Der Dominikaner und Inquisitor Heinrich Institoris, berüchtigt als Verfasser des „Hexenhammers“1, ist seit 1907 als Förderer der Kreuzwegandacht bekannt. Joseph Hansen, dem die Forschung ein Standardwerk zur Entwicklung der Hexenprozesse verdankt, fand im Pfarrarchiv Ediger eine von ihm in der „Westdeutschen Zeitschrift“2 edierte und übersetzte Urkunde vom 20. März 1488, ausgestellt in Cochem von Heinrich Institoris. Das Zeugnis hat erneut wiedergegeben Wolfgang Wolpert 1996.3 Es fand verschiedentlich Beachtung, nicht nur in der Forschung zu den Kreuzwegen/Kalvarienbergen.4 Im Jahr 2000 formulierte Nikolaus Staubach, in der Fußnote den Aufsatz von Wolpert aufgreifend: „Hier sei nur auf den bislang wohl zu wenig beachteten Zusammenhang hingewiesen, daß mit der zunehmenden Konkretisierung und Dramatisierung der Hexengefahr durch Volkspredigt und Inquisitionskarnpagnen eine massive Werbung gerade für solche kirchlichen Heilsmittel einherging, die von einer reformtheologischen Superstitionskritik längst beanstandet worden waren. Wie die Initiativen zur Förderung von Volksfrömmigkeit und Hexenglauben, Heilssuche und Schadensabwehr einander ergänzten und bedingten, wird in Chronik und Mirakelbuch von Eberhardsklausen, aber auch etwa im Nebeneinander von Wunderberichten und dämonologischen Schriften bei Johannes Trithemius faßbar. Geradezu als Symbolfiguren einer solchen Doppelstrategie können die Inquisitoren Sprenger und Institoris gelten, deren Namen ebenso mit dem ‚Hexenhammer‘ verbunden sind wie mit dem Engagement für Rosenkranzgebet und Hostienkult“.5
Im Sommer 2003 wurde ich auf eine Notiz in Stälins Wirtembergischer Geschichte aufmerksam, die der Hexenforschung bislang offenbar entgangen war.
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