“Die Schweizer”. Welches Geschichtsbild braucht die Willensnation?

 

Der „Wille zur Geschichte“ ist gleichsam Elixier der Willensnation. Das war sicher auch ein Grund für das Schweizer Fernsehen, dem Publikum im November 2013 eine vierteilige Geschichtslektion zu besten Sendezeiten zu präsentieren. Doch welche Geschichte sollte hier gezeigt werden? Welches Geschichtsbild braucht die Willensnation?

 

Was hält die Schweiz zusammen?

Verbreitet ist der Befund, dass es die Geschichte sei, welche die Willensnation Schweiz zusammenhält. Diese Sichtweise kam im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts angesichts eines die Schweiz bedrohenden Sprachennationalismus auf, erhärtete sich in der Zeit der Geistigen Landesverteidigung und erstreckte sich über die Epoche des Kalten Krieges hinaus.1 Doch welche Geschichte kittet? Wie wir wissen, hat die Geschichte der Schweiz, was vordergründig paradox erscheinen mag, im Bewusstsein der Bevölkerung keinen hohen Stellenwert. Viele SchweizerInnen nehmen für sich in Anspruch, von der Geschichte weitgehend verschont geblieben zu sein. Für das Erklären des Zustandekommens der Nation begnügt man sich mit weit zurückliegenden Ursprungsmythen. Ähnlich den USA ist das Land von Mythen durchdrungen, weil es geradezu einfache Formeln für den Zusammenhalt braucht. Geschichte, die aus den Studierstuben an die Öffentlichkeit gelangt, wird schnell zur einfach handhabbaren Gebrauchsgeschichte (Guy Marchal). Sie ist damit der Kontrolle der HistorikerInnen entzogen und unterliegt einer geschichtskulturellen Eigendynamik. Nicht komplexe Strukturen sind gefragt, sondern einschlägige Geschichtsbilder mit klaren Deutungsangeboten. Ist es in den USA vor allem ein gemeinsamer Traum, welcher die Nation zusammenhält,2 so ist es in der Schweiz das seit dem Ersten Weltkrieg allumfassende Bild des ständig bedrohten, aber sich in der komplexen globalen und europäischen Umwelt erfolgreich zurechtfindenden Kleinstaates.

Unausgegorene Absichten

Es sei „ein Kreuz“ mit der Schweizer Geschichte, meint Roger de Weck, Direktor der SRG und profunder Kenner des Schweizer Werdegangs.3 Für andere stellt sie gar ein „Minenfeld“ dar.4 Und wie die Reaktionen auf die Sendung „Die Schweizer“ zeigen, kam die Kritik an einem „altväterischen“, „männerlastigen“ und einem „veralteten Geschichtsverständnis frönendem Filmkonzept“, das sich primär an der Logik des Fernsehmarkts mit einem personalisierenden Zugang ausrichtete, bereits im Vorfeld der Ausstrahlung.5 Die Absicht der FernsehmacherInnen war es, wie ihr Direktor formulierte, der Willensnation zu zeigen, wie sich ihr Land vom Staatenbund zum Bundesstaat entwickelte. Der „Bundesstaat bleibe ein Glücksfall“ und sei „ein Kind der Aufklärung“, so de Weck.6 Doch wie lässt sich ein solcher Prozess anschaulich darstellen? Die Wahl der Verantwortlichen fiel auf einen ausgewählten Personenkreis von Werner Stauffacher über Hans Waldmann und Niklaus von Flüe zu General Henri Dufour sowie Alfred Escher und Stefano Franscini, welche als eine Art „Founding Fathers“ gewirkt haben sollen und die Zeitphase vom frühen 13. Jahrhundert bis 1882 (die Eröffnung des Gotthardtunnels) abzudecken hatten. Die Wahl fiel auf ein teleologisches Konstrukt, das im Gegensatz zur Geschichtswissenschaft steht.

Edutainment produziert Bilder – aber welche?

Eine derart präsentierte Geschichte, angeboten als „Sternstunden“ oder als „unsere Historie im Film“, wird zwangsläufig zum Edutainment-Angebot.7 Während etwa bei Sendungen über Medizin, Technik und Wissenschaft kaum jemand Anstoß an einer publikumswirksamen und folglich an Unterhaltung orientierten Darstellungsweise nimmt, so führte die Serie „Die Schweizer“ zu einer breiten HistorikerInnen-Schelte. Was ist bei Geschichte anders als bei der Physik oder der Humanmedizin? Es ist die Identitätsfrage und dies auch bei jenen, die mit Identität scheinbar wenig am Hut haben. Daraus ergibt sich schnell ein Disput über das richtige Deutungsangebot. Welches Geschichtsbild die Serie vermittelt, das bleibt aber diffus. So blendet sie reflektierende Expertenstimmen von HistorikerInnen ein. Gleichzeitig wirkt die visuelle Kraft des ausgestrahlten Bildes und schafft emotionale Bezüge. Bildhafte Darstellungen und Expertise widersprechen sich allzu oft. Das Expertenurteil kann der bildhaft gewordenen Deutung auch wenig entgegensetzen.

Immer das Gleiche?

Hier stehen die Verantwortlichen der Serie denn auch vor einem ähnlichen Dilemma wie der Geschichtsunterricht. Mit rationalen Argumenten ist Geschichtsbildern nur schwerlich beizukommen. Nun ist zu vermuten, dass die FilmemacherInnen aus marktstrategischen Gründen die Doppeldeutigkeit geradezu für ihr Edutainment-Angebot nutzten und den Mythen ihren Platz beliessen, welche mit weiteren Geschichtsbildern zum 19. Jahrhundert ergänzt wurden: die Schweiz als Glücksfall und Erfolgsmodell in einer durch Krisen geschüttelten Welt. Ist es das, was die Willensnation in der Gegenwart zusammenschweisst? Kitt für den Zusammenhalt könnte auch das kritische Beleuchten und Reflektieren sein, indem die Bürgerinnen und Bürger darüber Bescheid wissen, wie sich ihr Gemeinwesen in enger Abhängigkeit von seinem Umfeld (meist als „Ausland“ qualifiziert) entwickelt hat und wie auch Schweizer Geschichte im Rhythmus europäischer und globaler Entwicklungen verläuft. Darauf zielt die Serie der „Geschichte der Schweizer“ im Grundsatz ab. Gelungen ist es dem Format aber nicht.

 

 

Literatur

  • Buchbinder, Sascha: Der Wille zur Geschichte. Schweizergeschichte um 1900 – die Werke von Wilhelm Oechsli, Johannes Dierauer und Karl Dändliker, Zürich 2002.
  • Furrer, Markus: Die Nation im Schulbuch – zwischen Überhöhung und Verdrängung. Leitbilder der Schweizer Nationalgeschichte in Schweizer Geschichtslehrmitteln der Nachkriegszeit und Gegenwart, Hannover 2004.
  • Marchal, Guy P.: Schweizer Gebrauchsgeschichte. Geschichtsbilder, Mythenbildung und nationale Identität, Basel 2006.

Externe Links

 

Abbildungsnachweis
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Empfohlene Zitierweise
Furrer, Markus: “Die Schweizer”. Welches Geschichtsbild braucht die Willensnation?
 In: Public History Weekly 2 (2014) 2, DOI: dx.doi.org/10.1515/phw-2014-1141.

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eCodicology Website online

Logo eCodicologyDas Projekt eCodicology nutzt die digitale Sammlung der mittelalterlichen Handschriften aus dem Virtuellen Skriptorium St. Matthias, um mit Verfahren der Bilddatenverarbeitung neue Forschungsdaten aus den Image Scans zu gewinnen. eCodicology liefert eine Antwort auf die Frage, wie mit der stetig anwachsenden Menge digitalisierter Manuskriptseiten weiter geforscht werden kann. Die Projektwebsite ist ab sofort frei zugänglich. Sie dokumentiert den Stand der Arbeiten und bietet Erläuterungen zur Methode.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2885

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Das Mittagstor – der Eingang zum Kaiserpalast

Während das Tian’anmen 天安門 (“das Tor, an dem der Himmel Frieden schafft”) den Eingang zur ehemaligen Kaiserstadt (huangcheng 皇城) in Beijing bildet, betritt man den Kaiserpalast – landläufig nach wie vor als “Verbotene Stadt”[1] bezeichnet – durch das Wumen 午門 (“Mittagstor”)[2] Das Mittagstor ist 38 Meter hoch und damit das höchste Gebäude im ehemaligen Kaiserpalast.[3]

Wumen - seen from the south

Das Mittagstor von Süden gesehen – Foto: Georg Lehner

Dieses Tor wird – nach Vorbildern in den kaiserlichen Palästen der Han- (202 v. – 220 n. Chr.) und der Tang-Zeit (618-906 n. Chr.) – auch als “Turm der Fünf Phönixe” (Wufenglou 五鳳樓) bezeichnet.[4]

Eine der frühesten ausführlichen deutschprachigen Beschreibungen des Kaiserpalastes – aus einer russischen Darstellung entnommen und 1859 in der Wiener Allgemeinen Bauzeitung abgedruckt, lieferte über das Mittagstor die folgenden Informationen:

“Wu-men oder das südliche Thor. Es hat drei Eingänge und ist mit einem 2 Stock hohen Thurme bekrönt. Vor diesem Thore sieht man an der östlichen Seite eine Monduhr, an der westlichen Seite eine Sonnenuhr. An den Seiten des Thurmes befindet sich in den nach Westen geöffneten Galerien eine Pauke, und an den Ecken sind hohe durchbrochene Thürme. Die öffentlichen Beamten, gehörden sie dem Civil- oder dem Militärstande an, begeben sich durch die östliche Oeffnung in den Palast und wieder hinaus; nur die Prinzen von kaiserlichem Geblüt haben das Recht durch die westliche Passage zu gehen. Jeden Tag ertönt die Glocke und die Pauke, während sich der Kaiser zum Staatsrath begibt; verläßt er denselben und begibt er sich durch das südliche Thor, so ertönt die Glocke, und wenn er im großen Tempel das Opfer darbringt, so läßt sich die Pauke vernehmen. Wenn die Truppen nach einer glücklichen Ex-pedizion [sic] im Triumph zurückkehren und im Palaste ihre Gefangenen vorführen, so begibt sich der Kaiser unter das südliche Thor, um die Ceremonie der Empfangnahme der gedachten Gefangenen zu vollbringen. Bei diesem Thore werden auch alljährlich am ersten Tage des zehnten Mondes Kalender für das künftige Jahr vertheilt, und auf dem Platze hinter diesem Thore werden die Geschenke verabreicht, welche der Kaiser fremden Fürsten und ihren Gesandten oder ihren Vasallen macht.”[5]

Die Darstellung folgte offensichtlich der französischen Übersetzung der russischen Beschreibung.[6]. Von Arbeiten, die sich mit der Architektur des Kaiserpalastes beschäftigten einmal abgesehen, wurde diesen Informationen in “westlichen” Beschreibungen später nur unwesentlich mehr hinzugefügt.

  1. Vgl. dazu De rebus sinicis: “Zur chinesischen Bezeichnung der ‘Verbotenen Stadt’”.
  2. Antoine Gournay: “Architektur der Verbotenen Stadt”, in Karin von Welck, Alfred Wieczorek (Hgg.): Reiss Museum Mannheim. Die Verbotene Stadt (Mainz: Verlag Philipp von Zabern, 1997) 71.
  3. Wan-go Weng [Weng Wange 翁万戈], Yang Boda 楊伯達 (Hg.): Palastmuseum Peking. Die Schätze der Verbotenen Stadt [故宮中國美術品的寶庫] (München: Prestel, 1982), 37 (mit Angaben zur architektonischen Gestaltung).
  4. Vgl. Osvald Sirén: Les palais impériaux, Bd. 1 (Paris 1926) S. 7 f.
  5. “Beschreibung der Stadt Peking.” In: Allgemeine Bauzeitung (Wien), 24. Jg. 1859, S. 323 f. Digitalisat bei Austrian Newspapers Online (ANNO): http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=abz&datum=1859&page=331&size=45.
  6. Vgl. Description de Pékin avec un plan de cette capitale. Ouvrage traduit du Chinois en Russe par le Rév. P. Hyacinthe. Traduit du Russe par Ferry de Pigny (St.-Pétersbourg, 1829) 21 f.

Quelle: http://wenhua.hypotheses.org/980

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wbs-law: The Archive AG zieht um und benennt neuen Geschäftsführer vmtl. wegen Ermittlungen der Schweizer Behörden

http://bit.ly/1j7ogLF Wie auf der Webseite von kowabit.de berichtet wird, ist The Archive AG (die vermeintliche Rechteinhaberin der abgemahnten Filme im Redtube Verfahren) umgezogen und zwar von Bassersdorf nach 8484 Weisslingen, in die Grabenwiese 10. Der Sitz der Firma befindet sich also nach wie vor in der Schweiz.

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/01/4888/

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Abstract: Jacob Zollman „The practices of Interstate Arbitration before World War I. Actors, Advocates and Critics“

My presentation will analyze the practices of interstate arbitration in international law in the context of the nineteenth century. Arbitration awards as well as the procedures and the domestic and / or international controversies on the decision to submit a conflict with another state to third-party arbitration will be scrutinized to this end. Furthermore, the advocates of interstate arbitration, mostly originating from the peace movement and their aspirations for pacification by ‘juridification’ will be discussed together with voices critical of the prospect of interstate arbitration.

Colloque international “Les défenseurs de la paix 1899-1917. Approches actuelles, nouveaux regards”, 15-17 janvier 2014

Quelle: http://grandeguerre.hypotheses.org/1369

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Abstract: Marilena Papadaki „L’action des juristes internationalistes au service de la paix internationale à la fin du XIXème siècle : le cas de Nicolas Politis (1872–1942)“

L’étude de la pensée que Nicolas Politis développa à la fin du XIXème siècle permet de poser en termes nouveaux la question de l’engagement intellectuel des juristes internationalistes au service de la cause de la paix avant la Première Guerre Mondiale. Essayant de construire sur des bases solides la nouvelle matière du droit international en France, ils sont en même temps persuadés de l’importance de l’étude de la jurisprudence internationale, dans le but de créer un système diplomatique rationnel entre les États européens, fondé sur le respect du droit et de la légalité. L’ouverture des juristes internationalistes par rapport à l’espace public connaît certes son apogée pendant l’entre-deux-guerres, mais elle se manifeste déjà timidement au tournant du siècle à travers des publications et surtout avec la participation et le rôle majeur qu’ils ont joué aux deux Conférences de la Haye. Lentement, l’idée que leur expertise scientifique pourrait être un outil efficace du gouvernement international et de la pacification du monde fait son apparition. Dans le même temps, l’avènement des idées socialistes et l’émergence des mouvements libéraux radicaux dans la vie politique française pendant le dernier tiers du XIXème siècle, conduit à l’apparition des théories juridiques de droit international à fondement sociologique qui se trouvent à l’origine du mouvement en faveur de la création d’un système de sécurité collectif dans le cadre de la SDN.

Colloque international “Les défenseurs de la paix 1899-1917. Approches actuelles, nouveaux regards”, 15-17 janvier 2014

Quelle: http://grandeguerre.hypotheses.org/1367

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Abstract: Gabriela A. Frei „The Institut de Droit International and the Making of Law for Peace, 1899–1917“

Justicia et Pace was the motto of the Institut de Droit International, short IDI. It was an important professional forum for international lawyers prior to the First World War. The aim of the IDI was the advancement of the codification of international law and the development of arbitration as a means to further peace. The resolutions of the IDI were brought to the attention of governments and other institutions for further consideration. The paper will give a brief overview of the foundation and the agenda of the IDI. It will then examine the involvement of the IDI and that of its members at the Hague Peace Conferences in 1899 and 1907. Although the IDI did not meet during the war, the paper will analyse the reaction and arguments of some of its members during the First World War until 1917. This will provide not only an analysis of the failures and achievements of international law prior to the war but also a reflection on the future of international law.

Colloque international “Les défenseurs de la paix 1899-1917. Approches actuelles, nouveaux regards”, 15-17 janvier 2014

Quelle: http://grandeguerre.hypotheses.org/1364

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Abstract: Claudia Baldoli „The Catholic Peasant Protest against War in the Po Valley, 1914–1917“

Confrontation between interventionists and neutralists in Italian cities and countryside saw the former prevail between autumn 1914 and spring 1915. The stereotyped image of an immobile peasant mass waiting passively to be directed by others does not reflect the reality of the war years; indeed, sections of the peasantry demonstrated actively against the war.
My contribution proposes to explore the forms, language and content of the peasant protest in the Po Valley in northern Italy against interventionism and war. In particular, it will focus on the activity of the Catholic peasant Leagues and on the writings of their leaders.
The newspaper of the Catholic Leagues L’Azione supported forms of protest often more radical than those of the socialists. Its intransigent rejection of war was based on sociological considerations, pacifist belief, and evangelical reasons. This contribution examines their arguments and their forms of resistance between 1914 and the most difficult year for Italian neutralism – 1917, with the defeat at Caporetto, and the emergence of interventionist violence which anticipated the Fascist squadrismo of the following years.

Colloque international “Les défenseurs de la paix 1899-1917. Approches actuelles, nouveaux regards”, 15-17 janvier 2014

Quelle: http://grandeguerre.hypotheses.org/1362

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Abstract: Gearóid Barry „Realms of peace activism: religious internationalism, secular internationalism and the pre-history of Catholic pacifism, 1899–1917.“

This paper presents the embryonic peace movement within European Catholicism in the period 1899-1917. Sketching the origins of the Ligue des catholiques français pour la Paix, founded in 1909 by Alfred Vanderpol, and how it paved the way for an international Catholic league created at Brussels in 1910 which supported ‘juridical pacifism’, the paper’s main thrust is the manner in which the First World War – and Benedict XV’s peace policy- brought such movements in from the margins. By 1917, German Catholic ‘defenders of peace’ – such as Magnus Jocham and Max-Josef Metzger- publicised their support for the pope, an example not lost on tentative French fellow travellers such as Marc Sangnier. Such itineraries demonstrate more broadly the entangled history of religious internationalism and pacifism in this period.

Colloque international “Les défenseurs de la paix 1899-1917. Approches actuelles, nouveaux regards”, 15-17 janvier 2014

Quelle: http://grandeguerre.hypotheses.org/1360

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Abstract: Fulvio Conti „La Franc-maçonnerie et le mouvement pour la paix en Italie et en Europe (1889–1917)“

Dès ses origines, la franc-maçonnerie eut dans le pacifisme un élément de distinction de son propre univers idéal, l’inévitable point d’ancrage d’une Weltanschauung qui avait comme points cardinaux le cosmopolitisme et l’humanitarisme. Á Paris, en Genève en septembre 1902, un congrès maçonnique international établit la création d’un Bureau international de relations maçonniques. Un des leaders du Bureau a été le Suisse Élie Ducommun, Prix Nobel pour la paix en 1902. L’une des premières décisions du congrès sera de fixer une date afin qu’en cette occasion, chaque année, toutes les obédiences maçonniques du monde célèbrent le grand idéal de la paix et de l’arbitrage entre les nations. La date désignée fut le 18 mai, anniversaire de l’ouverture de la conférence de La Haye de 1899. Au début du XXème siècle l’engagement pour la paix demeura un des points qualifiants du programme franc-maçon et plusieurs membres éminents du mouvement pour la paix feront partie de la franc-maçonnerie : parmi eux le Belge Henri La Fontaine et le Français Léon Bourgeois (Prix Nobel 1913 et 1920). Les contradictions intimes du pacifisme conditionnel, et avec elles les problèmes irrésolus du pacifisme maçonnique, émergèrent avec l’éclatement de la première guerre mondiale. Le rappel au patriotisme et au sentiment de fidélité aux institutions nationales fut plus fort que de toute autre conviction idéologique, et du reste ce même choix fut accompli par la majorité des obédiences maçonniques Transalpines.
La communication vise à analyser la contribution contradictoire de la franc-maçonnerie européenne au mouvement pour la paix depuis la fin du XIXe siècle. Le point final est l’année 1917, quand se tint à Paris un «Congrès des maçonneries des nations alliées et neutres», qui axé ses travaux sur la question de la création d’une Société des Nations et sur les critères à redéfinir la carte de l’Europe.

Colloque international “Les défenseurs de la paix 1899-1917. Approches actuelles, nouveaux regards”, 15-17 janvier 2014

Quelle: http://grandeguerre.hypotheses.org/1358

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