In diesem kurzen Beitrag möchte ich gern auf eine Sammelrezension aufmerksam machen, die gestern bei H-Soz-Kult veröffentlicht wurde. Malta Theißen bespricht dort folgende drei Sammelbände: Bjerg, Helle; Claudia Lenz, Erik Thorstensen (Hrsg.): Historicizing the Uses of the Past. Scandinavian Perspectives on History Culture, Historical Consciousness and Didactics of History Related to World War II. Bielefeld: Transcript – Verlag für Kommunikation, Kultur und soziale Praxis 2010. ISBN 978-3-8376-1325-4; 306 S.; 32,80 €. Rathkolb, Oliver; Imbi Sooman (Hrsg.): Geschichtspolitik im erweiterten Ostseeraum und ihre aktuellen Symptome. [...]
Fundstück
Wem Hamburg seine heutige Größe verdankt.
Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2012/06/fundstuck.html
Fundstück
Wem Hamburg seine heutige Größe verdankt.
Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2012/06/fundstuck.html
Der „virtuelle Salon“ der Constance de Salm – ein Erschließungsprojekt am DHIP
Derzeit ist eine Forschungsgruppe am DHIP damit beschäftigt, die umfangreiche Korrespondenz der Constance de Salm wissenschaftlich zu erschließen. Ziel des Projekts ist eine öffentlich zugängliche Datenbank. Diese wird zum einen Eckdaten der Korrespondenz – Absender, Empfänger, Datum – und zum anderen eine inhaltliche Auswertung enthalten. Technische Grundlage ist ein an der Universität Trier entwickeltes Forschungs- und Datenbanksystem (FuD). Dieses Softwaresystem bildet gleichzeitig eine Arbeits-, Publikations- und Informationsplattform und unterstützt die Zusammenarbeit von räumlich getrennten Arbeitsgruppen in den verschiedenen Phasen des Projekts. Ein Vorteil dieses Systems besteht in dessen großer Flexibilität in den Gestaltungsmöglichkeiten[1].
Der größte Teil der rund 7000 Briefe der Korrespondenz von Constance de Salm befindet sich im Archiv der Société des amis du Vieux Toulon et de sa région im südfranzösischen Toulon. Im Jahre 2010 ist dieser Bestand auf Initiative und mit Mitteln des DHIP digitalisiert worden, sodass die Forschergruppe diesen Bestand mithilfe der Datenbank bequem bearbeiten bzw. erschließen kann.
Schon Constance de Salm (1767–1845) selbst war davon überzeugt, dass diese Briefe über ihre Empfänger hinaus eine breitere Öffentlichkeit interessieren könnten. Für eine von ihr angedachten Edition ließ sie zahlreiche Kopien anfertigen. Zustande kam jedoch nur eine etwa dreißig Briefe umfassende Ausgabe. Sie teilte das Schicksal vieler ihrer Schriftstellerkollegen: Im Paris ihrer Zeit war ihr Name in aller Munde, ihre Texte wurden gedruckt, gelesen und besprochen, sie beteiligte sich an den in Akademien und Journalen geführten Diskussionen, und auf ihren Abendgesellschaften trafen sich Literaten, Wissenschaftler, Politiker, Musiker und bildende Künstler. Doch nach ihrem Tod geriet die Fürstin in Vergessenheit. Erst 2007 wurde ihr Briefroman »Vingt-quatre heures d’une femme sensible« zum ersten Mal seit seiner Veröffentlichung 1824 neu aufgelegt, ein Jahr später erschien eine deutsche Übersetzung. Heute ist es weniger ihr literarisches oder essayistisches Werk, das eine Beschäftigung mit Constance de Salm interessant macht, als vielmehr ihre umfangreiche und weitgefächerte Korrespondenz.
Constance de Salm (geb. de Théis) verbrachte nach ihrer Scheidung von Jean-Baptiste Pipelet und der anschließenden Heirat mit dem rheinischen Adligen Joseph Fürst Salm-Reifferscheidt-Dyck die eine Hälfte des Jahres im Rheinland, die andere in Paris, wo sie regelmäßig Freunde und Bekannte um sich versammelte. Die Unterhaltungen dieser von den Teilnehmern als »cercle«, »réunion« oder »société« bezeichneten Zusammenkünfte wurden zu Zeiten, zu denen sich die Fürstin nicht in Paris aufhielt, in Form von Briefen weitergeführt. Durch diese Briefe hielt sie ihr breites Netzwerk aufrecht, pflegte Freundschaften und Kontakte, brachte Publikationsvorhaben auf den Weg und hielt sich über zahlreiche Belange des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in Paris auf dem Laufenden. Die Korrespondenz der Constance de Salm bildet somit eine Art »virtuellen Salon« (Christiane Coester), in dem über Politik, Literatur, Gesellschaftsklatsch und das kulturelle Leben in Paris gesprochen wurde.
Constance de Salm legte Wert darauf, einflussreiche Menschen an sich und ihren – virtuellen wie reellen – Salon zu binden. Die »amis« der Fürstin sahen in ihren Abendgesellschaften zwar in erster Linie einen Ort der Geselligkeit, sie nutzten dieses Netzwerk aber auch für ihre Karrieren, wie es in zahlreichen Briefen deutlich wird. Die Korrespondenz bietet einen Einblick in die Austauschprozesse zwischen dem Rheinland und Frankreich sowie in die Netzwerke, in denen sich Constance de Salm in ihrer Mittlerposition zwischen rheinischem Adel und Pariser Wissens- und Kulturbetrieb bewegte.
- Für mehr Informationen zum FUD-System der Universität Trier siehe http://fud.uni-trier.de/?site_id=101.
Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/902
Internationale Tagung der Stiftung DGIA: »Max Weber in der Welt«

14 Uhr | Begrüßung |
Heinz Duchhardt (Stiftung DGIA) | |
Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen (BMBF) | |
Dominik Geppert (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) | |
Andreas Beyer (Deutsches Forum für Kunstgeschichte Paris) | |
Wolfgang Schieder (Göttingen) | |
1. Die internationale Weber-Rezeption in der Vergangenheit / Die Rezeption Max Webers durch die Welt |
Moderation: Werner Gephart (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Käte Hamburger-Kolleg »Recht als Kultur«) | |
15.00 Uhr | Warschau: Die Reaktion polnischer Intellektueller auf Max Webers Polenschriften |
Referentin: Marta Bucholc (Universität Warschau) | |
15.30 Uhr | Moskau: Die Rezeption der Russlandstudien im Kreis der russischen Intelligenz |
Referent: Dittmar Dahlmann (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) | |
16.00 Uhr | Kaffeepause |
16.30 Uhr | Tokio: Japanische Kontroversen über Max Webers »Protestantische Ethik« |
Referent: Wolfgang Schwentker (Osaka University) | |
17.00 Uhr | Istanbul: Die Rezeption Max Webers in der republikanischen Türkei |
Referent: Alexandre Toumarkine (Orient-Institut Istanbul) | |
17.30 Uhr | Diskussion |
18.00 Uhr | Empfang |
2. Max Webers Rezeption der Welt |
Moderation: Wolfgang Seifert (Universität Heidelberg) | |
09.30 Uhr | Rom: Der Romaufenthalt (1901–1903) und Max Webers Verhältnis zum Katholizismus |
Referent: Peter Hersche (Universität Bern) | |
10.00 Uhr | Paris: Max Weber und die »Philosophie de l’art« von Hippolyte Taine |
Referent: Francesco Ghia (Università degli Studi di Trento) | |
10.30 Uhr | Washington: Max Weber und die USA |
Referent: Lawrence A. Scaff (Wayne State University, Detroit) | |
11.00 Uhr | Kaffeepause |
11.30 Uhr | London: Max Weber and the World of Empire |
Referent: Sam Whimster (London Metropolitan University und Käte Hamburger-Kolleg »Recht als Kultur«) | |
12.00 Uhr | Paris: Der »Soziologe« und der Krieg. Max Weber 1914–1920 |
Referent: Hinnerk Bruhns (L’École des hautes études en sciences sociales, Paris) | |
12.30 Uhr | Diskussion |
13.00 Uhr | Mittagessen |
3. Die internationale Weber-Rezeption in der Gegenwart / Die Rezeption Max Webers durch die Welt |
Moderation: Gerd Krumeich (Heinrich Heine-Universität, Max Weber-Gesamtausgabe, Düsseldorf) | |
14.00 Uhr | Max Weber weltweit. Zur Rezeption eines Klassikers in Zeiten des Umbruchs |
Referentin: Edith Hanke (Bayerische Akademie der Wissenschaften, Max Weber-Gesamtausgabe, München) | |
14.30 Uhr | Beirut: Max Weber und die arabische Welt |
Referent: Stefan Leder (Orient-Institut Beirut) | |
14.30 Uhr | Kairo: Max Weber and the Revision of Secularism in Egypt: The Example of Abdelwahab Elmessiri |
Referent: Haggag Ali (Academy of Arts, Egypt) | |
15.30 Uhr | Max Weber und die »universalgeschichtlichen Probleme« |
Referent: Gangolf Hübinger (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder) | |
15.00 Uhr | Abschlussdiskussion |
SdK 35: Martin Gierl über Organisations-Geschichte
Quelle: http://feedproxy.google.com/~r/kulturwissenschaften/~3/hAtgpyqcwqw/sdk35
Die Auswahl eines Blogbeitrags für die Slideshow von de.hypotheses.org

Dissertation zu Maximilian Hell
Pärr, Nora: Maximilian Hell und sein wissenschafliches Umfeld im Wien des 18. Jahrhunderts. Wien: Dissertation an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, 2011, http://othes.univie.ac.at/15782/ (PDF)
Abstract:
Das Ziel dieser Dissertation ist die Darstellung des wissenschaftlichen Umfeldes von Maximilian Hell, der vor 250 Jahren in Wien wirkte, und ihn als typischen Jesuitengelehrten der Aufklärung aufzuzeigen. Die Forschungen konzentrierten sich vorerst auf seinen Aufstieg innerhalb des Jesuitenordens, wobei ihm seine technischen Fähigkeiten von großem Vorteil waren. Er stellte verschiedene Globen, Wasseruhren und Sonnenuhren her. Berühmt wurde er darüber hinaus durch seine Expedition nach Wardoe, seine Beobachtungen des Venusdurchganges und seine Berechnungen des Abstandes von der Erde zur Sonne (1AE). Er war interessiert an der Diversität der Wissenschaften und korrespondierte mit der gesamten europäischen Gelehrtenwelt Es zeigte sich, dass er nicht nur mit seinen Ordensbrüdern, sondern auch mit Benediktinern, Augustinern und Prämonstratensern in wissenschaftlichem Austausch stand. Wesentlich war, dass in der Aufklärung die Klöster als Zentren der Entdeckungen und Erfindungen agierten, weil sie mit Observatorien und Physikalischen Kabinetten ausgestattet waren. Er war Berater von zahlreichen Observatorien. Er erkannte die Notwendigkeit des wissenschaftlichen Austausches und war wesentlich an der Gründung der Akademie der Wissenschaften in Wien beteiligt. Er wusste um die Bedeutung von wissenschaftlichen Veröffentlichungen und stellte astronomische Kalender her. Das Druckrecht beanspruchte er für sich. Es war das Ziel, Hell in seiner wissenschaftlichen Komplexität darzustellen. Weiters wurde versucht die Vielfalt der Erfindungen innerhalb der Klostermauern aufzuzeigen. Die Verwirklichung von Ideen war oft nur möglich durch Gönner innerhalb des Kaiserhauses und seines Adels.