Unter
dem Titel »Autobiographische
Quellen aus Kriegen digital untersuchen« hat die diesjährige Digital Humanities Master Class des Deutschen Historischen Instituts Paris,
organisiert von Anne Baillot, Mareike König und Marie Puren, einen Einblick in viele spannende Projekte aus den
Digital Humanities ermöglicht. Die Expert*innen,
die aus den verschiedensten Fachrichtungen, Ländern und Institutionen kamen,
gaben uns Teilnehmenden zahlreiche Hilfsmittel an die Hand, um die Arbeit an unseren
Forschungsprojekten mittels digitaler Methoden von der Sichtung, Erschließung
und Bearbeitung der Quellen hin zu ihrer Präsentation und Publikation zu
erleichtern oder überhaupt erst zu ermöglichen. Der Bogen spannte sich von dem
Erstellen und Analysieren von Textkorpora (Andreas
Witt) über das Nutzen der Transkriptionssoftware Transkribus (Tobias Hodel),
das Codieren mit XML und TEI sowie die Reflektion über grundsätzliche Fragen
der Annotation digitaler Editionen (Ioana
Galleron) bis hin zur Einführung in eine explizit digital arbeitende public history (Anita Lucchesi). Dabei stand nicht nur der reine Vortrag im
Vordergrund, sondern vielmehr learning by
doing – praktische Übungen gingen Hand in Hand mit dem Erwerb theoretischen
Wissens und haben für uns auf diese Weise jeden Tag zu einem
abwechslungsreichen und spannenden Miteinander werden lassen. So viele unterschiedliche
und interessante Projekte also, so viel neues Wissen – doch wenn es darum geht,
dies alles konkret am eigenen Projekt anzuwenden, drängt sich doch recht
schnell die Frage auf, wo eigentlich anzufangen ist. Genau hier zu helfen, ist
das Anliegen von Charles Riondet und
Dorian Sellier vom INRIA, die mit uns am letzten Tag der Master Class über
Standards in den Digital Humanities gearbeitet und uns deshalb das Standardization
Survival Kit (SSK) vorgestellt haben.
Das SSK – ein Tool zur Standardisierung und Dokumentation von digitalen Forschungsszenarien
Das
SSK ist eine Webplattform, die
Forscher*innen dabei hilft, für ihre Projekte aus einer Sammlung von
Anwendungsfällen die am besten geeignetsten Standards auszuwählen, die
einzelnen Schritte bei der Arbeit am Forschungsprojekt zu dokumentieren und
somit im Sinne der best practices einen
Leitfaden für die eigene Forschung zu erstellen. Wenn man so will also ein
Workflow für die Erstellung standardisierter Workflows. Mit Hilfe dieser
Dokumentation und Standardisierung können nicht nur die eigene Arbeit strukturierter
gestaltet und frühzeitig Fehler vermieden werden.
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Quelle: https://dhdhi.hypotheses.org/5306