MUDIRA Bilddatenbank der LMU München und des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst München
Museumsreport: Residenzschloss Heidecksburg in Rudolstadt/Thüringen
“Mein liebes Herz” – Zeichnungen von der Westfront im 1. Weltkrieg
Briefe und Zeichnungen von der Westfront (1. Weltkrieg) – Wilhelm Weber (Ausstellung)
Zeichnungen des pfälzischen Künstlers und Lehrers Wilhelm Weber, der im Ersten Weltkrieg im Verbund der bayerischen Armee an der Westfront im Einsatz war, zeigt die Abteilung Kulturelles Erbe/Stadtarchiv Speyer in einer Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg. Die kleine Ausstellung im Foyer der Bibliothek zeigt einen Querschnitt des Werks von Weber, der seine Eindrücke an und hinter der Front in zahlreichen Graphit-, Tusche- und Buntstiftzeichnungen festgehalten hat. Neben dem „Alltag“ in den Schützengräben bilden seine Zeichnungen auch Landschaften, Gebäude und Dörfer hinter den Frontlinien sowie Unterstände und Quartiere der Soldaten ab. Die Ausstellung mit dem Titel „Mein liebes Herz“ wird bis Mitte September 2014 gezeigt und ist montags bis freitags ab 8.30 Uhr und am Wochenende ab 9 Uhr bis zur Schließung der Universitätsbibliothek um 1 Uhr nachts zu sehen.
Der pfälzische Lehrer Wilhelm Weber, 1887 in Neustadt an der Weinstraße geboren und 1964 in Speyer gestorben, diente im Ersten Weltkrieg als Soldat und Offizier der bayerischen Armee an der Westfront. Er erlebte einige der grauenvollsten Schlachten des Krieges mit, etwa die Schlacht an der Somme. Seine Zeichnungen, mit denen er sich vermutlich auch die Zeit des Wartens und der Ungewissheit an der Front vertrieben hat, verschickte er meist zusammen mit Feldpostbriefen an seine Frau – in aller Regel überschrieben mit „Mein liebes Herz“, was der Ausstellung den Titel verlieh. Die Schau stellt exemplarische Werke sowie die Biographie des Künstlers Weber vor. Ergänzt wird sie durch ein erweitertes Web-Angebot: Über sogenannte QR-Codes, die unter anderem auf ein Bildernetzwerk verweisen, lassen sich sämtliche Zeichnungen mit zusätzlichen Beschreibungen und Texten auch im Internet abrufen. Im Stadtarchiv Speyer werden über 60 Zeichnungen Wilhelm Webers verwahrt. Im Rahmen einer größeren Präsentation zum Ersten Weltkrieg in Speyer und der Pfalz werden die Zeichnungen im November und Dezember 2014 auch im Stadtarchiv Speyer gezeigt.
Links:
Zeichnungen und Briefe Wilhelm Webers:
Im Schützengraben http://de.pinterest.com/speyerarchiv/im-sch%C3%BCtzengraben-wilhelm-weber-1887-1964/
Quartiere http://de.pinterest.com/speyerarchiv/quartiere-wilhelm-weber-1887-1964/
Landschaften von W. Weber http://de.pinterest.com/speyerarchiv/landschaften-wilhelm-weber-1887-1964/
Feldpostbriefe von W. Weber http://de.pinterest.com/speyerarchiv/feldpostbriefe-wilhelm-weber-1887-1964/
Georg Seeßlen: Europa ohne Linke
Keine Gnade für die Franzosen?
Die Schlacht bei Alerheim Anfang August 1645 war ein Desaster für die kurbayerische Armee – hohe Verluste, dazu der Tod des Feldherrn Mercy. In den Korrespondenzen mit seinen Gesandten beim Westfälischen Friedenskongreß bewegte Kurfürst Maximilian allerdings ein ganz anderes Thema: Angesichts des Blutzolls, den die französischen Regimenter geleistet hatten, fürchtete er, „es werden sich abermal gehässige leüth finden, welche spargiren dürffen, als ob die unserige auß sonderbarem haß und rach forderist den Franzosen hart zuesetzen und sie nit wie die Teutsche gefangen nemmen, sonder ohne ainige erthaillung der begerten quartier nidermachen thetten“ (Maximilian an seine Gesandten am 9.8.1645, in: Die diplomatische Korrespondenz Kurbayerns zum Westfälischen Friedenskongreß, Bd. 2: Die diplomatische Korrespondenz Kurfürst Maximilians I. von Bayern mit seinen Gesandten in Münster und Osnabrück, Teilband 2: August – November 1645, bearb. v. Gabriele Greindl und Gerhard Immler (Quellen zur Neueren Geschichte Bayerns, 2/2), München 2013, S. 369).
Hatte der Kurfürst in diesem Moment tatsächlich Sorge, daß der Krieg sich radikalisierte und die Kriegführung von einer neuen Verbitterung geprägt sein würde? Eigentlich war es in der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs unüblich, den Gegner niederzumachen, wenn er den Kampf aufgeben wollte und um „Quartier“ bat, also darum, als Kriegsgefangener behandelt zu werden. Dies war zum wenigsten Ausdruck einer humanen Kriegführung als vielmehr dem Umstand geschuldet, daß auf beiden Seiten Söldner kämpften, die nicht aus ideologischen oder religiösen Gründen in den Krieg gezogen waren, sondern einen Beruf ausübten. Es gab eine gewisse Solidarität unter den Söldnern, und Gefangenen machte man oft das Angebot, in der Armee des Siegers zu dienen: Diese Söldner wurden „untergestoßen“, wie man sagte, fehlten also nicht nur dem Gegner, sondern verstärkten sogar die eigenen Truppen – während sie selbst wiederum in Lohn und Brot standen. Feindliche Söldner nicht zu töten, sondern gefangen zu nehmen, konnte eine win-win-Situation für alle Beteiligten sein.
Genau dieser Mechanismus war in der Schlacht von Mergentheim, ungefähr drei Monate vor Alerheim, gestört worden – angeblich. Denn es kamen Gerüchte auf (interessanterweise mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung von einigen Wochen), denen zufolge die siegreiche bayerische Armee „ein unerhörliche crudelitet und verbitterung insonnderheit wider die Franzosen erscheinen lassen, keinem kein quartier geben wollen, sonder alle nidergemacht und den Teutschen allein verschont haben“ (so Maximilian an seine Gesandten am 12.7.1645, S. 291). Kurfürst Maximilian war angesichts dieser Berichte aufs Höchste alarmiert. Eine solche Eskalation der Gewalt paßte nur schlecht zu seinen Bestrebungen, mit der französischen Seite so schnell wie möglich ein armistitium, eine Beilegung der Kämpfe also, zu erreichen. Natürlich wußte er wie auch sonst alle Zeitgenossen, daß im Kampfgeschehen so erbittert gefochten werden konnte, daß jeder Comment unter den Söldnern vergessen wurde, „da der unbündig soldat in der hütz der waffen und rabbia in keinem zaun zu halten“ (ebd. S. 370, siehe ähnlich auch schon S. 312 u.357 die bayerischen Gesandten am 19.7. und 8.8.1645).
Doch in diesem Fall gab es offenbar noch ein anderes Kalkül. Von französischer Seite wurde die Debatte über das angebliche Massaker an französischen Söldnern bei Mergentheim über Wochen und Monate hochgehalten. Damit hielt man die bayerische Seite auf Trab, die sich nach Kräften bemühte, dieses Gerede als irrig abzutun. Doch mochten diese Gerüchte tatsächlich haltlos sein, halfen sie der französischen Seite doch, den bayerischen Sieg bei Mergentheim in eine moralische Katastrophe für den Sieger zu verwandeln – was wiederum den politischen Preis für das von Maximilian so sehnlich gewünschte armistitium hochtrieb. Jedenfalls instruierte der Kurfürst seine Gesandten in Münster, daß die französischen Verluste bei Alerheim ganz normal im Zuge der Kämpfe zustande gekommen seien und nicht infolge von bayerischen Exzessen. Das Thema läßt sich noch bis September 1645 verfolgen, denn Haslang berichtete noch am 7.9.1645 von dieser Affäre (Bd. 2,2, S. 461). Ob tatsächlich nationale Befindlichkeiten eine Rolle im Krieg spielten, ist angesichts dieser politischen Dimension der Debatte schwer zu entscheiden.
Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/461
Erinnern an das Schicksal jüdischer Juristen in der NS-Zeit
Mitte Mai 2014 wurde im Lichthof des Münchner Justizpalastes eine Gedenktafel angebracht. Sie trägt insgesamt 216 Namen bayerischer jüdischer Richter, Staatsanwälte, Notare, Justizinspektoren, Rechtsreferendare und Angestellter, die in der NS-Zeit entrechtet, vertrieben, verfolgt oder ermordet wurden.
Ausführlich dokumentiert sind ihre Schicksale in der 2012 erschienenen Publikation des Historikers Dr. Reinhard Weber: “Rechtsnacht. Jüdische Justizbedienstete in Bayern nach 1933″ (Hrsg. Bayerisches Staatsministerium der Justiz und für Verbraucherschutz. München. - ISBN 978-3-9813808-2-8). Vom gleichen Autor stammt die 2006 erschienene Veröffentlichung “Das Schicksal der jüdischen Rechtsanwälte in Bayern nach 1933″.
CallforPapers “Respekt verschaffen, Recht verschaffen: Respekt und Gerechtigkeit” – 7. Interdisziplinäres Forschungskolloquium der RespectResearchGroup (bis zum 15.08.2014)
Respekt verschaffen, Recht verschaffen: Respekt und Gerechtigkeit 7. Interdisziplinäres Forschungskolloquium der RespectResearchGroup für Nachwuchswissenschaftler*innen (Graduierte, Doktorand*innen, junge Promovierte) vom 16. bis 19. Oktober 2014 in Hamburg Respekt und Gerechtigkeit – das ist das Thema des diesjährigen Kolloquiums der RespectResearchGroup. Eingeladen … Continue reading
Ausstellung „Außer Kontrolle? Leben in einer überwachten Welt“ im Museum…
Livestream zum Workshop “Neues Werkzeug des Historikers: Blogs und Social Media für Mediävisten”
Am 16./17. Juni 2014 findet am DHI Rom der Workshop “Neues Werkzeug des Historikers: Blogs und Social Media für Mediävisten” statt.
Auf Twitter haben Sie die Möglichkeit, unter dem Hashtag #bsmm14 Fragen an die Vortragenden zu richten oder die laufenden Diskussionen live zu kommentieren. Oder Sie richten Ihre Fragen per Mail an mittelalter.hypotheses@gmail.com.
Teil 1
https://plus.google.com/events/c35mdfopq494o0nbpbieur6uo28
Martin Baumeister (Roma): Grußwort
1. Sektion: Kommunikation
Dietmar Fischer (Berlin) / Björn Gebert (Darmstadt): Seriosität und Social Media – unvereinbar oder symbiotisch?
Diskussion
Teil 2
https://plus.google.com/events/c1eo73vo43qb25f3tjlf5k160lo
Sascha Foerster (Bonn): Wissenschaft 2.0.: Grundlagen digitaler Wissenschaftskommunikation [Praxisdemonstration]
2. Sektion: Vernetzung
Björn Gebert (Darmstadt): Mediävistische Wissenschaftsblogs – Arten und Plattformen
Diskussion
Teil 3
https://plus.google.com/events/cugruovbb4sqmhi4vinp9rllcoo
Promotionsbegleitende Blogs
Michael Schonhardt (Freiburg): ‘Ungelöste Rätsel der Entdeckergeschichte’ – Wissenschaftskommunikation zwischen Nachwuchs und Publikum
Maxi Maria Platz (Bamberg): Warum (nicht nur) Archäologie-Doktoranden bloggen sollten
Sarah Laseke (Leiden): Bloggen vor und während der Promotion: warum es sich lohnt Zeit in Social Media zu investieren
Diskussion
Teil 4
https://plus.google.com/events/cikrtig97g7a9klc4trfoa3n914
Sascha Foerster (Bonn): Publizieren mit Wissenschaftsblogs [Praxisdemonstration]
Internationalität und Interdisziplinarität
Torsten Hiltmann (Münster): Zwischen Austausch, Vernetzung und Öffentlichkeit. Experimentieren mit neuen Formen der Wissenschaftskommunikation am Beispiel von Jeunegen, DFMFA und heraldica nova
Johannes Waldschütz (Freiburg): Kooperatives Bloggen mit institutioneller Anbindung – Das Blog ‘Mittelalter am Oberrhein’ der Abteilung Landesgeschichte an der Universität Freiburg
Teil 5
https://plus.google.com/events/cdtv0pmqs497s3fcvutc85e0t6k
3. Sektion: Wissenschaftlich digital publizieren
Martin Bauch (Roma): Neue mediävistische Publikationsformen und Blogs
Klaus Graf (Aachen): Open Access, Creative Commons und das Posten von Handschriftenscans
Teil 6
https://plus.google.com/events/c5au9cf4a335v6n3m5g4pfdlgf8
4. Sektion: Institutionalisierung
Roberto Delle Donne (Napoli): Ein Zusammenspiel wissenschaftlicher Initiativen – die Zukunft digitaler Mediävistik aus den Erfahrungen von Reti medievali, einer Plattform in Italien
Tobias Wulf (Bonn): Vernetzung, Verankerung, Expansion – wohin steuert de.hypotheses.org?
Andreas Kuczera (Mainz): Digitale Nutzungsformen der Regesta Imperii Online
Martin Bauch/Karoline Döring/Björn Gebert: Schlussdiskussion