Finnland, Schweden und die NATO-Frage

In der letzten Zeit verdichten sich Signale für eine immer stärkere Annäherung der beiden neutralen nordischen Länder Finnland und Schweden an die NATO. In beiden Ländern galt die Neutralitätspolitik lange als in die nationale Identität derart eingebrannt, dass man eine Aufgabe dieser Position bis vor nicht allzu langer Zeit für unwahrscheinlich hielt. Doch zeigt sich, dass wir offensichtlich – das habe ich schon an anderer Stelle in Bezug auf Finnland geschrieben – einen historischen Paradigmenwechsel erleben. Vor allem die bürgerlichen Parteien in Schweden und Finnland setzen sich immer vehementer dafür ein, die Voraussetzungen für einen Beitrittsantrag zu sondieren.1 Es wird kaum überraschen, dass die Ukraine-Krise bei dieser Diskussion eine eminente Rolle spielt…

Die Bindungen an die NATO sind für Schweden und Finnen nicht neu: Im Rahmen des Partnership-for-Peace-Abkommens begann 1994 eine Einbindung auch von Nicht-Mitgliedstaaten in die militärische Kooperation. Somit können die neutralen Staaten etwa an NATO-geführten Friedenssicherungsoperationen mitwirken. Finnland und Schweden gehören zu den aktivsten Partnerländern der NATO und investieren teilweise höhere Summen in ihren Verteidigungsbudgets als manche Mitgliedsländer. Kurioserweise haben Finnland und Schweden den baltischen Staaten nach Erlangung ihrer Unabhängigkeit dabei geholfen, ihre militärischen Strukturen aufzubauen und sie im Grunde damit fit für ihren NATO-Beitritt gemacht. Die beiden Länder haben sich dem westlichen Verteidigungsbündnis seit Ende des Kalten Krieges bereits deutlich stärker angenähert als die anderen europäischen neutralen Länder Irland, Österreich und Schweiz:

"Finland and Sweden […] have adopted maximalist policies of ‘everything but membership’"2

Im britischen Economist stellte man Mitte 2014 lapidar fest:

"Sweden and Finland stopped being neutral years ago. They both participate in NATO exercises, commit troops to its rapid-reaction force, took part in peacekeeping operations in Bosnia and Kosovo, joined the fight in Afghanistan and, in the case of Sweden, even got involved in the 2011 air war in Libya. The two Nordic countries are thus more willing participants in the transatlantic alliance than several full members (Germany refused to have anything to do with Libya). Yet they do not enjoy the biggest benefits of NATO: a seat at the decision-making table and the protection afforded by Article 5, the clause that defines an attack on one as an attack on all."3

Ein genauerer Blick zeigt: Die Beiträge Schwedens und Finnlands etwa zu friedenssichernden Maßnahmen in Bosnien und im Kosovo unter NATO-Führung sind mit denjenigen von Mitgliedsstaaten ähnlicher Bevölkerungsgröße vergleichbar. Trotz der Wertschätzung, welche man seitens der NATO für Finnland, insbesondere wohl aber für Schweden als militärischen Partner zeigt, hat man indes keine offiziellen Versuche unternommen, die nordischen Neutralen zu einem Beitritt zu ermutigen. Dies einerseits, um die Debatte in den Ländern selbst – die nach wie vor kontrovers bleibt – nicht unnötig kontraproduktiv zu beeinflussen, aber möglicherweise auch, um Russland nicht zu verärgern, ehe die Angelegenheit wirklich aktuell wird. Allerdings kommt es seitens einiger Mitgliedsstaaten durchaus zu Irritationen: Sind Schweden und Finnen nun Partner oder Mitglieder? Denn die Kooperation ist bereits so eng, dass manche Beobachter schon bald den Punkt erreicht sehen, an dem nur die Teilnahme an der Beschlussfassung in Brüssel noch einen Unterschied zwischen einer finnischen und schwedischen Mitgliedschaft oder Nicht-Mitgliedschaft darstellt. Beide benehmen sich im Prinzip schon fast wie NATO-Mitglieder, so ein irischer Politikwissenschaftler. ((Cottey: "The European Neutrals and NATO", S. 461, 464–465.)) Nicht alle Mitgliedsstaaten sind darüber glücklich. Und die baltischen Staaten stellen eine sich abzeichnende schwedische sicherheitspolitische Führungsrolle für Nordeuropa und die Ostsee (was die westliche Seite betrifft) wegen der fehlenden NATO-Mitgliedschaft Stockholms in Frage.4

<em>Finnland und Schweden außerhalb der NATO – für wie lange noch?</em><br>Der Cartoon von David Parkins erschien ursprünglich in <a href="http://www.economist.com/news/europe/21604586-russia-stokes-fresh-debate-among-nordics-about-nato-membership-what-price-neutrality" >The Economist</a>. <br>Verwendung mit freundlicher Genehmigung des Zeichners. Used with permission by David Parkins, originally published in <a href="http://www.economist.com/news/europe/21604586-russia-stokes-fresh-debate-among-nordics-about-nato-membership-what-price-neutrality" >The Economist</a>. 

Finnland und Schweden außerhalb der NATO – für wie lange noch?
Der Cartoon von David Parkins erschien ursprünglich im Juni 2014 in The Economist.
Verwendung mit freundlicher Genehmigung des Zeichners. Used with permission by David Parkins, originally published in The Economist.
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Es tut sich aber noch Weiteres in der Verteidigungspolitik beider Länder: Im Juni 20145 wurde eine engere militärische Zusammenarbeit vereinbart, was ebenfalls als Reaktion auf die Ereignisse in der Ukraine gedeutet wird. Die Vereinbarung von Helsinki6 sieht vor, dass diese Zusammenarbeit bis zum Februar 2015 in politische Beschlüsse umgesetzt und danach in die Planungsabläufe der jeweiligen Ministerien und der Streitkräfte implementiert werden. Der finnische Verteidigungsminister Carl Haglund setzt stark auf eine weitere sicherheitspolitische Verknüpfung mit dem Nachbarn und der schwedische Oberbefehlshaber sieht gar bereits ein gemeinsames Marine-Kommando auf der Ostsee für das Jahr 2023 am Horizont. Auch in der Luftwaffe will man stärker miteinander kooperieren. Haglund setzt auch mit deswegen auf die schwedisch-finnische Karte, weil er die öffentliche Meinung in Finnland noch nicht reif für einen NATO-Beitritt hält. Es wird aber auch nicht an einem gemeinsamen geschlossenen Beitritt beider Länder zur NATO gearbeitet, wie man im Herbst 2014 betonte.

Die sozialdemokratisch geführte Regierung in Stockholm reagiert auf die NATO-Frage derweil eher vage und zögerlich. Nachdem sich Verteidigungsministerin Margot Wallström häufiger eher ablehnend oder allenfalls vorsichtig äußerte, scheint sie sich nun für eine offenere Diskussion einer NATO-Mitgliedschaft Schwedens zu öffnen. Da die schwedische Sozialdemokratie so stark wie wohl keine andere Partei lange zur Allianzfreiheit stand, wertet die schwedische Tageszeitung Expressen diesen Umschwung gar als "sensationell". Die Opposition kritisiert, dass Wallström nicht offen agiert und dass sie keine eindeutigere Regierungsmeinung als "man kann alles diskutieren" formuliert. Dabei zeigen Meinungsumfragen in Schweden, dass die Mehrheit der Bevölkerung offensichtlich stärkere Sympathien für eine schwedische Mitgliedschaft im Nordatlantikpakt entwickelt.

Der neue NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg kommentierte auf seiner ersten Pressekonferenz in dieser Funktion die auch vertraglich jüngst nochmals vertiefte Partnerschaft mit Finnland und Schweden. Obwohl man bei dem Norweger durchaus Sympathien für einen Beitritt der beiden nordischen Nachbarländer vermuten darf, blieb Stoltenberg in seiner Äußerung vorsichtig:

"So I welcome the cooperation with Finland and Sweden as partners of NATO. And we would like to expand... to build on that. When it comes to the question on membership I will leave that to the people of Sweden and Finland to decide. I think that if I start to intervene in that debate I will only cause problems. And that's not my intention. I think that at least as a Norwegian you should never have any meaning about the internal politics of Sweden and Finland."

Sicherheitsexperten sehen in einer nördlichen Erweiterung der NATO schon seit einiger Zeit großes Potenzial.7 Und tatsächlich betonte Stoltenberg in einer weiteren Äußerung im Dezember 2014, dass bei einem NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens die Vorteile die Kosten überwiegen würden.8

Nachdem die Neuwahlen in Schweden ja noch abgewendet wurden, kommt es im April zu den regulären finnischen Parlamentswahlen. Es bleibt abzuwarten, ob das Wahlergebnis und ein möglicher Regierungswechsel Auswirkungen auf die finnische NATO-Politik haben wird. Wenn es darüber hinaus ohnehin noch einige Jahre dauern könnte, bis die beiden Länder tatsächlich dem nordatlantischen Verteidigungsbündnis beitreten – eines scheint sicher: Wenn eines der beiden Länder sich dafür entscheidet, wird das andere folgen.

  1. Die Europa-Redaktion des Deutschlandfunks widmete dem Thema am 28.1.2015 einen eigenen Beitrag, nachzuhören und -lesen unter Schweden, Finnland und die NATO. Zögerliche Annäherung.
  2. Andrew Cottey: "The European Neutrals and NATO: Ambiguous Partnership." In: Contemporary Security Policy 34 (2013:3), S. 446–472, hier: S. 447. Der Aufsatz bietet gute knapp gehaltene historische Kontextualisierungen der Neutralitätspolitiken und analysiert die jetzige NATO-Debatte in den fünf neutralen Ländern komparativ.
  3. "What price neutrality?" In: The Economist, 21.6.2014 [ursprünglich in der Druckversion], hier zitiert nach der Online-Version, abzurufen unter http://www.economist.com/news/europe/21604586-russia-stokes-fresh-debate-among-nordics-about-nato-membership-what-price-neutrality (zuletzt abgerufen am 29.1.2015).
  4. Magnus Nordenman: "On the transatlantic edge. Nordic security after the Afghan war and the Ukraine crisis." In: The RUSI Journal 159 (2014:3), S. 46–52, hier: S. 49–50.
  5. Damals war noch die bürgerliche Regierung in Schweden im Amt, im Herbst kam es zu einem Wechsel auf dem Posten der Verteidigungsministerin.
  6. Der Link führt zur englischsprachigen Fassung.
  7. Das legen etwa die Beiträge nahe in: Robert Nurick/Magnus Nordenman (eds.): Nordic-Baltic Security in the 21st Century: The Regional Agenda and the Global Role. Washington 2011. Online abzurufen unter http://www.finlandnato.org/public/download.aspx?ID=102753&GUID=%7BCEE241E3-11C4-449F-92D5-741F131C9F7B%7D (zuletzt abgerufen am 28.1.2015).
  8. Magnus Nordenman: "For NATO, Benefits of Adding Finland and Sweden Outweigh Costs." In: World Politics Review 17 December 2014, online abzurufen unter http://www.worldpoliticsreview.com/articles/14686/for-nato-benefits-of-adding-finland-and-sweden-outweigh-costs (zuletzt abgerufen am 29.1.2015).

Quelle: http://nofoblog.hypotheses.org/112

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Spinnen die Finnen? Kulturpessimistische Reaktionen auf bildungspolitischen Pragmatismus

Vor einigen Tagen machte eine Meldung in den deutschen Medien nochmals die Runde, die bereits im November und Dezember für Diskussionen gesorgt hatte: Finnland werde in einem reformierten Unterrichtsplan ab 2016 das handschriftliche Schreiben aus dem Schulunterricht verbannen. In der Vorweihnachtshektik hatte man wohl nicht recht Zeit für gepflegtes kulturpessimistisches Wehklagen, so dass die Angelegenheit nun noch einmal hochgekocht wurde. Prompt mussten die Pressemitarbeiter der finnischen Botschaften und Vertreter des finnischen Unterrichtsministeriums die Sache wieder gerade rücken: Nein, Finnland schafft nicht den Handschriftunterricht ab, sondern es wird die verpflichtende Unterrichtung von Schreibschrift abgeschafft, auf Finnisch "kaunokirjoitus" [wörtlich: "Schönschrift"] bzw. in der zweiten Landessprache Schwedisch – dem Deutschen näher – als "skrivstil" bezeichnet.

Die verschreckten deutschen Bildungsexperten, die sofort das Schlimmste befürchten, auf der einen Seite – die technologieaffinen Finnen, die flüssiges Schreiben auf einer Computertastatur gar zu einer "wichtigen nationalen Kompetenz" erklären, auf der anderen Seite: Es ist fast, als hätte man sich verabredet, um die Extreme einer solchen Debatte möglichst eindrücklich zu demonstrieren. Die deutschen Reaktionen verkennen dabei, dass dieser Vorschlag in Finnland selbst keineswegs unumstritten ist. Eine finnische Journalistin warnte gar davor, handschriftliche Fähigkeiten könnten in Zukunft zur elitären Kompetenz und damit zum Symbol von gesellschaftlicher Macht und kultureller Überlegenheit werden. Vertreter_innen des Unterrichtsministeriums versuchen, die hitzige Debatte zu beruhigen. Es geht gar nicht unbedingt um perfektes Zehn-Finger-System auf der Tastatur, sondern um eine pragmatische Anpassung der Lehrpläne. Den Schüler_innen   solle vor allem ein möglichst vielseitiger und gut informierter Umgang mit der modernen digitalen Informationstechnik vermittelt werden. Ansonsten, so ein an der Reform der Lehrpläne maßgeblich beteiligter Ministerialer, werde man sich der Lächerlichkeit preisgeben:

"Die Welt entwickelt sich schnell. Die Grundlagen eines Lehrplanes muss man derart gestalten, dass man zehn Jahre später kein donnerndes Lachen hört."1

So schnell man deutscherseits vor einigen Jahren dabei war, das kleine nordeuropäische Land auf der Grundlage der PISA-Untersuchungen unkritisch zum Bildungswunderland zu verklären, so rasch war man nun mit Kritik zur Stelle.

"Ausgerechnet das Pisa-Musterland schaffe eine jahrtausendealte Kulturtechnik ab, es drohe die digitale Demenz schon im Kindesalter",

so eine Stimme, die all die vor Empörung bebenden Warner wieder zu beruhigen suchte. Nun mal langsam: Diese Diskussion gibt es in der deutschen Bildungspolitik doch auch schon, teilweise wird die Schreibschrift schon gar nicht mehr gelehrt, einige Bundesländer diskutieren ihren Wegfall im Unterricht. Warum muss eine solche Entscheidung in der deutschen bildungspolitischen Debatte gleich unter der Überschrift "Untergang des Abendlandes" geführt werden? Auch in Finnland wird weiterhin die Druckschrift gelehrt, so dass das Land hoffentlich doch vor dem zivilisatorischen Verfall bewahrt wird. Und die meisten von uns tippen doch trotz Schreibschriftkompetenz heutzutage mehr auf der Computertastatur als dass wir seitenlange Briefe schreiben.

Wahrscheinlich werden viele Menschen auch in Zukunft nach wie vor erkennen, dass die schnelle Notiz auf einem Stück Papier (es wird oft auf Kalendereinträge oder Einkaufszettel verwiesen) nach wie vor eine nützliche und effiziente Technik ist. Aber zu behaupten, dass assoziatives Schreiben in handschriftlicher Form effizienter sei – zu jeder Studie, die das behauptet, wird es wohl eine Gegenstudie geben. Darüber hinaus zeichnet sich eine technologische Entwicklung ab, die unsere Hände beim Produzieren von Text überflüssig machen wird. Natürlich wird in einigen Jahren auch nicht jeder mit digitaler Sprachwandlung arbeiten müssen – aber wir werden im Zuge des digitalen Wandels über kurz oder lang ohnehin noch weitere Kulturtechniken verschwinden sehen. Stattdessen kommen neue hinzu – für die wir unsere Kinder wappnen sollten.

Statt sich in kulturpessimistischen Reaktionen zu ergehen, sollten sich deutsche Bildungspolitiker_innen ernsthafter um den Stellenwert informationstechnischer Kompetenz und moderner Recherchentechniken im digitalen Zeitalter kümmern – sowohl in den Schulen als auch in den Hochschulen.

  1. ["Maailma menee nopeasti eteenpäin. Opetussuunnitelman perusteet pitäisi laatia siten, ettei kymmenen vuoden päästä kuulu naurunhörähdyksiä."]

Quelle: http://nofoblog.hypotheses.org/94

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Finnland, Russland und die NATO – ein Rollenwandel?

Kürzlich besuchte der finnische Ministerpräsident Alexander Stubb Berlin. Nachdem er am Vortag den Berlin-Marathon mit neuer persönlicher Bestzeit gelaufen war, standen am darauffolgenden Tag (29.9.) bei seinem Antrittsbesuch politische Gespräche mit Kanzlerin Angela Merkel und Bundesfinanzminister Schäuble auf der Tagesordnung.

Both of us got a PB. One of us broke the World Record. The other perhaps the PM Record. #BerlinMarathon. pic.twitter.com/yrIq5UOYQR

— Alexander Stubb (@alexstubb) September 28, 2014

Am Abend schließlich folgte eine Veranstaltung der Körber-Stiftung, an der ich auch teilnehmen konnte: Stubb hielt dort eine gut besuchte Rede zur europäischen Politik gegenüber Russland, vor allem bezogen auf den Krieg in der Ukraine. Wer erwartet hätte, der finnische Regierungschef würde den großen “Russland-Versteher” geben, sah sich getäuscht. Stubb ging zwar auch auf die Rolle Finnlands ein, vertrat aber vor allem eine geschlossene politische Haltung der EU. Sowohl bei dem sich an die konzise Rede anschließenden Q & A als auch in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wurden Fragen gestellt, die auf Finnlands Position vis-à-vis der Sowjetunion im Kalten Krieg rekurrierten.

Im Mittelpunkt stand dabei das Wort “Finnlandisierung”, ein Kampfbegriff aus den Zeiten des Kalten Krieges, der aus Sicht des Westens die vorsichtige finnische Politik vis-à-vis der Sowjetunion benennen und kritisieren sollte. Aufgekommen war der Begriff eigentlich in konservativen bundesdeutschen Politikerkreisen, die damit die aus ihrer Sicht allzu nachgiebige neue Ostpolitik der Regierung Brandt diskreditieren wollte. So wie Finnland den Sowjets zu viele Zugeständnisse mache, bedeute Brandts Politik der Annäherung ein Feilschen um die Werte der westlichen Demokratie. 2010 erkannte die in Moskau erscheinende regierungskritische Moscow Times mögliche Anzeichen für eine “Finnlandisierung Georgiens und der Ukraine“.

Alexander Stubb, seit dem 24.6.2014 finnischer Ministerpräsident Flickr, CC-BY-NC-ND Ville Oksanen

Alexander Stubb, seit dem 24.6.2014 finnischer Ministerpräsident
Flickr, CC-BY-NC-ND Ville Oksanen

Noch heute empfindet Stubb bei der Frage, ob man der Ukraine eine Politik der Finnlandisierung empfehlen solle, dieses als Schimpfwort. Dennoch verweist er unmittelbar darauf, dass diese Politik Finnland erlaubt habe, ein demokratischer Staat zu bleiben. In der historisch-politischen Forschung Finnlands ist der Begriff der Finnlandisierung inzwischen längst angekommen – als Beschreibung einer Periode in der finnischen Politik, die vor allem mit dem Namen Urho Kekkonens verbunden bleibt.  Finnlandisierung bezeichnet ein übervorsichtiges Agieren in der finnischen Außen- und Sicherheitspolitik, das vor allem darauf angelegt war, Irritationen seitens der Sowjetführung so früh wie möglich zu antizipieren und entsprechend zu handeln. Ziel war es, ein Eingreifen der UdSSR in die finnische Innenpolitik wie in den 1950er und 1960er Jahren zu vermeiden. Dies reichte vor allem in den 1970er Jahren soweit, dass sich die finnischen Medien eine weitgehende Selbstzensur auferlegten und kritische Stimmen gegenüber dem großen Nachbarn vermieden. Die finnische Geschichtswissenschaft hat den Begriff – von seiner polemischen Note befreit – also als Analysebegriff akzeptiert und verwendet ihn mittlerweile regelmäßig.

Abgesehen von Stubbs Ablehnung des Begriffs spiegelt sich in seiner Rede und Interviews im Umfeld des Berlin-Besuchs der Rollenwandel, den Finnland seit einiger Zeit vollzieht, wider. Die Süddeutsche Zeitung spricht im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise vom “Ende der Neutralität” in Skandinavien und sieht Schweden auf einer ähnlichen Linie wie Finnland: Die beiden seit Jahrzehnten durch ihre Neutralitätspolitik bekannten Staaten rücken immer stärker an die NATO heran. Beide Länder stehen seit zwei Jahrzehnten durch das Partnership for Peace-Programm in einer engen Kooperation mit dem nordatlantischen Militärbündnis. Doch für Schweden, das 2014 auf 200 Jahre ohne Kriegsbeteiligung zurückblickt und für Finnland, das sich durch seine – völkerrechtlich letztlich nie verankerte – Neutralitätspolitik vor einer zu starken Vereinnahmung durch Moskau retten konnte, galt die Neutralität lange als in die jeweilige Identität und Selbstwahrnehmung eingebrannt.

Diese Zeiten sind nicht erst seit der Ukraine-Krise vorüber. Bereits der Georgien-Konflikt 2008 hatte Stubb, damals finnischer Außenminister, zu der Stellungnahme “Wir müssen unsere Sicherheitspolitik neu bewerten” veranlasst und gefordert, man solle eine NATO-Mitgliedschaft erwägen. In einem Interview mit der englischen Ausgabe von Spiegel Online meinte er jüngst gar, Finnland hätte bereits 1995, als das Land der EU beitrat, gleichzeitig der NATO beitreten sollen. Unter den Umständen der damaligen Zeit wäre dies wohl kaum zu machen gewesen – in der öffentlichen Debatte in Finnland galt das Thema bis zum Präsidentschaftswahlkampf 2011/2012 als Tabu, auch wenn es gelegentliche Äußerungen in dieser Richtung gab. Präsident (seit 2012) Sauli Niinistö – Parteifreund von Stubb in der konservativen “Kokoomus” [Nationale Sammlungspartei] – hat sich anfangs eher vorsichtig oder gar mahnend in der Frage einer finnischen NATO-Mitgliedschaft geäußert. Doch nun scheint die Angelegenheit zusehends auf die politische Tagesordnung zu geraten. Im Sommer dieses Jahres gab es bereits ein von Niinistö initiiertes Strategietreffen. Experten erwarten zwar, dass das Thema nicht vor den nächsten Parlamentswahlen im April 2015 hohe Dringlichkeit erhalten werde. Im September unterzeichneten beide Länder ein so genanntes Host-Nation-Support-Abkommen mit der NATO, welches engere Zusammenarbeit ermöglicht. Ein möglicher Schritt Finnlands und Schwedens hin zu einem NATO-Beitritt könnte aber für das Folgejahr durchaus anstehen. Russland hat beide Länder bereits vor den Konsequenzen eines solchen Schrittes gewarnt, ohne zu benennen, worin diese bestehen könnten.

Warum beschäftige ich mich hier auf dem NordicHistoryBlog mit solcher Zukunftsmusik und Spekulation? Für den Historiker ist es interessant zu beobachten, wie zwei neutrale Länder eine historisch gesehen sehr langlebige essentielle politische Leitlinie im Lichte der momentanen Entwicklungen überdenken. Wir beobachten also gerade, wie sich ein historischer Paradigmenwechsel vollzieht. Stubb wehrt Aufforderungen an Finnland ab, seine langjährigen Erfahrungen mit dem russischen Nachbarn in den Dienst der Diplomatie zu stellen und an die Traditionen des Kalten Krieges anknüpfend, als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine aufzutreten. Viele haben dabei die oftmalige Rolle Helsinkis als Ort für Gipfeltreffen der Supermächte oder als Unterzeichnungsort der KSZE-Schlussakte 1975 in Erinnerung. Aber die große Erzählung vom “Land zwischen Ost und West”, die Selbst- und Fremdbild der Finnen über lange Zeit prägten, ist schon seit längerem an ein Ende gekommen. Möglicherweise wird dies aber jetzt erst so recht sichtbar. Stubb unterstreicht in allen seinen Äußerungen, das wichtigste Ereignis in der jüngsten finnischen Geschichte der EU-Beitritt 1995 gewesen sei. Er betont immer wieder mit einer Metapher aus der Sportwelt, Finnland habe sich damals für eine Mannschaft entschieden (die EU) und könne daher nun nicht auf einmal Schiedsrichter sein.

Wenn in Bezug auf den EU-Beitritt 1995 immer wieder gesagt wurde, nun sei  Finnland dort angekommen, wohin es schon lange gestrebt habe, so scheint es dieser Tage so, als würde die Botschaft aufs Neue formuliert und auch jetzt mit der deutlichen Positionierung – auch wenn die Finnen nicht mit allen Teilen der Sanktionspolitik übereinstimmen – zementiert und nochmals deutlicher als bisher manifestiert. Ein Rollenwandel – der abhängige, aus Verlegenheit neutrale Kleinstaat als selbstbewusstes Mitglied der europäischen Staatenfamilie und möglicherweise in einigen Jahren auch Mitglied der NATO.

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/2572

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1864 und die Folgen, Teil 5 | Der erste “deutsche Einigungskrieg” – ein vergessener Erinnerungsort

Wer kümmert sich in Deutschland schon um den Krieg, den Preußen und Österreich 1864 gegen Dänemark führten? So gut wie niemand, scheint es. Nun gut, dieses Ereignis wird vom atemlosen Hype um die Erinnerung an 1914, die uns schon seit letztem Jahr auf Trab hält, vollkommen überschattet. Dennoch bleibt es erstaunlich, dass die deutsche Geschichtswissenschaft, aber auch die historisch interessierte Öffentlichkeit dieses Thema derart kalt lässt. 1864 – wie bitte? War da was? Dabei gäbe es doch gute Gründe für die historisch Sensibilisierten, sich dieses Ereignisses anzunehmen. Mit 1864 beginnt der Weg zur deutschen Einigung. Die Gründungsgeschichte des Deutschen Reiches nimmt hier ihren Anfang. Ohne 1864 kein “deutscher Bruderkrieg” 1866, ohne Königgrätz kein Versailles 1871. Ohne 1864 möglicherweise kein Aufstieg des seinerzeit nicht unumstrittenen Otto von Bismarck zur politischen Führungsfigur in der deutschen Einigung.

Bismarck ergriff 1864 die Chance, das Einigungsprojekt durch den Krieg gegen Dänemark voranzutreiben. Mit der “Befreiung” der deutschen Brüder in Schleswig, Holstein und (dem oft vergessenen) Lauenburg wurde die Idee von der deutschen Nation weiter mobilisiert, aber auch Preußen innerhalb kurzer Zeit ein beträchtlicher Machtzuwachs beschert. Die Einbeziehung Österreichs in den Konflikt bereitete zudem den Boden für Preußens Positionierung als Führungsmacht der “kleindeutschen” Einigungslösung. Eigentlich beauftragt mit der Bundesexekution durch den Deutschen Bund waren Sachsen und Hannover gewesen. Kaum aus altruistischen Gründen, sondern weil man auch Garantiemacht des Londoner Protokolls von 1852 war, stellten die Preußen bereitwillig ihre Unterstützung zur Verfügung. Die an dem Konflikt desinteressierten und eher unwilligen Österreicher mit ins Boot zu holen, war ein Kabinettstück Bismarcks, dessen Konsequenzen sich 1866 zeigen sollten. Nach dem Sieg gegen Dänemark und der erfolgten Abtretung der Herzogtümer war Preußen mit der Verwaltung Schleswigs, Österreich wiederum mit der Verwaltung Holsteins betraut worden. Es dauerte nicht lange, bis die Preußen einen Anlass suchten, um dem deutschen Dualismus ein Ende zu bereiten, und diesen fanden sie in Holstein. Österreich war einer Eigenständigkeit Holsteins (und möglicherweise auch Schleswigs) gegenüber deutlich aufgeschlossener als Preußen, wo man das Entstehen eines weiteren deutschen Kleinstaates (auf den die Schleswig-Holsteiner selbst ja auch hofften) vermeiden wollte. Als die Österreicher in Holstein eine Ständeversammlung einberufen wollten, warf man ihnen preußischerseits einen Bruch der Gasteiner Konvention von 1865 vor. Der Unterstützung bzw. des Desinteresses der wichtigsten Großmächte hatte man sich vergewissert, Verbündete im Deutschen Bund und im Ausland hatte man sich gesucht. Gerade Italien hatte großes Interesse, die Österreicher um ihre norditalienischen Besitzungen zu bringen.

So hängen also diese beiden ersten deutschen Einigungskriege eng mit der Situation Schleswigs und Holsteins zusammen. Der Deutsche Krieg 1866 führte dazu, dass die Herzogtümer dem weiter wachsenden Preußen als Provinzen einverleibt wurden und Österreich keinen Anteil mehr an der Einheit Deutschlands haben sollte. Von dort führt der Weg bis zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, der wohl – wenn überhaupt – der einzige der drei Einigungskriege ist, der noch im öffentlichen Gedächtnis eine Rolle spielt. Warum aber sind die ersten beiden und vor allem der “Deutsch-Dänische Krieg” dermaßen in Vergessenheit geraten?

Ein gewaltiger Teil der Antwort liegt natürlich in der Dominanz der Erinnerung an Nationalsozialismus und Holocaust in der deutschen Öffentlichkeit, darauf hat auch Bernd Henningsen bereits in dieser Serie verwiesen. Hinzu kommen das geringe Interesse bzw. als selbstverständlich angenommene Wahrheiten über den kleinen nordeuropäischen Nachbarn Dänemark, der in der deutschen Wahrnehmung heutzutage eben keine große Rolle spielt bzw. als sympathisch und nicht als klassischer Gegenpart in Konflikten gesehen wird. In gewisser Weise ist dieses Image ja gerade ein Produkt von 1864: Im Nachgang der Niederlage wurde das Selbstbild von Dänemark als kleinem, harmlosen, friedliebenden Land konstruiert, wo es gemütlich zugeht und das nie danach getrachtet habe, andere Territorien zu besitzen und fremde Völker zu beherrschen. Diese Konstruktion ist bis heute so erfolgreich, dass die dänische Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt in ihrer Rede bei den diesjährigen 150-Jahr-Feierlichkeiten in Dybbøl den Krieg ohne große Probleme als Ursprung des heutigen Dänemarks bezeichnete:

“Aus der Niederlage von 1864 wuchs das moderne Dänemark hervor. Mit Demokratie. Mit einer gut ausgebildeten Bevölkerung. Mit Gleichstellung der Geschlechter. Freiheit für jeden einzelnen Menschen. Und unsere solidarische Wohlfahrtsgesellschaft.”
 

Vor diesem Hintergrund kann man verstehen, warum viele Dänen vor einigen Jahren irritiert auf eine Publikation zweier dänischer Historiker reagierten, die den Titel Das dänische Imperium. Größe und Fall trug. Dänemark – ein Imperium? Niemals! Das Bild von einem Dänemark, das niemals Aggressor gewesen sein konnte, das erfolgreich exportiert und im Zweiten Weltkrieg durch die deutsche Besetzung Dänemarks ja “bestätigt” wurde, könnte also mit dazu beigetragen haben dazu, dass 1864 in der deutschen Erinnerung nicht mehr stattfindet.

Weitaus wichtiger aber dürfte der Umstand sein, dass wir in Deutschland es als merkwürdig empfinden würden, wenn wir an einen Krieg gedächten, der, wie gesagt, den ersten Schritt hin zum Deutschen Kaiserreich bedeutete. Wir leben spätestens seit 1945 mit einer gebrochenen Erinnerung, in der das Kaiserreich alles andere als positiv besetzt ist. Steht 1864 nicht exemplarisch für den Aufstieg des militaristischen Preußens zur deutschen Führungsmacht? Wollen wir uns damit beschäftigen? Andererseits können wir uns ja mit dem Ersten Weltkrieg, dessen Entstehungsgeschichte von Chauvinismus und Imperialismus durch und durch geprägt ist, sehr wohl und sehr intensiv auseinandersetzen. Aber dieser Krieg, ebenso wie der Zweite Weltkrieg, haben in ihrem Ergebnis das problematische Kaiserreich beseitigt und (hoffentlich) für immer deutscher Kriegslüsternheit ein Ende bereitet. Neben den gewaltigen globalen Katastrophen dieser Weltkriege nimmt sich der Deutsch-Dänische Krieg von 1864 nun wirklich bescheiden und unbedeutend aus. So brutal und gewalttätig die Weltkriege auch waren, sie haben die postnationale und pazifistische Identität von Nachkriegsdeutschland entscheidend geprägt. Nachdem Deutschland in diese Abgründe geschaut hatte, warum dann noch solcher Kriege gedenken, die den Ausgangspunkt für das Massenmorden des 20. Jahrhunderts darzustellen scheinen?

Dabei war 1864 mindestens bis 1914 und in gewissem Maße auch darüber hinaus preußisch-deutsche Erinnerungsorte. Wie sehr sich aber ihre Bedeutung wandeln kann und ihre Zuschreibung verloren gehen kann, dafür ist der Krieg von 1864 ein sehr gutes Beispiel.

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/2399

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5 Fragen zur digitalen Geschichtswissenschaft an…Daniel Meßner

Daniel Meßner ist Junior Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) an der Kunstuniversität Linz und Doktorand am Institut für Geschichte der Universität Wien. Neben seinem laufenden Dissertationsprojekt Registrieren, dokumentieren und wiedererkennen – Die Einführung biometrischer Identifizierungstechniken um 1900 beschäftigt er sich mit Wissenschaftsgeschichte, Kulturwissenschaften, Medientheorien und Technikgeschichte. Weitere Informationen – auch zu seinem Interesse an der Geschichte des Codes und der Kodierung von Geschichte – auf Coding History.

1. Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: “Digitale Geschichtswissenschaft ist für mich …”
… mit Vorsicht zu genießen. Denn es gibt keine analoge oder digitale Geschichtswissenschaft. Mit dem Begriff “Digitale Geschichtswissenschaft” verbinde ich vor allem die derzeitigen Veränderungen des Faches, die auf vielen unterschiedlichen Ebenen stattfinden und nicht nur die Geschichtswissenschaft betreffen. Um zwei Beispiele zu nennen: Die Zugänglichkeit und Analyse von Quellen verändert sich durch digitalisierte Bestände ganz wesentlich und  es entstehen neue Kommunikationstools (wie Blogs oder Podcasts) und Veröffentlichungsmöglichkeiten (z.B. Open Access).

2. Müssen Historiker_innen Ihrer Meinung nach heute programmieren können?
Ich denke nicht, dass Programmierkenntnisse unbedingt notwendig sind, um in Zukunft als HistorikerIn arbeiten zu können. Jedoch erweitert das Verständnis der grundlegenden Programmierlogiken das Spektrum geschichtswissenschaftlichen Arbeitens. Nicht zuletzt verändern digitale Medien die Art und Weise, wie Informationen gespeichert werden und wie auf archivierte Datenbestände wieder zugegriffen werden kann. In dem Zusammenhang wird es interessant sein zu beobachten, wie und ob sich die Digital Humanities als eigenständiges Fach etablieren.

3. Code als historische Quelle – geht das überhaupt?
Ja, unbedingt. Ich denke, dass Codes als historische Quelle für die Geschichtswissenschaften relevant werden, weil Software einen wesentlichen Teil unserer (gegenwärtigen) Weltwahrnehmung prägt. Eine Besonderheit von Code besteht in seiner Überlieferungslage. Code kann in Papierform gespeichert werden, zur Anwendung kommt er aber nur digital über technische Geräte, weshalb er nicht zu trennen ist von der Hardware, seiner Praxis und Ästhetik. Gleichzeitig können Codes in ihrer digitalen Erfahrbarkeit nicht archiviert werden, sondern nur über schriftliche, audiovisuelle Dokumentationen, Changelogs und Screenshots. Software ist immer ein Projekt im Modus „work in progress“. User Interfaces verändern sich ständig und werden in der Rückschau erklärungsbedürftig. Wer etwa eine Diskette in der Menüleiste eines Programms sieht, rechnet damit, eine Datei speichern zu können – hat aber vielleicht nie eine Diskette zum Speichern verwendet. Aus meiner Sicht ergibt sich daraus für die Geschichtswissenschaft im Umgang mit Code die wichtige Frage, wie sich Gesellschaftskonzepte und sozio-ökonomische Faktoren durch digitale Artefakte in soziale Praktiken einschreiben.

4. Wenn Sie Ihr Dissertationsprojekt in einem Satz zusammenfassen müssten, wie würde der lauten?
In meiner Dissertation geht es um Praxis und Vision von biometrischen Identifizierungstechniken, wie das Fingerabdruckverfahren, Anfang des 20. Jahrhunderts.

5. Zum Schluss: Welche Lektüre in Sachen Digitale Geschichtswissenschaft würden Sie empfehlen?
Das ist schwer, weil es mittlerweile einige gute Bücher zu dem Thema gibt. Auf jeden Fall empfehlen würde ich Peter Habers “Digital Past” und “Digital History: A Guide to Gathering, Preserving, and Presenting the Past on the Web” von Daniel Cohen und überhaupt Publikationen aus dem Umfeld des “Roy Rosenzweig Center for History and New Media”.

Quelle: http://digigw.hypotheses.org/705

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Dokumentation der Twitter-Umfrage “Digitale Geschichtswissenschaft ist für mich…”

In den vergangenen fünf Wochen habe ich als Twitter-Beauftragter der AG Digitale Geschichtswissenschaft eine Umfrage auf Twitter durchgeführt. Die angeschriebenen User (Mitglieder der AG, die Follower des Twitter-Accounts, Mitglieder verschiedener Listen zur Digitalen Geschichtswissenschaft) wurden gebeten, den Satz “Digitale Geschichtswissenschaft ist für mich…” zu ergänzen.

Die Antworten waren vielfältig, nachdenklich, widersprachen und widerlegten, bejahten und führten weiter. Und das im Rahmen der 140 Zeichen (in der Regel). Wer die Antworten und auch ein wenig passende Garnierung nachlesen möchte, kann dies nun auf Storify tun. Vielleicht wird die Umfrage zu späteren Zeitpunkten noch einmal wiederholt werden und neue, ganz andere Antwort herausfordern.

Allen, die mitgemacht haben, vielen Dank. Und alle, die jetzt noch (auch unaufgefordert!) eine Antwort abgeben wollen, seien herzlichst dazu ermuntert!

Quelle: http://digigw.hypotheses.org/697

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Twitter-Fortsetzungs-DigihiStory

In Anschluss an die Twitter-Umfrage zur digitalen Geschichtswissenschaft versuchen wir mit einem TwExperiment, die Vielfalt der Meinungen in einen fortlaufenden Text zu bringen. Hier die “Spielregeln”:

  • vom offiziellen Twitter-Account kommt ein Satzanfang
  • diesen Satzanfang weiterformulieren / ergänzen
  • aber nicht mit einem Punkt enden, sondern mit einer Überleitung zu einem Halbsatz
  • Überleitungen werden durch Komma und eine Konjunktion markiert
  • die Überleitung mit Link zur Storify-Seite an einen Twitter-Kontakt eigener Wahl weiterleiten – durch Storify kann die angestupste Person den bisherigen Verlauf nachvollziehen
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    Schauen wir mal, ob das klappt! Viel Spaß!

    Quelle: http://digigw.hypotheses.org/687

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    5 Fragen zur digitalen Geschichtswissenschaft an…Josef Köstlbauer

    Josef Köstlbauer ist Postdoc-Forscher am Institut für Geschichte der Universität Wien. Derzeit arbeitet er in einem FWF-geförderten Projekt Diskurs- und kunstgeschichtliche Untersuchung von Erdteilallegorien im Süden des Heiligen Römischen Reiches. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die atlantische Geschichte von der Frühen Neuzeit bis ins 19. Jahrhundert, politische und ethnische Grenzen von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart, Europavorstellungen der Frühen Neuzeit sowie digitale Medien und Geschichtswissenschaft.

    1. Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: “Digitale Geschichtswissenschaft ist für mich…”
    Gibt es überhaupt noch eine nicht-digitale Geschichtswissenschaft? Die Digitalität ist ja bereits ubiquitär, sie hat alle Lebensbereiche durchdrungen. Das Digitale, also diese vielfältigen Prozesse der Verdatung, sind eine der Grundbedingungen geworden, in gewisser Weise unhintergehbar, wenn man nicht bewusst auf viele Formen gesellschaftlicher/kultureller Partizipation verzichten will.
    Um aber Ihren Satz doch zu Ende zu führen – vielleicht ist folgende Formulierung angebracht: „Digitale Geschichtswissenschaft ist für mich eine Geschichtswissenschaft, die sich über ihre medialen Bedingungen aufklärt, über die Medienkonfigurationen in und mit denen sie operiert.“ Es geht also um eine Auseinandersetzung mit dem Wesen der eigenen Disziplin. Der stattfindende Medienwandel führt vor Augen, dass eine Wissenschaft ganz nachhaltig, ja im Innersten, mitbestimmt wird vom medialen System, in das sie eingebettet ist. Vielleicht war nie so klar wie heute, dass die Geschichtswissenschaft im wahrsten Sinn des Wortes Geschichtsschreibung ist. Die Differenzerfahrung, die sich mit der Digitalität eröffnet, macht das deutlich und fordert zugleich heraus. Das betrifft die methodische Ebene, die Frage nach den Forschungsgegenständen, die Kommunikation, aber auch die Frage nach akademischen Laufbahnen, nach dem Erwerb von symbolischem Kapital. Wie sehr werden/müssen sich diese traditionellen Wege ändern? Ein gewachsenes System ist in Frage gestellt. Erst aus der Reflexion, oder vielleicht besser Selbstbesinnung, erwachsen Möglichkeiten in neuen Konfigurationen produktiv zu reagieren.
    Letztlich denke ich, dass sich digitale Geschichtswissenschaft als Übergangsphänomen erweisen wird. In dem Maße, in dem die kreative und produktive Auseinandersetzung mit digitalen Medien in den Geisteswissenschaften an Raum gewinnen, wird der Begriff an Bedeutung einbüßen. Oder positiver formuliert: Die Digital Humanities oder Digitalen Geschichtswissenschaften werden ihren Zweck erfüllt haben.

    2. Wie sehen Sie den momentanen Stand der digitalen Geschichtswissenschaft und der Digital Humanities in Österreich?
    Ich habe leider keinen Überblick über die Situation in Österreich und kann daher keine Auskunft über den Status Quo in diesem Land geben. Am Institut für Geschichte in Wien gab es immer eine Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten, die die damals neuen Medien für die Geschichtswissenschaften boten, und es entstanden im Lauf der Zeit eine ganze Reihe von Projekten, die das sowohl auf Ebene der Forschung als auch auf Ebene der Lehre praktisch umzusetzen versuchten. Letztlich war das aber immer eine Frage der Aktivitäten informeller Gruppierungen.
    Mit der (relativ rezenten) Aszendenz des Schlagwortes von den Digital Humanities ist anzunehmen, dass auch in Österreich verstärkt in diesen Bereich investiert wird. Im Moment habe ich aber den Eindruck, dass das mit einer großen Umbenennung einhergeht. Digitalisierungsprojekte, die es ja schon lange gibt, laufen jetzt eben unter dem Schlagwort Digital Humanities. Das schadet nicht, bedeutet aber auch noch keine qualitative Änderung auf der Diskursebene.
    Ein generelles Problem in Europa scheint mir zu sein, dass es kaum rasch verfügbares Investitionskapital gibt, das von kleinen Gruppen zur Anschubfinanzierung kreativer aber begrenzter Projekte genutzt werden kann. Gegenwärtige Zentralisierungstendenzen stehen dem ganz klar entgegen. Digital Humanities wird vor allem auf der Ebene großer Infrastrukturprojekte gedacht, wie etwa DARIAH oder CLARIN, und nicht im Sinne einer heterogenen, verteilten Forschungs- und Entwicklungslandschaft, in der sich akademisches Feld und Privatwirtschaft überlappen. Aber meines Erachtens darf es nicht ausschließlich darum gehen, große abgeschlossene Projekte zu stemmen, sondern darum, ein Klima der Kreativität zu schaffen, in dem Forschung und Technologie ineinander greifen, einander unterstützen, und in dem Einzelne und kleine Teams agieren können. Ich stelle mir Situationen vor, in denen z.B. spezifische historische Forschungsfragen zu Entwicklung von Werkzeugen und Publikationsformen führen, die dann wiederum Anlass für weitere Forschungen oder technische Entwicklungen befruchtend wirken. Momentan laufen die beiden Bereiche noch völlig getrennt.
    Bei den großen europäischen Infrastrukturmaßnahmen sehe ich auch ein wenig die Gefahr, dass man eines Tages aufwacht und feststellt, dass Google (oder der nächste große wundertätige Konzern des digitalen Zeitalters) bereits alles gebaut hat. Und die Macht des Faktischen wischt dann alles beiseite. Digitale Geschichtswissenschaft sollte jedenfalls mehr sein als Digitalisierung von Archiven und Bibliotheken und Einigung auf Metadatennormen.

    3. Einer Ihrer Arbeitsschwerpunkte sind Game Studies – wird man damit überhaupt ernst genommen?
    Kommt darauf an wo oder von wem. Im Moment ist das ein modisches Thema, das relativ viel mediale Aufmerksamkeit erfährt, auch wenn man letztlich nicht von einem populären Forschungsbereich sprechen kann. Innerhalb der Geschichtswissenschaft hat das wohl keinen großen Impact, aber das ist auch nicht zu erwarten. Ich denke die Auseinandersetzung mit Games ist eminent sinnvoll, wenn sie Teil ist einer fortgesetzten kulturhistorischen Auseinandersetzung mit der kulturellen Position des Spiels und mit den medialen Konfigurationen, in denen wir uns bewegen.
    Bei Studierenden kommt das Thema gut an. Es verbindet geschichtswissenschaftliche Zugänge mit ihrer Lebenswelt, Kulturgeschichte wird plötzlich relevant.

    4. Was braucht die digitale Geschichtswissenschaft Ihrer Ansicht nach für die künftige Entwicklung (z.B. Zentrenbildung, eigene Publikationsorgane, Tagungen, oder gar nichts von alldem)?
    Gute Frage! Ich denke vor allem braucht es Kompetenzzentren (informell oder institutionalisiert), die WissenschaftlerInnen dabei unterstützen, Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Wir können schließlich nicht alle Programmierer werden, letztlich ist schon die Recherche nach bestimmten Instrumenten und bestimmten Anwendungsmöglichkeiten oft sehr zeitaufwendig. Wenn HistorikerInnen hier auf in Netzwerken vorhandenes Wissen und auf leicht abrufbare Mittel zurückgreifen könnten, wäre ein wichtiger Schritt getan.
    Derartige Zentren können wohl nicht über klassische Lehrstuhlstrukturen abgedeckt werden, sondern müssen wohl ein Stück weit außerhalb stehen. Allein vom finanziellen Aufwand macht so etwas wohl nur auf fachübergreifender Ebene Sinn. Dem Begriff Digital Humanities ist das ja bereits immanent.

    5. Zum Schluss: Welche Lektüre in Sachen Digitale Geschichtswissenschaft würden Sie empfehlen?
    Ich denke die großen Würfe stehen noch aus. Bislang habe ich die intensivsten Anregungen aus der Lektüre medienwissenschaftlicher oder philosophischer Werke bezogen. Auch oder gerade, weil mich diese als Historiker immer wieder zu Widerspruch anregen. Gerade der Widerspruch ist ja ungemein fruchtbar für die Entwicklung eigener Aussagen.
    Zu nennen wären beispielsweise die Arbeiten von Markus Krajewski, Sybille Krämer, Claus Pias oder Bernhard Siegert.

    Quelle: http://digigw.hypotheses.org/678

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    5 Fragen zur Digitalen Geschichtswissenschaft an…Anton Tantner

    Anton Tantner ist Privatdozent für Neuere Geschichte an der Universität Wien und im Sommersemester 2014 Gastprofessor ebendort am Institut für Geschichte. Seine Forschungen widmen sich Ordnungs- und Wissenssystemen wie die Hausnummerierung oder die Entstehung von Adressbüros. Er ist aber ebenso Vertreter einer historischen Medienwissenschaft, er forscht und lehrt auch zum Einsatz neuer Medien in der Geschichtswissenschaft.

    1. Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: “Digitale Geschichtswissenschaft ist für mich…”

    … Online-Recherche, die Analyse wie Bereitstellung historischen Materials bzw. Daten (vormals “Quellenkritik” und “Quellenedition” genannt) samt Beteiligung an Crowdsourcingprojekten, die Online-Begleitung der eigenen Forschung sowie die möglichst Open Access erfolgende Publikation der Ergebnisse geschichtswissenschaftlicher Arbeit.

    2. Welche Schlüsselkompetenzen müssten Historiker_innen in der heutigen Zeit aufweisen? Gehört Programmieren dazu?

    • Phantasie bei Recherche und Entwicklung neuer Schreibformen
    • die Kraft, Texte und Projekte abzuschließen
    • die Bereitschaft immer wieder neue digitale Hilfsmittel zu erlernen
    • Programmierkenntnisse mögen sicher begrüßenswert sein, betrachte ich aber nicht als absolutes Muss, eher die Fähigkeit, mit ProgrammiererInnen kommunizieren zu können

    3. Wikipedia in der universitären Lehre – funktioniert das aus Ihrer Sicht?

    Selbstverständlich, wenn sie offensiv in der Lehre eingesetzt wird und die Studierenden dazu aufgerufen werden, Wikipedia-Inhalte zu analysieren und auch in einem Übungs-Wiki erste Schritte in einer solchen Plattform lernen. Ausführlicher habe ich diese Frage in meinem Beitrag im Merkur-Weblog behandelt, siehe http://www.merkur-blog.de/2014/03/wikipedia-in-der-universitaeren-lehre/

    4. Wohin geht die Entwicklung im Bereich der Digitalen Geschichtswissenschaft Ihrer Ansicht nach?

    Immer mehr und mehr wird online zugänglich sein – selbst Material, von dem wir uns das bis vor kurzem nie zu träumen gewagt hätten – und die Klage über den Information Overload wird zunehmen, wenn nicht mehr nur 20%, sondern fast 100% aller HistorikerInnnen bloggen.

    5. Zum Schluss: Welche Lektüre in Sachen Digitale Geschichtswissenschaft würden Sie empfehlen?

    Insbesondere die einschlägigen Postings sowie Artikel von Klaus Graf und Mareike König, dann die entsprechenden Lemmata im 2013 bei Transcript erschienenen Handwörterbuch Über die Praxis des kulturwissenschaftlichen Arbeitens sowie Gasteiner/Haber (Hg): Digitale Arbeitstechniken (UTB 2010).

    Quelle: http://digigw.hypotheses.org/671

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    5 Fragen zur Digitalen Geschichtswissenschaft an…Wolfgang Schmale

    Wolfgang Schmale ist Professor für Geschichte der Neuzeit sowie derzeit auch Vizedekan der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät an der Universität Wien. Dort lehrt er seit 1999 und hat sich als Verfechter einer kulturwissenschaftlich basierten Perspektive auf digitale Geschichtswissenschaft und Digital Humanities einen Namen gemacht. Die Verwendung digitaler Tools ist in zahlreichen von ihm geleiteten Projekten mittlerweile Normalität. Darüber hinaus hat er ein breites Arbeitsfeld von europäischer Identitätsgeschichte bis zu Erdteilallergorien und von der Körper- zur Verfassungsgeschichte. Einschlägige Buchveröffentlichungen zur Digitalen Geschichtswissenschaft: Digitale Geschichtswissenschaft, (mit Marie-Theres Tinnefeld:) Privatheit im digitalen Zeitalter, (mit diversen Co-Autoren:) E-Learning Geschichte.

    1. Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: “Digitale Geschichtswissenschaft ist für mich…”
    Da muss ich mich selber zitieren (Digitale Geschichtswissenschaft, 2010, S. 123): ‘…ist für mich’: “etwas Eigenes…, das sich gleichwohl nicht aus der Geschichtswissenschaft als solcher heraus- oder abkapselt.” Die Geschichtswissenschaft ist auf dem Weg zu einer hybriden Wissenschaft. (ebenda)

    2. Wie sehen Sie den momentanen Stand der digitalen Geschichtswissenschaft und der Digital Humanities in Österreich?
    Die Frage rekurriert auf nationale Zusammenhänge, die vermutlich sogar existieren, die aber im Widerspruch zum Digitalen stehen, das technisch wie inhaltlich nichts mit nationalen Grenzziehungen zu tun hat. Historisch betrachtet, ergibt die Frage Sinn, und da lässt sich sagen, dass in Österreich recht früh Computer für den Einsatz in (Geistes-)Wissenschaften genutzt und sozusagen phänomenologisch diskutiert wurden. Derzeit würde ich sagen, dass unser Wiener, aus HistorikerInnen bestehender, Kreis in Sachen digitale Geschichtswissenschaft und Digital Humanities auf einem hohen praktischen und ‘philosophischen’ Niveau arbeitet.

    3. Welche Rolle spielen digitale Techniken und Ansätze in Ihrer Lehre?
    Es gab eine Phase, wo wir Modellprojekte duchgeführt haben wie www.pastperfect.at, das 2004 mit dem Medidaprix ausgezeichnet wurde, um in der Lehre einen echten geschichtswissenschaftlichen Hypertext zur Verfügung zu stellen. Es folgten mehrere Experimente zu E-Learning bewusst jenseits von Lernplattformen. Im Alltag einer stets größer werdenden Massen-Uni wie Wien ist allerdings der Einsatz einer ‘schnöden’ Lernplattform dann doch der pragmatischste und auch für die Studierenden am wenigsten aufwendige Weg. Die Zeiten, in denen ich in Lehrveranstaltungen die Studierenden Hypertexte z.B. zur Französischen Revolution habe ‘bauen’ lassen können, sind, befürchte ich, vorbei. Gleichwohl stand den TeilnehmerInnen eines Forschungspraktikums im Sommersemester 2013 im Zusammenhang eines laufenden Forschungsprojekts die damit verbundene Datenbank zur Verfügung, in der sie bestimmte Aufgaben erledigen mussten.

    4. Was braucht die digitale Geschichtswissenschaft Ihrer Ansicht nach für die künftige Entwicklung (z.B. Zentrenbildung, eigene Publikationsorgane, Tagungen, oder gar nichts von alledem)?
    Nichts von alledem: Sie soll ihre Sache gut, bestens machen, dann läuft es. Klar, dass man trotzdem analog publiziert, die Doppelgleisigkeit bewährt sich.

    5. Zum Schluss: Welche Lektüre in Sachen Digitale Geschichtswissenschaft würden Sie empfehlen?
    Kann man von mir erwarten, dass ich ein anderes Buch als meines empfehle…?

    Quelle: http://digigw.hypotheses.org/657

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