Ein Interview mit Regina Huber, Diplomkulturwirtin, und Christoph Kühn, M.A. in Geschichte und Judaistik.
Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Online-Lernen/content/10564
Geschichtswissenschaftliche Blogs auf einen Blick
Ein Interview mit Regina Huber, Diplomkulturwirtin, und Christoph Kühn, M.A. in Geschichte und Judaistik.
Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Online-Lernen/content/10564
Ein Interview mit Karsten Harfst, pensionierter Lehrer für Geschichte, Politikwissenschaft und Philosophie.
Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Online-Lernen/content/10563
Die Literaturwissenschaftlerin Anat Feinberg und die Germanistin Britta C. Jung über den Holocaust.
Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Online-Lernen/content/10562
Walter Kempowskis "Echolot" stellt als Collage von Erinnerungen, Bildern, Tagebüchern und Briefen aus den Jahren 1941 bis 1945 für den Literaturwissenschaftler Jürgen Ritte
Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Online-Lernen/content/10561
Geschichtsschreibung der Regensburger Klöster und Stifte nach dem Dreißigjährigen Krieg. Abstract des Vortrags von Stefan Benz (Bayreuth) bei der Tagung “Netzwerke gelehrter Mönche. St. Emmeram im Zeitalter der Aufklärung”, Regensburg, 21./22. September 2012
Mit der endgültigen Verlagerung des Kaisersitzes nach Wien, auch ein Ergebnis der Kaiserwahl Leopolds (I.), gewann Regensburg, gewissermaßen Vorposten Wiens im „Reich“ und Begegnungsstätte zwischen Reichsoberhaupt und Ständen, als europäische Diplomatendrehscheibe eine ganz neue zentrale Funktion, hatten doch Schweden und Frankreich die Garantie des Westfälischen Friedens übernommen. Im Gefolge der Diplomaten fanden sich Gelehrte und halfen auch in Regensburg das zu begründen, was seit jeher als Res publica litteraria bezeichnet wird: Das Netzwerk europäischer Gelehrter, selbstlos und ohne auf den Stand zu sehen, der Wissenschaft ergeben – so jedenfalls die Selbstbeschreibung.
In diesem Zusammenhang gehört zu den klassischen Topoi der Wissenschaftsgeschichte der Historie deren Mitbegründung durch die benediktinische Kongregation der Mauriner mit Sitz in Saint Germain des Prés in Paris, das gelehrte Kloster schlechthin, dessen wichtigster Historiker Jean Mabillon ist. Wissenschaft und Ordensgeschichte scheinen miteinander unauflösbar verknüpft.
Als Ausgangspunkt für eine Untersuchung monastischer Historiographie in Regensburg kann die Bestandsaufnahme dienen, die Eberhard Wassenberg, ein Weltlicher, im Auftrag des Fürstbischofs Franz Wilhelm von Wartenberg (reg. 1649-1661) angefertigt hat. Für dieses Projekt zeigten sich die Mendikantenorden besonders aufgeschlossen, während das Reichsstift St. Emmeram noch keine besonders hervorgehobene Würdigung erfährt. Dies mag man auf die großen Sammlungsprojekte zurückführen, die gerade die Franziskaner initiiert hatten. Besonders aufschlussreich ist die Darstellung und vor allem Selbstdarstellung der Frauenklöster der Stadt als Ausdruck eines lebendigen kulturellen Gedächtnisses.
Nach Wassenberg, dessen Arbeit folgenlos bleibt, lässt sich eine erste Publikationsphase mit Drucken beobachten, die auch die Reichsstifte Obermünster und Niedermünster betreffen. Deren historiographisches Engagement ist auch im Kontext der reichsweiten Tätigkeit von Kanonissenstiftern zu untersuchen, bevor St. Emmeram selbst zusammenfassend gewürdigt werden kann. In dieser Überschau über etwa 60 Jahre wird erst verständlich, wodurch im Rückblick St. Emmeram seinen Ruf als Ort von Geschichtsforschung erhielt – begründet nämlich weniger durch Geschichtsschreibung als durch die Lieferung von Quellen an Dritte.
Dr. Stefan Benz
Dr. Stefan Benz lehrt an der Universität Bayreuth Geschichtsdidaktik und Theorie der Geschichte. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Historiographiegeschichte und in der Geschichte der Geschichtskultur.
Link zum Publikationsverzeichnis von Dr. Stefan Benz
Projekt
Im Moment bereitet er einen Überblick zur Geschichtskultur der mitteleuropäischen Frauenklöster zwischen 1500 und 1800 vor. Diese Zusammenstellung wird zugleich einen Überblick über sämtliche Frauenklöster zwischen Flandern und Mähren liefern, die in der frühen Neuzeit längere Zeit bestanden haben, und alle Orden umfassen, die potenziell die Klausur für ihre weiblichen Konvente vorsahen, insgesamt rund 1200 Niederlassungen. Ferner wird die Verzeichnung diejenigen mittelalterlichen Häuser katalogisieren, die zumindest spätmittelalterlich in der Geschichtskultur hervorgetreten sind. (Link zum Projekt “Geschichtskultur mitteleuropäischer Frauenklöster”)
William Rehnquist |
John Roberts |
Präsident Barack Obama |
Thomas Jefferson |
Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2012/08/die-geschichte-des-supreme-court-of.html
Einer der Hauptunterschiede zwischen der deutschen und der französischen Historiographie besteht darin, was vor und nach der Quellenarbeit steht. Dieser selten bemerkte Unterschied bewirkt nicht nur, dass Historiker von links und rechts des Rheins gerne mal aneinander vorbeireden. Sondern er birgt auch die Chance, dass durch die Kombination der Unterschiede echter wissenschaftlicher Fortschritt entstehen kann. Es ist dies gleichzeitig ein schönes Beispiel für implizite, lange inkorporierte und unbewusst angewandte Kulturtechniken.
Woraus besteht also der deutsch-französische Historikerunterschied? Nun, ein deutscher – das heißt an einer deutschen Universität ausgebildeter – Wissenschaftler nimmt zur Beantwortung einer historischen Frage ein Bündel Quellen, liest diese durch, vergleicht sie, ordnet sie ein, kritisiert sie in ihrer Aussageabsicht und prüft ihren Wahrheitsgehalt. Denn deutsche Historiker wollen schreiben, wie es wirklich gewesen ist. Oder wie es wirklich gewesen sein könnte, das heißt sie formulieren ein Konzept oder eine Hypothese, die dieses Konzept nuanciert. Gerade Dissertationen werden in der Einleitung gerne noch etwas garniert mit einer Luhmann- oder Foucault-Paraphrase, von der sich recht wenig in der Quellenarbeit wiederfindet. Ein Beispiel: Die deutsche Religionsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts untersuchte bis vor kurzem Gesetzestexte, Verwaltungsstrukturen oder theologische Normen, und zwar nach Konfessionen getrennt (auch so eine deutsche Spezialität). Am Ende stand das Konfessionalisierungsparadigma, wonach Konfessionen separat und parallel zueinander von oben nach unten durch Haupt- und Staatsaktionen entstanden seien.
Ein französischer Forscher legt sich ein Bündel Quellen zurecht – und wendet auf sie eine präzise Methode an. Die wird nicht immer explizit theoretisch ausgeführt, man muss nicht zeigen, dass man Luhmann gelesen hat. Doch die Methode oder besser: die Untersuchungsstrategie und -perspektive sind stringent. Tendenziell über längere Zeiträume werden bestimmte Praktiken, Objekte, Verhaltensweisen als Repräsentationsformen von Kulturen, Zeiten und Zivilisationen des plus grand nombre untersucht und strukturiert. Wie diese einzuordnen sind, was sie soziologisch bewirken können, dafür gibt es Hilfen aus der theoriegestützten Methode. Am Ende werden die Beobachtungen zusammengefasst, aber das “deutsche” Konzept fehlt. Ein Beispiel: Die französische Religionsgeschichte des 15. bis 18. Jahrhunderts untersuchte lange Visitationsakten, Testamente und alles, was sich irgendwie zählen ließ (la methode sérielle) konfessionsübergreifend. Am Ende standen die Beobachtungen, dass im Lauf der Frühen Neuzeit religiöse Praktiken normkonformer ausgeübt wurden, Reformen groß geschrieben wurden, sich (religiöse) Demographien veränderten, das Europa des Gemeinen Mannes erst richtig christlich wurde und Angst um sich griff. Das sind Beobachtungen, die aus präzise zugeschnittenen Methoden resultieren und deren Erklärungsansätze theoriegestützt sind. Aber keine Konzepte – und somit mangelt es mitunter an der clarté française im Abschluss.
Wäre es da nicht ein echter Gewinn, Methode und Konzept zu vereinen?
Ich gebe zu, meine Vermutung über den deutsch-französischen Unterschied ist verallgemeinernd und ein wenig stereotyp. Aber das haben gute Konzepte so an sich. Ganz bekomme ich den Deutschen nicht aus mir heraus…
Ein gutes Band möchte ich zum Thema noch empfehlen: Christophe Duhamelle/Philippe Büttgen (Hg.): Religion ou confession. Un bilan franco-allemand sur l’époque moderne (XVIe – XVIIIe siècles), Paris 2010.
Quelle: http://feedproxy.google.com/~r/kulturwissenschaften/~3/Lx9a-0_UXJ0/sdk38
[english version below]
Das neu gegründete Digital Classicist Seminar Berlin [1], das erstmals im Wintersemester 2012/13 stattfinden wird, freut sich den Call for Papers bekannt zu geben. Diese Seminarreihe orientiert sich an dem Digital Classicist Work in Progress Seminar [2] in London und wird unter anderem von dem Deutschen Archäologischen Institut und dem Excellenzcluster TOPOI und in Berlin veranstaltet.
Sie sind herzlich dazu eingeladen, Vorschläge zu Beiträgen einzureichen, welche die innovative Anwendung moderner digitaler Methoden, Ressourcen und Techniken in den Altertumswissenschaften thematisieren. Vorschläge in deutscher oder englischer Sprache im Umfang von 300-500 Wörtern (ohne bibliographische Angaben) können bis 14. September 2012 über die unten genannte Webseite hochgeladen werden [3].
Die Vorträge können folgende Themenbereich adressieren: digitale Texte, sprachwissenschaftliche Technologien, Bildverarbeitung und Visualisierung, Linked Data und Semantic Web, Open Access, Raum- und Netzwerk-Analyse und andere digitale oder statistische Methoden. Besonders werden dabei Vorschläge begrüßet, aus denen hervorgeht, wie dank der Anwendung digitaler Methoden fachübergreifende Fragen beantwortet werden können. Die im Seminar präsentierten Inhalten sollten sowohl Philologen, Historiker und Archäologen als auch Informationswissenschaftler und andere Geisteswissenschaftler mit Interesse an den genannten Fragestellungen ansprechen.
Die Seminare werden alle 14 Tage dienstagabends um 17.00 – 18.30 Uhr im Hörsaal des TOPOI-Hauses in Berlin-Dahlem stattfinden [4]. Das vollständige Programm wird Ende September bekannt gegeben. Es ist geplant, Vortragende bei der Finanzierung der Reise- und Unterkunftskosten zu unterstützen. Nähere Details hierzu werden bei Veröffentlichung des Programm mitgeteilt.
[1] http://de.digitalclassicist.org/berlin/
[2] http://www.digitalclassicist.org/wip/
[3] http://de.digitalclassicist.org/berlin/submit
[4] http://www.topoi.org/buildings/
We are pleased to announce the Call for Papers for the newly established Digital Classicist Seminar Berlin [1], which will run for the first time in the Winter Term 2012. This initiative, inspired by and connected to London’s Digital Classicist Work in Progress Seminar [2], is organised in association with the German Archaeological Institute and the Excellence Cluster TOPOI.
We invite submissions on research which employ digital methods, resources or technologies in an innovative way in order to enable increased understanding of the ancient world at large. Abstracts, either in English or in German, of 300-500 words max. (bibliographic references excluded) should be uploaded by midnight MET on September 14, 2012 using the special submission form [3].
Themes may include digital text, linguistics technology, image processing and visualisation, linked data and semantic web, open access, spatial and network analysis, serious gaming and any other digital or quantitative methods. We welcome seminar proposals addressing the application of these methods to individual projects, and particularly contributions which show how the digital component can lead to crossing disciplinary boundaries and answer new research questions. Seminar content should be of interest both to classicists, ancient historians or archaeologists, as well as information scientists and digital humanists, with an academic research agenda relevant to at least one of these fields.
Seminars will run fortnightly on Tuesday evenings (17:00-18:30) starting in October 2012 in the TOPOI Building Dahlem [4], hosted by the Excellence Cluster TOPOI. The full programme will be finalised and announced in late September. It is planned to grant an allowance to speakers for travelling and accommodation costs. Further details will be available once the program is finalised.
[1] http://de.digitalclassicist.org/berlin/
[2] http://www.digitalclassicist.org/wip/
[3] http://de.digitalclassicist.org/berlin/submit
[4] http://www.topoi.org/buildings/
Quelle: http://dhd-blog.org/?p=777