Und hier geht es direkt zum MP3.
Spiralen der Gewalt – Über Terror und Terrorismus
MONTAGSRADIO, Ausgabe 11/2011. Der Terror ist älter als der Terrorismus. Über beides sprechen wir in der aktuellen Ausgabe des Montagsradios. Gast ist der Experte Prof. Dr. Jörg Baberowski von der Humboldt Universität zu Berlin.
Terrorismus ist zu einem der politischen Hauptwörter unserer Gegenwart geworden. Unberücksichtigt bleibt dabei jedoch allzu oft der historische Hintergrund von Terror und Terrorismus. Zu Unrecht. Denn über die Geschichte von Terror und Terrorismus erschließen sich auch die Strukturen der Gewalt von heute.
Im Montagsradio diskutieren Markus Heidmeier, Jochen Thermann und Kaja Wesner mit Jörg Baberowski über die Anfänge des Terrorismus im zaristischen Russland, über den stalinistischen Terror und über die Mechanismen der Macht, welche die organisierte Eskalation der Gewalt ermöglichen.
Das MP3 gibt es hier. Und zur Timeline für Schnellhörer geht es hier lang…0’05 Teaser (0’45 Sekunden)
1’15 Was ist eigentlich Terror?
1’46 Die Geburtsstunde des Terrorismus
2’49 Wann hat wer den Terrorismus im späten zaristischen Russland etabliert?
5’22 Politische Ziele oder Lust an der Zerstörung?
7’17 Revolutionäre und Bolschewiki wollen neuen Gesellschaften bauen
10’01 Profil des Terroristen; keine Ideologen, sondern Praktiker
11’40 Handwerker der Gewalt
13’39 Der Tyrannenmord
18’15 Wie kann man die Spirale der Gewalt verlassen?
23’01 Ändern sich die Ziele des Terrorimus in der Gegenwart? Anarchisten? Sozial-Revolutionäre? Heute geht es auch um Schutzgeld, Drogenkartelle etc.
24’10 Ist der Terrorist ein Idealist, der zum Gewalttäter wird? Oder Hooligan, der Ideologie nur als Rechtfertigung nutzt?
28’30 Differenz Krieg und Terror
29’33 Islamismus und Terror
32’45 Terror, Stasi, SED und der Philosopenstaat von Platon
37’50 Terror kann jeden treffen; siehe aktuellen Staatsterror im Iran nach der gescheiterten Revolution
41’20 Hat die Demokratie den Terror überlebt
45’10 Asymmetrische Reaktionen der Politik auf diffuse Bedrohungen
46’22 MontagsRadio-Fragebogen
Quelle: http://www.montagsradio.de/2011/07/11/spiralen-der-gewalt-%E2%80%93-uber-terror-und-terrorismus/
Der 17. Juni 1953. Die gescheiterte Revolution.
MONTAGSRADIO, Ausgabe 09/2011. Eine Sonderausgabe zum 17. Juni 1953. Der Volksaufstand steht für die Notwendigkeit politischen Engagements und den Mut, sich für seine Überzeugungen einzusetzen. Zu Gast sind die Zeitzeugin und Aktivistin der Bildungsarbeit, Carla Ottmann, und der Zeitzeuge und Historiker, Prof. Michael Lemke. Gemeinsam blicken wir zurück auf Ursachen, Verlauf und persönliche Erinnerungen.
Keine 10 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg liegt das Wort Krieg wieder in der Luft. Entgegen der wirtschaftsfördernden Westeinbindung der Bundesrepublik wird der “planmäßige Aufbau des Sozialismus” der DDR durch enorme Aufrüstungs- und Kriegsfolgekosten belastet. Der Wiederaufbau der Wirtschaft stagniert, im Frühjahr 1952 fehlt es an Arbeitsmitteln für die Bauern und Arbeiter und an Lebensmitteln für die gesamte Bevölkerung. Dennoch erhöht die DDR-Führung die Abgaben. Nach der blutigen Niederschlagung des Aufstands durch die Sowjets ist das Versagen der DDR-Führung zwar offenkundig, die sozialistische Utopie manifestiert sich hingegen – innerhalb der Rahmenbedingungen der Diktatur.
Im MONTAGSRADIO diskutieren wir das Verhalten der SED-Führung und die Rolle der Sowjets in Gegenüberstellung zu den internationalen Reaktionen. Wir fragen danach, wie die Menschen die Zeit vor dem Aufstand erlebt haben. Welche Stimmung herrschte kurz bevor die Proteste und Demonstrationen losbrachen? Wieso wurde die DDR-Führung dennoch von dem Aufstand überrascht und wie rechtfertigte sie das militärische Eingreifen der Sowjets in den Folgemonaten?
Die Timeline für Schnellhörer gibt es unten.
3:00 Wie kam es zum 17. Juni 1953?
7:00 Wurde nur gegen die Versorgungsengpässe der damaligen Zeit demonstriert oder gab es noch andere Forderungen?
8:00 Für Kinder in der DDR bedeutete Unnormalität Normalität. Was bedeutet das?
14:30 Was bedeutete der “neue Kurs” der SED 1953?
16:30 Die Folgen der Bevölkerung nach den Aufständen am 17. Juni 1953
20:00 Wie wurde 1953 ein “Offline”-Volksaufstand organisiert?
22:30 Der 17. Juni war kein Berliner Aufstand
25:30 Warum hat die SED die Ausschreitungen nicht vorhergesehen?
29:20 Wie nah war der Krieg infolge der Volksaufstände am 17. Juni 1953?
35:30 Die Folgen für den Sozialismus
45:00 Wie viele Opfer forderte der Volksaufstand 1953?
47:30 War schon in den Fünfziger Jahren der Glaube an die sozialistische Utopie verloren? Wer hoffte noch auf das sozialistische Gesellschaftswunder?
49:00 Warum wurde an dem sozialistischen Konzept festgehalten, obwohl ein Großteil der Bevölkerung dagegen war und dies mit Protesten zeigte?
52:20 Welchen Stellenwert hat der 17. Juni 1953 heute für Deutschland?
54:00 Der Symbolcharakter des 17. Juni
56:00 Fragebogen
Quelle: http://www.montagsradio.de/2011/06/17/die-gescheiterte-revolution-der-17-juni-1953/
Facebook, McDonalds, digitale Dschihadisten und ein Vergleich der arabischen Revolutionen mit dem Umbruchjahr 1989
MONTAGSRADIO, Ausgabe 2/2011. Gast: Asiem El Difraoui, Stiftung Wissenschaft und Politik.
Auf den ersten Blick ist es irritierend. Was haben Facebook und McDonalds mit den arabischen Revolutionen und dem Umbruchjahr 1989 zu tun? Eine ganze Menge! Was, das verraten wir in der aktuellen MONTAGSRADIO-Ausgabe. Wir diskutieren mit dem Politikwissenschaftler Asiem El Difraoui, Wissenschaftler mit dem Schwerpunkt Dschihad und neue Medien bei der Stiftung Wissenschaft und Politik. Er arbeitet an dem von der Gerda Henkel-Stiftung gefördertem Projekt “Jihadismus auf dem Internet”.
In dem Talk geht es unter anderem um Parallelen und Gegensätze zwischen der aktuellen Revolutionen in Ägypten, Tunesien, Libyen und anderen arabischen Ländern und der Situation in Mittel- und Osteuropa in den späten 1980er Jahren, insbesondere im Jahr 89.
Welche Rolle spielten damals die Massenmedien und welche Rolle spielt das Netz heute? Brauchen moderne Revolutionen keine charismatischen Leitfiguren mehr? Wie unterscheiden sich arabische Regime von kommunistischen Diktaturen? Welche Rolle spielte die Jugend 1989 und welche Rolle spielt sie heute?
Hier noch die Timeline des gut einstündigen Gesprächs:
2:00 Neue Medien
3:00 Vergleich 1989-2011
4:45 Vergleich Ägypten, Tunesien, Libyen
6:50 Geschichte Libyens
10:00 die Jugend in Tunesien, Ägypten und Libyen
11:00 eine hoch organisierte Emanzipationsbewegung
13:00 Auslöser von Revolutionen?
16:00 Bedeutung Ägyptens
17:00 Was ist die arabische Welt?
24:00 Islamismus, Dschihadismus
28:00 Feindbild „Islamismus“
32:00 Die Bedeutung des Internet
35:00 Folge der Weltwirtschaftskrise?
38:00 Die Rolle des Westens
41:00 Gefahr der „entführten Revolution“, Restauration, Übergang
47:00 Ägypten und Israel
48:40 persönliche Anteilnahme
50:20 1989 und heute – brauchen moderne Revolutionen keine Leitfiguren mehr?
53:20 Wikileaks’ Veröffentlichungen – Bedeutung für die Zeitgeschichte?
55:30 McDonalds als Faktor in der Politik
58:40 gestohlene Revolutionen – Rumänien und der drohende panarabische Bürgerkrieg
1:00:00 Europas Chancen
1:03:00 MONTAGSRADIO-Fragebogen