Der Rothenburger Ratsherr Johann Rauchpar (1581-1651) als historischer Sammler

Von Johann Rauchpar (GND 100244580) wusste man bisher vor allem, dass er eine Genealogie der Grafen von Oettingen verfasst hat, die 1775 von Jakob Paul Lang in Wallerstein aus der Handschrift in den Druck gegeben wurde (Google Books; zeitgenössische Rezension). Die Einleitung gibt eine knappe Biographie Rauchpars und zitiert aus einem Lang aus Rothenburg übermittelten Werk Rauchpars über seine eigene Familie. Besser informiert zeigt sich Paul Schatternmann: “Johann Rauchbar (Rauchpar), geb. 17. Juli 1581 als Sohn des Würzburgischen Schultheißen zu Tiefenstockheim, erste Ehe 11. Juni 1611 mit Sibylla Schöppler, Tochter des Oetting. Rats und Lehenspropstes Martin Schöppler, zweite Ehe 27. April 1619 mit Judith Bezold, Tochter des Reichsrichters Leonhard Bezold. Rauchbar war Schwiegervater des Oetting. Generalsuperintendenten Georg Herrnschmidt (gest.

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Quelle: https://archivalia.hypotheses.org/52409

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Schreiben in sozialen Berufen: Eine Kernaufgabe

  • Studie von Katja Klaus-Ilienko (TH Nürnberg)
  • Befragung von Menschen, die in der Sozialen Arbeit tätig sind macht hohen Stellenwert des beruflichen Schreibens deutlich
  • Viele Berufstätige fühlen sich für diese Aufgabe jedoch nicht gut vorbereitet

Der Alltag von Berufen im sozialen Bereich – ob in Kita, Wohngruppe oder in der Beratungsstelle – ist von zwischenmenschlicher Interaktion geprägt. Viele Studierende entscheiden sich deshalb für ein Studium der Sozialen Arbeit, weil sie hilfebedürftige unterstützen und begleiten möchten, weil sie im direkten Kontakt mit Menschen die notwendigen Hilfen geben möchten. Das Studium ist bei dieser Motivation dann für viele eine Enttäuschung: “Ich will was mit Kindern machen und jetzt muss ich bergeweise wissenschaftliche Abhandlungen lesen – und schreiben!” – so könnte die Klage von Studierenden lauten. Doch genau dieses Schreiben (und IMG_5438Lesen) gehört zum Kern gerade der Berufe im sozialen Bereich! Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung von rund 250 Praktiker*innen aus den verschiedenen Feldern der Sozialen Arbeit, die Katja Klaus-Ilienko (TH Nürnberg) durchgeführt hat. Anfang Dezember war sie als Referentin zu Gast bei uns an der Hochschule Fulda und stellte Studierenden und Lehrenden ihre Forschungsergebnisse vor.

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Quelle: http://kinder.hypotheses.org/1000

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„Prinzess“ Carola zur Lippe – die letzte Äbtissin des Stiftes St. Marien in Lemgo

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(StA L N1 / 2172) Die Breite Straße vor der Abtei (rechts im Bild) ist für den Empfang Ihrer Durchlaucht Prinzessin Carola am 30. Juni 1907 geschmückt.

Schräg gegenüber vom Hexenbürgermeisterhauses in Lemgo befindet sich ein auffallendes traufenständiges Gebäude – der Annenhof. Dieser ist bei den Einheimischen eher als (Alte) Abei bekannt, da er seit 1797 von Graf Ludwig zur Lippe testamentarisch zur Residenz der Äbtissinnen des Stiftes St. Marien erklärt wurde. Die Äbtissin von St. Marien wurde seit 1713 traditionell vom regierenden Haus zur Lippe gestellt. Die letzte Äbtissin des Stiftes war Prinzessin Carola zur Lippe (1873-1958). Kürzlich wurde dem Stadtarchiv Lemgo ein Fotoalbum mit Aufnahmen von Carola zur Lippe geschenkt.

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Quelle: http://liparchiv.hypotheses.org/444

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Gedanken zur Burgenforschung in Bayern

Anlass zu selbigen war ein Seminar zur „Burgenforschung in Bayern“ im Sommersemester 2015, ausgerichtet in Kooperation des Historischen Seminars (Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften) und des Instituts für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie (Fakultät für Kulturwissenschaften) an der LMU München. Beim Thema Burgenforschung in Bayern klingt nach wie vor der Tenor der bereits 1990 von Joachim Zeune angeprangerten „Schreckensbilanz[1] durch, die er dann in seinem immer noch grundlegenden Text zu Burgen in Bayern der Salierzeit[2] noch einmal darlegte.

Diese Zusammenfassung der Lage, die leider zumindest zum damaligen Zeitpunkt zutreffend war, wurde von vielen nachfolgenden Publikationen aufgegriffen, wie z.B. bei Bachmann: „Lässt man den ‚momentanen Stand der bayerische Burgenforschung und den trostlosen Ausblick’ Revue passieren, bleibt dem Nichtarchäologen für die Erforschung der Frühzeit der Burgengeschichte eigentlich nur der Rückgriff auf die Bände der Kunstdenkmäler in Bayern und die Bände des Historischen Atlasses von Bayern, die Arbeiten zur Genealogie, Besitz- und politischen Geschichte einzelner Geschlechter sowie die weit zerstreute ortsgeschichtliche Literatur.“[3] Es scheint manchmal fast, als ob die jeweiligen Verfasser für eine bereits vorhandene ‚treffende’ Zusammenfassung dankbar waren, eigne Recherche blieb erspart und es konnte bald zum eigentlichen Thema, der zu untersuchenden Burganlage, übergegangen werden. Das bringt jedoch auch den Nachteil mit sich, dass kaum weiterführende Forschungsüber- oder gar ausblicke entstanden und der im Vergleich zu anderen Bundesländern so traurige Status der Burgenforschung in Bayern zu einer Schublade wurde, aus der zu entkommen mit der Zeit immer schwieriger zu werden scheint. Insgesamt wohl eher das Gegenteil der Intention hinter Zeunes Kritik.



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Quelle: http://hofkultur.hypotheses.org/193

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Einblicke in eine Familie während der NS-Zeit: Der Bestand “Albert und Frieda Ritthaler” im IfZ-Archiv

Text: Christian Fries „Mein liebes Friedelchen, am späten Nachmittag habe ich mich auf mein Zimmerchen zurückgezogen, um wieder einmal Mensch zu sein, etwas zu lesen oder in Gedankenaustausch mit den Lieben zu Hause zu treten.“1 So begann Albert Ritthaler den…

Quelle: http://amuc.hypotheses.org/1055

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ERASMUS Auslandssemester: Ein Erfahrungsbericht aus Tampere (Finnland)

Hallo! Ich bin Martin, 25 Jahre alt und studiere MA Geschichte an der TU Darmstadt.
Letztes  Jahr  habe  ich  mich  dazu  entschieden  für  zwei  Semester  über  das ERASMUS- Programm an Darmstadts Partneruni in Tampere zu gehen. Ich interessiere mich schon seit vielen Jahren für Finnland und habe mich gefreut, dass ich die Möglichkeit bekommen habe das Land, seine Menschen und das dortige akademische Umfeld kennen zu lernen.  
 
Die ersten Wochen
Meine Zeit in  Tampere  begann bereits  Anfang  August.  Ich wohne mit  drei  anderen Austauschstudenten  in  einem  Apartment  in  Peltolammi,  einem  kleinen  Vorort  ca.  sechs Kilometer  südlich  von  Tampere.  Mein  Tutor  Olli,  der  ebenfalls  Geschichte  studiert  und nahezu  fließend  Deutsch  spricht  hat  mich  vom  Busbahnhof  abgeholt,  mit  mir  eine  kurze Stadt-  und  Campusführung  gemacht  und  ist  mit  mir  zu  meiner  Unterkunft  gefahren. Außerdem hilft er mir bei vielen Fragen und Unklarheiten, die während meines Aufenthaltes in Finnland auftreten können.
In den ersten Wochen, in denen ich die Summer School der University of Tampere besucht habe, hatte ich  das Glück,  die letzten  Wochen des  finnischen  Sommers mit  gutem Wetter  zu  erleben.

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Quelle: http://mgtud.hypotheses.org/355

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Cui bono? Über Sinn und Nutzen einer Übersetzung der Werke Joachims von Fiore

By permission of the President and Fellows of Corpus Christi College, Oxford, ms 255A, Joachim von Fiore, Liber Figurarum, fol. 17v a) Autor und Edition Joachim von Fiore war lange Zeit eins der schwarzen Löcher des Mittelalters. Obwohl sein Name…

Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/7166

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Memmingen im Dreißigjährigen Krieg

Mitte November fand in Memmingen eine Tagung zum Thema „Krieg und Krise in der Region“ statt. Kennzeichnend für die Veranstaltung war die breite thematische Auffächerung, die allgemein politische und militärische Aspekte beleuchtete, aber auch Fragen der sozial- und kulturhistorisch inspirierten Militärgeschichte einband. Schließlich gehörten auch Vorträge zur Rezeption in zeitgenössischer Chronistik, Publizistik und Dichtung dazu. Überhaupt basierten die einzelnen Referate auf höchst unterschiedlichen Quellentypen und deckten einen zeitlichen Horizont vom Spätmittelalter bis zum Zweiten Weltkrieg ab. Der Dreißigjährige Krieg dominierte also keineswegs diese Veranstaltung des „Memminger Forums für schwäbische Regionalgeschichte“, sondern fand sich mit zwei Vorträgen eingebettet in die lange Geschichte Memmingens und des oberschwäbischen Raums.

Konkret referierte Gerhard Immler über zwei Kerndaten der Memminger Geschichte im Dreißigjährigen Krieg, einmal über den Sommer 1630, als Wallenstein in der Reichsstadt Quartier bezog, und über den Herbst 1647, als die von einer schwedischen Garnison besetzte Stadt von kurbayerischen Truppen belagert und schließlich eingenommen wurde. An letzteres Ereignis schloß mein eigener Vortrag an, in dem ich über das Kriegsende berichtete und dabei die Abdankung des damals in der Stadt einquartierten kurbayerischen Regiments untersuchte – alles andere als ein unkomplizierter Vorgang; aber dazu ein anderes Mal.

Doch auch neben der Tagung an sich ließ sich in dieser ehemaligen Reichsstadt einiges zu diesem Krieg erfahren.

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Quelle: https://dkblog.hypotheses.org/802

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