzig endgültig zerstört worden. Das Ergebnis der sogenannten Reformkommission ist ein hoch spezialisierter Masterstudiengang „Datenjournalismus“. Die Fakultät wird dies nach außen weiterhin als „Journalistik“ zu verkaufen suchen und das Rektorat wird dem willfährig beipflichten, um in der Öffentlichkeit nicht als Totengräber der Leipziger Journalistenausbildung dazustehen. Fakt ist jedoch: Der neue Studiengang soll drei Säulen haben – und dabei sind die originären Journalistikinhalte nur eine Säule. Die zweite Säule besteht aus Informatik-Lehrveranstaltungen. Und die dritte Säule besteht aus Statistik, empirischer Sozialforschung und Soziologie. Aus meiner Sicht ein Sammelsurium von Inhalten, das den Studierenden letztlich nichts Halbes und nichts Ganzes bieten wird.

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Quelle: https://medienblog.hypotheses.org/387

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BildGeschichte #13: Luise Ulrikes „Mémoires de Gramont“

Das Buch, dessen „Biographie“ hier nachgezeichnet werden soll, sind die Mémoires de Gramont; gemeint sind damit die von Philibert de Gramont verfassten Memoiren, die sein Schwager Anthony Hamilton bearbeitete und unter dem Titel Mémoires du chevalier de Gramont veröffentlichte. Gedruckt wurde es bis ins 19. Jahrhundert an verschiedenen Druckorten Europas: London, Paris, Rotterdam. Der Weg des hier im Fokus stehenden Exemplars beginnt 1716 in Rotterdam. Ursprünglich erwarb Königin Sophia Dorothea das Buch, nachweisbar durch die Kennzeichnung mit dem königlichen Wappen und ihren Initialen auf dem Bucheinband.

Supralibros Sophie Dorotheas auf dem Band „Mémoires de Gramont“, Copyright: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Sig. 32 ZZ 32



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Quelle: http://recs.hypotheses.org/1472

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Darf das das? Das darf das!

‚Far Cry 5‘ stößt in den Mittleren Westen der USA vor – und in ein Wespennest

Seit die Großfabriken die Städte verlassen haben, gärt es im „Rust Belt“ der USA. Detroit, bald ein Jahrhundert lang eine blühende Autometropole, war schon durch den Strukturwandel schwer verwundet, als die Finanzkrise 2009 es endgültig in Trümmer legte.[1] Ruine reiht sich an Ruine. Die Bilder der berühmten Stadt sind erschütternd, ganze Stadtteile verfallen.[2] Die meisten Spekulanten wurden in der Finanzkrise gerettet, nicht aber die Millionen, die dadurch an vielen Orten ihr Heim verloren.[3] Überliefert ist, wie sich Banker sogar noch über die dämlichen Steuerzahler amüsierten, während jene ihnen gerade hektisch Milliarden in den Hals stopften, um selbigen aus der Schlinge zu ziehen.[4] Nun nehmen sie im Chor mit anderen Finanzwirtschaftlern die überbordende Verschuldung mancher Gemeinwesen zum Anlass, nach engeren Gürteln und einem schlanken Staat zu krakeelen. Kein Wunder, dass die Wut wächst und mancherorts in Hass umschlägt.



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Quelle: http://gespielt.hypotheses.org/1415

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IV. Platon, wie ehrlich muss man sein?

Wenn Sie den platonischen Dialog Symposion lesen, werden Sie folgende Zeilen finden, die eine Beschreibung des gottartigen Eros beinhalten, der Ähnlichkeiten zu Sokrates hat, und folgendermaßen lauten: Von seinem Vater her aber stellt er wiederum dem Schönen und Guten nach, ist mannhaft, verwegen und beharrlich, ein gewaltiger Jäger und unaufhöricher Ränkeschmied, der stets nach der Wahrheit trachtet und sie sich auch zu erwerben versteht, ein Philosoph sein ganzes Leben hindurch, ein gewaltiger Zauberer, Giftmischer und Sophist (Symp. 201d ff., Übers. F. Susemihl) Giftmischer und … IV. Platon, wie ehrlich muss man sein? weiterlesen →

Quelle: http://philophiso.hypotheses.org/1292

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Inklusive Beschulung – Eine kleine Gegenüberstellung zu der Förderschule

  • Inklusive Beschulung als Menschenrecht
  • Förderschule als Gegensatz
  • Persönliche Erfahrungen von einer Teilhabeassistentin an einer inklusiven Grundschule

Der Artikel 24 der UN- Behindertenrechtskonvention

„(1) Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung. Um dieses Recht ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen mit dem Ziel. Menschen mit Behinderungen zur wirklichen Teilhabe an einer freien Gesellschaft zu befähigen“ (Sozialverband Deutschland e.V., 2004-2017, o.S.).

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Quelle: http://inklusion.hypotheses.org/3035

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Handschriftliche Vielfalt im Griff der spitzen Klammern

Beitrag von Hanne Grießmann (HAB)

Es ist eine Herausforderung – aber sie lohnt sich: Im Rahmen des MWW Forschungsprojekts „Text und Rahmen“ werden mittelalterliche und frühneuzeitliche Psalmenhandschriften und -drucke durch die Kodierung nach TEI-Richtlinien maschinenlesbar gemacht. Auf dieser digitalen Grundlage können die erfassten Texte mit Hilfe von Computern analysiert und über Fachgrenzen hinweg genutzt werden.

Der zweisprachige Psalter Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 81.10 Aug. 2° ist eine der spätmittelalterlichen Handschriften, die im Projekt „Mediengeschichte der Psalmen“ nach TEI-Richtlinien kodiert werden.



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Quelle: https://eos.hypotheses.org/241

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Ein neues Gesicht im Community Management

Seit Juni 2017 bin ich Teil des Community Managements von de.hypotheses.org und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Historischen Institut Paris, wo ich in der Wissenschaftskommunikation mitwirke. Bereits während meines Studium habe ich privat und aus Spaß an der Freude gebloggt und beschäftige mich seit einigen Monaten in einem Blog mit Neuerer Spanischer Geschichte Blog mit Neuerer Spanischer Geschichte .Dort geht es auch um meine Dissertation, die ich zur politischen Auseinandersetzung über Bürgergarden in Spanien und Frankreich während des 19. Jahrhunderts schreibe. Noch mehr zu meiner Forschung erfahrt ihr auf der Website des Deutschen Historischen Instituts in Paris und in Kürze auf dem dort angegliederten Blog: Das 19. Jahrhundert in Perspektive

Neben spanischer und französischer Geschichte des 19.

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Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/3378

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Einfach glücklich sein

Ein neues Magazin: hygge

O Müßiggang, Müßiggang! du bist die Lebensluft der Unschuld und der Begeisterung; dich atmen die Seligen, und selig ist wer dich hat und hegt, du heiliges Kleinod! einziges Fragment von Gottähnlichkeit, das uns noch aus dem Paradiese blieb.

Friedrich Schlegel: Lucinde

Der Zeitgeist weht, wo er will, manchmal um viele Ecken und ohne dass er gebraucht würde. Früher war die Suche nach Glück eine Angelegenheit für Philosophen, dann für Theologen, heute haben dieses Terrain Journalisten und Glücksforscher besetzt, unter ihnen die Psychologen und die Demoskopen an erster Stelle; selten hat man das Glück, auf einen zum Thema befugten Philosophen zu stoßen.

Ein Gang durch eine beliebige Bahnhofsbuchhandlung nährt den Verdacht, dass am Glücksbedürfnis des kleinen Mannes gut zu verdienen ist – vor allem aber, so der Anschein, werden die Glück suchende Frau (und auch die Kleinsten) mit Glücksratgebern, mit Poesie und Belletristik, mit Schnickschnack, vor allem aber mit vielen bunten Bildern und noch mehr Esoterik gelockt: Glück ist machbar, Frau Nachbar! Dem statistischen Befund zuwider arbeiten die schreibenden und die fotografierenden Zünfte an einer beim Publikum offenbar unstillbaren Sehnsucht nach dem Landleben, keineswegs dem einfachen – es wird geackert und geerntet, eingemacht und gebacken, dass es eine wahre Freude ist.

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Quelle: http://nofoblog.hypotheses.org/293

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STIGMA PSYCHISCHE KRANKHEIT

Im Zuge der Inklusion hört man oft, wie sich Menschen mit Behinderungen wünschen, genannt zu werden. Zum Beispiel durch die Aktionen und Projekte der Aktion Mensch. Leider liest man nichts darüber, wie es diesbezüglich Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen geht. Ich habe mir darüber Gedanken gemacht, woran es liegen könnte, dass Menschen mit Psychiatrieerfahrung in der Inklusionsdebatte kaum aktiv sind.

Auf meinem Blogbeitrag, mit dem Titel Wie wollen Sie genannt werden? habe ich eine online-Umfrage bezüglich angemessener Sprache bereitgestellt und interpretiert. Ich möchte das Thema Stigmatisierung hier noch vertiefend aufgreifen.

Warum sind Menschen mit Psychiatrieerfahrung (noch) kaum zu hören in den Projekten, die zum Ziel haben Inklusion in der Gesellschaft erlebbar zu machen?

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Quelle: http://inklusion.hypotheses.org/2963

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Was ist nicht Weltliteratur? oder die Aufforderung eines Harvard-Professors zum akademischen Aktivismus

David Damrosch begann seine Opening Lecture der 7. Institute for World Literature (IWL)-Session What Isn’t World Literature? Problems of Language, Context, and Politics am 3. Juli 2017 mit einer Negation bzw. Revision: Weltliteratur ist nicht mehr What is World Literature? (Damrosch, 2003) und auch nicht mehr Conjectures on World Literature aka Distant Reading (Moretti, 2000) oder La République mondiale des Lettres (Casanova, 1999). Alles passé.

„La République Mondiale des Lettres“ (1999) von Pascale Casanova



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Quelle: https://chicklit.hypotheses.org/826

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