Kirchenpflegschaft zwischen Pfarrgemeindevertretung und Ratsherrschaft

Auf den ersten Blick scheint es einfach, die Pfarreien nicht nur als räumliche Bezirke in den Zusammenhang der ausgeführten Entwicklungstendenzen kommunaler Administration zu setzen. Es finden sich eine Reihe von Belegen für direktere Inanspruchnahmen ihrer Ämter durch die gesamtstädtischen Behörden. So unterstützten die Kirchmeister und Offermänner bereits 1478 die Tirmmeister bei der Umlage der Aufwendungen zur lokalen Brandbekämpfung auf die Parochianen.[1] Überhaupt wurden sie vor allem zur Erhebung von Abgaben herangezogen –[2] aufgrund des Fehlens entsprechender Strukturen und Abläufe in Ermangelung regelmäßig eingezogener direkter Steuer.[3] Nachdem schon die Liste der Gläubiger des Rates 1418 nach Kirchspielen sortiert war,[4] deutet sich diese Entwicklung vor allem seit dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts an, also parallel zur damaligen Tendenz einer stärker räumlichen Strukturierung der städtischen Verwaltung.[5] Noch 1474 finden sich die Tirme als räumliche Einheiten, in denen die Bürger erfasst wurden, die den 10. Pfennig bezahlen sollten.[6] Die Hauszinsenverzeichnisse des Jahres 1487 und die Schornsteinsteuerlisten von 1492 wurden dagegen für die Kirchspiele angefertigt.[7] Die Planungen im Rahmen des ersten Versuchs der Einführung eines 100.

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Quelle: http://ccaa.hypotheses.org/514

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Religion im Kunstmuseum

von Melanie Seidler

„Du machst dein Praktikum in einem Kunstmuseum? Was hat das denn mit Religion zu tun?“ So oder ähnlich reagierten viele meiner Kommilitoninnen und Kommilitonen als sie von meinen Plänen hörten, mein religionswissenschaftliches Praktikum mit meinem zweiten Studienfach, der Kunstgeschichte, zu verbinden. Jedoch habe ich bereits am ersten Tag meines siebenwöchigen Praktikums die Bestätigung erhalten, dass Kunst und Religion durchaus sehr eng zusammenhängen können. Denn die stellvertretende Direktorin des Hauses plant für das kommende Jahr eine Ausstellung zu einem jüdischen Künstler der Neuzeit.

 

Um wen genau es sich dabei handelt, darf ich leider nicht verraten, da das Museum selbst noch nichts zu diesen Ausstellungsplänen veröffentlicht hat. Jedoch war die stellvertretende Direktorin regelrecht begeistert davon, bei ihrer wissenschaftlichen Recherchearbeit Unterstützung von einer angehenden Religionswissenschaftlerin zu erhalten.

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Quelle: https://relpraxis.hypotheses.org/124

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Die Angst des Jongleurs vorm Loslassen

Jeden Samstag, wenn ich nicht auf Reisen bin, gehe ich zum Training. Von 10 bis 13 Uhr begebe ich mich zum „Tanz Näder“ in Jena, wo eine Artistengruppe trainiert, und ich selbst mittrainieren kann. Während die jungen Artisten (die meisten sind Kinder und Jugendliche) Flic-Flacs, Hula-Hoop und Handstände trainieren, werfe ich meine Bälle in die Luft. Meist sind es die orangefarbenen, orangengroßen, mit Silikon gefüllen Hartplastikbälle, die ich mir vor etwas längerer Zeit gekauft habe, und die Jongleure wegen ihrer Größe, die sie leicht kollidieren lässt, zwingen, sehr sauber zu werfen. Das kommt mir zugute, da ich selbst vom Charakter eher ein „Fänger“ als ein „Werfer“ bin, also einer, der eher ausgleicht, was falsch geworfen wurde, anstatt die Bälle gleich so sauber zu werfen, dass sie schon an der richtigen Stelle in der Hand landen.

Diese drei Stunden sind mir heilig. Beim Jonglieren kann ich alles, was mich im Alltag bedrückt, vergessen, sei es nun der Druck durch die Arbeit, die wissenschaftlicher Relevanz und „Exzellenz“ (was immer das sein mag) fordert, oder das Gefühl, in dieser Stadt, in der ich nach langen Jahren der Wanderschaft mit den typischen wissenschaftlichen Zeitverträgen nun angekommen bin und länger bleiben werde, auch persönlich endlich Fuß fassen zu müssen. Die ersten dreißig Minuten sind immer grässlich. Ein kalter Körper jongliert nicht gern, und mit jedem Wurf den ich mache spüre ich eine Hilflosigkeit, wenn ich die Bälle in die Luft werfe, die ich kaum erklären kann.

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Quelle: https://wub.hypotheses.org/169

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Gesichtserkennung und Wirrungen des BMI

Das Bundesministerium des Innern (BMI) testet seit August diesen Jahres eine automatische Gesichtserkennung an einem Berliner Regionalbahnhof. Ziel des Vorhabens ist es, (so heißt es zumindest) auszuloten, inwiefern ein solches System in der Lage wäre, gesuchte Straftäter oder Gefährder oder wen auch immer in Menschenmengen zu identifizieren. Die Durchführung des Tests war von Anfang an alles andere als unumstritten, inzwischen wurde die Testphase vom Innenminister verlängert und erste Ergebnisse veröffentlicht, die als vielversprechend dargestellt werden: 

Nach vielversprechendem ersten Zwischenergebnis der Gesichtserkennung am #Südkreuz hat Minister #deMaizière erklärt: „Bei 70 Prozent und mehr haben wir eine positive Erkennung der gesuchten Testpersonen – das ist ein sehr guter Wert.“ pic.twitter.com/y1QbIREffv

— BMI (@BMI_Bund) December 15, 2017

Ich bin nun nicht wirklich ein Experte für technische Methoden der Gesichtserkennung. Aber weil ich mich ein wenig mit Statistik auskenne, weiß ich, dass eine einzige Zahl (hier: zu 70% tatsächlich erkannte Testpersonen) viel zu wenig über die Güte eines Erkennungssystems aussagt.

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Quelle: https://texperimentales.hypotheses.org/2283

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Eine Miszelle zum Eintrag Drohne im DWDS

Der  folgenden Kurzbeitrag  dient als Ergänzung zum Wörterbucheintrag des DWDS, (s. dort: Drohne). Zunächst wird der Entlehnungsprozess der heute geläufigen Bedeutung beschrieben. Im zweiten Teil des Beitrags werden die älteren Wortbedeutungen in Form einer kurzen Wortgeschichte beschrieben.

 

Unbemannte Fluggeräte, gemeinhin Drohnen genannt, haben in den letzten Jahren einen immer breiteren Anwenderkreis gefunden.  Zunächst nur im militärischen Bereich anzutreffen, haben ein gesunkener Preis und eine allgemein leichtere Verfügbarkeit dazu geführt, dass auch deren private Anwendung etwas Alltägliches geworden ist. Dies illustrieren beispielsweise die folgenden Belege aus den Textkorpora des DWDS:

Aufgrund sinkender Preise, Quadrocopter kosten mittlerweile weniger als 100 Euro, tauchen Drohnen immer öfter auf.

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Quelle: https://sprache.hypotheses.org/731

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Assistenzprofessur (W2, Tenure Track) für Digital Philology

via Anastasia Pupynina, TU Darmstadt

Im Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften der Technischen Universität Darmstadt ist am Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft eine

Assistenzprofessur (W2, Tenure Track) für Digital Philology – Neuere deutsche Literaturwissenschaft zu besetzen.

Das Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft hat einen etablierten Schwerpunkt im Bereich Digital Humanities in der spezifischen Ausprägung der Digital Philology. Wir suchen ausgewiesene Nachwuchswissenschaftler/innen mit Forschungsprofilen, die diese Ausrichtung des Instituts weiter stärken.

Das Forschungsgebiet der Assistenzprofessur soll in der computerbasierten, interdisziplinären Literaturforschung liegen. In der Lehre gehört zum Aufgabenbereich der Professur die Beteiligung an den germanistischen und DH-Studiengängen des Instituts. Darüber hinaus werden die Bereitschaft zur interdisziplinären Kooperation mit den anderen Fächern des Fachbereichs und über den Fachbereich hinaus (u.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=8881

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Raul Zelik: Infrastruktursozialismus besser als Grundeinkommen

Raul Zeliks Beitrag zur Revolutions-Debatte in der aktuellen WOZ enthält u.a. folgende Passage:

Das Projekt eines «Infrastruktursozialismus», der Bildung, Gesundheit, öffentlichen Nahverkehr und Energie für alle zur Verfügung stellt, wäre eine viel wirkungsvollere Strategie zur Durchsetzung der allgemeinen Teilhabe als das Grundeinkommen, über das heute so viel diskutiert wird und das uns dann doch nur als vereinzelte, vermeintlich freie KonsumentInnen zurücklässt.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022640807/

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RIDE 7 ist erschienen – Rezensionen digitaler Editionen

Die siebte Ausgabe von RIDE, der online Rezensionszeitschrift für digitale Editionen und Ressourcen, die das Institut für Dokumentologie und Editorik seit 2014 herausgibt, ist erschienen. Diese Ausgabe enthält fünf ausführliche Rezensionen (in englischer Sprache), die digitale Editionen kritisch betrachten.

Insgesamt enthält die siebte Ausgabe folgende Beiträge:

Editor der Ausgabe ist Philipp Steinkrüger.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=8875

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Virtueller Workshop zu Continuous Integration und Delivery

Der erste Virtuelle Workshop der DHTech-Gruppe, wird sich am 15. Januar um 16 Uhr mit Continuous Integration und Continuous Delivery beschäftigen.

Die DHTech-Gruppe wurde auf der DH 2017 in Montreal gegründet. Zu den Zielen gehören die Unterstützung der Entwicklung und Nachnutzung von Software in den Digital Humanities im Rahmen einer internationalen Community, die den Austausch von Wissen, Expertise und Erfahrung förden und Zusammenarbeit bei Digital Humanities Softwareprojekten fördern soll. Jede in die Entwicklung und Wartung von Digital Humanities Tools und Services involvierte ist zur Mitarbeit eingeladen.

Im ersten virtuellen Workshop wird es am 15. Januar um 16 Uhr deutscher Zeit um Continuous Integration und Continuous Delivery am Beispiel von Gitlab CI für Django-Projekte gehen.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=8863

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