DAI- und IANUS-Sektion „Wohin mit meinen Daten?“ am 08.10.2014 in Berlin

Das endgültige Programm für die vom Deutschen Archäologischen Institut und IANUS gemeinsam durchgeführte Sektion „Wohin mit meinen Daten? Zum langfristigen Umgang mit Forschungsdaten in den Altertumswissenschaften“ auf dem 8. Deutschen Archäologiekongress in Berlin steht nun fest. Programm und weitere Informationen finden Sie veröffentlicht unter: http://www.ianus-fdz.de/wohin-mit-meinen-daten

Die Sektion wird am Mittwoch, den 8. Oktober 2014 ab 9 Uhr im Henry-Ford-Bau Hörsaal C stattfinden.

Im ersten Teil werden geladene Sprecher vom Data Archiving and Networked Services (DANS), Archaeology Data Service (ADS), Journal of Open Archaeology Data, OpenContext und PANGAEA – Data Publisher for Earth & Environmental Science Lösungen und Erfolgsbeispiele zu Archivierung, Bereitstellung und Nachnutzung von Forschungsdaten vorstellen. In zweiten Teil am Nachmittag werden Ansätze, Anforderungen und Angebote im deutschsprachigen Raum vorgestellt und diskutiert.

Die Anmeldung zum Kongress erfolgt über die Homepage des Mittel- und Ostdeutschen Verbands für Altertumsforschung e.V. (MOVA), der bis zum 31.07.2014 einen Frühbucherpreis anbietet.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3767

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Emser Depesche: Die Berliner Entzifferung

In der letzten Folge haben wir untersucht, was Abeken in Ems auf’s Telegrafenamt bringen ließ. Nun geht es um das Produkt, das in Berlin Bismarck serviert wurde – was ganz wörtlich gemeint ist.

“Während der Unterhaltung wurde mir gemeldet, daß ein Zifferntelegramm, wenn ich mich recht erinnere von ungefähr 200 Gruppen, aus Ems, von dem Geheim-Rath Abeken unterzeichnet, in der Übersetzung begriffen sei”. (Bismarck, hg. v. Ritter/Stadelmann 1932: 308; auch bei Walder 1972: 172 und im Digitalisat der verbreiteten Ausgabe Kohls).

In Bismarcks Dienstwohnung im Auswärtigen Amt saßen er, Roon und Moltke nämlich beim Abendessen in äußerst trüber Stimmung zusammen, bis die Entzifferung, die schließlich herein gereicht wurde, die Wolken schlagartig lichtete. Die Episode gehört zu den berühmtesten in Bismarcks Memoiren.

Was wurde ihm da herein gereicht? Ein Telegramm doch wohl. Das ist unbestreitbar, hat aber kein analytisches Potential. Die einfache Frage “Was ist das?” gehört zu den schwierigsten der Aktenkunde. Man kann dieses Teilgebiet der “Systematischen Aktenkunde” auch übertreiben. Aber es sollte einleuchten, dass Benennungen vorzuziehen sind, die etwas aussagen. Das ist bei “Telegramm” nicht der Fall, denn im Grunde konnte jeder zu jedem Zweck ein Telegramm versenden.

Die Aktenkunde sortiert die Fülle der Stilformen, in denen Schriftstücke auftreten können, nach dem Verhältnis von Absender und Empfänger einerseits und der Funktion des Geschriebenen andererseits (Beck 2000: 68). Im Normalfall des Schriftverkehrs bürokratischer Apparate gibt es zwischen beiden Perspektiven keinen Widerspruch; um die Ausnahmen wurden aktenkundliche Glaubenskriege geführt, die uns hier nicht interessieren).

Hier liegt uns ein Bericht vor, verfasst von einem Beamten für seinen Vorgesetzten, um ihm einen Sachverhalt – nun ja: zu berichten (das Kriterium “Funktion” kann schrecklich banal sein). Der Telegraph ist dafür nur der Übermittlungsweg. Wäre es nicht auf Geschwindigkeit angekommen, hätte Abeken seinen Bericht auch per Kurier (“reitenden Feldjäger”) absetzen können. Man kann von einem Bericht in Form eines Telegramms sprechen (Kloosterhuis 1999: 540). Das mag umständlich anmuten, sagt aber bereits einiges über das Schriftstück aus.

Oder man entlehnt den jüngeren, prägnanten Ausdruck “Drahtbericht” (Beuth 2005: 122 f.). Wohlgemerkt ist das ein Anachronismus: Die Beamten des Auswärtigen Amts sprachen schlicht von Telegrammen (Meyer 1920: 17). Aber zeitgenössische Selbstbezeichnungen von Schriftstücken taugen selten als trennscharfe Forschungsbegriffe (Beck 2000: 69).

Mit den Besonderheiten der telegrafischen Übermittlung befassen wir uns in der nächsten Folge. Jetzt geht es um die charakteristischen Merkmale der vorliegenden Überlieferungsform, der Entzifferung, die das Gegenstück zu Abekens Konzept darstellt.

Normalerweise ist das Gegenstück zum Konzept die Ausfertigung, die man “behändigt” nennt, wenn der Empfänger darauf Vermerke angebracht hat. Bei chiffrierten Telegrammen war die Ausfertigung im herkömmlichen Sinne, also das, was beim Telegrafenamt erstellt wurde, aber ein Zahlensalat, der vom Empfänger durch Dechiffrierung erst in einen lesbaren Text verwandelt werden musste: die Entzifferung – ein Begriff der von der aktenkundlichen Literatur, von Meyer (1920) natürlich abgesehen, noch nicht aufgenommen wurde.

Emser Depesche - Entzifferung, PA AA, R 11674, Bl. 209 r

Emser Depesche – Entzifferung, PA AA, R 11674, Bl. 209 r 

Wir sehen auf der Vorderseite des ersten Blattes (fol. 209r - also vor dem Konzept eingeheftet) einen Vordruck, wieder mit halbbrüchigem Grundlayout, um Platz zur Bearbeitung zu bieten, beschrieben diesmal aber in gestochener Kanzleischrift. Die vorgegebenen Elemente wurde ebenfalls mit der Hand geschrieben und dann vervielfältigt. Dazu gehören die Überschriften “Telegramm” und “Entzifferung” sowie im Protokoll “den”, “ten”, “1870″, “Uhr”, “Min.”, “Vorm[mittags]“/”Nachm[ittags]” und “Ankunft”, schließlich am linken Rand “N[umer]o”. Der Bedarf für solche Rationalisierungen weist auf die Zahl der täglich eingehenden Telegramme und die Bedeutung des Drahtberichts für den Auswärtigen Dienst an.

Unsere aktenkundliche Aufgabe ist es wieder, die Textschichten auf dem Papier heraus zu präparieren, und zwar in ihrer chronologischen Reihenfolge:

Abekens Berichtstext mit der Verfügung “Sofort” und der Berichtsnummer “27“ macht den Anfang. Er ist kombiniert mit Protokollangaben, die nicht vom Verfasser stammen. Während dieser in einem Brief das Datum selbst einsetzt, ergab sich der Datumsblock ab “Ems, den” aus den Angaben der Telegrafenämter.

Der chiffrierte Text und die offen übermittelten Protokolldaten waren die Arbeitsgrundlage des Chiffrierbüros, das die Entzifferung auf dem vorliegenden Formblatt erstellte (Meyer 1920: 89). Das “Original” wurde als verbrauchtes Zwischenmaterial vernichtet.

Nach den Regeln des Geschäftsgangs folgen als nächstes der Eingangsvermerk “pr[aesentatum] 13. Juli 1870″ und die Journalnummer “A 2301″ (links oben), mit der das Stück im Geschäftstagebuch des Zentralbüros, der Posteingangsstelle der Politischen Abteilung, verzeichnet wurde. Nach der inhaltlichen Bearbeitung wären dann die Vermerke zu den als Reaktion abgesandten Telegrammen aufgesetzt worden, die rechts oben zu finden sind. Schließlich hätte das Zentralbüro, das auch als Registratur fungierte, das Stück zu den Akten “B o 32″ (links unten, vgl. 1. Folge) gegeben.

Nur: “Presentatum” bezeichnet nichts anderes als den Zeitpunkt “der offiziellen Entgegennahme und Eintragung des Schriftstücks durch das Bureau”, also der “amtlichen Einreihgung in den Geschäftsgang des Amts” (Meyer 1920: 92 f.). In eiligen politischen Angelegenheiten konnte ein eingegangener Bericht direkt dem zuständigen Beamten vorgelegt werden, der die nötige Entscheidung traf und alles weitere veranlasste. Die bürokratische Verdauung konnte warten.

Genauso verhält es sich hier – was wir mangels datierter Bearbeitungsspuren aus den Akten aber nicht ersehen können, sondern nur in Kombination mit Bismarcks Selbstzeugnis erfahren. Die Entscheidung fiel am Essenstisch, bevor das Stück den Geheimen Hofräten des Zentralbüros überhaupt in die Hände kam. Aktenkundlich zu arbeiten bedeutet bei aller Akribie das genaue Gegenteil von Aktengläubigkeit, die unter Historikern leider verbreitet ist.

Natürlich hat Bismarck in dieser Situation nicht, wie es gut bürokratisch gewesen wäre, seine Entscheidung als Entwurfsanweisung (“Angabe”) für die nachgeordneten Beamten ordentlich am Rand notiert und mit Paraphe und Datum abgeschlossen. Je weiter man in der Hierarchie nach oben geht und je politischer der Zusammenhang ist, desto seltener werden solche ausführlichen Bearbeitungsspuren. Hier finden wir in der linken Spalte nur kleine, mit Bleistift gezeichnete Pfeile, die diejenigen Textteile markieren, die weiter verwertet werden sollten – mehr nicht.

Emser Depesche - Entzifferung, PA AA, R 11674, Bl. [209v]

Emser Depesche – Entzifferung, PA AA, R 11674, Bl. [209v] 

Wir müssen sogar offen lassen, ob sie von Bismarck oder seinem Mitarbeiter stammen, und wer dieser Mitarbeiter eigentlich war. Das wird Gegenstand der nächsten Folge sein.

Emser Depesche - Entzifferung, PA AA, R 11674, Bl. 210 r

Emser Depesche – Entzifferung, PA AA, R 11674, Bl. 210 r 

Dann wird es um die Schriftstücke gehen, die als eigentliche “Emser Depesche” historisch berühmt geworden sind und auf die wir durch den Kanzleivermerk oben rechts bereits hingewiesen wurden.

Literatur

Beuth, Heinrich W. 2005. Regiert Wird Schriftlich: Bericht, Weisung Und Vorlage. In: Brandt, Enrico/Buck, Christian F. 2005. Auswärtiges Amt. Diplomatie als Beruf. 4. Aufl. Wiesbaden. S. 119–28.

Beck, Lorenz Friedrich 2000. Leistung und Methoden der Aktenkunde bei der Interpretation formalisierter Merkmale von historische Verwaltungsschriftgut. In: Brübach, Nils 2000. Der Zugang zu Verwaltungsinformationen – Transparenz als archivische Dienstleistung. Veröffentlichungen der Archivschule Marburg 33. Marburg. (online)

Bismarck, Otto von. Erinnerung und Gedanke. Ritter, Gerhard und Stadelmann, Rudolf Hg. 1932. Gesammelte Werke 15. Berlin.(*)

Meyer, Hermann 1920. Das politische Schriftwesen im deutschen auswärtigen Dienst. Ein Leitfaden zum Verständnis diplomatischer Dokumente. Tübingen. (online)

Walder, Ernst Hg. 1972. Die Emser Depesche. Quellen zur neueren Geschichte 27-29. 2. Auflage. Bern.

(*) Die maßgebliche Edition in der Neuen Friedrichsruher Ausgabe habe ich urlaubsbedingt nicht zur Hand.

Quelle: http://aktenkunde.hypotheses.org/214

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Die Farbtags des Kunstgeschichtsspiels ARTigo unter der Lupe


giovanni giacomettiAllgemeines zu Form und Farbe

Ein Gemälde besteht aus Farben und Formen. Zwar haben Formen für uns eine primäre Bedeutung, aber von Seiten der Wahrnehmung ist Form ein sekundäres Merkmal. Farbe schafft Form. Wo unterschiedliche Farbflächen aneinandergrenzen, entsteht eine Kontur, bzw. ergibt sich eine Form [1].

Die Farbtags bei ARTigo

Die Wortarten in ARTigo verteilen sich hauptsächlich auf Substantive, die einen Anteil von 83,3% aller vergebenen Tags ausmachen, Adjektive von 12,5% und Verben von 3,5%. Es gibt noch weitere Wortarten, aber deren Anteil ist zu gering, als Erwähnung zu finden [2].

Bei den Adjektiven bezeichnet der überwiegende Teil Farbe. Das sind also Tags wie z.B. „rot“, „grün“ oder „gelb“. Was sollen die vielen Farbtags? Aus Sicht eines Kunsthistorikers sind sie – da die Tags ja zur Verschlagwortung der Bilder dienen – eher eine Enttäuschung. Was soll man mit 20 Rot-, 35 Blau-, 40 Weiß-, 38 Schwarz-, 15 Braun- und 18 Grün-Tags, die von mehreren Spielern für ein Bild vergeben wurden, denn anfangen?

Und überhaupt: Warum taggen Spieler so häufig Farbe? Man könnte argumentieren, dass sie ja dafür Punkte bekommen. Wenn dem so wäre, würden sie immer Farben taggen, wenn sie ein farbiges Bild während des Spiels sehen. Dann müssten alle Bilder in etwa einen gleichen Prozentsatz von Farbtags aufweisen. Dem ist aber nicht so. Ich habe große Unterschiede bezüglich des Anteils der Farbtags an der Gesamtmenge von Tags bezüglich einer definierten Selektionsmenge festgestellt.

Die Art der Farbtags

Es werden in der Regel allgemeine Farbbezeichnungen wie „rot“, „grau“ oder „braun“ getaggt. Von den Farbnuancen werden am häufigsten „hellblau“, dann „dunkelblau“ getaggt. Es gibt auch schon mal Tags wie „hellrot“ oder „dunkelrot“, „hellgrau“ oder „dunkelgrau“, sowie „hellgrün“ oder „dunkelgrün“, insgesamt aber sehr wenig. Als einziger konkreter Blauton wird noch „azur“ getaggt. Doch das auch nur vereinzelt. Und das war es dann schon.

Warum taggen Spieler hauptsächlich einfache Farbnamen?

Tags wie „preußischblau“ oder „chromdioxidgrün“ sind absolute Einzelfälle und können deshalb vernachlässigt werden. Für eine Begründung muss man sich die Spielsituation vor Augen führen: Die Spieler haben eine Minute Zeit, um das angezeigte Bild zu taggen. Und da gibt es in der Regel mehr zu benennen, als Farben. In der Kürze der Zeit werden die Farben daher von den Spielern nur kategorisiert.

Abfrage und Zusammenfassung der Farbtags

Für die Farbanalysen frage ich folgende Farben ab, für die ich nur wenige Platzhalter verwende, weil ich festgestellt habe, dass die Ergebnismenge dann um Nicht-Farbtags erweitert wird. Frage ich „*ocker“ ab, erhalte ich im Ergebnis auch Tags wie „Hocker“. Deshalb habe ich die Abfrage auf folgende Begriffe hin optimiert:

siena, ocker, *braun, beige, schwarz, weiss, schwarzweiss, hellgrau, dunkelgrau, rot, hellrot, dunkelrot, orange, gelb, bunt, farbig, grün, hellgrün, dunkelgrün, türkis, blau, hellblau, dunkelblau, himmelblau, violett, lila, azur*, gold, silber, rosa, hellrosa.

In einem zweiten Schritt fasse ich die Tags, die verschiedene Töne bezeichnen, zur Hauptkategorie zusammen. Beispielsweise fasse ich „blau“, „hellblau“, „dunkelblau“, „himmelblau“ und „azur“ zu „blau“ zusammen:

  • Blau = blau + hellblau + dunkelblau + himmelblau + azur
  • Grau = grau + hellgrau + dunkelgrau
  • Grün = grün + hellgrün + dunkelgrün
  • Braun = braun + hellbraun + dunkelbraun
  • Rot = rot + hellrot + dunkelrot
  • Violett = violett + lila
  • Braun = braun + ocker + siena + beige
  • Farbig = farbig + bunt

Farbtags wie „silber“, „gold“, „schwarz“, „weiss“, „schwarzweiss“, „orange“, „türkis“ und „rosa“ werden in der Auswertung als einzelne Kategorie berücksichtigt, also nicht weiter zusammengefasst.

Mich interessiert, welche Unterschiede es bezüglich des Anteils der Farbtags bei abstrakten und gegenständlichen Abbildungen oder auch verschiedenen Stilepochen, wie impressionistischen vs. klassizistischen Bildern gibt. Diesen und weiteren Fragen werde ich in den nächsten Artikeln nachgehen.

 

Literatur:

Bild: Giovanni Giacometti, Waldinneres im Winter, Privatbesitz, 1929/1931, Digitale Quelle: www.artigo.org

[1] Hans Kreitler und Shulamit Kreitler: Psychologie der Kunst, 1980

[2] Elena Levushkina: Computerlinguistische Methoden in Community-basierten Anwendungen, 2014 (Dissertation)

Quelle: http://games.hypotheses.org/1661

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Zum Hintergrund der “Porträtfotos” hinter der Ostfront

Bei nicht wenigen der von Lutz “porträtierten” (fotografierten) Personen fällt auf, dass die Fotografie unter anderem wohl auch dazu diente, “rassische” Unterschiede und östliche “Typen” zu dokumentieren. Was er andernorts in Italien machte, nämlich insbesondere “romanische” oder (“Zigeuner”-)Frauen zu fotografieren (und dann anschließend deren Gesichter/Gesichtstypen  mit Kugelschreiber zu umranden), das machte Lutz nicht zuletzt auch bereits im Osten – hier sind einige Beispiele (allerdings in diesen Fällen ohne “Markierungen” per Stift) zu sehen, die vom Spätjahr 1942 stammen – oft handelt es sich dabei natürlich um Kriegsgefangene, aber auch um Kollaborateure. Zu den ideologisch bestimmten Eigenheiten seiner Fotografie zählte ja auch, durch die Dokumentation der “ruinösen” Zustände in den russischen Dörfern aufzuzeigen, dass diese Zustände mit einem Sieg des Bolschewismus auch in Deutschland Einzug halten würden.

 

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Quelle: http://kriegsfoto.hypotheses.org/331

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Webressourcen aus Nordeuropa – Fundstücke Juni 2014

Die Fundstücke aus dem Juni bieten in der Hauptsache einen Querschnitt aus lokal-geschichtlichen Datenbanken und  verschieden groß angelegten Digitalisierungsprojekten der Nationalbibliotheken.

Dänemark

Das Stadtarchiv Køge hat die sogenannten Børge Greens mapper digitalisiert und die durchsuchbaren Dokumente ins Netz gestellt. Der Køger Bürger Børge Green hatte aus diversen Materialien des Rigsarkivets (Handschriften, Dokumente, Pergamente, Protokolle) Quellen aus dem 17. Jahrhundert, die seine Heimatstadt betreffen (z.B. über einer Hexenprozess), zusammengetragen.

Ausblick: Im März 2017 plant Statens Arkiver im Rahmen des 100-jährigen Jubiläum des Verkaufs der Westindischen Inseln an die USA die Freischaltung einer Datenbank mit umfangreichem Quellenmaterial zum Thema für die Periode 1671-1917 online zu stellen. Auf der nun freigeschalteten Seite Vestindien – Kilder til historien findet sich bereits eine ausführliche historische Darstellung. Die Datenbank werden wir sobald sie freigeschaltet ist in DBIS aufnehmen.

Die Volkszählungslisten der Gemeinden der früheren Kommmune Sæby für das Jahr 1870 hat das Stadtarchiv Frederikshavn veröffentlicht.

Das Portal Erindinger des Stadtarchivs Kopenhagen hat anlässlich des 200-jährigen Jubiläims der Einführung der Schulpflicht in Dänemark Zeitzeugenberichte von Kopenhagener Schülern und Lehrern gesammelt und in einem Themenschwerpunkt veröffentlicht.

Das Stadtarchiv in Esbjerg verwahrt die umfangreiche Negativsammlung des Fotografen Kromann aus Nordby, Fanø, und erfasst laufend die Protokolle zu den Aufnahmen, die für den Zeitraum 1880-1953 vorliegen in einer Datenbank. Bisher sind Angaben zu 3677 Aufnahmen aus dem Zeitraum zwischen dem 1.1.1900 und dem 27.11.1906 recherchierbar.

Schweden/ Finnland

Die Lancierung einer Volltextsuche in digitalisierten schwedischen Tageszeitungen kündigt die Königliche Bibliothek in Stockholm für den Herbst 2014 an. Die Datenbank wird schwedische Tageszeitungen ab 2014 enthalten (diese werden von 2014 an nur noch digitalisert, nicht mehr microverfilmt) sowie älteres Material, das bereits digitalisiert wurde. Aktuell kann bereits in der Betaversion recherchiert werden, welche die gesamten Ausgaben von “Aftonbladet” und “Svenska dagbladet” von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute enthält. Material, das jünger als 150 Jahr ist, kann in seiner Gesamtheit nur in der Königlichen Bibliothek eingesehen werden.

Auf der Internetseite Afrikaarnarna veröffentlichen schwedische Historiker ihre Forschungsresultate über Schweden und Norweger in Südafrika vom 17. Jahrhundert bis 1902.

Die Datenbank Industrihistoriska miljöer i Sverige verzeichnet 421 “Plätze” der schwedischen Industiekultur und -geschichte. Dazu gehören u.a. Museen, Landschaften, die durch Industriegeschichte geprägt wurden, einzelne Gebäude, aber auch ganze Industrieareale.

Das Forschungsarchiv in Umeå veröffentlicht die digitale Ausgabe des Tagebuchs von Edvard Waldenström aus dem Jahr 1855.

Lars Huldéns Buch Finlandssvenska bebyggelsenamn steht als durchsuchbare Webversion mit ca. 3000 Ortsnamen zur Verfügung. Die gleichnamige vom Institutet för de inhemska språken lancierte Datenbank enthält sämtliche Namen von Orten, Kommunen, Städten sowie historische Gemeindenamen, Namen von Landschaften in schwedischsprachigen bzw. zweisprachigen Gebieten und eine Auswahl von schwedischen Namen in finnischsprachigen Gebieten.

Norwegen

Das norwegische Reichsarchiv stellt “Sommerbilder” (aus staatlichen und privaten Archiven) aus den 1950er-1970er Jahren ins Netz. Die norwegischen Nutzer werden aufgerufen, eigene Sommererinnerungen in Bild und Text auf den verschiedenen sozialen Medienkanälen des Archivs (Facebook, Instagram, Twitter, Tumblr.) einzustellen. Ausgewählte Beiträge werden in dem Blog arkivsommer veröffentlicht, der Sommer für Sommer erweitert werden soll.

Soll die Reise nach Tromsø gehen, bietet ein Projekt des Stadtarchivs und der Stadtbibliothek Tromsø seit neuestem basierend auf alten Karten eine stadthistorische Wanderung, bei der durch einzelne Klicks die Geschichte einzelner Häuser abgerufen werden kann. Unterstützt wird das ganze inhaltlich durch umfassende Einträge im lokalhistorischen Wiki.

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/2378

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Twitter zur Unterstützung von Kooperationen – Kurze Vorstellung auf dem Rheinischen Archivtag 2014

Der Kurznachrichtendienst Twitter bietet trotz der Beschränkung auf nur 140 Zeichen pro Beitrag zahlreiche Möglichkeiten des Informationsaustausches, der Vernetzung, des kollaborativen Arbeitens und der internen und externen Kommunikation. Twitter ist noch dazu im Einstieg äußerst niedrigschwellig, Beiträge lassen sich auch ohne Anmeldung lesen, die Einrichtung eines eigenen Accounts benötigt nur wenige Minuten und es werden auch praktisch keine persönlichen Angaben abgefragt. Die Anwendung ist leicht zu bedienen, und mit nur wenigen Klicks lassen sich sowohl mittels eigener Tweets Informationen verbreiten als auch abrufen.

Tweets enthalten aufgrund ihrer Kürze meist nicht nur Text, sondern häufig Links, Fotos oder Videos und lassen sich mit anderen sozialen Netzwerken wie z.B. Facebook verknüpfen. Besonders schnell und einfach ist auch die Verbreitung von Inhalten über die Funktion des Retweetens. Die Startseite oder Timeline bietet eine Übersicht der aktuellen Beiträge aller Twitter-Accounts, die man abonniert hat, denen man „folgt“, wie es bei Twitter heißt, man kann die Beiträge aber durch das Anlegen von Listen auch filtern. Hier beispielsweise eine Liste mit deutschsprachigen Archiven auf Twitter. Besonders praktisch auch die Funktion des Hashtags, also die Vergabe von Schlagwörtern, über die sich alle Beiträge zu einem speziellen Thema, die mit diesem Schlagwort versehen wurden, aufrufen lassen – hier als Beispiel das Thema Archive und Web 2.0.

Mit den Tweets lässt sich auf weiterführende Inhalte verweisen, über Publikationen wie z.B. Blogeinträge, Vorträge und andere Tätigkeiten oder auch Veranstaltungsprogramme informieren, das eigene Netzwerk ausdehnen und ständiger Kontakt mit den Fachkolleginnen und –kollegen halten. Über Twitter lassen sich außerdem Tagungen und andere Veranstaltungen – häufig nahezu in Echtzeit – verfolgen und kommentieren– vorausgesetzt natürlich, es sitzen twitternde Teilnehmer im Plenum. Hier links zu sehen Beiträge vom diesjährigen Archivtag für Rheinland-Pfalz und das Saarland in Worms. Mittels einer Twitterwall – hier rechts zu sehen bei der diesjährigen Tagung Archive 2.1 in Stuttgart – können die Beiträge allen Teilnehmern vor Ort sichtbar gemacht werden.

Besonders unkompliziert lässt mittels Twitter auch ins Gespräch kommen – der oder die gewünschten Gesprächspartner müssen lediglich mit dem eigenen Account angesprochen bzw. „erwähnt“ werden. Da diese Gespräche öffentlich sind, können sie auch andere an dem Thema Interessierte verfolgen. Der nichtöffentliche Austausch ist aber natürlich auch möglich, dafür gibt es die Funktion der Direktnachricht. Und – wie rechts zu sehen -, werden mittels Twitter sogar Interviews geführt – hier im Vorfeld und als Vorbereitung auf die Tagung Archive 2.1.

Eine besonders schöne Form der Vernetzung sind für mich persönlich auch Twitter-Aktionen wie etwa anlässlich des Internationalen Tags der Archive / AskArchivists Day, bei denen man internationale Archive und deren Bestände kennenlernt – und das kann und soll sogar Spaß machen, wie man beispielsweise an der Aktion #ArchiveShelfie sieht, bei der Archive auf der ganzen Welt die schönsten Aufnahmen aus ihren Magazinen posteten. Die Beiträge von Archiven im Rahmen dieser Aktionen gehen übrigens jeweils mittlerweile in die Hunderte. Entdecken lassen sich andere Accounts auch über den so genannten FollowFriday. Hier werden Accounts über ihre Nutzernamen verbreitet, die man selbst empfehlen kann. Und sogar Crowdsourcing ist möglich, indem man andere Nutzer um Hilfe bittet. Häufig wird hier der Hashtagt #followerpower verwendet.

Quelle: http://archivlinz.hypotheses.org/269

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Infografik zum Thema: Wozu brauchen Kulturinstitutionen eigentlich Infografiken?

Infografiken sind anstrengend – für denjenigen, der sie seinem Publikum zur Verfügung stellen möchte. Die Erstellung einer Infografik braucht Zeit, muss gut durchdacht sein und ist damit oft aufwändiger als das Verfassen eines Textes. Aber: Infografiken kommen gut an – bei demjenigen, der sich als Rezipient nicht durch lange Texte quälen möchte. Das „Lesen“ einer Infografik fällt im Idealfall leicht, schließlich wird der Inhalt direkt visualisiert und kann so schneller aufgenommen und verstanden werden. Es gibt also gute Gründe, manchmal auf einen schwer verdaulichen […]

Quelle: http://musermeku.hypotheses.org/1659

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