Zum Blog Mittelalter am Oberrhein

Nach einem  viel zitierten Diktum des Geschichtsschreibers Otto von Freising habe in der provincia zwischen Basel und Mainz die maxima vis regni, die größte Kraft des Reiches, gelegen. Mit dem mittelalterlichen Oberrheingebiet ist jenes Gebiet angesprochen, dem sich die Abteilung Landesgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in besonderer Weise verbunden fühlt. Mit diesem Blog wollen wir ein Portal für die Geschichte des Oberrheingebiets im Mittelalter schaffen. Der Raum umfasst sowohl die in Deutschland liegenden rechtsrheinischen Landschaften und den angrenzenden Schwarzwald als auch die Nordwestschweiz und das Elsass. Dabei wollen wir keinesfalls das Oberrheingebiet für das Mittelalter als einen einheitlichen Raum oder sogar als ‚historische Landschaft‘ postulieren, sondern lediglich ein Portal für an der Geschichte der Oberrheinregion interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie die interessierte Öffentlichkeit schaffen.

Neben der Information über an der Abteilung Landesgeschichte angesiedelte Projekte soll das Blog deshalb in erster Linie Diskussionen ermöglichen und Ressourcen zur Verfügung stellen. In diesem Sinne sammelt und pflegt das Redaktionsteam in vier Kategorien Informationen zur oberrheinischen Landesgeschichte. Unter dem Reiter „Veranstaltungen“ werden künftig alle der Redaktion bekannten Veranstaltungen, Vorträge und Tagungen zur oberrheinischen Landesgeschichte gesammelt und archiviert. Unter Zeitschriften finden sich Listen landes- und regionalgeschichtlicher Zeitschriften des Oberrheingebiets unter Verweis auf Digitalisate und Online verfügbare Inhaltsverzeichnisse und Register. Zuletzt sollen Neuerscheinungen zur mittelalterlichen Geschichte des Oberrheingebiets und Rezensionen solcher Publikationen – soweit online verfügbar – gesammelt und zur Verfügung gestellt werden. All diese Kategorien verstehen sich als „work in progress“ und werden vom Redaktionsteam regelmäßig ergänzt und gepflegt. Dabei sind wir auch auf Ihre Mithilfe angewiesen. Gerne können Sie uns Hinweise auf Veranstaltungen, aber auch zu allen weiteren Kategorien geben, die wir dann in den Blog einpflegen werden.

Natürlich sollen auch inhaltliche Beiträge zur oberrheinischen Geschichte Teil des Blogs werden. Einerseits werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Landesgeschichte über ihre laufenden Forschungen berichten, beziehungsweise Miszellen zu oberrheinischen Themen veröffentlichen, andererseits sind auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zur mittelalterlichen Geschichte der Region arbeiten, eingeladen, mit Gastbeiträgen, gerne auch in französischer Sprache, den Blog zu bereichern. Sollten Sie Interesse an der Mitarbeit haben, wenden Sie sich bitte an die Redaktion. In der Tradition landeshistorischer Forschungen werden historische Themen im Vordergrund stehen, aber auch interdisziplinäre Themen, bsw. aus Archäologie, Kunstgeschichte, Theologie und Literaturwissenschaft Berücksichtigung finden und nicht zuletzt können auch in anderen Regionen erprobte Forschungsansätze vorgestellt und deren Praktikabilität für die links und rechts des Oberrheins liegenden Regionen diskutiert werden.

Wir hoffen, dass sich das Blog in den kommenden Monaten und Jahren zu einem zentralen Diskussionsportal für alle an der mittelalterlichen Geschichte des Oberrheingebiets Interessierten wird und damit das Projekt „Archivum Rhenanum“, das sich in erster Linie auf Archivbestände und deren Digitalisierung und Erschließung konzentriert, auf förderliche Weise und in enger Zusammenarbeit ergänzt.

Quelle: http://oberrhein.hypotheses.org/166

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Objekt des Monats / object of the month: January 2014

Manganfarbene Flasche mit gekämmtem Dekor und Goldbemalung Syrien, um 1200 Höhe: 13,4 cm / Durchmesser: 8 cm Museum für Islamische Kunst, Inv. Nr. I. 5625 Über einem Fußring erhebt sich der flach ansteigende Körper der bauchigen Flasche, der sich zum … Continue reading

Quelle: http://jameel.hypotheses.org/432

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Andreas Greim: Stadt, Region und städtische Gesellschaft im Übergang. Das Zusammenspiel von Alltag, Öffentlichkeit und Politik am Beispiel von Darmstadt, Offenbach a. M. und der hessischen Provinz Starkenburg (1914-1924). Workshop Weimar / Infrastruktur- und Kommunalgeschichte

Beschreibung des Forschungsvorhabens

1. Einleitung

Gegenstand der im vorliegenden Beitrag vorgestellten Forschungsarbeit ist die Interdependenz
von politischer Kommunikation und gesellschaftlicher Selbstreflexion, die am Beispiel der Moralisierung von Markt und Konsum untersucht wird. Zeitrahmen bilden die zwei Jahrzehnte zwischen dem Beginn des Ersten Weltkrieges und dem Ende der Weimarer Republik und innerhalb dieser Zeitspanne insbesondere die Jahre zwischen Krieg, Revolution und Hyperinflation, die eng verknüpft sind mit der Interpretation der europäischen Zwischenkriegszeit als „Krisenjahre“ der klassischen Moderne (Detlev Peukert).

2. Forschungskontext

Neuere Konzepte für eine teils ideen- und transfergeschichtlich, teils konsum- und mediengeschichtlich erweiterte Gesellschaftsgeschichte des europäisch-atlantischen 20. Jahrhunderts schließen mit dem von der Kunst- und Literaturgeschichte übernommenen Begriff der Klassischen Moderne“ an verschiedene Lesarten des letzten Jahrhunderts an, in denen die Scheidelinien politischer Zäsuren hinter gemeinsame sozial-, wirtschafts- und kulturgeschichtliche Schnittmengen zurücktreten. „Klassische Moderne“ liest sich insofern wie ein Querverweis auf die Grundlegung der sozioökonomischen Strukturen wie der soziokulturellen Signaturen des europäisch-atlantischen 20. Jahrhunderts (2; 16-18). Als Epochenbegriff verweist „Klassische Moderne“ auf eine neuerdings auch als frühe Hochmoderne bezeichnete Übergangsphase (6; 16). Die frühe Hochmoderne lässt sich hierbei (angelehnt an das Konzept der „Epochenschwelle“ von Hans Blumenberg) als Schwellenzeit beschreiben, die mit den drei Jahrzehnten vor und nach 1900 das „lange“ 19. vom „kurzen“ 20. Jahrhundert trennt, ohne indes eine feste Epochengrenze zu setzen (14). Als Querverweis bezieht sich „Klassische Moderne“ wirtschaftsgeschichtlich auf den Prozess der „großen Transformation“ (Karl Polanyi). Gemeint ist die transatlantische Ausbreitung der Warenwirtschaft und darin eingeschlossen: der Geld- und Marktwirtschaft zwischen den beiden großen wirtschaftlichen Depressionen von 1873/96 und 1929/32. Ihren Höhepunkt erreichte diese in ideen- und transfergeschichtlicher Perspektive erste globale Ausbreitungswelle des Industrie-, Finanz- und Konsumkapitalismus mit dessen noch vor 1914 in den hochindustrialisierten Nationalstaaten und Volkswirtschaften der westlichen Welt in paradigmatischer Weise nahezu vollständig ausgeformten Ordnungsmustern der modernen Marktgesellschaft. Ein zentrales Ordnungsprinzip stellt dabei das mit dem Ersten Weltkrieg zum Durchbruch gelangte Taylor-System dar, das in Verbindung mit frühen Formen fordistischer Warenproduktion ein wesentliches Element industrieller Betriebsorganisation der Zwischenkriegszeit war. Während dessen arbeitsorganisatorische Konsequenzen in sozialgeschichtlicher Perspektive eng verknüpft sind mit der Frage nach der Lage und Stellung des Arbeitnehmers im arbeitsteiligen Produktionsprozess, stehen tayloristisch-fordistische Produktionsformen ideengeschichtlich zugleich auch für die Vision eines auf breiter Basis durch Massenproduktion realisierbaren Massenkonsums (17). “Klassische Moderne“ bezieht sich insofern auch auf den Durchbruch der bis dahin von der Marktgesellschaft verdeckten Konsumgesellschaft (5). Als deren Zentren galten die gro§en industriellen Metropolen, die aufgrund ihrer vielfältigen kommerziellen Vergnügungs- und Warenangebote einerseits Inbegriff von Konsumfreiheit waren, andererseits aber auch eine Konsumkultur symbolisierten, die zeitgenössische Kultur- und Zivilisationskritik verurteilte, weil sie Menschen physisch wie mental zerrütten würde und ihnen die Einsicht nähme in die wahren Verhältnisse sozialer Ungleichheit und politischer Herrschaft. „Klassische Moderne“ verweist insofern auch auf das Entstehen der modernen Medien(konsum)gesellschaft (19). Voraussetzung dafür war die Herausbildung eines großflächigen Zeitungs- und Zeitschriftenmarktes, der im Zeichen einer seit 1860 spürbaren Liberalisierung des Presserechts mit der Erfindung des Rollen-Rotationsdrucks (1863) und mit der Entdeckung des Warenwerts von Zeitungen und Zeitschriften als Massenkonsumgütern entstanden war. Eine zentrale Rolle übernahm dabei der groß- und hauptstädtische Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt, dessen Reichweite sich auflage- und vertriebsabhängig von der lokalen bis auf die nationale Ebene erstreckte, und der über seine Verteilungsfunktion ein entsprechend großes Publikum kommunikativ vernetzte. Zeitungen erlangten infolgedessen eine Breitenwirkung, welche für die gesellschaftliche Selbstbeobachtung auch nach dem Aufkommen von Rundfunk und Fernsehen zwischen 1920 und 1950 noch lange Zeit entscheidend war.

3. Forschungsansatz und erkenntnisleitende Kategorien

Die Forschungsarbeit folgt Vorschlägen, die gegenüber den linearen Erzählstrukturen der großen geschichtlichen Meta-Deutungen für eine Geschichtsschreibung plädieren, die sich öffnen soll für plurale, aber zugleich auch interdependente Erzählungen (10). Ferner folgt sie Forderungen nach einer „Problemgeschichte der Gegenwart“ (18), die ihrerseits an Vorschläge anschließen, welche eine Geschichtsschreibung anregen, der es mehr um die Vorgeschichte gegenwärtiger als um die Nachgeschichte vergangener Problemlagen geht (7). Im Hinblick darauf löst sie sich von der zentralen Kategorie der „Krise“, die als narrativer Leitbegriff und lineares Erzählmuster insbesondere jene Darstellungen strukturiert, die die Geschichte der Weimarer Republik aus ihrem Scheitern erklären (3). Die Fragestellung nach der Interdependenz von politischer Kommunikation und gesellschaftlicher Selbstreflexion eröffnet dabei mit den erkenntnisleitende Kategorien der „Öffentlichkeit“ und „Politik“ einen anderen Zugang. Prämisse ist dabei die These, dass in modernen Gesellschaften die durch die Informations-, Artikulations- und Sozialisationsfunktionen von Leitmedien der politisch-kulturellen Kommunikation hergestellte Öffentlichkeit jenen sozialen Raum schafft, in dem die am Kommunikationsprozess beteiligten Akteure in der Auseinandersetzung um kulturelle Deutungshoheit und politische Definitionsmacht zugleich auch um die Zustimmung der Bürger für bestimmte Modelle der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ordnung konkurrieren (müssen). Die Rolle von Leitmedien und deren Bedeutung für die politisch-kulturelle Bewusstseinsbildung wird insofern neu bewertet, insbesondere im Gegensatz zu älteren Theorien des Alltagsbewusstseins, die mit den „Kulturindustrie“-Thesen der Frankfurter Kritischen Theorie davon ausgehen, dass das Alltagsbewusstsein sich gegenüber der Reflexion der komplexen gesellschaftlichen Wirklichkeit prinzipiell verschließt und unter dem negativen Einfluss einer durch die Massenmedien manipulierten Öffentlichkeit steht (11). Die Interdependenz von politischer Kommunikation und gesellschaftlicher Selbstreflexion verweist insofern mit der Frage nach der politisch-kulturellen Bewusstseinsbildung auf die Kategorie „Alltag“ als dritten erkenntnisleitenden Begriff. Um „Alltag“, „Öffentlichkeit“ und „Politik“ als erkenntnisleitende Kategorien miteinander zu verknüpfen, schließt die Forschungsarbeit an die von Kurt Imhof entwickelte Theorie der Öffentlichkeit an, deren Basis ein arenatheoretisches Öffentlichkeitsmodell ist, das als Synthese systemtheoretischer Spiegelmodelle und kommunikationstheoretischer Diskursmodelle mit einem funktionalen wie partizipatorischen Öffentlichkeitsbegriff operiert (8-9). Forschungsansatz und erkenntnisleitende Kategorien bieten an, die Forschungsarbeit als stadt- und regionalgeschichtliche Studie anzulegen. Die „doppelte“ stadt- und regionalgeschichtliche Perspektive bringt aber das heuristische Problem mit sich, Stadt und Region, die als räumlich nebeneinander angeordnete Phänomene geschichtlich in Erscheinung treten, als erkenntnisleitende Kategorien voneinander abgrenzen und zugleich miteinander verknüpfen zu müssen. Die Forschungsarbeit knüpft hierzu einerseits mit der Stadt- und Raumsoziologie an handlungszentrierte „Beziehungsraum“-Ansätze an, die mit der „Dualität des Raums“ auf die soziale wie physische Hybridität von Räumen verweisen (12). Die Hybridität des städtischen Raums definiert insofern auch die „Eigenlogik der Städte“ (13). Eigenlogik beschreibt dabei die Wechselwirkung von Menschen, Gütern und Informationen auf der materiell-physischen, institutionellen, kulturellen und symbolischen Ebene des städtischen Sozialraums. Andererseits schließt die Forschungsarbeit mit neueren „Zentrale-Orte“-/“Regionen“-Konzepten an raum(struktur)zentrierte Regionalisierungsansätze an, in denen Städte nicht nur eine Reihe von Zentralitätsfunktionen für ein klein- oder mittelräumiges Umlandgebiet übernehmen, sondern auch in Beziehung zu anderen zentralen Städten stehen, mit denen sie in einem mittel- bis großräumigen Verdichtungs- und Verstädterungsgebiet ein hierarchisches Städtesystem bilden, das auf einer regionalen Ebene ebenso Formen interkommunaler Konkurrenz wie interkommunaler Kooperation ermöglicht oder verhindert (1).

4. Untersuchungsbeispiele und Untersuchungsraum

Untersuchungsbeispiele sind Darmstadt, einstige Landeshauptstadt des Volksstaates Hessen, und Offenbach, einstmals bedeutender Industriestandort vor den Toren des Finanz- und Handelsplatzes Frankfurt. Beide Städte besitzen aufgrund ihres Stadttypus, ihrer zentralörtlichen Funktionen, ihrer Größe, Lage und Bedeutung ein jeweils „eigenlogisches“ Gepräge. Andererseits gehören beide Städte als zentrale Orte (wie die anderen Zentren in einem 60-Kilometer-Umkreis um Frankfurt) zum verstädterten Kern des Mittelrhein-Untermain-Raums. Als landschaftlich heterogener Verdichtungsraum ändert sich dessen Ausdehnung und Ausstrahlung mit den auf die Region projizierten Vorstellungen ebenso wie mit den (messungsvariablen) Graden der regionalen Verdichtung und Verflechtung. Die regionalisierte Form des Mittelrhein-Untermain-Raums, das „Rhein-Main-Gebiet“, lässt sich dabei als ein System mit mehreren Zentren in einem abgegrenzten Raum beschreiben. Der Begriff „Zentrum“ meint hierbei sowohl das Verteilungsmuster zweier oder mehrerer miteinander konkurrierender/kooperierender Kernstädte als auch die räumliche Verdichtung von Menschen, Gütern und Dienstleistungen innerhalb eines von einer einzigen Kernstadt dominierten Gebietes (4). Im Lichte dessen lassen sich die Untersuchungsbeispiele als Oberzentren beschreiben, die einerseits im Einflussbereich des Frankfurter Großzentrums liegen, andererseits aber selbst wichtige Zentralitätsfunktionen für ein eigenes Einzugsgebiet übernehmen, das als teils agrarisches, teils industrielles „Hinterland“ weitgehend mit dem Gebiet der früheren hessischen Provinz Starkenburg übereinstimmt, das damals wie heute zu den wirtschaftlich stärksten Subregionen des Rhein-Main-Gebietes zählt.

5. Aufbau und Quellen der Forschungsarbeit

Die Forschungsarbeit umfasst zwei Hauptteile, die aufgrund der systematisch angelegten Studie notwendigerweise keiner reinen chronologischen Darstellung folgen. Der erste Teil schlägt einen strukturgeschichtlichen Bogen über die Grundzüge und Rahmenbedingungen der sozial- und wirtschaftsstrukturellen Entwicklung der Provinz Starkenburg in den drei Jahrzehnten vor und nach 1900. Die strukturgeschichtliche Darstellung ist in jeweils unterschiedlich lange Zeitblöcken gegliedert, um (auch in vergleichender Perspektive zu anderen Rhein-Main-Subregionen) Strukturen und Prozesse von langer, mittlerer und kurzer zeitlicher Reichweite differenziert herauszuarbeiten. Profile der wichtigsten regionalen Tageszeitungen, ebenso wie Stadtporträts, die vor dem Hintergrund der mit der Zeit veränderten zentralörtlichen Funktionen die Entwicklung von Darmstadt und Offenbach skizzieren, ergänzen dabei den ersten Teil um weitere strukturgeschichtliche Aspekte. Die Rolle der städtischen und anderer Funktionseliten werden dabei insoweit thematisiert, als deren Beweggründe und Handlungen zum Verständnis beitragen. Die strukturgeschichtliche Betrachtung tritt insoweit an diesen Stellen hinter einer historisch-hermeneutische Interpretation zurück. Der zweite Teil widmet sich dem eigentlichen Untersuchungsgegenstand. Die kommunikations- und medientheoretische Basis bildet dabei das Arena-Modell, welches gestützt auf mediensoziologische Forschungsansätze auch das nötige methodische Instrumentarium bereitstellt, um am Beispiel der Markt- und Konsum-Moralisierung den in den Themen und Inhalten der öffentlichen politisch-kulturellen Kommunikation reflektierten Wandel der Gesellschaft sowohl von einer strukturzentrierten Gesellschaftsebene als auch einer handlungszentrierten Akteursebene mit einer Reihe erkenntnisleitender Fragen zu erfassen. Der Quellen- und Textkorpus setzt sich aus sechs großen Tageszeitungen zusammen, die in der Provinz Starkenburg zwischen 1914 und 1924 erschienen sind, fallweise ergänzt durch eine Auswahl einiger Lokal- und Regionalzeitungen. Die Erfassung der zentralen Ressorts Nachrichten, Politik und Wirtschaft erfolgt dabei (nach entsprechender thematischer Vorsichtung) auf Grundlage einer hermeneutischen Quellen- und Textanalyse. Wegen des inneren Textgefüges der meisten journalistischen Darstellungsformen verzichtet die Forschungsarbeit im Gegensatz zu medien- und kommunikationwissenschaftlichen Studien darauf, die öffentliche politische Kommunikation mithilfe eines Kodierschlüssels quantitativ zu erfassen. Offene oder auch heimliche, zwischen den Zeilen lesbare Parteinahme, Verzerrungen in der Berichterstattung und Feinheiten öffentlichen Meinungswandels lassen sich trotz elaborierter Kodierschemata nicht in einer angemessenen validen Form verschlüsseln (20).

6. Literaturhinweise

1. Dietrichs, Bruno: Art. „Konzeptionen der Raumordnung“, in: Ritter, E.-H. (Red.): Handwörterbuch der Raumordnung, Hannover 2005, S. 521-531.
2. Doering-Manteuffel, Anselm: Konturen von „Ordnung“ in den Zeitschichten des 20. Jahrhunderts, in: Etzemüller, T. (Hg:): Die Ordnung der Moderne. Social engineering im 20. Jahrhundert, Bielefeld 2009, S. 41-64.
3. Föllmer, Moritz/Graf, Rüdiger (Hgg:): Die „Krise“ der Weimarer Republik. Zur Kritik eines Deutungsmusters, Frankfurt/M. 2005.
4. Growe, Anna/Lamker, Christian: Polyzentrale Stadtregionen – Die Region als planerischer Handlungsraum, in: Growe, A./Lamker, C. u. a. (Hgg.): polyzentrale Stadtregionen – Die Region als planerischer Handlungsraum (Arbeitsberichte der ARL; 3), Hannover 2012, S. 1-9.
5. Haupt, Heinz-Gerhard/Nolte, Paul: Markt. Konsum und Kommerz, in: Mauch, C./Patel, K. K. (Hgg.): Wettlauf um die Moderne. Die USA und Deutschland 1890 bis heute, München 2008, S. 187-224.
6. Herbert, Ulrich: Europe in High Modernity. Reflections on a Theory of the 20th Century, in: JMEH 5: 1 (2007), S. 5-21, bes. S. 9-18.
7. Hockerts, Hans Günter: Zeitgeschichte in Deutschland. Begriff, Methoden, Themenfelder, in: Hub 113: 1 (1993), S. 98-127.
8. Imhof, Kurt: Die Krise der Öffentlichkeit. Kommunikation und Medien als Faktoren des sozialen Wandels, Frankfurt/M. 2011.
9. Imhof, Kurt: Öffentlichkeit und Krise. Theorie des sozialen Wandels, Frankfurt/M. 2006.
10. Jarausch, Konrad H.: Die Krise der nationalen Meistererzählungen. Ein Plädoyer für plurale, interdependente Narrative, in: Jarausch, K. H./Sabrow, M. (Hgg.): Die historische Meistererzählung. Deutungslinien der deutschen Nationalgeschichte nach 1945, Göttingen 2002, S. 9-32.
11. Leithäuser, Thomas/Volmerg, Birgit/Wutka, Bernhard: Entwurf zu einer Empirie des Alltagsbewusstseins, Frankfurt/M. 1977.
12. Löw, Martina: Eigenlogische Strukturen – Differenzen zwischen Städten als konzeptuelle Herausforderung, in: Berking, H./Löw, M. (Hgg.): Die Eigenlogik der Städte. Neue Wege für die Stadtforschung, Frankfurt/M 2008, S. 34-53.
13. Löw, Martina: Raumsoziologie, Frankfurt/M. 2001.
14. Nolte, Paul: Abschied vom 19. Jahrhundert oder auf der Suche nach einer anderen Moderne, in: Osterhammel, J./Langewiesche, D. u. a. (Hgg.): Wege der Gesellschaftsgeschichte, Göttingen 2006, S. 103-132.
15. Peukert, Detlev J. K.: Die Weimarer Republik. Krisenjahre der Klassischen Moderne, Frankfurt/M. 1987.
16. Raphael, Lutz: Ordnungsmuster der „Hochmoderne“? Die Theorie der Moderne und die Geschichte der europäischen Gesellschaften im 20. Jahrhundert, in: Schneider, U./Raphael, L. (Hgg.): Dimensionen der Moderne, Frankfurt/M. 2008, S. 73-91.
17. Raphael, Lutz: Ordnungsmuster und Selbstbeschreibungen europäischer Gesellschaften im 20. Jahrhundert, in: Raphael, L (Hg.): Theorien und Experimente der Moderne. Europas Gesellschaften im 20. Jahrhundert, Köln u. a. 2012, S. 9-20.
18. Raphael, Lutz/Doering-Manteuffel, Anselm: Nach dem Boom. Perspektiven auf die Zeitgeschichte seit 1970 Göttingen 2008.
19. Requate, Jörg: Kennzeichen der deutschen Mediengesellschaft des 19. Jahrhunderts, in: Requate, J.: (Hg.): Das 19. Jahrhundert als Mediengesellschaft, München 2009, S. 30-42.
20. Stöber, Rudolf: Die erfolgverführte Nation. Deutschlands öffentliche Stimmungen 1866-1945, Stuttgart 1999.

 

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Quelle: http://histbav.hypotheses.org/1540

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Eine Reise nach Königsberg

„Weill wir nicht woll gewust, wie wir der streufenden Partheyen halber sicher durchkommen möchten, sein wir diesen tagh daselbst still gelegen, vnnd vnnß ümb einer Convoy beworben, damit wir, weilen die Schwedischen auß holtstein vnd Stifft Bremen in der Marche begriffen, unbefahrt reisen möchtten.“ Dies ist ein kurzer Ausschnitt aus dem Bericht, mit dem Vertreter der klevischen Landstände über die Reise zu ihrem Landesherrn, dem Kurfürsten von Brandenburg, Rechenschaft ablegten. Der ganz überwiegende Teil dieser Dokumentation umfaßt die Verhandlungen, die die Ständevertreter mit ihrem Landesherrn führten – die üblichen Eingaben, Gravamina sowie Relationen und Resolutionen also, wie man sie auch von den Verhandlungen auf einem Landtag kennt. Zu Beginn und am Ende aber berichteten die Ständevertreter von ihrer Reise zum Kurfürsten, denn in dem Fall handelte es sich um eine außergewöhnliche Mission: Sie führte die klevische Delegation vom Niederrhein bis nach Königsberg.

Daß eine solche Reise zu dieser Zeit alles andere als eine kurzweilige Lustpartie war, erhellen viele zeitgenössische Berichte, die von schlechten Straßen und Unterkünften, aber vor allem auch von der Unsicherheit erzählen: Überfälle von Räuberbanden und genauso von umherstreifenden Söldnertrupps. Hinzu kam, daß ein solches Reiseunternehmen auch ins Geld ging: Die Kosten für die Transportmittel, den Unterhalt, auch Repräsentationskosten verschlangen Summen, die sich auch nicht jeder Reichsstand leisten konnte. Die Landstände von Kleve sahen hier offenbar keine Probleme: Sie deputierten fünf Vertreter aus ihrer Mitte, hinzu kam eine unbekannte Zahl von Bediensteten.

Der Gefahren war sich die klevische Gesandtschaft aber sehr wohl bewußt. Sie brach am 10. Oktober 1645 in Emmerich auf und wandte sich zunächst auf niederländisches Gebiet, offenbar eine sichere Route. Über Emden kamen die Klever wieder auf Reichsboden und versuchten von hier über Oldenburg, Bremen, Stade und Hamburg bis Lübeck zu kommen. Am 18. Oktober waren sie in Bremen, als sie von den obenerwähnten Streifparteien hörten. Diese Etappe bewältigten sie dann noch ohne Zwischenfall, doch auf der Etappe zwischen Hamburg und Lübeck wurden sie unweit Trittau von einigen schwedischen Reitern abgefangen. Sie hatten aber noch Glück im Unglück und kamen mit der Zahlung eines „Trinkpfennigs“, wie sie berichteten, davon. Von Lübeck aus ging es vor allem mit dem Schiff an der Ostseeküste entlang. Der Wind stand nicht immer günstig, doch am Ende langten die Klever am 27. November 1645 wohlbehalten in Königsberg an: Das eigentliche Geschäft, die Verhandlungen mit dem Kurfürsten, konnte beginnen.

Einige Materialien zu dieser Gesandtschaft sind bereits verfügbar in der klassischen Edition der Urkunden und Actenstücke, Bd. 5, aus dem Jahr 1869. Ich habe hier zurückgegriffen auf die Weseler Überlieferung: Stadtarchiv Wesel, A 1: Magistratsregistratur, Capsel 160, Nr. 1 (Acta wegen der nach Königsberg gesandten Deputation, 1645-1646, fol. 1-674). Dieses Archiv hält übrigens eine äußerst reichhaltige Überlieferung zu landständischen Geschichte des Herzogtums Kleve bereit, die zu benutzen allemal lohnt.

Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/385

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Das virtuelle Projektbüro

von Monika E. König Projekte im virtuellen Team beackern – wo und wie? Das Virtuelle ist kein Ort, an dem man sich einfinden kann, trotzdem fühlt es sich dorten an wie in einem Projektbüro.  Für euch unternehme ich den kleinen Versuch der Beschreibung, mit welchen Mitteln man – z.B. – sein virtuelles Projektbüro erschaffen kann. 1. Kommunikation: synchron miteinander zu sprechen: Das geht zu zweit via Skype (mehrere Gesichter kosten dann), via Google Hangout mit bis zu 10 Menschen. Letzterer hat den Charme, dass […]

Quelle: http://medienbildung.hypotheses.org/4969

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Frühneuzeitliche Klosterhandschriften in Düsseldorf

Man kann sich darüber streiten, welcher Gegenstand stiefmütterlicher behandelt wurde und teilweise noch wird: die überwiegend lateinisch geprägte monastische Kultur der  Frühen Neuzeit oder die in den Bibliotheken verwahrten frühneuzeitlichen Handschriften, die gegenüber den mittelalterlichen Codices extrem benachteiligt wurden und werden. So gut wie unbekannt ist der frühneuzeitliche Handschriftenbestand der ehemaligen Düsseldorfer Landesbibliothek, der im Heinrich-Heine-Institut der Stadt gelandet ist, während die mittelalterlichen Manuskripte von der ULB Düsseldorf ausgezeichnet erschlossen sind und derzeit ins Netz gestellt werden. Christian Liedtke, Archivar am Heinrich-Heine-Institut der Landeshauptstadt […]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/6584

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Mobile History – Apps für Geschichtsinteressierte, Apps für Historiker?

 

Nach drei Monaten ist endlich wieder Zeit für einen Blogbeitrag. Auch wenn mich in der letzten Zeit eher andere Dinge beschäftigt haben, – wissenschaftliche Theorie und fachjournalistische Praxis – sind dabei ein paar Blogideen entstanden, die mit dem Arbeitsalltag in beiden Bereichen zusammenhängen, mit Apps und Tools – und natürlich der Geschichte.

Apps für (Geschichts-)Museen gibt es in der Zwischenzeit in geraumer Zahl. Sie bieten meist entweder Informationen wie Öffnungszeiten und Grundlegendes über das Haus oder dienen als Guides zu Dauer- oder Sonderausstellungen. Davon abgesehen gibt es nur wenig andere mobile Anwendungen, wie mir Dorian Iris Gütt, Spezialistin für dieses Thema mit einem zugehörigen Blog, kürzlich auf einer Tagung erklärte. Individuellere digitale Aufbereitungen, etwa als virtuelle Museen mit Gamification-Aspekten oder interaktive Reisen zu antiken Stätten, stehen bisher eher als Websites zur Verfügung.

Apps für Geschichtsinteressierte

Auf Apps zur Geschichtsvermittlung außerhalb von Museen bin ich auf der re:publica im letzten Jahr das erste Mal auf aufmerksam geworden und seitdem auf einige spannende Beispiele gestoßen. Dort präsentierte Guido Brombach das Educaching – eine App, die die Bundeszentrale für Politische Bildung mitentwickelt hat und die auf Basis von Geocaching-Schnitzeljagden historische Informationen rund um die moderne Geschichte Berlins mit einer spielerischen Suche nach der Vergangenheit verbindet. Gedacht war die App ursprünglich für Schulklassen, ist aber genauso anwendbar für Familien oder Erwachsene, die historische Stätten und Zusammenhänge nicht mit Führungen oder Audioguides entdecken wollen. Bei dieser Gamification-Umsetzung spielt für das Lernpotenzial wohl die größte Rolle, dass die Inhalte selbst erarbeitet werden. Zudem lenkt der Spaßfaktor vom lernen müssen ab. Apps wie diese oder auch jene zum Jüdischen Köln von Pausanio oder zur Burg Katzenstein aus dem Haus Zentourio bauen auf multimediale Inhalte, auf Abwechslung und überraschende Wendungen. Auch diese App überträgt die wechselhafte Geschichte der Burg in eine spielerische Form. Sie verzichtet auf den location-based Ansatz und kann zuhause auf der Couch ebenso durchgespielt werden, wie vor Ort mit dem zugehörigen Audioguide. Da die App auf einer Idee der Herstellerfirma basiert, ist sie kostenpflichtig. Ob die Idee, einen historischen Ort mit einer App bekannter zu machen, sich in dieser Form schon rentiert, bleibt abzuwarten. Die Idee des Edu- oder Historycaching findet in der Zwischenzeit aber vielfach Verwendung, auch wenn bei den Verantwortlichen noch viele Zweifel bezüglich des Nutzens und der Rentabilität oder Angst vor möglichem Missbrauch der Informationen besteht, wie Tanja Praskes Nachbericht zur Podiusmdiskussion „Geschichte als App – Neue Weg der Vermittlung“ am 20. Juni 2013 in München zeigt.

Einen anderen Weg schlagen Apps wie Capsuling.me oder Zeitfenster ein (dessen Entwickler im letzten Jahr eine der Kreativ-Piloten-Awards gewonnen haben). Diese Apps wollen nicht vornehmlich belehren und Informationen liefern, sondern unterhalten. Dazu nutzen sie sowohl das Empfehlungsmarketing als auch Social- und location-based Faktoren. Hier sollen historische Orte in den verschiedenen Phasen und Epochen ihrer Geschichte greifbar werden. Dazu bieten die Entwickler für viele Stätten, wie das Brandenburger Tor, historische Fotos, die vor Ort den Unterschied zwischen damals und heute zeigen können. Aber auch die Nutzer können moderne oder alte Fotos oder Darstellungen hochladen und anderen zur Verfügung stellen. Bei Capsuling.me kann der Nutzer zudem Botschaften oder Bilder mit einem bestimmten Punkt verknüpfen, die von anderen nur an demselben Punkt abgerufen werden können.

Die historischen Outdoor-Apps, die es bisher gibt, widmen sich v.a. der Zeitgeschichte und dem Mittelalter, die Antike spielt eher bei den Museumsapps eine Rolle ­– wahrscheinlich, weil die Museen hier bereits einen entscheidenden Schritt weiter sind, als die archäologischen Landesämter, für die sich die Vermarktung ihrer unbekannteren Freiland-Fundstellen bisher schwieriger gestaltete und deswegen eher im Hintergrund stand. Auch hierfür gibt es aber durchaus nur Zielgruppen und immer stärker auch die Erwartung von Seiten der Touristen und Besucher, auf so etwas zurückgreifen zu können. Zudem können die immer wieder thematisierten Diskussionen um den Sinn archäologischer Ausgrabungen in Deutschland ein Grund sein, die Bedeutung solcher Orte und ihrer Erkenntnisse mehr zu präsentieren, als es bisher der Fall war.

Apps für Historiker

Bei diesen verschiedenen Ideen spielen neue Rahmenbedingungen für Marketing, Geschichtsvermittlung und Ansätze wie location-based-Services und augmented reality natürlich die grundlegende Rolle. Was zwischen den zahlreichen Apps jedoch fehlt, sind solche, die auch für den Arbeitsalltag hinter der Kamera, für Journalisten, Historiker, Archäologen oder Museumspädagogen anwendbar sind. Für Naturwissenschaftler wurde hier bereits einiges vorgelegt – Apps, die Formeln ausrechnen, Geigerzähler und Sternenkarten. Auch wenn die Zielgruppe Fachleute natürlich wesentlich kleiner ist, als die der Touristen, besteht hier eine Marktlücke, da sie hilfreiche Anwendungen wahrscheinlich regelmäßiger benutzen würden und eher bereit wären, aufgrund dieser Nutzbarkeit für gute Produkte Geld zu bezahlen. Spannend so z.B. Plagiatsfinder-Apps sein, inwieweit sie auf dem Tablet oder Smartphone Vorteile gegenüber der Anwendung auf einem Rechner bieten, ist offen. Spannender wären hier Anwendungen, die auch in der Bibliothek, im Archiv, bei Tagungen, längeren Bahnreisen oder auf einer Ausgrabung das Arbeiten erleichtern.

  • Ein echtes Desiderat ist so meiner Meinung nach eine Citavi-App, mit der man beispielsweise abfotografierte ISBN-Codes direkt in ein Projekt laden und mit Anmerkungen versehen kann.
  • Ähnliches gilt für Projektkoordinations-Tools, die neben interner Kommunikation die Möglichkeit bieten, gemeinsam erstellte Texte zu überarbeiten, Aufgaben zu verwalten, zu schauen, was dringend zu erledigen gilt usw.
  • Mit beiden eng in Verbindung steht entsprechend digital oder multimedial aufbereitete Fachliteratur, Tagungsprogramme oder -paper. Ein PDF hält hier längst nicht alle Optionen bereit, die ein E-Book-Format bieten kann. Dazu gehören exportierbare und mit einer Arbeitsgruppe teilbare Notizen, hinterlegte Quellenauszüge im Original, Bilder und Karten in guter Auflösung, inhaltliche Querlinks oder Verweise zu online verfügbarer Literatur.
  • Auch die Ausgrabungspraxis beinhaltet eine Vielzahl an Tätigkeiten, die mit einer App erleichtert werden könnten.
  • Eine erste Idee, auf die ich gestoßen bin, ist, das Smartphone als 3D-Scanner zu verwenden und Funde damit direkt in eine digitale datenbanktaugliche Form zu übertragen.

Im Online-Bereich gibt es in der Zwischenzeit eine Vielzahl an Tools und Websites, die die Arbeit des Historikers erleichtern können. Insgesamt fehlt es aber noch stark an Anknüpfungen an archäologische und historische Datenbanken – sowohl projektintern, als auch übergreifend. Im Museum, in der Bibliothek und auch auf der Ausgrabung könnte man damit schon vor Ort Vergleichsbeispiele oder Hinweise zur Bestimmung, aktuelle Literatur zum Thema oder Kollegen suchen, die in ähnlichen Bereichen forschen.

Viele Arbeitsbereiche des Historikers wurden speziell für Apps bisher sicher noch nicht entdeckt, vielleicht weil es uns selbst schwer fällt, die Einsatzmöglichkeiten in unserem Arbeitsalltag zu erkennen. Die wenigen Dinge, die mir dazu eingefallen, kamen vor allem durch Bahnfahrten und Tagungen, bei denen ich viele Ideen und to-dos vertagen musste, weil mir mit Tablet und Handy die Möglichkeiten fehlten. Wenn anderer weitere (und wahrscheinlich bessere) Ideen und Vorschläge dazu haben, würde ich sie gern in die Liste aufnehmen.

 

 

Quelle: http://kristinoswald.hypotheses.org/1038

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EINBLICKE: eine Veranstaltungsreihe des Stadtarchiv München

Mit der Veranstaltungsreihe “Einblicke” möchte das Stadtarchiv München monatlich interessierten Besuchern die Möglichkeit bieten, einen Einblick in die Arbeit des Archivs zu erhalten. Das Themenspektrum reicht von praktischen Einführungen in die Bestände und Recherchemöglichkeiten, Lesekurse und Führungen, bis zu Vorstellungen einzelner Bestände und Arbeitsergebnissen.
Das Programm für das erste Halbjahr 2014 ist gewohnt abwechslungsreich, wobei ein kleiner Fokus auf dem 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs liegt.

Di, 28. Januar 2014, 18.30 Uhr
Die Münchner Stadtchronik
Dr. Brigitte Huber stellt das offizielle Tagebuch der Stadt München anhand Einträge aus dem Jahr 1914 vor.

Di, 18. Februar 2014, 18.30 Uhr
Blick in die Restaurierungswerkstatt
Margaretha Eisenhofer berichtet über ihre Arbeit.
Telefonische Anmeldung (ab 10. Februar) erforderlich! Tel. (0 89) 2 33-03 08

Sa, 8. März 2014, 10 -17 Uhr – Tag der Archive
Münchner Frauen in den Kriegs- und Nachkriegsepochen des 20. Jahrhunderts.
Dokumente aus den Akten und Sammlungen des Stadtarchivs München (Ausstellung)
Außerdem: Führungen durch die Ausstellung (11/15 Uhr), das Magazin der Fotosammlung (13 Uhr) und das allgemeine Archivmagazin (10/12/14 Uhr). Der Lesesaal und das Ben-Chorin-Zimmer sind geöffnet.
Weitere Öffnungszeiten der Ausstellung: Mo bis Do 9-18 Uhr; Mi, Fr 9-12 Uhr (bis 11. April)

Di, 18. März 2014, 18.30 Uhr
Gesucht und (hoffentlich) gefunden!
Anton Löffelmeier M.A. stellt klassische und digitale Recherche-Möglichkeiten im Stadtarchiv vor.

Di, 8. April 2014, 18.30 Uhr
Schiffe mit Namen „München“ (1892-1972)
Dr. Michael Stephan, Leiter des Stadtarchivs, präsentiert überraschende Quellenfunde
aus den Beständen des Hauses.

Di, 15./22. Mai 2014, 18.30 Uhr
Lesekurs „Sütterlin“ – Einführung in das Lesen der Deutschen Schreibschrift.
Der Kurs besteht aus zwei Terminen. Die Teilnahme ist nur nach telefonischer Anmeldung (ab Mo, 5. Mai 2013) möglich! Tel. (089) 233-0308. Teilnahmegebühr: 16 Euro

Di, 27. Mai 2014, 18.30 Uhr
Biografische Recherchen
Britta Meierfrankenfeld erläutert die für die Familien- und Personenforschung wichtigen Quellengattungen im Stadtarchiv.

Di, 3. Juni 2014, 18.30 Uhr
Das Archiv der Zukunft
Dr. Daniel Baumann berichtet über digitale Langzeitarchivierung in Theorie und Praxis.

Wo? Stadtarchiv München, Winzererstraße 68, 80797 München.
Eintritt frei! (wenn nicht anders angegeben)

Quelle: http://histbav.hypotheses.org/1508

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Matthias Bischel: Die Netzwerke des Gustav von Kahr. Workshop Weimar / Personengeschichte

Abstract zum Dissertationsvorhaben.

Der hohe Verwaltungsbeamte Gustav Ritter von Kahr (1862-1934), in erster Linie bekannt als kurzzeitiger Bayerischer Ministerpräsident (1920/21) sowie als Generalstaatskommissar (1923/24) mit ungeklärter Rolle beim Münchener Hitlerputsch, ist bis heute ein in Publizistik und Wissenschaft häufig thematisierter und diskutierter Akteur. Insbesondere die mit der Entwicklung der zum Teil radikal antidemokratischen Bewegungen im Umfeld der sogenannten `Ordnungszelle Bayern´ befasste Literatur bemüht sich seit Jahrzehnten, die Rolle des rechtskonservativen und zudem klischeebehafteten Politikers in diesem Kontext zu beschreiben und einzuordnen.
Umso seltener und zumindest auf den ersten Blick durchaus überraschend tritt uns hingegen die Person des Gustav von Kahr als Protagonist, das heißt als eigenständiges, um seiner selbst willen behandeltes Objekt der Forschung entgegen; über den Rahmen einiger knapper Aufsätze und themenspezifischer Beiträge hinaus liegt bislang keine umfassendere Arbeit zur “bayerischen Napoleonsgröße von 1923″ (Wilhelm Hoegner) vor.

Auch das hier vorgestellte Dissertationsvorhaben ist nicht als erschöpfende Lebens-beschreibung im klassischen Sinne angelegt. Wird diese Aufgabe eher durch Kahr selbst in der demnächst abgeschlossenen kommentierten Erstpublikation seiner umfangreichen Memoiren erfüllt, will die geplante Studie die darüber hinausgehende Gelegenheit ergreifen, einen privilegierten Einblick in die Lebenswelt der um den zeitweiligen Ministerpräsidenten und Generalstaatskommissar feststellbaren Personengruppen zu gewinnen. Die unter anderem auf den Ergebnissen der Edition aufbauenden Erkenntnisinteressen lassen sich wie folgt definieren:
Einerseits soll die Rekonstruktion des Kontaktumfeldes einer der maßgebenden Figuren des national-konservativen Bayern dazu dienen, den potenziellen Aktionsradius des sich selbst als politische Funktionselite begreifenden Staatsbeamtentums auszuloten, um damit den weiterhin bestehenden Einfluss dieses nicht demokratisch legitimierten Kollektivs kurz vor und vor allem kurz nach der verfassungsrechtlichen Parlamentarisierung zu taxieren.
Andererseits ist parallel dazu in Umkehrung dieser stärker personenzentrierten Perspektive beabsichtigt, in Emanzipation von einer rein strukturalistischen Betrachtungsweise die Gestalt und Funktionsweise verschiedener, meist auf München konzentrierter Netzwerke nachzuvollziehen. So wird der Versuch unternommen, ausgehend von der realen Einbindung eines herausragenden Vertreters seiner Gesellschaftschicht die bestehenden Kenntnisse über Querverbindungen und aktives Kontaktmanagement innerhalb sowie zwischen den untersuchten Kreisen zu bündeln und zu vertiefen.
Die analytische Betonung einer solchen kontextorientierten Akteursperspektive wird die Dynamisierung jenes sich wechselseitig ergänzenden Ansatzes ermöglichen: Erleichtert sie bereits die Beobachtung der zeitlichen und räumlichen Entwicklung der Beziehungsgeflechte, erhöht sie insbesondere die Sensibilität für deren gezielten Einsatz als politisches Instrument und soziale Ressource, das heißt für deren tatsächliche Relevanz.
Kompakt formuliert versucht die Studie also über die Beschreibung von netzwerkbasierten Rekrutierungs-, Mobilisierungs- und Umsetzungsprozessen eine Annäherung an den Politikstil der Zeit in Ergänzung zu den inzwischen gängigen diskursanalytischen oder symbolorientierten Methoden zu leisten.

Die für das Thema einschlägige Überlieferungssituation begünstigt im Grundsatz die angedeutete Herangehensweise: Denn legte Kahr beim Verfassen der schon erwähnten Lebenserinnerungen ohnehin viel Gewicht auf die Darstellung der freilich nicht durchgehend vollständig und adäquat beschriebenen Kontakte, erlauben neben seinem eigenen über 30 zum Teil sehr aussagekräftige Nachlässe wichtiger Bezugspersonen aus Verwaltung, akademischen Umfeld, Heimatschutzbewegung, Künstlerkreisen, Landwirtschaft und nationalen Verbänden die kritische Bewertung dieser Verbindungen. Zusätzlich bereichert wird der zentrale Überlieferungskorpus durch Bestände der mit den aufgeführten Tätigkeitsfeldern befassten Institutionen sowie durch im Karriereverlauf Kahrs entstandene Verwaltungs-, Personal- und Handakten bei verschiedenen Behörden; des weiteren nicht zu vergessen sind gedruckte Quellen wie Zeitungsartikel, veröffentlichte Reden oder zeitgenössische Publizistik.

Bietet somit die Zentrierung auf einen bekannten Angehörigen der genannten Netzwerke eine aussichtsreiche Strukturierungsmöglichkeit der vorhandenen Überlieferung, muss die vor diesem Hintergrund entworfene Vorgehensweise ebenso die durch die Quellenlage gesteckten Grenzen der Erkenntnis berücksichtigen: Denn lässt das vorhandene Material zwar Verbindungslinien zu allen relevanten Kreisen erkennen, machen zugleich dessen unterschiedliche Dichte und in einigen Fällen sogar recht ausgeprägte Lücken die Durchführung einer statistisch-systematischen Netzwerkanalyse letztlich unmöglich.
Der stattdessen bei der konzeptionellen Umsetzung gewählte Blick auf das jeweilige Zusammenwirken der identifizierten Beziehungskreise bei ausgewählten Gelegenheiten – etwa beim Besuch Hindenburgs 1922, bei der `Rettung´ historischer Gebäude oder bei der personellen Besetzung des Generalstaatskommissariats – verlegt sich daher auf die Beobachtung der Netzwerke in Aktion. Neben der teilweisen Kompensation der aufgrund der Überlieferungsdefizite vorhandenen Erkenntnisbeschränkungen liegt der zusätzliche Vorteil einer derartigen Herangehensweise auf der Hand: Der Gefahr einer monokausalen Erklärungstendenz von vorneherein begegnend wird es auf diese Weise möglich sein, zu unterschiedlichen Zeitpunkten die vorgestellten Sozialgefüge in den Blick zu nehmen, um angesichts von Situationen praktischer Bewährung zu einer realistischen Einschätzung ihres Entwicklungsstandes, ihrer Funktionen und ihrer jeweiligen Beanspruchung zu gelangen.
Damit wird ein wesentlicher Beitrag der vorbereiteten Studie darin bestehen, über das feststellbare Ausmaß der erfolgreichen Aktivierung sozialen Kapitals die tatsächliche Bedeutung jener meist sorgfältig gepflegten Beziehungssysteme zu bestimmen und damit zugleich die nicht zuletzt auf diesem Fundament ruhende Machtposition Gustav von Kahrs näher einzuordnen.

Da es freilich zu weit führen würde, im Rahmen des Workshops das inhaltliche oder konzeptionelle Fundament des Vorhabens im Detail vorzustellen, soll die skizzierte Vorgehensweise mit Blick auf die autobiographische Selbsteinschätzung Kahrs veranschaulicht und konkretisiert werden: Mit der Rekonstruktion des in den Erinnerungen beschriebenen Kontaktumfeldes stellt der Vortrag die zentrale Arbeitsgrundlage der Studie vor und versucht die Zuhörerschaft mit den Potenzialen und Herausforderungen des Projektes vertraut zu machen.

 

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Quelle: http://histbav.hypotheses.org/1486

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Warum wird im Stadtarchiv Speyer gebloggt …?

Warum, worüber und zu welchem Zweck wird im Stadtarchiv Speyer gebloggt? 

Ein Beitrag zur Blogparade zum 2. Geburtstag von siwiarchiv (verbunden mit herzlichen Grüßen,-).

In diesem Beitrag stehen persönliche Überlegungen und Erklärungen im Vordergrund. Ich denke jedoch, dass die weiteren “bloggenden” bzw. in den social media-Kanälen des Stadtarchivs tätigen Kolleginnen (derzeit Michaela Hayer, Doreen Kelimes – @reen_ke und Elisabeth Steiger – @EMSteiger) diesen Beitrag bestätigen können.

Wie und warum ein Archiv bzw. Archivar die üblichen Web20-Anwendungen nutzen soll (auch mal jenseits von Facebook), das habe ich ja bereits mehrfach beschrieben/präsentiert – dass auch hier die Archive in Deutschland zumeist “Spätzünder” sind – dies ist leider Fakt. Dennoch hat sich in den letzten Jahren und Monaten einiges bewegt, woran sicherlich verschiedene Tagungen, Fortbildungen usw. usf. ihren Anteil haben dürften (demnächst stehen neben der zweiten Auflage der Offenen Archive auch Fortbildungen in NRW zum Thema an, der Südwestdeutsche Archivtag steht unter dem Motto “Neue Ressourcen für alte Archive”, der Deutsche Archivtag hat eine eigene Web20-Sektion usw. – weiteres bitte im Kommentar ergänzen,-).

Eine umfassende Nutzung von Anwendungen mag zunächst als Schwierigkeit angesehen werden. Aber: es ist mehr eine Frage der Organisation, weniger des Zeitbudgets. Es ist mehr eine Frage der Einstellung zur Sache (Stichwort Offenheit, Transparenz, auch Kommunikation), als eine der Technik… Ja, und es kann Spaß machen (und trotzdem anstrengend sein), das reale Leben eben…

Insofern ist es sehr wichtig zu sagen, dass die breite Palette an Web20-Anwendungen des Stadtarchivs nicht zu einem “Wirrwarr” geführt hat. Hauptkanäle sind Facebook und Twitter (neben @Speyer_Archive auch @ARhenanum und vor allem @archive20!), sie dienen auch zur Verbreitung der “richtigen” Blogbeiträge; dazu kommen auf der “Fotoebene” (wichtig für ein Kommunalarchiv!) Flickr und der vor kurzem “wiederbelebte” Account bei Pinterest – alles in allem genutzt für einfache virtuelle Präsentationen und Ausstellungen, kleine crowdsourcing-Projekte oder auch Bildstrecken zu Veranstaltungen (Pinterest auch zusätzlich zum Verbreiten herausragender Fotos, die wir auch auf FB stellen). Dazu kommen Sideshare und ein noch junger YouTube-Kanal. Dazu kommen digitale Präsentationen/Findmittel, die aber nur der Vollständigkeit halber hier erwähnt werden.

Ein eigenes Blog stand zunächst nicht so recht zur Debatte – eher hätte ich (nach dem siwiarchiv-Vorbild) an ein regionales, archivisch-landesgeschichtliches Blog gedacht; das mag durchaus einmal noch kommen (oder dieses Blog mag in diese Richtung gehen…),- Die “Gefahr”, als einzelnes Archiv nicht genügend Beiträge abliefern zu können – dies war wohl der (Haupt)Grund, davon abzusehen. Die Entwicklung ging vielmehr in Richtung thematischer Blogs:

Neben einem kleinen stadtgeschichtlichen Blog (Hausbuch von Johann Michael Beutelspacher 1795 – Bloggen einer Quelle, Transkriptionen u.ä.) begannen wir anlässlich der Vorbereitung der Speyerer Tagung Offene Archive (November 2012) damit, ein Tagungsblog aufzusetzen (DIESES Blog). Es ist mittlerweile wesentlich mehr als “nur” Konferenzvorbereitung, -begleitung und -nachberichterstattung…

Ebenfalls ein Gemeinschaftsblog ist die Präsenz des oberrheinischen EU-Projekts Archivum Rhenanum – und in diesem Fall ist die Form eines Gemeinschaftsblogs die einzig gangbare, um regelmäßig Posts anbieten zu können (und dann noch zweisprachig, in zwei Blogs…). Während das gerade im Aufbau befindliche Virtuelle Speyerer Gedenkbuch 1933-1945 wesentlich auf Feedback, ergänzenden Informationen etc. aus dem Ausland hofft (wie bei ähnlichen Projekten), möchten wir beim gemeinsamen Stadtarchiv-Blog “Archivar-Kamera-Krieg” die umfassende Bearbeitung und Digitalisierung eines aus unserer Sicht herausragenden Fotobestandes von Beginn an dokumentieren, also bloggend einen Einblick geben. Da im Fall der Fotos auch einiges im Bereich der Konservierung, Verpackung usw. zu machen ist, hoffen wir auch da auf Kommentare und Verbesserungsvorschläge. Und: da die old-style-Publikation der Fotos (Buch, samt wissenschaftlichen Beigleittexten), so wünschenswert sie auch wäre, derzeit kaum leistbar ist, bloggen wir auch zu den Inhalten der Fotos und zur Person des Fotografen. Das Endergebnis ist, abgesehen von der grundlegenden Erschließung, Digitalisierung (und Online-Präsentation, wohl), noch offen – dokumentieren und informieren ist das Motto.

Ganz knapp jetzt:

Warum sollen Archivare und Archive bloggen? Und worüber?

Um über ihre oft staubumnebelte Arbeit zu berichten, um einen vertieften Blick hinter die Kulissen zu bieten, um (wichtig) spezielle Projekte oder Themen herauszuarbeiten (besser jedenfalls, als “nur” mit Facebook z.B., viel besser als statisch via Homepage o.ä.). Thematische Blogs können zeitlich begrenzt sein, Beiträge entstehen aus der Arbeit an der Sache heraus relativ einfach und schnell. Übrigens steigt auch die “Presse” sehr gut auf thematische Blogs ein, lässt sich informieren und berichtet dann auch gerne printweise, so geschehen bei den “Kriegsfotos” zuletzt, aber auch bei Archivum Rhenanum und Archive20 – und wohl auch beim Virtuellen Gedenkbuch.

Worüber bloggen? Generell mal über alles, was man auch auf Facebook “verbrät”, aber halt ausführlicher, etwas genauer, auch gerne mal wissenschaftlicher. Gerade die alltäglichen Dinge (“wir räumen um im Magazin, wir heben Archivalien aus oder verpacken diese, warum und wie verpacken wir) interessieren auch. Und über vieles mehr… Aber dieser Beitrag ist nicht enzyklopädischer Natur,- Man kann auch mal darüber bloggen, dass das Bloggen technisch simpel ist (WordPress usw.),-

Nochmals zum Beginn 2011/12 : Hätte man damals “das” Stadtarchiv-Blog an sich begonnen, würde es nun weniger thematische Blogs beim Stadtarchiv geben. Aber gerade diese machen den Reiz an der Sache aus und sind aus meiner Sicht den Nicht-Eingeweihten einfacher zu erklären (Stichwort: Unterschied zur Homepage). Sie sind aber erst im Zusammenhang mit den sonstigen social media-Angeboten des Archivs ein Rundum-Wohlfühlpaket (,-) und machen sicherlich allen Mitbloggenden durchaus Spaß… Ein Blogbeitrag, ohne ihn zu teilen, ist nur die Hälfte wert.

Quelle: http://archive20.hypotheses.org/1156

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