Blütezeit in Karthago: Philipp von Rummel über die Vandalen in Afrika

Reste einer römischen Therme in Karthago. Foto: BishkekRocks, gemeinfrei

Reste einer römischen Therme in Karthago. Foto: BishkekRocks, gemeinfrei

Von Vandalismus spricht man heutzutage, wenn etwas mutwillig beschädigt oder zerstört wurde. Mit der Gruppe der Vandalen, auf die das Wort zurückgeht, befasste sich auch Philipp von Rummel, Generalsekretär des Deutschen Archäologischen Instituts, in seinem Vortrag. Dabei handelte es sich um vermutlich 50.000 bis 80.000 Soldaten und ihre Familien, die im 4. Jahrhundert n. Chr. von Ost- nach Westeuropa zogen, schließlich Nordafrika erreichten und dort das römische Karthago eroberten.

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Quelle: https://migration.hypotheses.org/503

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Hinterlassenschaften an der US-Grenze zu Mexiko: Jason de Leóns Archäologie der Gegenwart

Früher kletterten die Menschen am hellichten Tag über die Mauer im mexikanischen Tijuana und waren in den Vereinigten Staaten. Seit die US-Behörden in den 90er Jahren den Grenzübertritt in den Städten beinahe unmöglich machten, gehen Migranten den sehr viel gefährlicheren Weg durch die Sonora-Wüste. Das zeigen auch die Zahlen: Zwischen 2000 und 2014 wurden im Bereich Tucson in Arizona 4,6 Millionen Migranten ohne Einwanderungserlaubnis festgenommen. Knapp 3.000 Leichen von Migranten wurden seit der Jahrtausendwende allein im Bundesstaat Arizona gefunden, im amerikanschen Grenzgebiet insgesamt waren es über 6.000.

Was die Menschen auf dem Weg durch die Wüste erleben, ist wenig bekannt. Der Archäologe und Kulturanthropologe Jason de León sammelte die materiellen Hinterlassenschaften von Migranten, um auf diese Weise mehr über ihre Flucht zu erfahren. Er hat auch mit Migranten selbst gesprochen.

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Quelle: https://migration.hypotheses.org/229

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Migration als Normalfall: Dirk Hoerder über Wanderungen seit dem 19. Jahrhundert


Barmen um 1870 vom Ehrenberg aus gesehen, Gemälde von August von Wille
Die Industrialisierung trieb Menschen in die Städte: Barmen um 1870, Gemälde von August von Wille. Quelle: Wikipedia

Wenn heute mancherorts das Abendland und die europäische Geschichte bemüht werden, um die Ablehnung von Flüchtlingen zu begründen, so sei das eine „Verweigerung der eigenen Vergangenheit“, stellte Dirk Hoerder vor Kurzem in einem Beitrag für die Zeitschrift „Merkur“ fest. Der Historiker hat unter anderem die 2010 in der Beckschen Reihe erschienene „Geschichte der deutschen Migration: Vom Mittelalter bis heute“ verfasst, ein Standardwerk zur Migration. Der Dreißigjährige Krieg, die Feldzüge Napoleons, die Weltkriege – es gab in Europa in den letzten Jahrhunderten viele kriegerische Auseinandersetzungen, die Millionen von Menschen zwangen, ihre Umgebung zu verlassen. Ganz abgesehen von der Industrialisierung, die weitere Millionen vom Land in die Städte trieb. Hoerder sagt:

„Die bittere Notwendigkeit abzuwandern oder zu fliehen erschiene durchaus nicht als neu und ungewöhnlich, wäre die historische Erinnerung in Europa umfassend.“

Dieser Erinnerung auf die Sprünge helfen kann Hoerder auch am Mittwochabend: Der Historiker will bei seinem Vortrag Massenmigration und Kriegsflüchtlinge vom 19. Jahrhundert bis in die 1950er Jahre in den Blick nehmen.

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Quelle: http://migration.hypotheses.org/145

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