Wie lange muss jemand hier leben? Migration und Identität

 

In den Jahren 2010 bis 2012 konnte man eine Diskussion verfolgen, die sich an einer Rede des Bundespräsidenten Wulff entzündete. Wulff betonte seinerzeit, der Islam gehöre heute, ebenso wie das Christentum und das Judentum, zu Deutschland.1 Widerspruch kam von den führenden CDU/CSU-Politikern Hans-Peter Friedrich und Volker Kauder. Sie erklärten, der Islam gehöre historisch nicht zu Deutschland, er präge nicht die deutsche Kultur und Identität, auch wenn Muslime heute zu Deutschland gehörten und als Staatsbürger alle Staatsbürgerrechte genießen würden. Das sicherzustellen, sei Aufgabe des Staates.2  

 

Bezüge: Rechtsstaat vs. Nationalstaat

Gehört der Islam zu Deutschland? Diese Frage bewegt die Menschen hierzulande immer dann besonders stark, wenn entsprechende Debatten auftauchen. Einig ist man sich bislang nicht. Was aber an den Einlassungen der drei Politiker exemplarisch deutlich wird ist, dass die Beantwortung dieser Frage viel mit der Einstellung zur Geschichte zu tun hat. Einigkeit besteht offensichtlich darin, dass auf der Ebene des Staates alle Menschen zusammen gehören. Dies sicherzustellen ist die Aufgabe des freiheitlich-demokratischen Rechtsstaates und von daher gehören Muslime selbstverständlich als Staatsbürger in den Rechts- und Verfassungsstaat Deutschland. Für Christian Wulff gehören Christentum und Judentum historisch zu Deutschland, und der Islam jetzt auch. Weitere Unterscheidungen sind für ihn hier überflüssig. Die Argumentation der beiden anderen bezieht dezidiert eine andere Ebene mit ein: Sie sprechen von Tradition, von Kultur und von Identität und kommen zum umgekehrten Schluss: Der Islam gehört historisch nicht zu Deutschland! Er hat nämlich keine Bezüge zur deutschen Tradition, er gehört daher nicht in die deutsche Kultur und kann damit auch nicht Bestandteil einer deutschen Identität sein. Pointiert gesagt: Der Islam kann wohl auch niemals zum Bestandteil einer deutschen Identität werden, weil er zu der Zeit, als eine Identitätsbildung mit dem Ziel eines deutschen Nationalstaates begann, offenbar kulturell nicht anwesend war. Unsere “Wurzeln” sind daher “nur” als jüdisch-christlich zu bestimmen. Herauszuhören ist in den Argumentationen eine qualitative Unterscheidung zwischen Staat und Nation und diese Unterscheidung wird über die Wurzelmetapher möglich. Denkt man Geschichte von der Wurzelmetapher her, hat sie offensichtlich die Aufgabe, Menschen lebensweltlich zu verwurzeln.3 In einer Wechselbeziehung zwischen Geschichtsbewusstsein und Geschichtskultur bilden die Menschen Sinn über Zeiterfahrungen und entwickeln eine historische Identität. Diese ermöglicht ihnen, sich im Wandel der Zeit als kohärente Personen in einer Gemeinschaft wahrzunehmen. Wurzeln statten eine Person mit “Kraft und Authentizität”4 aus, sie legitimieren die Kultur eines Personenverbandes historisch.

Dominanzkultur historisch

Worin unterscheiden sich Staat und Nation? Auf der Ebene des freiheitlich-demokratischen Staates werden Pluralität und Heterogenität rechtlich gewährleistet und abgesichert. Allerdings findet hier aufgrund der funktionalen Differenzierung, die die heutige Gesellschaft kennzeichnet, eine Identitätsdiffusion statt: Wer gehört mit wem wie warum zusammen? Für dieses Problem kann „die Nation“ eine Lösung anbieten.5 Mit Hilfe von Geschichte ermöglicht sie dem Personenverband, der den Boden der Nation als “Vaterland” bewohnt, eine nach innen gerichtete Homogenisierung mit einer “ur-”eigenen kulturellen Identität und damit eine Vollinklusion in die Gemeinschaft der Nation. Um diese historische Identität überhaupt wahrnehmen zu können, bedarf es dann notwendigerweise der Anwesenheit von Geschichte in der Gegenwart in Form eines historischen Orientierungswissens “von der Antike an bis zur Gegenwart”6 mit dem Ziel einer “störungsfreien Kommunikation”.7 Die Ausrichtung des historischen Lernens und Denkens an einem master narrative ist die folgerichtige Konsequenz einer solchen Denkweise. Das kommunizierte historische Orientierungswissen prägt damit die Dominanzkultur innerhalb einer Gesellschaft in ihrer historischen Dimension.8

Ursprungskontinuität

Das Thematisieren einer Geschichte, deren Sinn das Herausbilden einer historischen Identität ist, hat jedoch Konsequenzen: In Kommunikationen wird demjenigen Element, dem eine größere Kontinuität zum Ursprung zuerkannt wird, der Vorrang eingeräumt; es repräsentiert das unsichtbare Allgemeine.9 Damit wird in eine Kommunikation zwischen Gleichen eine Unterscheidung eingeführt. Als Folge dieser Unterscheidung kann der unterlegene Teil in der Kommunikation physisch sichtbar gemacht werden. Da in der institutionell kommunizierten Geschichte der Dominanzkultur eine größere Kontinuität zum Ursprung zuerkannt wird, stehen deren Mitglieder für das unsichtbare Allgemeine als ein WIR. “Wir” können “die Anderen” nun auch sehen: Es sind die Menschen “ohne Geschichte” innerhalb der Dominanzkultur.

Bezugspunkt Gegenwart!

Nationalstaaten sind offensichtlich besonders dann keine Inklusionsgemeinschaften, wenn Kultur zur Basisgröße der historischen Orientierung erklärt wird.10 Wollen wir tatsächlich eine Unterscheidungsmöglichkeit zwischen Staatsbürgern und Bürgern der Nation tradieren? Wenn wir weiter auf eine historische Identität verweisen, die soziale Bindung von kultureller Übereinstimmung abhängig macht, werden mindestens weitere 2000 Jahre vergehen müssen, bis der Islam zu Deutschland gehört – wenn es die Menschheit bis dahin überhaupt noch gibt. Wir könnten dies ändern, indem wir Geschichte anders denken und dann auch kommunizieren: Zusammen gehört, wer zusammen lebt. Und wer zusammen lebt, macht fortan gemeinsam Geschichte. Die Gegenwart sollte der Bezugspunkt eines durch Achtsamkeit geprägten Miteinanders sein – nicht eine kommunizierte Geschichte, die auf ein Orientierungswissen von der Antike an abhebt.

 

 

Literatur

  • Nassehi, Armin: Differenzierungsfolgen. Beiträge zur Soziologie der Moderne, Wiesbaden 1999.
  • Rommelspacher, Birgit: Dominanzkultur. Texte zu Fremdheit und Macht, 2. Aufl., Berlin 1998.
  • Völkel, Bärbel: Man sieht nur mit dem Herzen gut!? – Was hat Thilo Sarrazins Angst um Deutschland mit Geschichte zu tun? Kritische Überlegungen zur Sinnbildung über Zeiterfahrung. In: Religion lernen. Jahrbuch für konstruktivistische Religionsdidaktik, Band 2: Kirchengeschichte, Hannover 2011, S. 23-37.

Externe Links

 



Abbildungsnachweis
Mit freundlicher Genehmigung © der Berliner Senatverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen / Beauftragte des Senats von Berlin für Integration und Migration, unter Verwendung von http://www.einbuergerung-jetzt.de

Empfohlene Zitierweise
Völkel, Bärbel: Wie lange muss jemand hier leben? Migration und Identität. In: Public History Weekly 2 (2014) 7, DOI: dx.doi.org/10.1515/phw-2014-1284.

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Inklusion konkret: Heidelberg in Leichter Sprache

 

“Heidelberg in Leichter Sprache” ist ein Stadtführer für Menschen, die Bilder und kurze Texte bevorzugen, also z.B. ältere Menschen, Kinder, Personen mit Deutsch als Zweitsprache oder Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. Zweck des Stadtführers ist es, aufmerksam zu machen auf Orte zum historischen Lernen und auf Themen, die in Heidelberg beheimatet sind. Im Folgenden sollen die Gestaltung, die Sprache und die Inhalte der oben abgebildeten Doppelseite des Stadtführers im Hinblick auf Chancen und Grenzen des historischen Lernens analysiert werden. Wichtig erscheint eine solche Analyse, um die Möglichkeiten eines Transfers auf den inklusiven Geschichtsunterricht zu beurteilen.

 

Zur Entstehung des Stadtführers

Die VerfasserInnen des Heidelberger Stadtführers – zwei ProfessorInnen der Geistig-und Mehrfachbehindertenpädagogik mit Studierenden, Beschäftigten der Heidelberger Werkstätten und SchülerInnen einer Schule für Geistigbehinderte – haben bei der Erstellung des Stadtführers eng zusammengearbeitet und bei der Entwicklung der Touren auf die Verständlichkeit des Textes sowie die Handhabbarkeit des Buches geachtet. So gelangen zur Orientierung nicht genordete, sondern auf einen zentralen Ausgangs- und Endpunkt ausgerichtete Karten mit reduzierten Informationen (nur die Hauptstraßen) und eingefügten Fotos der Tourenziele zur Anwendung. Die Wege zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten sind genau beschrieben, der Textteil ist bewusst knapp gefasst. Die an der Produktion beteiligten Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung haben die Endredaktion der Texte vorgenommen, also die Verständlichkeit geprüft.

Analyse von Gestaltung und Sprache

Die farblich blau markierte Kopfzeile enthält auf der linken Seite den Hinweis, dass es sich um eine Doppelseite aus der Altstadt-Tour (als erste von fünf Stadttouren) handelt. Diese Tour ist beidseitig durch ein Symbol, nämlich die Heiliggeistkirche (als Zentrum der Altstadt) visualisiert. Auf den beiden Seiten zur Gedenkstätte befindet sich außen eine Fotoleiste, wobei jedem Foto ein Textblock mit Erläuterungen zugeordnet ist. Die Textblöcke sind in serifenloser Schrift im Flattersatz abgedruckt. Die Sätze beinhalten jeweils nur eine Hauptinformation; sie sind deshalb kurz und in klarer und gleichförmiger Satzstruktur (Subjekt-Prädikat-Objekt) gehalten. Die Wortwahl konzentriert sich auf einfache Wörter, Komposita werden getrennt (Gedenk-Stätte, Gast-Wirt). Die Sätze sind im Aktiv formuliert:”Schauen Sie rechts durch das Fenster. Dort sehen Sie Dinge aus der Sattlerei.” Damit folgen die Texte den Regeln der Leichten Sprache, die von SelbstvertreterInnen des Netzwerks Leichte Sprache entwickelt wurden.

Analyse des Inhalts

Der Inhalt der beiden Seiten ist klar gegliedert:1 Auf der linken Seite stehen biographische Informationen zu Friedrich Ebert, auf der rechten Seite stehen Informationen zum Wohnen im Geburtshaus Friedrich Eberts. Auf der Folgeseite wird auf das Museum verwiesen (“Hier können Sie mehr über Friedrich Ebert erfahren”). Die biografischen Informationen beginnen mit dem wichtigsten Amt, das Friedrich Ebert inne hatte: seine Amtszeit als Reichspräsident der Weimarer Republik, der ersten deutschen Demokratie. Diese wichtige historische Zäsur nach dem Ende des 1. Weltkriegs wird allerdings nicht erwähnt, seine Stellung wird mit dem zu vagen “Er war ein mächtiger Mann” umschrieben. Unklar im Sinne der Elementarisierung bleibt, warum die kurze Zeit als Reichskanzler (1918) erwähnt und genau datiert wird, nicht aber der Beginn seiner Zeit als Reichspräsident. Die Vita Eberts wird mit seiner Geburt in Heidelberg 1871, seiner Reichskanzlerschaft/Reichspräsidentschaft 1918/1919 und seinem Tod 1925 umrissen, ebenso seine unterschiedlichen Tätigkeiten und Wohnorte. Was er aber als Reichspräsident gemacht hat, bleibt ungeklärt, wahrscheinlich wird auf einen Besuch im Museum gehofft.

Chancen und Grenzen

Dieser Sachverhalt scheint aber auf ein grundsätzliches Problem der “Leichten Sprache” zu verweisen: Komplexe und abstrakte Inhalte sind nur bedingt vereinfachbar, die historische Kontextualisierung muss vorhanden sein oder sukzessive aufgebaut werden. Insgesamt zeugt die Doppelseite von der Wichtigkeit einer klaren Strukturierung und Elementarisierung, der Stadtführer scheint aber bei abstrakten und komplexen Inhalten an seine Grenzen zu stoßen. Darauf verweist insbesondere die zweite Seite, die der gut zu veranschaulichenden Sozial- und Alltagsgeschichte gewidmet ist. Die Nachfrage des Stadtführers ist hoch und bezieht sich auf Schulen mit und ohne Förderschwerpunkt. Ein nächster Schritt könnte nun sein, dass wissenschaftlich empirisch erfasst wird, inwiefern die LeserInnen in dieser Aufbereitung eine Hilfe zum Lesen historischer Inhalte und zum Erschließen eines historischen Ortes sehen.2

Konsequenzen für die Geschichtsdidaktik

Im BlogJournal-Beitrag “Sprachlos im Geschichtsunterricht” hat Saskia Handro3 das noch ungeklärte Verhältnis zwischen Sprachlernen und Fachlernen problematisiert. Hier nun interessiert, wie durch eine andere Sprache und deren visuelle Präsentation das Verstehen von historischen Inhalten und Zusammenhängen erleichtert werden kann. Dieser Ansatz ist auch bedeutsam für den inklusiven Geschichtsunterricht. Denn hier wird es verstärkt darauf ankommen, Texte für unterschiedliche Aneignungsniveaus anzubieten. Sehr strukturierte Sachtexte mit begriffssensibler Wortwahl für historische Sachverhalte, in denen die Leichte Sprache ebenso wie sich wiederholende Symbole und durchgängige Visualisierungen zur Anwendung gelangen, sind gerade im inklusiven Geschichtsunterricht ein praktikabler Ansatzpunkt. Ganz generell stellt sich hier auch noch einmal die Frage nach dem Quelleneinsatz, d.h. sind diese Verständnishilfen für Sachtexte auch auf Quellentexte übertragbar?

 

 

Literatur

  • Terfloth, Karin / Klauß, Theo (Hrsg.): Heidelberg in Leichter Sprache. Heidelberg 2013.
    (Bezugsadresse: Lebenshilfe Heidelberg, Freiburger Straße 70, 69126 Heidelberg. Tel. 06221/3392314. freizeitbereich@offene-hilfen-heidelberg.de / Ansprechpartner : Ulf Prokein. Der Stadtführer kostet 10,- Euro).
  • Berkemeier, Anne: Visualisierend Präsentieren als eine Form des Informationsmanagements. In: Krelle, Michael / Spiegel, Carmen (Hrsg.): Sprechen und kommunizieren, Baltmannsweiler 2009, S. 156-170.
  • Ratz, Christoph: Schriftsprachliche Fähigkeiten von Schülen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. In: Dworschak, Wolfgang / Kannewischer, Sybille / Ratz, Christoph / Wagner, Michael (Hrsg.): Schülerschaft mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, Oberhausen 2012, S. 111-132.

Externe Links

 



Abbildungsnachweis
© Karin Terfloth und Theo Klauß; Auszug aus “Heidelberg in Leichter Sprache. Heidelberg 2013″, S. 32-33. Seiten in grosser Abbildung: Hier.

Empfohlene Zitierweise
Alavi, Bettina: Inklusion konkret: Heidelberg in Leichter Sprache. In: Public History Weekly 2 (2014) 7, DOI: dx.doi.org/10.1515/phw-2014-1409.

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Mardi 11 mars de 19 h à 21 h : La traduction, langue(s) du monde

Les éditions de la MSH vous invitent à la soirée organisée au Comptoir des presses d’universités
à l’occasion de la parution de

Traduire : transmettre ou trahir ? sous la direction de S. Schwerter & J. K. Dick.traduire

En paraphrasant Umberto Eco se pourrait-il que la langue du monde soit la traduction ?  Peut-être. Mais le passage d’une langue à une autre n’est pas un acte technique mais relève de la compréhension de la société où les mots une fois accueillis doivent véhiculer du sens et de la pensée, et pas uniquement communiquer du contenu.

Entretien avec Stephanie Schwerter, Jennifer K. Dick, Jean-René Ladmiral animé par Yen-Maï Tran-Gervat à l’occasion de la parution de Traduire : transmettre ou trahir ? Réflexions sur la traduction en sciences sociales aux éditions de la MSH

Stephanie Schwerter est Maître de langue EHESS

Jennifer K. Dick est Maitre de conférences en littérature américaine, Université de Haute-Alsace

Jean-René Ladmiral est Maitre de conférences émérite de traductologie, Université de Paris Ouest Nanterre La Défense

Yen-Maï  Tran-Gervat est Maître de conférences en littérature générale et comparée, Université Sorbonne Nouvelle – Paris 3

Quelle: http://trivium.hypotheses.org/609

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aventinus media Nr. 15 [19.02.2014]: Epigraphik im digitalen Umfeld Zur Entwicklung historischer Onlineangebote am Beispiel der Plattform „Deutsche Inschriften Online“ [=Skriptum 1 (2011), Nr. 1, S. 7-11]

Die Plattform ist ein interakademisches Onlineprojekt der Inschriften-Arbeitsstellen an den deutschen Akademien der Wissenschaften. Ziel ist die Digi­ta­li­sierung der bei den “Deut­schen Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit“ entstehenden Publikationen. http://bit.ly/1hvp51g

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/02/4968/

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Nachwuchswissenschaftler, Verlage, Bibliotheken & Open Access. Zeitgemäßes Publizieren in den Geisteswissenschaften

http://www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de/videos_watch.php?nav_id=4812 Open Access, Digital Humanities und virtuelle Arbeits- und Lehrumgebungen sind in aller Munde. Konferenzen und Diskussionen über diesen Themenkomplex häufen sich: mal pro, mal kontra, mal ausgewogen, mal emotional. Hier soll der wissenschaftliche Nachwuchs im Fokus stehen. Dieser ist vom Wandel im geisteswissenschaftlichen Publikationswesen am meisten betroffen, wird aber am wenigsten gehört – und […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/02/4966/

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Die elektronische Datenbank der Korrespondenz von Constance de Salm (1767-1845) ist jetzt online!

Von November 2011 bis März 2013 hat ein am Deutschen Historischen Institut in Paris angesiedeltes vierköpfiges Team (Dr. Eva Dade, Eva Knels, Hannah Schneider, unter der Leitung von Florence de Peyronnet-Dryden) die reichhaltige Korrespondenz von Constance de Salm (über 7000 Briefe) inventarisiert, die sich im Archiv der Société des Amis du Vieux Toulon et de sa Région befindet. Die Ergebnisse dieses Projekts sind nun in einer elektronischen Datenbank einzusehen, die auf dem Forschungsnetzwerk und Datenbanksystem der Universität Trier (FuD) beruht. In dieser Datenbank kann der interessierte Forscher nach Schlagwörtern, Personen- und Ortsnamen, Datum usw. suchen. Außerdem bietet das Inventar eine Zusammenfassung über den Inhalt jedes einzelnen Dokuments. Auf Anfrage haben registrierte Leser zudem Zugriff auf das digitalisierte Abbild der Dokumente.

 

Mehr darüber: www.constance-de-salm.de

 

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/2094

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Korruption im 18. Jahrhundert

Korruption hat eine lange Geschichte. Auch im kaiserlichen China war sie “von jeher ein Bestandteil des öffentlichen Lebens.”[1]

Die Ursache für diese – hier sehr drastisch formulierte – Erscheinung war aufs engste mit dem Besoldungsschema der unteren Ebenen des Beamtenapparates verknüpft:

Das offizielle Gehalt insbesondere der Lokalbeamten, die den Zusammenhalt des Reiches auf unterster Ebene gewährleisteten, war gering. Zum Besoldungssystem gehörten daher mannigfache Formen der Bereicherung, die in westlichen Augen gemeinhin als Korruption erscheinen. Dies wird indessen der Tradition nicht gerecht, in der die ungeschriebene Regel galt, daß ein Beamtenneuling wenigstens drei nachfolgende Generationen seiner Familie versorgen mußte.“[2].

Bereits im 17. Jahrhundert, also in den ersten Jahrzehnten ihrer Herrschaft über China, sah sich auch die Qing-Dynastie mit diesem Problem konfrontiert. Zur Eindämmung der offenbar verbreiteten Korruption verfügte der Kangxi-Kaiser (r. 1662-1722) Gehaltserhöhungen. Damit war das Problem jedoch keineswegs gelöst. Seinem Sohn und Nachfolger, dem Yongzheng-Kaiser (r. 1723-1735), erschein ein Zuschlag für “die “Erhaltung der Redlichkeit” beziehungsweise ein Anreiz für die “Pflege der Unbestechlichkeit” (yanglian fei 養廉費)[3] als das probate Mittel – damit verknüpft war die Botschaft “sauber und unkorrumpiert” (qinglian 清廉)[4]. Doch auch dadurch war keine Garantie für eine “saubere” Verwaltung gegeben.

Das letzte Viertel des 18. Jahrhunderts brachte den rasanten Aufstieg von Heshen 和珅 (1750-1799). Innerhalb eines einzigen Jahres wurde aus einem einfachen Angehörigen der kaiserlichen Leibgarde  ein Mitglied des Groß- beziehungsweise Staatsrates (junjichu 軍機處).[5]

Heshen is notorious as one of the most corrupt officials in Chinese history: a treacherous villain who abused his authority to illegally accumulate an unbelievable amount of wealth, who committed a long list of atrocities against honest officials and ordinary people, and who led the Qing empire from its zenith to its decline.[6]

Grundlage dafür war eine “senil-schwachsinnige Neigung” des Qianlong-Kaisers (r. 1735/36-1796) zu Heshen, der “das Reich systematisch auszubeuten begann.”[7]. Auch nach der Abdankung des Qianlong-Kaisers (1796) konnte Heshen seinen korrupten Machenschaften weiter nachgehen. Im Februar 1799 folgte jedoch das Ende: nach dem Tod des Qianlong-Kaisers ordnete dessen Sohn und Nachfolger, der Jiaqing-Kaiser (r. 1796-1820)[8] an, dass das Vermögen Heshens eingezogen werde und Heshen Selbstmord zu begehen habe.[9]

  1. Oskar Weggel: Geschichte Chinas im 20. Jahrhundert (Stuttgart 1989) 101. – Zum Thema vgl. auch Brunhild Staiger, Hans-Wilm Schütte, Stefan Friedrich (Hg.): Das große China-Lexikon (Darmstadt 2003) 401 f. (“Korruption”, Thomas Heberer).
  2. Wolfgang Bartke: Die großen Chinesen der Gegenwart (Frankfurt 1985) 324 (“Gentry”).
  3. Vgl. Charles O. Hucker: A Dictionary of Official Titles in Imperial China (Stanford 1985), 96. Jacques Gernet: Die chinesische Welt (Frankfurt a. M., 1988), 401 – Vgl. auch Grand Dictionnaire Ricci, Bd. 6, S. 759 (Nr. 12490).
  4. Patricia Bjaaland Welch: Chinese Art. A Guide to Motifs and Visual Imagery (Singapore 2008) 30.
  5. Vgl. dazu zuletzt Wook Yoon: “Prosperity with the Help of ‘Villains,’ 1776-1799: A Review of the Heshen Clique and Its Era”, T’oung Pao 98 (2012) 479-527.
  6. Ebd., 480.
  7. John King Fairbank: Geschichte des modernen China 1800-1985 (München 1989) 48 f.
  8. Zum Tod des Jiaqing-Kaisers aus “westlicher” Sicht vgl. Monika Lehner/mind the gap(s): China-News: Der Tod des Jiaqing-Kaisers (1820) in österreichischen Zeitungen.
  9. Jonathan Spence: The Search for Modern China (New York 1999) 116.

Quelle: http://wenhua.hypotheses.org/1027

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Blogaward de.hypotheses – was soll ich denn nur wählen? Teil III. Blogs einer Forschergruppe / Gemeinschaftsblogs

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Unter über 90 Blogs auszuwählen ist schwierig, deshalb stellen wir in unserer kleinen Reihe “Was soll ich denn nur wählen?” die Blogs in Kategorien vor.  Im dritten Teil unserer Blogaward-Kandidaten-Vorstellung geht es dieses Mal um Blogs von Forschergruppen bzw. um Gemeinschaftsblogs.

Hier also ein kurzer Überblick über die 23 aktiven Blogs von Forschergruppen bzw. Gemeinschaftsblogs, die für den Publikumspreis zur Wahl stehen (diesmal in alphabetischer Reihenfolge). Der Text ist jeweils der Rubrik “Über das Blog” entnommen und damit also eine Selbstbeschreibung:

3. Blog einer Forschergruppe / Gemeinschaftsblog (23)

1. Aus den Schubladen http://schubladen.hypotheses.org/

Die Reihe „Aus den Schubladen“ ist eine studentische Germanistik-Ringvorlesung an der Freien Universität Berlin (Sommersemester 2013). Die studentischen Germanistinnen und Germanisten präsentieren ihre Forschungsergebnisse aus der ganzen Bandbreite des literaturwissenschaftlichen Studiums: von der Mediävistik bis zur Gegenwartsliteratur, von Identitätskonstruktion zu literarischer Vergangenheitsbewältigung, von editionswissenschaftlichen Perspektiven des Faches zu Wortskulpturen und zu filmischen Dystopien. Dabei wird schnell klar: diese Nachwuchsgermanistinnen wollen mehr als nur Credit Points – hier wird geforscht.

2. Das 19. Jahrhundert in Perspektive http://19jhdhip.hypotheses.org/

Dieses Blog begleitet die Forschungsprojekte und Aktivitäten des DHIP zum 19. Jahrhundert. Die Forscherinnen und Forscher der Abteilung berichten aus den eigenen laufenden Projekten wie auch von anderen Forschungsvorhaben zur Geschichte Deutschlands, Frankreichs und Europas im 19. Jahrhundert. Außerdem werden Hinweise auf Veranstaltungen und Neuveröffentlichungen des Instituts und anderer Einrichtungen publiziert. Das Blog dient damit der Vernetzung aktueller Forschungen  zum 19. Jahrhundert. Es steht zur Mitarbeit offen.

3. DFMFA http://dfmfa.hypotheses.org

Das Blog soll dazu beitragen, den Austausch und die Kooperation zwischen der deutschen und der französischen Mittelalterforschung zu fördern. Es wird organisiert von Schwerpunkt Frankfreichforschung am Historischen Seminar der Universität Münster, dem Institut Français d´ Histoire en Allemagne Frankfurt/M. und dem Deutschen Historischen Institut Paris.

4. Diversity Linguistics Comment http://dlc.hypotheses.org/

“Diversity Linguistics Comment” is a scholarly blog that discusses current issues in language typology and language description, written by linguists for other linguists. The notion of “diversity linguistics” recognizes the close connections between the enterprises of language comparison and analysis of particular languages. Topics include grammatical structures (syntax and morphology, phonology), language contact, language change in a comparative perspective, and genealogical linguistics. New authors are always welcome.

5. Early-modern revolts as communicative events http://revolt.hypotheses.org/

Die Nachwuchsgruppe ist interdisziplinär ausgerichtet. Die Gruppe ist eng in die Forschungszusammenhänge des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“ eingebunden. Zugleich werden die Doktorandinnen/Doktoranden in die Fachbereiche der ihnen zugeordneten Disziplinen integriert. Diese Doppelanbindung sichert die koordinierte Förderung und Betreuung strukturell ab.
Die Beteiligten können sich dabei an den Fragestellungen des Forschungsfeldes B „Praktiken des Wissens und Nichtwissens“ orientieren.

Die Gruppe ist international ausgerichtet und arbeitet eng mit projektrelevanten Forschungsnetzwerken in Europa und den USA zusammen.

6. Geschichte Bayerns http://histbav.hypotheses.org/

Geschichte Bayerns ist ein wissenschaftliches Gemeinschaftsblog zur bayerischen Landesgeschichte. Das Blog soll zur Vernetzung, zur Zusammenarbeit und zum Austausch von Wissenschafterinnen und Wissenschaftlern beitragen. Eingeladen sind Historiker/innen, Kunsthistoriker/innen, Archäolog/innen, Sprachwissenschaftler/innen, Literaturwissenschaftler/innen,Theolog/innen, Archivar/innen, Bibliothekar/innen, Lehrer/innen usw.

7. Heraldica Nova http://heraldica.hypotheses.org

This blog provides a platform to present and discuss ideas and material related to a new kind of engagement with heraldic sources, focusing on the cultural and historical background of their use. Everyone interested in this purpose is warmly invited to participate.

8. Humanitarism and Human rights http://hhr.hypotheses.org/

At present, many young international scholars, including several colleagues here at the IEG, conduct research on their own which extends or differentiates the debate on the sources and trajectories of humanitarian norms and human rights. By creating this blog we want to give them a forum to get closer in contact with each other, to articulate their ideas, to exchange information and knowledge, to present perspectives from different backgrounds, and to share the same interest on the history of humanitarianism and human rights.

9. KomFrag-Blog http://komfrag.hypotheses.org/

Forscher der Universität Freiburg schließen eine Lücke in der Bildungsgeschichte: Ein Großteil der antiken griechischen Literatur existiert bisher nur in Fragmenten. Nach und nach werden diese nun in Ausgaben und Kommentaren erschlossen.

10. La Grande Guerre http://grandeguerre.hypotheses.org/

Initialized by the German Historical Institute Paris this blog presents the activities of the Max Weber Foundation’s Institutes in preparation of the First World War Centenary in 2014. With a wide range of events, projects and publications they provide a transnational perspective on the subject. By creating a forum for their own research and those of their host countries and other partners, the blog aims to exchange and connect historical perception beyond borders.

11. Mittelalter http://mittelalter.hypotheses.org/

Dieses Blog ist der interdisziplinären Erforschung des Mittelalters und der wissenschaftlichen Untersuchung der Rezeption und Vermittlung dieser Epoche gewidmet.

12. Mittelalter am Oberrhein http://oberrhein.hypotheses.org/

Das Blog „Mittelalter am Oberrhein“ versteht sich als Informations- und Diskussionsportal zur oberrheinischen Landesgeschichte im Mittelalter und wird von der Abteilung Landesgeschichte des Historischen Seminars der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg betrieben. Es sammelt und veröffentlicht Veranstaltungen, landeshistorische Zeitschriften, Neuerscheinungen und Rezensionen zur mittelalterlichen Landesgeschichte der links- und rechts des Rheins liegenden Landschaften Deutschlands, Frankreichs und der Schweiz. Außerdem bietet es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die zur mittelalterlichen Geschichte der Region arbeiten, die Möglichkeit, ihre laufenden Forschungen vorzustellen oder Miszellen zu oberrheinischen Themen zu veröffentlichen.

13. Netz und Werk http://netzwerk.hypotheses.org/

“Netz und Werk” präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse aller geschichtswissenschaftlichen Disziplinen. Neben ausgewählten Vorträgen der “Jungen Hamburger Geschichtswissenschaft” (JHG) werden hier Methoden- und Quellendiskussionen sowie theoretische und allgemeinen Reflexionen veröffentlicht.

14. NordicHistoryBlog http://nordichistoryblog.hypotheses.org/

NordicHistoryBlog widmet sich der geschichtswissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Norden Europas. Dieses regionale Verständnis umfasst die nordischen Länder (also Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden sowie die dazugehörigen autonomen Regionen), den Ostseeraum als Gegenstand kollektiver Identitätskonstruktionen, das Baltikum und Nordosteuropa. Wo im Falle Deutschlands, Polens und Russlands die Beziehungen zu Nordeuropa und zum Ostseeraum ins Spiel kommen, werden auch diese Länder abgedeckt. Auf diesem Blog werden persönliche Reflexionen, Überlegungen zur Entwicklung der Forschungslandschaft, zu geschichtsbezogenen Debatten in Nordeuropa, Hinweise auf Web-Ressourcen zur Nordischen Geschichte, Kuriosa u.Ä. geteilt. Im Fokus stehen primär – aber nicht ausschließlich – Seiten und Ressourcen im World Wide Web.

15. Ordensgeschichte http://ordensgeschichte.hypotheses.org/

Das Blog soll zur Vernetzung, zur Zusammenarbeit und zum Austausch von Wissenschaftlern aus dem Bereich der Geschichte von Orden und Klöstern über Disziplin-, Ordens-, Epochen- und Landesgrenzen hinweg beitragen. Interessierte Wissenschaftler sind herzlich dazu eingeladen, bei diesem Gemeinschaftsblog mitzumachen!

16. PopHistory http://pophistory.hypotheses.org/

Der internationale Blog PopHistory ist der Zeitgeschichte populärer Kultur nach 1945 gewidmet – wobei verschiedene Lesarten von Pop und Populärem nebeneinander stehen können. Unterschiedliche Perspektiven wie die anglo-amerikanischen (historischen) pop cultural studies, die französische histoire sociale du rock oder die deutsche Popgeschichte sollen miteinander in Dialog gebracht werden. Der Blog wird daher betreut von einem internationalen Team von Redakteuren. Sprachen sind derzeit Französisch, Englisch und Deutsch. Veröffentlicht werden Rezensionen, Hinweise auf Neuerscheinungen, Veranstaltungen, Calls for papers und Tagungsberichte. Der Blog will so zur interdisziplinären und internationalen Vernetzung beitragen.

17. Rheinischer Adel http://rhad.hypotheses.org/

Ziel des Blogs ist die Sensibilisierung der geschichtswissenschaftlichen Forschungslandschaft für die Adelsforschung im Allgemeinen insbesondere für jene des Rheinlandes. Gerade in methodischer Hinsicht soll für die “Sondenfunktion” der Adelsgeschichte zur Ausleuchtung breiterer historischer Themenspektren interessiert werden. Die Forschungsergebnisse des oben dargestellten Projekts sollen kommuniziert werden und innerhalb der geschichtswissenschaftlichen Forschungsgemeinschaft zur kritischen Diskussion gestellt werden.

18. Scriptorum http://scriptorium.hypotheses.org/

Das Blog möchte eine Plattform für den Austausch zur digitalen Rekonstruktion und Erforschung historischer Bibliotheksbestände bieten. Einerseits soll ein wissenschaftlicher Austausch zwischen Projekten und Forschern in diesem Bereich angeregt, andererseits die Verständigung mit Vertretern der Informationswissenschaften und Anwendern aus den verschiedenen geisteswissenschaftlichen Disziplinen vertieft werden.

19. Sozialstaat / État Social http://etatsocial.hypotheses.org/

Thema des Blogs sind aktuelle Forschungsdebatten zum Thema Wohlfahrtsstaatlichkeit in Europa. Die innerhalb des Blogs verhandelten Forschungsfragen zielen auf interdisziplinären Austausch und die Erweiterung der Perspektive auf den europäischen Wandel verschiedener Institutionen sozialer Sicherheit. Ein besonderer Fokus wird auf den Themen Intergenerationalität und Sozialstatistik liegen. Das Blog dient der Entwicklung und Verbreitung wissenschaftlicher Informationen, Unterstützung und Verbreiterung bereits bestehender wissenschaftlicher Netzwerke (Saisir l’Europe ist ein deutsch-französischer Forschungsverbund an dem zahlreiche deutsche und französische Forschungseinrichtungen beteiligt sind), Publikation und Diskussion von ersten Arbeitshypothesen und Workingpapers.

20. The Black Death Network http://bldeathnet.hypotheses.org/

Creating an interdisciplinary network sharing information on new research connecting students and experienced scholars from all disciplines.

21. Urbane Gewalträume http://gewalt.hypotheses.org/

“Urbane Gewalträume | Violences Urbaines” ist eine Nachwuchsgruppe im deutsch-französischen Forschungsverbund “Europa als Herausforderung | Saisir l’Europe”. Sie wird von Ariane Jossin (IRICE, Paris) und Teresa Koloma Beck (Centre Marc Bloch, Berlin) geleitet.

22. Violence Urbaine / Urbane Gewalt http://violence.hypotheses.org

Dieses Blog begleitet das Forschungsprojekt “Violences Urbaines/Urbane Gewalträume” im deutsch-französischen Forschungsverbund “Saisir l’Europe/Europa als Herausforderung”. Das von Ariane Jossin (IRICE, Paris) und Teresa Koloma Beck (Centre Marc Bloch, Berlin) geleiteten Projektes untersucht urbane Räume in Europa, deren soziale wie physische Strukturen durch Gewaltphänomene geprägt sind. Bewußt wird dieses politisch hochaktuelle Thema nicht aus kriminologischer, sondern aus sozial- und geisteswissenschaftlicher Perspektive erschlossen.

23. Weblog Kulturgut http://kulturgut.hypotheses.org/

Das ”Weblog Kulturgut”begleitet wissenschaftlich die Debatte zum Erhalt historischer Kulturgüter als wertvolle und schützenswerte Geschichtsquellen. Anlass für die Gründung des Weblogs war die “Causa Stralsund”, die im Herbst 2012 bekannt gewordenen Verkäufe historischer Buchbestände aus dem Stadtarchiv Stralsund. Das Weblog wird getragen von der “Arbeitsgemeinschaft Kulturgut bewahren”.

Zur Wahl geht es hier: https://survey.openedition.org/index.php/885382/lang-de

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Siehe auch:

Blogaward de.hypotheses – was ich denn nur wählen? Teil I. Dissertationsblogs

Blogaward de.hypotheses – was ich denn nur wählen? Teil II. Blogs zu einem Forschungs-/Editionsprojekt, Quellenblogs

Blogaward de.hypotheses – was ich denn nur wählen? Teil III. Blogs einer Forschergruppe / Gemeinschaftsblogs

Blogaward de.hypotheses – was ich denn nur wählen? Teil VI. Blogs einer Einrichtung, Veranstaltungsblogs

Blogaward de.hypotheses – was ich denn nur wählen? Teil V. Themenblogs I.

Blogaward de.hypotheses – was ich denn nur wählen? Teil VI. Themenblogs II.

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/2035

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Neu erschienen: Francia (Bd. 40 / 2013) – Heather Jones, Arndt Weinrich: The Pre-1914 Period: Imagined Wars, Future Wars

?????????????????????????????? Die aktuelle Francia (Bd. 40 / 2013) enthält ein von Heather Jones und Arndt Weinrich herausgegebenes Themenheft „The Pre-1914 Period: Imagined Wars, Future Wars”. Es handelt sich um ausgewählte Beiträge der vom Deutschen Historischen Institut Paris und dem Centre de Recherche de l’Historial de la Grande Guerre organisierten internationalen Tagung “Future wars, imagined wars: towards a cultural history of the pre-1914 period”, die am 9. und 10. November 2011 in Paris und Péronne stattgefunden hat.

Aus der Einleitung:

“A golden age; a lost generation; a belle époque: our idea of the pre-1914 era has long been dominated by such clichés, enduring testimony to the way that the outbreak of the First World War shattered the sense of continuity with the past for contemporaries, proving such a cataclysmic historical caesura that it rendered all that came before it halcyon and nostalgic.

The stereotypical interpretations of the pre-war era have deep roots: it was the initial shock of war in 1914 itself, when countless bourgeois and aristocratic summer holidays were dramatically interrupted by the unprecedented carnage of August and September 1914, that created these first stereotypes about the pre-war period, stereotypes that have gone on to influence historians ever since. The Western European image of the pre-war world, as orderly, peaceful and prosperous, fitted with theological schemas of a lost Eden before the fall of man, matching easily the widespread sense after 1914 that the war had brought a loss of innocence and catastrophic fall from grace for Western civilisation – which through the conflict had revealed its primitive inner barbarism. That last pre-war summer of 1914 became a metonym for the emotional bereavement that followed; by lamenting its passing, the war generation could articulate the grief and shock the conflict caused. Emphasising the pre-war era as a golden age became a means of highlighting and accentuating the war’s horrors by way of descriptive juxtaposition.

Yet this narrative was always an unstable one: this idea of the pre-war period as idyll coexisted with the search for long-term causes of the war within it, as historians, politicians, journalists and diplomats set out in their writings hypotheses that firmly located the origins of the war in the decade that preceded it, in the disruption of the European balance of power, the weakening of the concert of Europe, the arms and naval races and the rise of German militarism1. This was a debate that would rage well into the interwar years, as people sought in the pre-war period great causes that would match the scale of the great catastrophe that had unfolded in 1914. The idea that the catastrophe might not have major causes was too difficult to accept; by finding explanations for the war contemporaries gave it meaning and, crucially, allowed for the attribution of responsibility for its outbreak. The war thus became part of a coherent historical narrative, the consequence of a series of pre-war »causes«, which made it easier to come to terms with than just random disaster. In sum, people needed to believe they could understand what had caused the 1914–1918 conflagration and thus ensure that such causal developments never recurred and led to war again; situating those origins in the distant past rendered them safe and containable on the basis that causes that could be identified could be dealt with or treated; all of this was a deeply comforting notion in the interwar years2. This establishment of a cause-and-effect narrative around the pre-war period, which turned the years from 1890 to 1914 into a canon of diplomatic and structural crises, each a signpost on the road to war, rendered the war’s outbeak more comprehensible [...] “

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Das Inhaltsverzeichnis des Bandes finden Sie hier.

 

  1. Ernest R. May, Samuel R. Williamson Jr., An Identity of Opinion: Historians and July 1914, in: Journal of Modern History 79/2 (2007), p. 335–387.
  2. See, for example, the account by Vera Brittain, Testament of Youth. An Autobiographical Study of the Years 1900-1925, London 1978, p. 86-93.

Quelle: http://grandeguerre.hypotheses.org/1471

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TaDiRAH – Taxonomy of Digital Research Activities in the Humanities

von Luise Borek, Technische Universität Darmstadt

Die Taxonomy of Digital Research Activities in the Humanities (TaDiRAH) ist ein gemeinsames Projekt von DARIAH-DE und DiRT, das eine praxisorientierte Taxonomie für Ziele und Methoden digitaler geisteswissenschaftlicher Forschungsziele und –methoden zum Ziel hat. Sie richtet sich an digital arbeitende Forscherinnen und Forscher, deren Untersuchungsgegenstände einen strukturierten Zugang erfordern. Gleichzeitig möchte sie damit einen Beitrag für eine weite Sichtbarkeit und Vernetzung von DH-Projekten im Speziellen – und der Digital Humanities im Allgemeinen leisten.

Nach einem einjährigen Entstehungsprozess, während dem die Taxonomie von dem großen Interesse und konstruktivem Feedback der DH-Community profitieren konnte, steht TaDiRAH nun als Version 0.5 auf GitHub zur Verfügung. Es handelt sich dabei keineswegs um eine abgeschlossene Taxonomie – die Versionierung 0.5 und die als offen angelegten Listen der Objekte und Techniken bezeugen dies – vielmehr ist nun eine Phase erreicht, in der ihr praktischer Nutzen in den heterogenen Anwendungsbereichen der Community erprobt und weiter verbessert werden soll.

Aktuell wird TaDiRAH in verschiedenen Kontexten implementiert, darunter die Zotero-Bibliografie Doing Digital Humanities von DARIAH-DE, das Tool-Verzeichnis der Digital Research Tools (DiRT) sowie die Projektstruktur von DHCommons.

Eine Version in maschinenlesbaren Formaten wird folgen.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3073

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