#Crescendo – Transkriptionskunst
Im April dieses Jahres hatte ich mich mit den Künstlerinnen Eva Paulitsch und Uta Weyrich in Hannover getroffen und wir haben einen Podcast zu ihrem “Mobile Video Archive” und ihrer künstlerischen Arbeit aufgenommen. Dieses Archiv von geschenkten Handy- und Smartphones-Videos führen sie seit mehreren Jahren, die Videos erhalten sie von Jugendlichen, die sie im Stadtraum aktiv auf ihr Videohandeln ansprechen. Darüber hinaus, dass hieraus ein beachtliches Online-Archiv entstanden ist, speisen sich die künstlerischen Arbeiten von Paulitsch und Weyrich aus dem Videomaterial. Manchmal entstehen die Installationen in Zusammenarbeit mit Institutionen und Jugendlichen vor Ort, andere Installationen wirken unabhängig von Ort und Kontext auf einer Metaebene und thematisieren abstrahierend die Artefakte.
Im Rahmen der Tagung “Bewegtbilder und Alltagskultur(en)” an der Alpen Adria-Universität Klagenfurt zu der ich letzte Woche selbst einen Vortrag beitragen durfte, wurde im Museum Moderne Kunst Kärnten eine aktuelle Arbeit von Eva Paulitsch und Uta Weyrich gezeigt, betitelt mit #Crescendo. Mit weisser Schrift auf weisser Wand waren Fragmente aus den Audiospuren der Videos in transkribierter Form zu lesen. Im Podcast hatten sie bereits schon darauf hingewiesen, dass sie die Mobilvideos transkribieren lassen. Und dass in den Transkripten eine eigene Kraft läge, allein schon durch die ungewohnte Codiertheit der Texte.
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Altes Land: Die Suche nach der neuen Heimat
Die aktuelle Flüchtlingskrise nehme noch nie dagewesene Ausmaße an, verkünden viele, oft rechtspopulistische Quellen. Das ist falsch: Nach dem Zweiten Weltkrieg flüchteten mehr als sechs Millionen Menschen in westdeutsche Gebiete. Gerda Steinebach erlebte die Zeit als Zehnjährige mit. Wir erzählen ihre Geschichte. – Von Max Bahne
81 Jahre ihres Lebens dokumentiert Gerda Steinebach in ihrem Fotobuch. Vergilbte Schwarz-Weiß-Bilder zeigen sie als Kind im Garten der Eltern, viele Fotos machte sie auf den Reisen mit ihrem Mann Gerd durch Spanien, Italien und Nordafrika. Jedes Bild klebt sauber und ordentlich nebeneinander aufgereiht im Buch, zu jedem hat die Rentnerin mit den kurzen grauen Haaren und dem freundlichen Lächeln eine Erinnerung parat. Trotz aller Sorgfalt hat sich aber eine unsichtbare Lücke ins Buch eingeschlichen.
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Aus dem Leben eines Postdocs
Das Los eines Postdocs scheint zu sein, dass man sich nicht mehr nur einem Projekt (eben der Dissertation) widmen kann, sondern eine Vielzahl von teilweise sehr unterschiedlichen Vorhaben bearbeitet. Natürlich verkläre ich nun meine Promotionszeit, da war es nämlich längst nicht so, dass ich mich während meiner gesamten Arbeitszeit darum hätte kümmern können. Genaugenommen sollte ich aber sehr froh sein, dass ich zumindest teilweise für die Anfertigung einer Doktorarbeit bezahlt wurde, denn das ist ja längst nicht überall der Fall.
Der Umfang der Arbeiten, die ich für Lehre, Studienberatung und Lehrstuhlorganisation übernehme, dürfte ungefähr konstant geblieben sein. Bei der Verfassung von Forschungsanträgen war ich auch schon vorher eingebunden, mein Part ist dabei aber sukzessive größer geworden, bis hin zu Anträgen, bei denen ich jetzt auch offiziell die Feder führen darf und wo ich – sofern den Anträgen stattgegeben wird – auch die Projektleitung übernehme. Längst nicht alle wissenschaftliche Arbeit, die ich gerne noch gebündelt dokumentieren würde (ja, in einer Habilitation, falls es so etwas demnächst noch geben sollte), wird tatsächlich extern gefördert. Dabei gilt natürlich, dass das, was nicht ist, durchaus noch werden kann. Tatsächlich versuche ich meine Themen in beide Richtungen zu denken: Wissenschaftlich (wie und wo könnte das veröffentlicht werden) und finanziell (wie und wo könnte für zukünftige Schritte eine Förderung beantragt werden).
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Internationale Konferenz “Digital Heritage and Innovation, Engagement and Identity” am 12. und 13. November 2015 in Berlin
via Monika Hagedorn-Saupe:
Am 12. und 13. November 2015 findet im Hamburger Bahnhof Museum für Gegenwart – Berlin die internationale Konferenz „Digital Heritage and Innovation, Engagement and Identity“ statt.
Der erste Tag behandelt schwerpunktmäßig Fragen der digitalen Kunst, der 3-D Digitalisierung von Kulturgut und gibt einen Ausblick auf die Zukunft des kulturellen Erbes im digitalen Zeitalter. Am zweiten Tag wird an ausgewählten Beispielen exemplarisch diskutiert, welche Chancen, das digitale Zeitalter den Bürgerinnen und Bürgern bietet, an Wissenschaft und Kunst direkt mitzuwirken. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Präsentation der Ergebnisse des CIVIC EPISTEMOLOGIES Projektes: einer Raodmap, wie kulturelles Erbe und Citizen Science durch das Digitale näher zusammen kommen können.
Die Teilnahme an der Konferenz, die in englischer Sprache stattfindet, ist kostenlos.
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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=5832
Der königlich-bayerische Hubertusritterorden & sein Zeremonienkleid
Obwohl hier in Bayern der Orden des Hl. Georg als Hausritterorden der Wittelsbacher wohl die meiste Bekanntheit genießt, ist es eigentlich ein anderer, der als oberster Hausorden der Dynastie gilt: Der königlich-bayerische Hausritterorden vom Heiligen Hubertus.
Am 3. November wird der Gedenktag des Hl. Hubertus von Lüttich (*655-†727) gefeiert. Viele hundert Jahre nach der Erhebung der Reliquien des Bischofs gründete Gerhard II. von Jülich-Berg im Jahre 1444 den Orden des Heiligen Hubertus, um an seinen Sieg in der Schlacht bei Linnich an eben jenem Hubertustag zu erinnern. Doch wie kam der Orden nun nach Bayern?
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„Freiheit für die Forschung ist ein Schatz, der leicht zu verlieren und schwer zu erwerben ist“: Im Gespräch mit Miloš Řezník
Miloš Řezník ist seit April 2014 Direktor des DHI Warschau. Der tschechische Historiker war zuvor Professor für Europäische Regionalgeschichte an der TU Chemnitz und Prodekan der dortigen Philosophischen Fakultät. Der Schwerpunkt seiner Forschungen liegt im Bereich der Geschichte Ostmitteleuropas und dabei interessieren ihn insbesondere kollektive Identifikationsprozesse, die Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und der Elitenwandel im 18. und 19. Jahrhundert.
Quelle: http://mws.hypotheses.org/28497
Startschuss für neues Digital Humanities-Zentrum in Göttingen
Seit Oktober 2015 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das neue DH-Zentrum ‚eLabour‘ für IT-basierte Sekundäranalyse arbeitssoziologischer Forschungsdaten.
In dem Verbund elabour haben sich fünf soziologische Forschungseinrichtungen (SOFI Göttingen, ISF München, sfs Dortmund, IfS Jena, DSZ-BO Bielefeld) mit drei in den Digital Humanities erfahrenen IT-Partnern (GWDG Göttingen, SUB Göttingen, L3S Hannover) zusammengeschlossen. Das Zentrum wird vom SOFI Göttingen koordiniert und hat seinen Sitz in Göttingen.
Ziel des Zentrums ist es, den reichen Bestand der beteiligten Institute an qualitativen, empirischen Studien aus über 40 Jahren arbeits- und industriesoziologischer Forschung mit IT-basierten Methoden zu erschließen und nachhaltig verfügbar zu machen. Dies wird es ermöglichen eine der Kernfragen der Arbeits- und Industriesoziologie, wie sich die Konturen von Produktion und Arbeit seit entwickelt haben, auf der Grundlage empirischer Daten zu beantworten.
In interdisziplinären Arbeitsgruppen wird die Entwicklung und Erprobung einer geeigneten Forschungsinfrastruktur und von IT-basierten Methoden für die Sekundäranalyse von qualitativen Daten vorangetrieben, um auf dieser Basis fünf arbeitssoziologische Pilotprojekte zu zentralen Aspekten der Neukonturierung von Arbeit durchzuführen.
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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=5828
History, Interculturality and Cognitive Pluriverses
English
Public debates over the teaching of history in Mexico have focused on the inclusion of specific content and the interpretation of historical events that have marked the nation’s history. Nevertheless, contemporary didactic proposals have evaded the subject and have been concerned with the proximity between professional historical thought and its teaching, without modifying traditional historical narratives taught in schools. However, the pedagogical dispute about the inclusion of historical science in the classroom has pushed the country’s multicultural characteristics into the background. What does the teaching of contemporary history in Mexico include and exclude? How can the problem be thought of from an intercultural dimension?
The Politics of Interculturality
Driven by global policies in favor of the recognition of indigenous peoples[1] and by the confrontation with the political and armed movement of the Ejército Zapatista de Liberación Nacional (EZLN; Zapatista National Liberation Army), the Mexican government modified the Constitution and established, in 2002, that the Mexican nation “has a pluricultural composition upheld by its indigenous peoples who are those who descended from populations that inhabited the country’s current territory at the start of colonization and preserved their own institutions.”[2] This modification implied, at least legally, the abandonment of mestizo identity that spread with special force from the 1940s onwards, when schools served—and continue to serve in practice—as a central tool for its perpetuation. Since that time, the reforms in school curricula for teaching history, among other subjects, were forced to include the new focus on the nation’s identity.
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0,10 – Die letzte futuristische Ausstellung als Nullpunkt eines neuen Stils
Es war eine Gruppenausstellung mit programmatischem Charakter, die nicht nur Zeitgenossen der Künstlerszene in Russland beeinflusste, sondern auch international und über Generationen hinweg nachwirkte: “Die letzte futuristische Ausstellung der Malerei 0,10″. Vom 19. Dezember…