Hogwarts Analytica – Reaktionsdokumentation

Gestern vor einer Woche veröffentlichte ich den Post „Hogwarts Analytica“, der inzwischen mehr als 3000 Mal abgerufen wurde. Außerdem verdanke ich diesem Beitrag, dass ich von weiteren Medien gebeten wurde, zu den Themen Die Methoden von Cambridge Analytica und Die Daten bei Facebook Stellung zu nehmen. Da mir das nicht jeden Tag passiert, dokumentiere ich die Entstehung des Blogposts und die Reaktionen auf sein Erscheinen hier. Einerseits tue ich das, weil es mir Einsichten in unser Mediensystem gab, andererseits auch, um mich auch zu einem späteren Zeitpunkt noch daran erinnern zu können (eigentlich hätte das nach einem Storify geschrien, aber Storify ist ja bekanntlich tot).

Es begann an einem Sonntagmorgen, an dem ich meine Twitter-Timeline konsultierte und mehr oder weniger verworrene, zumindest aber widersprüchliche Informationen zu neuen Entwicklungen des Falls Cambridge Analytica vorfand.

Wenn du am Sonntag Morgen vor der Entscheidung stehst, ob du der neuen durchs Dorf getriebenen #CambridgeAnalytica Sau hinterherlaufen sollst und über den Lauf bloggst. Oder ob du es lässt und hoffst, dass das schon jemand anders machen wird. https://t.

[...]

Quelle: https://texperimentales.hypotheses.org/2552

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Blogjahresstatistik 2017

Das letzte Jahr beschloss ich mit einer inhaltlichen Reflexion der von mir behandelten Themen, was zugleich auch ein Tätigkeitsbericht zu meinen Aktivitäten im letzten Jahr war. Mein WordPress-Backend, auf dem dieser Blog läuft und das von der Plattform hypotheses betrieben wird, liefert mir darüber hinaus durch das Plugin AWStats eine Menge Zahlen zu besuchten Posts, Nutzerverhalten sowie Suchbegriffe und Links, die zu meinen Seiten geführt haben. Da seit heute die endgültigen Zahlen für das letzte Jahr feststehen, möchte ich hier einige von ihnen vorstellen und ein paar Gedanken dazu loswerden, auch inspiriert vom Blog Musermeku, der zum Jahreswechsel Statistiken zu meist-, aber auch wenigstgelesenen Artikeln postete.

„Und eifrig forschen: Werd‘ ich anerkannt? Hat die oder jener lobend mich genannt? Stets rechnen, stets Besorgnis zeigen, lieber Bittschriften schreiben als Blogartikel? Und Hintertreppen steigen? Nein, vielen Dank!“



[...]

Quelle: http://texperimentales.hypotheses.org/2360

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Wie verfasse ich einen Veranstaltungspost? Eine Post-Guideline.

Dieser Post ist als Checkliste entworfen, an der sich die Studierenden, von denen als Studienleistung ein Blogpost gefordert ist, orientieren können. Zur weiteren Orientierung eignen sich sicherlich auch die Veranstaltungsposts, die wir bisher auf unserem Blog “Digital Humanities Cologne” veröffentlicht haben. 

Liebe Studierende, bitte gehen Sie vor Abgabe v.a. die zweite der folgenden Listen („Was soll eingereicht werden“) noch einmal durch. Das erspart uns eine Menge Mailkommunikation.

Organisatorisches:

  • Wir erwarten eine Einreichung Ihres Blogposts innerhalb von drei Wochen nach der Sitzung, zu der Sie ihn verfassen sollen.


  • [...]

Quelle: http://dhc.hypotheses.org/380

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4 aus 36 * – Einblicke & Ausblicke


„Hec est ars artium, scientia scientiarum.” [1]

Voll Euphorie feiert der Karthäuser Werner Rolevinck (1425-1502) in seinem Fasciculus temporum – dem “Großen Ploetz des 15. und 16. Jahrhunderts”[2] – den Buchdruck, wenn er über diese Kunst sagt:

[…] per cuius celeritatis exercitationem thesaurus desiderabilis sapientie et scientie quem omnes homines per instinctum nature desiderant quasi de profundis latibularum tenebris prosiliens mundum hunc in maligno positum ditat pariter et illuminat.  […]. [3]

Dank der Schnelligkeit, mit der sie gehandhabt wird, ist sie ein begehrter Schatz an Weisheit und Wissen, nach dem sich alle Menschen aus natürlichem Triebe sehnen, der gewissermaßen aus tiefem finsterem Versteck hervorspringt und diese Welt, die im Argen liegt, gleichermaßen bereichert und erleuchtet.[4]



[...]

Quelle: http://mindthegaps.hypotheses.org/2252

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Ein Schritt vor und zwei (oder drei) Schritte zurück | #wbhyp

Ist Bloggen im Wissenschaftsbetrieb angekommen? Oder ist  Wissenschaftsbloggen so wenig relevant/irrelevant, wie Anne Baillot in ihrem Beitrag meint? Können kritische Überlegungen dazu auf "das Totschlagargument 'Zeitmangel'"[1] reduziert werden?

Kurzantworten: Nein. Ja. Nein.

Wissenschaftsblogs haben die unterschiedlichsten Formen und Formate. Diese Vielfalt kann "eine Stärke"[2] sein (und wird von Bloggenden als solche gesehen). Aber: Nicht-Bloggende können mit dieser Vielfalt wenig anfangen. Es ist wenig überraschend, dass die populärsten Wissenschaftsblogs Blogs im weitesten Sinn journalistisch motivierte Blogs sind mit dem Ziel, Wissenschaft populär zu machen (und ggf. populärwissenschaftlich zu präsentieren).
Das Beschwören der Chancen, unterschiedliche Formen und Formate unter dem Dach 'Wissenschaftsblog' unterzubringen[3] oder unterbringen zu können, entpuppt sich als zweischneidiges Schwert: Einerseits erscheint alles möglich, andererseits scheint die Unsicherheit zu wachsen, wie 'man' es 'richtig' angeht.[4] Aber pressen die normativen Kräfte des Faktischen nicht erst recht wieder Wissenschaftsblogs in 'traditionelle' Kästchen - wenn etwa Blogs ISSNs bekommen?

Ein Blog ist "a room of one's own", ein Raum, in dem selbstgesteuert und selbstverantwortlich publiziert wird - mit allen Vor- und Nachteilen. Der wohl größte Nachteil ist (und bleibt vorläufig) die fehlende Anerkennung, die zu vergessen schwer fällt. Denn das bedeutet, dass Bloggen eine Randaktivität bleibt, die man sich leisten wollen (und können) muss.

Die (noch immer / nach wie vor) nicht/kaum vorhandene Anerkennung steht weiter im Raum. Ich sehe (m)ein Blog weder als  Schreibübung noch als öffentliches Tagebuch, ich sehe die Beiträge als (kleine und nicht ganz so kleine) Miszellen. Das Format ist nicht besonders kreativ - es entspricht den üblichen Kriterien, die für wissenschaftliche Texte etabliert sind. Aber ich kann, will und werde in einem Format, das keine Anerkennung findet, nichts 'Neues' oder 'Originelles' (mehr) versenken.

Als "weiche Gründe", trotzdem zu bloggen, werden unter anderem Abbildung/Dokumentation der Arbeiten, Dialog und Austausch,  Rückhalt in der Community und mehr Sichtbarkeit genannt ...

Grau, teurer Freund, ist alle Theorie, ... (Goethe, Faust I.[5].)

So spannend der Weg zu einem bestimmten (Forschungs-)Ergebnis ist, so wenig zielführend ist es, ungeordnete Gedanken, die in (m)einem Journal und in Notiz-Apps stehen,  in (m)einem Blog öffentlich zu machen - denn das Netz vergisst nichts.

Das Vorwärtskommen im dialogischen Wissenschaftsprozess passiert  nicht in Blogs und Kommentaren. Es passiert viel mehr in (mehr oder weniger) direkter Kommunikation - via E-Mail, DM auf Twitter, via Skype und Telefon, in der Kaffeepause und/oder spät in der Nacht nach einem langen Konferenztag, etc., etc.). Das von Christof Schöch in Anerkennung fürs Bloggen ? Eine Geschichte über die Eigendynamik des Digitalen geschilderte Beispiel, wie aus einem Vortrag ein Blogbeitrag und daraus ein Beitrag in einer Zeitschrift wurde,  ist außerhalb des (blog-affin(er)en) Feldes der Digital Humanities eher die Ausnahme.

Vernetzung basiert auf gemeinsamen Interessen und darauf, einen Draht zu finden. Im virtuellen Raum kann sich dieser Draht schwer entwickeln - genauso schwer wie die oft beschworene Community der Wissenschaftsbloggerinnen und Wissenschaftsblogger. Plattformen wie  hypotheses.org geben ein Dach, aber ein Dach macht keine Community. Also wird auf althergebrachte Formen wie Workshops, Tagungen und Konferenzen zurückgegriffen, wo Vernetzung passieren kann, wenn die richtigen Leute am richtigen Platz zur richtigen Zeit zusammenkommen.

[...] Und grün des Lebens goldner Baum. (Goethe, Faust I[6].

Ich werde weiter bloggen, aber die Miszellen auf mind the gap(s) werden auf absehbare Zeit (noch) wenig(er) mit meinen aktuellen Arbeiten zu tun. [7]

  1. Mareike König: Wissenschaftsbloggen - quo vadis? Vier Aufrufe und zwei Lösungen #wbhyp (19.1.2015).
  2. Mareike König: Wissenschaftsbloggen - quo vadis? Vier Aufrufe und zwei Lösungen #wbhyp (19.1.2015).
  3. Um Blogs mehr Sichtbarkeit und Akzeptanz zu verschaffen, wurden Portale (wie hypotheses.org) geschaffen, die die Vielfalt beschwören, dabei aber einen Rahmen vorgeben müssen. ((S. de.hypotheses.org: "Blog eröffnen".).
  4. Zu dieser Verunsicherung trägt wohl auch der bei machen arrivierten Bloggenden übliche Ton (von mildem Spott bis zum herablassenden Abkanzeln und darüber hinaus) bei.
  5. Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil. Tübingen: Cotta. 1808, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: http://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_I_(Goethe)_124.jpg&oldid=1663549 (Version vom 3.10.2011).
  6. Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil. Tübingen: Cotta. 1808, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: http://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_I_(Goethe)_124.jpg&oldid=1663549 (Version vom 3.10.2011).
  7. Vgl. dazu auch frühere Überlegungen.

Quelle: http://mindthegaps.hypotheses.org/2006

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Rückblick, Ausschau

Auch aus Bloggerperspektive ist die Jahresendzeit eine gute Gelegenheit für Rückschauen auf das, was man so produziert hat. Einerseits kann man sich dadurch selbst gut zureden, dass man trotz aller Zweifel an der eigenen Blogfähigkeit doch tatsächlich etwas veröffentlicht bekam. Andererseits hofft man, dass der ein oder andere imaginäre Leser (oder gar tatsächliche Leserin?) einen Post übersehen hat, der im Nachhinein doch noch von Interesse ist. Oder es gelingt sogar, durch einen solchen Rückblick Ideen für mögliche weitere Blogposts zu entwickeln.

Tatsächlich habe ich einen solchen Jahresrückblick im letzten Jahr verpasst, da das Jahresende in eine längere Blogpause fiel, aus der ich nur herausgekommen bin, indem ich ein dickes Meta bemühte. Den letzten Rückblick verfasste ich auch nicht als Schau auf das vergangene Jahr, sondern anlässlich der Lieblingsblogwahl meiner Plattform de.hypotheses im Jahr 2013. Aus dem Publikumspreis für den 4. Platz dort wurde im Jahr darauf ein geteilter 5. Platz bei der Jurywahl 2014, was mich selbstredend erfreute, wenngleich auch ein wenig überraschte.

Gleich drei Posts in diesem Jahr beschäftigten sich mit meiner Arbeit als Postdoc an meinem Lehrstuhl: Allgemeines zum Lehrdeputat, Spezielles zur Planung einer Lehrveranstaltung und etwas weiter Ausgeholtes zur Organisation multipler Tasks. Großes Thema in diesem Jahr war auch wieder das Voynich-Manuskript, was auch über diesen Blog hinaus Schatten warf. Ich wurde von Holger Klein für seinen Kanal Wrint interviewt und durfte meinen Post zur Theorie von Torsten Timm für die Online-Zeitung Ruhrbarone ausbauen und und in der Folge verteidigen. Die eingefleischte Garde der Voynich-Forscher wehrt sich zwar noch immer ein wenig gegen Torstens Ansatz - aber ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr (vielleicht in einer Gemeinschaftsarbeit) dazu kommen, die Bedenkenträger durch neue informationstheoretische Belege ein wenig mehr aus der Reserve zu locken.

Komplettiert wurde der Blog in diesem Jahr von Posts, die sich in zwei Schubladen stecken lassen, die ich immer mal wieder bediene: Zum Einen habe ich einen Fetisch für statistisch-kombinatorische Probleme, die ich trotz unzureichendem mathematischen Handwerkszeug zu lösen versuche, wie hier die Wichtelproblematik (auf Twitter hatte ich das etwas großspurig als Problemlösen im 21. Jahrhundert: Googlen, Denken, Programmieren angekündigt).

Ein wenig ernsthafter unternehme ich Versuche, mich bei bestimmten Themen, bei denen ich als Computerlinguist/Sprachwissenschaftler/Informationsverarbeiter/Programmierer über ein mehr oder weniger fundiertes Wissen verfüge, in laufende Diskussionen einzumischen, wie ich das hier zu Algorithmen oder hier zu Programmiersprachen als Teil der Schulbildung getan habe.

Eine Handvoll Ideen sind mir nun tatsächlich während des Schreibens an diesem Blogpost gekommen - insofern hat er sich für mich schon gelohnt. Und so bleibt mir noch, allen (imaginären?) Leserinnen und Leser einen guten Start ins Jahr 2015 zu wünschen!

Quelle: http://texperimentales.hypotheses.org/1251

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Die Wissenschaft vom Multitask

Wenn ich als Kind gerade nicht Schriftsteller werden wollte, war definitiv Wissenschaftler mein Berufswunsch. Ich weiß nicht, ob es euch auch so ging, aber ich hatte da einen verschrobenen Geist vor Augen, der sich 24 Stunden täglich und an sieben Tagen in der Woche um eine Forschungsfrage kümmern kann, die er dann irgendwann löst. Und wenn ich mir jetzt meine tägliche Arbeit so anschaue, muss ich feststellen, dass die Wirklichkeit bei mir - wie bei eigentlich allen Kolleg|inn|en in meinem näheren Umfeld - doch ein wenig anders aussieht.

Ich will hier jetzt gar nicht das große Klagelied anstimmen, dass ja sowieso immer alles auf den Mittelbau abgewälzt wird, der dazu meist noch unter dem Damoklesschwert der Befristung darbt. Nein, ich glaube, insgesamt geht es sicher auch der Professor|inn|enschaft nicht besser, die zwischen Lehre und administrativen Aufgaben auch um Zeit ringen muss, sich mit der eigenen Forschung beschäftigen zu können (was der PHD-Comic ganz nett einfängt, wobei der eher die amerikanischen Hochschullehrer abbildet).

PHD comics by Jorge Cham
www.phdcomics.com

Da meine Aufgaben in letzter Zeit immer mehr zerfaserten, musste ich eine Organisationsstruktur zurechtlegen, die mich überall einigermaßen auf dem Laufenden halten kann, welche Aufgaben dringend der Behandlung bedürfen, ohne aus den Augen zu verlieren, was noch so alles erledigt werden muss. Was habe ich nicht alles ausprobiert - Tafelbilder auf dem Whiteboard hinter mir oder Task-Listen auf Schmierzetteln vor mir festgehalten, e-Mails sortiert, zweistellige Zahlen von Google-Docs angelegt und dazu To-Do-Listen auf unterschiedlichen Plattformen ausprobiert. Momentan bin ich dabei angekommen, auf Evernote je eine Notiz zu allen verschiedenen Aufgaben, die ich im Moment betreue, anzulegen und dort wichtige Termine und ToDos festzuhalten. Momentan liegen in dem Ordner zehn dieser gegliederten Notizzettel. Über jeden dieser Zettel könnte ich eigentlich mal einen Blogpost schreiben, es sind durchweg interessante Aufgaben, denen ich aber leider immer nur einen Teil meiner Zeit opfern kann.

Da muss ich z.B. meine Lehrveranstaltungen vorbereiten, managen und eventuelle Prüfungsleistungen korrigieren. Mit dem Kollegen dessen Dissertation besprechen. Oder den BA-Studiengang Informationsverarbeitung für die Re-Evaluierung neu strukturieren. Den MA-Studiengang als 1-Fach-Master völlig neu konzipieren, Austauschmodule zu anderen Studiengängen entwerfen und absegnen. Mit meinen Kollegen Überlegungen zur strategischen Ausrichtung des Institutes anstellen, mit verwandten Fachbereichen Kooperationen absprechen, überlegen, wie wir uns besser in das Cologne Center for e-Humanities eingliedern, und ob ich dort meine Pflichten als stellvertretender Sprecher irgendwie besser ausfüllen könnte. Mögliche Forschungsprojekte ausdenken, ausgedachte anschieben, angeschobene beantragen, bewilligte beaufsichtigen, weiterdenken, Zwischen- und Abschlussberichte verfassen, Ergebnisse veröffentlichen, diverse Formblätter zur Drittmittelanzeige, zur Vollkostenkalkulation, zur Rechnungsstellung ausfüllen, vom Justiziariat belehrt werden, was der Unterschied zwischen Auftragsforschung und Kooperationsverträgen ist, Meetings ansetzen mit Projektmitarbeiter|inne|n, mit unseren Admins, mit dem gesamten Lehrstuhl, mit dem gesamten Institut, mit der CCeH-Geschäftsführung. Dazu irgendwie auf dem Stand der Forschung bleiben in so hochdifferenzierten und weitläufigen Bereichen wie der Computerlinguistik, der Softwaretechnologie und der Wissenschaftskommunikation.

Noch einmal: Ich will nicht jammern, im Gegenteil bin ich in meinem Job wirklich glücklich (gut, ohne Befristung schliefe ich besser). Man muss halt Kompromisse oder Synergien finden - eine Lehrveranstaltung bspw. an ein Thema koppeln, zu dem man gerade ein Projekt leitet. Projekte anschieben, die kompatibel mit dem eigenen Forschungsvorhaben sind. Teile der eigenen Forschung in davon unabhängig gestellte Projekte einbringen. Delegieren, netzwerken, den Überblick behalten. Ich war nie ein besonders guter Multitasker und ich werde es vermutlich auch nie werden. Mit der Nutzung geeigneter Software (Evernote für mich, Google Drive für die Bearbeitung gemeinsamer Dokumente, mitunter, wenn viel Kleinkram auf einmal kommt, auch eine ToDo-Liste wie Wunderlist) ist es mir aber in Teilen möglich, die Multitasks auf eine Reihe von Einzeltasks aufzuteilen, die mein Hirn nicht überfordern. Auch wenn ich froh sein werde, wenn die aktuellen Notizzettel weniger werden sollten, kann ich so noch eine Weile produktiv (Selbstbild) arbeiten. Immerhin hatte ich ja Zeit, diesen Blogpost zu schreiben. Und bald sind ja auch Weihnachtsferien, in denen man dann all das, was in den letzten Monaten hinten runter gefallen ist, aufarbeiten kann...

Quelle: http://texperimentales.hypotheses.org/1208

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Livestream zum Workshop “Neues Werkzeug des Historikers: Blogs und Social Media für Mediävisten”

Am 16./17. Juni 2014 findet am DHI Rom der Workshop “Neues Werkzeug des Historikers: Blogs und Social Media für Mediävisten” statt.

Auf Twitter haben Sie die Möglichkeit, unter dem Hashtag #bsmm14 Fragen an die Vortragenden zu richten oder die laufenden Diskussionen live zu kommentieren. Oder Sie richten Ihre Fragen per Mail an mittelalter.hypotheses@gmail.com.

Teil 1

https://plus.google.com/events/c35mdfopq494o0nbpbieur6uo28

Martin Baumeister (Roma): Grußwort

1. Sektion: Kommunikation

Dietmar Fischer (Berlin) / Björn Gebert (Darmstadt): Seriosität und Social Media – unvereinbar oder symbiotisch?

Diskussion

Teil 2

https://plus.google.com/events/c1eo73vo43qb25f3tjlf5k160lo

Sascha Foerster (Bonn): Wissenschaft 2.0.: Grundlagen digitaler Wissenschaftskommunikation [Praxisdemonstration]

2. Sektion: Vernetzung

Björn Gebert (Darmstadt): Mediävistische Wissenschaftsblogs – Arten und Plattformen

Diskussion

Teil 3

https://plus.google.com/events/cugruovbb4sqmhi4vinp9rllcoo

Promotionsbegleitende Blogs

Michael Schonhardt (Freiburg): ‘Ungelöste Rätsel der Entdeckergeschichte’ – Wissenschaftskommunikation zwischen Nachwuchs und Publikum

Maxi Maria Platz (Bamberg): Warum (nicht nur) Archäologie-Doktoranden bloggen sollten

Sarah Laseke (Leiden): Bloggen vor und während der Promotion: warum es sich lohnt Zeit in Social Media zu investieren

Diskussion

Teil 4

https://plus.google.com/events/cikrtig97g7a9klc4trfoa3n914

Sascha Foerster (Bonn): Publizieren mit Wissenschaftsblogs [Praxisdemonstration]

Internationalität und Interdisziplinarität

Torsten Hiltmann (Münster): Zwischen Austausch, Vernetzung und Öffentlichkeit. Experimentieren mit neuen Formen der Wissenschaftskommunikation am Beispiel von Jeunegen, DFMFA und heraldica nova

Johannes Waldschütz (Freiburg): Kooperatives Bloggen mit institutioneller Anbindung – Das Blog ‘Mittelalter am Oberrhein’ der Abteilung Landesgeschichte an der Universität Freiburg

Teil 5

https://plus.google.com/events/cdtv0pmqs497s3fcvutc85e0t6k

3. Sektion: Wissenschaftlich digital publizieren

Martin Bauch (Roma): Neue mediävistische Publikationsformen und Blogs

Klaus Graf (Aachen): Open Access, Creative Commons und das Posten von Handschriftenscans

Teil 6

https://plus.google.com/events/c5au9cf4a335v6n3m5g4pfdlgf8

4. Sektion: Institutionalisierung

Roberto Delle Donne (Napoli): Ein Zusammenspiel wissenschaftlicher Initiativen – die Zukunft digitaler Mediävistik aus den Erfahrungen von Reti medievali, einer Plattform in Italien

Tobias Wulf (Bonn): Vernetzung, Verankerung, Expansion – wohin steuert de.hypotheses.org?

Andreas Kuczera (Mainz): Digitale Nutzungsformen der Regesta Imperii Online

Martin Bauch/Karoline Döring/Björn Gebert: Schlussdiskussion

Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/3916

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Aus heiterem Himmel

Zu meiner außerordentlichen Freude, obschon bei Licht betrachtet völlig unverdienterweise ist TEXperimenTales von der Jury (die ich – in Unkenntnis der Zusammensetzung – gar nicht bestechen konnte) auf einen geteilten Platz 5 bei der Wahl zum #dehypoaward2014 gehievt worden. Das ist zwar ein Abstieg im Vergleich zum letzten Jahr, wo mein Blog (da allerdings vom Publikum) auf den 4. Platz gewählt wurde, aber in Anbetracht der Tatsache, dass die Frequenz der Beiträge merklich abgenommen hat, für mich zumindest überraschend. Der “quantitative Einbruch” wird auch in der ausführlichen Laudatio thematisiert, wo man sich auch den kleinen Seitenhieb, mir Authentizität zu unterstellen, nicht verkneift. Wie sagt man bei solchen Gelegenheiten: Diese Auszeichnung sei mir Ansporn und Verpflichtung zugleich!

Quelle: http://texperimentales.hypotheses.org/1022

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Frühe & neue(re) China-Bilder – oder: Wo ist das 18. Jahrhundert?

Seit November 2012 sind auf  mind the gap(s) etwa 60 Beiträge entstanden, die sich vor allem mit (sehr) frühen China-Bildern und -texten oder mit Bildern des 19., 20. und 21. Jahrhunderts beschäftigen. Nur das 18. Jahrhundert erscheint weitgehend als ‘schwarzes Loch’. Es scheint an der Zeit, dem  “warum” nachzugehen …

Auf den ersten Blick erscheint es paradox, dass mind the gaps(s) gerade das Jahrhundert, in dem die europäische Beschäftigung mit China bis dahin nicht gekannte Dimensionen erreichte, ausgeklammert wird, zumal allein die ‘Klassiker’ wie die Description von Du Halde[1] und die in den Mémoires des Chinois (1776-1814)[2] gesammelten Briefe von Jesuitenmissionaren ein fast unterschöpfliches Feld und auch leicht erklärbares Forschungsthema wären – auf ausgetretenen Pfaden kann es bisweilen schneller vorangehen.

Adels-Spiegel (1591)

C. Spangenberg: Adels-Spiegel (Schmalkalden 1591) | Google Books

Der China-Hype des 18. Jahrhunderts wäre ohne die vielen kleinen Bausteine, die im 16. und 17. Jahrhundert entstanden, undenkbar – doch die waren und sind mit konventionellen bibliographischen Hilfsmitteln schwer erschließbar. Cordiers monumentale (und immer noch unverzichtbare) Bibliotheca Sinica ([3]) – bildet die Situation gut ab: Der Großteil der erfassten Titel sind aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die Zeit davor liegt weitgehend im Dunkeln. Ausstellungen zu den Anfängen europäischer Beschäftigung mit China sind Wiederholungen eines Kanons, der seit China illustrata (1987)[4]  geradezu festgeschrieben scheint.

Aber was ist jenseits des Altbekannten und/oder Offensichtlichen (also der Texte, die China, Sina, Cathay etc. explizit im Titel haben)?
Welchen Unterschied macht es, ob ein Autor die lateinische Fassung eines Textes verwendet oder die (alt-)französische oder eine deutsche?[5]
Welches Bild ergibt sich aus (Mikro-)Fragmenten europäischen Wissens (Beispiel u.a. hier) über China?
Was steht über China in Kosmographien, Weltbüchern, Universalgeographien?  Woher kommen die Nachrichten?
Wie lange ‘leben’ Bilder (im Wortsinn wie im übertragenen Sinn)?

Genau diesen Fragen, die sich vielleicht/hoffentlich/möglicherweise unter Verwendung aller technischen Möglichkeiten beantworten lassen, wird sich mind the gap(s) weiterhin widmen …

I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.[6]

  1. Jean-Baptiste Du Halde:  Description géographique, historique, chronologique, politique et physique de l’empire de la Chine et de la Tartarie chinoise (Paris: P.G. Lemercier 1735), Digitalisate (mehrere Ausgaben, Übersetzungen) → Bibliotheca Sinica 2.0 ; Zum Werk: Isabelle Landry-Deron: La preuve par la Chine. La “Description” de J.-B. du Halde, Jésuite, 1735 (Civilisations et sociétés ; 110; Paris: Éds. de l’École des Hautes Études en Sciences Sociales, 2002) .
  2. Mémoires concernant l’histoire, les sciences, les arts, les mœurs, les usages, & c. des Chinois: Par les Missionnaires de Pékin (Paris: Nyon, 1776-1814); Digitalisate → Bibliotheca Sinica 2.0.
  3. Henri Cordier:  Bibliotheca sinica. Dictionnaire bibliographique des ouvrages relatifs à l’Empire chinois (1. Aufl.: Paris: E. Leroux 1878-1895, 2. Aufl. 1904-1908.) Digitalisate → Bibliotheca Sinica 2.0.
  4. Hartmut Walravens (ed.): China illustrata. Das europäische Chinaverständnis im Spiegel des 16. bis 18. Jahrhunderts [Ausstellung im Zeughaus der Herzog-August-Bibliothek vom 21. März - 23. August 1987] (Weinheim: Acta Humaniora 1987).
  5. Ein drastisches Beispiel – allerdings aus dem 18. Jahrhundert: Du Haldes Description im französischen Original (1735) und in der deutschen Version (1747-1749).
  6. Robert FrostVie: “The Road Not Taken.” In: Robert Frost: Mountain Interval (New York: H. Holt & Company 1916), 9.

Quelle: http://mindthegaps.hypotheses.org/1129

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