Zu finden und downzuloaden unter: http://www.rosalux.de/publication/41412
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022426844/
Geschichtswissenschaftliche Blogs auf einen Blick
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022426844/
Ein Gastbeitrag von Ulrike Koch, Wien
Transparente, Buttons, wissenschaftliche Werke, Plakate und gesellschaftspolitische Analysen sind alle Ausdruck einer lebhaften (queer-)feministischen Wissensproduktion, die in feministischen/frauen*spezifischen Sammel-, Speicher- und Dokumentationseinrichtungen gesammelt werden. Entstanden sind diese Einrichtungen aus der Kritik an „klassischen“ Bibliotheken und Archiven sowie der dort durch Machtmechanismen strukturierten Ausschlussmechanismen. Die Einrichtungen wenden sich dabei nicht nur gegen diese Diskriminierungen, sondern sammeln auch als Gegenort den Gegendiskurs, stellen diesen interessierten Personen zur Verfügung und ermöglichen durch das vorhandene Wissen neues Wissen zu generieren und dieses für die eigene Lebensgestaltung zu nutzen.
Anhand von feministischen/frauen*spezifischen Archiven und Bibliotheken in Österreich demonstriert der Artikel die Bedingungen, Potentiale aber auch Kritikpunkte an diesen Einrichtungen. Im Fokus stehen dabei die Abteilung Ariadne der Österreichischen Nationalbibliothek, das STICHWORT – Frauen- und Lesbenarchiv, die Bibliothek der Frauensolidarität, die alle drei in Wien angesiedelt sind, die Bibliothek des Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft in Innsbruck, die Sammlung Frauennachlässe an der Universität Wien sowie die inzwischen nicht mehr zugänglichen Einrichtungen des DOKU Graz sowie des Violetta Lesbenarchivs in Graz.
Der Fokus des Artikels liegt auf den drei Achsen Zeit, Raum und Identität. Unter der Achse Zeit steht die historische Dimension im Mittelpunkt, denn die in den Archiven und Bibliotheken gespeicherten Materialien ermöglichen die Entwicklung der Bewegung nachzuvollziehen, stellen Vorbilder zur Verfügung und bieten damit Identifikations- aber auch Abgrenzungspotential.
[...]
Konrad Grünenbergs Wappenbuch ist im deutschen Sprachraum seit dem späten 19. Jahrhundert berühmt, und wurde in den Jahrzehnten um 1900 mit Superlativen geradezu überhäuft – das größte, schönste, wichtigste, prächtigste Wappenbuch des Mittelalters wurde es genannt. Vieles davon hängt mit der Geschichte des Berliner Codex zusammen, dessen Erwerb durch das Preußische Heroldsamt 1841 einen angeblichen Verkauf der (übrigens gar nicht mehr in Deutschland befindlichen) Handschrift ins Ausland abwenden sollte. Unter dem Eindruck des drohenden Verlusts wurde die Handschrift immer schöner und wichtiger. Ganz so aufregend (und teuer) wie der Erwerb des Codex Manesse 1888 war die Sache nicht, aber am Ende wurde nicht nur die Handschrift gekauft, sondern auch ziemlich teure Faksimile-Ausgabe auf den Weg gebracht. Es handelt sich um die erste von relativ vielen gedruckten Ausgaben von Grünenbergs Wappenbuch, die ich im folgenden in chronologischer Reihenfolge vorstellen möchte: 1. Die erwähnte erste Ausgabe wurde vom Heraldiker J. G. Leonhard Dorst (alias Dorst von Schatzberg) und Rudolf von Stillfried (seit 1840 Zeremonienmeister Friedrich Wilhelms IV.) in den späten 1830er Jahren begonnen.
[...]
Dieser Blogpost entstand in Vorbereitung auf den Studientag “dhiha6 – Experimente in den Digital Humanities” und es dürfte nicht viele Mottos für Studientage geben, die besser zum Untertitel meines Blogs und dem von mir mit verantworteten System Tesla (Text Engineering Software Laboratory) passen dürften, ist es doch konzipiert als virtuelles Labor, um Experimente auf Texten durchzuführen. Texte sind darüber hinaus u.a. Studienobjekte der Digital Humanties (manche würden wohl gar behaupten, Texte wären die Untersuchungsobjekte der DH schlechthin). Tatsächlich wurde Tesla als eines von vier virtuellen Laboren ausgewählt, die auf dem Studientag am 12.06.2015 in Paris vorgestellt werden dürfen.
Da ganze 90 Minuten für eine Präsentation und das Experimentieren und im Anschluss daran noch einmal die gleiche Zeit für die Klärung von Fragen zur Verfügung stehen, muss ich mir also einiges an Programm einfallen lassen, was ich dort alles vorführen kann. Das hieß erst einmal Gedanken sortieren und eine Mindmap anlegen (was mir schon des Öfteren geholfen hat, Dinge zu planen). (...)
Quelle: http://wolfgangschmale.eu/deutschland-frankreich-europa-allemagne-france-europe/
Bücher werden beim Lesen ständig auf- und zugeklappt, mit nicht gewaschenen Händen ungeduldig umgeblättert, mit Lesezeichen versehen, die allerlei Spuren hinterlassen. Seiten werden für Kommentare sowie persönliche Einträge benutzt, gelegentlich auch beschädigt und wieder repariert. Jahrhundertealte Bücher zeigen zahlreiche solche Gebrauchsspuren, die heute nicht nur vom wissenschaftlichen Bibliotheks- und Archivwesen, sondern auch von der Geschichtsforschung zunehmend als wertvolle Quellen erachtet werden. Sie gelten als Zeugen eines längst vergangenen und uns heute unbekanntes Alltags.
Das Header-Bild dieses Blogs – als Ausschnitt aus einem größeren Foto (Quelle) etwas unscharf – zeigt an den Buchrücken deutliche Spuren eines häufigen Gebrauchs der Drucke aus dem 16. Jahrhundert zur griechischen und lateinischen Literatur der Antike. Am unteren Ende der Rücken, besonders in der Mitte des abgebildeten Regalbretts, lässt sich eine Verdunkelung erkennen. (Read more...) Es handelt sich um Verschmutzungen der zeitgenössischen Einbände aus Schweinsleder durch Hautfett, das den Lesern gehörte. Schweinslederne Einbände sind porig und speicherten im Laufe der Zeit den durch Feuchtigkeit und Fett der zugreifenden Hände gebundenen Staub. Gelegentlich halten ungeübte Augen diese Griffspuren für unschön oder für Schimmel; auf einem sonst intakten Einband bezeugen sie heute vielmehr den Grad der Beschäftigung mit einem Werk, mit einem Buchexemplar: es wurde von den Lesern mehr oder weniger begriffen.
Die Quart- und Oktavformate der Frühen Neuzeit wurden mit einer Hand gehalten, mit der anderen Hand wurde umgeblättert. Warum die Bücher beim Lesen nicht auf dem Tisch lagen, erklärt sich, wenn man sie heute öffnet: die originalen Einbände des 16. Jahrhunderts sitzen stramm, ohne Gewalt lässt sich ein Buchblock nur bis maximal 90° aufblättern. Die Signaturfähnchen der Bände in unserem Header-Bild sind auf den verschmutzten Stellen der Rücken angebracht und zeigen die Handschrift von Dr. Hans Haupt (1911-1993), ab 1947 Lehrer am Christianeum in Hamburg und bis zu seiner Pensionierung 1976 auch Bibliothekar.1
Heute markieren wir uns im Buch gelegentlich am Rand Stellen durch einen Strich. Die Leserschaft des Mittelalters und der Frühen Neuzeit bevorzugte die Ausführlichkeit (die Lust?) ihrer Schreibfedern: sie malte sich gern einen Zeigefinger an der Text. Mit oder ohne Talent gebar das durchaus komplexe Zeichen, genannt manicula, kreative Lösungen, wie zum Beispiel die Anmutung eines umgestülpten Pilzes.2
Unübertrefflich ist die Vielfalt, in der sich Leser im Laufe von Jahrhunderten in den gedruckten Büchern seit der Frühen Neuzeit (gar nicht so selten auch in den handschriftlichen Werken des Mittelalters) zu verewigen wussten. Den Glossen produzierenden Händen, die man zuweilen Personen namentlich zuordnen kann, wird heute angesichts Aufsehen erregender Entdeckungen gedankt, wie zum Beispiel im Fall der Annotationen in einer Heidelberger Inkunabel: Die handschriftlichen Einträge auf dem unbedruckten Rand neben dem Satzspiegel belegen die Identität von Leonardo da Vincis weltbekannter Mona Lisa, einer Florentiner Dame der Gesellschaft.3
Bücher sind gewandert, sowohl als sie noch mit der Hand geschrieben wurden, aber auch insbesondere als sie gedruckt und deshalb sensationell beweglich geworden waren. Infolge wurden Bücher zu einem wertvollen persönlichen Eigentum und deshalb für ihre Besitzer ebenso zum Geschenk wie zum verkäuflichen Wertobjekt. Von der nicht selten langen Reise eines Buchs zeugen die oft zahlreichen Einträge seiner Besitzer, die außer ihrem Namen gelegentlich auch die Umstände ihres Besitzes dokumentierten und damit heute über die persönlichen Beziehungen einer nicht nur gelehrten Welt seit Jahrhunderten Aufschluss geben können.4
Leser neigen dazu, nicht ins Bett zu finden und überm Buch einzuschlafen, zu Zeiten des Lesens bei Kerzenlicht mit manchmal fatalen Folgen. Davon zeugen die Brandlöcher in zahlreichen Handschriften und alten Drucken: die Kerze fällt um, stolpert übers aufgeschlagenen Buch und die Flamme verzehrt unverzüglich Pergament wie Papier. Das verrußte Loch durch viele Seiten hindurch bleibt. Manchmal setzte das Malheur umgehend die Feinmechanik der Reparatur in Gang. Im Codex Altonensis, der italienischen Pergamenthandschrift der Comedia des Dante aus dem 14. Jahrhundert, findet sich ganz hinten im Paradies ein Flammenfraß gleich durch mehrere Lagen; er wurde bei jedem Blatt durch Pergamentflicken mit Textergänzung repariert.5 Dieser vor Jahrhunderten enstandene und offenbar zeitnah versorgte Schaden könnte die Erklärung (und damit auch eine Datierung) bergen, warum die Pergamentlagen eine opulente Illustration des Inferno von einer Hand zeigen, das Purgatorio erkennbar von mehreren Händen illustriert wurde und das Paradiso nach einer Reihe von Vorzeichnungen am Ende gänzlich unbebildert blieb. Heute bietet uns der Schaden einen Beleg für die Arbeitsweise norditalienischer Skriptorien des späten Mittelalters: der Text wurde zuerst erstellt bis zum Schlußvermerk des letzten Schreibers, und zwar mit Freiplatz für die Illuminierung, die Malerei indes folgte zeitlich in deutlichem Abstand.
Manchmal scheinen die Bücher irgendwann in den Dornröschenschlaf gefallen zu sein; eingelegte Halme und andere pflanzliche Merkhilfen bildeten über Jahrhunderte, gewichtig gepresst, die eigenen Schatten aufs Papier. Lesezeichen in Form von Zetteln, insbesondere solchen aus jüngerer Zeit, wirkten indes zerstörerisch: unbemerkt zerfraß deren Säuregehalt innerhalb von Jahrzehnten das alte Hadernpapier.6
Bücher waren nicht selten der Gewalt ausgesetzt. In einer Inkunabel hat jemandem ein Holzschnitt gefallen (oder eventuell auch nicht gefallen?), und er hat ihn hastig herausgerissen, ein Eckchen blieb. Anschließend hat jemand (derselbe oder ein anderer?) den Schaden mit einem leeren Blatt repariert und den fehlenden gedruckten Text, einschließlich des Seitenkopfs und der am Rand gedruckten Marginalien liebevoll mit der Hand nachgemalt; das leere Bildformat wurde mit dem Lineal aufgezeichnet. Die Handschrift verweist auf eine Reparatur des 18. Jahrhunderts. Das vom Bild verbliebene Eckchen macht anhand heutiger Digitalisate den Verlust sichtbar und eindeutig identifizierbar. 7
In einer Inkunabel fand ich mal ein platt gequetschtes, vollständig vertrocknetes, für mich nicht mehr erkennbares, aber anscheinend ursprünglich dickliches, zeckenartiges kleines Insekt, das eine Saftaura um sich herum hinterlassen hatte. Ich vergaß, mir die Fundstelle zu notieren; ich habe sie niemals wiedergefunden. 8
Moulin, Claudine, Am Rande der Blätter. Gebrauchsspuren, Glossen und Annotationen in Handschriften und Büchern aus kulturhistorischer Sicht, in: Quarto, Zeitschrift des Schweizerischen Literaturarchivs 30/31, 2010; S. 19-26 (online bei: academia.edu)
Schumacher, Meinolf, …der kann den texst und och die gloß. Zum Wortgebrauch von ‚Text‘ und ‚Glosse‘ in deutschen Dichtungen des Spätmittelalters, in: Ludolf Kuchenbuch und Uta Kleine (Hrsg), Textus’ im Mittelalter. Komponenten und Situationen des Wortgebrauchs im schriftsemantischen Feld, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006
Erik Kwakkel: Voices on the Medieval Page (1): The Reader
Biblos: Manicula
Bibliotheca Altonensis: Marginalien
Flavorwire: Classic Books Annotated by Famous Authors
Header: Quelle und Lizenz siehe Impressum dieser Seite
Alle übrigen: Bibliothek des Christianeums Hamburg, Archiv des Christianeums Hamburg, public domain
Das Niedersächsische Landesarchiv hat auf seiner Website ein schönes Aktenstück online gestellt (via Augias.Net). Es führt uns in die dramatische Pause des Wiener Kongresses, als im März 1815 Napoleon aus dem Exil zurückkehrte. Die Kollegen in Hannover haben den historischen Zusammenhang dargestellt. Hier geht es, natürlich, um aktenkundliche Fragen.
(Read more...)Der erste Eindruck: halbbrüchig beschrieben. Abgesehen von dem Anlagenstrich oben auf S. 1 und der Innenadresse unten auf S. 2 bleibt die linke Spalte leer. Halbbrüchigkeit ist charakteristisch für Entwürfe jeglicher Art und für Berichte an vorgesetzte Instanzen. Hier handelt es sich aber um eine relativ sauber geschriebene Ausfertigung, die – nun geht es an den Inhalt – zwischen Unterhändlern verschiedener Staaten auf dem Wiener Kongress gewechselt wurde. Die Streichung auf S. 2 ist allerdings ungewöhnlich und deutet auf große Eile hin. Gerade in der Diplomatie werden Schriftstücke gewöhnlich besonders sorgfältig ausgefertigt.
Ein Schriftstück der Mitteilung unter Gleichgeordneten also. Die großzügige Aufteilung des Blatts ist Teil des besonderen Zeremoniells, das diplomatische Schriftstücke bis heute auszeichnet. Der genaue Schriftstücktyp ergibt sich aus den Formularbestandteilen, genauer: aus der Eingangsformel “Les Soussignés ont reçu l’ordre de communiquer” …
… und der Schlussformel “Les Soussignés ont l’honneur de présenter à Son Excellence l’assurance de sa haute considération”.
Damit handelt es sich um eine klassische diplomatische “Note”, einen Schriftstücktyp mit sehr reduziertem Formular, der im unpersönlichen Stil abgefasst wurde. In der besonderen Abwandlung der nicht unterschriebenen “Verbalnoten”, in denen Behörden statt Personen als Korrespondenten figurieren, gibt es die Noten bis heute. Als persönliche Korrespondenz wurden sie allerdings im frühen 20. Jahrhundert von Schreiben im Ich-Stil nach dem Formular des französischen Privatbriefs verdrängt (dazu demnächst Berwinkel 2015).
Noch genauer handelt es sich um eine Kollektivnote, denn es zeichneten mehrere Verfasser dafür verantwortlich. Und ganz genau muss es eine von mehreren Kollektivnoten mit größtenteils gleichlautendem Text gewesen sein, denn neben Hannover wurden auch die anderen deutschen und europäischen Staaten zum Beitritt zur Vier-Mächte-Konvention vom 25. März 1815 aufgefordert, dem Bündnis gegen Napoleon, um das es hier ging. In der Diplomatie spricht man passend von “Identischen Noten”.
Für ein Regest könnte man den Inhalt des Stücks so zusammenzufassen: Übersendung des Texts der Vier-Mächte-Konvention, Einladung zum Beitritt Hannovers und Bevollmächtigung der Unterhändler für die Verhandlungen zu diesem Zweck. Letzteres war essentiell bei völkerrechtlich bindenden Vertragsverhandlungen in Abwesenheit der Souveräne (Bittner 1924: 146 f.); deshalb auch die ausdrückliche Berufung auf die erhaltene Weisung in der Eingangsformel, mit der die Identität der Absichten von Souverän und Unterhändlern bekundet wird (vgl. Martens 1866: 62).
Moment. Der König von Großbritannien ermächtigt einen Unterhändler, Verhandlungen mit dem Vertreter des Königs von Hannover aufzunehmen?
Die Regierungsgeschäfte Großbritanniens und Hannovers blieben unter der 1714 begründeten Personalunion getrennt. In London gab es eine Deutsche Kanzlei mit einem Minister, der zwischen dem hier als König residierenden Kurfürsten (ab 1814 doppelt König) und der heimischen Verwaltung vermittelte. De jure wollte Georg III. (bzw. der Prinzregent, sein gleichnamiger Sohn) hier in der Tat über mehrere Ecken mit sich selbst verhandeln. Die staatsrechtliche Konstruktion zwang dazu.
Der hannoversche Unterhändler in Wien war just der Minister der Deutschen Kanzlei, Ernst Graf Münster. An ihn ist die Note Clancartys, Humboldts, Metternichs und Nesselrodes adressiert. Wäre das Stück außerhalb des archivischen Zusammenhangs überliefert, würden wir als Provenienz wohl den Aktenbestand dieser Kanzlei vermuten. Tatsächlich entstammt es aber dem auf Ernst Graf Münster zurückgehenden Teil des Münsterschen Familienarchivs, das heute am Standort Hannover des Niedersächsischen Landesarchivs verwahrt wurde.
Auch ohne den übrigen Inhalt jenes Aktenbandes mit der Signatur NLA – Hannover – Dep. 110 A Nr. 53 zu kennen, lässt sich mit einiger Berechtigung vermuten, dass es sich um Kommissionsakten handelt. Darunter versteht man Handakten, die ein Beamter auf eine auswärtige Mission mitnahm und nach deren Beendigung an die Registratur seiner Behörde zurückgeben haben sollte. Was häufig aber auch nicht geschah. Dann findet man Kommissionsakten, im Grunde entfremdetes dienstliches Schriftgut, eben in Nachlassbeständen, hier als Teil eines Familien- und Gutsarchivs.
Berwinkel, Holger 2015. Der diplomatische Schriftverkehr im 20. Jahrhundert. In: Archiv für Diplomatik 61. Im Druck.
Bittner, Ludwig 1924. Die Lehre von den völkerrechtlichen Vertragsurkunden. Stuttgart.
Martens, Charles de [Karl von Martens 1866. Manuel diplomatique. Précis des droit et des fonctions des agents diplomatiques et consulaires […]. 5. Aufl, hg. v. M. F. H. Geffcken, Bd. 2. Leipzig/Paris. (Online – wie auch die erste Auflage von 1822, die näher an den Ereignissen ist, die Stilformen aber nur durch Beispiele erläutert.)
Die Links zur Historischen Zeitschrift sind nicht Open Access, sondern nur über Institutionen mit einem Abonnement aufrufbar.
Bernhard Schneider: Rezension zu: Jeffrey D. Burson / Ulrich L. Lehner (eds.): Enlightenment and Catholicism in Europe. A Transnational History. Notre Dame, IN 2014, in: sehepunkte 15 (2015), Nr. 4,15.04.2015
http://www.sehepunkte.de/2015/04/25783.html
Bernd Klesmann: Rezension zu: William Doyle: France and the Age of Revolution. Regimes Old and New from Louis XIV to Napoleon Bonaparte. London / New York 2013, in: sehepunkte 15 (2015), Nr. 4, 15.04.2015
http://www.sehepunkte.de/2015/04/25168.html
Hans−Christof Kraus: Rezension zu: Monika Fink-Lang: Joseph Görres. Die Biographie. Paderborn/München/Wien, Schöningh 2013, in: Historische Zeitschrift. 300(2): 511-513.
Axel Gotthard: Rezension zu: Andreas Flurschütz da Cruz: Zwischen Füchsen und Wölfen. Konfession, Klientel und Konflikte in der fränkischen Reichsritterschaft nach dem Westfälischen Frieden. (Konflikte und Kultur – Historische Perspektiven, Bd. 29.) Konstanz/München 2014, in: Historische Zeitschrift. 300(2): 502-504.
Stephan Laux: Rezension zu: Ellen Franke: Von Schelmen, Schlägern, Schimpf und Schande. Kriminalität in einer frühneuzeitlichen Kleinstadt – Strasburg in der Uckermark. Köln / Weimar / Wien 2013, in: sehepunkte 15 (2015), Nr. 4, 15.04.2015
http://www.sehepunkte.de/2015/04/25375.html
Małgorzata Morawiec: Rezension zu: Klaus Garber: Das alte Breslau. Kulturgeschichte einer geistigen Metropole. Köln / Weimar / Wien 2014, in: sehepunkte 15 (2015), Nr. 4 [15.04.2015
http://www.sehepunkte.de/2015/04/24767.html
Bettina Braun: Rezension zu: Sandra Hertel: Maria Elisabeth. Österreichische Erzherzogin und Statthalterin in Brüssel (1725-1741). Wien 2014, in: sehepunkte 15 (2015), Nr. 4, 15.04.2015
http://www.sehepunkte.de/2015/04/25766.html
Anja Kürbis: Akten und Briefe zur Kirchenpolitik Herzog Georgs von Sachsen (Rezension), in: sehepunkte 15 (2015), Nr. 4, 15.04.2015
http://www.sehepunkte.de/2015/04/25374.html
Martin H. Jung: Rezension zu: Thomas Kaufmann: Luthers Juden. Stuttgart 2014, in: sehepunkte 15 (2015), Nr. 4, 15.04.2015
http://www.sehepunkte.de/2015/04/25767.html
Notker Hammerstein: Rezension zu: Ulrich Köpf (Hg.): Die Universität Tübingen zwischen Orthodoxie, Pietismus und Aufklärung. Stuttgart 2014, in: sehepunkte 15 (2015), Nr. 4, 15.04.2015
http://www.sehepunkte.de/2015/04/26627.html
Stefan Rinke: Rezension zu: Alfred Kohler: Neue Welterfahrungen. Eine Geschichte des 16. Jahrhunderts. Münster 2014, in: Historische Zeitschrift. 300(2): 495-496.
Georg Eckert: Rezension zu: Charles-Édouard Levillain: Un glaive pour un royaume. La querelle de la milice dans l’Angleterre du XVIIe siècle. (Bibliothèque d’histoire moderne et contemporaine, 46.) Paris 2014, in: Historische Zeitschrift. 300(2): 501-502
Jana Niedermaier: Rezension zu: Elisabeth Lobenwein: Wallfahrt – Wunder – Wirtschaft. Die Wallfahrt nach Maria Luggau (Kärnten) in der Frühen Neuzeit. Bochum 2013, in: sehepunkte 15 (2015), Nr. 4, 15.04.2015
http://www.sehepunkte.de/2015/04/25432.html
Cornel Zwierlein: Rezension zu: Cédric Michon / Loris Petris (Eds.): Le Cardinal Jean du Bellay. Diplomatie et culture dans l’Europe de la Renaissance. Rennes 2013, in: Historische Zeitschrift. 300(2): 499-501.
Franz Obermeier: Rezension zu: Silvia Mostaccio: Early Modern Jesuits between Obedience and Conscience during the Generalate of Claudio Acquaviva (1581-1615). Aldershot 2014, in: sehepunkte 15 (2015), Nr. 4, 15.04.2015
http://www.sehepunkte.de/2015/04/25789.html
Silke Kamp: Rezension zu: Gudrun Petasch: Religion und Modernisierung. Eine religionssoziologische Fallstudie zum deutschen Refuge. Bd. 1: Einleitung. Untersuchung der Hugenottensiedlung Neu-Isenburg. Bd. 2: Untersuchung der französisch-reformierten Exilkirche Frankfurt am Main. Schlussbetrachtungen und Materialien. (Religionswissenschaftliche Texte und Studien, Bd. 16/1–2.) Hildesheim/Zürich/New York 2013, in: Historische Zeitschrift. 300(2): 504-506.
Johannes Arndt: Rezension zu: Robert Rebitsch: Die Englisch-Niederländischen Seekriege. Wien 2014, in: sehepunkte 15 (2015), Nr. 4, 15.04.2015
http://www.sehepunkte.de/2015/04/26630.html
Esther-Beate Körber: Rezension zu: Michael Rohrschneider: Österreich und der Immerwährende Reichstag. Studien zur Klientelpolitik und Parteibildung 1745-1763. Göttingen 2014, in: sehepunkte 15 (2015), Nr. 4, 15.04.2015
http://www.sehepunkte.de/2015/04/25935.html
Hubert Wolf: Rezension zu: Klaus Schatz: Geschichte der deutschen Jesuiten (1814–1983). Bd. 1: 1814–1872. Bd. 2: 1872–1917. Bd. 3: 1917–1945. Bd. 4: 1945–1983. Bd. 5: Glossar, Biogramme, Gesamtregister. Münster 2013, in: Historische Zeitschrift. 300(2): 513-517.
Toni Pierenkemper: Rezension zu: Hartmut Schleiff / Peter Konečný (Hrsg.): Staat, Bergbau und Bergakademie. Montanexperten im 18. und frühen 19. Jahrhundert. (Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte – Beihefte, Bd. 223) Stuttgart 2013, in: Historische Zeitschrift. 300(2): 508-511.
Elizabeth Harding: Rezension zu: Johannes Scholz / Johannes Süßmann (Hrsg.): Adelsbilder von der Antike bis zur Gegenwart. München 2013, in: H-Soz-Kult, 03.04.2015
http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-19562
Harald Müller: Rezension zu: Maximilian Schuh: Aneignungen des Humanismus. Institutionelle und individuelle Praktiken an der Universität Ingolstadt im 15. Jahrhundert. (Education and Society in the Middle Ages and Renaissance, Vol. 47.) Leiden/Boston 2013, in: Historische Zeitschrift, 300.2 (2015): 490-491.
Matthias Schnettger: Rezension zu: Prince Ferdinand Schwarzenberg: Journal de la Cour de Vienne (1686-1688). Texte édité et annoté par Jean Bérenger. Paris 2013, in: sehepunkte 15 (2015), Nr. 4, 15.04.2015
http://www.sehepunkte.de/2015/04/24802.html
Mark Häberlein: Rezension zu: Werner Stangl: Zwischen Authentizität und Fiktion. Die private Korrespondenz spanischer Emigranten aus Amerika, 1492-1824. Köln / Weimar / Wien 2012, in: sehepunkte 15 (2015), Nr. 4, 15.04.2015
http://www.sehepunkte.de/2015/04/25372.html
Bernd Klesmann: Rezension zu: Julian Swann / Joel Félix (eds.): The Crisis of the Absolute Monarchy. France from Old Regime to Revolution. Oxford 2013, in: sehepunkte 15 (2015), Nr. 4, 15.04.2015
http://www.sehepunkte.de/2015/04/25167.html
Marion Gindhart: Rezension zu: Dario Tessicini / Patrick J. Boner (eds.): Celestial Novelties on the Eve of the Scientific Revolution 1540-1630. Florenz 2013, in: sehepunkte 15 (2015), Nr. 4, 15.04.2015
http://www.sehepunkte.de/2015/04/24910.html
Werner Paravicini: Rezension zu: Jean-Bernard de Vaivre / Laurent Vissière [Eds.]: Tous des Deables d’enfer. Relations du siège de Rhodes par les Ottomans en 1480. Préface de Philippe Contamine. (Travaux d’Humanisme et Renaissance, 529.) Genève 2014, in: Historische Zeitschrift. 300(2): 491-495.
Jan Stievermann: Rezension zu: Hermann Wellenreuther: Heinrich Melchior Mühlenberg und die deutschen Lutheraner in Nordamerika, 1742–1787. Wissenstransfer und Wandel eines atlantischen zu einem amerikanischen Netzwerk. (Atlantic Cultural Studies, Vol. 10.) Münster 2013, in: Historische Zeitschrift. 300(2): 506-508.
Daniel Schläppi: Rezension zu: Andreas Würgler: Die Tagsatzung der Eidgenossen. Politik, Kommunikation und Symbolik einer repräsentativen Institution im europäischen Kontext (1470–1798). (Frühneuzeit-Forschungen, Bd. 19.) Epfendorf 2013, in: Historische Zeitschrift. 300(2): 496-499.
Cross-posted from Wolfgang Schmale’s new blog “Mein Europa”
Die Europäische Union braucht ein großes Ziel – dieses Ziel soll lauten: „Machen wir Europa zum Kontinent der Menschenrechte!“
[1] Geschichtlich stand hinter den Menschenrechten der Gedanke, Menschen vor denjenigen zu schützen, die Macht besaßen und die diese unter Außerachtlassung der Regeln des guten Regierens ausübten. Diese Auffassung lässt sich in Europa ohne weiteres bis in das Mittelalter zurückverfolgen. Das „gute Regieren“ oder, wie in der frühen Neuzeit, die „gute Policey“ traf als Anspruch nicht nur auf den Herrscher zu, sondern im Prinzip auf alle, die Macht besaßen, also etwa Grundherren, Feudalherren. Die zu respektierenden fundamentalen Regeln fand man im göttlichen Recht, im Naturrecht und in einer Reihe offenkundiger Notwendigkeiten, die sich in der Idee eines Rechts auf Subsistenzsicherung zusammenfassen lassen. Einem Bauern seinen Ochsen und Pflug wegen Schulden zu pfänden, verstieß nicht nur moralisch dagegen, sondern es gab fast überall auch schriftlich fixierte Rechtsnormen, also positives einklagbares Recht, das das verbot.
[2] Den Bevölkerungen war die Durchsetzung dieser Regeln zahllose, oft gewaltsame Konflikte sowie teure Gerichtsprozesse wert. (...)
Quelle: http://hhr.hypotheses.org/933